PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 138.
Stats - u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CXXXVIII. Stuͤck / am Freytage / den 31. Auguſt.

4) Sollen die Gouverneurs und Woywoden in - gleichen darauf Acht geben, daß durchaus kein Mangel an Stempel-Papier ſey, ſo daß dahero Verhinderung in denen Affairen entſtehen koͤnne. Zu dem Ende muͤſſen die Wojewoden bey Zeiten, ohne daß ſie zuvor noͤthig haͤtten, ſich dieſerwegen bey dem Gouvernement zu melden, nach Moſcau ſchreiben, damit es gegen die Zeit, da man deſſen benoͤthiget, ohne Verzug koͤnne gebracht werden, wornach ſich auch das Manufactur-Contoir genau zu richten hat, auf daß ſolchergeſtallt keine einige Stadt an ſolchem Papier Mangel zu leiden noͤthig habe. In ſo ferne nun jemand von denen Woje - woden entweder aus Unachtſamkeit oder durch ei - gene Nachlaͤßigkeit verabſaͤumen ſolte, gedachtes Papier bey Zeiten zu fordern, und folglich die Re - venuen dadurch in Abgang geriethen, denen Sup - plicanten aber in ihren Affairen Verhinderniß er - wuͤchſe, ſo ſoll ein ſolcher und derjenige, welchem die Verkauffung dieſes Papiers anvertrauet iſt, gehalten ſeyn, fuͤr jede Woche, da Mangel daran ſeyn wird, zur Strafe einen Rubel erlegen. Gleich - wohl aber ſoll denen Supplicanten durchaus nicht erlaubet ſeyn, ſich mitlerweile des ungeſtempeltenPapiers zu bedienen, und haben hierauf die Gou - verneurs und Wojewoden genaue Acht zu geben. Indeſſen wuͤrde in irgends einer Stadt aus Man - gel des Stempel-Papiers in Proceß-Sachen auf ſchlecht Papier geſchrieben werden, ſo ſoll von de - nen Wojewoden und Canzeley-Bedienten auſſer ſchon obengemeldeter Strafe, fuͤr einem jeden Bo - gen einen Rubel zur Strafe genommen werden. 5) Weil nun ſolcher maſſen der Verkauff des Stem - pel-Papiers aus der Caſſa an freye Leute ſo wohl Buch-als Rieß-weiſe verbothen; als iſt von Kauff - Leuten und andern Perſonen, wes Standes ſie auch ſeyn moͤgen, das Stempel-Papier, in ſo ferne es auſſer denen Canzeleyen und oͤffentlichen Buden verkauffet wird, wegzunehmen, und ſind diejenigen, ſo ihnen dergleichen in Quantitaͤt ver - kauffet, anbey zu ſtrafen. Wuͤrden aber Perſo - nen mit falſchgeſtempelten Papier betroffen, ſo ſollen dieſelben ſcharff examiniret werden, wo ſie ſolches bekommen und ob ſie nicht etwan ſolches ſelbſt geſtempelt. Solte dieſes leztere ſeyn, ſo iſt alsdenn nach der Inquiſition mit ſolchen Dieben, den Akaſen gemaͤß, ohne einiges Verſchonen zu ver - fahren.

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Man hat dermahlen weiter keine Nachrichten von Schiffen als diejenigen, ſo zu Cronſtadt ein - gelaufen und abgegangen. Selbigen zufolge iſt alſo den 29. paſſati abgeſegelt: John Clement und Hinrich Bremer, auf welche folgenden Tages auch in See gegangen: Hans Necks nach Stettin. Da - hingegen iſt auch ſelbigen Abend noch arriviret: Schiffer Michel Perſiz von Stettin an Peloutier und Cruſemarck. Den 30. dieſes ſind noch ein - gegangen: Schiffer Daniel Richgout von Danzig mit Stuͤckguth an Bodiſco, und Borſt, Peter Fen - geꝛ von Luͤbeck mit Stuͤckguth an Peloutier und Cru - ſenmarck, Farrow Woodhouſe von Reval mit Bal - laſt an Herman Meyer und Comp. Noch 2. Cron - ſchiffe von Reval. Heute iſt endlich auch noch eingekommen: Schiffer Doms von Amſterdam mit Ballaſt an Herman Meyer und Comp.

Vorigen Donnerſtag Abends kamen beyde Ihro Maj. Maj. unſer allergnaͤdigſter Koͤnig und die Koͤ - nigin, Ihro Koͤnigl. Hoh. Princeſſin Charlotta Amalia, nebſt Ihro Durchl. der Frau Marggraͤ - fin, von Walloe in dieſe Stadt zuruͤck, und tra - ten auf Roſenburg ab, woſelbſt geſtern Geheimnis Conſeil gehalten worden. Der Hof war ſehr zahlreich. Mittags iſt groſſe Taffel geweſen, wo - bey zugleich der Franzoͤſ. Groß-Bohtſchaffter und der Ruſſische Gevollmaͤchtiger Geſandter geſpei - ſet. Nachmittags begaben Ihro Koͤnigl. Maj. ſich erſt in dero Pallaſt und hernach auf den Holm; Woſelbſt zu Anlegung dreyer neuer Kriegs-Schif - fe der Anfang gemacht wird. Dieſen Morgen haben Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt die Leib-Garde zu Pferde in ihrer neuen praͤchtigen Montur vor dem Oster-Thor gemuſtert, und haben dieſelbe in Ge - genwart der ſaͤmmtl. hohen Koͤnigl. Herrſchafften und vieler vornehmen Herren die Kriegs-Uebun - gen ſehen lassen; da dañ der Koͤnig nicht allein uͤber die ſchoͤne Leute und Pferde, ſondern auch uͤber die auſſerordentliche Fertigkeit in den Krieges - Uebungen ein allergnaͤdigſtes Vergnuͤgen bezeiget; worauf die Koͤnigl. Herrſchafft auf Roſenburg Mittags geſpeiſet, und dieſen Abend wieder auf Friedensburg zuruͤck gekehret.

Dieſe Tage ſind folgende Schiffe den Sund paſ - ſiret: Thomas Meynerdts aus Amſterdam nach Riga, mit Ballaſt. Claes Olverſe Viſſer ausKoͤnigsberg nach Amſterdam, mit Leinſaat. Bar - tholomaͤus Hendrichs aus Amſterdam, mit Lein - ſaat. Bartholomaͤus Hendrichs aus Amſterdam nach der Oſt-See, mit Ballaſt. Hadde Euckes, Andries Willemſen, Dirck Langedeeck, Reynerdt Ages, alleſammt aus Amſterdam nach Narva, mit Ballaſt. Claes Burmund aus Stockholm nach Bremen, mit Theer. William Raad aus Peters - burg nach Londen, mit Hanf. Salur Larſen aus Fleckeſtor nach Copenhagen, mit Balcken. Jan Heeres und Romke Cornelis aus Amſterdam nach Narva, mit Ballaſt. Pieter Tennes End aus Amſterdam nach Koͤnigsberg, mit Salz. Ige Iges aus Amſterdam nach Wiborg, mit Ballaſt. Anis Janſen Visser aus Amſterdam nach Helſin - goer, mit Ballaſt. Pieter Rotterdam aus Frie - drichshall nach Copenhagen, mit Holz-Laſten. Andr. Engelbrechts aus Halmſtadt nach Malmoe, mit Ballaſt. James Hillpatrick aus Stockholm nach Londen, mit Eiſen. Peter Krapein aus Greiffswald nach Gottenburg, mit Malz. Niels Meyer aus Koͤnigsberg nach Hellſingoer, mit Dehlen.

Es ſind in der Landſchafft Luckow 100. Mann Tartarn commandiret worden, wieder die raͤube - riſche Coſacken, welche zur Sicherheit der Kauf - Leute und andern Leute mehr auf bevorſtehen - den Jahr-Marckt, ſo den 8. Septemb. allda einfaͤllt, gebraucht werden ſollen. Vorgeſtern ſind die Ca - puciner-Patres aus ihrem Kloſter gegangen, und haben ihre Zuflucht zu den Patribus Bernhardi - nern genommen, welche ſie umarmet, und freund - lich auf - und angenommen, und hat der GOttes - Dienſt in der Capuciner-Kirche aufgehoͤret. Der Nuncius iſt daruͤber ſehr beſtuͤrzet, und deswegen sogar unpaͤßlich worden.

Der Herr Ordinat befindet ſich auf ſeinen nahe gelegenen Guͤtern; hingegen iſt deſſen Hr. Sohn nach Litthauen verreiſet.

Dieſer Tagen ſind allhier 2. Uebelthaͤter hinge - richtet worden, ſo von der Bande der Raͤuber ge - weſen. Einer iſt aufs Rad geleget, der andere aber enthauptet worden.

Der Herr Woywod von Kyow hat mit dem Hn. Caſtellan Katitſch der Andacht in der Jeſuiter - Kirche am Feſt des Heil. Ignatii, wie auch am Feſt[3]Portiuncula bey den Patribus Reformatis beyge - wohnet, und von da nach obgedachten Herrn Ca - ſtellan, nebſt andern Gaͤſten, worunter auch der Biſchof von Poſen ſich befunden, zuruͤckgekehret; Allwo ſie ſaͤmmtlich trefflich bewirthet worden.

Der hieſige Salzburgiſche Geſandte giebet vor, daß ſein Principial niemahls Willens geweſen, die - jenige, ſo in ſeinem Lande der Proteſtantiſchen Re - ligion moͤchten zugethan ſeyn, aufzuhalten, oder ihnen das Jus Emigrandi zu weigern, im Gegen - theil, daß er ihnen zuſtuͤnde, alle ihre Effecten und veſte Guͤter zu verkauffen, um ſich anders wohin zu wohnen zu begeben. Die Bayeriſche Re - gierung hat unſern Magiſtrat erſuchen laſſen, mit dem Ausgraben eines in der Donau liegenden Ey - landes nicht weiter fortzufahren, weil ein jeder den Eigenthum davon fuͤr ſich ſelbſt haben wil, und ſeiter 200. Jahren 6. mahl ſo viel verrechtet wor - den, als 20. ſolche Eylaͤndchen nicht werth ſind.

Geſtern Morgen wurden die Franzoͤſiſche und Spaniſche Franciſcaner Provinciales durch den Pater Commiſſarium von Ara Coͤli zur Paͤbſtlichen Audienz gefuͤhret. Sonntags Morgens ward der oftberegte Herr Prati in das neue Gefaͤngniß gefodert, das End-Urtheil anzuhoͤren, und ſo viel man vernimmt, hat er ſeine Privat-Praͤbenden verlohren, die Relegirung in eine Veſtung aber iſt ihm vom Pabſte in ewiges Exilium verwandelt. Von Palermo wird berichtet, daß ſich ſelbige Stadt weigere den von dem Kayſerl. Hof zu ih - rem Erz-Biſchof ernannten Pater Parette anzu - nehmen, weil derſelbe, wie er, krafft ihrer habenden Privilegien, ſeyn ſolte, weder ein Eingebohrner noch Edler ſelbigen Reichs iſt, und verſichert man, es werde dieſelbe deßwegen Deputirten nach Wien abſenden. Man verſichert, es habe der Cardinal Grimaldi ein Schreiben von dem Koͤnig von Sar - dininien erhalten, worinnen Se. Majeſt. denſelben erſuchet, der Mißhelligkeit zwiſchen dem Roͤmiſch - und Turiniſchen Hof ſich anzunehmen, es habe auch hier auf Se. Eminenz in einem bey dem Pabſt daruͤber gehabten beſonderm Gehoͤr Sr. Heiligkeit eines guͤtlichen Vergleichs halber die noͤthige Vor - ſtellung gethan, ohne daß man jedoch darauf die Antwort haͤtte erfahren koͤnnen. Nachdem am Freytag der Cardinal Alberoni mit einem hefftigen Fieber befallen worden: ließ die Fuͤrſtin Panſilii in der Kirche die Santa Maria vor die Geneſungdieſes Cardinals das Venerabile ausſtellen. Biß dato iſt derſelbe noch nicht wieder geneſen, doch hat es ſich etwas mit ihm gebeſſert. Gleichfalls wurde die wichtige Sache wegen der Jurisdiction des Cardinals Caͤmmerling entſchieden, und die Gefangennehmung des Zoll-Schreibers einſtimmig gut geheiſſen. Dem Hrn. Fiorelli und Advocaten der Armen iſt durch eine ſchrifftliche In - ſinuation bedeutet worden, die vor der Congrega - tion ſuper Ronnullis anhaͤngige Sachen mit Ernſt zu beſchleinigen, indem Se. Heiligkeit dieſelbe noch in dieſem Monath geendet wiſſen wolten. Der Gouverneur zu Benevento, Herr Peter Agoſtini, iſt zum Erz-Biſchof von Lucca declariret worden. Se. Heiligkeit aber hat 1100. Scudi Penſionen dar - auf geleget, nemlich 500. an den Hrn. Cervioni, Kuͤſter, 200. dem P. Malachia, Bibliothecario des Durchl. Corſiniſ. Hauſes, 300. dem General Santini und 100. an den Abt Coſati.

Es haben des regierenden Fuͤrſten Chriſtians zu Naſſau-Dillenburg Hochfuͤrſtl. Durchl. das von dero hohen Vorfahren zwar projectirt gewe - ſene, aber nicht zu Stand gekommene Land-Ar - men - und Wayſen-Haus, durch ohnermuͤdeten Fleiß und Sorgfalt, nicht ohne ſchwere Koſten, endlich durch GOttes Gnade zu ſolcher Perfection gebracht, daß am vergangenen Sonnabend, den 11. dieſes, als auf dero hohen Geburths-Tag, daſ - ſelbe, in hoͤchſt beſagter Dero, dero Fuͤrſtl. Frau Gemahlin, Herzogin von Mecklenburg, und Prinzeßin von Naſſau-Diez Durchlaͤuchtigkeiten, auch des ganzen Hofs Gegenwart, wuͤrcklich ein - geweihet, eine Anzahl wohlgekleideter Wayſen introduciret, und darauf andern Tags, nach der Morgen-Predigt, die Fundation von allen Can - zeln im Lande verleſen worden. Beſagtes, in der Fuͤrſtl. Reſidenz-Stadt Dillenburg gelegenes Haus iſt aus dem Grund neu und ſehr ſchoͤn er - bauet, und zweiffelt man deſto weniger an der be - ſtaͤndigen Aufnahme deſſelben, als bekannter iſt, wie nicht allein anſehnliche Fonds darzu geſtifftet, ſondern auch der Fuͤrſtin Hochfuͤrſtl. Durchl., nach - dem ſie es ſelbſten reichlich dotiret, ſich die Befoͤr - derung dieſes Chriſtfuͤrſtlichen Wercks, woruͤber GOtt ſeinen milden Seegen reichlich ausbreiten wolle, beſonders angelegen ſeyn laſſen.

Zu Wien hat man aus Conſtantinopel Nach - richt, daß den 20. Julii in der Vorſtadt Tophana[4]eine grauſame Feuersbrunſt entſtanden, wodurch den 21. darauf fruͤh Morgens die Wohnungen de - rer P. P. Jeſuiten, derer Franzoͤſiſchen Handels - Leute, derer P. P. Capuciner und Franciſcaner, ja faſt ganz Gallata im Rauch aufgegangen.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Minden.

Unſer nur ſechs Monaht lang, an der Kirche zu St, Marien allhier geſtandene Paſtor, Herr M. Johann Anton Strubberg, welche ſeine Froͤmmigkeit ſowohl als Gelehrſamkeit beliebt und beruͤhmt gemacht, iſt 1696. den 12. Auguſt. zu Sternberg im Oßnabruͤgiſchen gebohren. Sein Herr Vater war Joh. Rudolph Strubberg, da - mahls Ammtmann zu Borgloh, hernach Rent - meiſter auf dem Hochadelichen Cornbergiſchen Hauſe Huͤffe im Oßnabruͤgiſchen; ferner Koͤnigli - cher Preuſſ. Amtmann im Ammte Reineberg im Fuͤrſtenthum Minden; Die Mutter, Frau Anna Eliſabeth Hadewigs, des gelehrten Predigers und Poetens zu Luͤbecke im Mindiſchen Hrn. Hade - wigs Tochter; von welches dieſes ſeines Groß-Va - ters Leben Herr Strubberg einen kurzgefaßten Aufſaz in das Leipziger Gelehrte Lexicon einruͤcken laſſen. Er wurde, ehe er noch gebohren war, den Theologiſchen Studien gewidmet. Die erſten Gruͤnde ſeiner Gelahrtheit legte er in Oßnabruͤck, unter M. Joh. Bernh. Koͤnigsmannen, Pottkern und Ponatum, und vornehmlich Hrn. M. Zachar. Goetzen. Er trieb daſelbſt die Sprachen, die Welt-Weisheit und die Gottes-Gelahrheit. End - lich nahm er in Oßnabruͤck mit einer Rede: DeEru - ditione, quæ Principi non decora; Abſchied, als er ein und zwanzig Jahr alt war. Er begab ſich hierauf nach Huͤffe zu ſeinen Eltern; allwo er ſich mit dem damahls noch lebenden Haus-Predi - ger A. A. Grothen in dem Hebraͤiſchen, und in der Predigt-Kunſt uͤbte. Im Jahr 1717. begab er ſich nach Jena; allwo er ſtill und eingezogen lebte. Als er in der Wahl eines Studii unentſchloſſen war; brachte ihn eine Kranckheit von dieſem Wan - cken ab, und zum Endſchluß, die Gottes-Gelahr - heit zu treiben: welches er auch mit allem Eyfer that. Sein Beſtreben aber war auf Univerſitaͤten zu bleiben. Allein der Befehl ſeiner Eltern ruffte ihn 1721. nach Hauſe; auf welcher Reiſe er die Univerſitaͤten Leipzig, Halle und Helmſtaͤdt mit Nuzen beſahe. Er uͤbte ſich darauf in verſchiedli -chen Staͤdten mit predigen; allein ſeine Be - gierde, auf hohen Schulen zu leben, verurſachte, daß er verſchiedliche Paſtorat-Stellen hin und wie - der ausſchlug. Inzwiſchen ſammlete er das noͤthi - ge zu ſeiner Osnabruͤgiſchen Geſchichte, und that darauf eine gelehrte Reiſe durch Heſſen am Mayn und Rhein; uͤbte ſich dabey in der Engli - ſchen Sprache; und brachte damit drey Jahr hin. Als er ſich bereit machte, wiederum nach Jena ab - zugehen, allwo er auch ſeine Buͤcher noch ſtehen hatte, ward er zum Conrector in Corbach, und zugleich andern Theils zum Pagen-Hofmeiſter bey dem damahligen Biſchoff Ernſt Auguſt von Osnabruͤck beruffen. Die leztere Stelle nahm er an; und that ſeinem Ammte voͤllige Gnuͤge. Nach dem Tode Ihro Hoheit des Biſchoffs brachte er zween Jahre mit Reiſen zu, und ſchrieb in Han - nover die Kirchen-Hiſtorie der Alten-Stadt da - ſelbſt. Den 15. Febr. dieſes Jahres wurde er all - hier zum Paſtor erwaͤhlet und eingefuͤhret: Und man machte ſich viele Hoffnung von ſeiner Treue und von ſeinem Fleiße. Den 29. Julii hielt er uͤber ſeinen Leichen-Text bey einer andern Leiche, wie er ſelbſt ſagte, ſeine Leichen-Predigt; bekam dar - auf ein hiziges Fieber und ſtarb mit groſſer Gelaſ - ſenheit den 10. Auguſt. Nachdem er an ſeinem Ge - buhrts-Tage 1726. ſeinen Lebens-Lauf; 1725 aber ſeiner Beerdigung wegen einen Aufſaz gemacht.

NOTIFICATION.

Am bevorſtehenden 17. September und folgende Tage / ſoll der gewoͤhnliche Ausruf im hieſigen Lombard oder Leyh-Hauſe ge - halten werden; welches hiemit jedermaͤnniglich / die etwa ihre Pfaͤnde prolongiren zu laſſen / oder daraus etwas zu kauffen vorhabens / zur Nachricht kundgemacht wird.

Als nach ergangenen ſpecialen Befehle / von der allergnaͤdig - ſten Landes-Herrſchafft / auf Anſuchen einiger Sierhagen - und Seedorffiſchen Creditoren / die von allerhoͤchſt deroſelben zur Licitation der geſammten Graͤfl. Dernachiſchen Guͤter verord - nete Commiſſion zur Licitation der im Herzogthum Hollſtein be - legenenen Adelichen Guͤter See - und Hornſtorff / den 19. Jan. des mit GOtt zu hoffenden 1732. Jahres / in Kiel auf dem Rath - Hauſe angeſezet worden; So wird ſolches mittelſt dieſem vor - gaͤngig maͤnniglich kund gemachet, damit diejenigen, welche ſothane angenehm tituirte und eintraͤgliche Guͤter an ſich zu kauffen gewillet / ſich an beſtimmten Tage in Kiel des Morgens um 9. Uhr / auf dem Rathhauſe daſelbſt / entweder in Perſohn / oder durch einen gnugſamen Gevollmaͤchtigten einfinden / und nach geſchehenem Both / und Gegen-Both / ihr Gluͤck / in Er - kauffung ſolcher anſehnlichen Guͤter machen koͤnnen: Und ſoll noch in bevorſtehenden Monath den Herren Liebhabern der Vor - ſchlag von beregten Guͤtern / nebſt den Kauff-Conditionen bey zeiten communiciret / und an welchen Oertern ſelbige ohne Entgelt zu bekommen / auf gleiche Art kund gemachet werden.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden Woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt bey Georg Chriſtian Grund, neben der Boͤrſe, In der Buchdruckerey.

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TextNum. 138, 31. August 1731
Author[unknown]
Extent4 images; 2372 tokens; 1237 types; 17448 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 138, 31. August 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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