Endlich ſieht man nun das wichtige Acten-Stuͤck der Nordiſchen Convention. Aus unſrer Koͤnigl. Druckerey iſt folgendes erſchienen:
Jm Namen der hochheiligen und un - theilbaren Dreyeinigkeit.
Da die Freyheit der Schiffahrt und die Sicherheit des Handels der neutralen Maͤchte compromittirt und die Grundſaͤtze des Voͤlkerrechts in dem gegenwaͤrtigen Seekriege verkannt worden, ſo haben Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Schweden, und Se. Majeſtaͤt der Kay - ſer aller Reuſſen, geleitet von Jhrer Gerechtigkeits - liebe und durch eine gleiche Sorgfalt fuͤr alles, was zum oͤffentlichen Beſten in Jhren Staaten beytragen kann, fuͤr dienlich erachtet, eine neue Sanction den Neutralitaͤts-Grundſaͤtzen zu geben, welche ihrer Natur nach unzerſtoͤhrbar, bloß den Beytritt der bey ihrer Erhaltung intereßirten Maͤchte erfordern, um re - ſpectirt zu werden. Jn dieſer Hinſicht haben Se. Kay - ſerl. Majeſtaͤt durch die Declaration vom 15ten Auguſt den Hoͤfen des Nordens, welche ein gleiches Jntereſſe zu einſtimmigen Maaßregeln unter aͤhnlichen Umſtaͤnden einladet, zu erkennen gegeben, wie ſehr es Jhnen am Herzen laͤge, in ſeine Unverletzbarkeit das gemeinſchaft - liche Recht aller Voͤlker herzuſtellen, frey und unab - baͤngig von dem augenblicklichen Jntereſſe der krieg - fuͤhrenden Maͤchte, Schiffahrt und Handel zu treiben. Se. Schwediſche Majeſtaͤt theilten die Wuͤnſche und die Empfindungen Jhres erhabenen Alliirten und eine gluͤckliche Uebereinſtimmung des Jntereſſe, die Jhr ge - genſeitiges Zutrauen verſtaͤrkt, hat den Entſchluß be - wuͤrkt, das Syſtem der bewaffneten Neutralitaͤt herzuſtellen, welches mit ſo vielem Vortheil in dem Americaniſchen Kriege befolgt worden, indem man die wohlthaͤtigen Grundſaͤtze deſſelben in einer neuen Con - vention erneuert, die den gegenwaͤrtigen Zeitumſtaͤnden angemeſſen iſt.
Zu dem Ende haben Se. Majeſtaͤt der, Koͤnig von Schweden und Se. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reuſſen zu Jhren Bevollmaͤchtigten ernannt, naͤmlich: Se. Schwediſche Majeſtaͤt den Herrn Baron Curt von Stedingk, Jhren außerordentlichen Ambaſſadeur bey Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reuſſen, Generallieute - nant, Kammerherrn der verwittweten Koͤnigin, Oberſten eines Jnfanterie-Regiments, Ritter und Commandeur Jhrer Orden, Ritter und Großkreuz Jhres Schwerdt - Ordens und Ritter des Franzoͤſ. Ordens pour les Mé - rites militaires; und Se. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reuſſen den Herrn Grafen Theodor von Roſtopſin, Jhren wuͤrklichen Geh. Rath, Mitglied Jhres Con - ſeils, Principal-Miniſter des Collegiums der auswaͤrti - gen Angelegenheiten, General-Director der Poſten des Reichs, Großkanzler und Großkreuz des ſouverainen Ordens des heil. Johannes von Jeruſalem, Ritter des St. Andreas -, St. Alexander-Newsky - und des St. Annen-Ordens von der 1ſten Claſſe, Ritter des Orden von St. Lazarus, de l’Annonciade, von St. Moriz und St. Lazarus, von St. Ferdinand und St. Hu - bert, — welche nach Auswechſelung ihrer reſpectiven Vollmachten uͤber nachſtehende Artikel uͤbereingekom - men ſind:
Artikel 1.
Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Schweden und Se. [2]Majeſtaͤt der Kayſer aller Reuſſen erklaͤren, daß Sie auf die ſtrengſte Ausfuͤhrung des Verbots halten wol - len, welches gegen den Contrebande-Handel Jhrer Unterthanen gegeben worden, es ſey mit welcher Macht es wolle, die ſchon in Krieg begriffen iſt, oder noch in der Folge in Krieg kommen koͤnnte.
Artikel 2.
Um alle Zweydeutigkeit und Misverſtand uͤber das - jenige zu verhindern, was als Contrebande angeſehen werden muß, erklaͤren Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Schweden und Se. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reuſſen, daß Sie nur folgende Sachen fuͤr Contrebande erken - nen, naͤmlich: Kanonen, Moͤrſer, Feuergewehre, Piſto - len, Bomben, Granaten, Kugeln, Flinten, Feuer - ſteine, Lunten, Pulver, Salpeter, Schwefel, Cui - raſſe, Piken, Degen, Degengehaͤnge, Patrontaſchen, Sattel und Zaͤume, mit Ausnahme der Quantitaͤt die - ſer Sachen, die zur Vertheidigung des Schiffs und deſſen Equipage noͤthig ſeyn moͤchte. Alle andern, hier nicht bezeichneten Artikel, ſollen nicht als Kriegs - und Schiffsmunition angeſehen werden, nicht der Confiscation unterworfen ſeyn, und ſollen demnach frey und ohne alle Schwierigkeit paßiren. Auch iſt man uͤbereingekommen, daß der gegenwaͤrtige Artikel den beſondern Stipulationen der vorhergehenden Trac - taten mit den kriegfuͤhrenden Maͤchten gar nicht praͤ - judiciren ſoll, zufolge welcher Sachen von aͤhnlicher Art reſervirt, verboten oder erlaubt waͤren.
Artikel 3.
Da demnach alles, was ein Gegenſtand der Con - trebande ſeyn kann, ſo beſchloſſen und durch die Ver - fuͤgung des vorhergehenden Artikels aus dem Commerz der neutralen Nationen iſt ausgeſchloſſen worden, ſo verſtehen und wollen Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Schweden und Se. Kayſerl. Majeſtaͤt aller R[ e]uſſen, daß aller andrer Handel frey ſey und bleibe. Um die allgemeinen Grundſaͤtze des Natur-Rechts, wovon die Freyheit des Handels und der Schiffahrt, ſo wie die Rechte der neutralen Nationen eine unmittelbare Folge ſind, unter eine hinlaͤngliche Sauvegarde zu ſtellen, ſo haben ſie beſchloſſen, ſelbige nicht laͤnger von einer willkuͤhrlichen Auslegung, die durch ein einſeitiges und augenblickliches Jntereſſe eingegeben wird, abhaͤngen zu laſſen. Jn dieſer Hinſicht ſind Sie uͤbereingekommen:
1. Daß jedes Schiff frey von einem Hafen zum an - dern und an den Kuͤſten der kriegfuͤhrenden Nationen ſahren kann.
2. Daß die Effecten, welche den Unterthanen der kriegfuͤhrenden Maͤchte gehoͤren, auf den neutralen Schiffen, mit Ausnahme der Contrebande-Waaren, frey ſind.
3. Daß, um zu beſtimmen, was einen blokirten Haſen characteriſirt, man dieſe Benennung bloß dem - jenigen einraͤumt, wo, durch die Verſuͤgung der Macht, die ihn mit beſtimmten und hinlaͤnglich nahen Schiffen angreift, eine offenbare Gefahr iſt, einzulaufen, und daß jedes Schiff, welches nach einem blokirten Hafen geht, nicht anders als ein ſolches angeſehen werden kann, welches wider die gegenwaͤrtige Convention gehandelt, als wenn es vorher durch den Commandanten der Blo - kade von dem Zuſtande des Hafens benachrichtigt wor - den, und doch in denſelben durch Gewalt oder Li[ſt]einzudringen ſucht.
4. Daß die neutralen Schiffe nur wegen gerechterUrſache und einleuchtender Gruͤnde angehalten werden koͤnnen, daß der Urtheilſpruch uͤber ſie ohne Verzoͤge - rung erfolge, daß die Procedur ſtets gleichfoͤrmig, prompt und geſetzmaͤßig ſey und daß jedesmal, außer den Entſchaͤdigungen, die man denjenigen bewilligt, die Schaden gelitten haben, ohne im Uebertretungsfall geweſen zu ſeyn, eine vollſtaͤndige Satisfaction fuͤr die Jnſultirung gegeben werde, welche der Flagge Jh - rer Majeſtaͤten angethan worden.
5. Daß die Erklaͤrung des Officiers — der das Kriegsſchiff oder die Kriegsſchiffe der Koͤnigl. oder Kayſerl. Marine commandirt, welche die Convoy eines oder mehrerer Kauffahrer begleiten — ſeine Convoy habe keine Contrebande am Bord, hinlaͤnglich ſeyn ſoll, daß keine Durchſuchung auf ſeinem Schiff noch auf den uͤbrigen Schiffen ſeiner Convoy geſchehe.
Um den Reſpect gegen dieſe Grundſaͤtze noch deſto mehr zu ſichern, der den Stipulationen gebuͤhrt, welche von dem uneigennuͤtzigen Verlangen, die unveraͤnder - lichen Rechte der neutralen Nationen zu erhalten, ein - gegeben worden, ſo nehmen die hohen contrahirenden Theile, um einen Beweis Jhrer Redlichkeit und Ge - rechtigkeitsliebe zu geben, hier die foͤrmlichſte Verbind - lichkeit auf ſich, Jhren Capitains, ſowohl denen der Kriegsſchiffe, als der Kauffahrer, das ſtrengſte Ver - bot zu erneuern, keinen von den Gegenſtaͤnden auf ihre Schiffe zu laden, am Bord zu halten oder zu verheim - lichen, welche nach den Beſtimmungen der gegenwaͤr - tigen Convention als Contrebande angeſehen werden koͤnnten; auch fuͤr die Vollziehung der Befehle re - ſpective zu ſorgen, welche ſie in ihren Admiralitaͤten und uͤberall, wo es noͤthig ſeyn wird, bekannt machen laſſen werden, zu welchem Ende das Reglement, welches dieſes Verbot unter den ſchwerſten Strafen erneuern wird, hinter der gegenwaͤrtigen Aete gedruckt werden ſoll, damit keine Urſache von Unwiſſenheit angegeben werden koͤnne.
Artikel 4.
Um das gemeinſchaftliche Commerz Jhrer Untertha - nen auf die Baſis der oben feſtgeſetzten Grundſaͤtze zu ſtuͤtzen, haben Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig von Schweden, und Se. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reußen fuͤr gut be - funden, jeder beſonders eine Anzahl von Kriegsſchif - fen und Fregatten, die dieſem Zweck angemeſſen ſind, auszuruͤſten, und die Escadern jeder Macht ſollen die Station nehmen und bey den Convoys gebraucht wer - den, welche ihr Commerz und ihre Schiffahrt erfordern, ſo wie es der Natur und der Beſchaffenheit des Han - dels jeder Nation gemaͤß iſt.
Artikel 5.
Um allen Ungelegenheiten zuvorzukommen, welche von der Betruͤglichkeit derer herruͤhrt, die ſich der Flagge einer Nation bedienen, ohne daß ſie ihr zu - kommt, beſchließt man, als eine unver[l]etzliche Regel feſtzuſetzen, daß jedes Fahrzeug, es ſey, welches es wolle, um als Eigenthum des Landes, deſſen Flagge es ſuͤhrt, angeſehen zu werden, den Schiffs-Capitain und die Haͤlfte der Equipage von den Leuten des Lan - des am Bord haben ſoll, und daß die Paͤſſe in guter und gehoͤriger Form ſeyn muͤſſen. Aber jedes Fahr - zeug, welches dieſe Regel nicht beobachtet, und die zu dieſem Ende bekannt gemachten und hinter der gegen - waͤrtigen Convention gedruckten Bef[e]hle uͤbertreten wird, ſoll alle Rechte auf den Schutz der contrahiren - den Theile verliehren, und die Regierung, der es zu -[3]gehoͤren wird, ſoll allein den daraus entſtehenden Ver - luſt, Schaden und Unannehmlich[ k] eit tragen.
Artikel 6.
Sollte es indeſſen geſchehen, daß die Kauffahrer von einer der Maͤchte ſich in einem Gewaͤſſer befaͤnden, wo die Kriegsſchiffe eben dieſer Nation nicht ſtationirt waͤren, und wo ſie nicht zu ihren eignen Convoys Zu - flucht nehmen koͤnnten, alsdann ſoll der Commandant der Kriegsſchiffe der andern Macht, wenn er darum angeſucht wird, redlich und aufrichtig ihnen die Huͤlfe verleihen, deren ſie noͤthig haben moͤchten; und in ei - nem ſolchen Fall ſollen die Kriegsſchiffe und Fregatten einer der Maͤchte den Kauffahrern der andern zur Un - terſtuͤtzung und Huͤlfe dienen; wohl zu verſtehen indeß, daß die um dieſen Beyſtand anhaltenden kein unerlaub - tes, noch den Grundſaͤtzen der Neutralitaͤt zuwiderlau - fendes Commerz gefuͤhrt haben werden.
Artikel 7.
Dieſe Convention ſoll keinen retroactiven Effect ha - ben, und folglich wird man keinen Antheil an den Dif - ferenzen nehmen, die vor dem Abſchluſſe derſelben ent - ſtanden ſind, es waͤre denn, daß von fortgeſetzten ge - waltthaͤtigen Handlungen die Rede ſey, die dahin ab - zweckten, ein fuͤr alle neutrale Nationen von Europa uͤberhaupt unterdruͤckendes Syſtem zu gruͤnden.
Artikel 8.
Sollte es ſich, aller moͤglichen Sorgfalt der beyden Maͤchte unerachtet, und unerachtet der Beobachtungen der allervollkommenſten Neutralitaͤt von ihrer Seite, dennoch zutragen, daß die Kauffahrer Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs von Schweden oder Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reußen inſultirt, gepluͤndert oder von den Kriegs - ſchiſſen oder Armateurs einer oder der andern im Krieg befindlichen Maͤchte genommen wuͤrden, ſo ſoll der Miniſter der beleidigten Parthey bey dem Gouver - nement, deſſen Kriegsſchiffe oder Armateurs ſolche Gewaltthaͤtigkeiten begangen haben werden, Vorſte[l]- lungen machen, den genommenen Kauffahrer reclamiren und auf die gehoͤrige Entſchaͤdigung beſtehen, auch da - bey den Erſatz der der Flagge angethanen Beleidigun - gen nie aus den Augen verliehren. Der Miniſter der andern contrahirenden Parthey ſoll ſich mit ihm ver - einigen und die Klage aufs kraͤftigſte und nachdruͤck - lichſte unterſtuͤtzen, und ſo ſoll gemeinſchaftlich und ein - ſtimmig gehandelt werden. Sollte man ſich weigern, auf dieſe Klagen Gerechtigkeit wiederfahren zu laſſen, oder ſollte man ſelbige von einer Zeit zur andern auf - ſchieben, alsdann werden Jhre Majeſtaͤten Repreſſalien gegen diejenige Macht brauchen, welche ihnen die Ge - rechtigkeit abſchlagen wuͤrde, und ſie werden ungefaͤumt uͤber die nachdruͤcklichſte Art uͤbereinzukommen ſuchen, dieſe gerechten Repreſſalien ins Werk zu ſetzen.
Artikel 9.
Sollte es ſich zutragen, daß eine oder die andre der beyden Maͤchte oder beyde zuſammen bey Gelegenheit oder aus Haß gegen die gegenwaͤrtige Convention oder wegen einer ſich darauf beziehenden Urſache beunruhigt, moleſtirt oder angegriſſen wuͤrden, ſo iſt man ebenſalls uͤbereingekommen, daß die beyden Maͤchte gemein - ſchaftliche Sache machen ſollen, um ſich gegenſeitig zu vertheidigen, und um gemeinſchaftlich zu arbeiten und zu handeln, ſich eine voͤllige und gaͤnzliche Satis - faction ſowol fuͤr die ihrer Flagge angethane Beleidi - gung, als fuͤr den ihren Unterthanen zugefuͤgten V[e]r - luſt, zu verſchaffen.
Artikel 10.
Die durch gegenwaͤrtige Acte angenommenen Grund - ſaͤtze und Maaßregeln ſollen gleichfalls auf alle See - kriege angewandt werden, durch welche Europa un - gluͤcklicherweiſe beunruhigt werden koͤnnte. Dieſe Sti - pulationen ſollen alſo als immer dauernd angeſehen werden, und den contrahirenden Maͤchten in Handels - und Schiffahrts-Angelegenheiten und ſo oft es darauf ankommt, die Rechte der neutralen Nationen tichtig zu ſchaͤtzen, zur Regel dienen.
Artikel 11.
Da es der Zweck und der Hauptgegenſtand dieſer Convention iſt, die allgemeine Handlungs - und Schif - fahrts-Freyheit zu ſichern, ſo kommen Se. Maj. der Koͤnig von Schweden mit Sr. Kayſerl. Maͤjeſtaͤt aller Reußen uͤberein, und verbinden ſich ſchon im voraus, Jhre Einwilligung zu geben, daß auch andre neutrale Maͤchte ſelbiger beytreten und daß ſie, indem ſie die Grundſaͤtze davon annehmen, auch die Verpflichtungen ſo wie die Vortheile derſelben theilen.
Artikel 12.
Damit die im Kriege begriffenen Maͤchte keine Ur - ſache von Unwiſſenheit der zwiſchen beſagten Majeſtaͤten getroffenen Arrangements vorwenden koͤ[n]nen, ſo kom - men Sie uͤberein, den kriegfuͤhrenden Maͤchten von den Maaßregeln Nachricht zu geben, welche Sie unter ein - ander getroffen haben, die deſto weniger feindſelig ſind, da ſie keinem andern Lande zum Schaden gereichen, ſondern einzig auf die Sicherheit des Commerzes und der Schiffahrt Jhrer reſp. Unterthanen abzwecken.
Artikel 13.
Die gegenwaͤrtige Convention ſoll von den beyden contrahirenden Theilen ratificirt und die Ratificatio - nen ſollen in guter und gehoͤriger Form in Zeit von 6 Wochen, oder noch fruͤher, wenns moͤglich iſt, vom Tage der Uaterzeichnung anzurechnen, ausgewechſelt werden.
Zu Urkunde deſſen haben wir Unterzeichnete kraft unſerer Vollmachten ſelbige unterſchrieben und mit unſern Wappen beſiegelt.
Zugleich iſt (wie in der Convention erwaͤhnt) ein Reglement des Koͤnigs in 15 Artikeln bekannt gemacht worden, nach welchem die Schiffahrt und der Handel Schwedens ſich in Kriegszeiten richten ſollen. Es iſt gegeben zu St. Petersburg, den 23ſten Dec. 1800.
“Unterzeichneter bevollmaͤchtigter Miniſter Sr. Koͤn. Schwediſchen Majeſtaͤt hat die officielle Note erhalten, wodurch Se. Excellenz, Lord Grenville, erſter Staats -[4]ſecretair, Unterzeichneten unterrichtet hat, daß Se. Großbrittanniſche Majeſtaͤt ein Embargo auf die Schwe - diſchen Schiffe haben befehlen laſſen, die ſich in den Haͤven des Reichs befinden. Ein ſo unerwarteter Schluß un - ter Maͤchten, die in Freundſchaft mit einander ſtehen, wird mit Erſtaunen von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen Majeſtaͤt aufgenommen werden, Allerhoͤchſt welche dem Britt. Hofe nicht den geringſten Anlaß zu Klagen ge - geben haben, dagegen aber das Recht hatten, Schad - loshaltung wegen mehrerer Verletzungen zu fordern, und welche eher erwarten mußten, daß Schritte genom - men wuͤrden, um ſelbige in Vergeſſenheit zu begraben, als von neuem auf eine Art beleidigt zu werden, die das Andenken davon erneuert.”
“Da der Engliſche Hof als Grund dieſes[S]chritts angiebt, daß eine See-Convention gezeichnet worden, ſo wuͤrde es ohne Zweifel gerechter geweſen ſeyn, von dem Schwediſchen Hofe eine officielle Communication deshalb zu erwarten, der ſelbige zu ſeiner Zeit ohne Bedenklichkeit von einer Convention gegeben haben wuͤrde, die nun aus einem ſo gehaͤßigen Ge - ſichtspunct betrachtet wird, als zu Gewaltthaͤtig - keiten auf die Aeußerung eines andern Hofes zu ſchreiten, welches hoͤchſtens die Verbindungen dieſes Hoſes mit England, nicht aber einer andern Macht zerruͤtten konnte. Da die Zwiſtigkeiten zwiſchen dem Rußiſchen und Engliſchen Hoſe die Jnſel Maltha, die Erklaͤrung des Daͤniſchen Hofes dagegen aber die Convention von 1780 betrifft, ſo kann Unterzeichne - ter die Gerechtigkeit davon nicht einſ[e]hen, daß der Schwediſche Hof, an welchen der Engliſche keine Kla - gen gerichtet, und von dem er keine andre Erklaͤrungen verlangt hat, als diejenigen, die in die Note vom 31ſten December begriffen worden, und die noch kaum angelangt iſt, durch ſeindliche Behandlungen ſollte an - gegriffen werden, bevor noch eine Antwort auf dieſe Jnſinuationen gegeben wurde.”
“Unterzeichneter, der den Jnhalt der Note Sr. Ex - cellenz, des Lords Grenville, ſeinem Hofe zur Kennt - niß uͤberſandt hat, muß, bis die Ordres des Koͤnigs, ſeines Herrn, anlangen, proteſtiren, wie er auch durch gegenwaͤrtige Acte aufs foͤrmlichſte proteſtirt gegen das auf die Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo, mit allem denjenigen Verluſt und Schaden, die davon ent - ſt[e]hen koͤnnte. Er verlangt in den dringendſten Aus - druͤcken und kraft deſſen, was im 8ten Artikel des Tractats von 1661 beſtimmt worden, die Aufhebung des gedachten Embargo, deſſen Fortdauer nicht anders als eine offenbare und als eine vorſetzlich uͤ[b]erlegte Feindſeligkeit von Seiten Englands angeſehen werden kann.”
“Unterzeichneter, welchem die Aeußerungen von dem Verlangen des Brittiſchen[H]ofes, das gute Einver - ſtaͤndniß mit dem Schwediſchen herzuſtellen, nicht ent - gehen koͤnnen, womit obiger feindliche Beſchluß beglei - tet worden, wobey man aber keine Neigung gefunden, den von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen Majeſtaͤt gefuͤhrten Klagen ſowohl wegen der angehaltenen Convoys, als wegen des Vorfalls zu Barcellona Gehoͤr zu geben, wuͤnſcht, daß der Brittiſche Hof durch Wuͤrklichkeiten die Wahrheit ſeiner Verſicherungen haͤtte beſtaͤrken wollen, damit ſelbige auf deſſen Hof Eindruck machen koͤnnten. Unterzeichneter hat die Ehre ꝛc.
Jn Folge dieſer Nachricht hat unſer Koͤnig durch ein an das hiefige Commerz-Collegium geſtern er - laſſenes Cabinetsſchreiben alle Schiffahrt nach Eng - land bis weiter einſtellen laſſen, bis die Engliſche Re - gierung, von den friedlichen Abſichten Sr. Maj. uͤber - zeugt, dem Schwediſchen Handel ſeine vorige Ruhe verſichert. Jndeſſen ſind Befehle ergangen, alle in Schwediſchen Haͤfen befindliche Engliſche Schiffe bis weiter mit Embargo zu belegen.
Die Erbitterung gegen England, die der Schritt des dortigen Miniſteriums in ganz Schweden erregt, laͤßt ſich nicht beſchreiben.
Unter den 450 Schwediſchen Schiffen, die gegenwaͤr - tig im Auslande ſind, vermuthet man, daß ohngefaͤhr 200 ſich in Engliſchen Haͤfen befinden duͤrften.
Geſtern reiſeten der Oberadmiral Graf von Wacht - meiſter und der Seeminiſter Admiral Cronſtedt von hier ab, um die Seeruͤſtungen in allen Haͤfen des Reichs zu beſchle[ u] nigen.
(Aus der Hofzeitung.)
Durch den letzten aus Luneville hier angekommenen Courier iſt die Nachricht eingelangt, daß dort zwiſchen dem K. K. bevollmaͤchtigten Miniſter und dem bevoll - maͤchtigten Miniſter der Franzoͤſiſchen Republik in Ruͤck - ſicht der zur gaͤnzlichen Berichtigung der Friedens - Unterhandlungen etwa noch erforderlichen Zeit und zur Vermeidung aller Ungewißheit, ein fernerer Waffenſtillſtand auf dreyßig Tage, gegen vierzehn - taͤgige Aufkuͤndigung, fuͤr beyde Armeen in Deutſch - land und Jtalien verabredet worden ſey.
Der Erzherzog Carl arbeitet an der Erneuerung der freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe mit Rußland. — Unſre Truppen haben ſchon angefangen, Mantua zu raͤumen. — Bonaparte hat, wie es heißt, dem Herzog von Parma einen koſtbaren Degen geſchenkt. Was bey dieſer Ge - legenheit verbreitet wird, als wenn ſelbigem das Koͤ - nigreich Neapel beſtimmt waͤre, wird fuͤr eine leere Muthmaßung gehalten.
Die General-Majors Happoncourt, Luſignan und Brody ſind zu Feldmarſchall-Lieutenants ernannt, und die Feldmarſchall-Lieutena[n]ts Karaiczay und Hohen - zollern haben mit Kayſerl. Genehmigung ihre Regi - menter vertauſcht.
Der Koͤnigl. Sicilianiſche Staatsminiſter, Prinz Bel - monte Pignatelli, iſt von St. Petersburg hier ange - kommen.
Am 7ten Februar entriß der Tod einen unſrer be - ruͤhmteſten Mitbuͤrger, den als Kuͤnſtler und Menſchen hochſchaͤtzungswuͤrdigen Daniel Nicolaus Chodo - wiecki. Er ſtammte aus einer Pohlniſchen Familie, ward den 16ten October 1726 zu Danzig gebohren, und von ſeiner Mutter, der Wittwe d[e]s Kaufmanns Gott - fried Chodowiecki zum Handelsſtande beſtimmt. Jm Jahr 1743 ſchickte ſie ihn nach Berlin in die Hand - lung ſeines Onkels, des Kaufmanns Ayerer. Schon damals widmete er ſeine Nebenſtunden den zeichnenden Kuͤnſten, welchen er ſich, als er 1754 die Handlung verließ, nunmehr gaͤnzlich ergab. Unter unguͤnſtigen Umſtaͤnden mußte er ſich empor arbeiten, und verdankt ſeine Bildung ſich ſelbſt. Man weiß, was er gelei - ſt[e]t hat.
“Der Obergeneral eilet, die Armee zu benachrich - tigen, daß am 26ſten dieſes zu Luneville zwiſchen den reſp. bevollmaͤchtigten Miniſtern der Republik und Sr. Kayſ. Maj. ein Waffenſtillſtand iſt abgeſchloſſen worden, welcher unter andern Einrichtungen die Uebergabe von Peſchiera, Mantua, Porto Legnago, Ferrara und An - cona feſtſetzt, und den Obergenerals in Jtalien uͤber - laͤßt, eine Demarcations-Linie fuͤr beyderſeitige Ar - meen zu beſtimmen. Durch dieſe Uebereinkunft iſt eine Waffenruhe beſchloſſen worden, welche nicht kuͤrzer als von 30 Tagen ſeyn kann, von dem 14ten Pluv. (3ten Febr.) an gerechnet, ſowohl in Jtalien als in Deutſch - land, und auf welche die Feindſeligkeiten nicht eher folgen koͤnnen, als 14 Tage nach der Aufkuͤndigung. Jn Jtalien war vorher ein Waffenſtillſtand abgeſchloſ - ſen worden; allein die Einrichtungen des Luneviller Waffenſtillſtands, welcher das Schickſal der Feſtungen dieſſeits der Etſch beſtimmt feſtſetzt, machen fuͤr die Armee die Kenntniß des erſtern Waffenſtillſtands uͤber - fluͤßig.
Bis zum Fruͤhlings Anfang iſt nun der Waffenſtill - ſtand verlaͤngert.
Der Kayſerl. General von Simbſchen machte neu - lich den Commandanten der Kayſerl. Truppen bey der Parole folgendes woͤrtlich bekannt:
“Da die Truppen auf ausdruͤcklichen Befehl Sr. Koͤn. Hoheit, des Erzherzogs Carl, in die Oberpfalz zu ſtehen kommen, ſo haben ſolche bey der Einquartie - rung durch Proteſtationen ſich nicht irre machen zu laſſen, und, auf den Fall einer Weigerung von Seiten der Landesbehoͤrde, auf vorher guͤtliches Anſuchen die Mannſchaft ohne weiteres nach der Ordnung der Haͤu - ſer einzuquartieren.”
Heute iſt bey der Franzoͤſiſch-Bataviſchen Armee die neue Fortdauer des Waffenſtillſtands bekannt gemacht worden. Der Armee-Befehl iſt ohngefehr auf eben die Weiſe abgefaßt, wie der vom General Moreau. Der Obergeneral Augereau begab ſich geſtern von Offenbach wieder nach Wuͤrzburg. Es erfolgt nun eine neue Dislocation der Truppen.
Aus der Schweiz wandern jetzt mehrere Leute nach America aus, die daſelbſt eine Colonie anlegen wollen. — Der Erbprinz von Wuͤrtemberg iſt aus Wien wieder zu Erlangen eingetroffen.
Der Friede mit Oeſterreich wird hier ſo gewiß er - wartet, daß man ſchon die Kleider der Trompeter und Herolde verfertigt, die ihn proclamiren ſollen, daß der Feuerwerker Ruggieri bereits an dem Feuerwerk arbei - tet, welches die Regierung fuͤr das Friedensfeſt bey ihm beſtellt hat, wobey man hinzuſetzt, daß der Friede bis zu Ende der gegenwaͤrtigen, oder ſpaͤteſtens bis zu Anfang der kuͤnftigen Decade werde gefeyert werden. Aus dieſem Grunde ſteigt auch das conſolidirte Drit - theil mit jedem Tage; geſtern ſtand es auf 60 Fr.
Ein Brief des Gapitains Gill unterm 20ſten Januar aus Belle Jsle, einer Jnſel an der Kuͤſte des ehema - ligen Bretagne, meldet, daß man daſelbſt eine Ver - ſchwoͤrung entdeckt hat, vermittelſt welcher das daſige Fort und die Jnſel den Englaͤndern uͤberliefert werden ſollten. Die Kanonen ſollten vernagelt, die Officiers gefangen genommen, und waͤhrend des Tumults die Englaͤnder eingelaſſen werden. Das Complott wurde durch einen Corporal entdeckt, der 24 Franken von den Verſchwornen empfangen harte. Er entdeckte es dem General Quentin, ehemaligem Commandanten von Mar - feille. Die vorzuͤglichſten Urheber deſſelben ſind zwey Soldaten von dem ehemaligen Regiment Walſh, Na - mens Comtois und Kobbe, die vorher unter dem Com - mando des Chouanschefs Georges waren.
Am 1ſten dieſes haben der Brigade-Chef Ferey und der Buͤrg. Mangourit, Adjutant des Generals Monnier, der die Belagerung von Verona commandirte, dem Kriegsminiſter die 7 Oeſtereichiſchen Fahnen praͤſentirt, die bey dieſer Gelegenheit ſind erobert worden.
Seit 2 Tagen haͤlt ſich der Oberconſul zu Malmai - ſon auf. Die Miniſter, welche geſtern mit ihm zu ar - beiten hatten, mußten dahin fahren.
Der Kaper, Oheim Thomas von Rochelle, hat zu Bordeaux das Engliſche Schiff Leander von 600 Ton - nen, von Jamaica kommend, aufgebracht, deſſen Werth auf 1½ Millionen Franken geſchaͤtzt wird.
Der Friede mit dem Churfuͤrſten von der Pfalz iſt noch immer nicht zu Stande. Die Jndemnitaͤts-Ob - jecte, welche Pfalz verlangt, ſollen einige Bißthuͤmer im Bayriſchen Kreiſe betreffen. Wegen Ruͤckſichten auf den Deutſchen Kayſer wird damit noch zuruͤckge - halten.
Auf der am 3ten dieſes von Breſt abgeſegelten Es - cadre von 7 Linienſchiffen und 2 Fregatten befindet ſich auch der General Sahuguet und der Staatsrath Lescallier. — Die Englaͤnder nehmen die Franzoͤſiſchen Fiſcherfahrzeuge wieder weg.
Zu Padua iſt am 11ten Januar der beruͤhmte Ca - pellmeiſter Cimaroſa geſtorben.
Jn der Sitzung des Tribunats vom 2ten dauerte die Discußion uͤber das Project wegen Errichtung der Specialgerichte fort. Geſtern wurde endlich die Dis - cußion geſchloſſen. Das Project wurde mit 49 gegen 41 Stimmen angenommen. Dieſe Discußion hat faſt das Tribunat in zwey Partheyen getheilt, die man als Freunde und Feinde der Regierung characteriſirt. Jn beyden befanden ſich gemaͤßigte Maͤnner, die das Feuer in der Geburt zu erſticken ſuchten; aber auch Hitzkoͤpfe, die es aus allen Kraͤften anblieſen. Chenier ſchilderte den Staatsrath, der das Project vorgeſchlagen hatte, als nach der Alleinherrſchaft ſtrebend. Girardin brandmarkte als Anarchiſten alle, die dem Project nicht beyſtimmten.
G[eſtern]erſchien unter dem Titel: Bemerkungen, ein[e kleine]Schrift, worin den Metaphyſikern (man we〈…〉〈…〉[ſe]it dem 18ten Brumaire dieſer Titel einem[6]bekannten, in der Revolution ſehr ausgezeichneten Mann gegeben ward) die Schuld beygemeſſen wird, warum ein Theil des Tribunats ſich der Annahme des Projects widerſetzte. Man wirft darin den Metaphyſikern vor, daß ſie der Regierung feind ſind, die ſie zu ihrer ver - diente Nullitaͤt verdammt hat; daß ihre ganze Oppo - ſition gegen die vaͤterlichen und wahrhaft republikani - ſchen Abſichten der Regierung keinen andern Grund hat, als ihren bittern Haß gegen den Oberconſul, der aber den Krikeleyen dieſer 15 neblichten Metaphyſiker das Franzoͤſiſche Volk wird entgegen zu ſetzen wiſſen.
Nachrichten aus Luneville ſagen, daß am 26ſten Januar, daſelbſt nicht bloß ein neuer Waffenſtillſtand und eine Convention wegen Uebergabe von Mantua an die Franzoſen, ſondern auch die Friedenspraͤliminarien zwiſchen Oeſterreich und Frankreich abgeſchloſſen und durch Secretairs von Joſeph Bonaparte und den Grafen von Cobenzl zur Ratification an die beyderſeitigen Re - gierungen geſandt worden. Man verſichert, daß Oeſter - reich zur Graͤnze ſeiner Staaten in Jtalien die Linie haben ſoll, welche im Tractat von Campo-Formio be - ſtimmt war. Dagegen wird es die foͤrmliche Abtre - tung der Laͤnder auf dem linken Rhein-Ufer an Frank - reich auch auf dem Deutſchen Friedens-Congreß zu bewuͤrken ſuchen, und Frankreich macht ſich verbind - lich, dem Hauſe Oeſterreich einige Arrondirungen ſeiner Dentſchen Staaten zu verſchaffen, wobey namentlich die Saͤculariſation des Erzbisthums Salzburg ange - fuͤhrt wird.
Jn voriger Nacht iſt wieder ein außerordentlicher Courier, von St. Petersburg kommend, hier durch nach Paris paßirt.
Nachrichten aus Calais zuſolge, ſind daſelbſt am 2ten Depeſchen aus England angekommen, die ſogleich durch einen Courier an den Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten zu Paris geſandt worden.
Man ſpricht jetzt von einer ganz neuen Quadrupel - Allianz, die zwiſchen vier verſchiedenen Maͤchte im Werke waͤre.
Wenn keine andre Umſtaͤnde eintreten, ſo werden die Rußiſchen Truppen in Frankreich im Maͤrz ihren Ruͤckmarſch nach Rußland antreten.
Auf die hier angekommene (falſche) Nachricht, daß zu London eine Veraͤnderung im Miniſterio erfolgt ſey und Herr Pitt reſignirt habe, ſind unſre oͤffentlichen Fonds geſtiegen.
Es iſt im Vorſchlag, in unſrer Republik jetzt auch ein gleichfoͤrmiges Maaß und Gewicht einzuſuͤhren. — Die gezwungene Contribution von den Einkuͤnften iſt von neuem beſchloſſen worden, und ſoll vorerſt perma - nent gemacht oder in eine jaͤhrliche Abgabe verwandelt werden.
Von Batavia haben wir Briefe bis zum 2ten Auguſt, zu welcher Zeit daſelbſt alles wohl war.
Die Seeruͤſtungen in den Franzoͤſiſchen Haͤfen von Havre de Grace bis Oſtende werden fortdauernd mit großem Eifer betrieben.
Vorgeſtern ward zu Amſterdam in der neuen refor - mirten Kirche das Oratorium von Haydn, die Schoͤ - pfung, (de Schepping) unter einer außerordentlichen Menge von Zuhoͤrern mit dem groͤßten Beyfall a[u]ſge - fuͤhrt. Das Orcheſter, welches der Buͤrger S[che]idt dirigirte, beſtand aus 280 Perſonen.
So zuverlaͤßig man auch verſichert, daß die Friedens - Praͤliminarien zu Luneville unterzeichnet waͤren, ſo ſind dennoch Nachrichten, welche melden, daß zur gaͤnzlichen Abſchließung des Friedens neue Hinderniſſe eingetreten waͤren.
Auf Helgoland werden jetzt Batterien errichtet. — Zu Bremerlehe, wo ſonſt keine Beſatzung geweſen, und in der umliegenden Gegend, ſind jetzt Hannoͤver - ſche Truppen.
Jm vorigen Jahre ſind zu St. Petersburg 841 Schiffe angekommen, worunter 454 Engliſche, 84 Daͤ - niſche, 77 Luͤbeckſche, 69 Preußiſche, 51 Schwediſche, 34 Roſtockſche, 24 Amerikaniſche, 21 Rußiſche, 7 Dan - ziger, 8 Bremer, 6 Oldenburger, 4 Papenburger, 3 Portugieſiſche und 1 Hamburgiſches. Abgegangen ſind 742 Schiffe.
Der Engliſche Prinz Adolph Friedrich, Churhannoͤ - verſcher General-Lieutenant ꝛc., hat die Commandan - tenſchaft zu Hannover erhalten.
empfiehlt ſich Chriſtian Leutenant ſeinen Freunden beſtens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter Character-Habite, ſowol fuͤr Herren als Damen; im - gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligſten Prei - ſen. Zugleich zeigt er denjenigen, ſo ihn mit ihrer Ge - genwart beehren wollen, aus gegruͤndeten Urſachen an, daß der Eingang zu ſeinem Hauſe nur allein iſt auf dem heil. Geiſt-Kirchhof in No. 112.
Mitte[wo]chen, den 18ten Februar d. J., des Vor - mittags 10 Uhr, wird auf Suͤderhoe auf der Jnſel Fanoͤe, Rippen Amts, uͤber eine Parthey guter und unbeſchaͤdigter Waaren oͤffentliche Auction gehalten, als:
Liebhaber werden freundlichſt erſucht, fremde Lieb - haber aber gebeten, gute bekannte Cautionen mitzu - bringen. Wenn ſchlechtes Wetter naͤmlicher Zeit ein - treffen und die Ueberfahrt zwiſchen Strandbye und der Jnſel Fanoͤe beſchwerlich machen ſollte, alsdann wird die Auctio nicht eher anfangen, bevor die Liebhaber uͤbergekommen ſind.
Bey Wilmans auf dem Stubbenhuck No. 21. ſind feine und Mittel-Steinkohlen à 5 Mk. und grobe à 7 Mk. pr. Tonne zu haben.
Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-08-05T12:06:45Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.