PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 107.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CVII. Stuͤck / am Sonnabend / den 7. Julii.

Unſer Hof hat denen Miniſtern der auswaͤrtigen Hoͤfe, welchen daran gelegen, Nachricht von dem Vergleich mit dem Groß-Brittanniſchen Hofe, welcher nunmehro gezeichnet worden, gegeben. Nunmehro erwartet man mit eheſten eine Anzahl Engliſcher Kriegs-Schiffe, welche mit vereinigter Macht unſers Koͤnigs 6000. Spanier nach Italien uͤberbringen ſollen, um Beſiz von dem Toſcani - ſchen Parmesaniſchen und Placentiniſchen zu neh - men. Man vernimmt von Tadix, daß man einige neue Kriegs-Schiffe baue. Vorgeſtern gieng der General von Montemor nach der Armee bey Gibraltar ab, gewiſſe Befehle des Koͤnigs daſelbſt auszurichten. Man verſichert, daß man unſere Kriegs-Voͤlcker ungemein verstaͤrcken werde.

Der Capitain Jenkins, welcher das Schiff, die Rebecca genannt, commandiret hat, iſt von Ja - maica angelanget, allwo er den 5. April leztlich ab - geſchiffet iſt. Geſtern begab ſich derſelbe zum Rit - ter Robert Walpole nach Chelſea, um demſelben von gewiſſen verdruͤßlichen Begebenheiten, ſo zwiſchen den Englaͤndern und Spaniern vorge -fallen, Nachricht abzuſtatten. Es langte auch ein Abgefertigter von Wien an, welcher ſich auch ſo - gleich, ſeiner Verrichtungen wegen, nach Hampton - court begab. Leztlich langte der Graf von Staf - ford wiederum zuruͤck aus Franckreich allhier an. Der Brigadier Clanton hat von dem Koͤnig Befehl erhalten, ſich unverzuͤglich nach Gibraltar zu be - geben, um daſelbſt ſein Regiment zu munſtern. Der Ritter Carl Wager wird ſich mit eheſten nach Porthsmouth begeben, um das Commando uͤber die daſige Flotte, welches in das Mittel-Meer zu gehen beſtimmet iſt, uͤber ſich zu nehmen. Man hat ein oͤffentliches Verboth, auf Anhalten der Republic Genua, kund gemacht, worinnen man unterſaget, den rebelliſchen Corſen auf einige Weiſe, es sey mit Nahrungs-Mitteln oder Kriegs - Nothwendigkeiten, beyzuſtehen.

Die Anzahl der Perſonen vom Stande, welche ſich am Croͤnungs-Tage des Koͤnigs anhero bege - ben hatten, um ihren Gluͤck-Wunſch abzuſtatten, war ſehr groß, alſo daß ſowohl wegen Menge der Menſchen als der Caroſſen man ſich kaum dem hie - ſigen Pallaſt naͤhern konte, und, daß man einen[2]groſſen Theil nach Kington ſchicken muſte: An eben demſelben Tage ernennte der Koͤnig den Her - zog von Devonshire zum Bewahrer des kleinen Siegels, mit einer Beſoldung von 3000. Pfund Sterling, worauf auch dieſer Herr von Eyd we - gen dieſer Wuͤrde ablegte. Der Graf von Bur - lington, welcher an ſtatt des Herzogs von De - vonshire, Capitain der Edelleute, ſo in Penſion ſtehen, worden iſt, ſchwur gleichfalls; welches der Lord Delavar nicht weniger that, der die Schaz - meiſter-Stelle des Koͤniglichen Hauſes erhalten. Der Herr Graf von Ranzau, auſſerordentlicher Abgeſandter des Koͤnigs von Daͤnnemarck, hat am 23. dieſes bey unſers Koͤnigs Majeſt. die erſte Au - dienz gehabt.

Geſtern legete der Koͤnig wegen Abſterben der Prinzeßin von Toſcana die Trauer an. Der Hof zu Fontainebleau iſt uͤberaus zahlreich, und man fuͤh - ret alle Wochen zwey mal muſicaliſche Concerte in den Zimmern der Koͤnigin auf. Die Mademoiſelle von Roche-ſur-Don hat von dem Marquis von Bretilhac das Gut Baureal, ohnweit Pontoiſe, gegen eine Summe von 160000. Pfund gekaufft. Man will verſichern, daß ſolches 5000. Pfund jaͤhrlich wieder einbringe: Man thut aber dazu, daß das Schloß 200000. Pfund zu bauen gekoſtet habe. Die Prinzeſſin von Guiſe befindet ſich nun - mehro in beſſerm Zuſtande, nachdem dieſelbige die Kinder-Blattern uͤberſtanden. Die Frau Praͤſi - dentin Duret ſtarb dieſer Tage; gleich wie auch die Frau von Layette Todes verfuhr. Die leztere hinterlaͤſt 1800000. Pfund ihrem Sohne, welcher Requeten-Meiſter iſt, und der Madame von Fi - marcon.

Ihro Großmoͤgenden die Herren Staaten von Holland und Weſt-Frießland werden kuͤnfftigen Dienſtag ihre Zuſammenkuͤnffte fortſezen. Der Graf von Einzendorff, geſollmaͤchtigter Miniſter des Roͤmiſchen Kayſers, war vorgeſtern abermahls im Geſpraͤch mit den Abgeordneten Herren der General-Staaten. Gleichfalls beſprach ſich der Graf von Cheſterfield mit einigen Herren von der Regierung. Geſtern Morgen nahm der Herr von Keppel in der Verſammlung Ihro Hochmoͤgenden Siz, und wurde durch den Herrn von Singen - donck eingefuͤhret. Gleichfalls unterredete ſich der Maroccaniſche Abgeſandte mit einigen Herren von der Regierung.

Der Herzog von Lottringen ſpeiſete leztlich bey dem Feld-Marſchall Grafen von Zum Jungen. Ihro Koͤnigliche Hoheit ergoͤzten ſich neulich in dem Gebuͤſche von Tervuren mit der Jagd. Der Herzog von Aremberg iſt nach Engvien abgereiſet, um die Anſtallten zu machen, beſagten Prinzen auf das herrlichſte zu bewirthen. Der Baron von Heide hat von dem Kayſer die Wuͤrde eines Chefs des Adels in dem Fuͤrſtenthum Luxenburg erhal - ten, welche durch den Tod des Grafens von Au - tel, Gouverneurs dieſer Provinz verlediget wor - den. Es iſt derſelbe mit den Baronen von Zipfel und Mezenhauſen, Mitgliedern dieſer Geſellſchafft anhero gekommen, um in dieſe Wuͤrde eingeſezet zu werden. Ihro Kayſerl. Majeſt. haben ihm nach - gelaſſen, nach Wien ſich zu begeben, um der Ge - wohnheit nach, Ritter des Heiligen Roͤmiſchen Reichs zu werden: Hingegen wird dieſe Ceremo - nie allhier fuͤr ſich gehen, und hat der Graf von Biſconti deßwegen Verordnung erhalten, daß er dieſelbe verrichten ſoll, und zwar im Namen unſe - rer Erz-Herzogin Gouvernantin, welcher der Kayſer in dieſer Sache gehoͤrige Vollmacht er - theilet hat. Der General-Lieutenant Graf von Schulenburg iſt durch dieſe Stadt, als Groß-Both - ſchaffter Ihro Majeſtaͤt des Koͤnigs von Daͤnne - marck nach dem Franzoͤſiſchen Hofe abgegangen.

Die Franzoſen arbeiten ſehr ſtarck an denen zu Mez neu angelegten Wercken, als woran 28. Re - gimenter zu Fuß, davon 14 in ſelbiger Stadt liegen, und die andern in ſelbiger Gegend ſtehen, gebraucht werden, und bekommt jeder Soldat taͤglich 15. Stuͤber, welche Regimenter abgewechſelt werden. Indeſſen ſind aber die Lebens-Mittel in einem bil - ligen Preiß, weil ſolche in Ueberfluß zugefuͤhret werden. Man arbeitet allda an einer Feſtung auf dem heiligen Creuzberg, ſo ein Fels iſt, unter welchem dieſelben mit groſſer Muͤhe einen Gang durch das untere Erdreich nach der Stadt machen, der in ſelbiger liegenden Mannſchafft alles noͤhtige ohne einige Hinderniß beybringen zu koͤnnen; ſo wird auch zu Diedenheven, allwo ſich 6. Batail - lons in Beſazung befinden, und 12. andere bey ſelbiger Stadt campiren, an den neuen Feſtungs - Wercken wird die Arbeit ſtarck fortgeſezet, und be - kommt ein jeder Soldat, ſo dabey gebraucht wird, gleichfalls taͤglich 15. Stuͤber.

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Es hat leider neulich des Nachmittags, un - gefehr um 4. Uhr, ein ſehr vehementes Donner - Wetter, aus den Weſten kommend, die Stadt Breckerfelde und dortige ganze Feld-Marck, mit untergemengtem vielem Hagel (worunter einige Stuͤcke, ſo die Groͤſſe eines Huͤner-Eyes gehabt, ſich befunden) dergeſtalt uͤberzogen, daß in der Stadt alle Glaß-Fenſter nach ſolcher Seite an de - nen Haͤuſern und an der Reformirten Kirche, mit vielen Pfannen auf denen Daͤchern, entzwey ge - ſchlagen, ja gar das Bley daran guten Theils mit verdorben, alle Feld - und Garten-Fruͤchte derge - ſtalt zerſchmettert, daß keiner ſo viel uͤbrig behal - ten, wovon er einen Topff Gemuͤſes haͤtte kochen koͤnnen. Oben an der Spize des Reformirten Kirchen-Thurns ſind die Leyen rund herum einige Fuß breit abgeſchabet, mithin 2. kleine Loͤcher ins Gewoͤlbe geſchlagen, unten auf der Erden aber keine Zeichen hinterlaſſen, wo die Donner-Keile herrein gangen, welches alles ſehr Erbarmungs - wuͤrdig anzuhoͤren und zu ſehen geweſen.

Der Praͤlat Cavallini hat von der Congregation de Ronnullis einen Haus-Arreſt bekommen, weil er beſchuldiget wird, er habe an denen Affairen der leztern Regierung Theil gehabt. Der Praͤlat Paolucci, Runtius in Pohlen, hat anhero berich - tet, daß der Koͤnig von Pohlen von ſeinem ſeither vielen Jahren gefaſten Entſchluß, alle Conſiſto - rial-Beneficien des Koͤnigreichs zu vergeben, nicht abſtehen wolle; weil nun der Pabſt ſolches fuͤr ei - nem Eingriff in ſeine Rechte haͤlt, ſo glaubet man, derſelbe werde deßwegen wider den Koͤnig und die Republic kraͤftige Entſchlieſſungen nehmen. Einen gleichen Ernſt duͤrffte derſelbe auch in Anſehung der Parmeſaniſchen Laͤnder zeigen, im Fall, bey der Niederkunfft der Herzogin mit einer Prinzeßin, der Infant Carl dieſelbe als Lehen des Roͤmiſchen Reichs in Beſiz nehmen ſolte. Man ſagt, es habe der Cardinal Coſcia einen ſehr ſchoͤnen Brief von Neapolis aus an den Pabſt abgelaſſen, welchen der Paͤbſtl. Hof zwar nicht bekannt hat machen wollen, es iſt aber doch nichts deſtoweniger eine Abſchrifft davon unter die Leute gekommen. In dieſem Schreiben ſoll der Cardinal Coſcia ſich hauptſaͤchlich daruͤber beſchweren, daß er waͤhrend ſeines Proceſſes niemahls bey dem Pabſt zur Ver - hoͤr kom̃en koͤñen, und hingegen ſich Richtern unter - ziehen muͤſſen, die aus lauter〈…〉〈…〉 - zuſam̃en geſezt. Ferner ſtoſſe er ſich daran, daß man ihm ſeine Reichthuͤmer vorwerffe, und als ob er ſolche un - rechter Weiſe erworben habe. Er frage aber, wo dieſelbe dann ſeyn; und wann er ja etwas habe, ſo haͤtte er es ſeiner Sparſamkeit zu dancken, deren er ſich nach dem Willen Benedicti XIII. welcher die Modeſtie geliebet, vollkommen befliſſen haͤtte. Ueberdas waͤre bekannt, daß er herrliche Pfruͤnden beſeſſen, die ihm ein nicht geringes eingetragen, und wer ihm deßwegen haͤtte rathen wollen, ſeine Einkuͤnffte in Hoffart und Debauchen toller-Wei - ſe zu verſchwenden, wie viele andere ſeines glei - chen gethan, die die Herrlichkeit des Purpurs gleichſam in Pracht verſchlungen haͤtten.

Ihro Kayſerl. Majeſt. haben des Heil. Roͤm. Reichs Grafen, und nunmehro regierenden Fuͤr - ſten zu Bamberg und Wuͤrzburg, Herzog in Fran - cken, Dero Roͤm. Kayſerl. Majeſt. wuͤrcklich gehei - men Conferenz-Rath, wie auch Reichs-Hof-Vice - Canzlern, Friedericum Carolum, nebſt Ihro Her - ren Bruder, Franciſcum Eroinum, des Heiligen Roͤm. Reichs Grafen von Schoͤnborn-Buchheim, Wolfsthal und Wieſenheid, Ihro Kayſerl. Maj. geheimen Rath, Excellenz, und die ganze Hoch - Graͤfliche Deſcendenz in cœum ſui Regni Hunga - riæ Magnatum allergnaͤdigſt auf - und angenom - men, und hat in Sr. Hochfuͤrſtl. Gnaden, wie auch Sr. Excellenz, und des ganzen Hochgraͤfl. Hauſes Nahmen hochgedacht Sr. Hochfuͤrſtlichen Gnaden bevollmaͤchtigter Rath derer Hungariſch - und Syrmiſchen Guͤter, Herr Auguſtin Franz von Kollhundt reſpectu Indigenatus die erforder - liche Eydes-Pflicht gewoͤhnlicher maſſen abgeleget, und daruͤber die allergnaͤdigſt ertheilte Teſtimoni - ales mit dem Diplomate auf die allermildeſt peren - naliter conferirte Hungariſche Herrſchafft und re - ſpective Fuͤrſtenthum Mungaths, und St. Mik - loſch empfangen.

Der Herr Cammer-Juncker von Peterswald, welcher in ſolcher Wuͤrde bey dem Prinzen von Walles geſtanden, iſt unverzuͤglich nach Londen abgegangen; und den Obriſt-Lieutenant von La - noi erwartet man alle Augenblick allhier. Der Graf von Lippe-Schaumburg hat, der Rede nach, ein Decret von dem Kayſerlichen Hofe erhalten, vermittelſt deſſen dem Grafen von Lippe-Detmold anbefohlen wird, dem erſtgedachten Grafen die[4]Grafſchafft von Brackel nebſt allen eingenomme - nen Einkuͤnfften wieder auszuſtellen.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Caen.

Um die ſchoͤnen Studien der Wiſſen - ſchafften in gebuͤhrendem Werthe und Flor zu er - halten, hat man allhier zwo Vorſchrifften kund gemachet, welche ihren Ruhm verdienen. Die erſte betrifft die Aufrichtung einer neuen oͤffentli - chen Bibliothec, welche Woͤchentlich zween Tage eroͤffnet werden ſoll, und deren ſich jedweder be - dienen mag, welcher Luſt hat, ſich derſelbigen zu bedienen. Die zweyte betrifft eine gewiſſe Cere - monie, welche man Palinod nennet, vermittelſt der von langen Zeiten her bey der hohen Schule gewiſſe Preiſe ausgetheilet werden, und welche acht Proben von Poeſien betreffen. Durch dieſe leztere Verordnung iſt feſtgeſezet, daß die Austhei - lung derſelben allemahl den 8. Decembr. geſchehen ſolle: doch mit dem Unterſcheid, daß da man damals alle gute Stuͤcke oͤffentlich geleſen, man nunmeh - ro nur diejenigen leſen wird, welche den Preiß da - von erhalten. Man wird auch dieſelben an keine unbekannte und ſich ſelber verbergende Autoren austheilen, und was die Bedingungen gegen die Leute mehr ſind, die Ehr-Begierde und Vermoͤ - gen genug haben, ſich in einen ſo loͤblichen Wett - Streit einzulaſſen.

Leipzig.

Man hat allhier ein kleines und be - traͤchtliches Werckchen gedruckt. Solches fuͤhret den Titul: Der Frau Marggraͤfin von Lambert neue Betrachtungen uͤber das Frauenzimmer, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſezt durch ein junges Frau - enzimmer aus… und herausgegeben von einem Mitgliede der Deutſchen Geſellſchafft in Leipzig. in Octav. Der Herr Ausgeber ſey wer er wolle, ſo iſt er ein Mann, welcher das Seine mit einer trefflichen Art zu ſagen weiß. Das Beyſpiel iſt die Zueignungs-Schrifft, vermittelſt welcher er der Mutter eine ſehr wohlgerahtene Schrifft und Ueberſezung, ſo ihre Tochter verfertiget, zu ruͤhmen weiß. Von einer Mutter von der Art, welche die Kunſt, Kinder aufzuerziehen ſo wohl verſtehet, kann man nichts anders als was unvergleichliches und ungemeines ſagen. Der Madame von Lam - bert neue Betrachtungen ſind ſo ſchoͤn, daß ſolche nicht in ſchoͤnere Haͤnde, was die Ueberſezung an - langet, haͤtten gerahten koͤnnen: Zumahl da es ſo wohl gerahten, daß man unpartheyiſch nichtsanders ſagen kann, als daß man ein Muſter einer trefflichen Deutſchen Schreib-Art darinnen finde, und daß ein junges Frauenzimmer, die dieſer Ge - ſchicklichkeit wegen, bewundernswuͤrdig ſey. Der Herr Ausgeber hat am Ende dieſer nicht un - bekannten neuen Betrachtungen uͤber das Frau - enzimmer, einen Anhang von derſelben Gedichten beygefuͤget, welche die artige Verfertigerin zwi - ſchen dem dreyzehnten und ſiebzehnten Jahre auf - geſezet hat. Sie ſind von der Beſchaffenheit, daß die Manns-Perſonen ſich, nach Beſchaffenheit des Alters und der Umſtaͤnde, auf ihre Vorzuͤge in dieſem Stuͤcke nicht allzuviel, zum Voraus fuͤr ein Frauenzimmer, zu gute thun doͤrffen. Unſere junge Dichterin, welche zugleich eine vernuͤnffti - ge Welt-Weiſin iſt, wird folgende Probe aus ih - rem Gedichte, welches ſie auf dem Namens-Tag ihrer aͤlteſten Schweſter aufgeſezet, erweiſen. Es ſoll hier ſtehen; und durch die gebundene Ge - ſchicklichkeit und Art zu ſchreiben einer Verfaſſerin von der Art, wird ſich die Faͤhigkeit in ungebunde - ner Weiſe zu ſchreiben leicht ſchlieſſen laſſen. Das Gedicht iſt eine Ode, worinnen ſie zu erwei - ſen ſuchet, daß man in allen Staͤnden gluͤcklich ſeyn koͤnne. So ſchreibt ſie von loͤblichen Regen - ten; und nachdem ſie einiger andern erwehnet, von Ihro Majeſtaͤt dem Koͤnig in Pohlen:

So herrſcht noch izt der Held Auguſt;
In dem ſich Macht und Huld vereinen.
Er iſt ein weiſer Schuz der Seinen,
Des ganzen Landes reinste Luſt.
O moͤchte groſſes Haupt der Sachſen,
Troz der gewohnten Sterblichkeit,
Die Rechnung deiner Lebens-Zeit
Wie deines Volckes Klugheit wachſen!
So wuͤrdeſt du auf dieſer Erden
Zu mehr als einem Reftor werden.

Ohnlaͤngſt hat Herr M. May, der ſeiner Mut - ter-Sprache zur Ehre und zum Vortheil gebohren iſt, bey Gelegenheit einer Hochzeit einen ausbuͤndig ſchoͤnen Aufſaz verfertiget, welcher die die Beredſamkeit des Koͤrpers, aber was die alten Action hieſſen, abhandelt.

NOTIFICATION.

Denenjenigen / ſo in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen - und Leib-Renten-Lotterie intereſſiret / wird hiermit kund gethan / daß Verordnete dieſer Stadt-Caͤmmerey zu Auszahlung ſothaner Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhauſe oben der Schreiberey Vor - und Nachmittags zu gewoͤhnlicher Zeit ſich einfinden / nachhero aber dieſes Jahr / ratione dieſer Renten / nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731.

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TextNum. 107, 7. Julii 1731
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 107, 7. Julii 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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