PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 139.
Stats - u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CXXXIX. Stuͤck / am Sonnabend / den 1. Sept.

Der Graf von Charni, General-Lieutenant der Armeen des Koͤnigs, welcher ernennet iſt, die 6000. Spanier zu commandiren, ſo nach Italien uͤber - ſchiffet zu werden beſtimmet ſind, iſt von Ceuta allhier angelanget, und hat dieſen Morgen bey des Koͤnigs und der Koͤnigin Majeſt. Majeſt. Audienz gehabt. Dieſer General wird ſich unverzuͤglich mit den Kriegs-Miniſtern beſprechen, um Mit - tel auszufinden, beſagte 6000. Mann auf das leichteſte nach Italien zu uͤberbringen. Don Ro - drigo de Torres, iziger General-Lieutenant von dem See-Weſen, welcher fuͤr kurzem mit den Aſſo - gues-Schiffen aus Indien zu Cadix angelanget, hat gleichfalls bey dem Koͤnige Audienz gehabt. Der Koͤnig hat den Don Franciſco Heneira und den Don Joſeph von Ovexada zu Commiſſarien ernennet, um die Gewaltthtigkeiten in Ordnung zu bringen, ſo in Weſt-Indien zwiſchen den Spani - ern und Englaͤndern vorgefallen. Dieſe Com - iſſarien werden ihre Ueberlegung ſogleich nach der Ueberſchiffung der Spaniſchen Krieges-Voͤl - cker anfangen. Von Cadix vernimmet man, daß die Austheilung der Kauffmanns-Guͤter, ſo mit denAſſogues-Schiffen angelanget, abermahls verſcho - ben worden ſey.

Der Capitain Leſtock wird in kurzen mit einer Flotte nach Weſt-Indien gehen, um den Admiral Stewart, welcher Befehl hat, zuruͤck zu kehren, abzuloͤſen. Wir haben einen Abgefertigten von dem Herrn Keene aus Sevilien erhalten, welcher die Nachricht mitgebracht, daß von dem Spani - ſchen Hofe unumſchraͤckte Befehle an alle Gou - verneurs in Weſt-Indien ergangen, um dem un - befugten Verfahren der Kuͤſten-Bewahrer und anderer Spaniſchen Schiffe Einhalt zu thun. Der Colonel Armſtrong iſt befehliget, die Befe - ſtigungs-Wercke verſchiedlicher Veſtungen der Grafſchafft Eſſex und anderer Provinzen in Au - genſchein zu nehmen und zu unterſuchen. Die Bataillon von der Garde zu Fuß, welche in Ro - cheſter gelegen, iſt heute in dieſe Stadt wiederum zuruͤck kommen. Die Admiralitt ſoll, dem Ge - ruͤchte nach, die Gewißheit erhalten haben, daß der Ritter Wager in Begrif ſey, nachdem er in Cadix gluͤcklich angelanget, die 6000. Spanier einzuſchiffen, und nach Italien zu uͤberbringen. [2]Die Jacht, der Fubbs genannt, iſt nach Holland uͤbergegangen, um, wie man ſaget, den Grafen von Cheſterfield, bißherigen Geſandten im Haag zu uͤberbringen. Leztlich kamen ſechs Schiffe, ſo der Suͤd-See-Compagnie angehoͤrig, von der Straat David mit neun Wallfiſchen auf der Thems an. Am Sonntage predigte Doctor Waterland vor beederſeits Majeſtaͤten, dem Prinzen von Wallis und den drey aͤlteſten Prinzeßinnen in der Koͤnig - lichen Capelle zu Hamptoncourt. Doctor Levis aber predigte vor den juͤngſten beyden Prinzeßin - nen und vor dem Herzoge von Cumberland. Der Lord Wilmington trug dem Koͤnige das Staats - Schwerdt, ſowohl im Hingehen, als im Zuruͤck - kehren, vor.

Nach dem Feſt des Heil. Ludewigs wird ſich der Hof nach Marli begeben, um ſich daſelbſt acht oder zehn Tage aufzuhalten. Nachdem ſich die Gend - armie den 15. dieſes auf der Flaͤche von St. Denis verſammelte, begab ſich die Mademoiſelle von Sens dahin; allwo ihr von den Officierern mit eben den Ehren Bezeugungen, als bey Prinzeßinnen vom Gebluͤthe gebruchlich iſt, begegnet wurde. Nach - dem der Aufſeher der Miliz dieſelbe in Augenſchein genommen, und zwar in der Flaͤche von Sablons; ſo wird ſie der Koͤnig morgen auf dem Felde von Mars muſtern. Die Herzogin von Bouſlers kam den 16. dieſes mit einem Sohne in das Kind-Bet - te. Der Herzog von Villeroi und die Gemahlin des Marſchalls von Boußlers waren die Gevat - tern bey dem Kinde.

Ihro Großmoͤgenden die Herren Staaten von Holland und Weſt-Frießland ſind geſtern aus ein - ander gegangen. Der Prinz von Naſſau-Orani - en iſt geſtern fruͤh wiederum zuruͤck nach Frießland gekehrt; und wie man vernimmet, ſo iſt die Hul - digung, ſo ihm daſelbſt geleiſtet werden ſoll, auf den 3. Septembr feſtgeſtellet. Er ſpeiſete fuͤr ei - nigen Tagen bey Don Louis Dacunha; und den andern Tag darauf bey dem Kayſerl. Gevollmaͤch - tigen Grafen von Sinzendorff. Geſtern gab der Marquis von Fenelon ein groſſes Gaſt-Mahl, wel - chen nicht allein die auswaͤrtigen Miniſtres, ſon - dern auch die einheimiſchen Standes-Perſonen in groſſer Anzahl beywohneten: indem des Koͤnigs von Franckreich Nahmens-Feſt war. Die Gemah -lin dieſes oben genañten Franzoͤſiſchen Bohtſchaf - ters wird alle Tage von Paris allhier erwartet.

Herr Humme, General-Director der Commer - cien, welche die Oſtendiſche Compagnie und de - ren Handlung nach Oſt-Indien angehen, iſt mit einem Franzoͤſiſchen Schiffe in Franckreich; und endlich auch hier angelanget, um Rechnung von ſeinem haushalten zu thun, und Bericht abzuhal - ten, in welchem Zuſtande ſich die Vortheile der Compagnie daſelbſt befinden. Nachdem der Her - zog von Lotthringen das Merckwuͤrdigſte zu Me - nin, Ypern,[Fourues], Dixmuden und Nieuport in Augenſchein genommen, iſt er vorgeſtern zu Oſtende angeleanget.

Die Furcht, worinnen man wegen der Verſam̃ - lung einiger Troupen, die zwiſchen hieſiger Stadt und Aveſnes geſtanden, iſt nunmehro verſchwun - den, nachdem die 10. Bataillons, woraus das ge - ſammlete Corpo beſtanden, nach Metz marſchiret, in der Gegend ein Lager zu formiren, und bey dem Befeſtigungs-Bau an erſtgedachter Stadt und Thionville mit Hand anzulegen.

Ihro Durchl. der Herzog von Mecklenburg - Streliz iſt vor einigen Tagen allhier angekommen, um ſich ferner von hier aus nach Wien zu begeben. Dem Verlaut nach iſt der Prinz von Sachſen-Neu - ſtadt, welcher ſich einige Zeit zu Wien aufgehal - ten, und ſich bemuͤhet hat, die Coadjutorie des Erz-Bißthums Prag zu erlangen, zum Biſchof zu Koͤnig-Gaͤrz ernennet worden.

Als in der angeſtellten Verſammlung uͤber die Jm̃unitaͤt zur Berathſchlagung gebracht wur - de; ſo beſchloß man, daß man das heimliche Davon - lauffen, mit Lebens-Straffe belohnen wolle. Alle Stimmen waren einmuͤhtig in dieſer Sache, den Cardinal Pico und den Schaz-Meiſter ausgenom - men. Ihro Eminenz der Cardinal Ruſpoli wur - de neulich mit einer Art von Fieber uͤberfallen; der Cardinal Alberoni aber befindet ſich von ſeiner Un - paͤßlichkeit faſt wieder hergeſtellet; und zum we - nigſten auſſer Gefahr.

Das leztens hinweg genommene Franzoͤſiſche Schiff St. Martha hatte, auf die Rechnung der Corſiſchen Rebellen, auf ſich: 12. Canonen, 2. Moͤr -[3]ſer, 2. groſſe Stuͤcke, ſo Steine ſchieſſen, 8. Klei - nere dergleichen Stuͤcke, 500. Bomben, 2000. Granaten, 100. Faͤſſer Pulver, 2000. Stuͤck - Kugeln, einer uͤberaus groſſe Menge anderer bley - ernen Kugeln, 1500. Flinten, 4000. Bajonetten, 3000. Degen, und noch anders mehr. Man hof - fet, es werden die Rebellen, weil ihnen dieſes al - les hinweg genommen worden, nicht im Stand ſeyn, die angefangene Belagerung fortſezen zu koͤnnen. Auf bemeldetem Schiff hatten ſich auch 450. Corſen befunden, welche inſgeſammt gefan - gen genommen worden ſind, und doͤrfften dieſel - be ohne Zweiffel auf die Galeeren geſchicket werdē.

Man verſichert, daß zwiſchen Ihro Majeſtaͤt unſerm Koͤnige und den Hoͤfen zu Wien und Lon - den ungemein wichtige Sachen in Berathſchla - gung ſind und abgehandelt werden.

Der Graf von Harrach, Koͤnigl. Boͤhmiſcher Gevollmaͤchtigter auf dem Reichs-Tage zu Regen - ſpurg, langte dieſer Tage zu Bonn an, um die ihm aufgetragene Commiſſionen abzulegen, welche ihm vom Kayſerl. Hofe aufgetragen worden. Er iſt mit dergleichen Abfertigung nach dem Trieriſchen Hofe verſehen. Man erwartet die unverzuͤgliche Ankunfft des Reichs-Hof-Raths von Binder, als Kayſerl. Reſidentens allhier.

Seine Koͤnigl. Majeſt. hatten ſich neulich nach Sonnenburg erhoben, allwo ſie des jungen Marg - grafen Prinz Carls Koͤnigliche Hoheit als Heer - Meiſter des Johanniter-Ordens deutſcher Nati - on an dero juͤngſt verſtorbenen Herrn Vaters Koͤ - niglicher Hoheit hoͤchſtſeeligen Andenckens Stel - le erwehlet, auch am folgenden Tage der Ceremo - nie des Ritterſchlagens mit beygewohnet haben, da bis 40. Ritter creiret worden, und haben Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt bey dieſer Gelegenheit ein praͤch - tiges Feſtin gegeben.

An der Mittwoche ward ein Unter-Officier von einem Caders bey Neudorff im Duell erſtochen, welcher heute eroͤffnet worden. Ein Theil der Se - cundanten haben ſich unſichtbar gemachet. Geſtern Abends ſind Ihro Durchl. Johann Adolph zu Sachſen Weiſſenfels in das Toͤplizer-Bad gereiſet. Es wird mit allem Fleiß fortgefahrē, das Gewand - haus aͤuſſerlich zu erneuern, und innerlich zumeubliren, weil darinnen die allgemeine Ritter - ſchafft ihre Zuſammenkunfft haben ſoll. Man hat heute eine Kinder-Moͤrderin gekoͤpffet. Nach - dem durch die hier angekommenen Herren Land - Staͤnde dieſe Reſidenz ziemlich volckreicher wor - den, ſo iſt von einer hohen Landes-Regierung das Mandat, wegen des ſchnellen Fahrens und Rei - tens auf den Gaſſen, zu jedermanns Wiſſen auf das neue angehefftet worden. Nunmehro hat man in den Evangel. Kirchen vor die hohe Schwanger - ſchafft Ihro Hoheit der Koͤnigl. Cron-Princeſſin zu bitten angefangen. Nachdem am Sonntage geendigten Gottes-Dienſt in der Evangl. Schloß - Kirche verfuͤgten ſich die angekommenen Herren Land-Staͤnde insgeſammt aufs Schloß in groſſen Ritter-Saal, und erwarteten Ihro Koͤnigl. Maj. unter einem groſſen Gefolge in ſelbigem; da ſich Selbige deñ auf dero koſtbar ausgeſchmuͤckten und mit einen Baldachin bedeckten Thron ſezten. Dar - auf lieſſen ſie den Staͤnden die Propoſition von dero Cantzlern, dem Herrn Erb-Marſchalls-Dire - ctorn uͤberreichen, welcher eine wohlgeſezte Rede und Beantwortung hielt. Nach geſchehe - nen Ceremonien verfuͤgten ſich die Herren Staͤnde zuruͤck, und beliebten die Propoſition zur Dicta - tur zu bringen.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Herford. Herr Friederich Chriſtian Borg - meyer, Prediger im hieſigen Muͤnſter, arbeitet an einem Wercke, welches er eheſtens an das Licht zu ſtellen hoffet; ſich aber gleichwohl den Bey - trag der Gelehrten ausbittet, die etwann dahin gehoͤrige Nachrichten beſizen. Solches wird den Titul bekommen: Prodromus Antiquitatum Her - fordienſium oder vorlaͤuffige hiſtoriſche Nachrich - ten von dem uralten Kayſerl. Frey-Weltlichen - Reichs-Stifft Herford. Man verſpricht ſich et - was ſehr buͤndiges von deſſelben gelehrten Feder.

Eben derſelbe wird mit eheſten in einer beſon - dern Commentatione Hiſtoriam Labbadiſmi Her - fordienſis abhandeln; indem ſich L’Abbadie mit ſeinem ſchwaͤrmeriſchen Anhang faſt zwey Jahr in Herford aufgehalten.

Aus Wuͤrzburg iſt uns folgendes zugefer - tiget worden: Allhier iſt der von dem Abt Livery in Paris verfertigte und daſelbſt gedruckte Tractat deſſen Titul: Traité de l’Atheiſme? in das Deut -[4]ſche uͤberſezt heraus gekommen. Dieſe Schrifft beſtehet in drey Abtheilungen: In der erſten, beweiſet der Autor mit vielen ſeyner Meynung nach unumſtoͤßlichen Gruͤnden, daß unter Leuten, ſo im Chriſtenthum erzogen worden, keine Theore - tiſche Atheiſten ſeyn koͤnnen; Ja er unterſtehet ſich gegen einen jeden, der das Gegentheil beweiſen will, zu behaupten: Daß ein in ſoliden Wiſſen - ſchafften, nehmlich der Matheſie, Phyſic, Ana - tomie, Botanic &c. bewanderter Menſch un - moͤglich in einen ſolchen Irrthum verfallen koͤn - ne; ſpottet derowegen einiger Gelehrten Mißge - buhrten, die ſich nicht ſchaͤmen, die Matheſin als eine zur Atheiſterey fuͤhrende Wiſſenſchaft uͤber - all und in den groͤſſeſten Geſellſchaften auszu - ſchreyen. In der 2ten Abtheilung unterſuchet er den jaͤmmerlichen Zuſtand der Atheiſten-Macher, und haͤlt diejenige vermeinte Gelehrten, ſo ihre Naͤchſten deßwegen, weil ſie in Glaubens-Sachen nicht in allen Stuͤcken mit ihnen einig ſind, des Atheismi beſchuldigen wollen, entweder fuͤr Me - lancholicos (welche, weil ſie ihre Gelehrſamkeit in Locis communibus, Dictionariis und Regi - ſtern geſuchet, nichts in einer Connexion und mit rechtſchaffenen Beweiß-Gruͤnden gelernet, da - durch um den Gebrauch ihres natuͤrlichen Ver - ſtandes gekommen) oder fuͤr im hoͤchſten Grad boßhaffte Leute. Mit der erſten Sorte, nehmlich den Melancholiſchen Atheiſten-Machern, traͤgt er groſſes Mitleiden, und empfiehlet ihnen den oͤff - tern Gebrauch der Schwarz-Nießwurzel zur Ab - fuͤhrung der ſaͤchdlichen Feuchtigkeiten, und Ver - beſſerung ihres verdorbenen Gebluͤhts, wie auch die Muſic, den maͤßigen Gebrauch des Weins und andere erlaubte Ergoͤtzlichkeiten zur Aufmun - terung der Lebens-Geiſter! Die 2te Gattung uͤber - laͤſt er der ſtrengen Ahndung einer hohen Obrig - keit. Im letzten Capitel erzehlet er aus der Rit - ters Tournel-Reiſe nach China, wie ſich das Uebel des Atheiſten-Machens im Jahr 1726. auch im beſagten Koͤnigreiche und zwar in der groſſen Stadt Peking geaͤuſſert, und ſo ſtarck uͤberhand ge - nommen, daß verſchiedene wackere Leute, auf Angeben einiger boßhafften Goͤzen-Pfaffen, nicht allein unſchuldiger Weiſe in Verhafft gezogen wor - den, ſondern auch ihrer Guͤter durch die Confis - cation beraubet, und zum Tode verurtheilet wer - den ſollen. Welche Tragœdie aber auf ſolche Art in eine Comœdie verwandelt worden, daß diefaͤlſchliche Angeklagte, nachdem ſie vorher ihre Glaubens-Bekaͤndniß abgeſtattet, wiederum in ihre Ehre und Guͤter eingeſezet, die boßhafften Anklaͤger hingegen, zur billigen Straffe, ihres Prieſterlichen Ammts beraubet worden, und Le - benslang in einem mit vielen Schellen beſezten Narren-Kleide einher gehen muſten.

Leipzig. Die hieſige deutſche Geſellſchaft hat nunmehro Proben von der Fertigkeit ih - rer Mitglieder, welche ſowohl in gebundener als in ungebundener Rede die gewoͤhnlichen Preiſe erhalten, an das Licht geſtellet. Herr M. Winck - lers Abhandlung, daß man auch vernuͤnfftiger Weiſe verbunden ſey, ſeinen Feinden Gutes zu thun, iſt, nach ihrer Art, eben ſo ſtarck, als des Herrn Buchka Ode, in welcher er das Lob der Regentinnen beſinget.

AVERTISSEMENT.

Es wird dem Publico in ſpecie aber denen Tit. Herren Liebha - bern der Lauterbachianiſchen Schrifften hiemit zu wiſſen gethan / wasmaſſen der Buchhaͤndler in Tuͤbingen / Johann Georg Cot - ta / die ſaͤmmtlichen Diſſertationes Lauterbachianas mit einem voll - ſtaͤndigen Indice in 4. Baͤnden und groß Regal-Quart wieder aufs neue drucken laſſen. Nachdem aber wegen des zwar billi - gen / zu dieſen Zeiten aber doch ſchwerfallenden Preiſes / die Lieb - haber abgeſchroͤckt worden ſich das Buch anzuſchaffen / und immittelſt die fuͤrwaͤhrende allzu langſame Verſchlieſſung denen Umſtaͤnden des Buchhaͤndlers entgegen: Als hat ſich derſelbe auf verſchiedenes Anrathen und Erſuchen / nicht ſo wohl zu ſeinem / als anderer Leute Vortheil hiemit dahin entſchloſſen / den Preis des Wercks / ſo bis dato unter 15. fl. nicht erkaufft werden koͤn - nen / zwiſchen dato und naͤchſt-kuͤnfftiger Franckfurter Herbſt - wie auch Leipziger Michaelis-Meß auf 10. fl. baaren Gelds zu reduciren / und an bemeldete zwey Oerter franco zu liefern. Wer ſich demnach dieſes vortreffliche Buch anzuſchaffen Belieben traͤgt / der wird dienſtlich gebeten / ſich entweder ſelbſt / oder durch die Herren Buchhaͤndler jeden Ots / oder auch in Ermang - lung deren / durch jemand anders / der die beede Meſſen beſucht / bey dem Verleger allda anzumelden / um das Buch ohnſchwer ablangen zu laſſen. In Franckfurt am Mayn hat derſelbe den Laden in der Mayntzer-Gaſſen ohnweit des Carmeliter-Clo - ſters / in Leipzig aber im Brummeriſchen Hauſe auf dem Nico - laus-Kirchhof gegen der Nicolaus-Kirche uͤber.

Zugleich wird auch wiſſend gemacht / daß nunmehro 2. Volumi - naderer Conſil. Tubing. und zwar das Erſte von D.D. Schvvedero. das Zweite aber von B. D Lauterbachio fertig und ausgedruckt / welche ebenermaſſen in obigen Meſſen / geliebt es GOtt / ausge - geben werden ſollen. Wer nun auf das erſte Volumen prænume - rirt hat / der beliebe ſolches ſammt dem Zweiten gegen friſcher Bezahlung mit 3. fl. auf dieſes / und dann 3. fl. auf das dritte Vol. ohnſchwer in Empfang zu nehmen. Wie man nun anbey ver - ſichern kan / und die Sache es ſelbſt weiſet / daß wer ſich dieſe Conſilia nebſt[ obbemeldeten] Diſſertat. beyleget / vortreffliche Sub - ſidia in ſeinem Jure bekommt / und ſehr viel andere Buͤcher da - durch entrahten kan / ſo hat man um ſo eher Hoffnung / es werden die Herren Liebhaber die Zeit und gute Gelegenheit des geringen Preiſes ſich zu Nuzen machen / um ſo mehr / als ſich der Buchhaͤndler nach verfloſſenen Meſſen / und zu jeden Zeiten hernach / die Erhoͤhung des Preiſes nach Gutbefinden / wie bil - lig vorbehaͤlt.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden Woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt bey Georg Chriſtian Grund, neben der Boͤrſe, In der Buchdruckerey.

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TextNum. 139, 1. September 1731
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Extent4 images; 2332 tokens; 1185 types; 17538 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 139, 1. September 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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