PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 108.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CVIII. Stuͤck / am Dienſtage / den 10. Julii.

Mit geſtriger Poſt haben wir die erfreute Nach - richt erhalten, daß Ihro Koͤnigl. Maj. Maj. unſer allergnaͤdigſter Koͤnig und die Koͤniginn nebſt bey - den Koͤnigl. Hoh. Hoh. Die Prinzeßinnen Charlot - ta Amalia und Sophia Hedwig bey allem erwuͤnſch - ten Wohlſeyn zu Goldingen angelanget, und wuͤr - den, zufolge der Reise-Route, diesen Mittag auf Got - torf eintreffen. Naͤchſte Poſt wird man berichten koͤnnen, wie lange die Koͤnigl. Herrſchafften nicht allein daſelbſt verbleiben werden, ſondern auch wohin etwa ferner die Reiſe gerichtet werden doͤrf - te. Vorigen Freytag Abend ſind Ihro Koͤnigl. Majeſt. in Odenſee angekommen, da dann die gan - ze Buͤrgerſchafft unter Anfuͤhrung des Magiſtrats in Gewehr geſtanden; welches von Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt ſehr gnaͤdig bemercket worden, ſo haben auch Ihro Excell. Der Herr Graf Anton von Al - denburg mit deſſen Durchl. Gemahlin gleichfalls die Ruͤckreiſe angetreten: jedoch werden ſolche un - ter Wegens erſtlich bey Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt zu Gottorff ihre Aufwartung machen. Ihro Excell. der Herr geheimte Raht von Pleſſen ergoͤzen ſich auf dero Guht Lindholm, und verſchiedene ande - re Herren ſtehen in Begriff, nach ihren Guͤternabzugehen. Zufolge Briefen von Helſingoͤr waͤ - ren daſelbst viele vornehme Schweden paßiret, welche ihre Reiſe nach Caſſel fortgeſezet, um den Koͤnig von Schweden daſelbſt zu empfangen. Der Herr Baron Gersdorff von Oſt-Frießland iſt wieder nach Aurich zuruͤck gereiſet. Einige wol - len, daß dieſer Fuͤrſt unſerm Koͤnige die Viſite ge - ben werde.

Nach denen lezthin gemeldeten 93. Schiffen, welche zu Riga angekommen, hat man fernere Nachricht von da, daß ſeith dem biß auf den 3. die - ſes die Anzahl der eingegangenen Schiffen ſich bis auf 102. vermehret. Zu Reval iſt den 5. dieſes arriviret: Cornelius Topkes, von Amſterdam, mit Stuͤckguth. Hingegen ſind ſeith dem 31. May bis auf den 7. dieſes von da wieder weggeſegelt: Ewert Simons, nach Amſterdam, mit Roggen, Hanff, Flachs und Wachs, Claus Janſen Bollebacker, nach Amſterdam, mit Roggen und Reh-Haar, Niels Strandberg, nach Geſte, mit Roggen, Peter Ny - berg, nach dito, mit Roggen, Flachs, Hanff, Lein - und Hanff-Saat, Johann Henrich Staaman, nach Bergen, mit Roggen und Flachs, Ewert Dircks,[2]nach Amſterdam, mit Roggen, Bock - und Reh - Haar, Lars Larſon, nach Geſte, mit Roggen, Flachs und Flachs-Heede, Herman Steffens, nach Luͤbeck, mit Roggen, roh Ochſen-Leder, Flachs und Hanff, Jan Schmidt, nach Amſterdam, mit Roggen, und Juͤrgen Fick, nach Luͤbeck, mit roh Ochſen-Leder und Flachs. Von Cronſtadt sind den 8. in See gegangen: Gregorius Perwiz, Ernſt Muͤlden und Henrich Haslop. Tages aber darauf iſt daſelbſt eingegangen: Schiffer Jochim Dreſſen, von Ham - burg kommend, an Herman Meyer u. Compagnie. In Archangel ſind noch den 25. Paſſati weder aus - laͤndiſche Schiffe noch Rußiſche Fahrzeuge mit Fi - ſchen angekommen geweſen, ſo daß wohl allem Anſehen nach das weiſſe Meer noch voller Eyß seyn muß.

Aus Kaminiec wird berichtet, daß der Preyß des Getreydes bisher ſich nicht mindere. In Po - dolien waͤren die Coſacken aus ihrem Lager, ſo 8000. Mann ſtarck, in die Pohlniſche Ukraine ein - gefallen, und verſchoneten niemand mit Rauben und Morden, noch weniger die Adelichen Hoͤfe, wie auch die Doͤrffer und Staͤdte; ſo gar zur Zeit der Marckt-Tage und Jahrmaͤrckte, insbeſondere naͤhmen ſie alle befindliche Pferde weg. Selbige fuͤhrten auch ihre Weiber mit ſich in Manns-Klei - dern verkleidet, die gleichfalls Rauben und der - gleichen Thaͤtlichkeiten mehr veruͤbten, da dieſes boͤſe Geſindel ſehr angewachſen, durch den Zu - tritt der Raͤuberiſchen Coſacken und Bauren. Der Primas Regni, nachdem er auf des Caſtellans von Poſen Beylager ſich zween Tage aufgehalten, iſt ſodann von danach Chocim aufgebrochen, und hat bey dem Hn. Supiacha, Staroſten von Frau - ſtadt das Mittagmal eingenom̃en, ferner iſt er nach dem Woywoden von Kyow gegangen, und von da auf Kaliſch nach Lowiz abgereiſet. Der Woy - woda von Kyow hat dem Primas Regni mit groſ - ſen Ehren-Bezeugungen empfangen, und iſt die Buͤrgerſchafft in Krotoſeyn ihm mit fliegenden Fahnen entgegen gegangen, hat ihn auch biß in die Kirche geleitet. Die Juͤdiſche Synagoge hat - te ihn auch gleichfalls mit einer Muſique bey deſſen Einzug bewillkommet: Dahingegen bey dem Ein - gang zu der Kirche die Geiſtlichkeit ihm mit bren - nenden Wachs-Lichtern begegnet, und daſiger De - chant ihm mit einer wohlgezierten Lateiniſchen Rede begruͤſſet. Darauf er ſich, nach vollzogener Reſidirung, nach dem Schloß erhoben, und vondem Hn. Woywoden von Kyow bewillkom̃et wor - den iſt. Nach dem Mittagsmahl iſt er wieder nach der Kirche gefahren, wo er die Olla Sacra revidiret, auch die geiſtliche Gerichte daſelbſt aus - geuͤbet hat.

Verwichenen Sonntag haben Ihro Kayſerl. Majeſt. das Sauer-Brunnen-Wasser von Ro - bitſch, wie jaͤhrlich gewoͤhnlich, zu trincken ange - fangen. Ohngeachtet die Berahtſchlagungen zwiſchen den Kayſerl. und auslaͤndiſchen Mini - ſtern noch immer fleißig fortgeſezet werden; ſo kann man doch hiervon nichts geſichertes in Erfah - rung bringen, weil ſehr viel verſchiedliches, die Italiaͤniſchen und Spaniſchen Sachen betreffend, geſchrieben wird, jedoch wird ſich das mehreſte auf die Niederkunfft der verwittibten Herzogin von Parma beruffen. Von Genua wird berichtet, daß das kleine Geſchwader ſo in 2. Galleeren, 2. Schiffen, 4. Pincken und 2. Corallen-Schiffen be - ſtehet, ſtets auf den Corſiſchen Kuͤſten herum ſtreif - fen, um alle Beyhuͤlffe den Rebellen auf der In - ſul Corſica zu verhindern. Auch iſt zu gedachtem Genua ein Patent kund gemachet worden, krafft welches allen Schiffen, ſie ſeyn von was Ration ſie wollen, der Handel mit beſagter Inſul verbo - then wird, und ſolle keines in jenem Koͤnigreich, auſſer zu Baſtia, Calvi, Ajaccio und Bonifacio bey Lebens Straffe und Verluſt der Waaren anlan - den: Dahero ſollen ſich ſolche Rebellen ſchon er - bohten haben, ſich mit der Republic in einem Ver - gleich einzulaſſen, zumahl ihnen auch bekannt worden, daß mehr erwehnte Republic eine groſſe Anzahl Mannſchafft von dem Roͤmiſchen Kayſer, gegen baare Bezahlung uͤbernommen habe.

Am Mittwochen Vormittags hatte der Tuͤrckiſche auſſerordentliche Geſandte Muſtapha Effendi ſei - ne oͤffentliche Audienz bey Ihro Kayſerl. Cathol. Majeſt. allerhoͤchſten Monarchen in der Favorita, zu welcher derſelbe in einem ſchoͤnen Kayſerl. Hof - Wagen mit ſechs Pferden beſpannet, mit gewoͤhnl. Ceremonien aus ſeinem Quartier abgeholet, und nachgehends wieder zuruͤck gefuͤhret worden. Heute den 30ſten Junii iſt der lezte Tranſport der Recruten fuͤr das Loͤbl. Graf Walſeggiſche Infan - terie-Regiment, ſo in 100. lauter ſchoͤner und auserleſener Mannſchafft beſtanden, von hier nach der Lombardie zu dem loͤblichen Regiment abgeſchicket worden.

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Nachdem das Reichs-Staͤtiſche Collegium auf das gemeinſchafftliche Conclusum, ſo die Hand - wercks-Mißbraͤuche betrift, einige Monita bey der Re - und Correlation heraus gegeben, ſo haben bey vorgeſtriger Raths-Verſammlung die Churfuͤrſtl. Herren Geſandten ihre Meynung dem Fuͤrſtl. Collegio uͤbergeben, welches leztere die ſeinige gleichfalls von ſich geſtellet. Da nun beyde hoͤhe - re Reichs-Collegia meiſtens mit einander uͤberein - ſtimmen, und die Staͤdtiſchen Monita faſt ſaͤmmt - lich angenommen worden; ſo iſt kein Zweiffel mehr uͤbrig, daß nicht bey dem naͤchſten Raths-Gange ein Reichs-Gutachten in dieſer Sache zu Stande kommen werde. Sonſt wird unter denen Evan - geliſchen ein Extract eines Schreibens und Zwey - bruͤcken vom 26. May unter der Hand communici - ret, und darinnen bekannt gemacht, wie die Evan - geliſch-Reformirte in dem Zweybruͤckiſchen allge - maͤhlig in einen groſſen Bedruck gekommen, und damit von neuen forgefahren werde. Es iſt nun - mehro bey vorgeſtrigen Reichs-Rath die Re - und Correlation in Sachen der Handwercks-Mißbraͤu - che von allen 3. Reichs-Collegiis voͤllig zu Ende ge - bracht worden; dahero bey der naͤchſten Seßion auch ein Reichs-Gutachten abgefaſſet werden wird.

Vor 14. Tagen iſt von neuen wieder im Cloſter Oliva eine anſehnliche Verſammlung von vielen vornehmen Polen vorgefallen, dem Anſehen nach zu berahtſchlagen, in was Waffe etwan die An - ſchlaͤge gegen zukuͤnfftigen und im October-Mo - naht auszuſchreibenden Reichs-Tag zu nehmen ſtehen. Es iſt nach Warſchauer Briefen ange - mercket, daß der Paͤbſtliche Nuntius Paoluzzi bereits vor Monats-Zeit dem Primati ein Paͤbſt - lich Brevet oder Mandement zugeſchickt, und zwar mit Bitte, und dem Paͤbſtlich-vaͤterlichen Anermahnen, ſothane Kirchen-Diſciplin in dem ganzen Koͤnigreich und denen denſelben anhaͤn - genden Landen der Cleriſen bekannt zu machen; die hierauf durch den Erz-Biſchof und Primate gewor - dene ſchrifftliche Antwort waͤre dieſe geweſen: Er haͤtte ſich gemuͤßiget befunden, dem Koͤnige ſelbſt das quaͤſtionirte Paͤbſtl. Breve zu uͤberſchi - cken, das Sentement von Sr. Majeſtaͤt hieruͤber einzuholen, und waͤre des Koͤniges Meynung bestfalls dieſe, wie dem Geſuch des Pabſtes in kei - ne Weiſe zu willfahren ſtuͤnde, bevor bey zukuͤnf - tigen aufzuſchreibenden Reichs-Tage denenReichs-Conſtitutionen gemaͤß die allgemeine Staͤnde des Koͤnigreichs ihr Votum deshalb er - theilet haͤtten. Die zu gedachten Warſchau befind - liche Magnaten haͤtten den Schluß gefaſſet, den Staroſten Branczinsky am Koͤnige zu ſenden, Se. Majeſtaͤt zu erſuchen, ſich wieder nach dero Koͤ - nigreich zu erheben. Von Mietau aus will be - richtet werden, wie Se. Durchl. der Herzog von Curland von dero gehabten Maladie voͤllig reſti - tuiret waͤren. Die von der Rußiſchen Kayſerin geſtellte Ordre an die in daſigem Herzogthum lie - gende ihre Trouppen muͤſte dermaſſen ſtreng beob - achtet werden, ſo daß verſchiedene Officiers, ſo die Ordonnance nur einigermaſſen uͤberſchritten, gleich abgedanckt waͤren worden.

Nachdem Ihro Koͤnigliche Majeſtaͤt vorgeſtern nach dem Schloſſe Pillniz abgegangen, ſo ſind ſel - bige geſtern von dar nach der Haupt-Veſtung Koͤ - nigſtein aufgebrochen, woſelbſt ſie Mittags geſpei - ſet, und ſodann nach dem Schloſſe Groß-Sedliz und ferner nach Pillniz zuruͤck gekehret, wohin ſich auch Ihro Koͤnigl. Hoheit der Cron-Prinz aus Mo - rizburg erheben. Dem Vernehmen nach haben Ihro Koͤnigl. Majestaͤt Befehl ertheilet, daß in der Stadt Karchau an der Pohln. Graͤnze ein neu Schloß erbauet, und zugleich befeſtiget werden ſoll, wohin bereits Maͤurer und Zimmer-Leute abgeſchicket worden, um die Arbeit anzufangen. Geſtern wurden 2. junge Purſche aneinander ge - bunden auf das Rahthaus zum Verhoͤr gefuͤhret. Herein ſind paßiret Ihr. Durchl. der Fuͤrſt Eſter - haſi aus Ungern, von Eiſenſtadt.

Zu Vertreibung der Sprengſel, ſo ſich an etli - chen Orten hier herum in erſtaunlicher Menge be - finden, werden taͤglich etliche 100. Perſonen ge - brauchet, welche Graben auswerffen, und ſelbe hineintreiben, ſo daß man den Nuzen davon aller - dings ſpuͤhret. An der Petri-Kirche wird nun mit aller Macht gebauet, und iſt die eine Seite bereits ein Stock hoch uͤber die Erde herauf gemauert, auch ſind die abgebrannten Haͤuſer bereits ſo regu - lar und gleich aufgefuͤhret, daß ſelbe Gegend eine der ſchoͤnſten Stadt vorſtellen wird. Aus Dreß - den geben ſichere Briefe, daß Ihro Koͤn. Maj. in Pohlen an einem Riß zu einem ganz neuen Schloß arbeiten laſſen, welches ſo unvergleichlich ſchoͤn aufgefuͤhret werden ſoll, als eines in Europa ſeyn mag, um ſo viel mehr, da Ihro Majeſtaͤt nach[4]Dero hohen Erfahrung alles meiſtens ſelbſt ange - ben. Man ſagt auch, daß bereits 8. Millionen Gulden dazu beſtimmet.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Amſterdam.

Die nach ihrem abentheurlichen Titul zuweilen ſo abentheuerlich urtheilende ſoge - nañte Bibliotheque raiſonne des Ouvrages des Sa - vans de l’Europe hat die Ehre gehabt, hat ſich die Ehre gegeben, hat ſich die Ehre genommen, ver - mittelſt ihrer Krafft zu vernuͤnffteln durch den ſech - ſten Theil eine fruchtbare Mutter zu ſeyn, was ſie iſt. Wir haben die Hoffnung, der Vater dieſer ſo edelmuͤhtigen Kinder werde ſich nicht -- immer ſo leichtglaͤubig bezeigen, als er ſonſt geweſen.

Halle.

Under dem Praͤſidio Herrn M. Gottlieb Friedrich Hagens hat Herr Nicolaus Friedrich Stoͤhr, von Kirchenlamiz aus dem Bayreuthi - ſchen, eine Diſſertationem de pronunciatiome Ebræ - orum, vicinorumque aliquot populorum den 30. Junii gehalten. Es wird darinnen ausgefuͤhret, daß in allen Sprachen, und in der Ausſprache der - ſelben etwas willkuͤhrliches anzutreffen sey, und gezeigt, daß ſolches in den Morgenlaͤndiſchen die Kuͤrze und Deutlichkeit iſt, welche dabey beob - achtet wird; die ſich durch die geſchwinde Pronun - ciation aͤuſſert: Wobey die Ebraͤer dieſes beſon - ders haben, daß ſie jeder Gulde, auſſer der, die den Tonum oder Metegh hat, drey Moras geben; (welches die Chaldaͤer, Syrer und Samaritaner nicht ſo genau beobachten) die Aethiopier aber, daß ſie ihre Worte brummend oder murmelnd hervor bringen. Es wird die Art, wie die langen und kur - zen Laut-Buchstaben entſtehen, und wodurch ſie von einander unterſchieden werden, erklaͤret, da - bey deñ auch von den Doppellautenden der Maro - niten und Aethiopier gehandelt wird. Auch werden die Mitlautenden jeder von ermeldeten Sprachen auf die Art beſchrieben, wie Herr Ammann gewuͤn - ſchet, und die er ſelbſt gebraucht, wenn er die Tau - ben unterrichtet, wie ſie laut und vernehmlich reden ſolten, welches ihm denn an vielen gelungen. Es iſt bis alſo eine Fortſezung der erſten Diſp. de men - ſura ſoni articulati, deren Nuzen in den Orientali - ſchen Mund-Arten hieraus zu erkennen. Es kom - men dabey Stellen aus denen Rabinen vor, welche den angegebenen Laut der Buchſtaben beſtaͤttigen.

Als neulich den 28. Junii der ernannte Prof. Primarius der Gottes-Gelahrtheit auf der Uni -verſitaͤt zu Gieſſen, wie auch erſter Superinten - dens daſelbſt, Aſſeſſor des geiſtlichen Conſiſtorii, Hr. Joh. Jacob Rambach die Doctor-Wuͤrde uͤber - nahm, hielt er eine gelehrte und buͤndige Diſſerta - tion, welche den Titul fuͤhret: Diſſertatio Theo - logica Inauguralis, qua pellis ovina Socinianis de tracta ſiſtitur, quam pro Gradu Doctoris rite obti - nendo publico esamini ſubmiſit Joh. Jae. Ram - bach, hactenus S. S. Theologiæ Profeſſor Ordina - rius in Academia Gieſſenſi S. S. Th. Prof. Primar. ibidemque Superitendens Primus & Senatus eccle - ſiaſtici Aſſeſſor. Die 28. Junii 1731.

Hamburg.

Die reine Evangeliſche-Lutheri - ſche, und ins beſondere der Hamburgiſche Kirche iſt eines wackern und ſonderlich um der leztern Ge - ſchichte hochverdienten Manns, des den 7. Julii verſtorbenen Hn. Mag. Nicol. Staphorſt, Paſtorn zu St. Johannis allhier verluſtig worden: welcher Verluſt um deſto mehr zu bedauren, weil ſeine Kenntniß, Faͤhigkeiten und Einſicht in die Kirchen - Sachen ſeines Vaterlandes von niemand leichtlich erſezet werden kann, und er nicht allein in der Red - lichkeit und Klugheit, ſondern auch in der Gelehr - ſamkeit, und ins beſondere im nohtwendigen Vor - raht die gehoͤrige Geſchicklichkeit eines Geſchichts - Schreibers beſeſſen.

Herr Jacob Bertrand hat allhier eine Art von ei - ner Franzoͤſiſchen Sprach-Lehre drucken laſſen, welche der Herr Verfertiger Rudimens François zu nennen beliebet hat.

Denenjenigen / ſo in der No. 1710, gezogenen Tontinen - und Leib-Renten-Lotterie intereſſiret / wird hiemit kund gethan / daß Verordnete dieſer Stadt-Caͤmmeren zu Auszahlung ſothaner Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhauſe oben der Schreiberey Vor - und Nachmittags zu gewoͤhnlicher Zeit ſich einfinden / nachhero aber dieſes Jahr / ratione dieſer Renten / inchts[ nichts]weiter bezahlen werden. Ao. 1731.

Es wird hiemit bekandt gemacht / daß im bevorſthehenden Jo - hannis-Marckt in Kiel / verſchiedene Modilien und allerhand Geraͤthſchafft / an den Meiſtbiethenden / gegen baare Bezahlung / verkauffet werden ſollen; wovon die Specification in Kiel bey dem Turis Practico und Notarie Nathaniel Fried. Schmidt / imgleichen bey ſeel. Wierings Erben im guͤldenen N. B. C. bey der Boͤrſe in Hamburg / und in Luͤbeck bey Wolffgang Friede - rich Groll / zu bekommen ſind; wie auch / daß in bevorſtehen - den Kieler Johannis-Marckt / die Sierhagenſche Orangerie / ver - ſchiedene koſtbahre Mobilien / und das aus vielen Raritaͤten be - ſtehende Cabinet / auf dem Tanz-Saale in Kiel / an den Meiſt - biethenden / gegen baare Bezahlung / verkauffet werden ſoll / wovon die Specificationes innerhalb acht Tagen an vorbemelde - ten Oehrtern zu bekommen ſeyn; und ſoll das Cabinet zulezte Stuͤckweiſe / oder auch / da ſich Liebhabere dazu finden ſollten? per averſionem verkauffet / auch auf Verlangen / die Verkauf - fung deſſelben noch weiter ausgeſezet werden.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden Woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt bey Georg Chriſtian Grund, neben der Boͤrſe, In der Buchdruckerey.

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TextNum. 108, 10. Julii 1731
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Extent4 images; 2377 tokens; 1245 types; 17795 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 108, 10. Julii 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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