PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats - und
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Gelehrte Zei - tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Sonnabend, den 31 Januar.)
Num. 18.

Außer der Proclamation in Betreff eines Embargo auf die Rußiſchen, Schwediſchen und Daͤniſchen Schiffe iſt in der Hofzeitung vom Sonnabend noch folgende Proclamation enthalten:

Da Se. Majeſtaͤt die Nachricht erhalten haben, daß eine betraͤchtliche Anzahl von Schiſſen, welche Jh - ren Unterthanen zugehoͤren, in den Haͤfen Rußlands zuruͤckgehalten, und das Eigenthum von Sr. Majeſtaͤt Unterthanen durch verſchiedene Ordres und Decrete des Rußiſchen Gouvernements, namentlich durch eins vom 29ſten November alten Styls, oder 10ten December neuen Styls, in Beſchlag genommen und verwandt worden: ſo geruhen Se. Majeſtaͤt, auf das Gutachten Jhres geheimen Raths, zu befehlen, wie es hiemit be - fohlen wird, daß keine Wechſelbriefe, welche ſeit die - ſem 29ſten November a. St., oder 10ten December neuen Styls, von oder fuͤr Perſonen traßirt ſind, die ſich im Gebiete des Rußiſchen Kayſers aufhalten oder deſſen Unterthanen ſind, ohne eine Erlaubniß von einem der Staats-Secretaire Sr. Majeſtaͤt acceptirt oder be - zahlt werden ſollen, bis Se. Majeſtaͤt es anders zu befehlen geruhen, oder bis durch eine Acte des Parle - ments daruͤber Verfuͤgungen getroffen worden, wovon alle dabey intereßirte Perſonen Notiz zu nehmen und wornach ſie ſich zu achten haben. St. James, den 16ten Januar 1801.

Fawkener.

Die Ausfuhr aller Marine-Beduͤrfniſſe iſt durch eine Koͤnigl. Proclamation verboten worden.

Von Seiten der hieſigen Regierung iſt dem Preußi - ſchen Miniſter, Baron von Jacobi-Kloͤſt, angezeigt worden, man werde die Preußiſche Flagge auf der See reſpectiren. Mehrere der auf den hieſigen Daͤniſchen und Schwediſchen Schiffen befindlichen Matroſen ſuchenjetzt auf Preußiſchen und Hamburgiſchen Schiffen in ihr Vaterland abzugehen. Viele Daͤniſche und Schwe - diſche Schiffe ſind vor dem Embargo von hier entkom - men. Obgleich mehrere derſelben noch im Geficht wa - ren, ſo hat man ſie doch paßiren laſſen, weil der Koͤn. Befehl noch nicht auf das Einbringen lautete. Viele zweifeln noch, daß es zu wuͤrklichen Feindſeligkeiten gegen die Nordiſchen Maͤchte kommen werde, und man glaubt, daß man fuͤrs erſte es bey den bisherigen Ge - genmaaßregeln der Sicherheit bewenden laſſen wolle.

Die Thaͤtigkeit an unſern Kuͤſten iſt indeß außeror - dentlich groß, und die Regierung wendet alles an, um unſre Marine noch furchtbarer zu machen. So hat ſich dieſelbe von der Oſtindiſchen Compagnie den Gebrauch der fuͤr dies Jahr nicht fuͤr Oſtindien in Beſchlag ge - nommenen Schiffe vorbehalten, um ſie zu einem krie - geriſchen Zwecke zu benutzen; ſelbſt die alten, fuͤr Oſtindiſche Reiſen unbrauchbar gewordene Schiffe ſollen als Kuͤſtenbewahrer gebraucht werden. Außerdem wird die Ausruͤſtung der Kanonenboͤte lebhaft betrieben, und auf allen Werften an der Ausruͤſtung und Ausbeſſerung mehrerer Linienſchiffe gearbeitet.

Lord Nelſon iſt in Plymouth angekommen und hat ſeine Flagge vom St. Joſeph von 112 Kanonen we - hen laſſen. Auf ſeiner Durchreiſe durch Exeter ward ihm das Buͤrgerrecht dieſer Stadt in einer Doſe von Eichenholz uͤbergeben.

Die Einwohner von Leeds haben eine Bittſchrift an Se. Majeſtaͤt beſchloſſen, in welcher ſie um die Wie - derherſtellung des Friedens nachſuchen.

Die Schiffsmannſchaft eines letzthin in Liverpool in Beſchlag genommenen Rußiſchen Schiffs, Agathony, iſt auf Befehl der Admiralitaͤt wieder freygelaſſen wor - den. Ueberhaupt werden die Matroſen auf den Schif - fen der Nordiſchen Maͤchte nicht als Gefangne behan -[2]delt. Die Anzahl der zuruͤckgehaltenen Schiffe belaͤuft ſich jetzt ſchon auf ohngefaͤhr 100.

Durch die Fregatte Megara iſt am Freytage zu Torbay die officielle Nachricht gebracht worden, daß die combinirte Flotte zu Breſt, 52 Segel ſtark, voͤllig ſegelfertig ſey. Zehn Linienſchiffe ſollen am Donner - ſtage zuvor eine Bewegung gemacht haben, als ob ſie in See gehen wollten, haben ſich aber bey Annaͤherung unſrer Flotte in eine Bay bey Breſt zuruͤckgezogen.

Mit einem Schiffe von Charlestown in Suͤdcarolina iſt hier die Nachricht eingelaufen, daß wider alle Er - wartung die Vota dieſer Provinz fuͤr Herrn Jefferſon geweſen waͤren, und man glaubt jetzt in America, daß Herr Jefferſon eine Majoritaͤt von ſieben Stimmen bey der Praͤſidentenwahl haben werde.

Die letzten Nachrichten von Liſſabon melden die An - kunft unſers Miniſters, des Herrn Frere, und berich - ten zugleich, daß man dort die Ankunft eines Spani - ſchen außerordentlichen Geſandten erwarte. Man be - fuͤrchtet uͤberhaupt, daß Portugall durch ſeine politi - ſche Lage zu einigen, fuͤr England unguͤnſtigen Maaß - regeln gezwungen ſeyn werde, unter denen die Ver - ſchließung ſeiner Haͤfen gegen England als die vorzuͤg - lichſte genannt wird.

Geſtern ward der Geburtstag Jhro Majeſtaͤt, unſrer Koͤnigin, mit dem groͤßten Glanze gefeyert.

Da man noch nicht beſtimmt weiß, welche Wendung die Lage der Nordiſchen Sachen nehmen wird und welche Flaggen neutral bleiben werden, ſo ſtockt einſtwei - len der Handel unſrer Kaufleute nicht wenig.

Sir John Borlaſe Warren kreuzt jetzt bey Cadix, wo er einige Spaniſche Gallionen zu erbeuten hofft.

Da Sir George Staunton, der den Grafen von Macartney auf der Ambaſſade nach China begleitete, mit Tode abgegangen, ſo faͤllt dadurch eine Penſion von 500 Pf., die er hatte, an die Oſtindiſche Com - pagnie zuruͤck.

Die 3 per Cent conſ. ſind auf 59¼ gefallen. Cours auf Hamburg 31. 8.

Es haben ſich zwar verſchiedene Kaufleute um Ka - perbriefe verwandt, allein es iſt noch nichts daruͤber entſchieden worden, und die Hoffnung auf die Neutra - litaͤt Preußens dient dazu, die Gemuͤther uͤber unſre politiſche Lage zu beruhigen. Bey dem allen fallen indeß die Stocks betraͤchtlich, und die 3 per Cent conſ. ſind heute um 4 Uhr fuͤr 56¾ verkauft worden, welches man indeß mehr dem Einfluß der nahen An - leihe als unſern Beſorgniſſen zuſchreibt. Hernach ſtie - gen ſie wieder auf 57¾.

Nach Briefen von Portsmonth vom 21ſten iſt dort der Befehl zur Verſammlung und Ausruͤſtung einer neuen Flotte von 25 Linienſchiffen eingelaufen. Ueber - haupt iſt die Thaͤtigkeit in der Ausruͤſtung und Be - mannung neuer Linienſchiffe außerordentlich groß, und es heißt, daß 20000 Matroſen aufs neue geworben werden ſollen, auch eine Parlements-Acte dazu vorbe - reitet ſey.

Unſere Canalflotte, welche durch die Nachricht von der zum Auslaufen ſich bereitenden combinirten Flotte zu einer Kreuzfahrt veranlaßt ward, iſt am Dienſtag, den 20ſten, wieder nach Torbay zuruͤckgekehrt.

Geſtern verbreitete ſich das Geruͤcht, als ob eine Franzoͤſ. Escadre ſich von Mangalore Meiſter gemacht habe. Auch hieß es, daß vom Gouvernement der Be -fehl gegeben ſey, alles Korn von den Kuͤſten zu ent - fernen, welche irgend einer Jnvaſion ausgeſetzt ſeyn koͤnnten. Man behauptete ferner, daß vom Gouver - nement an alle Auslaͤnder, die hier nicht anſaͤßig ſind, der Befehl zur Abreiſe gegeben werden ſolle; indeß ſind dies noch ſehr unverbuͤrgte Nachrichten.

Ueber die Expedition unter Sir R. Abercromby be - hauptet man jetzt, daß vor dem Maͤrz keine Unterneh - mung gegen Aegypten ſtatt finden werde, weil man auf die Ankunft der von Bombay nach Suez beſtimm - ten Truppen und auf deren Mitwirkung warten muß. Jndeß iſt auch dieſe Ankunft und Mitwirkung unge - wiß, da die Oſtindiſchen Briefe nichts uͤber eine ſolche Truppen-Verſendung erwaͤhnen, wenn man nicht an - nimmt, daß die der Sage nach gegen Batavia be - ſtimmten Truppen eigentlich Suez zum Ziel haben.

Aus America hat man jetzt mehrere Briefe, welche die Wahl des Hrn. Jefferſon und Burr zum Praͤſiden - ten und Vice-Praͤſidenten fuͤr hoͤchſt wahrſcheinlich halten, und man iſt um ſo weniger damit zufrieden, da dieſe beyden Herren als die Haͤupter der demokra - tiſchen und Anti-Anglicaniſchen Parthey bekannt ſind. Zu Charlestown ward wegen dieſer Wahl, die indeß erſt im Februar foͤrmlich declarirt werden wird, mit allen Glocken gelaͤutet. Jn Nord-Carolina dringen die Methodiſten auf die Freylaſſung der Schwarzen. Dem General Waſhington wird ein Mau[ſ]oleum in der Stadt Waſhington errichtet. Nachrichten aus Kingſton in Jamaica zufolge, ſind in den Monaten April, May, Junii und Julii 6712 Neger-Sclaven dort eingefuͤhrt worden.

Die Mißhelligkeiten zwiſchen Sir Ralph Abercromby und Admiral Lord Keith ſind ſo weit gegangen, daß General Abercromby fuͤr gut gefunden hat, mit ſeiner Suite das Admiralsſchiff Foudroyant zu verlaſſen und ſich auf eine Fregatte zu begeben.

Man behauptet, daß naͤchſtens eine Anleihe fuͤr die Tochter der Prinzeßin von Wallis in Vorſchlag ge - bracht werden ſolle, um ihr einen Hofſtaat zu errich - ten. Die Herzogin von York iſt jetzt faſt gaͤnzlich wie - der hergeſtellt. Der Prinz von Wallis befindet ſich abermals unpaß und man fuͤrchtete ein inflammatori - ſches Fieber, weswegen man ihn zweymal zur Ader ließ. Eine Erkaͤltung am letzten Hoftage ſoll die Ur - ſache ſeines Uebelbefindens ſeyn.

Sir Watkin Wynne und Herr Cornwallis werden am naͤchſten Dienſtage auf eine Dank-Addreſſe wegen der jetzigen Maaßregeln an Se. Maj. im Unterhauſe antragen.

Bey dem Mittagsmahle, welches Lord Grenville am Geburtstage der Koͤnigin gegeben hat, ward ke[i]n Brodt, ſondern ſtatt deſſen geroͤſtete Kartoffelſcheiben umhergereicht.

Geſtern ward abermals ein Menſch beym Pallaſte der Koͤnigin angehalten, weil er in die Thuͤr zu drin - gen ſuchte. Auf eine Frage nach der Urſache ſeiner Zudringlichkeit, antwortete er, daß er zu den Prin - zeßinnen wolle, um zu hoͤren, ob er ſie in die Comoͤdie begleiten ſolle, wozu er ſich geſtern in einem Briefe angeboten habe.

Hier iſt jetzt eine neue Art Wagen erfunden, die eine runde Form haben, und die das Volk, weil ſie gelb angeſtrichen ſind, Potatoes nennt.

Am 14ten December iſt zu Boſton und in andern Americaniſchen Staͤdten der Todestag von Waſhington mit Trauerfeyerlichkeiten begangen worden. Jn den[3]erſten Tagen der Sitzungen des Congreſſes zu Waſhing - ton iſt nichts von Bedeutung vorgefallen. Man hielt die Gegenreden an den Praͤſidenten Adams ꝛc.

Herr Merry iſt jetzt zum Miniſter nach Nordame - rica an die Stelle des Herrn Liſtons ernannt, der von da zuruͤckkommt.

Das Matroſenpreſſen auf der Themſe und ander - waͤrts iſt jetzt aͤußerſt lebhaft. Jn unſern Haͤven wird des Abends bey Licht gearbeitet. Seit dem Embargo auf die Nordiſchen Schiffe haben die Seilereyen zu Blackwell und Shalwell aufgehoͤrt, da die Leute keine Arbeit finden.

Herr Shairpe iſt zum General-Commiſſair zur Ver - pflegung unſrer Matroſen in Rußland ernannt.

Unter den Daͤniſchen Schiffen, die in unſere Haͤfen mit Embargo belegt worden, ſind auch nicht wenige von Altona, Flensburg ꝛc.

Zu Liſſabon iſt der Staatsminiſter, Graf von Lima, geſtorben.

Wenn auch Preußen der Nordiſchen Convention unter gewiſſen Bedingungen beytritt, (die Ratifications - Acte dieſes Beytritts iſt am 23ſten Januar von Ber - lin nach St. Petersburg abgeſchickt worden) ſo zwei - felt man hier doch nicht an der Fortdauer unſrer freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe mit Preußen.

Die Schiffahrt durch den Sund und die Daͤniſche Einnahme davon wird einſtweilen anſehnlich verringert werden.

Was hieſige Papiere uͤber die Anlegung von neu - tralen Packetboͤten nach Calais und Rotterdam ver - breiten, wird in den Miniſterialblaͤttern widerlegt.

Zu Limerich iſt das beſchaͤdigte Schiff, der Miniſter von Struenſee, Capitain Meeres, von Emden nach Batavia und China beſtimmt, eingelaufen, und daſelbſt angehalten worden.

Die Kaufleute, die nach Oporto handeln, haben jetzt die Admiralitaͤt um eine Convoy fuͤr die Schiffe er - ſucht, die ſie von da her erwarten.

Alle Kanonenboͤte, die ſich zu Harwich befinden, ha - ben Ordre erhalten, ſich ſchleunig nach Yarmouth zu begeben.

Der jetzige Praͤſident der vereinigten Staaten von America, Herr Adams, befindet ſich nach ſeiner An - kunft in der neuen Bundesſtadt Waſhington krank.

Cours auf Hamburg heute 31. 6. Von Hamburg ſehlt eine Poſt. (Sie iſt ſchon zu Yarmouth ange - kommen.)

Das Reichs-Parlement iſt geſtern, am 22ſten Ja - nuar, vermoͤge einer Koͤnigl. Commißion eroͤffnet wor - den. Se. Majeſtaͤt haben ſich nicht ins Parlements - haus begeben, ſondern dem Erzbiſchofe von Canterbury, dem Herzoge von Portland, dem Lord Canzler und dem Marquis von Salisbury die Feyerlichkeit der Er - oͤffnung aufgetragen. Auch ſind bis jetzt die Puncte noch nicht durch eine Koͤnigl. Rede ausgezeichnet, deren Erwaͤgung Se. Majeſtaͤt wuͤnſchen. Jm Oberhauſe be - ſchaͤfftigte man ſich einzig mit dem Einſchwoͤren der Lords. Jm Unterhauſe nahm die Wahl des Herrn H. Addington zum Sprecher den groͤßten Theil der Zeit hinweg. Herr Pelham machte dazu den Antrag, und ſprach in folgendem Jnhalt: Das Amt eines Sprechers iſt ehrenvoll; aber ſehr muͤhſam und ſchwie - rig. Es fordert außerordentliche Talente, tiefe Kennt - niß und viel parlementariſche Erfahrung. Der Sprechermuß Feſtigkeit des Characters beſitzen, um die Ord - nung zu erhalten, und zugleich von ſanftem und mil - dem Temperament[]ſeyn, damit die Heftigkeit anderer durch ſein Beyſpiel gemaͤßiget werde. Er muß alle ſeine Privatwuͤnſche und Meynungen vergeſſen koͤnnen, ſo lange er auf dem Stuhle ſitzt, und ſtets von Unpar - theylichkeit geleitet werden. Dies iſt um ſo mehr noͤ - th[i]g, da jetzt die Geſchaͤffte weit ſchwerer, ausgebreite - ter und verwickelter ſeyn werden. Doch haben wir nicht Urſache, uͤber die Auffindung eines ſolchen Man - nes uns Sorgen zu ſchaffen. Herr Addington iſt Mit - glied dieſes Hauſes; ſein Werth iſt entſchieden. Jch bin uͤberzeugt, daß die Wahl aller Mitglieder auf ihn fallen wird, und ſchlage ihn zur Sprecher-Wuͤrde vor.

Herr Yorke unterſtuͤ[ tz] te den Vorſchlag. Unter den gegenwaͤrtigen kritiſchen Umſtaͤnden, ſagte er, wo alle vormals geachteten Staats-Maximen weggeworfen ſind, wo die unerwartetſten Veraͤnderungen ſtatt ge - funden und wir den wichtigſten Kampf zu beſtehen ha - ben, da ſind große Talente im Cabinet, Senat und Felde beſonders noͤthig; aber vor allem bedarf man derſelben fuͤr das Centrum der Geſchaͤffte, fuͤr die Hauptfeder der Operationen des Gouvernements, fuͤr den Stuhl des Sprechers. Man bedarf eines Mannes, der durch ſeine tiefen parlementariſchen Kenntniſſe das Haus zu leiten vermag, der durch Feſtigkeit und milde Stimmung die Ordnung und das Decorum erhalten kann, der durch Aufrichtigkeit und Urbanitaͤt die Her - zen zu gewinnen im Stande iſt, und der endlich durch ſeinen Privat-Character ſich Liebe und Verehrung er - wirbt und als einen ſolchen nenne ich Herrn Ad - dington.

Herr Addington antwortete: Die Art des An - trags zu meiner Erwaͤhlung macht auf mich lebhaften Eindruck und erweckt Gefuͤhle der Dankbarkeit, die nie verloͤſchen werden. Jch fuͤhle das ſehr, was in Abſicht der Lage dieſes Landes geſagt worden; ſie iſt gewiß aͤußerſt kritiſch; aber ich will gern fuͤr den oͤffentlichen Dienſt meine Ruhe, Bequemlichkeit und Geſundheit aufopfern und den groͤßern Schwierigkeiten eine ſtaͤr - kere Anſtrengung entgegenſetzen.

Herr Wilberforce ſprach nachher noch zum Lobe des Herrn Addington. Er ward indeß durch den Aufruf: zum Stuhl! zum Stuhl! unterbrochen, worauf die Herren Pelham und Yorke den Herrn Addington bey der Hand nahmen und ihn zum Sprecherſtuhl fuͤhrten. Lord Hawkesbury wuͤnſchte dann dem Herrn Addington Gluͤck und trug nachher auf den Schluß der Sitzung an. Zugeſtanden.

Es heißt nun, daß Se. Majeſtaͤt nach Beendigung der Formalitaͤten, am 27ſten das Reichs-Parlement mit einer Rede vom Throne eroͤffnen werden. Herr Grey und Lord Holland wollen Motionen wegen des Friedens machen.

Wie man jetzt verſichert, wird Sir Hyde Parker das Commando der nach der Oſtſee beſtimmten Flotte uͤbernehmen.

Nach unſern Haͤfen ſind bisher ſchon viele Schwe - diſche und Daͤniſche Schiffe, die man zur See angehal - halten, gebracht worden. Dieſe koͤnnen indeß von der Regierung zuruͤckgegeben werden, und ſo lange von der Regierung keine Kaperbriefe ertheilt worden, iſt der eigentliche Ausbruch der Feindſeligkeiten zur See, welche[4]den Verluft der feindlichen Schiffe und Ladungen nach ſich fuͤhren, nicht erfolgt. Mehrere Privatperſonen haben zwar ſchon Kaper ausgeruͤſtet, aber noch keine Marquebriefe erhalten.

Bey der Notificirung des Embargo ſollen von un - ſrer Seite zu Copenhagen noch freundſchaftliche Vor - ſtellungen in Hinſicht der Nordiſchen Convention ge - macht werden.

Heute hielten die hieſigen Kaufleute wegen der Lage der Sachen im Norden eine Zuſammenkunft auf Lloyd’s Caffeehauſe.

Ein Officier von der Canalflotte ſchreibt unterm 20ſten folgendes aus Plymouth: Geſtern kamen wir aus der Gegend von Breſt in Cawſand Bay an. Wir zweifeln nicht, daß die Franzoͤſ. Escadre, welche bey unſerm Erſcheinen nach Breſt zuruͤckſegelte, nach Weſt - indien beſtimmt war, weil 1500 eingeſchiffte Perſonen aus Schwarzen, Mulatten und andern Leuten beſtanden die ſich aus Weſtindien gefluͤchtet hatten. Es heißt, daß die Expedition nach St. Domingo beſtimmt war, wohin der General Sahuguet d’Eſpagnac mit Truppen gebracht werden ſollte, um dieſe Colonie wieder ganz fuͤr Frankreich herzuſtellen. Sir Edw. Pellew zwang aber die Franzoͤſiſche Diviſion, in Breſt wieder einzu - laufen.

Zu Portsmouth, wo jetzt eine neue Flotte von 25 Linienſchiffen ausgeruͤſtet wird, muͤſſen alle Seeoſſiciers am Bord ihrer Schiffe ſchlaſen. Auch zu Chatam und in andern Haͤfen werden die vorraͤthigen Kriegs - ſchiffe ausgeruͤſtet. Ueberhaupt weiſet die Engliſche Geſchichte keine groͤßere Ruͤſtungen als die auf, welche jetzt gemacht werden.

Es heißt, es ſolle auch dem Parlement vorgeſchlagen werden, zur Sicherung gegen eine feindliche Landung noch 150000 Mann Landtruppen auszuheben.

Verſchiedene Kaufleute und mehrere unſrer Großen wollen, wenn die Nordiſchen Angelegenheiten eine wei - tere kriegeriſche Wendung nehmen, bewaſſnete Privat - Schiffe, beſonders[ g] egen die Beſitzungen und den Han - del der Daͤnen und Schweden in den fremden Welt - theilen, ausruͤſten, damit unſere Regierung ihre See - macht deſto beſſer zur Vertheidigung des vereinigten Koͤnigreichs gebrauchen koͤnne.

Da Herr Jefferſon, der ein Freund von Frankreich iſt, wie es bis jetzt ſcheint, Praͤſident der vereinigten Staaten von Nordamerica wird, ſo iſt dies fuͤr Eng - land ein unangenehmer Umſtand, zumal bey den jetzigen Verwickelungen mit den Nordiſchen Maͤchten.

Jm Unterhauſe waren geſtern gegen 300 Mitglieder anweſend, worunter indeß nur 20 Jrlaͤndiſche waren. Biele Parlementsglieder ſind noch nicht aus Jrland in London angekommen.

Die Neapolitaner unter General Duͤmas ſind wie - der ganz aus dem Gebiet von Toscana vertrieben wor - den, und die Regierung dieſes Landes, welche nach Pifa geflohen war, iſt wieder nach Florenz zuruͤckge - kehrt.

Am 9ten dieſes war das Caſtell St. Felice zu Ve - rona noch in den Haͤnden der Oeſterreicher. Der Com - mandant deſſelben verlangte freyen Abzug mit allen militairiſchen Ehren, der ihm aber verweigert wurde, worauf er die Stadt zu bombardiren drohte. Allein General Bruͤne ließ ihm wiſſen, er wuͤrde in dieſemFall das Caſtell ſtuͤrmen und die Beſatzung uͤber die Klinge ſpringen laſſen.

Der Pabſt hat den Cardinal Bourbon, Erzbiſchof von Sevilla, zum Biſchof von Toledo, mit Beybehal - tung des erſten Bisthums ernannt.

Geſtern hoͤrte man auf den benachbarten Berge un - ſrer Stadt eine lange und ſtarke Kanonade. Der Schall kam aus der Gegend zwiſchen der Brenta und Piava im Venetianiſchen. Man glaubt, daß nach der Vereinigung des Corps von Vukaſſovich mit General Bellegarde noch eine Schlacht oder ein ſtarkes Treffen mit den Franzoſen vorgefallen.

Der allgemeinen Verſicherung nach wird das Fran - zoͤſ. Hauptquartier am 25ſten und 26ſten dieſes von hier zunaͤchſt nach Muͤnchen, und von da nach einem kurzen Aufenthalt nach Augsburg abgehen, wenn keine andre Umſtaͤnde eintreten.

Geſtern iſt der Stallmeiſter des Obergenerals Mo - reau mit deſſen Pferden, 17 an der Zahl, die ſeit meh - rern Monaten in der hieſigen Biſchoͤfl. Reſidenz ſtan - den, nach Straßburg aufgebrochen.

Der kriegsgefangene Kayſerl. Uhlanen-Oberſtlieut., Prinz von Lichtenſtein, befindet ſich noch mit Erlaub - niß des Obergenerals Moreau hier bey ſeinem verwun - deten Bruder. Es iſt falſch, daß er bey ſeiner Ge - fangennehmung ſeine ganze koſtbare Equipage eingebuͤßt habe. Er verlohr nichts weiter als ſeine Boͤrfe, mit ohngefaͤhr 150 Ducaten, und ein ſchoͤnes Pferd.

Vorgeſtern iſt der Herzogl. Wuͤrtembergiſche Geh. Rath Pfeiffer, der ſich ſchon ſeit einigen Monaten hier aufgehalten, nach Salzburg abgereiſet, um dem Ober - general im Namen des Herzogs zu melden, daß der - ſelbe die Herren von Seckendorff und Normann nach Paris abgeſchickt habe, um einen Separatfrieden abzu - ſchließen.

Geſtern ſind zwey Couriers, der eine von Wien, der andre von Salzburg kommend, und ein dritter, von Paris nach Wien beſtimmt, hier durchpaßirt. Aber derjenige Courier, welcher von Luneville die unterzeich - neten Friedens-Praͤliminarien nach Wien bringen ſoll, iſt, ſo viel man weiß, noch nicht hier durchpaßirt.

Se. K. K. Majeſtaͤt haben die verwittwete Graͤfin von Revay, gebohrne Graͤfin Eſterhazy Excellenz, zur Oberhofmeiſterin Jhro Kayſerl. Hoheit, der Erzher - zogin Großfuͤrſtin, Gemahlin des Erzherzogs Palatinus, ernannt, und die vormalige Oberhofmeiſterin, Graͤfin von Traun, wegen ihrer kraͤnklichen Geſundheitsum - ſtaͤnde dieſes Dienſtes enthoben.

Paswan Oglu hat nun auch Silber - und Goldmuͤn - zen ſchlagen laſſen. Auf der einen Seite iſt ſein Bild - niß, auf der andern die Jnſchrift: Sultan Osman, Paswan Oglu.

Die Rußiſch-Kayſerl. Armee, die in der ganzen Ge - gend cantonirt, hat die zweyte Marſch-Ordre erhalten. Die tiefer im Lande gelegene Artillerie iſt ſchon in Bewegung hieher nach der Graͤnze.

Die Engliſche Flotte, gegen 140 Segel ſtark, iſt ſeit 3 Tagen in unſern Gewaͤſſern angekommen. Der[5]General Ralph Abercromby, befindet ſich mit 18000 Mann auf derſelben. Sie nimmt in Rhodus und in andern benachbarten Haͤfen unſrer Kuͤſte friſche Lebens - mittel und Waſſer ein. Jhre Beſtimmung iſt nach Aegypten.

Die Expedition der Englaͤnder nach Aegypten kommt jetzt in beſondre Verlegenheit, nachdem Kayſerl. Rußi - ſcher Seits der Pforte vorgeſtellt worden, daß ſie ſel - bige nicht zugeben muͤſſe.

Geſtern kam ein Menſch in das Haus des Franzoͤſ. Bevollmaͤchtigten, Joſeph Bonaparte, und verlangte ihn zu ſprechen, indem er ſagte, daß er einen Brief an ihn abzugeben habe. Man erwiederte ihm, daß er in dieſem Augenblick nicht vorgelaſſen werden koͤnne, daß wenn er aber ſeinen Namen aufſchreiben wolle, man ſelbigen zugleich mit dem Briefe uͤbergeben wuͤrde. Er ſchrieb darauf den Namen: Arena der juͤngere, auf und verſchwand.

Die Gemahlin von Joſeph Bonaparte befindet ſich in geſegneten Leibes-Umſtaͤnden.

Verwichenen Sonntag wurden die am Hofe wegen der gluͤcklichen Ruͤckkunft des Koͤnigs ſtatt gehabten Feyerlichkeiten mit einer glaͤnzenden Galla-Cour been - digt, wobey unſere liebenswuͤrdige junge Koͤnigin die G[l]uͤckwuͤnſche zu Hoͤchſtdero geſegneten Leibes-Umſtaͤn - den entgegen nahm, weswegen auch mit den gewoͤhnli - chen Fuͤrbitten von den Kanzeln an ſelbigem Tage der Anfang gemacht wurde.

Zufolge des mit den Nordiſchen Maͤchten geſchloſſe - nen Neutralitaͤts-Tractats, werden 7 Linienſchiffe und 3 Fregatten von Seiten Schwedens ausgeruͤſtet, wozu auch ſchon zu Carlscrona die noͤthigen Anſtalten ge - troffen ſind.

Der gluͤckliche Fortgang des Gothenburgiſchen Hee - ringsfangs hat unſere Vorraͤthe von Salz ſo vermin - dert, daß das hieſige Commerz-Collegium auf Anſuchen der Fiſchereyen bey dem Koͤnige um die Verſchreibung von Salz mit fremden Schiffen Vorſtellung ge - macht hat.

Von Tripolis haben wir die unangenehme Nachricht, daß ehe der Friede mit dem daſigen Dey hat zu Stande gebracht ſeyn koͤnnen, 14 Schwediſche Kauffahrteyſchiffe dorthin aufgebracht, und 102 Schwediſche Unterthanen zu Gefangnen gemacht worden, welche ſich noch ſaͤmmt - lich in der Gewalt der Regierung von Tripolis be - finden.

Wie man vernimmt, ſind an der Rußiſch-Deutſchen Graͤnze die Befehle in Betreff der Communication einſt - weilen ſehr geſchaͤrft worden.

Der bey der Daͤniſchen Legation am St. Petersbur - ger Hofe angeſtellt geweſene Baron Selby iſt geſtern als Courier von unſerm Miniſter; dem Baron von Roſenkranz, hier angekommen, um die Nachricht we - gen der Abreiſe der Daͤniſchen Geſandtſchaft zu uͤber - bringen. Der Gouverneur von St. Petersburg hatte ihr den Wunſch des Kayſers wegen der Abreiſe aus Rußland zu erkennen gegeben.

Die hier geſtern eingetroffene Nachricht, daß in den Engliſchen Haͤfen auch auf alle Daͤniſche Schiffe Em - bargo gelegt worden, hat viele Senſation erregt, und es ſind desfalls heute an die Obrigkeiten in Norwegen Eſtafetten mit Verhaltungsbefehlen in Hinſicht des Handels und der Seepaͤſſe abgeſandt.

Es iſt heute officiell bekannt gemacht, daß das Miß - verſtaͤndniß zwiſchen Daͤnnemark und Algier beygelegt worden, und daß zwiſchen beyden Maͤchten wieder ein gutes Verſtaͤndniß herrſche.

Der General-Major Waltersdorf wird ſelbſt von hier abreiſen, um die Errichtung der Telegraphen in den Provinzen zu bewerkſtelligen.

Ueber Gluͤckſtadt iſt hier ein Courier aus London angekommen.

Die Hofmedailleurs Loos und Sohn haben fuͤr die auf die hundertjaͤhrige Feyer der Preußiſchen Koͤnigs - wuͤrde verfertigten Medaillen ein ſehr gnaͤdiges Schrei - ben von dem Koͤnige und eine Gratification von 200 Thalern erhalten.

Se. Majeſtaͤt haben an den Regiſſeur des Magde - burgiſchen National-Theaters, Herrn F. L. Schmidt, fuͤr das zum 18ten Januar (als das hundertjaͤhrige Preußiſche Kroͤnungsfeſt) verfertigte Vorſpiel: Die Koͤnigs-Eiche, nachſtehendes Cabinetsſchreiben allergnaͤ - digſt erlaſſen:

Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Preußen ꝛc. danken dem Theater-Regiſſeur Schmidt fuͤr die unterm 12ten d. M. eingereichte dramatiſche Arbeit, die Koͤnigs-Eiche beti - telt, mit der Verſicherung, daß die gute Bearbeitung des ſehr gluͤcklich gewaͤhlten Gegenſtandes eben ſo ſehr, als die Abſicht des Verfaſſers, Hoͤchſtdero Beyfall ver - dient, den Hoͤchſtdieſelben ihm daher gern hiedurch zu erkennen geben wollen.

Friedrich Wilhelm.

Der hoͤchſterfreuliche 53ſte Geburtstag unſers aller - gnaͤdigſten Koͤnigs, und Landesvaters, Chriſtians des Siebenten, wurde geſtern Vormittags auf dem hieſi - gen Koͤnigl. Gymnaſio vor einer ſo zahlreichen als an - ſehnlichen Verſammlung mit einem Rede-Actus feyer - lich begangen, wobey der Profeſſor, Herr Vogler, der Redner zu ſeyn die Ehre hatte. Auch wurde dieſer, ſo wie der vorgeſtrige hoͤchſterfreuliche Geburtstag unſers theuren Kronprinzen, von den buͤrgerlichen Gardecorps und andern Geſellſchaften mit ehrfurchtsvoller Freude und Segenswuͤnſchen fuͤr das Wohl des Allerhoͤchſten Koͤnigl. Hauſes gefeyert. Abends war die zahlreich beſuchte Maskerade im Scha[u]ſpielhauſe.

Von gelehrten Sachen.

Andreas Gruͤnings Unterricht in den vier Spe - zien, fuͤr Kinder. 5te Auflage. Hamburg 1800. 8.

Alles, was Herr Gruͤning zum Unterricht der Jugend herausgiebt, traͤgt das Gepraͤge eines erfahrnen Schul - mannes, wovon auch dieſes Buͤchelchen einen redenden Beweis giebt. Es enthaͤlt die 4 Spezien in unbe - nannten und benannten Zahlen, in Bruͤchen, mit ½, ¼, ; die Anwendung der 4 Spezien, nebſt Rechnun - gen fuͤr Handwerker und Quitungen; Geldzaͤhlen u. ſ. w. Uebrigens ſind die Aufgaben nach den bekann - teſten Deutſchen Muͤnzſorten eingerichtet. Der Vor -[6]trag iſt ſehr deutlich und faßlich. So heißt es z. B. S. 42, wo von den Bruͤchen gehandelt wird: Wenn du den Nenner mit Buchſtaben ſchreibſt, ſo ſind die 4 Spezien in Bruͤchen eben das, was ſie in benann - ten Zahlen ſind; denn ob du die Summen, Zahlen oder Zaͤhler mit Rthlr. und Mk., oder mit Viertel und Achtel benenneſt, dies macht die Berechnung we - der ſchwerer noch leichter. Nach dieſer Vorſtellung, die ganz neu iſt, muß die Bruchrechnung den Kindern ſehr leicht werden. Rec. ſtimmt daher dem Verfaſſer voͤllig bey, daß einer, der es ein - oder zweymal durch - rechnet, ſo viel daraus lernen kann, als er in einer gewoͤhnlichen Haushaltung braucht. Auch iſt es ſchon in unſerm nen errichteten Schul - und Arbeitshauſe eingefuͤhrt. Es koſtet gebunden nur 6 ßl.

Berliniſches Archiv der Zeit und ihres Ge - ſchmacks; herausgegeben von Rambach und Feßler. December 1800. Berlin, bey Friedrich Maurer.

Jnhalt: 1. Sehnſucht nach langem Leben. Von Hrn. Starke. 2. Einige Sinngedichte Owens. Von Hrn. Faſelius. 3. Die Blume der Liebe. Ein Maͤhr - chen. (Beſchluß.) 4. Anekdoten von Viotti. 5. Deutſches Theater und neueſte Litteratur. 6. Ein Wort, noch zu rechter Zeit. Vom Herrn Prof. Feß - ler. 7. Correſpondenz. Ueber das Theater der Repu - blik und der Kuͤnſte von Paris. Brief aus Wien. Von A. 8. Ueberſicht der merkwuͤrdigſten Staatsbe - gebenheiten am Ende des Novembers 1800. 9. Nach - ſchrift. Vom Hrn. Prof. Rambach. 10. Litterari - ſcher Anzeiger.

Von des Hrn. Prof. Gilberts Annalen der Phy - ſik iſt das 9te bis 11te Stuͤck erſchienen, die der Ver - leger zugleich ausgiebt, um die wichtigen galvaniſchen Entdeckungen, die das 11te Stuͤck enthaͤlt, recht bald unter das Publicum zu bringen.

Der Jnhalt dieſes Stuͤcks iſt: 1. Verſuche uͤber das Leitungsvermoͤgen des Waſſers und das Licht des electriſchen Funkens, vom Pr. Heller. 2. Beſchrei - bung einer merkwuͤrdigen Veraͤnderung in der Farbe der Wolken beym Gewitter, von Nicholſon. 3. Ueber eine Schrift des B. Clavelin, wie Camine der Statik der Luft und des Feuers gemaͤß anzulegen. 4. Phy - ſiſch-Merkwuͤrdiges aus Peyrouſens Reiſe, vom Heraus - geber. 5. Beſchreibung des neuen galvaniſchen Appa - rats, von Volta, und einiger damit gemachten wichti - gen Verſuche, von Nicholſon. Ein Saͤule aus Lagen von Silber, Zink und naſſem wollenen Zeuge aufge - thuͤrmt, die 100 ſolchen Lagen am obern und untern Ende mit naſſen Fingern beruͤhrt, heftige electriſche Schlaͤge und Funken giebt, an ihren Enden entgegen - geſetzte Electricitaͤt zeigt, und mittelſt deren Nichelſon und Carlile auf eine einfache Art Waſſer in Sauer - und Waſſerſtofgas zerſetzt, Lakmus geroͤthet und Me - tallniederſchlaͤge unter ſonderbaren Umſtaͤnden bewuͤrkt haben. 6. Verſuche uͤber einige chemiſche Wuͤrkungen der galv. Electricitaͤt, von Cruikſhank. Faͤllungen vie - ler Metalle, Bildung von Dianen-Baͤumen, Zerſetzun - gen, Bildung von Saͤure und Alkali, mittelſt Voltas Saͤule. 7. Verſuche uͤber die chemiſche Wirkung der galv. Electricitaͤt, von Henry. Zerſetzung vieler Saͤu - ren, des Ammoniaks und des Kali, als eine neue Ent - deckung dieſer Electricitaͤt, wirkt nicht durch die Luft. 8. Phyſiſche Preisfragen.

Mein Myrthenſtrauß auf Roͤdings Grab.
Deiner reinen Saaten Garbenvolle Reihen
Winkten Dir, mein Roͤding! reif fuͤr Dich;
Winkten, ihrer Segen Dich vor Gott zu freuen,
Wie ſich Engel freuen, ewiglich.
Und Du eilteſt warfſt dem Todtenhuͤgel
Deine Huͤlle zu, und eilteſt ach! zu ſchnell fuͤr
mich!
Eilteſt des Jahrhunderts ſchon gehobnem Fluͤgel
Vor, und ſchwangſt zu Deinen Erndten Dich.
Da, da wandle nun, Du Frommer! da genieße
Deines treu vergoßnen Lehrerſchweißes Lohn!
Und ein ſchoͤnrer Kranz, als Menſchenlob, umſchließe
Deine Stirn im Kreis der Saͤnger um den Thron!
Freue Dich, Erhoͤhter! ihrer Harfe Gruͤße
Und in ihre Pſalter halle ſanft Dein Ton!
Sanft, wie Deine Leier uns ihn hoͤren ließ,
Wenn Dich, mitempfindend das Geſchick der Bruͤder
Deine Muſe ſingen hieß
Bald der hehren Freude holde Siegeslieder,
Bald der Flohr umhuͤllten Laute Klag-Geſang
Nun empfang, empfange Preis und Ruhm und
Dank!
Heil dem, deſſen Geiſtes Stern
Fern her, wie Du her, von fern
Raſtlos Nebel, Nacht und Graun
Um des Lichtes Quell zu ſchaun
Durchgeforſcht, und durchgedrungen
Und dem’s ſo, wie Dir, gelungen!
Heil! Heil! ſeines Sternes Schein!
Heil! Er muß, wie Du, beſungen,
Muß, wie Du, geliebet ſeyn.
Alers.

Mit hoh. Obrigkeitl. Bewilligung wird heute den 31ſten Januar, zum Beſten des hieſigen Kran - kenhofes, die beliebte Cantate, welche am Neu - jahrstage in der St. Petri-Kirche aufgefuͤhrt worden, auf dem Eimbeckiſchen Hauſe wiederholt werden. Der Anfang iſt des Abends um 6 Uhr. Das Entrée-Bil - let iſt zu zwey Mk. im Roͤdingsmarkt No. 94. und beym Eingang zu haben.

Wir erfuͤllen die traurige Pflicht, daß fuͤr uns ſo ſchmerzliche Ableben unſerer innigſt geliebten Mutter, Sophia Amalia, Freyin von Stein, zum Altenſtein, gebohrnen Freyin von Bobenhauſen, Wittwe des ehe - maligen Hochfuͤrſtl. Brandenburg-Anſpachiſchen Ober - Hofmarſchalls und geheimen Raths, allen unſern An - verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch ganz ergebenſt bekannt zu machen. Sie entſchlief ruhig und ſanft am 24ſten December zu Saalfeld an der Saale, an den Folgen einer gaͤnzlichen Entkraͤftung im 66ſten Jahre ihrer Laufbahn. Alle diejenigen, welche die vor - zuͤglichen Eigenſchaften der Verewigten kannten, wer - den mit uns unſern harten Verluſt betrauren; wir[7]ſchmeicheln uns dies, verbitten jedoch alle ſchriftliche Beyleidsbezeugungen. Anſpach, den 14ten Jan. 1801.

  • Friedrich Freyherr von Stein, zum Altenſtein, Koͤn. Sardiniſcher Oberſt - Wachtmeiſter.
  • Caroline von Stein, zum Altenſtein, Hofdame.
  • Amalie von Stein, zum Altenſtein, Stiftsdame.
  • Ferdinand Freyherr von Stein, zum Altenſtein, Koͤnigl. Preußiſcher Pre - mier-Lieutenant der Churmaͤrkiſchen Fuͤſilier-Brigade, Bataillon von Bila.

Mit wehmuthsvollem Herzen zeige ich Anverwandten und Freunden den Tod meines einzigen Kindes an. Eine Auszehrung ließ dieſe geliebte Tochter ihr Le - ben nur auf 25 Jahre bringen. Wer ſie kannte, der mag mei[ n] em gerechten Schmerz im Stillen eine Thraͤne des Mitgefuͤhls widmen!

Schweitzer, Hoboiſt.

Bremen.

Am 21ſten Januar ſtarb Herr Schottherr, Heinrich Focke, im 69ſten Jahre ſeines tugendhaften und guter Thaten reichen Lebens nach einem 8taͤgigen Krankenlager an den Folgen einer Darmen-Entzuͤndung.

Er war Genoſſe des hieſigen Handelshauſes van Hoorn et Focke, welches ſeit 1759 im Segen beſtan - den hat.

Seine beyden aͤlteſten Soͤhne ſetzen die Geſchaͤfte un - ter der Firma von Herman et Heinrich Focke fuͤr ihre alleinige Rechnung fort; uͤbernehmen auch die Liquidi - rung der noch unbeendigten Sachen.

Unerwartet ſchnell aber ſanft ſtarb am Stickfluß in Stade den 22ſten Januar unſer guter rechtſchaffener Vater, Johann Gottfried Muͤller, im 66ſten Jahre ſeines Alters. Tief gebeugt, vom gerechten Schmerz durchdrungen, machen es ſeinen Freunden und Ver - wandten bekannt

die hinterlaſſenen Kinder.
Campe vor Stade.

Dieſen Morgen ſtarb nach ausgeſtandner Bruſtkrank - heit unſere juͤngſte Tochter, Joh. Marg. Friederica, in einem Alter von 15 Wochen, welches wir hiemit unſern hieſigen und auswaͤrtigen Freunden bekannt machen.

Joh. Pet. Ludw. Homann. Anna Maria, geb. Baurſen.

Meine haͤuslichen Freuden haben ſich erweitert; Dank ſey dem Hoͤchſten! Den 24ſten dieſes, Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, wurde meine liebe Frau von einer Tochter entbunden.

Siemers, Aſſocié von Zaſtrow et Siemers.

Meinen hochgeehrteſten Freunden und Verwandten mache ich hiedurch die am 8ten dieſes erfolgte gluͤck - liche Entbindung meiner Frau von einem Sohn hier - mit gehorſamſt bekannt, und empfehle mich mit denMeinigen zum fernern Wohlwollen.

von Knorr, Hauptmann im hochloͤblichen Regiment Herzog von Braunſchweig.

Wir benachrichtigen alle, die an unſerm Schickſal Theil nehmen, von unſerer am 26ſten December vori - gen Jahrs geſchloſſenen ehelichen Verbindung.

Candidat Fr. Ficken. A. Ficken, geb. von Langwerth.

Anzeige.

Das Januarſtuͤck des Politiſchen Journals, welches am 30ſten Januar erſchienen und mit den Po - ſten verſandt iſt, enthaͤlt: 1. Hiſtoriſch-politiſche Ueberſicht des Jahrs 1800. Vorlaͤufiges Reſultat der Geſchichte des aufgeklaͤrten achtzehnten Jahrhunderts. 2. Beſchreibung des neuen Wappens des Koͤnigs von Brittannien. Geſchichte. Neuer Titel. 3. Sheridan. Biographiſcher Abriß dieſes beruͤhmten Oppoſitions - Redners. 4. Litteratur. Jntereſſante, nuͤtzliche Schrif - ten. 5. Beſchluß der Verhandlungen des bisherigen Großbrittanniſchen Parlements. 6. Briefe. Aus Paris. Berlin. Wien. Frankfurt am Mayn. Regensburg. Von der Rußiſchen Graͤnze. Aus London. 7. Geo - graphiſch-ſtatiſtiſcher Beytrag zur naͤhern Kenntniß der Groͤße, Bevoͤlkerung und der Staats-Einkuͤnfte des Fuͤrſt-Erzbisthums Salzburg. Eingeſandt von dem da - ſigen Herrn Hofkanzler, Freyherrn von Bleul. 8. Bo - naparte’s Gluͤck. Regierung. Frankreichs Staats - merkwuͤrdigkeiten. 9. Schrecklicher Winter-Krieg in Deutſchland und in Jtalien. Neuer Waffenſtillſtand. 10. Nachrichten von verſchiedenen Laͤndern. Brittan - nien. Preußen. Deutſchland. Jtalien. Spanien. Tuͤrkey. Rußland. 11. Fernere Briefe. Aus Copen - hagen. Stockholm. Von der Rußiſchen Graͤnze. 12. Allgemeiner Bericht von den Kriegs - und politiſchen Merkwuͤrdigkeiten. 13. Vermiſchte Nachrichten. 14. Anhang. Regiſter des vorigen Jahrgangs.

Ankuͤndigung eines vollſtaͤndigen Noſologiſchen Lexicon in zehn Sprachen.

Es enthaͤlt die Benennungen aller Krankheiten, Zu - faͤlle und Gebrechen des menſchlichen Koͤrpers, in der Lateiniſchen, Deutſchen, Hollaͤndiſchen, Daͤniſchen, Schwediſchen, Engliſchen, Franzoͤſiſchen, Jtalieniſchen, Spaniſchen und Portugieſiſchen Sprache. Der Werth eines ſolchen Buches, desgleichen noch nicht vorhanden iſt, beſteht vor allen Dingen in der Zuverlaͤßigkeit, und dieſe kann ich, ſo ſchwierig und widerſpaͤnſtig auch die Arbeit war, frey und ſtandhaft behaupten.

Die ganze Auflage iſt nur fuͤnfhundert Exemplare; der Druck ſauber und auf ſchoͤnem Engliſchen Schreib - papier. Zur Oſtermeſſe iſt das Buch fertig, und bis dahin der Praͤnumerationspreis 1 Duc. Holl.; vom Anfang der Meſſe an aber der Verkaufspreis 1 Louis - d’or. Die Jntereſſenten werden erſucht, ſich mit poſtfreyen Einſendungen, nebſt voller Unterſchrift ihrer[8]Namen, entweder an mich, oder an den Buchhaͤndler Herrn Boͤhme in Leipzig, zu wenden.

Hamburg.
Nemnich, Lt.

Brieftaſchenkalender nach Deutſcher und Franzoͤſiſcher Zeitrechnung,

koſtet in der Sommerſchen Buchhandlung in Leipzig und in allen guten Buchhandlungen ſauber ein - gebunden 2 Gr. oder 9 Kr. Rheinl. ; mit Hol - laͤndiſchem Pap. durchſchoſſen 3 Gr. oder 14 Kr.

Dieſer elegant gebundene Kalender erhielt, ſeiner Nettheit und Bequemlichkeit wegen, ſeit 5 Jahren ſo vielen Beyfall, daß die haͤufigen Nachfragen nicht alle befriedigt werden konnten. Diesmal iſt durch einen ſtarken Vorrath hinlaͤnglich geſorgt. Er iſt vorzuͤglich fuͤr Kaufleute ſehr bequem.

Braunſchweig, in der Schulbuchhandlung iſt ſo eben erſchienen:

Hiſtoriſches Bilderbuͤchlein, oder die allgemeine Weltgeſchichte in Bildern und Verſen, von Joachim Heinr. Campe. Mit 18 Kupfern, auf Verlinpapier.

Jſt in der Hoffmannſchen Buchhandlung fuͤr 10 Mk. 8 ßl. zu haben.

Neues Buͤcherverzeichniß 1801. No. 1. Januar wird in der Bohnſchen Buchhandlung, große Johan - nisſtraße No. 47, ausgegeben, und damit monatlich fortgefahren. Jch bitte, den Vorbericht zu leſen.

Carl Ernſt Bohn.

Jn der Hoffmannſchen Buchhandlung auf der Neuenburg iſt zu haben:

Vier Predigten in naher Beziehung auf den Wechſel des Jahrhunderts, von F. K. Schultze, Cateche - ten am Spinnhauſe. 8. Auf Schreibpapier 1 Mk. 4 ßl. und auf Druckpapier 1 Mk.

Notification.

Da die erſte Vertheilung der 125ſten Hamburgiſchen Stadt-Lotterey den 16ten Febr. gezogen wird, ſo wer - den die Jntereſſenten erſucht, am Freytage den 6ten Februar Mittags 12 Uhr auf dem Eimbeckſchen Hauſe in dem bekannten Lotterey-Saal zur Wahl der Depu - tirten, welche bey Miſch - und Ziehung dieſer Lotterey aßiſtiren, ſich einzufinden.

Bey C. F. Bourmeſter, in der Korbmachertwiete unter No. 14 an der Ecke von Nicolai-Kirchhof, ſind zu haben: extra ſchoͤne Citronen, das Dutzend 8, 10 und 12 ßl., ſuͤße Aepfelſina, das Dutzend 1 Mk. und 1 Mk. 8 ßl., Orangen, das Dutzend 12 ßl., 1 Mk. 8 ßl. und 1 Mk. 14 ßl., ſchoͤne Mallagaſche Wein - trauben, das Pfund 1 Mk. 8 ßl., Muscateller Roſienen das Pfund 12 ßl., gute Anſchovis, das Glas 1 Mk. 2 ßl., geraͤucherten Lachs, das Pfund 2 Mk., Permi - ſan Kaͤſe, das Pfund 12 ßl., große Spaniſche Zipoln, das Stuͤck 3 und 4 ßl., die Reihe 4 Mk. 4 ßl., Bilbao - ſche Caſtanien, das Pfund 6 ßl. u. dgl. m.

Huͤlfs-Anzeige fuͤr ſchwache und kranke Perſonen.

Die bereits ſeit 42 Jahren beruͤhmte und von St. Roͤmiſch-Kayſerlichen Majeſtaͤt privilegirte Menadieſche oder Altonaiſche Wunder-Kron-Eſſenz, welche in faſt allen menſchlichen Schwach - und Krankheiten gleich ſchmerzſtillend und huͤlfleiſtend iſt, wird beſtaͤndig noch einzig und allein aͤcht und unverfaͤlſcht von dem Herrn Johann Peter Menadie, in der kleinen Muͤhlen - ſtraße No. 115 in Altona verfertigt. Das einzelne Glas koſtet 12 ßl. ; bey großen Quantitaͤten wird ein anſehnlicher Vortheil zugeſtanden, und bey jedem Glaſe iſt ein Gebrauchzettel gratis.

Wegweiſer fuͤr diejenigen Perſonen, welche an den Folgen jugendlicher Wolluſtſuͤnden leiden, wie ſolche wiederum zu einer vollkommenen Geneſung gelangen koͤnnen, von einem vieljaͤhrigen pract. Arzte. Preis 20 ßl. oder ½ Rthlr. Conventionsmuͤnze. Zu bekom - men in Altona in der Expedition des Altonaiſchen Mer - curs bey Herrn Tim.

Alle diejenigen, welche ihre Geſundheit durch die Folgen jugendlicher Vergehungen zerruͤtter finden, wer - den aus dieſem Buche Nutzen ſchoͤpfen, ſo wie ſie zu - gleich von den darin anempfohlnen Mitteln, die gleich - falls bey Herrn Tim zu haben ſind, den erwuͤnſchteſten Erfolg verſpuͤren und verlohrne Kraͤfte und Saͤfte wie - der erhalten werden. Das reſtaurirende ſtaͤrkende Pul - ver, die corrobrirenden Pillen und das balſamiſche corrobrirende Waſſer bey Schwaͤche der Geburtstheile, ſind ebenfalls bey Obgenanntem aͤcht zu haben.

Nachricht

von dem durch ſeine große Eigenſchaften in Heilung der Gicht, Laͤhmungen, Contracturen und auch in nach Verwundungen zuruͤckgebliebener Steifigkeit der Glieder hoͤchſt beruͤhmten und von vielen mit Erfolg gebrauchten Americaniſchen Lebens-Oel.

Dieſes von einem Americaniſchen Arzt erfundene, nachher einem Deutſchen entdeckte Lebens-Oel leiſtet in oben angefuͤhrten Uebeln große Dienſte. Es dringt durch alle Theile, zertheilt die Stockungen der Saͤfte, bringt neues Leben darin und heilt die gichtiſche Plage gruͤndlicher, als alle andre Mittel. Entſteht nach einem Schlagfluß, ſtarken Rheumatism eine Laͤhmung der Gliedmaßen, ſo kehren neues Leben und Kraft darin zuruͤck. Jn der Harthoͤrigkeit wird etwas Baumwolle, mit 12 Tropfen hievon betroͤpfelt, in beyde Ohren geſteckt. Bey Froſtbeulen ſchafft daſſelbe bald Linde - rung. Jm Magenkrampf, oͤftern Leibesſchmerzen, bey hartem Unterleib kleiner Kinder, wie auch in oͤftern Koliken, langſamen und beſchwerlichen Urinabgang bringt es guten Nutzen. Es wird in allen angefuͤhr - ten Beſchwerden bloß aͤußerlich gebraucht, und iſt fuͤr Leidende ein wahres Specificum. Der jetzige einzige rechtmaͤßige Beſitzer hat es verſiegelt bis jetzt keinem andern, als in Hamburg dem Herrn Schniebes am Domsſtegel, aͤcht in Commißion gegeben, wo man ſolches Americaniſche Lebens-Oel die Flaſche zu 5 Rthlr. in Golde erhalten kann.

Jn der letzten Mittwochs-Zeitung leſe man in der Todesanzeige auf der 5ten Seite ſtatt Breue: Brunn.

(Mit einer Beylage.[) ]
[9]
Beylage zu No. 18. des Hamb. unpartheyiſchen Correſpondenten.
Am Sonnabend, den 31 Januar 1801.

Ankuͤndigung.

W. A. Mozarts Oper: Don Giovanni, (Don Juan, oder der ſteinerue Gaſt;) in 2 Aufzuͤgen. Jn vollſtaͤndiger Partitur.

Die im Jntell. Bl. No. 17 der muſikal. Zeitung angekuͤndigte Partitur dieſes Meiſterwerks iſt ſchon ſeit einiger Zeit unter der Preſſe und wird nun naͤchſtens erſcheinen. Um ſie ganz vollſtaͤndig zu liefern, werden ſaͤmmtliche Recitative und alle von Mozart ſpaͤter in dieſe Oper eingelegten Stuͤcke mit abgedruckt. Der Abdruck wird nach einer ſehr ſorgfaͤltigen Copie der (jetzt nur mangelhaft noch vorhandenen) Original-Par - titur und unter Aufſicht des durch ſeine Compoſitionen bekannten Herrn Muſikdirectors A. E. Muͤller beſorgt, welcher die Correctur des Drucks uͤbernommen hat. Dem Jtalieniſchen Text wird ein vom Herrn Friedr. Rochlitz ganz umgearbeiteter Deutſcher Text unterge - legt. Das Ganze erſcheint in zwey Doppelheften, wie die Partitur des Mozartiſchen Requiem, in gleichem Format, Umſchlag und ebenfalls mit einem Titelkupfer von vorzuͤglichen Kuͤnſtlern verziert. Der Praͤnumera - tionspreis iſt ein Carolin oder 6 Rthlr. Saͤchſiſch. Wer 5 Exemplare nimmt, erhaͤlt das 5te frey. Nach geſchloſſener Praͤnumeration iſt der Preis 2 Carolin.

Der Beyfall, mit welchem unſre Ausgabe der Par - titur des Requiems aufgenommen worden iſt, laͤßt uns hoffen, daß das muſikaliſche Publicum auch dieſe Unternehmung thaͤtig unterſtuͤtz[e]n werde.

Breitkopf und Haͤrtel.
Jn Hamburg nimmt die Bohnſche Buchhandlung Praͤnumeration an.

Anzeige fuͤr Freunde einer unterhaltenden Lectuͤre.

Bellomos letzter Abend meines Lebens, von Carl Gottlob Cramer, mit Kupf. 8. Leipzig, bey W. Rein, 1800. 1 Rthlr. 12. Gr.

Bey der Anzeige eines neuen Werks vom beruͤhm - ten Verfaſſer des Erasmus Schleicher, des Paul Yſop ꝛc., iſt eigentlich weiter nichts noͤthig, als zu ſa - gen, daß es da iſt. Man darf vorausſetzen, daß wohl niemand in der Deutſchen ſchoͤnen Litteratur ſo ſehr ein Fremdling ſeyn werde, um nicht zu wiſſen, was er hier zu erwarten habe, in wie weit Verſtand und Empfindung hier ihre Rechnung finden.

Thanathologie,

oder Denkwuͤrdigkeiten aus dem Gebiete der Graͤber, ein unterhaltendes Leſebuch fuͤr Kranke und Sterbende von M. J. B. N. Hacker. Vierter und letzter Theil. 8. Leipzig, bey W. Rein, 1799. 4 Baͤnde. 3 Rthlr. 8 Gr.

Die vorhergehenden Theile dieſes Buchs ſind zu vortheilhaft im Publicum bekannt, als daß auch dieſer letzte Band nicht auf eine gute Aufnahme rechnen ſollte. Der Verſaſſer liefert unter folgenden Abſchnitten nach ſeiner bekannten Manier ſehr intereſſante Aufſaͤtze und Nachrichten:

  • 1) Kurze Stellen uͤber Leben und Tod, Grab und Unſterblichkeit aus vielen beruͤhmten Schriftſtellern;
  • 2) Gedanken und Aeußerungen großer und edler Menſchen uͤber Leben, Tod und Unſterblichkeit;
  • 3) Letzte Stunden edler Menſchen, aus der Verlaſ - ſenſchaft ihrer Freunde;
  • 4) Briefe von Sterbenden an ihre hinterlaſſenen Freunde;
  • 5) Gedichte uͤber Tod, Grab und Ewigkeit.
  • 6) Anecdoten von Kranken und Sterbenden, aus verſchiedenen Schriften;
  • 7) Andre Denkwuͤrdigkeiten, aus dem Gebiete der Graͤber;
  • 8) Troſt und Beruhigung bey Krankheiten und im Tode;
  • 9) Todtenfeyer bey den Graͤbern edler Menſchen.

Von der beruͤhmten Williams erſcheint naͤchſtens in London:

Sketches of the State of Manners and opinions in the french Republic tho wards the cloſe of the 18th Century in a Series of Letters, by Helen Maria Williams,

die ſich durch die Darſtellung, beſonders aber durch viele bisher unbekannte Nachrichten, vorzuͤglich uͤber Neapel und Admiral Nelſon, auszeichnen werden. Eine Franzoͤſiſche Ueberſetzung erſcheint zu gleicher Zeit in Paris und eine Deutſche in unſerm Verlage, die aber vor jener und vor dem Original ſelbſt dem Vor - zug hat, daß ſie mit Zuſaͤtzen der Verfaſſerin vermehrt wird.

J. H. Cottaiſche Buchhandlung.

Fortgeſetzte Magie, oder die Zauberkraͤfte der Na - tur, ſo auf den Nutzen und die Beluſtigung angewandt worden, von Johann Samuel Halle, Prof. Mit 11 Kupf. 11r Band, oder des ganzen Werks 15ter Band, 1 Alphab. 15 Bogen. gr. 8. Berlin, in der Pauliſchen Buchhandlung, 1800. 2 Rthlr. 8 Gr. Jn welchem Sinne der fleißige Herr Verf. den Ausdruck Magie nehme, iſt aus den erſten Baͤnden den Liebha - bern phyſiſcher Dinge bekannt. Dieſe finden auch in dem neueſten Theile einen Vorrath von unterhaltenden und vielen nuͤtzlichen phyſiſchen Bemerkungen. Ein vor - zuͤgliches Augenmerk richtet Herr Prof. H. auf die im Fache der Naturwiſſenſchaften in unſern Tagen gemach - ten neuen Entdeckungen, von denen gewiß keine uͤber - gangen iſt, zum Beyſpiele nur die Nachrichten von Be - nutzung der Runkelruͤben, der Moͤhren und anderer ſuͤßen Wurzeln auf Zucker; von den Telegraphen; vom Unterrichte blinder Perſonen; von den Automa - ten, oder den redenden und ſich bewegenden Maſchinen, dem redenden Papagoy ꝛc. Es fehlt aber auch nicht an andern nuͤtzlichen Nachrichten, wie aus der Natur - lehre, uͤber neue electriſche Verſuche, beſonders in Krankheiten, uͤber Witterungs-Erſcheinungen nach den neuern Theorien von Waſſer und Licht, uͤber technolo - giſche und oͤconomiſche Vorſchlaͤge zu einer Taucher -[10]Maſchine fuͤr jede Fluͤßigkeit, zur Brodtbereitung aus Reis und Mays, zur Behandlung des Weins und der Traͤſter zur wohlfeilſten Seifenſiederlauge und dergl. mehreres.

Bey Schoͤne in Berlin iſt der zweyte Jahrgang des im vorigen Jahre mit allgemeinem Beyfall aufge - nommenen Taſchenbuchs geſellſchaftlicher Spiele und Vergnuͤgungen, von Tzſchucke; mit einem Kupfer, erſchienen. Enthaͤlt: Gedichte, Raͤthſel, Charaden und Lologryphen, geſellſchaftliche Spiele und Aufſaͤtze in Stammbuͤcher, Anecdoten, Characterzuͤge und witzige Einfaͤlle, kleine Erzaͤhlungen, gruͤndliche und nach den neueſten Regeln bearbeitete Anweiſungen zur Erlernung des Piketſpiels. Koſtet in allen Buchhandlungen in einem farbigten Umſchlage 20 Gr.

Ennomia.

Eine Zeitſchrift des neunzehnten Jahrhunderts. Von einer Geſellſchaft von Gelehrten. Herausgegeben von Feßler und Rhode.

Omnibus æqua.

Dies iſt der Titel des neuen Journals, welcher mit dem 1ſten Jan. 1801 ſtatt des Archivs der Zeit in meinem Verlage erſcheint.

Der Preis fuͤr den ganzen Jahrgang iſt, wie beym Archiv der Zeit, 5 Rthlr.

Beſtellungen hierauf bitte ich aufs forderſamſte an mich gelangen zu laſſen.

1800.
Fr. Maurer.

Gelehrte Anzeige.

Jn meinem Verlage werden pro 1801 folgende periodiſche Schriften herauskommen und fortgeſetzt werden:

  • I. Fuͤr das geſammte Publicum. Archiv fuͤr Kuhrecken und deren Jmpfung, fuͤr Aerzte und Nichtaͤrzte. Herausgegeben von den Profeſſoren Dr. Muͤller, Dr. Heſſert und Fr. Pilger, 8.
  • II. Fuͤr Rechtsgelehrte und Geſetzgeber. Magazin fuͤr die Philoſophie und Geſchichte des Rechts und der Geſetzgebung, vom Prof. Dr. Grolmann. 8. (wovon bereits 3 Hefte erſchienen ſind.)
  • III. Fuͤr Theologer und Erzieher. Allgemeine Bibliothek der neueſten theologiſchen und paͤdagogiſchen Litteratur. Herausgegeben von J. E. C. Schmidt, Prof. in Gießen. Dritter Jahrgang. à 3 Rthlr. 12 Gr.

Neuen Jntereſſenten zum Jahrgang 1801 erlaſſe ich die beyden erſten Jahrgaͤnge um die Haͤlfte des Laden - preiſes, d. h. ſtatt 7 Rthlr. um 3 Rthlr. 12 Gr.

Jede gute Buchhandlung wird dieſe periodiſchen Werke verſchaffen.

Georg Friedr. Heyer.
(Sind in Hamburg in der Bohnſchen Buchhand - lung zu haben.)

Anzeige.

Weſtphaͤliſcher hiſtoriſcher geoprahiſcher Na - tional-Calender zum Nutzen und Vergnuͤ - gen,1r und 2r Jahrgang. Herausgegeben von: Peter Florenz Weddingen, Prediger zu Klein - Bremen im Mindenſchen, der Halliſchen natur -forſchenden und der Weſtphaͤliſchen patriotiſchen Geſellſchaft ordentl. Mitgliede,

iſt in unſerm Verlage erſchienen und in allen Buch - handlungen, ſo wie auf allen Poſtaͤmtern Deutſchla[n]ds zu haben. Der zweyte Jahrgang wird anfangs des Jahres 1801, ſchoͤn auf Schreibpapier gedruckt, mit Kupfern und Muſik, brochirt erſchienen. Wer bis Ende Februars 1801 die beyden Jahrgaͤnge bey uns be - ſtellt, erhaͤlt ſelbige fuͤr 3 Gulden Rheiniſch, oder 1 Rthlr. 17 Gr. Berl. Cour. und die Namen, un - ter denen wir die Beſtellung darauf erhalten, werden im 2ten Jahrgange noch angedruckt, deswegen wir uns die Beſtellungen bis Ende Januars oder hoͤchſtens Fe - bruar 1801 zuverlaͤßig erbitten. Nach Erſcheinung des 2ten Jahrgangs koſtet derſelbe 2 Fl. oder 1 Rt. 4 Gr. Berl. Cour., iſt jedesmal 20 Bogen ſtark in ordin. 8. und wird nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde mit kleinen Karten der Weſtphaͤliſchen Staaten geziert, und uͤber - haupt auch ſo eingerichtet werden, daß er von Lehrern mit Nutzen gebraucht und der erwachſenen Jugend zur nuͤtzlichen Unterhaltung in die Haͤnde gegeben werden kann. Der Herausgeber dieſes Werks iſt durch meh - rere Schriften hinlaͤnglich bekannt und es bedarf gewiß keiner weitern Empfehlung. Durch folgende Einrich - tung, die hier nur ganz kurz angezeigt werden kann, wird Jedermann das allgemeine Jntereſſe und den Nutzen fuͤr unſer vaterlaͤndiſches Publicum und beſon - ders in K. Preuß. Staaten, einſehen. Jn dieſem Werke findet man nicht Bruchſtuͤcke, ſondern, mit Anzeige der Quellen, ausfuͤhrliche Beſchreibungen aller Weſtphaͤ - liſchen Provinzen, kurze Notizen von neuen, in dem Weſtphaͤliſchen Kreiſe gemachten nuͤtzlichen Erfindungen, Entdeckungen, lobenswerthen Einrichtungen und Lebens - beſchreibungen beruͤhmter Weſtphaͤliſcher Gelehrten und Staatsmaͤnner. Auch koͤnnen ſaͤmmtliche Handlungs - haͤuſer in dem Weſtphaͤliſchen Kreiſe ihre neuen Pro - ducte, ihre neuen-Fabrik-Entdeckungen ꝛc. nach Belie - ben darin anzeigen. Noch ein Beweis von dem Nutzen und dem allgemeinen Jntereſſe dieſ[ e] s National-Calen - ders iſt uns die Nachricht, welche wir ſo eben erhal - ten, daß ſchon der erſte Jahrgang in Paris, wo man auf Geographie und Statiſtik ſehr wachſam zu ſeyn ſcheint, ins Franzoͤſiſche uͤberſetzt wird.

Comtoir fuͤr Litteratur.

Am Montage, den 16ten Februar, Vormittags um 10 Uhr, ſoll hieſelbſt am Rathhausmarkt in dem Hauſe des verſtorbenen Buchhaͤndlers Kaven die ſehr anſehn - liche Leſebibliothek des Defuncti in folle und auf ge - richtliche Approbation oͤffentlich verkauft werden. Die naͤhern Bedingungen ſind bey dem Adminiſtrator Maſſ〈…〉〈…〉 e, Herrn Chriſtian Meyer, auf der großen Frey - heit No. 28 zu erfragen, ſo wie derſelbe auch von der dabey vorhandenen Kundſchaft Nachricht ertheilet; wie denn bey der Auction ſelbſt die ſonſtigen Conditionen bekannt gemacht werden.

Friſch, Auctions-Verwalter.

Unſern geehrten Freunden zeigen wir hiedurch fol - gendes ergebenſt an:

Da Herr Cramer, nach einſtimmiger Uebereinkunft, ſich freundſchaftlich von uns getrennt, wir hinfuͤhro vom 1ſten dieſes angerechnet, die bisher unter der Fir -[11]ma: Willius, Cramer und Comp., von uns gefuͤhrte Handlung nach unterſtehender Firma fortfuͤhren wer - den, wozu wir uns zugleich beſtens empfohlen halten.

Willius und Meyer. Firma: Willius und Comp.

Um die immerwaͤhrenden unangenehmen Verwechſe -[ l] ungen mit meinen Briefen und Geſchaͤfften ganz zu vermeiden, oder wenigſtens zu vermindern, werde ich mich, wegen der[ V] ielheit meines Namens, allhier vom 1ſten Januar 1801 unterſchreiben: Gottfried Schultz et Compagnie, und bitte demnach hiemit ergebenſt reſpective alle meine Goͤnner, Freunde und Bekannte, kuͤnftig alles unter dieſer A[n]fſchrift an mich gelangen zu laſſen, was Sie mir zu goͤnnen oder zu befehlen belieben wollen.

Daniel Gottfried Schultz.

Da mein Bruder ſeit 8 Tagen ohne die geringſte Urſache mein Haus verlaſſen, ſo erſuche einen jeden meiner guten Bauherren und Freunde, nichts verab - folgen zu laſſen, indem ich keine Rechnungen oder auf Abſchlag Scheine, welche nicht eigenhaͤndig von mir geſchrieben ſind, quitiren werde.

Joh. Friedrich Schoͤn, Maurermeiſter und Gypſer.

Man wuͤnſcht 50 bis 200 Stuͤck große Buͤchen zu kaufen. Wer dieſe abzuſtehen haben moͤchte, wird er - ſucht, ſolches in poſtfreyen Briefen anzuzeigen, bey Herrn Kremer, auf Kayſershof in Hamburg.

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Die ſaͤmmtlichen Glaͤubiger in folgenden Concurs - Sachen werden hiemit eingeladen, ſich vor dem hieſigen Stadtgerichte einzufinden, als in Concurs-Sachen der Kaufleute Peterſen et Schultz den 23ſten Maͤrz; des Kaufmanns Jacob H. Mellgrens am 15ten April; des Kaufmanns Paul Landin den 20ſten May, und des Knopfmachers Anders Norberg den 2ten May k. J., um uͤber bemeldete Concurs-Anſuchungen gehoͤrt zu werden, ihre Forderungen wahrzunehmen und zu be - ſcheinigen.

Buͤrgermeiſter und Rath.

Auf Befehl Sr. Kayſerl. Majeſtät des Selbſiherrſchers aller Reußen ꝛc. ꝛc.

Werden hiemittelſt von Em. Curländiſchen Oberhofgerichte auf Anhalten des Wohlgebohrnen-Majors Ludwig Ernſt von Witten, Erbſaſſen auf Pilkaln, für ſich und ſeinen Vetter, den Wohlgebohrnen Capitain Ludwig Ferdinand von Witten, Erb - faſſen auf Suſſey, nunmehro auch noch alle diejenigen, welche als fremde Unterthanen außerhalb den Gränzen des Rußiſchen - Reichs leben und der ſupplicantiſchen, in Beziehung auf die Reichs-Unterthanen, durch den Oberhofgerichtlichen rechtskräf - tigen Ausſpruch vom 26ſten Junii 1797 bereits beſtätigten Be - rechtigung zu freyen Diſpoſition über ihre, in der Seelburg - ſchen Oberhäuptmannſchaft des Curländiſchen Gouvernements belegenen Erbgüter Pilkaln und Susſey annoch widerſprechen und das ſelbige der Geſammten-Hand unterworfen wären, be - haupten zu können glauben, dergeſtalt edictaliter citirt und vor - g[el]aden, daß ſie ſammt und ſonders am 6ten, 7ten und 8ten May des k[o]mmenden 1801ſten Jahres, als in dem durch die Reſolution Eines Curländiſchen Oberhofgerichts vom 19ten die - ſes Monats und Jahres zur desfälligen rechtlichen Angabealler fremden, außerhalb den Gränzen des Rußiſchen Reichs lebenden Unterthanen angeſetzten erſten Termin in Perſon oder durch genüglich Gevollmächtigte, auch wo es nöthig wäre, in Vormundſchaft ohnfehlbar erſcheinen, ihren etwanigen Wider - ſpruch gegen die ſupp[ li] cantiſche Berechtigung zur freyen Diſpo - ſition über ihre Erbgüter Pilkaln und Suſſey und die Behaup - tung, daß ſolche Güter der Geſammter-Hand unterworſen und, daſelbſt gebührend anzeigen, rechtlich darthun und ausführen, und der richterlichen Entſcheidung darüber gewärtigen ſollen und mögen. Unter der Verwarnung, daß ſie mögen erſcheinen oder ferner ausbleiben, dieſes ihres Ausbleibens ungeachtet in der Sache ferner ergehen und auch wider ſie ausdrücklich werde erkannt werden, was Recht ſeyn wird. Wornach ſie ſich zu achten haben.

Urkundlich unter Es. Curländiſchen Oberhofgerichts Jnſie - gels und der gewöhnlicher Unterſchrift.

Blancetum Citationis(L. S.) Edictals ad Judicium
AulicumSupremum.
George Friederich Neander, Oberhofgerichts-Canzley-Secretair, loco Proto-Secr

Auf Befehl Sr. Kayſerl. Majeſtät, des Selbſtherrſchers aller Reußen ꝛc. ꝛc ..

Werden von einem Libauſchen Stadt-Magiſtrar alle diejeni - gen, welche an den geringen Nachlaß des hieſelbſt verſtorbenen Handlungs-Buchhalters Joachim Nicolaus Dannecker, aus Lebrade im Holſteiniſchen, Forderungen und Anſprüche zu ha - ben glauben, hiemit citirt und vorgeladen, daß ſie ſich damit den 20ſten April alten Styls des mit Gott zu erlebenden 1801ſten Jahres ſub pœna præcluſi et perpetui ſilentii allhier zu Rathhauſe vor den Acten dieſes Magiſtrats melden und rechtliches Erkenntniß darüber gewärtigen mögen.

(L. S.) Ex. Commiſſione; C. F. Schultz, Secrs.

Der ſeit länger denn 30 Jahren von hier abweſende Joa - chim Hinrich Grader wird hiedurch citiret, ſich von Dato die - ſer Edictal-Ladung binnen zwey Jahren beym hieſigen Herzogl. Neuſtädtſchen Gerichte zu melden, oder den Ort ſeines Aufent - halts bekannt zu machen, da ſonſt ſein bisher adminiſtrirtes Vermögen, in Befolgung der Herzogl. Landes-Conſtitution vom 8ten März 1774, ſeinen nächſten Berwandten für anheim ge - fallen wird erkläret werden.

Zugleich wird allen denen, welche ſich als nächſte Ver - wandte des vorgenannten Joachim Hinrich Grader zu legitimi - ren im Stande ſind, hiedurch aufgegeben, daß ſie ſub præju - dicio ſemel pro ſemper comminato nachhin mit ihren Erbanſprüchen weiter nicht gehöret zu werden, ſich binnen der oben beſtimmten Friſt gleichfalls zu melden und gehörig zu le - gitimiren haben.

Zum Herzogl. Gericht der Neuſtadt verordnete Richter und Aſſeſtores.

Wir Friederich Franz, von Gottes Gnaden Herzog zu Mecklenburg, Fürſt zu Wenden, Schwerin und Ratze - burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Roſtock und Stargard Herr ꝛc.

Laden auf unterth[ä]nigſte Bitte des Kammerherrn von Pritz - buer auf Woſerin, alle diejenigen, welche an die von ihm mit Unſerer Landeslehnherrlichen Genehmigung an das Kloſter Dob - bertin verkauften Lehngüter Weſerin und Schloeve, nebſt der von dem Gute Dinnies dem Gute Schloeve beygelegten Tan - nenhölzung, Wieſen, auch denen am Repersmühlſchen See be - legenen Gebäuden, ſo wie an das dem Vater des Supplican - ten zugehörige, zwar nicht mitverkaufte, jedoch den Käufern der ebenbenannten Güter, zur Sicherheit für die von Bütow - ſchen Lehns-Anſprüche an dieſelben, eventualiter mit haften ſollende Lehngut Dinnies cum pertinentiis, ex jure domi - nii, crediti, hypothecæ, vel quocunque alio capite, dingliche Anſprüche und Forderungen zu haben vermeynen, hie - mit peremtorie gnädigſt und wollen, daß ſelbige am 25ſten März dieſes Jahrs, Morgens um 10 Uhr, auf unſerm Hof - und Landgericht erſchei - nen, und ihre Forderungen ſodann ſpecifice angeben und recht -[12]licher Art nach beſcheinigen, ſub præjudicio ſemel pro ſem - per comminato, daß geſammte latitirende Gläubiger, und zwar ſo viel die an obbenannte verkaufte Lehngüter Woſe - rin und Schloeve, cum pertinentiis, Anſprüche zu machen - den betrifft mit ihren Forderungen und Anſprüchen für ſtets präcludiret und abgewieſen zu werden, ſo viel dagegen diejeni - gen aus dem Landrath von Pritzbuer zugehörigen Gute Din - nies zu fordern habenden betrifft die Nachſetzung gegen das Kloſter Dobbertin, wegen der für die von Bülowſchen Lehns - anſprüche vom Verkäuſer verſprochenen Sicherheit, gewärtigen ſollen.

Jedoch bedarf es von Seiten

  • a) des engern Ausſchuſſes, wegen aller und jeder Contri - buendorum;
  • b) des Predigers und Küſters zu Woſerin und zu Techen - tin, ſowohl wegen aller und jeder Præſtandorum, als insbe - ſondre wegen des der Woſerinſchen Kirche zugehörigen Kirchen - Capitals von 500 Gulden,
  • c) des Hofes Borckow, wegen des Mahlzwangs von Wo - ſerin;
  • d) derjenigen Gläubiger, deren Forderungen in dem bey Unſerer Lehnkammer in Schwerin über die Güter Woſerin, Dinnies und Schloeve niedergelegten Hypothekenbuche einge - tragen ſind, wovon indeſſen zwey Capitalien von reſp. 400 und 440 Rth[l]r. 43 ßl. N. Zweydrittel, aus zweyen von dem Land - rath von Pritzbuer an die unverehelichte von Linſtow zu Mal - chow und den itzigen Legationsrath von Neumann hieſelbſt aus - geſtellten, von dieſem Termino Antonii 1792 an die unver - ehelichte Dorothea Louiſa von Wüllen zu Hannover cedirten und nach deren Abſterben auf deren Schweſter, die Landmei - ſterin Buning daſelbſt, verebten, ſelbiger Termino Antonii 1800 zwar bezahlten, von ihr aber nicht ausgelieferten, ſondern angeblich einem dritten verſetzten, Pag. 12 des erwähnten Hy - pothekenbuchs eingetragenen Obligationen, nicht anerkannt werden; und endlich
  • e) derjenigen Gläubiger, deren Forderungen auf dem un - ter Unſerm Hof - und Landgerichts-Jnſiegel ihnen vorzuzeigen - den Poſtenzettel ſich verzeichnet befinden, keiner Meldung, we - nigſtens werden dafür keine Liquidationskoſten erſtartet werden. Wornach man ſich zu richten.
(L. S.) Ad Mandatarium Sereniſſimi proprium, Vt. C. v. Holſtein. J. H. Wulffleff.

Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des verſtorbenen Schäfer-Knechts Johann Heinrich Brumm hieſelbſt, aus Erb - recht, Schuld, oder ſonſt Anſprache machen wollen, ſind ad profitendum et liquidandum auf den 3ten März d. J. ſub pœna præcluſi vor das hieſige Gericht geladen.

Gericht daſelbſt. A. T. Verner, Adv. p. t. Juſt.

Lüneburg.

Alle, die an den Bürger und Viehſchreiber Jür - gen Heinrich Dürkop aus[i]rgend einem Grunde Anſprüche zu haben vermeynen, ſind den 2ten Februar, Morgens um 10 Uhr, peremtorie et ſnb pœna præcluſi im hieſigen Gerichte citiret.

E. E. Rath des Städtchens Vergedorff hat der Hochwohl - gebohrne Herr Senator von Brocks zu Lübeck, als Erbbeſitzer des in der Kirche zu Bergedorff befindlichen Wiebekingſchen Erbbegräbniſſes, durch ſeinen Anwald implorando angezeigt, daß er dieſes Erbbegräbniß, welches dem weyland Herrn Amts - Verwalter Laurenz Wiebeking zu Bergedorff im Jahre 1721 im Monate October im Bergedorffſchen Stadtbuche erb - und eigen - thümlich zugeſchrieben ſtehet, zu verkaufen willens ſey, und des Endes um Erlaſſung eines öffentlichen Proclamatis gebeten. E. E. Rath des Städtchens Bergedorff heiſchet und ladet des - halb hiemit alle diejenigen, welche an dem vorerwähnten Erb - begräbniſſe einige Gerechtſame und Anſprüche zu haben, oder deſſen Veräußerung, Um - und Zuſchreibung zu verhindern be - fugt zu ſeyn vermeynen, daß ſelbige ſolche ihre Gerechtſame,Anſprüche oder Befugniſſe ſpäteſtens bis zum 17ten März 1801, als dem angeſetzten Termino peremtorio et præcluſivo, allhier vor E. E. Rathe entweder perſönlich oder durch einen hieſigen bevollmächtigten Anwald angeben und auf Erfordern juſtificiren, widrigenfalls ſie zu gewärtigen haben, daß ſie nach - her nicht weiter damit gehöret, ſondern präcludirer und ihnen ein ewiges Stillſchweigen auferlegt, hingegen der S. T. Herr Jmplorant ſolches Erbbegräbniß rechtlicher Weiſe zu veräußern und dem neuen Eigenthümer im Stadtbuche zuſc[h]reiben zu laſ - ſen befugt werden ſolle.

(L. S.) Bürgermeiſter und Rath des Städtchens Bergedorff.

Anzeige.

Ein dem Krankenhofe zugehöriges und hinter den Gebäu - den des Hofes belegenes Stück Landes, nach der Vermeſſung 932 Quadrat-Ruthen groß, ſoll von Primo May d. J. an auf 15 Jahre verpachtet werden. Die Bedingungen der Verpach - tung können bey dem unterzeichneten Proviſor und bey dem Oeconomo, Herrn Neumann, auf dem Krankenhofe eingeſehen werden, an den man ſich auch zu wenden hat, um das Land zu beſehen.

Die Pacht-Liebhaber werden erſucht, ihre Erklärung ſpäte - ſtens vor Ende Februars d. J. bey dem unterzeichneten Pro - viſor einzugeben, da ſodann mit einem der annehmlich Bieten - den der Pacht-Contract abgeſchloſſen werden ſoll.

Johan Ludwig Fürſtenau, d. Z. Proviſor des Krankenhofes.

E. Wohllöbl. Niedergerichte hat Sr. Joachim Claeſſen, unter der Firma von Claeſſen und Comp. per Procuratorem abermals implorando zu vernehmen gegeben, wie Jmplo - rant vom Jahre 1793 an bis zu Ende Februars des 1797ſten Jahrs in ſeiner ſchon zuvor unter der Firma von Claeſſen und Comp. hieſelbſt etablirt geweſenen Handlung den Sr. Guſtav Kieckhoever zum Compagnon gehabt hätte, ſolche Firma von Claeſſen und Comp. aber mit Ausgang Februars des beſagten 1797ſten Jahrs ohne Extrahirung eines derzeitigen Proclamatis aufgehoben worden, und daß ſeitdem die Firma Claeſſen, Kieck - höfer und Comp. gelautet hätte. Dieſe ſo eben benannte So - cietät von Claeſſen, Kieckhöfer und Comp. wäre nun zwar Ul - timo Aprils vorigen 1800ſten Jahrs gleichfalls aufgehoben, auch das des Endes erforderlich geweſene Procloma bereits extra - hirt und darauf die Präcluſiv-Sentenz bekanntlich jüngſt abge - geben worden. Weil aber ratione der von 1793 an bis zu Ende Februars des 1797ſten Jahrs unter der Firma von Claeſ - ſen und Comp. beſtandenen und gleichfalls aufgehobenen Socie - täts-Handlung noch kein Proclama ergangen wäre, Jmplorant indeſſen nunmehro, wiewohl für ſeine alleinige Rechnung, die vorige Firma von Claeſſen und Comp. wieder angenommen hätte und ſolche in Zukunft beyzubehalten entſchloſſen wäre; ſo hielte Jmplorant, nachdem er ſolches zur Verhütung alles Mißverſtändniſſes in ſeinen abgelaſſenen Circular-Briefen an - gezeigt, ſich auch zu ſeiner Sicherſtellurg wegen der von ihm für ſeine alleinige Rechnung nunmehro wieder angenommenen Firma von Claeſſen und Comp. gemüßiget, dieſe Einrichtung hier öffentlich bekannt zu machen und zugleich nach Ab - lauf des erſten, um Erkennung eines behufigen zweyten Proclamatis dahin zu bitten: Daß alle und jede, welche an die vom Jahre 1793 an bis zu Ende Februars des 1797ſten Jahrs vom Jmploranten, Sr. Joachim Claeſſen, mit Sr. Guſtav Kieckhoefer, unter der Firma Claeſſen und Co. geführte Societäts-Handlung wider alles Vermuthen annoch eine rechtsbegründete Anſprache und Forderung, aus welchem Grunde ſolche auch herrührte, zu haben vermeynten, in einem von Gerichtswegen anzuberahmenden peremtoriſchen Termin bey Strafe des ewigen Stillſehweigens und bey Verluſt aller Anſprüche im Gericht hieſelbſt in Perſon, Auswärtige aber per Procuratorem ad acta conſtitutum ſich anzugeben und ihre etwanige Forderung zu juſtificiren ſchuldig ſeyn ſollten. Dieſem Petito 2di Proclamatis iſt alles Jnhalts deferiret und der 27ſte Februar d. J. 1801 pro termino peremtorio denuo anberaumet worden; welches hiedurch bekannt gemacht wird.

About this transcription

TextNum. 18, 31. Januar 1801
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Extent12 images; 9703 tokens; 3707 types; 72409 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-08-05T12:24:43Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNum. 18, 31. Januar 1801 . Hamburg1801. Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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