Durch einen Beſchluß vom 16ten habe[n]die Conſuls befohlen, daß zu Bordeaux ein Obſervations-Corps unter dem Nanten: Obſervations-Corps von Gironde, errichtet werden ſoll. Ein General-Lieutenant, der di - recte mit dem Kriegsminiſter und dem Bothſchafter der Republik zu Madrid correſpondirt, ſoll es com - mandiren. Dieſes Corps iſt wahrſcheinlich gegen Por - tugall beſtimmt. Es ſoll beſtehen aus 7 Halbbrigaden Jnfanterie, aus 5 Cavallerie-Regimentern, aus 2 Divi - ſionen und 2 Compagnien Artillerie.
Das Journal la Clef du Cabinet enthaͤlt folgenden:
“Drey Exp[e]ditionen ſind im Begriff von Breſt ab - zuſegeln; die eine unter dem Contre-Admiral Gan - theaume, beſtehend aus 9 Kriegsſchiffen, die auch nach einigen Nachrichten ſchon abgeſe[ ge] lt ſeyn ſoll; die zweyte, unter dem Contre-Admiral Latouche, von 5 Linienſchiffen, und die dritte, unter dem Con - tre-Admiral Bruix, beſtehend aus 15 Spaniſchen und 15 Franzoͤſiſchen Linienſchiffen. Die Lager von Dijon und Lyon, und das Grenadiers-Corps welches zu Tours war, marſchiren nach Breſt, Bor - deaux und Rochefort. Es wuͤrde merkwuͤrdig ſeyn, faͤhrt gedachtes Journal fort, wenn noch vor der erſten Sitzung des Brittiſchen Reichs-Parlements, Jrland von unſern Truppen heimgeſucht wuͤrde. General Ber - nadotte hat viele Conferenzen mit den vereinigten Jr - laͤndern, die ſich zu Paris befinden.”
Am 20ſten Februar ſoll zu Breſt, Toulon, Roche - fort und l’Orient allgemeine Muſterung uͤber die Ma - rine-Corps gehalten werden, wozu ſich alle Marine - Officiers einzufinden haben. Dieſe koͤnnen ſich zur Re -[v]uͤe nach denjenigen dieſer Haͤfen begeben, die ihnen am naͤchſten ſind, aber nicht nach Duͤnkirchen und Ha - vre, weil daſelbſt bloß Revuͤe uͤber die Officiers in den daſigen beyden Arondiſſements gehalten werden ſoll. Diejenigen See-Officiers, die ſich nicht einſtellen, ſollen als ſolche angeſehen werden, die nicht in Activitaͤt ſind.
Die Flotte, welche die Bataviſche Republik zum Fruͤhjahr ausruͤſtet, ſoll nach den hieſigen Blaͤttern auf 16 Linienſchiſſe und 10 Fregatten gebracht werden.
Es heißt jetzt, daß wegen der Angelegenheiten im Norden zwiſchen Nordiſchen Geſandten und einem Franzoͤſiſchen Bevollmaͤchtigten zu Bruͤſſel ein Congreß gehalten werden duͤrfte.
Herr von Luccheſini hat durch einen außerordent - lichen Courier die Nachricht erhalten, daß die Conven - tion zwiſchen Rußland, Daͤnnemark und Schweden ge - ſchloſſen worden. Auf dieſe angenehme Nachricht iſt das conſolidirte Drittheil von 50 auf 55 geſtiegen. Einige hieſige Hollaͤndiſche Speculanten ſchickten ſogleich Couriers nach Amſterdam ab; aber wie ſehr erſtaunten ſie, als den naͤmlichen Nachmittag die Bataviſche Poſt Briefe brachte, worin dieſe Nachricht ſchon enthalten war.
“Jch erhalte ſo eben Jhren Brief vom 1ſten Jan. Die Abſicht der Regierung ſoll erfuͤllt werden. Es ſoll kein Waffenſtillſtand geſchloſſen werden, als mit Abtretung der Veſtungen Mantua, Peſchiera, Verrara und Ancona. Der Feind iſt von Monte - bello und Tavernelle vertrieben worden. Jn dieſen verſchiedenen Gefechten haben wir 1500 Gefangne ge - macht. Der linke Fluͤgel hat die Brenta umgangen, und kommt zu Bergodi im Sugana-Thal an.”
“Wie ich die Ehre hatte, Jhnen in meinem Letztern anzukuͤndigen, iſt die Armee geſtern zu Vicenza eingeruͤckt[2]und[i]hre Maͤrſche und Operationen, ſeit dem 5ten bis auf heute den 9ten, haben uns 1500 Gefangne einge - bracht, die wir im offenen Felde bey der Verfolgung des Feindes wegnahmen; 900 andre fanden wir in den Hoſpitaͤlern und Privathaͤuſern von Verona, und 700 zu Vicenza; in allem 2900. Sobald ich umſtaͤndlichere Berichte daruͤber werde erhalten haben, werde ich Jhnen die Details mittheilen. Unterdeſſen habe ich die Ehre, Jhnen zu melden, daß in dem Augenblick, da ich ſchreibe, der linke Fluͤgel Trient und die Paͤſſe des Su - gana-Thals beſetzt hat. Eine Diviſion des rechten Fluͤgels beſchießt die Forts von Verona, und der Ueberreſt der Armee ſteht vor Vicenza, um morgen nach Baſſano und Padua zu marſchiren, wo der Feind einige Truppen zuſammenziehen zu wollen ſcheint. Mein erſter Brief wird Jhnen von dem Reſultat die - ſer Bewegung Nachricht geben.”
Jn einem fruͤhern umſtaͤndlichern Briefe aus Verona vom 4ten Januar giebt General Oudinot Nachrichten uͤber die Bewegungen und uͤber das Vordringen der Armee dahin. Der Uebergang uͤber die Etſch, wo allein 25000 Mann Franzoͤſiſcher Truppen uͤber eine Bruͤcke paßirten, hatte nicht viele Schwierigkeiten ge - funden. Jn der Nacht auf den 3ten raͤumte der Feind Verona, und am Morgen dieſes Tags ruͤckten zuerſt zwey Franzoͤſ. Cavallerie Regimenter daſelbſt ein. Der Feind hat in die Forts St. Felix und St. Peter von Verona ungefaͤhr 1500 Mann geworfen, welche der Sener〈…〉〈…〉 i Reinette commandirt. Man hat ſogleich An - ſtalten getroffen, Ordnung und Ruhe in der volkreichen Stadt Verona zu erhalten. Der Adjutant comman - dant Campana hat das Commando derſelben erhalten. Die Diviſion Monnier blockirt die Forts von Verona. Der Feind vertheidigt zwar mit ziemlicher Hartnaͤckig - keit eini[ g] e Poſitionen; allein, wenn er ſieht, daß er toͤurnirt werden ſoll, ſo zieht er ſich zuruͤck. Die uͤbrigen Anfuͤhrungen in dem Bericht Oudinots enthal - ten bloß militairiſche Details.
“Der Zweck der Maͤrſche und der Bewegungen der Graubuͤndtner-Armee iſt erreicht. Die 2te Diviſion, die Reſerve und die Jtalieniſche Legion, die voran - marſchirten, ſind heute in Trient eingeruͤckt. Die Ar - riergarde der Feinde, welche General Vukaſſovich com - mandirte, hat die St. Georgenbruͤcke abgebrannt und ſich vor unſere Avantgarde gehalten, welche keine Ar - tillerie bey ſich hatte. Nachdem die Jtalieniſche Le - gion, unter dem Befehl des Generals Lecchi, ſich des Bruͤckenkopfs und der Vorſtadt bemaͤchtigt hatte, wor - aus der Feind vergebens ſie zu vertreiben ſuchte, gieng ſie uͤber die Etſch und machte einen heftigen Angriff, der ihr 14 Officiers und 120 Soldaten an Todten und Vewundeten koſtete. Die Diviſion des Generals Pully ruͤckte an, um den Angriff zu unterſtuͤtzen; dar - auf raͤumte der Feind die Stadt in groͤßter Eile und ließ ſeine Verwundeten, einige Gefangene und ſeine Magazine im Stich. Alle Oeſterreichiſche Truppen, welche in den Thaͤlern des Jtalieniſchen Tyrols ſtan - den, haben ſich durch das Brentathal zuruͤckgezogen. Die Diviſion, welche General Macdonald vor Tonal gelaſſen hatte, um ſeinen Marſch durch das Sabiathalzu verdecken, koͤmmt morgen durch das Denonthal oberhalb der Lavis, und die 2 Diviſionen, die unter dem Befehl des Generals Varagney d’Hiellers den Feind aus dem untern Engadein vertrieben haben, wer - den uͤbermorgen, als den 9ten, zu Botzen eintreffen; alſo ſtehen wir vollkommen in der Linie. General Macdonald laͤßt den Feind lebhaft in dem Brentathal verfolgen; unſre Vorpoſten ſtehen zu Levice. Wir communiciren auf dem rechten Fluͤg[ e] l mit dem Gene - ral Moncey, der zu Roveredo ſteht.
Es iſt merkwuͤrdig, ſagen hieſige Blaͤtter, daß die Aßignaten jetzt mehr gelten, als einen Monat vor - her, wie ſie außer Umlauf geſetzt wurden. Zu jener Zeit galt der Louisd’or 20000 Franken in Aßignaten und 1000 Franken in Aßignaten galten nicht mehr, als 24 Solls baar, jetzt aber werden 1000 Franken in kleinern Aßignaten unter hundert Sols zu funfzehn Franken an der hieſigen Boͤrſe verkauft. Die Jnhaber von Aßignaten ſehen jetzt ihre ehemals dafuͤr angewandten Gelder noch nicht als verlohren an und ſind von neuen Hoffnungen belebt.
Verſchiedene unſrer Capitaliſten haben 5 bis 6 Mil - lionen aus der Bank von England genommen, um ſie in unſern oͤffentlichen Fonds z[ u] gebrauchen.
Die Colporteurs, die bisher unter der Hand Schrif - ten gegen Bonaparte verkauften, haben jetzt dieſen Handel aufgegeben, da kein Menſch mehr ſolche Schrif - ten kaufen will.
Oppoſitionsglieder hatten vormals bekanntlich fort - dauernd bey der Frau von Stael Zuſammenkuͤnfte ge - halten; auch dieſe ſind nun vorbey; ſie empfaͤngt jetzt bloß Fremde und einige Geſandte, und der Ton in den daſigen Zuſammenkuͤnften iſt ganz veraͤndert.
10 hieſige angeſehene Handlungshaͤuſer beſchaͤfftigen ſich jetzt mit betraͤchtlichen Handlungs-S[p]eculationen nach Aegypten, welche ſie durch ihre Haͤuſer zu Tou - lon und Marſeille weiter wollen beſorgen laſſen. Auch der jetzige Miniſter des Jnnern, Buͤrger Chaptal, laͤßt große Waaren-Ladungen nach Aegypten beforgen. Man bemerkt, daß die Converſationen des Oberconſuls, Bonaparte, nie lebhafter ſind, als wenn von Aegypten die Rede iſt.
Da der Baron von Sprengtporten beſonders mili - tairiſche Gegenſtaͤnde hier zu beſorgen hat, ſo ſpricht man von einem diplomatiſchen Rußiſch-Kayſerl. Ge - ſandten, der in der Folge nach Frankreich kommen duͤrfte.
Dem Ball, welchen der General von Sprengtpor - ten gegeben, haben uͤber 600 Perſonen beygewohnt. Eine Unpaͤßlichkeit verhinderte, nach den hieſigen Blaͤt - tern, Madame Bonaparte und ihre Familie, dabey zu erſcheinen.
Den 16ten ſind 32 zur Deportation verurtheilte Perſonen aus St. Pelagie weggefuͤhrt und der Gens - d’armerie uͤbergeben worden, die ſie nach Orleans brin - gen ſoll. Unter denſelben befindet ſich General Roſ - ſignol und die Exconventionels Taillefer und Thirion, ferner L. Moreau, van Eck ꝛc.
Der Senat hat nun den Buͤrger Craſſons zu ſeinem Mitgliede erwaͤhlt.
Zu Cadix laufen jetzt ſchon wieder viele Kauffahr - teyſchiffe aus und ein. Es iſt daſelbſt der Vicekoͤnig[3]von M〈…〉〈…〉 xies, D. M. Aranza, angekommen. Bey Ca - dix kreuzten nur ein Engl. Linienſchiff und eine Fre - gatte. Zu Gibraltar lagen nach den neueſten Nach - richten nur eine Engliſche und eine Portugieſiſche Fre - gatte, nebſt 2 Kanonierſchaluppen.
Durch einen Beſchluß vom 17ten wird eine beſondre Compagnie fuͤr die Corallenfiſcherey auf der Africani - ſchen Kuͤſte errichtet. Sie beſteht aus 1200 Actien, jede von 1000 Franken. Die Verwaltung dieſer Com - pagnie ſoll zu Ajaccio, im Liamone[-]Departement auf Corſica, reſidiren, woſelbſt eine Corallenfabrik angelegt werden ſoll. Daſelbſt ſoll auch ein Lazareth angelegt werden, damit die Fiſcherſchif[f]e die Quarantaine aus - halten koͤnnen.
An eben dieſem Tage wurde die Africaniſche Com - pagnie, die ſeit 1792 unterdruͤckt war, zufolge eines Beſchluſſes der Conſuls wieder hergeſtellt. Die Re - gierung ſchießt der Compagnie, um die Thaͤtigkeit ihrer Operationen wieder zu beleben, 300000 Franken vor. Die Adminiſtration und Unternehmungen derſel - ben ſtehn unter der unmittelbaren Aufſicht des Mini - ſters des Jnnern.
Durch einen Beſchluß vom 13ten haben die Con - ſuls verordnet, daß vom 1ſten Germinal an die Gefan - genen in den Gefaͤngniſſen taͤglich nicht mehr als eine Ration Brodt und Suppe oder den Werth dafuͤr in Geld empfangen ſollen. Diejenigen, welche in den Bettelhaͤuſern eingeſetzt ſind, bekommen nichts, als die Brodtration. Aber dagegen iſt den Verwaltungen auf - getragen, allen dieſen Gefangenen Arbeit zu verſchaf - fen, damit ſie durch ihren Erwerb ſich ihr Schickſal verbeſſern koͤnnen.
Durch einen Beſchluß vom 15ten iſt dem Miniſter des Jnnern anbefohlen, einen Bericht uͤber die Art abzuſtatten, wie man eine Communication zu Waſſer zwiſchen Paris und Belgien eroͤffnen koͤnne. Er ſoll zu dieſem Endzweck die 3 Canaͤle, die man bisher vor - geſchlagen hat, naͤmlich den von St. Quentin, welcher die Somme mit der Schelde, den, der die Oiſe mit der Sambre und den, der die Sambre mit der Schelde vereinigt, mit einander vergleichen.
Der Oberconſul hat dem General Deſſolles ein praͤch - tig equipertes Pferd geſchenkt.
Es iſt nicht der geheime Staatsminiſter von Secken - dorf, wie in oͤffentlichen Nachrichten ſteht, ſondern deſſen Neveu, der Hofjunker, der den Herzogl. Wuͤr - tembergiſchen bevollmaͤchtigten Miniſter, geheimen Rath von Norrmann, nach Paris begleitet hat.
Von der erſten Reiſe um die Welt, die Ferdinand Magellan 1519 unternahm, hatte man bisher nur un - vollſtaͤndige Nachrichten; nun aber iſt eine ausfuͤhr - liche Beſchreibung derſelben in der Ambroſianiſchen Bibliothek zu Mayland geſunden und durch den Druck bekannt gemacht worden. Sie hat den Ritter Piga - fetta, einen Vicentiner, zum Verfaſſer, der ſelbſt zur Reiſegeſellſchaft und zwar zu den 18 Perſonen, die von der 237 Mann ſtarken Schiffsgenoſſenſchaft 1521 allein nach Spanien zuruͤckkamen, gehoͤrte.
Der Franzoͤſiſche Ambaſſadeur, Lucian Bonaparte, genießt hier viele Liebe und Achtung. Er hat an Jhre Majeſtaͤten keine eigentliche Antritts-Reden gehalten, ward aber bey der Antritts-Audienz mit vieler Aus - zeichnung empfangen. Der Koͤnig ſagte zu ihm: “Der erſte Conſul kann auf meine Biederkeit rechnen, ſo wieich auf die ſeinige rechne, und jeder Tag wird Jhnen immer mehr zeigen, mit welchem Vergnuͤgen ich Sie hier ſehe.” Der Koͤnig machte die Bemerkung, daß die Geſchichte, außer dem Chevalier von Grammont, keinen Franzoͤſ. Ambaſſadeur aufweiſe, der mit ſolcher Schnelligkeit in Spanien gereiſet ſey, wie er, (L. Bong - parte.) Dieſer erwiederte: “daß wenn er alle Ehrenbezeu - gungen unterwegs vermieden haͤtte, es geſchehen waͤre, um deſto eher die groͤßte aller Ehrenbezeugungen, naͤmlich die zu erhalten, dem Koͤnige vorgeſtellt zu werden. ” — “Jch ſehe Sie mit Vergnuͤgen (ſagte die Koͤnigin un - ter andern zu Lucian Bonaparte;) wir wiſſen, daß der erſte Conſul Freundſchaft gegen uns hegt und wir er - wiedern ſie ihm. Er kann auf unſer Wohlwollen rech - nen, weil er uns ſo viele Beweiſe von dem ſeinigen gegeben hat.” Am Ende der Audienz uͤbergab der Ambaſſadeur dem Koͤnige ein Schreiben von ſeinem Bruder, dem erſten Conſul, und gieng hernach auf er - folgte Einladung mit dem Koͤnige auf die Jagd. Waͤhrend derſelben ſprach der Koͤnig vieles mit Lucian Bonaparte in Franzoͤſiſcher und Jtalieniſcher Sprache, und gab ihm ſein Vergnuͤgen daruͤber zu erkennen, daß er ein ſo guter Jaͤger ſey.
Am 14ten war ſeit langer Zeit wieder Evangeliſche Conferenz. Sie beſchaͤfftigte ſich nur mit Caſſa-Ge - genſtaͤnden und Beſetzung der vacanten Conſulenten - ſtelle des Corp. Evangel., die dem Reichsſtadt Luͤbecki - ſchen Comitial-Bevollmaͤchtigten uͤbertragen wurde. Mehrere Geſandten haben in Folge des hier vorgefal - lenen Laͤrms darauf angetragen, bey dem kuͤnftigen Frieden die Aufhebung der Zuͤnfte zu bewuͤrken.
Da Regensburg zu der dem Bayerſchen Kreiſe von den Franzoſen auferlegten Contribution 130000 Franken zu entrichten haͤtte, ſo hat dieſe Stadt, unter Ver - wendung des Preußiſchen, Daͤniſchen und Schwediſchen Geſandten und mit Fuͤrſprache des Generals Grenier, den Syndicus Boeßner in das Hauptquartier von Mo - reau geſchickt, um eine Befreyung zu bewirken.
M[ a] n verſichert, daß naͤchſtens der Kayſerl. Concom - miſſarius, Baron von Huͤgel, und der Churmaynziſche Geſandte, Freyherr von Steigenteſch, wieder hier ein - treffen werden.
Geſtern kam der Engliſche Cutter, the Fox, von 11 Kanonen hier an. Er brachte Depeſchen mit, die ſo - gleich nach Copenhagen geſchickt wurden.
Das Wachtſchiff St. Thomas iſt von hier nach Co - penhagen abgeſegelt.
Geſtern kam ein Schiffer von London hier an, und brachte die unerwartete Nachricht, daß in den Engli - ſchen Haͤfen ein Embargo auf alle Rußiſche, Daͤniſche und Schwediſche Schiffe gelegt worden.
Heute haben wir hier einen ſehr ſtarken Froſt.
Vorgeſtern Abend reiſete der General-Major, Graf von Dannenſchiold-Loͤwendahl, Commandeur des hieſi - gen Marine Corps, welcher zugleich Ritter des Mal - theſer-Ordens iſt, als außerordentlicher Abgeſandter von hier nach St. Petersburg ab. Die Abſicht ſeiner Sendung ſoll bloß dahin gehen, dem St. Petersburger Hofe die Ratification der Nordiſchen-Convention zu uͤberbringen. Der Secretair beym auswaͤrtigen De - partement, Herr Sick, und der Cebinets-Courier, Lieu -[4]tenant Glaß, ſind zugleich mit dem General-Major Loͤwendahl abgereiſet. Die Reiſeroute geht uͤber Luͤbeck.
Der beym hieſigen Hofe accreditirt geweſene Mini - ſter des Rußiſch-Kayſerl. Hofes, Herr von Liſackewitſch, hat am vorigen Mittewochen ſeine Reiſe von hier nach Hamburg angetreten. Dieſer Miniſter war hier allge - mein beliebt und ſeine unerwartete Abreiſe wird ſehr bedauert.
Unterm 19ten dieſes iſt durch die Daͤniſche Kanzley eine Verordnung wegen Errichtung einer allgemeinen Landesvertheidigung erlaſſen. Die Bauern und uͤbri - gen Untergehoͤrigen, welche zum Landausſchuſſe, einge - ſchrieben ſind, werden dadurch befreyet, ſich bey den allgemeinen Land-Seßionen einzufinden, und ſind allein zur Vertheidigung der Provinz pflichtig, in welcher ſie wohnhaft ſind.
Da die Nordiſche Convention nunmehr von unſerm Hoſe voͤllig ratificirt worden, ſo ſchmeichelt man ſich, daß das vorige freundſchaftliche gute Vernehmen mit einem hohen Nordiſchen Hofe bald gluͤcklich wieder her - geſtellt ſeyn werde.
Der Hofprediger Conrad der aͤltere iſt zum Kirchen - rath und Mitglied des reformirten Kirchen-Directo - riums an die Stelle des verſtorbenen Meierotto er - nannt worden.
Die Ausſetzung der Oper war anfangs wuͤrklich durch die Krankheit einiger Perſonen bey der Oper veran - laßt; am Sonntage waren beyde Majeſtaͤten unpaͤßlich und erſchienen nicht bey der Cour und Tafel. Jetzt befinden ſich Allerhoͤchſtdieſelben wieder beſſer. Jndeſſen ſind die Carnevals-Luſtbarkeiten noch dieſe ganze Woche ausgeſetzt geweſen, zum Theil mit wegen der verzoͤger - ten Ankunft der Mecklenburgiſchen Herrſchaften, die aber nun dieſer Tage hier erwartet werden. Ueber - morgen wird ſchon wieder Oper gegeben.
Jm verwichenen Jahre ſind zu Stettin 720 Haupt - ſchiffe, beladen 403, mit Ballaſt 317, und alſo 132 weniger als 1799, eingekommen. Leichterſchiffe waren außerdem in allem 343. Dagegen ſind in allem 832 Hauptſchiffe, als 761 beladen und 71 mit Ballaſt, nebſt 227 Leichterſchiffen, von da abgegangen.
Jn der Sitzung vom 20ſten December v. J. hat die hieſige Koͤnigl. Akademie der bildenden Kuͤnſte den Herrn Alexander Philipſ〈…〉〈…〉 n zu ihrem akademiſchen Kuͤnſtler erwaͤhlt und beſtaͤtigt, und ihm daruͤber ein in ſchmeichelhaften Ausdruͤcken abgefaßtes Patent aus - gefertigt.
Geſtern Morgen iſt Capt. Flynn mit den Briefen vom 20ſten und heute Capt. P. Deane jun. mit den Brieſen vom 23ſten von hier nach Yarmouth abge - gangen.
Aus dem Engl. Mit 1 Karte und 6 Kupfern. gr. 8. Hamburg, bey B. G. Hoffmann, 2 Rthlr. 16 Gr. (Der Neuern Geſchichte der See - und Landreiſen 14r Band.)
Abermals ein ſehr ſchaͤtzbarer und wichtiger Beytrag zur Erd - und Laͤnderkunde, welcher nicht anders als allen Freunden derſelben aͤußerſt angenehm ſeyn kann, in dem man Tibet bisher nur aus den ſehr unvollſtaͤn -digen Nachrichten einiger wenigen Reiſenden, Bouton aber kaum dem Namen nach kannte. Der Verf. der gegenwaͤrtigen, in mehrerer Hinſicht merkwuͤrdigen Reiſe, iſt ein vorurtheilsfreyer, wahrbeitsliebender und genauer Beobachter, dem es durchaus bloß am Beleh - rung ſeiner Leſer zu thun iſt, die denn auch jeder Wis - begierige hier in reichem Maaße findet. Um ſo will - kommener muß daher den Freunden einer belehrenden und nuͤtzlichen Lectuͤre dieſe intereſſante Reiſebeſchrei - bung ſeyn, da ſie das unverkennbare Gepraͤge der Au - thenticitaͤt an ſich t[ r] aͤgt, und uns ein paar in ſo man - chem Betracht merkwuͤrdige Laͤnder des Jnnern Aſiens kennen lehrt. Der Raum verſtattet hier keine aus - fuͤhrlichere Anzeige; wir verweiſen daher die Leſer auf das Buch ſelbſt, welches in der That auch keiner wei - tern Empfehlung bedarf; denn omne tulit punctum qui miſcuit utile dulci. —
Dritte veraͤnderte und vermehrte Auflage. 12. Er - langen, in der Waltherſchen Buchhandlung. (Preis 18 Gr. oder 1 Fl. 20 Kr.)
Die allgemeine Brauchbarkeit und gute Bearbeitung dieſes Werkchens wurde gleich bey Erſcheinung der er - ſten Auflage faſt von allen kritiſchen Journalen aner - kannt, ohnerachtet damals dieſe Schrift noch vieler Verbeſſerung bedurfte, wie es von einem Werke von der Art wohl nicht anders zu erwarten war. Schon zur 2ten Auflage erhielt der Verf. ſo viele Beytraͤge von allen Orten her zugeſandt, daß er ſeinem Ziele der Vollkommenheit ſchon naͤher kommen konnte. Be - ſonders aber hat dieſe 3te Auflage durch eine faſt all - gemeine Umarbeitung, Berichtigung und Vermehrung des geographiſch ſtatiſtiſchen Theils des Werkchens; ge - wiß den gerechteſten Anſpruch auf den Beyfall des Publicums; der Reiſende wird darin faſt nichts uͤber - gangen oder fehlerhaft finden, was ihn auf ſeinen Wanderungen intereßiren kann. Wie nuͤtzlich es bisher ſchon in ſeiner alten Geſtalt jedem Reiſenden war, dar - uͤber iſt wohl nur eine Stimme. Sollte aber auch hier in dieſer Ausgabe noch hier und da etwas zu er - gaͤnzen oder zu berichtigen noͤthig ſeyn, ſo wird jeder, der dieſes Amt durch ſchriftliche Mittheilung unter des Hrn. Verf. Addreſſe unternimmt, auf den waͤrmſten Dank Anſpruch machen koͤnnen. (Jſt in Hamburg in der Hoffmannſchen Buchhandlung zu haben.)
8. Leipzig, bey Goͤſchen 1800.
Aechte komiſche Stuͤcke erhaͤlt das Deutſche Theater ſo ſelten, daß jedes gute Luſtſpiel, welches den Namen verdient, ein wahrer Gewinn iſt. Das gegenwaͤrtige Luſtſpiel hat nicht bloß ſein Verdienſt durch unſere Ar - muth, es wuͤrde auch bey groͤßerm Reichthum ſeine Stelle unter den vorzuͤglichſten Stuͤcken durch Witz und Laune, durch aͤchte komiſche Zuͤge, durch Wahrheit und Feſtigkeit in der Character-Zeichnung, durch die Geſchmeidigkeit und Kraft des Dialogs, behaupten. Auch unterhaͤlt es von Anfang bis zu Ende durch den Gang der Handlung und durch intereſſante Situa - tionen.
Aus dem Franzoͤſiſchen des Pigault-le-Bruͤn, mit Kupfern. Zwey Theile. Berlin 1801, bey Himburg. (Auch unter dem Titel: Das Faſchingskind ꝛc.)
Wenn die treue Schilderung der Charactere und Sit[5]ten der Zeit, wenn eine Erzaͤhlung, die den Leſer zu Beobachtungen auffordert, ohne dieſen Betrachtungen geſchwaͤtzig vorzugreifen, eine bluͤhende niemals[uͤ]ber - ſpannte Einbildungskraft, Herzlichkeit, Witz und ge - rechte Menſchenliebe, die ſich nie zur Nationaleifer - ſucht verleiten laͤßt, einer romantiſchen Dichtung ſo viel Werth beylegen koͤnnen, daß ſie die Empfehlung des ſtrengen Sittenlehrers verdient, ſo zeichnet ſich vor - liegender Roman unter ſeinen Zeitgenoſſen dermaßen vortheilhaft aus, daß er auf dieſen gerechten Beyfall Anſpruch machen darf. Die große und niedere Welt von Paris, ihre Schwachheiten vor der Zeit der Re - volution, ihre Erſchuͤtterung waͤhrend derſelben, die Drangſale der Schreckensperiode und das Entzuͤcken uͤber ihre Vernichtung, die Entwickelung und der Lohn einer ſchuldloſen Liebe, alles iſt ſo treffend, ſo innig, und mit ſolcher unerſchoͤpflichen guten Laune dargeſtellt, daß Belehrung und Unterhaltung gleichen Schritt hal - ten, und der Verſaſſer den Freunden le Sages und Fieldings kuͤhn unter die Augen treten mag. Die Ueberſetzung von der Hand des Herrn Mylius iſt muſterhaft und bewaͤhrt ſeine tiefe Kunde zweyer Sprachen. (Koſtet 2 Rthlr. 8 Gr.)
(Jn Hamburg zu haben bey Fr. Perthes.)
12 Gr. iſt ſchon im October v. J. bey Fr. Frommann zu Jena erſchienen und an alle Buchhandlungen ver - ſandt worden. Das Publicum hat nun in dieſer ge - wiß wohl ausgeſtatteten und mit allem, was nur den geiſtigen Gaum reizen und befriedigen kann, verſehenen Sammlung fuͤnf dieſer frohen Spiele des Witzes, denen oft der Zauber der witzigſten Einfaͤlle eine lange Dauer ſichert, in Haͤnden. Sein fernerer Beyfall wird entſcheiden, ob der Verleger fortfahren darf, unſerm fuͤr ſo vieles Fremde empfaͤnglichen Deutſchland eine Auswahl der froͤhlichſten und witzigſten dieſer Lieder - ſpiele mitzutheilen, oder ob wir wirklich ganz verlernt haben, zu lachen. Dies 2te Heft liefert Scarrons Hochzeitstag — reich an Laune und komiſchen Si - tuationen — begleitet mit einer Menge intereſſanter Anecdoten aus jener Zeit; und 2 durch den in ſeinen Folgen ſo wichtigen 18ten Brumaire erzeugte Gelegen - heitsſtuͤcke, die, reich an feinen Zuͤgen, die Eindruͤcke des erſten Augenblicks ſehr lebendig hinſtellen, und ſo noch nach Jahren ein großes Jntereſſe gewaͤhren.
Opus novum, perſectum, omnibus medicis utillßimum et commodißimum indicit Phil. Andr. Nemnich.
Diaͤtetiſch-mediciniſches Handbuch fuͤr Seeleute, be - ſonders fuͤr die Kauffahrteyſchiſſer der Schwe - diſch-Pommerſchen und benachbarten Oſtſeeiſchen Haͤfen. Nebſt einer Anleitung zur Einrichtung einer Schiffs Medicinkiſte von Dr. Fr. Henning. gr. 8. geheftet 1 Rthlr. 18 Gr.
Dieſes Buch, welches einem jedem Schiffer und See - fahrenden faſt unentbehrlich iſt, hat uͤberall den ver - dienten Beyfall gefunden. Der Verfaſſer hat es ſaͤmmt - lichen Maͤchten zur See dedicirt und uͤberſandt, und von ſelbigen fuͤr ſeinen Patriotismus ſehr huldreiche Handſchreiben erhalten. Wer es ſich verſchafft, kann verſichert ſeyn, daß er ſich ein nuͤtzliches brauchbares Buch angeſchafft habe.
Heute Morgen um 9¾ Uhr entriß uns ein ſchneller aber ſehr ſanfter Tod unſern geliebten Vater den Koͤ - nigl. wuͤrklichen Commerzrath Jſaac Salingre, im 84ſten Jahre eines Lebens, das durch ſtrenge Recht - ſchaffenheit und unermuͤdete Thaͤtigkeit außgezeichnet war. Sein Andenken wird jedem, der ſeinen Werth kannte, unvergeßlich ſeyn.
Jndem wir uns die Pflicht entledigen, dieſen trauri - gen Vorfall bekannt zu machen, zeigen wir zugleich an, daß die Handlung des Verſtorbenen nicht dadurch ge - ſtoͤhrt wird, ſondern unveraͤndert unter der bisher[i]gen Firma fortgeht.
Den 19ten Januar 1801 entſchlief zu Berlin im Beyſeyn des Gatten und aller ihrer Kinder, Frau Maria Moſer, gebohrne Burghalter. Jn ihrer Le - benszeit, die die Vorſehung bis nahe ans erreichte 74ſte Jahr friſtete, hat ſie ihren Kindern und Enkeln, und allen, die die Verewigte in ihrem ſchoͤnen Kreis beo[ b] achten koͤnnten, das vollkommenſte Vorbild eines muſterhaften Wandles aufgeſtellt. Tief empfundene dankbare Thraͤnen an ihrem Grabe ſind die Buͤrgen ewiger Verehrung ihres trauernden Gatten, ihrer ſieben Kinder und achtzehn Enkel.
Den 19ten Januar d. J. gegen Mitternacht vollen - dete mein aͤdles Weib, Sophie Charlotte, gebohrne von Breue, an den Folgen eines Schlagfluſſes. Sie — nun nicht mehr meine irdiſche Freundin — jetzt der Schutzengel ihres gebeugten Gatten und ihrer verwais - ten Kinder — iſt nicht mehr!
Von der aufrichtigen Theilnahme aller Goͤnner, Freun - de und Verwandten, welche die Edle kannten, bin ich uͤberzeugt; aber ich verbitte alle ſchriftliche und muͤnd - liche Beyleidsbezeugungen; ich will alle Thraͤnen uͤber ihren unerſetzlichen Verluſt ſelbſt weinen und meinen Gram allein fuͤhlen, der mir zum Troſte ſagt, daß ich ihr bald folgen werde.
Unſern auswaͤrtigen Verwandten und Bekannten machen wir hiemit bekannt, daß unſer Vater, der Her - zogl. Mecklenburgiſche Oberamtmann, S. H. Reußner, am 20ſten Januar im 90ſten Jehre ſeines Alters das[6]Zeitige mit dem Ewigen verwechſelt habe.
Jch erfuͤlle hiedurch die traurige Pflicht, meinen Goͤn - nern, Freunden und Anverwandten bekannt zu machen, daß es dem Herrn des Lebens gefallen, meinen gel[i]ebten Mann, den Koͤn. Churf. Hauptmann beym bisherigen Luͤneburgiſchen Land-Regimente, Wilhelm Georg Lu - dowig von Koͤhler, der ſeinem Koͤnige 49 Jahre ge - dient, und mit mir 31 Jahre ehelich verbunden geweſen, an uͤberhand genommenen aſtmathiſchen Beſchwerden in einem Alter von 63 Jahren am 22ſten Januar zu ver - ewigen, und mich dadurch zur Wittwe und meine 4 Toͤch - ter zu vaterloſen Waiſen zu machen. Jch empfehle mich und meine Toͤchter der fernern Gewogenheit und Liebe meiner Goͤnner, Freunde und Anverwandten beſtens, und verbitte alle Beyleidsbezeugungen gehorſamſt.
Am 23ſten dieſes entriß uns der Tod unſern juͤngſten Sohn, Herrmann, durch eine Bruſtkrankheit in einem Alter von beynahe 2 Jahren, welches wir unſern Ver - wandten und Freunden unter Verbittung aller Beyleids - bezeugungen bekannt machen.
Sanft entſchlief zu einem beſſern Leben am 22ſten Januar in einem Alter von beynahe 75 Jahren unſer geliebter Gatte und Vater, Jacob Matthias Vogeler, welches deſſen Verwandten und Freunden hiedurch ſtatt des gewoͤhnlichen Anſagens bekannt gemacht wird, von
Wir erfuͤllen hiedurch die traurige Pflicht, unſern hieſigen und auswaͤrtigen Verwandten und Freunden unter Verbittung aller Beyleidsbezeugungen den in der letzten Nacht erfolgten unerwarteten aber fanſten Tod unſers guten unvergeßlichen Br[ u] ders, Johann Bern - hard Meyer, bekannt zu machen.
Tief gebeugt zeigen wir unſern hieſigen und auswaͤr - tigen Freunden und Verwandten den Tod unſers einzi - gen Sohns, Ferdinand, alt 8½ Monat, an. Von der Theilnahme gefuͤhlvoller Menſchen uͤberzeugt, ver - bitten wir uns alle Verſicherungen deshalb.
Heute Morgen um 7½ Uhr entriß uns ein ſchneller, aber ſehr ſanfter Tod unſern juͤngſten Sohn, Albert. Dieſen fuͤr uns ſo ſchmerzhaften Verluſt machen wir allen unſern Bekannten und Freunden hiemit bekannt.
Heute gebar meine Frau einen Sohn.
Meine haͤuslichen Freuden haben ſich erweitert; Dank ſey dem Hoͤchſten! Den 24ſten dieſes, Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, wurde meine liebe Frau von einer Tochter entbunden.
Unſere am 14ten dieſes Monats vollzogene Verlo - bung geben wir uns die Ehre, unſern auswaͤrtigen Verwandten, Goͤnnern, Freunden und Freundinnen ganz ergebenſt bekannt zu machen.
der am bevorſtehenden 23ſten Februar in Hamburg zu haltenden Auction einer betraͤchtlichen Buͤcher - Sammlung.
Dieſelbe beſteht aus meiſtens neuen und gut condi - tionirten Buͤchern, und zum Theil koſtbaren Werken, aus allen Theilen der Wiſſenſchaſten und Kuͤnſte, worunter auch viele Engliſche, Franzoͤſiſche, Jtalieni - ſche, Spaniſche, Portugieſiſche, Daͤniſche ꝛc. begriffen ſind. Einer beſondern Erwaͤhnung verdient der Nach - laß von Handſchriften des ſel. Schmidlin, zur Fort - ſetzung ſeines Franzoͤſiſchen Catholicon. — Die Catalo - gen ſind bey den bekannten hieſigen Buͤcher-Commißio - nairs fuͤr 4 ßl., den Armen zum Beſten, zu bekommen.
A. L. Keyzer Wittwe, Gumpel Samſon und Mr. J. Schimmelpenninck, in Qualitaͤt als vom Juͤſtiz-Com - mittée der Stadt Amſterdam angeſtellte Curatores der Maſſa des weyland Herrn Gumpel Samſon, adverti - ren alle diejenigen, ſo etwas ſchuldig ſind oder zu for - dern haben an vorerkannte Maſſa, davon vor dem letz - ten des erſtkuͤnftigen Monats April Aufgabe zu thun, ans Comtoir de[s]Notarius Mr. C. R. S. Toelaar auf dem Colveniers Burgwal in Amſterdam.
Jch bin nicht abgeneigt, das eine kleine Viertelmeile von Wismar belegene Allodial-Gut Viereckenhoff zu verkaufen, welches wegen der Naͤhe der Stadt, bey dem vortreflichſten Boden und uͤberfluͤßiger Heuwer - bung ungemein eintraͤglich iſt. Man kann ſich deswe - gen bey mir melden.
Am Freytage, den 6ten Februar, Nachmittags um 3 Uhr, ſoll in des Macklers Jan Tidemann Hauſe durch denſelben und den Mackler Hermann Huͤlle die non dem Franzoͤſ. Kaper la Mouche, Capit. Leſebvre, von Duͤnkirchen, genommene und in die Weſer ge - brachte Englaͤndiſche Sloop, Commercial Pocket genannt, groß ungefaͤhr 50 Laſt, ſo wie ſolche in dem Haſen zum Vegeſack lieget und daſelbſt frey zu beſehen iſt, verkauft werden. — Das Jnventarium dieſes Schiffs iſt bey obgedachten Macklern und in Hamburg[7]bey Herren Joh. Keetmann und Co., ſo wie in Luͤbeck bey Herren Wm. Ganslandt und Goͤtze zu bekommen.
Am Montage, den 9ten Februar, Vormittags um 9 Uhr, und an folgenden Tagen die Ladung obbeſagter Priſe Commercial Pocket, beſtehend in: 10 Ballen Baumwolle — 25 Ballen Schaaſwolle — 9 Ballen Schmack — circa 75 Pf. Jndigo — 1 ∫ 1 und 39 ∫ 4 Ki - ſten Congo-Thee — circa 1200 Pf. Ciment — circa 800 Pf. Alaun — 4 Kiſten Lakritzenſaft — 2 Faͤßer Thran — 2 ∫ 2 Both Baumoͤl — 3 Quard Ruͤboͤl — 3 Faͤßer Syrop — 20 Faͤßer Porterbier — 3 Piepen Rum — circa 1000 Tonnenſtaͤbe — 20 Bund Tonnen - baͤnder — circa 900 Pf. Sohlleder — 6 Ballen Hopfen — 14 Stuͤck ſchwarz und coul. Tuch — 5 Stuͤck coul. Caſimir — 12 Stuͤck weißen Serge — 1 St. rothen Boye — ſodann noch ein kleines Quantum von Farb - holz, K[ r] app, Engl. Roth — Brod - und Farin-Zucker — Amidam, Schwefel, Pottaſche — Hagel — Kaffee, Pfeffer, Piment, Kuͤmmel, Reis, ein Kaͤſe, feiner Thee — feine Baumoͤl — Confituren — Liqueurs — ein eiſern Kamin — verſchiedene Stuͤhle, Tiſche und andres Haus - und Kuͤchengeraͤ[t]h — Betten, Matratzen, Spreedecken, Zitz, Cattun, ſeidene Tuͤcher, Baͤnder, Strohhuͤthe, Pelzwerke, allerhand Kleidungsſtuͤcke — Praͤtioſa — circa 800 Loth Silbergeraͤth — Schreib - und Packpapier und einige Kiſten und Koffers. Wei - tere Nachricht geben mehrbenannte Mackler — und der Verkauf von allem geſchieht gegen baare Bezah - lung.
zum Verkauf der freyen Allodial-Erb-Standes-Herr - ſchaft Koͤnigsbruͤk in der Ober-Lauſitz.
Dieſe ſchoͤne und wichtige Herrſchaft liegt 3 Mei - len von Dresden in einer angenehmen und bevoͤlkerten Gegend. Sie beſteht.
Die Herrſchaft hat alle moͤgliche Regalien, obere und niedere, geiſtliche und weltliche Gerichte, Zoͤlle, hohe, mittel und kleine Jagd u. ſ. w.
Kaufluſtige melden ſich directe an Endesunterzeichne〈…〉〈…〉 -ten, als dazu beſonders Committirten; nur wuͤrklichen, ſich ſelbſt nennenden Kaufluſtigen werden die Anſchlaͤge mitgetheilt, aber auch dieſe koͤnnen ſichere Rechnung auf jede nur moͤgliche Aufklaͤrung und Bedingung machen, ſo wie ihnen die Unterſuchung und der Han - del erleichtert wird.
Da ich die beruͤhmte Eſſentia miraculoſa coro - nata, oder die gekroͤnte Wunder-Arzeney, ſeit 22 Jah - ren lang und ausſchließlich fuͤr den verſtorbenen Herrn Baron von Hager verfertiger habe, ſo ſehe ich mich veranlaßt, meinen hieſigen und auswaͤrtigen Freunden, die mich ſeit dem Ableben des Herrn Baron von Ha - ger mit ihrem Zutrauen bechrt haben, ergebenſt anzu - zeigen daß vorbeſagte Medicin fernerhin von mir nach dem urſpruͤnglichen Recept verfertigt, und bey mir in großen und kleinen Quantitaͤten zu haben ſey.
Dieſe vorzuͤglich heilſame Arzney reiniget und ſtaͤr - ket den Magen von aller Verderbenheit, Verſchlei - mung und Galle, loͤſet den Schleim in der Bruſt und fuͤhret alle Unreinigkeiten auf das gelindeſte ab; macht Appetit zum Eſſen, benimmt die Blaͤhungen, Uebelkei - ten, Kopfſchmerzen, Schwindel und Fluͤſſe. Es iſt auch ein ſicheres Huͤlfsmittel gegen fieberhafte Anfaͤlle, Ruͤck - und G[l]iederſchmerzen, und ſtaͤrket zugleich alle inner - lichen Theile des menſchlichen Koͤrpers, wie ein jeder nach dem Gebrauch deſſelben zur Gnuͤge verſpuͤren wird. Das Glas von dieſer Arzney koſtet 8 ßl. Hamb. Cour, 15 Glaͤſer einen Spec. Ducaten. Bey zu uͤber - nehmenden Quantitaͤten wird ein anſehnlicher Vortheil zugeſtanden.
Den 25ſten u. 26ſten Februar ſoll allhier eine beträchtliche Parthey Virginia - und Maryland - Blätter und Engliſchen Cardus-Toback in Auction verkauft werden.
Jn Altona in der Pallmaille an der Elbſeite, ohn - weit der Comoͤdie, iſt in einem guten Hauſe, wobey ein Garten, fuͤr ein paar honnette ſtille Leute, die keine kleine Kinder haben, gleich oder zum Fruͤhjahr ein autes Logis unter vielleicht mancher angenehmen Be - dingung zu haben, oder das ganze complet eingerichtete Haus mit oder ohne Mobilien zu verkaufen. Das Naͤhere hieruͤber daſelbſt No. 436.
Den Engliſchen Froſt-Spiritus bekommt man auf dem großen Buhrſtah in No. 34. Weil es aber zwey No. 34 giebt, ſo bemerkt man, daß dieſes in der Naͤhe der Bohnenſtraße iſt. Die Portion koſtet 2 Mk. Cou - rant. Briefe und Gelder werden poſtfrey erbeten.
[8]80000, 60000, 40000, 20000 15000, 6 Gewinne von 10000, 3 von 5000, 2 von 4000, 3 von 3000, 4 von 2000, 100 von 1250, 103 Gewinne von 1000 Gulden, in allem 6497 Gewinne und Praͤmien, kommen in der am bevorſtehenden Montage ihren Anfang nehmenden letzten Haupt-Claſſe der Generalitaͤts-Lotterie vor.
empfiehlt ſich Chriſtian Leutenant ſeinen Freunden beſtens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter Character-Habite, ſowohl fuͤr Herren als Damen; im - gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligſten Prei - ſen. Zugleich zeigt er denjenigen, ſo ihn mit ihrer Ge - genwart beehren wollen, aus gegruͤndeten Urſachen an, daß der Eingang zu ſeinem Hauſe nur allein iſt auf dem heil. Geiſt-Kirchhof in No. 112.
Da wir unſre Handlung Ende Decembers 1800 auf - gehoben, und die Geſchaͤfte derſelben den hieſigen Her - ren Peter Siemſen et Comp. uͤbertragen haben, ſo werden alle diejenigen, welche noch einige Forderungen an uns haben moͤchten, eingeladen, ſich damit bis Ende Februars ſpaͤteſtens zu melden auf unſerm Comtoir, Neuſtaͤdter Fuhlentwiete No. 94.
Auf der bevorſtehenden Oſtermeſſe in Frankfurt am Mayn iſt ein Gewoͤlbe nebſt Niederlage bey der Ma - dame Boͤlling in der großen Sandgaſſe zur Miethe.
Es hat der Herr Kammerherr Chriſtian Reichsgraf zu Stolberg, Erbherr zu Windebye, mir angezeiget, daß er ſeinen Erbpachtshof zu Tremsbüttel verkauft und ſich dabey verbind - lich gemacht habe, ſeinem Käufer ein reines Protocoll zu lie - fern, mit der Bitte, daß alle diejenigen, welche außer denen im Schuld - und Pfand-Protocoll verſicherten Poſten einige Anſprüche daran zu haben vermeynten, durch ein gerichtliches Proc[l]ama geladen werden möchten. Da nun dieſer Bitte von mir Statt gegeben worden: ſo werden hiedurch alle diejeni - gen, welche an den, von erme[l]detem Herrn Kammerherrn Reichsgraſen zu Stolberg bisher eigenthümlich beſeſſenen Erb - pachtshoff zu Tremsbüttel, außer denen im dortigen Schuld - und Pfand-Protocoll verſicherten Poſten, einige Anſprüche, es ſey aus welchem Grunde es wolle, zu haben vermeynen, hie - durch geladen, daß ſie ſich damit, und zwar die Einheimiſchen binnen 6, die Auswärtigen aber binnen 12 Wochen a dato hujus Proclamatis, bey dem auf der Amtſtube zu Trems - büttel darüber abzuhaltenden Protocoll, unter Beſtellung etwa erforderlicher Procuratur und mit Zurücklaſſung gehöriger Ab - ſchriften von den etwanigen Beweis-Documenten, melden, demnächſt auch am 15ten April dieſes Jahrs, iſt der Mittwoch nach dem Sonntage Quaſimodogeniti, bey der vorgedachten Amtſtube ihre Angaben gehörig rechtfertigen, mit der War - nung, daß diejenigen, welche hierunter etwas verſäumen, mit ihren Anſprüchen nicht weiter gehöret, und ihnen ein ewiges Stillſchweigen auferlegt werden ſolle.
Wornach die Beykommenden ſich zu achten und für Scha - den zu hüten haben.
Dem hieſigen Wohllöblichen Niedergerichte haben die ſämmtli - chen Handlungs-Verbundenen der Firma: Schneyder, Lavezzary und Compagnie, namentlich Srs. Georg Lud. Schneyder, Theodor Franz Lavezzary, Carl Joſeph Theodore Lavezzary und Joh. Georg Zeymer, durch ihren Anwald abermals angezeigt, daß ſie ſich ent - ſchloſſen hätten, ihre, Anfangs des Jahres 1799 eingegangene Handelsverbindung mit ultimo September des Jahrs 1800 aufzu - heben, und dem Sr. Schneyder die von ihm abſtammende Hand - lung, mit allen darauf haftenden Activis und Paſſivis, wie -derum zu überlaſſen, welcher denn auch dieſelbe, in fortwähren - der Verbindung mit Sr. Johann Georg Zeymer, unter der Firma von Schneyder et Comp., for[ t] ſetzen würde. Da aber ſämmtlich bisherige Handlungs-Theilhaber es nicht allein ihrer eigenen Sicherheit wegen für nothwendig hielten, ſondern da es auch geſetzliche Vorſchrift ſey, daß Handlungs-Verbundene vor getrennter Handlung ein Proclama extrahirten; ſo wollten ſämmtliche Compagnons bey dieſem Wohllöblichen Gerichte nach Ablauf des erſten um die Erkennung eines 2di Proclamatis anhalten, durch welches Alle und Jede, welche an die ſeit primo Januarii 1799, unter der Firma, von Schneyder, Lavezzary et Comp., zwiſcheo Srs. Georg Ludwig Schneider, Theodor Franz Lavezzar[ y], Carl Joſeph[ T] heodor Lavezzary und Johann Georg Zeymer, beſtandene Handlungs-Verbindung, (die bis ult. December 1799 Platz gehabten Aſſecuranz-Ge - ſchäſte jedoch ausgenommen) irgend einige rechtliche An - ſprache oder Forderungen zu haben vermeynen, aufgefordert würden, ſich mit denſelben, entweder in Perſon, oder durch genugſam Bevollmächtigte, Auswärtige mittelſt eines Pro - curatoris ad Acta, innerhalb des von Gericht[s]wegen an - zuberahme[ n] den Termins, ſub poena præcluſi et perpetui ſilentii, zu melden, und ſolche gehörig zu juſtificiren, mit Vorbehalt aller den Jmploranten gemeinſchaftlich, als auch jeden Einzelnen, zuſtehenden Gerechtſame.
Dieſem Petito iſt vom Gerichte deferiret, und der 27. ſte Febr. pro termino peremtorio anberahmet worden.
Hamburg, den 13ten Januar 1801.
iſt wiederum bey M. N. Eckhorſt bey der Boͤrſe in Ham - burg, das Glas zu 4 Mk. Cour. oder 1 Rthlr. 12 Ggr. aͤcht zu haben. Ma[n]hat von den Wuͤrkungen dieſes Mittels den erwuͤnſchten Erfolg zu erwarten, indem deſſen Eigenſchaften eben ſo durchdringend als probat befunden worden ſind. Briefe und 3 Ggr. fuͤr Em - ballage poſtfrey.
Dieſes bewaͤhrte Medicament, von aller gewinn - ſuͤchtigen Charlatanerie entfernt, und von dem jetzigen Beſitzer noch mehr verbeſſert, iſt eine ſehr wirkſame Bruſt-Arzney und ſolchen Patienten uͤberaus ange - meſſen, die an Bruſt-Beſchwerden leiden. Daſſelbe leiſtet in langwierigem Huſten, mit und ohne Auswurf, langwieriger Engbruͤſtigkeit, Spannungen und Beklem - mungen auf der Bruſt, geſchwol[ l] enen Fuͤßen, Blut - ſpeyen und in der wuͤrklichen Schwindſucht, auch im veralteten, den Schlaf ſtoͤhrenden Huſten bejahrter Perſonen erſprießliche Dienſte. Die Bruſt wird nach deſſen Gebrauch frey, und der Huſten verliehrt ſich beym fortgeſetzten Gebrauch nach und nach. Lungenſuͤchtige fangen beym Gebrauch deſſelben wiederum an, an Fleiſch und Kraͤften zuzunehmen. Mehrere mit Bruſt - Beſchwerden behaftete Perſonen beyderley Geſchlechts haben deſſen Gebrauch die Wiedererlangung der Geſundheit zu verdanken. Selbiges iſt jetzt einzig in Hamburg in dem Koͤnigl. Preußiſchen Poſthauſe bey dem Ober-Poſtſecretair Ruͤppel, das Glas nebſt Ge - brauchs-Nachricht zu 2 Rthlr. Hamburger Courant, oder 2 Rthlr. 8 Ggr. in Louisd’or zu 5 Rthlr. aͤcht zu haben. Auswaͤrtige werden die Briefe mit und ohne Geld poſtfrey, und wegen Emballage und Schreibge, buͤhren 4 Ggr. einſenden. Dieſe Arzney kann zu jeder Zeit mit Nutzen gebraucht und in die entfernteſten Laͤnder verſchickt werden, ohne daß dieſes Elixir das geringſte von ſeinen guten Eigenſchaſten verliehrt.
Aus dem Engliſchen uͤberſetzt.
Zufolge eines in der Rechtsſache Wright contra Dagge von dem hohen Kanzeley-Gerichte in England ergangenen Beſcheids oder Decretals, werden alle die hiernach benannte Verwandte, als in der letzten Wil - lens Verordnung des zu Hammerſmith in der Graf - ſchaft von Middlesſex in England wohnhaft geweſenen, laͤngſt aber verſtorbenen Herrn Sir John Strachan, Baronet, ernannte Legataͤren; naͤmlich, alle zur Zeit des ſich am 16 des Monat Maͤrz 1760[,] ereigneten To - desfalls des gedachten Herrn Sir John Strachans am Leben geweſenen, von Brita Banks, Grosmutter des eben erwehnten Herrn Sir John Strachans, hinterlaſ - ſene Kinder, und ein jedes derſelben, oder deren Ab - koͤmmlinge, beziehungsweiſe; wie auch alle zur Zeit des bemeldeten Todesfalles am Leben geweſenen, von Ingri Banks, Schweſter der gedachten Brita Banks, hinter - laſſenen Kinder, und ein jedes derſelben, oder deren Abkoͤmmlinge beziehungsweiſe, (ausgenommen die als - dann mit einem gewiſſen in London gewohnt haben - den Purdue verheyrathet geweſene Frau Ingri Berk - man, und deſſen Kinder) hiemit eingeladen, unverzuͤg - lich vor dem S. T. Herrn Alexander Popham, einer der Herren Beyſitzer des gedachten Hofes, in deſſen Southampton Buildings Chancery Lane zu London gelegene Kammern, zu erſcheinen, und die ihnen zuſte - hende Vermaͤchtniſſe abzufordern; Jn Verabſaͤumung deſſen aber werden ſolche der Wolthat des gedachten Beſcheids oder Decretals ausgeſchloſſen werden.
Den 25ſten November 1800. Laſſet dieſes in die Stockholmer und Hamburger Zeitung eingeruͤckt wer - den.
Das Kirchſpiel und die Kirche ꝛc. zu Hemme haben in dem im Jahr 1800 neu eingedeichten, in Norder - Dithmarſchen belegenen Carolinen Kooge, 81 Morgen oder 225 Demath-Laͤndereyen erhalten, welche anjetzo in Graſung liegen und bereits uͤber 200 Jahre als Weide-Laͤndereyen genutzet worden ſind; wobey zu be - merken ſtehet, daß noch ein anſehnliches gruͤnes Vor - Ufer, welches ſchon auf mehrere Jahre ein betraͤchtli -ches Haͤuer-Quantum einbringet und ein großes Schlick - watt vor dieſem Kooge liegen, welche den Koogs-Be - ſitzern reſp. zur freyen Benutzung und zur dermaleinſti - gen Landgewinnung pro rata mit zu Theil fallen, wo - von auch bis zur etwanigen kuͤnftigen Eindeichung keine Ausgaben erlegt werden. Die Demaths-Gelder von dieſen Koogs-Laͤndereyen ſind in den erſten Jahren 12 Schillinge und werden wahrſcheinlich nicht erhoͤhet werden. Da nun dieſe Koogs-Laͤndereyen zum oͤffent - lichen Verkauf aufgeſtellet werden ſollen, wozu Ter - minus Licitationis auf den Donnerſtag nach Faſt - nacht, als den 19ten Februar d. J. anberahmet wird; ſo wollen die Kaufliebhabere ſich am gedachten Tage, des Vormittags 10 Uhr, in des Henning Nagel Edens in Hemme Behauſung einfinden und den Handel, nach zuvor in Termino Licitationis naͤher bekannt zu machenden Bedingungen gewaͤrtigen. Wer weitere Er - kundigung hieruͤber einziehen will, der kann ſich bey Endesunterſchriebenem vorhero melden.
Claus Friedrich Leo in Braunſchweig zeigt hie - mit an, daß er eine Fabrik und Handlung von Leinen, Drell, Parchent, Zwillig und leinen Gagie etablirt hat und bevorſtehende Lichtmeß-Meſſe das Gewoͤlbe auf dem Neuenhofe linker Hand am Eingange von der Goͤrderlinger Straße zum erſtenmal bezieht. Er empfiehlt ſich mit gedachten Waaren ſowohl den aus - waͤrtigen als hieſigen Kaͤufern und verſichert die billig - ſten Preiſe und die reelleſte Bedienung.
Andreas Jensſen in Sondersburg bey Flensburg zeigt den Herren Kaufleuten oder ſonſtigen Schiffs - Rhedern und Seefahrenden hiedurch an, daß er ein ganz neues Schiff auf dem Stapel liegen hat, und wo - zu er gerne einen Kaͤufer wuͤnſcht. Das Schiff iſt groß 25 Commerz-Laſt und kann, ſo Gott will, zu Oſtern d. J. geliefert werden. Er erſucht diejenigen, ſo da - von Gebrauch machen koͤnnen, ſich bey ihm zu melden und ſich eines guten Kaufs verſichert zu halten.
Albert Henkell in Heſſen-Caſſel, empfiehlt ſich mit eigner Fabrik von Wachstaffent, in verſchiedenen Nuͤancen, ſowohl in Stuͤcken als auch ſchon verfertigten Waaren, Huth-Couverts, Regenmaͤn - tel, Regenſchirme u. dgl. mehr. Alle Auftraͤge, womit mich das reſp. handelnde Publicum beehren wird, ſollen zur voͤlligen Zufriedenheit eines Jeden ausgefuͤhrt werden.
Die verwittwete Frau Gronauen zu Croppenſtedt im Halberſtaͤdtſchen iſt gewillet, ihre daſelbſt gelegene Apotheke nebſt dem Wohnhauſe zu verkaufen, oder wenn ſich kein annehmlicher Kaͤufer findet, ſolche zu verpachten. Das Wohnhaus ſowohl als die Apotheke iſt in gutem Stande und hat eine vortheilhafte Lage. Kaufluftige koͤnnen ſich dieſerhalb an dieſelbe entweder[10]in Perſon oder in frankirten Briefen wenden und von ihr das Naͤhere erfahren.
Der[G]robſchmiedsgeſell, Johann Caſpar Neu - mann, aus Greifswald, iſt vor 4 Jahren in die Fremde gegangen. Da nun ſein Vater geſtorben iſt, ſo wuͤnſcht deſſen Mutter die ſchleunige Zuruͤckkunſt ihres Sohnes, und erſucht daher freundſchaftlich denjenigen, der eine Nachricht von ſeinem Aufenthalt wiſſen moͤchte, ihm die Anzeige davon zu machen.
Ein in der Holzſtraße zwiſchen den Linde - mannſchen und Deſebrockſchen Haͤuſern belegenes Brau - haus ſoll den 12ten Maͤrz d. J. Nachmittags 2 Uhr in dem Hauſe ſelbſt oͤffentlich verkauft werden.
Das Haus iſt in dem beſten Stande, beſteht aus dem Haupthauſe, einem Nebengebaͤude, worin eine Einfahrt, und einem Holzſtalle.
Es hat 11 Zimmer, 2 große Keller und 3 Boͤden. Die Braupfanne und Darre ſind von Kupfer. Voll - ſtaͤndiges Braugeraͤth wird zugleich mit verkauft. Die Kaufbedingungen ſind bey dem Herrn Doctor Wil - mans, Herrn Canzley-Advocat Marcard, und dem Eigenthuͤmer Johann Dierck Hintze zu erfahren.
Demnach über das Vermögen des hieſigen Bürgers und Stadtwrackers Hans Friedrich Sitzau ein Concurſus Credi - torum excitiret worden: Als citiret und ladet ein Wohledler Rath alle diejenigen, welche an dem Vermögen des beſagten Bürgers und Stadtwrackers Hans Friedrich Sitzau irgend einige Anforderungen und rechtliche Anſprüche machen zu können ſich getrauen, hiermittelſt und kraft dieſes Proclamatis zum erſten, andern und drittenmale und alſo peremtorie, daß ſie ſich inner - halb 6 Monaten von Dato dieſes Proclamatis allhier zu Rath - hauſe gebührend melden, ihre Forderungen und Anſprüche ent - weder in Perſon, oder durch inſtruirte Bevollmächtigte ange - ben, ſelbige gehörig beſcheinigen, oder im Verabſäumungsfall nach vollzogenen dreyen Acclamationen von 14 Tagen zu 14 Tagen dieſes gewärtigen, daß ihnen der Weg Rechtens ver - ſchloſſen, und ſie mit ihren Anſprüchen und Forderungen wei - ter nicht gehöret werden ſollen. Wornach ſich zu achten.
Gegeben Pernau, den 31ſten Auguſt 1800.(L. S.) Friedrich Jacob Grube, Juſtiz-Bürgermeiſter. A. A. D. Noſe, Secrs.
Wird von Em. Magiſtrate der See - und Handelsſtadt Win - dau, im Curländiſchen Gouvernement, der von hier gebürtige Johann Wilhelm Goebel, welcher im Jahr 1772 nach Lübeck und von dort nach Hamburg gereiſet, ſeit dem Jahre 1784 aber von ſeinem weitern Aufenthalt und Leben keine Nachricht gegeben, und dem Gerüchte nach eine Reiſe nach America un - ternommen haben ſoll, oder im Falle derſelbe verſtorben wäre, deſſen etwanige unbekannte Erben und Erbnehmer, auf gezie - mendes Anhalten deſſen Bruders, des Edlen und Achtbaren ehemaligen Bürgermeiſters und Kaufmanns dieſer Stadt, Hein - rich Ludolph Goebel, kraft dieſes Proclamatis dahin vorgela - den und beſchieden, von Dato einem Jahr und ſechs Wochen, ſpäteſtens den 14ten December des 1801ſten Jahres, oder ſalls dieſer Tag ein Feſttag ſeyn ſollte, am nächſtſolgenden Gerichts - tage ſich beym hieſigen Magiſtrate gebührend zu melden und[a]nzugeben, und zwar in Betreſſ einer dem abweſenden Johann Wilhelm Goebet zugefallenen Erbſchaft, welche bis Dato von benanntem ſeinem Bruder adminiſtriret worden, und der auch bereits im Jahre 1784 eine gerichtliche Vorladung des Abwe -ſenden hat veranſtalten laſſen, ohne daß derſelbe oder irgend einer ſeiner etwanigen Erbnehmer ſich gemeldet habe. Es wird demnach der oder die hierin Vorgeladenen aufgefordert, in zu - vorbemeldetem peremtoriſchen Termin entweder perſönlich oder durch genugſam zuläßige Bevollmächtigte unausbleiblich vor dieſem Stadtmagiſtrat erſcheinen und ihr etwa habendes Erb - ſchaftsrecht gehörig und rechtsgültig deduciren und nachweiſen, widrigenfalls der Abweſende für todt und deſſen unbekannte Erben ihres Erbrechts, in wie fern Rechtens, verluſtig erklärt werben ſollen, und ſolchergeſtalt dagegen das durch provocan - tiſchen Heinrich Ludolph Goebel adminiſtrirte Vermögen dem - ſelben zur unbeſchränkten Diſpoſition übergeben werden wird. Wornach alſo diejenigen, welche es angehet, ſich zu achten ha - ben. Urkundlich unter eines Magiſtrats der See - und Handels - ſtadt Windau Jnſiegel und der gewöhnlichen Unterſchrift.
Werden von einem Libauſchen Stadt-Magiſtrat alle diejeni - gen, welche an den geringen Nachlaß des hieſelbſt verſtorbenen Handlungs-Buchhalters Joachim Nicolaus Dannecker, aus Lebrade im Holſteiniſchen, Forderungen und Anſprüche zu ha - ben glauben, hiemit citirt und vorgeladen, daß ſie ſich damit den 20ſten April alten Styls des mit Gott zu erlebenden 1801ſten Jahres ſub pœna præcluſi et perpetui ſilentii allhier zu Rathhauſe vor den Acten dieſes Magiſtrats melden und rechtliches Erkenntniß darüber gewärtigen mögen.
Der Guths-Jnſpector Johann Roland Piebar, der aus der Pfalz, einem Flecken Bockenheim, gebürtig, und als ein Kind in hieſige Lande gekommen ſeyn ſoll, ſtarb ohne Teſtament in ſeinem 81ſten Jahre den 4ten Auguſt 1798 in dem Guthe Reddis in Hinterpommern, Rummelsburgſchen Kreiſes. Er hinterließ keine Kinder, wohl aber ſeine Ehefrau, und auch dieſe iſt den 12ten December 1799 geſtorben, daher Erben weib - licher Seits auf Auseinanderſetzung und Auskehrung der ihnen zu treſſenden Hälfte des geſammten Nachlaſſes angetragen; weil indeſſen dieſes um deswillen noch nicht geſchehen kann, indem die Erben des verſtorbenen Piebar unbekannt ſind, ſo werden alle und jede Erben des gedachten Jnſpectors Johann Roland Piebar hiemit aufgefordert und angewieſen, ſich ent - weder vor oder in Termin den 6ten May 1801, Vormittags um 9 Uhr, bey unterzeichnetem Gericht ſchriftlich oder perſön - lich zu melden, den Grad ihrer Verwandtſchaft mit dem ver - ſtorbenen Piebar, und daß ſie von ihm die nächſten Verwand - ten wären, beſtimmt anzuzeigen und gehörig nachzuweiſen, un - ter der V[ e] rwarnung, daß wenn Erben nicht erſcheinen und die richterlichen Anweiſung folgen, ſie mit ihrem Erbſchaftsrecht an den Piebarſchen Nachlaß präcludirt, auch die auf Erben ſonſt treffende halbe Erbmaſſe als ein herrnloſes Guth betrach - tet, und das weitere Rechtliche veranlaßt werden ſolle.
Da ſeit länger denn 30 Jahren von hier abweſende Joa - chim Hinrich Grader wird hiedurch citiret, ſich von Dato die - ſer Edictal-Ladung binnen zwey Jahren beym hieſigen Herzogl. Neuſtädtſchen Gerichte zu melden, oder den Ort ſeines Aufent - halts bekannt zu machen, da ſonſt ſein bisher adminiſtrirtes Vermögen, in Befolgung der Herzogl. Landes-Co[ n] ſtitution vom 8ten März 1774, ſeinen nächſten Verwandten für anheim ge - ſallen wird erkläret werden.
Zugleich wird allen denen, welche ſich als nächſte Ver - wandte des vorgenannten Joachim Hinrich Grader zu legitimi - ren im Stande ſind, hiedurch aufgegeben, daß ſie ſub præju - dicio ſemel pro ſemper comminato — nachhin mit ihren[11]Erbanſprüchen weiter nicht gehöret zu werden, ſich binnen der oben beſtimmten Friſt gleichfalls zu melden und gehörig zu le - gitimiren haben.
Laden auf unterthänigſte Bitte des Juſtizraths von Raven, qua executoris teſtamenti des auf Kleinen Lunow verſtor - benen Hauptmanns Gerber, alle diejenigen, welche an den Nachlaß des Verſtorbenen und beſonders an deſſen obbenanntes Gut Kleinen Lunow ex capite non feudali Forderungen und Anſprüche zu haben vermeynen, hiemit peremtorie gnädigſt und wollen, daß ſelbige am 12ten Februar kommenden Jahrs, Morgens um 10 Uhr, auf Unſerm Hof - und Landgerichte erſchei - nen, ihre Forderungen ſpecifice profitiren und mit Producirung der Original-Verſchreibungen und anderer Urkunden oder ſonſt wie Recht beſcheinigen, widrigenfalls aber mit Auflegung eines ewigen Stillſchweigens auf ſtets präcludiret und abgewieſen zu werden gewärtigen ſollen. Wornach man ſich zu richten.
Alle diejenigen, welche ſich mit ihren Forderungen an den entwichenen Corporal Conrad Friedrich Dehnhardt und deſſen Ehefrau Dorothee Magdalene, gebohrnen Bauer, im Pro - feßions - und Liquidations-Termin den 14ten November 1795 nicht gemeldet haben, werden hiemit von dieſem Concurſe ab - und zur Ruhe verwieſen, und wie hiemit Termin zum meiſt - bietenden Verkauf folgender Dehnhardtſcher Grundſtücke, als:
auf den Donnerſtag nach Petri-Stuhlfeyer, den 26ſten künf - tigen Monats Februar, angeſetzt wird: ſo haben Kaufluſtige ſich gedachten Tages, des Morgens 10 Uhr, vor hieſiger Kö - nigl. Amtſtube einzufinden; auch werden diejenlgen, welche an den vorbeſchriebenen, von der Dehnhardtſchen Ehefrau herrüh - renden Grundſtücke, annoch beſondere Anſprüche zu haben vermeynen, ſelbige bey Strafe des Verluſts im Subhaftations - Termin anzugeben verabladet.
Demnach die jetzigen gemeinſchaftlichen Eigner des von dem vormaligen Schiffer Hinrich Vorrath bey der Otterndorffer Schleuſe erkauften, ſogenannten Kuff-Schiffs, welches 16 bis 17 Laſten trägt und von jetzt an in dem Altenbrucher Hafen in Augenſchein genommen werden kann, namentlich die Schif - fer, Peter Hinrich Wackerfeldt und Lütje Gerhard Nienborg zu Altenbruch, nach einer zwiſchen ihnen entſtandenen, zu ei - nem Proceſſe ausgeſchlagenen Unluſt, ſich, in Anſehung jenes Kuff-Schiffs, aus der bisherigen Gemeinſchaft zu ſetzen, ent - ſchloſſen, und ein Königl. Obergericht Landes Hadeln gebeten haben, den öffentlichen gerichtlichen Verkauf beſagten Schiffs zu veranſtalten, dieſem Geſuche auch Statt gegeben worden; ſo wird damit, behuf Subhaſtation oftbeſagten ſonſt Vorrath -ſchen, jetzt Wackerfeldt-Nienborgſchen, mit Seegel, Tauwerk, Anker, Ruderſtangen und anderem nöthigen Zubehör verſehe - nen, im Altenbrucher Hafen in Augenſchein zu nehmenden Kuff-Schiffs, der 28ſte des nächſtkünſtigen Februar-Monats angeſetzt, an welchem Tage, Morgens 11 Uhr, ſich die etwani - gen Kaufluſtigen bey dem Hafen zu Altenbruch anzufinden, die näheren Kauſbedingungen zu vernehmen, Bot und Gegenbot zu thun, und bey annehmlichem höchſten Gebot den gerichtlichen Zuſchlag zu gewärtigen haben.
Jn Concursſachen des Peter Hinrich Diercks ſämmtlicher Gläubiger, werden in Verſolg des Decreti vom 10ten dieſes Monars und nach zuvor erlaſſenen Edictalibus alle und jede, welche ſich mit ihren etwanigen Anſprüchen bislang nicht ge - meldet haben, nunmehr nicht weiter gehöret, ſondern denſelben ein ewiges Stillſchweigen auferleget, geſtalten ſelbige mit ihren Forderungen, ſolche rühren her, wo ſie wollen, damit gänzlich präcludiret und von dieſer Concursmaſſe abgewieſen werden.
Alle, welche ſich mit ihren Anſprüchen und Forderungen an den verſtorbenen Vice-Bergſchreiber Clodius zu St. An - dreasberg in dem auf den 17ten m. curr. berahmt geweſenen termino liquidationis und bis jetzt nicht gemeldet haben, werden damit hiedurch gänzlich präcludiret und abgewieſen.
Auf Anſuchen des Doctor Treſenreuter ſind dieje - nigen, welche an das von ihm verkaufte, in Königl. Churf. Burgvoigtey belegene adliche freye Gut Boſtel Auſprüche machen zu können glauben, auf den 6ten März d. J., Morgens 11 Uhr, vor Königl. Churfürſtl. Hofgericht ad profitendum et liqui - dandum zu erſcheinen ſub pœna præcluſionis edictaliter verabladet.
Nachdem der abweſende Hans Heinrich Uhle, aus Altenha - gen gebürtig, auf die an denſelben erlaſſene öffentliche Ladung in der vorgeſchriebenen Zeit ſeine Erklärung wegen Annahme des väterlichen Hofes zu Altenhagen allhier nicht eingebracht, als wird derſelbe ſeines an dieſem Hofe gehabten Näherrechts hiedurch für verluſtig erklärt und damit auf immer ab - und zur Ruhe verwieſen.
Vom hieſigen Königl. Hofgerichte ſind alle die - jenigen, welche an dem vom Schwediſchen Cammerherrn Graf Taube, mit höchſtem Lehnsherrlichen Conſens an den Domherrn Dr. Lamprecht verkauften, in dieſem Herzogthume belegenen adlichen Lehngute Niendorf an der Stecknitz Real-Anſprüche und Forderungen ex jure crediti, debiti, ſervitufis, pigno - ris et h[ y] pothecæ, protemiſeos, retractus velquocunque alio capite vel cauſa zu haben vermeynen, zur Angabe und Klarmachung ihrer Forderungen und Anſprüche auf den 24ſten Februar 1801 vor Königl. Hoſgerichte zu erſcheinen, ſub pœna præcluſi et perpetui ſilentii vorgeladen worden. Jedoch haben ſich diejenigen nicht zu melden, welche vom Käufer Agni - tionsſcheine erhalten oder ihre Forderungen in einem durch Gerichts-Siegel und Unterſchrift beglaubten Poſtenzettel aufge - zeichnet finden; falls ſie ſich aber doch melden ſollten, keine Koſtenerſtattung zu gewärtigen.
Auf Antrag der Wittwe Dallhoff iſt zum Verſuch eines Vergleichs mit den ſich gemeldeten Creditoren ihres verſtorbenen Ehemannes, weil. hieſigen Kaufmanns Ni - colaus Gottlieb Dallhoff, Termin auf den 20ſten Februar an - geſetzt, und werden demnach gedachte Gläubiger kraft dieſes verabladet, beregten Tages, Morgens 10 Uhr, entweder per - ſönlich oder durch gehörig legitimirte und inſituirte Bevoll - mächtigte hier auf dem Rathhauſe zu erſcheinen, um ſich über die ihnen vorzulegenden Zahlungs-Vorſchläge zu erklären, un -[12]ter der Verwarnung, daß die Ausbleibenden angenommen wer - den ſollen, als ob ſie dem, was der größte Theil der Anwe - ſenden beſchließen wird, beytreten.
Diejenigen Creditoren aber, welche ihre Forderungen nicht angegeben haben, ſind comminirtermaaßen präcludirt und ganz - lich abgewieſen.
Alle, die an dem von weyland Bürgers und Mauermeiſters Franz Jacob Kühnan nachgelaſſener Wittwe, ge - bohrnen Kopen, verkauften, in der Grapengießerſtraße bele - nen Wohnhauſe, imgleichen an dem auf Matcken Möhrings Teſtaments-Namen, in dem ihr zuſtändig geweſenen, bey der Lamberti-Kirche belegenen ehemaligen Overdyckſchen Hauſe im Rathsbuche verſichert ſtehenden Capitale, und überhaupt aus irgend einem Grunde an ihr ſelbſt Anſprüche zu haben glauben, ſind, ihrem Anſuchen gemäß, zu deren Angabe auſ den 16ten Februar Morgens um 10 Uhr edictaliter, ſub pœna præ - cluſi et perpetui filentii im hieſigen Gerichte geladen.
Alle, die an den Bürger und Weißbäcker Tho - mas Ludewig Wagener aus irgend einem Grunde Forderungen zu haben glauben, ſind auf den 2ten Februar Morgens um 10 Uhr ſolche im Gerichte anzugeben peremtorie et ſub pœna præcluſi citiret.
Wo auch das an den Vier Orthen belegene Wagnerſche Feil-Backhaus mit dem dazu gehörigen Nebenhauſe meiſtbietend verkauft werden ſoll.
Ein von dem Bürger und Tiſchler-Amtsmeiſter Hermann Conrad Raſch und deſſen Ehefrau Anne Catrine, geb. Zehlen, hieſelbſt, am 31ſten Julii l. J. gerichtlich errichtetes Teſtament iſt nach des erſtern Ableben am 20ſten dieſes zu Rathhauſe er - öffnet. Urkundlich unſers beygedruckten Stadtſiegels. Gegeben
Harburg, den 24ſten December 1800.(L. S.) Bürgermeiſter und Rath.
Da die Wittwe Dorothea Habekoſt, geb. Willich, zu Rothemühl, ohne Leibeserben kürzlich verſtorben iſt, ſo werden alle, welche aus einem Erbrecht oder aus irgend einem andern Grunde Anſpruch an deren Nachlaß machen zu können vermey - nen, hiemit ein für allemal edictaliter verabladet, am 24ſten Februar d. J., als am Dienſtage nach Ouadrageſimä, Mor - gens 10 Uhr, auf hieſiger Königl. Amſtube zu erſcheinen, um ſowohl den Grund ihrer Verwandtſchaft anzuzeigen und zu be - ſcheinigen, als ihre Forderungen anzugeben und zu beweiſen, und zwar unter der Verwarnung, daß die Ausbleibenden dem - nächſt gänzlich ausgeſchloſſen werden ſollen.
Einem Wohllöblichen Niedergerichte hat Sr. Joachim Claeſſen, unter der Firma von Claeſſen und Comp. per Pro - curatorem abermals implorando zu vernehmen gegeben, wie Jmplorant vom Jahre 1793 an bis zu Ende Februars des 1797ſten Jahrs in ſeiner ſchon zuvor unter der Firma von Claeſſen und Comp. hieſelbſt etablirt geweſenen Handlung den Sr. Guſtav Kieckhöver zum Compagnon gehabt hätte, ſolche Firma von Claeſſen und Comp. aber mit Ausgang Februars des beſagten 1797ſten Ja[h]rs ohne Extrahirung eines derzeitigen Proclamotis aufgehoben worden und daß ſeitdem die Firma Claeſſen, Kieck - höfer und Comp. gelautet hätte. Dieſe ſo eben benannte So - cietät von Claeſſen, Kieckhöfer und Comp. wäre nun zwar Ul - timo Aprils vorigen 1800ſten Jahrs gleichfalls aufgehoben, auch das des Endes erforderlich geweſene Proclama bereits extra - hiret und darauf die Präcluſiv-Sentenz bekanntlich jüngſt abge - geben worden. Weil aber ratione der von 1793 an bis zu Ende Februars des 1797ſten Jahrs unter der Firma von Claeſ - ſen und Comp. beſtandenen und gleichfalls aufgehobenen Socie - täts-Handlung noch kein Proclama ergangen wäre, Jmplorant indeſſen nunmehro, wiew[o]hl für ſeine alleinige Rechnung, die vorige Firma von Claeſſen und Comp. wieder angenommen hätte und ſolche in Zukunft beyzubehalten entſchloſſen wäre; ſo hielte Jmplorant, nachdem er ſolches zur Verhütung alles Mißverſtändniſſes in ſeinen abgelaſſenen Circular-Briefen an - gezeigt, ſich au[c]h zu ſeiner Sicherſtellung wegen der von ihm für ſeine alleinige Rechnung nunmehro wieder angenommenen Firma von Claeſſen und Comp. gemüßiget, dieſe Einrichtung hier öffentlich bekannt zu machen und zugleich nach Ablauf des〈…〉〈…〉 ium Erkennung eines behufigen 2ten Proclams dahin zu bitten: Daß alle und jede, welche an die vom Jahre 1793 an bis zu Ende Fe - bruars des 1797ſten Jahrs von Jmploranten, Sr. Joach. Claeſſen, mit Sr. Guſtav Kieckhoefer, unter der Firma Claeſſen und Co. geführte Societäts-Handlung wider alles Vermuthen annoch eine rechtsbegründete Anſprache und Forderung, aus welchem Grunde ſolche auch herrührte, zu haben vermeynten, in einem von Gerichtswegen anzuberahmenden peremtoriſchen Termin bey Strafe des ewigen Stillſchweigens und bey Verluſt aller Anſprüche im Gericht hieſelbſt in Perſon, Auswärtige aber per Procuratorem ad acta conſtitutum ſich anzugeben und ihre etwanige Forderung zu iuſtificiren ſchuldig ſeyn ſollten. Dieſem Petito 2di Proclamatis iſt alles Jnhalts deferiret, und der 27ſte Februar d. J. 1801 pro termino peremtorio de〈…〉〈…〉 o anberahmet worden; welches hiedurch bekannt gemacht wird.
Hamburg. 1801.
Es hat der E. O. A. Sr. Johan Friederich Tonnies, per procurat. abermals implorando angezeiget, daß ſein Sohn, Helwig Hieronymus Ludewig Tonnies, zu Cadix, am 11ten Septemb. a. p. verſtorben ſey, und er, Jmplorant, weil e[r]mit dem Erfolge der von dem Verſtorbenen an dieſem entfern - ten Orte betriebenen Handlungs-Geſchäfte gänzlich unbekannt, den Nachlaß deſſelben ſub benoſicio legis ac inventarii, vorgängig angetreten habe, und daher, um des an ſolchen Fäl - len gewöhnliche proclama dahin geziemend nachſuchen wolle: daß alle und jede, die an die Verlaſſenſchaft des am 11ten Se[p]t. a. p. zu Cadix verſ[t]orbenen Helwig Hieronymus Ludewig Tonnies, ex quocunq. cap. l. cauſ., einige gegründete An - ſprüche und Forderungen zu haben vermeynen, nicht weniger diejenigen, welche von dem defuncto etwas in Händen haben, oder demſelben zu bezahlen ſchuldig ſind, in termino pro〈…〉〈…〉 - gendo reſpect. ſ. p. præcl. et perpetui ſilentii und bey Vermeidung der in den Geſetzen verordneten Straſe zu profiti - ren und zu juſtificiren, Auswärtige aber procuratorem ad acta zu beſtellen ſchuldig ſeyn ſollen. Wann nun dieſem petito gerichtlich deferiret und darauf der 15te April 1801 pro ter - mino peremtorio anberahmet worden, ſo wird ſolches öffent - lich bekannt gemacht.
Hamburg, 1801.
Jn Creditſachen Andreas Wilhelm Hermann iſt von Einem hieſigen Wohllöblichen Niedergerichte allen in Commiſſione noch nicht angegebenen Gläubigern deſſelben per publicum Proclama injungirt worden, daß ſie ſich mit ihren Anſprüchen und Forderungen an denſelben, ſie mögen herrühren woher ſie wollen, gegen den 27ſten Februar a. c. als in termino unico et peremtorio ſub pœna præcluſi et perpetui ſilentii damit gehörigen Orts zu melden und dieſelben eventualiter zu juſtificiren ſchulg ſeyn ſollen.
Hamburg, 1801.
E. E. Rath des Städtchens Bergedorff hat der Hochwohl - gebohrne Herr Senator von Brockes zu Lübeck, als Erbbeſitzer des in der Kirche zu Bergedorff befindlichen Wiebekingſchen Erbbegräbniſſes, durch ſeinen Anwald implorando angezeigt, daß er dieſe[ s] Erbbegräbniß, welches dem weyland Herrn Amts - Verwalter Laurenz Wiebeking zu Bergedorff im Jahre 1721 im Monate October im Bergedorffſchen Stadtbuche erb - und eigen - thümlich zugeſchrieben ſtehet, zu verkaufen willens ſey, und des Endes um Erlaſſung eines öffentlichen Proclamatis gebeten. E. E. Rath des Städtchens Bergedorff he[i]ſchet und ladet des - halb hiemit alle diejenigen, welche an dem vorerwähnten Erb - begräbniſſe einige Gerechtſame und Anſprüche zu haben, oder deſſen Veräußerung, Um - und Zuſchreibung zu verhindern be - fugt zu ſeyn vermeynen, daß ſelbige ſolche ihre Gerechſame, Anſprüche oder Befugniſſe ſpäteſtens bis zum 17ten März 1801, als dem angeſetzten Termino peremtorio et præcluſivo, allhier vor E. E. Rathe entweder perſönlich oder durch einen hieſigen bevollmächtigten Anwald angeben und auf Erfordern juſtificiren, widrigenfalls ſie zu gewä[r]tigen haben, daß ſie nach - her nicht weiter damit gehöret, ſondern präcludiret und ihnen ein ewiges Stillſchweigen auferlegt, hingegen der S. T. Herr Jmplorant ſolches Erbbegräbniß rechtlicher Weiſe zu veräußern und dem neuen Eigenthümer im Stadtbuche zuſchreiben zu laſ - ſen befugt werden ſolle.
Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-08-05T12:24:43Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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