PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats - und
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Gelehrte Zei - tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Mittewochen, den 24 Junii.)
Num. 100.

Von Stockholm berichtet man, daß verſchiedene von den aus Koͤnigsberg und andern Oertern dahin mit Getraide beladenen Schiffen in einem harten Sturm verungluͤckt ſind, welches bey der in einigen Schwedi - ſchen Provinzen, ſonderlich aber in Finnland uͤber - hand nehmenden Theurung, ſehr hart faͤllt.

Jn der heutigen Daͤniſchen Zeitung ſtehet ein Brief von Moß, welcher eine ausfuͤhrliche Nachricht von der den 1ſten dieſes geſchehenen Wegnahme der Schwedi - ſchen Fregatte Venus durch die Rußiſche Brigantine Mercurius enthaͤlt: Die erſtere begegnete der in der Nord See kreuzenden Rußiſchen Eskadre den 30ſten May bey Skagen, wurde von derſelben verfolgt, und erſt bey Faͤrder von dem bemeldeten Cutter oder Bri - gantine eingeholt. Jn der Nacht ankerte die Fregatte nahe bey Ell-Oen, in Meynung, von dem Nordiſchen Grund zu profitiren, und des Morgens, um 5 Uhr, naͤherte ſich der Cutter, und gab ihr einige ſcharfe Schuͤſſe, welche beantwortet wurden, darauf der Cutter im Segeln der Fregatte einigemal die volle Lage gab, welches dieſe nur gering und unordentlich erwiederte, auch gleich darauf ſich an den Cutter ergab, welcher ſie denn nach Laurkullen brachte, wo 1 Stunde her - nach auch die anderen 2 Rußiſchen Kriegsſchiffe und 2 Fregatten ankamen und ankerten. Auf der Schwe - diſchen Fregatte waren 2 Capitains, 2 Lieutenants, 2 Faͤhnrichs, 250 Matroſen, und 100 Soldaten vom Skaraborg’ſchen Regiment. Unter dem Treffen retirir - ten ſich die am Bord geweſenen 9 Schwediſche Loot - ſen ans Land, und von ihnen hat man im Verhoͤr obige Aufklaͤrung in der Sache erhalten. Von den Ruſſen ſollen 2 Mann todt geſchoſſen und unterſchied - liche verwundet, von den Schweden aber nur einige bleßirt seyn. Den Abend zuvor hatte die Fregatte einen Nordiſchen Loots am Bord genommen, der abermit dem gewaͤhlten Ankerplatz gar nicht zufrieden war, weil ſolcher ſo gut als wie in offener See geweſen. Auf der Strandkante von Laurkullen wurden ſogleich die beſten Anſtalten, ſowol zur Verſorgung dieſer un - erwarteten Gaͤſte von beyden Nationen, als zu Bey - behaltung der Ordnung gemacht. Den 5ten verließ die Rußiſche Eskadre den Haven mit ihrer Priſe, kam aber den naͤmlichen Tag wegen widrigen Win - des wieder zuruͤck, und ſaͤmmtliche Schiffe liegen dorten noch vor Anker. Ehe die Schwediſche Fregatte ge - ſtrichen hatte, ſoll auf derſelben die Rede geweſen ſeyn, die Pulverkammer anzuſtecken, oder auf den Strand zu laufen; aber die Uneinigkeit und Unordnung ließen es weder zu dem einem noch dem andern kommen. Daß uͤbrigens dieſe ſchoͤne wohl ausgeruͤſtete und gut bemannte Fregatte vor einem Cutter, der nur 90 Mann Equipage hatte, geſtrichen, gereicht dem geſchickten Manoeuvre, dem Muth und der Thaͤtigkeit des den letzten commandirenden Capitain Crown zur wahren Ehre. Es iſt derſelbe der naͤmliche, der vor einigen Wochen den Schwediſchen Cutter Snapop genommen. Seine Frau befindet ſich bey allen ſeinen Kreuzzuͤgen mit am Bord, und beſitzt außer einer natuͤrlichen Artig - keit noch andere Talente, da ſie nicht nur im Stande iſt, die ſchriftlichen Rapports zu machen, ſondern auch in der Wund-Arzeneykunſt nicht unerfahren, und bey einem vorfallenden Treffen die Pulverkammer mit aller Ordnung verſorgt.

Unter dem 29ſten vorigen Monats ſind die Capitain - Lieutenants: Kleiſt, Guͤnthelberg und Wium, mit Capitains Charakter im See-Etat begnadiget worden.

Der in Rußiſchen Dienſten ſtehende General-Lieute - nant von Numſen wird morgen zu Schiffe nach Pe - tersburg abreiſen.

Einige der vornehmſten Kaufleute haben bey Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, eine Bittſchrift eingegeben,[2]um die Erlaubniß zu erhalten, daß ſie ihren Beytrag zu der Kriegsſteuer unbekannt, in einem verſchloſſenen Kaſten, entrichten koͤnnten; man weiß aber noch nicht, was fuͤr ein Entſchluß auf dieſe Supplik gekommen iſt.

Die auf der Rheede liegende Daͤniſche Eskadre hat vorgeſtern Ordre von der Admiralitaͤt erhalten, mit erſtem guͤnſtigen Winde nach der Oſt See unter Segel zu gehen. Heute iſt aber das Wetter dazu nicht guͤnſtig geweſen.

Dem Arreſtanten Benzelſtierne iſt der geſchickte Advocat bey dem hoͤchſten Gericht, Roſenſtand Goiske, zum Defenſor gegeben, dem Capitain O-Brien und Tracteur Shields aber geſtattet worden, ſich ſelbſt ihre Vertheidiger zu waͤhlen.

Nach Rendsburg iſt ſowol Ammunition als Feld - Equipage von hier abgeſchickt.

Den Ladungen der Nordamericaniſchen Schiffe ſind hieſelbſt gleiche Freyheiten mit den von den Daͤniſch - Weſtindiſchen Eilanden ankommenden zugeſtanden.

Ein von Jhro Majeſtaͤt, der Kayſerinn von Rußland, hier niedergeſetzte Commißion wird den 26ſten dieſes auf der Boͤrſe 800 Tonnen Salz, 5 Ballen Saflor und 5 Marmorplatten verkaufen laſſen.

Von Petersburg iſt ein Rußiſcher, und von Berlin ein Engliſcher Courier hier angekommen.

Heute werden Se. Durchlaucht, der Prinz Carl von Heſſen, von Copenhagen abreiſen.

Es iſt hier ein Firman von der Pforte angekommen, daß alles, was nur Gewehr tragen kann, ſich nach der Armee begeben ſoll. Die Werbeflagge weht auch ſchon, aber man ſpuͤrt wenig Trieb, den Marſch anzutreten, welches dadurch unter andern verurſacht wird, daß hier an allen Lebensmittel großer Mangel iſt. Das Quilo Getraide, welches ſonſt 2 Loͤwenthaler galt, koſtet jetzt 4 bis 5 dergleichen Thaler, und ſo iſt es nach Ver - haͤltniß mit allen Preiſen der uͤbrigen Lebensmittel, ſo daß man den voͤlligen Ruin dieſer Gegenden erwarten muß, wann nicht bald beſſere Zeiten kommen.

Den 29ſten des v. M. kam der neue Cadi hier an. Man wuͤnſcht, daß er ein ſo braver Mann ſey, als ſein Vorgaͤnger.

Den 22ſten des gedachten Monats kam hier auch ein Pohlniſcher Edelmann, Herr Gulkonski, als Cabinets - Courier von Warſchau an, der ſeine Reiſe nach Con - ſtantinopel fortſetzte, um den Firman fuͤr den neuen Pohlniſchen Ambaſſadeur zu holen, welchen die Republik nach gedachter Tuͤrkiſchen Reſidenz ſchicken will.

Unſer Staats-Secretair, Herr von Scabra, iſt ein ſehr thaͤtiger Mann, und das Publicum iſt ungemein zufrieden mit der großen Betriebſamkeit deſſelben, woran es ſonſt nicht gewohnt war.

Erſt gegen den Septembermonat wird eine gewiſſe Anzahl Regimenter, die in der Provinz Eſtremadura in Garniſon liegen, campiren. Sie ſind aber nicht tomplet, und einigen fehlen 3 bis 400 Mann, weshalb We[r]bungen angeſtellt werden ſollen. Die Jnfanterie - Regimenter von Peniche und Albuquerque campiren, nebſt einem Detaſchement Artillerie, ſeit acht Tagen. Der Commandeur en Chef, Herzog de la Foens, hat ſich den neulich angeſtellten General-Lieutenant vonVallere zum General-Quartiermeiſter ausgebeten, der ein Franzoſe von Geburt und ein vortrefflicher Jnge - nieur iſt. Die Koͤniginn und die Koͤnigl. Familie beehren dieſes kleine Lager oft mit ihrer Gegenwart, und der Erbprinz ſcheint großen Geſchmack am Mititair zu finden. Er laͤßt ſich von geſchickten Officieren Me - moiren machen, die von der Kriegskunſt handeln.

Der Herr Arujo d’Azevedo iſt zum Koͤn. Geſandten nach dem Haag beſtimmt, und wird am Sonntag ſeine Reiſe dahin antreten.

Die 3 Diviſionen, welche unſere Evolutionseſkadre unter dem Commando des General-Lieutenants von Texados ausmachen werden, ſollen ſich zu Carthagena vereinigen, wohin ſchon 1 Schiff von 64 und 1 von 74 Kanonen und einige Fregatten abgegangen ſind. Der Koͤnigl. Carl von 110 Kanonen, der zu Havana neu gebaut, und ſehr beſchaͤdigt hier angekommen iſt, war auch zu dieſer Eſkadre beſtimmt, duͤrfte aber nun hier bleiben.

Die Erſcheinung des Koͤnigs im Parlement hat eine allgemeine Freude erregt, die dadurch noch vermehrt ward, daß Se. Majeſtaͤt der dauerhafteſten Geſundheit zu genießen ſchienen. Ehe der Monarch nach dem Par - lement fuhr, ſtand er beynahe eine halbe Stunde vor dem Fenſter in dem Pallaſt zu St. James, wodurch Tauſende ſeiner Unterthanen Gelegenheit hatten, ihren geliebten Monarchen zu ſehen, und ihm die herzlichſten Seegenswuͤnſche laut zuzujauchzen. Als der Koͤnig weggefahren war, zeigte ſich die Koͤniginn mit allen jungen Prinzeßinnen vor eben dem Fenſter, und hatte die junge Prinzeßinn Amalia auf ihrem Arm. Auch Sie empfieng die lauten Gluͤckwuͤnſche des vor dem Pallaſte verſammelten Volks.

Der Vicekoͤnig in Jrland, Marquis von Buckingham, iſt an einem Faulfieber gefaͤhrlich krank, war aber bey dem Abgange der letzten Poſt in der Beſſerung.

Bey Gelegenheit der Negociation von Leibrenten iſt dem Publico eine Dame von 90 Jahren bekannt wor - den, welche zur Zeit der Koͤniginn Anna an einer ſolchen Negociation Theil genommen hatte. Sie iſt jetzt von allen damaligen Theilnehmern nur noch am Leben, und hat dadurch 12000 Pfund Sterl. jaͤhrliche Einkuͤnfte.

Einige unſerer Zeitungen wollen aus des Herrn Pitts Aeußerung bey Gelegenheit der Eroͤffnung des Budget ſchließen, daß die 191000 Pf. St. von denen er ſagte, daß ſie zum auswaͤrtigen geheimen Dienſt beſtimmt worden, von dem Miniſterio einem auswaͤrtigen Hofe als eine Anleihe zu 5 Procent gegeben waͤren, die in Zeit von 20 Jahren wieder abgetragen werden ſollten.

Der Oberſte Erpel iſt zum Commandanten der Stadt Sas van Gend, der General-Major von Muͤnſter zum Commandanten der Stadt Venlo, und der General - Major, Prinz Chriſtian Ludwig von Heſſen-Darmſtadt, zum Commandanten der Stadt Grave ernannt worden.

Der Erbſtatthalter wird zu Ende dieſes Monats hier zuruͤck erwartet.

Der Rhein und die Waal ſind durch die in Deutſch -[3]land gefallenen großen Regen dergeſtalt angeſchwollen, daß dadurch einige tauſend Morgen Landes uͤber - ſchwemmt worden, wodurch das Vieh Mangel an Futter leidet. Der verurſachte Schaden iſt ſehr groß.

Die Prinzeßinn von Oranien hat ihre Reiſe uͤber Braunſchweig nach Potsdam bereits angetreten,〈…〉〈…〉 wo der Koͤnig, die Koͤniginn, und die Koͤnigl. Prinzen und Prinzeßinnen bey Jhrer Ankunft gegenwaͤrtig ſeyn werden.

Briefe aus Trieſt melden, daß daſelbſt viel Korn aus Spanien ankomme, und daß auch einige Ladungen von den Gegenden der Niederelbe erwartet werden.

Jhre Koͤnigl. Hoheiten, die General-Gouverneure unſerer Lande, haben heute eine Reiſe nach Flandern angetreten, um die dortigen Merkwuͤrdigkeiten in Augen - ſchein zu nehmen. Geſtern hatte die Erzherzoginn einen eigenhaͤndigen Brief von dem Kayſer durch einen Courier aus Wien erhalten, worinn er Selbiger von ſeiner Beſſerung Nachricht gegeben.

Kuͤnftigen Donnerſtag werden ſich die Staͤnde von Brabant verſammeln.

Vor einigen Tagen ſind verſchiedene Advocaten und Buͤrger arretirt worden, weil ſie Zeichen der Parthey - ſchaft getragen haben, die in gewiſſen Knoͤpfen und Baͤnde[r]n an dem Huth beſtehen, und deren Tragen von dem Magiſtrat aufs ſchaͤrfſte〈…〉〈…〉 verboten worden. Es iſt auch den Wirthen der vornehmſten Gaſthoͤfe an - befohlen worden, nicht zu leiden, daß die Royaliſten in ihren Haͤuſern von den ſogenannten Patrioten auf irgend eine Art beleidigt werden, ferner ſoll man keine ſogenannte Patriotenlieder ſingen, keine Geſellſchaft in einem verſchloſſenen Zimmer halten, keinen Gerichts - bedienten, der in den Gaſthof zur Unterſuchung koͤmmt, beleidigen, ꝛc. Wenn die Wirthe hiergegen handeln, ſollen ſie 6 Wochen in ihrer Nahrung ſuſpendirt werden.

Am Freytage iſt der erſte Miniſter wieder auf dem Kornmarkt geweſen, und hat ſich mit den vornehmſten Kornhaͤndlern unterhalten.

Die Tuͤrkiſche Flotte, welche die Operationen des ehemaligen Capitain Pacha gegen Oczakow unterſtuͤtzen ſoll, hat in der Mitte des vorigen Monats in See geben, und zuerſt die von den Ruſſen weggenommene Jnſel Berezan angreifen wollen, ohne deren Beſitz ſie Oczakow nicht unterſtuͤtzen kann. Sie beſteht, außer den kleinern Fahrzeugen, aus 16 Schiffen von der Linie und 21 Fregatten, und die Rußiſche Flotte, ob - gleich nicht ſo zahlreich, iſt fertig, ſelbige in den dor - tigen Gewaͤſſern zu empfangen.

Von einem beruͤhmten Muͤnzverſtaͤndigen iſt nach - ſtehende Berechnung der Rußiſch-Kayſerl. Muͤnzen aufs genaueſte gemacht worden, die wir unſern Leſern mit - theilen wollen: Von den Rubeln der Kayſerinn Catha - rina II. von 1762 bis 1787, gehen Stuͤck auf die Coͤllniſche Mark. Dieſe halten 12 Loth fein. Ein Stuͤck iſt gegen hieſiges Courant werth 2 Mk. 10 ßl. und nach dem Fuß der Hannoͤveriſchen ⅔tel, 22 gute Groſchen 6〈…〉〈…〉 Pf. Von Rußiſchen Jmperialen von 1768, gehen 18 Stuͤck auf die Coͤllner Mark. Dieſe halten 22 Karat fein. Ein Stuͤck iſt werth in Banco 24 Mk. ßl. Jn hieſigem Courant, mit 20 Procent Avanz 29 Mk. 8 ßl. Nach dem gewoͤhnlichen Cours der ⅔tel Stuͤcke à 30 Procent Avanz 31 Mk. 15 ßl. oder 10 Tha - ler 15½ gute Groſchen.

Von gelehrten Sachen.

Verſuche zur Befoͤrderung des Wachsthums an Chriſten-Weisheit und Chriſten-Tugend, in Predig - ten von Ludwig Roentgen, Evangel. Lutheriſchen Prediger zu Perkum, bey Emden. Erſter Band, Aurich, gedruckt bey Borgeeſt. 378 S. in gr. 8vo.

Herr Paſtor Roentgen liefert durch dieſes Buch einen gewiß ſehr ſchaͤtzbaren Beytrag zur Befoͤrderung wahrer Chriſtenweisheit und Chriſtentugend, rechtfertigt da - durch das Zutrauen, das 1108 Subſcribenten, wovon viele ihn auf ſeinen Reiſen kennen gelernt, und worun - ter die ſeltene Anzahl 21 Kayſerlicher, Koͤniglicher und Fuͤrſtlicher Perſonen iſt, zu ihn gefaßt haben, und zeigt, daß er ſich der Gnade zweyer erhabenen Fuͤrſtinnen, beyder Koͤnigl. Hoheiten von Brandenburg-Schwedt, der Frau Herzoginn von Wuͤrtemberg und der ver - wittweten Frau Landgraͤfinn von Heſſen-Caſſel, denen er dieſe Predigten zuzueignen die huldreiche Erlaubniß erhielt, ſich wuͤrdig zu machen bemuͤht geweſen iſt. Die Materien ſind mit vieler Einſicht gewaͤhlt, die Ausfuͤhrung iſt ſorgfaͤltig, und der Ausdruck hat etwas herzliches und edles. Jn einigen wenigen Stellen koͤnnte er zwar correcter ſeyn, ein kleiner Flecken, bey ſo vielen Schoͤnheiten, der vielleicht ſeinen Urſprung in dem lebhaften Feuer hat, womit er arbeitete. Der Jnhalt der Predigten iſt folgender: 1) Der Werth des Gebetes uͤberhaupt, und des Vater unſers insbeſondere. Matth. 6, v. 9 bis 13. Vorzuͤglich gut iſt das, was S. 16, 17. uͤber den Mißbrauch des Vater unſers ge - ſagt iſt, trefflich und herzerhebend iſt der dritte Theil uͤber die Anrede an Gott. 2) Die Verbindlichkeit der Chriſten, die Verehrung Gottes unter den Menſchen zu befoͤrdern. Matth. 6, 9. 10. 3 ) Wenn wir Gottes Willen thun, befoͤrdern wir unſere eigene und die all - gemeine Gluͤckſeligkeit. Matth. 6, 10. 4 ) Gott zeigt ſich hoͤchſt weiſe und guͤtig in der Ernaͤhrung und Ver - ſorgung der Menſchen. Matth. 6, v. 11. 5 ) Daß Gott Suͤnden vergiebt, iſt fuͤr uns Suͤnder unausſprechlich wichtig. Matth. 6, 12. 6 ) Die Verſuchungen oder Reizungen zum Boͤſen ſind nothwendig fuͤr den Men - ſchen, der zu hoͤherer Weisheit, Tugend und Voll - kommenheit erzogen und gebildet werden ſoll. Matth. 6, v. 13. 7 ) Von der Vorſorge und Aufſicht Gottes uͤber die Schickſale der Kindheit Jeſu und uͤber die Schickſale unſerer Kindheit, uͤber das Ev. am Sonnt. n. d. Neuenjahre. Matth. 13 23. 8 ) Die Vortreff - lichkeit und Schicklichkeit der Lehre Jeſu zu den Be - duͤrfniſſen des menſchlichen Geiſtes. Job. 17, 3. 9 ) Die weiſe, guͤtige und gerechte Regierung Gottes in der Hervorbringung und Leitung der Gewitter. Hiob 37, 12. 13. 10 ) Von unſerm vernuͤnftigen und chriſtlichen Verhalten bey Gewittern. Hiob 37, 12. 13.

Die Beſcheidenheit des Verfaſſers und ſeine Liebe zur Duldſamkeit, wovon die Vorrede zeugt, die uͤber - haupt einen einſichtsvollen Mann verraͤth, machen ihm viele Ehre. Keiner wird dieſe Predigten ohne den Wunſch durchleſen, daß auch der zweyte Theil, ſo wie[4]dieſer erſte, die Zahl vorzuͤglicher Predigten bald ver - mehren moͤge.

(Koſtet in der Heroldſchen Buchhandlung im Dom 4 Mark.)

Jn der Weidmanniſchen Buchhandlung in Leipzig ſind in letzterer Jubilatemeſſe folgende neue Buͤcher herausgekommen, die wir in dieſer Zeitung nach und nach ausfuͤhrlicher anzeigen werden:

1) G. J. Zollikofers Predigten, nach ſeinem Tode herausgegeben 4ter und 5ter Band. 2) Antho - logie pour former le coeur, l eſprit & le gout des jeunes gens, recueillie par J. H. Emmert. Nouv. Edition. 3) Allgemeine Weltgeſchichte. 16ter Band, 9te Ab - theilung von D. E. Wagner. 4) Allgemeine Weltgeſchichte 9ter Band, dritter Theil von C. G. Heinrich. 5) Sokratiſche Unterhaltungen, 3tes Baͤndchen. 6) Tauſend und ein Tag. Perſiſche Erzaͤhlungen aus dem Franz. uͤberſetzt von J. S. G. S. 2ter Band. 7) Ueber die tranſcendentale Aeſthetik. Ein kritiſcher Verſuch, von J. C. G. Schaumann. 8) Polybii Hiſtoriarum Tom. I. re - cenſuit Jo. Schweighæuſer, 9) Verſuch eines Bey - trags zur allgemeinen Theorie der Bewegung und vor - theilhafteſten Einrichtung der Maſchinen von Joh. Pasquich, mit 2 Kupfertafeln. 10) P. J. Macquers Chymiſches Woͤrterbuch mit Zuſaͤtzen vermehrt von Dr. Johann Gottfried Leonhardi. 2te verbeſſerte und vermehrte Ausgabe. 3ter Theil. 11) Lucians von Samoſata ſaͤmmtliche Werke aus dem Griechiſchen uͤberſetzt von C. M. Wieland. 4ter und 5ter Theil. 12) Encyclopaͤdie zum Nutzen der Ju - gend und ihrer Erzieher, von C. T. Koſche. 1ſter Band. 13) Lehrbuch der Finanzwiſſenſchaft, von Joh. Heinrich Jung. 14) Natur, Menſchenleben und Vorſehung fuͤr allerley Leſer, von J. A. E. Goeze. 1ſter Band. 15) Beytraͤge zur Beruhigung und Auf - klaͤrung von J. S. Feſt. 2tes Stuck. 16) Allge - meine Damen-Bibliothek 6ter Band. 17) Benj. Bells Lehrbegriff der Wundarzneykunſt. Aus dem Engliſchen m. K. 4ter Theil. 18) Kurz - gefaßte Anleitung zur Kenntniß der allgemeinen Welt - und Voͤlkergeſchichte. Ein Auszug aus dem groͤßern Werke von C. D. Beck. 1ſter Theil.

Demnach das Reſiduum der von dem vormaligen General - und Land - Accis-Einnehmer zu Naunhof, Johann Chriſtoph Redriger mit Einhundert Thaler beſtellten Caution, ſammt rückſtändigen Zinſen, nach Abzug der ihm zu vertreten ver - bliebenen Erſatz-Poſten, an das Churfürſtl. Sächſiſche Erb-Amt Grimma, zu jedermanns Recht zurückgezahlt, und, daß mit Erlaſſung derer Edictalien verfahren werden ſolle, gnädigſt an - befohlen worden, und dann Kraft ergangenen gnädigſten Be - fehls alle diejenigen, welche an obbeſagter Caution des vor - maligen General - und Land-Accis-Einnehmers, Johann Chri - ſtoph Redrigers, zu Naunhof, ex jure hereditatis crediti, oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde gültige Anſprüche zu machen gedenken, ſub pœna præcluſi, und bey Verluſt ihrer etwanigen Anſprüche, und des ihnen zuſtehenden beneficii reſtitutionis in integrum, zu Liquidirung ihrer etwanigen An - ſprüche mit Beybringung des nöthigen Beweiſes und reſp. Rückgabe des Recognitionsſcheins, oder deſſen gerichtliche Mortifitation, mittelſt derer loco Commiſſionis, und an denen Rathhäuſern zu Dresden, Leipzig, Wurzen, Halle und Alten - burg aushangenden Edictalien, auf den Dreyßigſten Septem - ber 1789 vor beſagtes Churfürſtl. Sächſiſches Erb-Amt Grimma behörig vorgeladen, nicht minder der Zwölfte November 1789pro Termino inrotulationis actorum, der Ein und Dreyßigſte December 1789 aber zur Publication des einzuholenden Ur - tels anberaumet, denen Auswärtigen auch dabey die Beſtel - lung gewiſſer Gevollmächtigten in loco judicii aufgegeben wer - den: Als wird ſolches andurch bekannt gemacht.

Auf Anſuchen der Frau Doctor Umblauf filii noie. et conſ. wird der vor 25 Jahren von hier in Koͤnigl. Daͤniſche Kriegs - dienſte getretene, aus ſelbigen aber, ſicheren Nachrichten nach, den 25ſten December 1768 wegen incurabelen Beinſchadens hinwieder verabſchiedete Henricus Thomas Umblauf, aus Stadt-Worbis gebuͤrtig, oder deſſen etwannige unbekannte Erden, hiermit ein fuͤr allemal und peremtorie citiret, um binnen 6 Wochen a dato an vor hieſigem Stadtrathe zu er - ſcheinen, ſein dahier noch habendes Vermoͤgen zu verfolgen und in Empfang zu nehmen, im Ausbleibungsfall aber zu gewaͤrtigen, daß er fuͤr todt erklaͤrt, auf die allenfalls unbe - kannte Erden keine Ruͤckſicht genommen, und nach Maaßgabe des Churfuͤrſtl. Edicts vom 11ten September 1778 das hin - terlaſſene Vermoͤgen denen ſich angemeldeten naͤchſten Erben verabfolget werden duͤrfte.

Stadtrath hieſelbſt.

Es hat der Fuͤrſtl. Oranien-Naſſauiſche Badverwalter, Herr Goedecke, in dem von ihm wegen der hieſigen Baͤder in den oͤffentlichen Zeitungs-Blaͤttern, und namentlich in dieſer Zeitung vorigen Jahrs, ſub dato Ems, den 15ten May 1788 eingeruͤckten Avertiſſement, unter andern von wildem Waſſer die Erwaͤhnung gethan, gegen deſſen Zufluß man die angelegte Reſervoirs wohl haͤtte verwahren laſſen.

Damit nun das Publicum, in Abſicht des diesſeitigen Fuͤrſtl. Badhauſes dahier, nicht irre gemacht, und auf die Vermuthung gebracht werden moͤchte, als ob wirklich wildes Waſſer bey den diesſeitigen Baͤdern vorhanden ſey; So hat man zur Belehrung aller derjenigen Perſonen, welche der diesſeitigen Baͤder ſich zu bedienen entſchloſſen ſind, hiermit oͤffentlich bekannt machen wollen, daß, ſo wie es ohnehin auch ſchon allen Curgaͤſten, welche ſich der diesſeitigen Baͤder bedient haben, hinlaͤnglich bekannt ſeyn wird, in dem dies - ſeitigen Fuͤrſtl. Badhaus keine ſo zu nennende wilde Quellen anzutreffen ſind, noch auch dergleichen jemals vorhanden ge - weſen, und daß die Natur allen diesſeitigen Quellen mehr oder minder warme und mehr oder weniger mineraliſche Be - ſtandtheile mitgetheilet hat, alſo keine Abkuͤhlung beduͤrfen.

Fuͤrſtl. Heſſen-Darmſtaͤdtiſche Baad - und Brunnenverwalterey. G. A. Schapper,Hof-Kammerrath und Baadverwalter.

Auctions-Anzeige.

Helmſtädt. Vom 17ten Auguſt an wird hier eine zahlreiche und anſehnliche Bücherſammlung verauctioniret werden. Sie hat einem Herrn vom Stande gehört, der eine von ſeinen Vorfahren geerbte Bibliothek als Miniſter und Geſandter ſehr vermehrt hat. Sie iſt beſonders reich an vorzüglichen Werken im Jure publico, in den hiſtoriſchen Fächern, an Real - und Verbal-Lexicis, an trefflichen Werken in der Naturgeſchichte, wie auch im Fache der ſchönen Wiſſenſchaften Recht viele Franzöſiſche, Engliſche und Jtalieniſche Litteratur findet ſich in derſelben. Die Bücher ſind größtentheils gut conditionirt und ſehr ſauber gebunden. Poſtfreye Aufträge werden unter andern die Herren Abt Henke, Profeſſor Bruns und M. Mar - tens beſorgen. Catalogi ſind bey dem Herrn Ruprecht an der Ellernthors-Brücke zu haben.

Zum gemeinen Nutzen.

Ein ſicheres, bald und ohne Schmerzen heilendes Mittel gegen den hartnäckigen Kopfausſchlag oder Grind, (Pſora, im Plattdeutſchen böſes Seer) iſt, nebſt einem Gebrauchs - Unterricht, zu haben: Jn Hamburg, bey dem Herrn Conrad Müller, auf dem Kattrepel, und in Lübeck, bey dem Herrn G. F. Juſtus Römhild, in einer verſiegelten Krucke zu 1 Mkl. Briefe erbittet man portofrey, und die Koſten zur Sendung betragen ſodann 6 ßl.

(Mit der heutigen Zeitung wird der monatliche halbe Bogen Beytraͤge zum gelehrten Artikel der - ſelben unentgeldlich ausgegeben.)
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Beytraͤge zum gelehrten Artikel des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.
Viertes Stuͤck. 1789.

Herrn von Buͤffons Naturgeſchichte der vierfuͤßi - gen Thiere. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt, mit Anmerkungen, Zuſaͤtzen und vielen Kupfern ver - mehrt, durch Bernhard Chriſtian Otto. Funfzehn - ter Band. Berlin 1789, gr. 8. bey Pauli. 20 Bog. nebſt 28 Kupfertafeln, welche, wie gewoͤhnlich, ſowol ſchwarz als auch illuminirt zu haben ſind.

Die in dieſem neuen Theile einer Ueberſetzung, die durch die vortrefliche Bearbeitung des Herrn Prof. Otto immer noch ihren uͤberwiegenden Vorzug vor dem Fran - zoͤſiſchen Original behauptet, beſchriebenen und abgebil - deten Thiere, ſind: Der Schakal oder Goldwolf, Gold - fuchs, und der Adive; der Tenlie oder Capiſche Schakal; der Jſatis, welcher theils dem Fuchſe, theils dem Hunde gleicht; der Virginiſche Fuchs; der Griesfuchs; der Korſak, welcher aus den großen Wuͤſten der Tartarey kommt, wo er ſich in ſolcher Menge befindet, daß die Tartarn davon jaͤhrlich 50 Tauſend Baͤlge nach Orem - burg liefern, von da man ſie nach Siberien und die Tuͤrkey ſchickt; der Zerda, ein neues und noch nicht genug bekanntes Thier in Libien, welches von Zimmer - mann und Gmelin unter der Linneiſchen Hundegattung aufgenommen iſt; andere Thiere, welche zur Hundegat - tung gerechnet werden; Anhaͤnge zu den Abſchnitten vom Hunde, Wolfe und Fuchſe; der Vielfraß, ein Thier, welches dieſen Namen wegen ſeiner unerſaͤttlichen Ge - fraͤßigkeit bekommen hat; der Quickhatch oder Wolve - rene, ein Thier, welches wahrſcheinlich mit dem Viel - fraße der alten Welt einerley iſt, und auch der kleine Amerikaniſche Baͤr, Amerikaniſche Halbfuchs, und Wolfsbaͤr, genannt wird; der Kinkajou, Potto, oder der Maki mit dem Wickelſchwanze; der Nordamerika - niſche Dachs, welchen Buͤffon mit Unrecht Carcajou nennt; die Muffetten, welchen Geſchlechtsnamen vier Thierarten fuͤhren, die einen heftigen und uͤbeln Ge - ſtank an ſich haben, und ſelbigen, wenn ſie beunruhi - get werden, von ſich geben, welcher Geſtank ſo arg iſt, daß er einem eben ſo, wie der unterirdiſche Duft, den man Muffett nennt, den Athem benimmt; dieſe Thiere, welche ſich in allen ſuͤdlichen und gemaͤßigten Gegenden von Amerika finden, und von den Reiſebeſchreibern unter den Namen Stinker, Stinkthiere, Teufelskinder ꝛc. ohne Unterſchied angezeigt worden, und welche man nicht nur mit einander unter ſich, ſondern auch mit andern Thieren von ſehr entfernten Arten verwechſelt hat, ſind: die Coaſe, Conepatl, Chinche, und Zorille; der Mapurito, welcher ſehr mit der Civetta uͤberein kommt; der Griſon, eine Art Thiere, die an die Wieſel - und Hermelin-Art graͤnzt; der Guianiſche und der kleine Cayenniſche Marder; der Pekan, wegen des Pelzhan - dels von Canada bekannt, ein Thier, welches dem Steinmarder, und der Viſon, welcher dem Buchmarder gleicht; der Zobel, deſſen Jagd von Verbrechern, dienach Siberien verwieſen ſind, oder auch von Soldaten / die zu dem Ende dahin geſchickt werden, und dort ge - meiniglich verſchiedene Jahre bleiben, angeſtellt wird, indem beyderley Art Leute verbunden ſind, eine gewiſſe ihnen aufgegebene Menge Felle zu liefern; und endlich der Norwegiſche und der Rußiſche Leming, welchen die bewundernswuͤrdigen Wanderungen beruͤhmt gemacht haben. Die bey gegenwaͤrtigem Bande befindlichen Kupfertafeln ſind aus Buffon Supplem. quadr., aus Schre - ber, Pallas und Seligmann genommen.

Von dem vom ehemaligen geheimen Secretair, Herrn Carl Guſtav Jablonsky, angefangenen, und vom Herrn Prediger Johann Fr. Wilh. Herbſt fortgeſetzten Naturſyſtem aller bekannten in - und auslaͤndiſchen Jnſecten, als einer Fortſetzung der von Buͤffonſchen Naturgeſchichte iſt der Kaͤfer, zweyter Theil, auf 21 Bog. in med. 8. mit 17 illuminirten Kupfertafeln, in Pauli Verlage zu Berlin erſchienen.

Die Arbeit des ſel. Jablonsky an dieſem Bande, welche die erſten 8 Bogen deſſelben einnimmt, haben wir bereits zu ſeiner Zeit angezeigt. Die loͤblichen Ver - aͤnderungen, welche Herr Herbſt mit dieſem Werke vorgenommen hat, beſtehen darinn, daß er theils alles gedehnte und weitſchweifige vermieden, theils, daß er bey ſolchen Jnſecten, von denen man nichts weiter weiß, als was davon in den Syſtemen ſteht, dieſe Beſchrei - bungen ins Deutſche hingeſetzt hat, um ſie auch denen, die die Lateiniſche Sprache nicht verſtehen, nuͤtzlich zu machen, da Jablonsky nur die Lateiniſche Beſchreibung aus den Syſtemen abgeſchrieben hatte; und endlich, daß er die Lateiniſchen Namen jedes Kaͤfers auch ganz unveraͤndert als Deutſche Namen beybehalten hat. Doch hat er ſich auch der Kuͤrze wegen, und um eine zu große Haͤrte zu vermeiden, erlaubt, die in der Benennung mit ausgedruͤckte Zahlen ins Deutſche zu uͤberſetzen, z. B. Viermakulatus anſtatt Quatuormakulatus, welche Freyheit ſich auch Linné nahm, Benennungen aus dem Griechiſchen und Lateiniſchen zuſammen zu ſetzen. Die Abbildungen ſind Theils nach der Natur auf das ſorg - faͤltigſte verfertigt, theils ſind auch viele, aus Mangel der Originalen, aus andern Werken entlehnt. Die von Herrn Herbſt beſchriebenen Kaͤfer, welche noch zur erſten Familie der zweyten Abtheilung der erſten Gat - tung, oder den geſchildeten Erdkaͤfern mit unbewaffne - tem Bruſtſtuͤck aber gehoͤrntem Kopfe, gehoͤren, ſind: der Seyhalar, der Teſtaceus, der Fimetarius, der Vaccinarius, der Erratikus, der Conſpurkatus, der Sordidus, der Granarius, der Haͤmorrhoidalis, der Puſillus, der Jnquinatus, der Bimakulatus, der Pu - tridus, der Scrutator, der Jdiota, der Analis, der Maurus, der Bikolor, der Marianus, der Ater, der[6]Terreſtris, der Ebenus, und der Foetens. Hierauf folgt die zweyte Familie, naͤmlich die ungeſchildeten Erdkaͤfer mit unbewaffnetem Bruſtſtuͤck und gehoͤrntem Kopfe, als: der Bucephalus, der Moloſſus, der Bona - ſus, der Furkatus, der Taurus, der Sphinx, der Scabroſus, der Karolinus, der Vacca, der Capra, der Nuchikornis, der Coenobita, der Vitulus, der Nutans, der Limba - tus, der Trunkatikornis, der Planikornis, der Pul - chellus, der Lemur, der Oryktes, der Lancifer, der Mimas, der Carnifex, der Biſon, der Nikanor, der Bebicaͤus, der Hiſpanus, der Ungarikus, der Gibbu - lus, der Ligiceps, der Bikornis, der Sagittarius, der Valgus, der Frikato, der Reflexus, der Tridens, der Spiniferz, der Vertikornis, der Sulkator, der Vier - puſtulatus, und der Criſtatus. Die dritte Abtheilung begreift die Erdkaͤfer mit unbewaffnetem Kopfe und Bruſtſchilde in ſich, in deren erſten Familie die geſchil - deten ſind, als: der Longimanus, der Chamaͤleon, der Fimoſus, der Digitalia, der Algerinus, der Scorti - korium, der Sterkorarius, der Vernalis, der Oblon - gus, der Luridus, der Variegatus, der Merdarius, der Minutus, der Vierguttatus, der Sus, der Vier - makulatus, der Contaminatus, der Porkatus, der Teſtudinarius, der Aſper, der Quisquilius, der Sa - tellitius, der Sterkorator, der Ruſipes, der Juvenkus, der Splendidus, der Cephus, der Laborator, der Glo - bator, der Septemmakulatus, der Arator, der Bar - hatus, der Blackburnius, der Marginellus, der Skrofa, der Arenarius, der Skaber, der Plagiatus, der Bi - punktatus, und der Einpunkt. Sodann die zweyte Familie, die ungeſchildeten und unbewaffneten Miſt - kaͤfer, als: der Bacchus, der Triankularis, der Pa - ramaribous, der Caribaͤus, der Koͤnigii, der Jmpius, der Sacer, der Laticollis, der Coriarius, der Pilula - rius, der Schaͤferi, der Flavipes, der Schreberi, der Ovatus, der Varioloſus, der Miliaris, der Calkara - tus, der Gibboſus, der Hollandiaͤ, der Kupreus, der Flagellatus, der Squalidus, der Bipuſtulatus, der Pallipes, der Cinctus, der Aeneus, und endlich der Smaragdulus. Uebrigens hat die Jnſectengeſchichte dadurch eine ſehr ſchaͤtzbare Bereicherung erhalten, daß Herr Herbſt in dieſem Theile 13 ganz neue Scarabaͤen zuerſt bekannt gemacht und beſchrieben hat. Auch ver - dient derſelbe Dank, durch das hinzugefuͤgte ſehr muͤh - ſame Regiſter der Synonymen von den in dieſen beyden Theilen beſchriebenen Kaͤfern und kaͤferartigen Jnſecten, nach welchem ein Jeder die ſo verſchiedenen Namen, die manche Kaͤfer empfangen haben, und die oͤfteren Verwechſelungen mancher Schriftſteller ſogleich nach dem Syſtem berichtigen, und in dieſem Werke auffin - den kann.

Neue Art, mathematiſche und aſtronomiſche Jn - ſtrumente abzutheilen, nach der Anweiſung des Herrn Duc de Chaulnes. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt, und herausgegeben von Joh. Samuel Halle, Koͤn. Profeſſor des Adlichen Corps des Cadets zu Berlin. Mit 8 Kupferplatten. Berlin, bey Pauli, 1788. 9 Bog. in med. 4. 20 Gr.

Die Vollkommenheit im Abtheilen mathematiſcher Jnſtrumente hat bisher auf dem ſcharfen Auge und der ſichern und geſchickten Hand derjenigen Kuͤnſtler beru - het, ſo ſolche zu verfertigen pflegen. Allein, nicht zugedenken, daß ſich dieſe Eigenſchaften ſelten in dem be - noͤthigten Grade, um einen wahren großen Kunſtver - ſtaͤndigen zu bilden, vereinigt befinden, ſo goͤnnt ihnen die Natur nur eine gewiſſe Anzahl von Jahren, ſich derſelben zu erfreuen. Uebrigens mag die Geſchicklich - keit eines Mannes noch ſo groß, und ſein Geſicht noch ſo durchdringend ſeyn: ſo kann doch weder die eine noch das andere weder der Genauigkeit einer mechaniſchen Bewegung noch der erſtaunlichen Verſtaͤrkung gleich kommen, die ſeine ihm von der Natur geſchenkte Sinne durch optiſche Jnſtrumente erhalten. Dieſes ſind die beyden Vortheile, die Herr Duc de Chaulnes bey Ab - theilung der mathematiſchen und aſtronomiſchen Jnſtru - mente, welche er in gegenwaͤrtigem Werke abhandelt, angewendet hat. Er macht mit der Beſchreibung der - jenigen, die er zu dieſem Gebrauche erfunden hat, den Anfang, und zeigt hernach die Art und die verſchiede - nen Mittel an, die er gebraucht hat, um ſich derſelben zu bedienen. Die hier beſchriebenen Jnſtrumente ſind: die Jnſtrumente zum Auftragen; das Geſtelle zur Ab - theilung eines Zirkels; das Geſtelle zur Abtheilung einer geraden Linie. Hierauf handelt der Herr Verfaſſer von Abtheilung eines Zirkels; von Abtheilung einer geraden Linie; von Abtheilung der Queer-Linien; von der mu - ſiviſchen Abtheilung oder mit durchſchnittenen Linien; von Abtheilung des Vernier, die auch unter dem Na - men des Nonius bekannt iſt, deren Abſicht iſt, dem Auge kleine Unterabtheilungen kenntlich zu machen; von Abtheilung der Gradſcheibe; von Abtheilung des Zirkels nach Graden, Minuten, ꝛc. von Abtheilung des Linientheilers fuͤr die gerade Linie; von Abtheilung eines Koͤnigsfußes in Zolle, Linien, Zehntheilchen, Zwanzig - theilchen einer Linie, ꝛc. Alles dieſes wird durch 166 ſauber geſtochene Figuren auf 8 Kupfertafeln vollkommen deutlich gemacht.

Leipzig, bey J. F. Junius: Thomas Withers’s, der Arzneywiſſenſchaft Doctors und Arztes am Kranken - hauſe fuͤr die Grafſchaft York, Abhandlung von der Engbruͤſtigkeit und den Heilkraͤften der Zinkblumen, nebſt Krankheitsfaͤllen und Bemerkungen. Aus dem Engliſchen von D. Chriſtian Friedrich Michaelis, Arzt am Johannis-Hoſpital zu Leipzig. 1787. in 8.

Der Verfaſſer theilt die Engbruͤſtigkeit in die con - vulſiviſche oder krampfigte, welche mehrentheils von den Nerven herruͤhrt, und in die ſchleimigte, die mit Auswurf verbunden iſt. Jedoch handelt er von der letztern nur in ſoweit, als ſie mit der convulſiviſchen vergeſellſchaftet iſt, davon auch die Faͤlle am haͤufigſten vorkommen. Die convulſiviſche Engbruͤſtigkeit, in ihren erſten und gemaͤßigten Anfaͤllen, kommt ſchleunig, oft - mals fruͤh Morgens um ein oder zwey Uhr, oder einige Stunden nach dem erſten Schlaf. Der Patient er - wacht ploͤtzlich, und fuͤhlt eine große Verengerung der Bruſt, die mit einem beſchwerlichen Odemholen ver - bunden iſt. Er wird vom Bette aufzuſtehen und die ausgeſtreckte Lage des Koͤrpers zu verlaſſen genoͤthiget, und hat einen heftigen Trieb nach friſcher Luft, die ihn allezeit erquickt. Nach ein oder mehreren Stunden verlaͤßt der Anfall den Kranken, das Odemholen wird wieder frey, und der Puls verliert ſeine vorige wider - natuͤrliche Geſchwindigkeit. Nicht ſelten ſcheint ein[7]ſolcher Patient am Tage ſich vollkommen wohl zu be - finden, und einen regelmaͤßigen Puls und guten Ap - petit zu haben. Aber in andern Faͤllen, und wenn die Krankheit einmal im Koͤrper Wurzel geſchlagen hat, nimmt ſie eine weit fuͤrchterlichere Geſtalt an, ſie bricht auf einmal mit vieler Heftigkeit los, und ihr Anfall dauert wohl verſchiedene Tage, ehe er voͤllig geendiget wird. Sodann entſtehen durch die heftige Anſtrengung Knoten und Beulen in der Lunge, und wenn die Krank - heit einige Jahre hinter einander anhaͤlt, ſchwaͤcht ſie die ſtaͤrkſten Koͤrper, und bringt alle Symptome einer allgemeinen Entkraͤftung hervor, vornehmlich, wenn die Schwaͤche der Lungen ſo groß iſt, daß der Kranke noch lange eine ſehr betraͤchtliche Menge ſchleimigter Feuchtigkeit auswirft. Hiernaͤchſt zeigt der Verfaſſer den Unterſchied der convulſiviſchen Engbruͤſtigkeit von andern ihr aͤhnlich ſcheinenden Krankheiten. Er han - delt darauf von den Urſachen der Engbruͤſtigkeit, und kommt ſodann auf die Curart derſelben. Dieſe han - delt er mit deſto groͤßerer Sorgfalt ab, da dieſe Krank - heit, wie allen Aerzten bekannt iſt, ſich gegen alle Heilmethode aͤußerſt hartnaͤckig erweiſet. Er erfordert zu einer gruͤndlichen Cur geraume Zeit, und von dem Patienten eine hoͤchſt ſtrenge Folgſamkeit in ſeinem Verhalten und den zu gebrauchenden Mitteln, ſonſt haͤlt er die Cur ſchwer, langwierig und ungewiß. Der Raum verſtattet nicht, ihm hierinn zu folgen. Wir wol - len nur bemerken, daß er die Zinkblumen, oder den aus dieſem Mineral bereiteten Kalk, ein ſchon laͤngſt bekanntes krampfſtillendes Mittel, in der convulſiviſchen Engbruͤſtigkeit allen Aerzten zum allgemeinern Mitge - brauch und genauern Pruͤfung aͤußerſt empfiehlt. Er ſelbſt hat es in Jahr 1777 im Hoſpital zu York zuerſt eingefuͤhrt, und verſichert, daß der Erfolg ſeine ganze Erwartung uͤbertroffen, und ihn uͤberzeugt habe, daß die Zinkblumen den Krampf ſtillen, und zugleich den ganzen Koͤrper auf eine merkliche Art ſtaͤrken. Den Kranken raͤth er an, alle durch Feurung erzeugte aͤußer - liche große Waͤrme zu vermeiden, und immer eine ge - maͤßigte oder ganz kalte Luft zu athmen, nie aber eine erhitzte. Der Regel nach zieht er die Landluft der Stadtluft vor, doch, ſagt er, haͤtten ſich manche Pa - tienten in London beſſer befunden, als auf dem Lande, und einige haͤtten in ihrer Krankheit ſogar in Holland mehr Erleichterung geſpuͤrt, als in einer andern duͤn - nern und reinern Luft, vermuthlich weil ſie wegen ihres reizbarern Zuſtandes in großen Staͤdten der Veraͤnderung des Wetters nicht ſo blos geſtellt ſind als auf dem Lande.

Nunmehr folgen die Krankheitsfaͤlle, nebſt den dar - uͤber angeſtellten Bemerkungen: 1) neun Faͤlle, die mit Zinkblumen curirt worden, und wo andere Mittel fruchtlos geweſen ſind. 2) dreyzehn Faͤlle, wo die Zink - blumen gleich anfangs mit gluͤcklichem Erfolg ange - wendet worden. 3) ſieben Faͤlle, welche durch den Ge - brauch von Meerzwiebel, Weinſteinrahm, Queckſilber und Blutlaſſen gehoben worden. 4) zwoͤlf Faͤlle, wo thebaiſche Tinetur, Bieſam, Bibergail, Kampfer, Aether, ſtinkende Aſa und andere Mittel mit gutem Erfolg angewendet worden, und 5) neun Faͤlle, welche mit Jamespulver und Peruvianiſcher Rinde curirt worden.

Wir muͤſſen dieſes nuͤtzliche Buch allen practiſchen Aerzten bey dieſer beſchwerlichen und traurigen Krank - heit zur fernern Pruͤfung beſtens empfehlen.

Philoſophiſche Vorleſungen uͤber das ſogenannte N. T. von K. K. S. Fuͤnfter Band. Leipzig 1788. bey J. F. Junius. 1 Alphab. 4 Bog. in 8.

Dieſer Band, dem nun noch ein ſechster folgen ſoll, begreift die ſaͤmmtlichen Pauliniſchen Briefe in ſich. Angehaͤngt ſind noch einige Vorleſungen allgemeinern Jnhalts uͤber einige Aeußerungen in den Briefen Pauli. Da die Manier des Verfaſſers ſchon bekannt genug, und dieſe in dem vorliegenden Bande dieſelbe iſt, wie in den vorigen, ſo kann es bey dieſer kurzen Anzeige ſein Bewenden haben.

ſch.

Wenn Maͤnner, die ſich beſondern Theilen der Ge - lehrſamkeit vorzuͤglich widmen, und ſich mit gewiſſen Wiſſenſchaften nicht bloß ſpeculativiſch ſondern zugleich auch practiſch beſchaͤfftigen, und ſich darinn einen all - gemeinen Ruhm erworben haben, in ſolcher Wiſſenſchaft Maͤngel und Luͤcken entdecken, und zu deren Abhelfung wuͤrklich ausfuͤhrbare Vorſchlaͤge thun: ſo erhebt ſie die Beſcheidenheit, mit welcher ſie von ihrer Lieblings - wiſſenſchaft, darinn ſie, wo nicht die erſte, doch gewiß auch nicht die unterſte Stufe einnehmen, urtheilen, zu einer neuen Hoͤhe, und ihre Vorſchlaͤge zur Vervoll - kommung verdienen Aufmerkſamkeit und Beyfall.

Dieſes iſt der Fall bey demjenigen Werke, welches Herr Prof. Michelſon in Berlin unter dem Titel: Gedanken uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Ma - thematik, und die Art, die Vollkommenheit und Brauchbarkeit derſelben zu vergroͤßern; ein Verſuch, den Mathematikern und Philoſophen zur Pruͤfung und Ergaͤnzung vorgelegt, in S. F. Heſſe und Comp. Verlage herausgegeben hat. Der gelehrte Herr Ver - faſſer iſt nicht nur bey Gelegenheit ſeines Unterrichts, den er als Lehrer der Mathematik ertheilt, ſondern auch in ſeinen bisher herausgegebenen Schriften beſtaͤn - dig auf die Erleichterung der Mathematik, ohne Nach - theil ihrer Gruͤndlichkeit, bedacht geweſen, und die Proben, die er von ſeinem Verfahren von Zeit zu Zeit dem Publicum vorgelegt hat, ſind ein redender Beweis, daß er in Erreichung dieſer Abſicht gluͤcklich geweſen iſt. Weit entfernt, dadurch von ſich ſelbſt und ſeiner Wiſſen - ſchaft ſtolz, und das Non plus ultra erreicht zu haben, zu denken, entdeckt und geſteht er, daß, obgleich die Mathematik ſich uͤber alle andere Wiſſenſchaften auf eine unerreichbare Art empor geſchwungen hat, ſie doch eines noch hoͤhern Grades der Vollkommenheit und Brauchbarkeit faͤhig ſey, und zugleich von manchen Fehlern gereinigt werden muͤſſe. Man muß gegenwaͤr - tiges Werk ſelbſt und ganz leſen, um die hellen Auf - ſchluͤſſe, die der Herr Verfaſſer uͤber ſeinen Gegenſtand ertheilt, zu ſehen, und die gruͤndlichen Vorſchlaͤge, die er thut, zu ſchaͤtzen. Hier nur ein kleiner Abriß des Plans, nach welchem er gearbeitet hat. Da die Vollkommenheit der Mathematik, im Ganzen genom - men, von jedermann zugeſtanden wird, ſo richtet er bey der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zuſtandes der Mathematik ſein Augenmerk mehr auf die dieſer Wiſſen - ſchaft hier und da noch anklebenden Maͤngel, als auf die die großen Vorzuͤge, welche dieſelbe vor allen uͤbrigen Diſciplinen hat. Der Hauptgeſichtspunct, aus welchem er die Mathematik betrachtet, iſt der, daß er die reine Mathematik als Wiſſenſchaft, die durchaus den Bey -[8]ſtand der Erfahrung entbehren kann, oder als reine Vernunftwiſſenſchaft aus der Conſtruction der Begriffe anſieht. Das ganze Werk iſt in 2 Abſchnitte getheilt. Der erſte hat 3 Abtheilungen. Die erſte handelt von der Beſchaffenheit der Erklaͤrungen, Forderungen, Grund - ſaͤtze und Saͤtze. Die zwote, von der Mathematik und ihren Haupttheilen, im Ganzen betrachtet, als: von der ſynthetiſchen und analytiſchen Methode, uͤber welche zu wenig geſagt zu werden pflegt; von der Ordnung, in welcher ſowol die Theile der Mathematik als die Saͤtze jedes Theils auf einander folgen muͤſſen; von den Luͤcken in der Mathematik, beſonders von der Unvollkommen - heit der Theorie der mathematiſchen Methode; von den Luͤcken in der gemeinen Mathematik; von den Luͤcken zwiſchen der Differential - und Jntegral-Rechnung; von den Luͤcken in der angewandten Mathematik, und von den Unvollkommenheiten der practiſchen Mathema - tik. Die dritte Abtheilung, von der Mathematik in Anſehung ihres Einfluſſes auf die Erhoͤhung der Ver - ſtandeskraͤfte und dem Verhaͤltniſſe derſelben zur Philo - ſophie und den uͤbrigen Wiſſenſchaften. Der zweyte Abſchnitt betrifft die Art, die Vollkommenheit und Brauchbarkeit der Mathematik zu vergroͤßern. Jn der erſten Abtheilung von dem, was zur Vergroͤßerung der Vollkommenheit der Mathematik noͤthig iſt, kommt zuerſt eine ausfuͤhrliche Theorie der mathematiſchen Methode vor, und ſodann wird die Benutzung derſelben zu einem ſolchen Lehrgebaͤude der Mathematik gezeigt, welches, außer der wuͤnſchenswerthen Vollſtaͤndigkeit, auch die nur immer moͤgliche Allgemeinheit, Genauig - keit, Klarheit und Einfoͤrmigkeit an ſich habe. Die zwote Abtheilung unterſucht dasjenige, was zur Ver - groͤßerung der Brauchbarkeit der Mathematik erforder - lich iſt. Unter die Erleichterungsmittel der Benutzung der Mathematik fuͤr diejenigen, welche dieſelbe nicht zu ihrer Hauptwiſſenſchaft machen koͤnnen oder wollen, rechnet Herr Profeſſor M. ein gut angelegtes mathema - tiſches Lexicon. Wir pflichten ihm hierinn voͤllig bey, und wuͤnſchen, daß er, der Meiſter in der mathemati - ſchen Lehrmethode, auch dieſer Arbeit zu unterziehen ſich entſchließen moͤge.

H.

Allgemeine deutſche Bibliothek, des drey und achtzigſten Bandes, erſtes und zweytes Stuͤck. Mit dem Bildniß des Herrn D. Ludwig Julius Friedrich Hoͤpfner. Berlin und Stettin.

Jn dem erſten Stuͤcke des 83ſten Bandes werden Fontangs Abhandlung uͤber das Viperngift, die ame - rikaniſchen Gifte, das Kirſchlorbeergift und einige an - dere Pflanzen-Gifte, (1ſter und 2ter Band) und im 2ten Stuͤcke: Schloͤzers und Gebhardi Geſchichte von Litthauen, Liefland und Curland; Pennants Thier - geſchichte der noͤrdlichen Polarlaͤnder, 1ſter und 2ter Theil, und Doolin von Maynz, ein Rittergedicht, ausfuͤhrlich recenſirt. Nachher folgen die Anzeigen der uͤbrigen Rubriken.

Allgemeine deutſche Bibliothek, des vier und achtzigſten Bandes, erſtes und zweytes Stuͤck. Ber - lin und Stettin, verlegts Friedrich Nicolai, 1788. (Mit dem Bildniſſe des Herrn Johann David Michaelis.)

Jm erſten Stuͤck werden ausfuͤhrlich recenſirt: 1) L. G. Heinrichs deutſche Reichsgeſchichte, 1. und 2terTheil. 2) Gedichte von Blumauer, 1. und 2ter Th. 3) D. J. C. G. Schaͤffers Verſuch einer mediciniſchen Ortbeſchreibung der Stadt Regensburg. Jm zwey - ten: 4) kritiſche Bemerkungen uͤber den religioͤſen Zuſtand der K. K. Staaten, 4 Baͤnde. 5) Entwurf eines allgemeinen Geſetzbuchs fuͤr die Preußiſchen Staa - ten, 2ter Theil. 6) Verſuch uͤber das Volk, von C. G -- r. Nachher folgen die kurzen Nachrichten.

Allgemeine deutſche Bibliothek, des fuͤnf und achtzigſten Bandes, erſtes und zweytes Stuͤck. Berlin und Stettin 1789. (Mit dem Bildniß des Herrn Gmelin, Herzogl. Wuͤrtembergiſchen Raths und Profeſſors der Rechte zu Tuͤbingen.)

Jn dem erſten Stuͤcke des 85ſten Bandes werden zuerſt recenſirt: 1) Geſchichte des ſiebenjaͤhrigen Krie - ges in Deutſchland von G. F. Tempelhof, 2. und 3ter Theil. 2) Nathangel, oder die eben ſo gewiſſe als unerweisliche Goͤttlichkeit des Chriſtenthums fuͤr Na - thangele. 3) Vergleichung des Baues und der Phy - ſiologie der Fiſche mit dem Baue des Menſchen und der uͤbrigen Thiere, von A. Monro, aus dem Engliſch.

Jm 2ten Stuͤcke: 4) Joh. Muͤllers, Geſchichte Schweizeriſcher Eidgenoſſenſchaft, 1. und 2ter Band. 5) Nouveaux Memoires de l Acad. R. de, Sciences & B. L. Année 1785. 6 ) C. H. von Roͤmers, Staatsrecht und Statiſtik des Churfuͤrſtenthums Sachſen, 1 Th.

Bey Frommanns Erben in Zuͤllichau iſt fertig ge - worden: Magazin fuͤr Prediger, oder Sammlung neuausgearbeiteter Predigt-Entwuͤrfe uͤber die Sonn - und Feſttaͤglichen Evangelien und Epiſteln, ſo wie uͤber freye Texte auf Caſualfaͤlle. Neunter Theil.

Dieſer Theil enthaͤlt uͤberhaupt 37 theils kurze Ent - wuͤrfe, theils vollſtaͤndige Predigten, und zwar 12 uͤber evangeliſche, 11 uͤber epiſtoliſche und 6 uͤber freye Texte (unter denen 2 vom verewigten Zollikofer) und unter den Caſualpredigten 2 Einfuͤhrungs -, 1 Abſchieds -, 1 Antritts-Predigt; 1 nach dem großen Brande in Rup - zu Berlin gehaltene; 1 am Bußtage; 1 am Reforma - tionsfeſte, und 1 Confirmationsrede. Auch nur die fluͤchtigſte Durchſicht ſowol dieſes als der vorhergehen - den Theile zeigt: daß mehrere wuͤrdige Maͤnner zu die - ſem Werk Beytraͤge liefern, und eben durch die Zweck - maͤßigkeit derſelben hat dies Magazin ſich den ſo ver - dienten Beyfall erworben, den ihm das Publicum und verſchiedene Journale ertheilt haben. Zu dieſem 9ten Theil z. E. haben 9 verſchiedene Mitarbeiter, unter denen einige von ganz Teutſchland als vorzuͤgliche Kanzelredner anerkannt ſind, Beytraͤge geliefert, die gewiß jeder mit Vergnuͤgen an ihren Platz ſehen wird. Der dieſer gan - zen Sammlung gemachte Vorwurf: Daß ſie wegen des ganz eignen Syſtems des Verfaſſers nur zum Theil brauchbar ſey, iſt alſo nicht gegruͤndet. Jeder billige Beurtheiler wird geſtehen muͤſſen, daß allein der 5te Theil fuͤr die Kanzel nicht ganz brauchbar ſey. Ueberdem hat auch allein dieſer nur einen Verfaſſer gehabt, und der erſte Herausgeber dieſer Sammlung iſt itzt auch nicht einmal mehr Mitarbeiter. Der 8te Band war nur 20 Bogen ſtark, alle uͤbrige aber 23 bis 24. Zur Ent - ſchaͤdigung enthaͤlt dieſer 9te 29 Bogen, und der Preis iſt, wie ſonſten, 20 Gr.

About this transcription

TextNum. 100, 24. Junii 1789
Author[unknown]
Extent8 images; 6834 tokens; 2770 types; 49924 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:32:49Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 100, 24. Junii 1789 . Hamburg1789. Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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