Die Tuͤrken haben den Strich von Schupaneck bis Schwinitza an der Donau beſetzt. Als hier auf unſere Vorpoſten gefeuert ward, und man ſich wegen der Ver - letzung des Waffenſtillſtandes hieruͤber bey dem Pacha von Orſowa beſchwerte, gab dieſer die Antwort, “daß er nicht unter dem Pacha von Belgrad, der einen Waffenſtillſtand eingegangen, ſondern unter dem Pacha von Widdin, der keinen eingegangen, ſtehe. Gleich darauf wurden unſre Vorpoſten von Schupaneck bis Mehadia zuruͤckgezogen. Nachher ruͤckten einige 1000 Tuͤrken gegen Ogradin vor, hauten hier 1 Officier und 24 Mann unſers Freycorps zuſammen, pluͤnderten den Ort, beſetzten die Veteraniſche Hoͤhle, und kamen den 27ſten Junii bis Schwinitza, von da ſich unſere Vor - poſten zuruͤckzogen. Dieſen Vortrab der Feinde rechnet man auf 6 bis 8000 Mann. Das Hauptcorps, welches 20000 Mann ſtark iſt, ſteht noch bey Orſowa. So bald die Erklaͤrung des Pacha von Orſowa, daß der Waffenſtillſtand fuͤr ihn keine Verbindlichkeit habe, im Hauptquartier zu Weißkirchen angekommen war, beor - derte der Feldmarſchall Haddick 4 Bataillons Jnfanterie und 3 Diviſionen Wurmſer Huſaren, unter Commando des Prinzen von Waldeck und des Herzogs von Urſel, nach Stanzillowa. Dieſen Truppen werden mehrere nachfolgen, um Mehadia zu vertheidigen. Die Abſicht der Feinde ſcheint auf Uipalanka und Moldawa gerich - tet zu ſeyn.
Den ſaͤmmtlichen Truppen iſt bekannt gemacht wor - den, daß der Kayſer jeden Soldaten, vom Feldwebel an, der ſich gegen den Feind vorzuͤglich auszeichnet, mit einer Denkmuͤnze belohnen will, die er, als ein Ordenszeichen, am Knopfloch tragen kann.
Am 5ten dieſes ward die folgende Beylage zur Wie - ner Zeitung außerordentlich bekannt gemacht:
“Der Feldmarſchall von Laudon hat aus Alt Gradiska unter dem 27ſten Junii folgende weitere Berichte von der fortgeſetzten Belagerung der Tuͤrkiſchen Veſtung Berbir eingeſandt:
“Jn der Nacht vom 24ſten auf den 25ſten dieſes iſt durch 1000 Arbeitsleute vom Militaire und 650 vom Landvolke das Retranſchement von der Save bis an die Verbaſca ſo weit zu Stande gekommen, daß die Be - deckung ſammt ihren Kanonen des 25ſten des Morgens ſich in die Redouten ziehen konnte.
Durch 350 Arbeiter wurden dann auch der Laufgra - ben und zwey Ricochet-Batterien an demſelben vor - fertiget.
Noch vor Tages Anbruch wurde ebenfalls durch 1200 Arbeiter von den Regimentern und 889 vom Lande in der Gegend, wo ſich die Verbaſca in die Save ergießt, eine zweyte Bruͤcke geſchlagen, und das Re - tranſchement jenſeits der Verbaſca gemacht. Weil auch aus mehreren eingelangten Nachrichten ſehr wahr - ſcheinlich wurde, daß die in verſchiedenen Lagern ſtehen - den feindlichen Truppen zum Entſatze der Veſtung an - zuruͤcken Willens ſeyn, und daher zu beſorgen war, ſie moͤchten ſich in die Naͤhe ziehen, und unſeren Truppen den Uebergang uͤber die Save bey der unterm Varos ſtreitig machen; ſo wurde veranſtaltat, daß noch Nach - mittags des Generals Schindler Brigade, die Broder Scharfſchuͤtzen und 46 Feldjaͤger, mit 14 Kanonen uͤber die neue Bruͤcke ſetzten.
Kaum war die Arbeit der Bruͤckenſchanze angefan - gen, ſo ließ ſich ſchon am Rande der Waldung der Vortrab des feindlichen Entſatzes an verſchiedenen Orten ſehen, und von mehreren Poſten liefen Anzeigen ein, daß haͤuſig Truppen zu 30 und 40 Mann ſtark an - kaͤmen, und ſich am Rande der Waldung lagerten.
Dennoch haben die Feinde nichts weiter unternom - men, ſobald ſie unſere mit beſonderer Geſchwindigkeit[2]erfolgte Truppen Ueberſetzung wahrgenommen haben, und auch die aus Berbir ausgeruͤckte Beſatzung kehrte ſo eilfertig zuruͤck, daß ſie ſich nicht Zeit nahm, alles Vieh von den Feldern in die Veſtung zu treiben, daher eine betraͤchtliche Menge davon unſerer uͤber den Fluß beſindlichen Mannſchaft in die Haͤnde gerieth. Auch fieng erſt gegen Abend aus der Veſtung das Kanoniren wieder an, wodurch an dieſem Tage unſerer Seits 3 Perſonen erſchoſſen und 3 verwundet worden ſind. Unter letzteren iſt der Oberſte Draskoezy, von Nadasdy, begriffen, der eine Quetſchung am Kopfe bekam.
Bey der Verbaſca waren inzwiſchen 600 Arbeiter von den Regimentern beſchaͤfftiget, die Rampen zu den Bruͤcken und einen Damm zu machen, damit der Fluß geſchwellet werden koͤnne.
Mit 300 Landarbeitern wurde die Waldung und das Gebraͤuche zwiſchen der Varbaſca und dem Retranſche - ment ausgehauen, damit ſich der Feind nicht unbemerkt heranſchleichen koͤnne. Bey dieſer Arbeit ſind durch das feindliche Kanonenfeuer 2 Mann erleget worden, und 1 wurde verwundet.
Den 26ſten iſt die Arbeit an der Bruͤckenſchanze fort - geſetzet worden, mußte aber, da der Feind rechts vom Banyalucker Thore ſich eine Scharte zugerichtet hatte, und aus ſolcher die Arbeiter beſchoß, wodurch 3 getoͤd - tet und 3 verwundet wurden, bis zur Daͤmmerung wie - der ausgeſetzet werden. Jn der Nacht jedoch wurde damit fortgefahren, und eine Batterie zu 2 Achtzehn - pfuͤndern und eine Haubitze errichtet. Jnzwiſchen iſt bey dem Retranſchement an der Verbaſca die Ver - ſchanzungsarbeit gaͤnzlich zu Stande gebracht worden.
Die feindliche Beſatzung iſt eifrig beſchaͤfftiget, den Schaden, der durch unſere Kanonen bey Tage verur - ſachet wird, in der Nacht ſo gut als moͤglich auszu - beſſern.
Am 27ſten ſind die noͤthigen Anſtalten getroffen worden, die Tranſcheen vor dem belagerten Platze an dieſem Tage zu eroͤffnen.”
Am 3ten kam hier ein Kayſerl. Officier aus dem Lager von Semlin als Courier mit der wichtigen Nach - richt an, daß die Rußiſche Eskadre unter dem Befehl des Admirals Woinowich die ganze erſte Diviſion der Tuͤrkiſchen Flotte an den Kuͤſten von Beſſarabien an - gegriffen und geſchlagen habe. Dieſe Diviſion war be - ſtimmt, die Tranſportſchiffe zu bedecken, welche Pro - viſionen nach der Armee des Großveziers bringen ſoll - ten. Die Ruſſen haben zu gleicher Zeit die beyden Oerſter Kolat und Kaſtaja in Brand geſteckt. Dieſer Vorfall iſt deſto wichtiger, da man vorherſehen kann, daß es nun der Tuͤrkiſchen Armee an Lebensmitteln ſehlen, und daß ſie außer Stande ſeyn werde, in die - ſem Feldzuge die chimaͤriſchen Plane auszufuͤhren, welche man ſelbiger in Conſtantinopel vorgezeichnet hat. Man meldet aus gedachter Hauptſtadt, daß die Nachricht von dieſem Vorfall daſelbſt eine ſo große Conſternation verbreitet habe, daß der Großherr die Wachen verdoppeln, und aus den Zeughaͤuſern alle Kanonen abfuͤhren laſſen, um damit die Ufer des Ca - nals zu beſetzen, damit die Rußiſche Flotte nicht hinein - komme. Eben dieſe Briefe melden auch, der Groß - vezier ſey abgeſetzt, und der Pacha von Widin ſey zu einem Nachfolger ernannt worden.
Der Rußiſche Miniſter, Graf von Romanzow, iſt aus Frankfurt hier angekommen, und wird naͤchſtens ſeine Reiſe nach Petersburg fortſetzen.
Das Geruͤcht von einem Particulair-Frieden, den der Großherzog von Toſcana durch Unterſtuͤckung des Spaniſchen Hofes und noch anderer Hoͤfe betreiben ſoll, verdient keinen Glauben.
Der ehemalige Fuͤrſt von der Moldau, Ypſilanti, braucht jetzt zu Baden das Bad.
Die Republik Raguſa hat den 7ten des vorigen Mo - nats ihren jaͤhrlichen Tribut von 7000 Zechinen nach Conſtantinopel geſchickt.
Die Geſundheitsumſtaͤnde des Kayſers ſind noch immer abwechſelnd. Seinem Befehl zufolge wird mit dem Bau verſchiedener Haͤuſer in und vor der Stadt, des Kriegs ungeachtet, fortgefahren.
Aus Berichten von unſern Armeen vernimmt man, daß Sultan Selim ſich bey der Armee in Rumelien befinde. Der neue Großvezier ſucht Bender zu ent - ſetzen, das der Fuͤrſt Repnin zu belagern im Begriff iſt. Der ehemalige Groß-Admiral iſt gegen Oczakow im An - zuge, dem aber der Fuͤrſt Potemkin entgegen gehen wird, und ſo wird man naͤchſtens von wichtigen Auf - tritten Nachrichten haben koͤnnen.
Das Corps des Rußiſchen Generals Dorfelden hat ſich mit dem des Prinzen von Coburg vereinigt, auch ſoll der Prinz von Hohenlohe darzu geſtoßen ſeyn. Der General-Feldmarſchall Haddick iſt wieder beſſer. Die Hauptarmee ſtand am 1ſten dieſes noch bey Weißkirchen, war aber im Begriff, durch einen Einfall in Servien den Tuͤrken eine Diverſion zu machen. Der Feldmar - ſchall Laudon fahrt fort, Berbir zu belagern, und thut es mit ſo gutem Erfolge, daß man dieſe Veſtung gegen den 17ten in unſern Haͤnden glaubt. Noch einige Deutſche Regimenter aus Oeſterreich, Boͤhmen, Maͤh - ren, Schleſien, auch aus Gallizien ſollen die Armeen Haddicks und Laudons verſtaͤrken.
Es faͤngt an wahrſcheinlich zu werden, daß Spanien und Sicilien, vielleicht auch Genua und Venedig, noch in dieſem Feldzuge zur See an dem Kriege zwiſchen den Kayſerhoͤfen Antheil nehmen werden.
Die Furcht vor einem gedroheten Mißwachs in den Kayſerl. Koͤnigl. Staaten iſt gaͤnzlich verſchwunden. Nach einem gefallenen ſehr erquickenden Regen hat ſich alles erholt, auch die Weinleſe wird ergiebig ſeyn.
Man ſpricht viel von einer Art Fliegen, die den Leuten und Pferden im Bannat ſehr beſchwerlich ſeyn ſoll.
Auch die heutige hieſige Hofzeitung meldet, daß der Rußiſche Admiral Woinowich die erſte Diviſion der Tuͤrkiſchen Flotte geſchlagen, und alle dabey befindliche fuͤr die Armee des Großveziers beſtimmte Getraide - ſchiffe erbeutet habe; auch daß der Großvezier nach einem kleinen Ort von Beſſarabien verwieſen ſey, und der Pacha von Widdin deſſen Stelle erhalten habe.
Der am vergangenen Freytage von hier entwichene Fuͤrſt Poninski, Kron-Groß-Schatzmeiſter, iſt am Sonn - tage durch einen von hier nachgeſchickten Officier un - weit Thorn, wo er ſich ohne Noth aufgehalten, einge - holt worden. Aus allen Umſtaͤnden zeigt ſich, daß der[3]Fuͤrſt ſeinen Plan zur Flucht ganz und gar nicht gut gemacht hat. Da er mehr als 10 Stunden vor den ihm nachſetzenden Officier voraus hatte, konnte er ſchon uͤber die Grenze ſeyn, ehe dieſer noch von der Stelle abgieng.
Der Koͤnig iſt heute von hier nach Kozienice, ein 12 Meilen von hier liegendes Koͤnigl. Staͤdchen, abge - gangen, und wird kuͤnftigen Sonnabend hier wieder eintreffen, indem die Reichstags-Seßionen kuͤnftigen Montag ihren Anfang nehmen.
Aus Bohopol an der Grenze wird unter dem 29ſten Junii berichtet, daß den 24ſten vorigen Monats eine anſehnliche Tuͤrkiſche Flotte des Nachts nach Odziaby geſegelt ſey, und dort gelandet habe. Man wartete daſelbſt auf die aus Jsmailow kommende Cavallerie. Nach Ankunft derſelben iſt der Marſch uͤber Polanka, Akiermann nach Oezakow, fortgeſetzt worden, welche Veſtung zu Lande und zu Waͤſſer belagert werden ſoll. Der Fuͤrſt Potemkin iſt den 29ſten Junii in Bohopol eingetroffen.
Von den aͤußern Grenzen Pohlens hat man Nach - richt, daß die Rußiſchen Truppen und Patroullen an den Pohlniſchen Grenzen ſehr behutſam ſind, um un - ſern Vorpoſten keinen Anlaß zu Mißverſtaͤndniſſen zu geben.
Den 5ten dieſes ward der aus Warſchau entwichene Fuͤrſt Poninski von einem Pohlniſchen Officier, Rud - nicki, eine Stunde von hier, im Kruge von Rubin - kowo, ſchon uͤber der, von den Preußen, um uns her - um, auch ſelbſt oͤſtlich gemachten Grenze, einem ſonſti - gen Stuͤck von unſerer Mocker, eingeholt. Der Officier hatte einige Soldaten und der Fuͤrſt ſeinen Sohn und einen Bedienten bey ſich. Die 3 letztern wurden auf einen Wagen geſetzt, und den 6ten fuhr der Officier mit dieſen ſeinen Gefangenen in einer hier gekauften Poſtchaiſe nach Warſchau, wo er nun ſeine Beloͤhnung von 1000 Ducaten erhalten wird. Der Sohn des Fuͤrſten hatte ihn dringend gebeten, ſich nicht in Thorn zu verweilen, aber ſein gedankenloſer Aufenthalt in dieſer Stadt hat gemacht, daß er dem nachſetzenden Officier in die Haͤnde gefallen iſt.
Nach der Beſetzung von Chriſtina nahm der General - Lieutenant Michelſon den 12ten Junii ſeinen Weg nach St. Michel. Sein aus Jaͤgern und Coſacken beſtehen - der Vortrab, unter der Anfuͤhrung des General-Majors Deniſow und Rautenfeld, gieng 12 Werſte voraus, und begegnete einer feindlichen Patrouille, die er zum Weichen brachte, wobey 2 Dragoner gefangen genom - men wurden. Zwo Werſte weiter ward man ein feind - liches Picket gewahr, das gleichfalls zuruͤckgetrieben ward; endlich aber, 6 Werſte von St. Michel, ge - langten alle unſere Truppen um 3 Uhr nach Mitter - nacht zu der Ueberfahrt Paraſalma, wo die Bruͤcke ab - genommen war; hinter dieſer befand ſich in dem engen Paſſe eine große, und auf der linken Seite eine klei - nere Batterie. Dieſe ſchuͤtzten das Retranſchement, und feuerten zu gleicher Zeit auf unſern anruͤckenden Vortrab. Doch der andere Theil unſerer Truppenſtieß zu dem erſtern, und nun formirte der General - Lieutenant Michelſon ſeine Fonte in dem Defilee, das ihn vor den feindlichen Schuͤſſen decken konnte, waͤhlte ſich vortheilhafte Plaͤtze, wo er ſeine Kanonen ſo gut richtete, daß die feindlichen bald zum Schweigen ge - bracht wurden. Jnzwiſchen ließ er von den haͤufig auf dem See gehenden Kaͤhnen zwey der feindlichen mit ihrer Mannſchaft, die der Feind ans Land zu ſetzen be - muͤht war, verſenken. Hierauf, und nachdem die Bruͤcke durch Cartaͤtſchen geraͤumt war, blieb ihm nichts mehr uͤbrig, als nur das hinterſtehende Retran - ſchement anzugreifen; hiezu bediente er ſich ausge - hauener und uͤber einander geworfener Balken, und ließ auf die letzte Beveſtigung ſtuͤrmen. Die tapferen General-Majors, Baron Sprengporten, Deniſow und Bergmann waren die erſten, die mit den uͤbrigen Offi - cieren an der Spitze ihrer Commandos ſich an das Re - tranſchement wagten; allein, der Feind, der zu eben der Zeit neue Verſtaͤrkung erhielt, eroͤffnete ein viel heftigeres Feuer, und ganz unvermuthet auch von der linken Seite eine Kanonade Dieſer Vorfall noͤthigte die Belagernde zum Zuruͤckzuge; die Verwundeten aber wurden mitgenommen und alle erettet. Der Feind durfte nicht aus ſeiner Beveſtigung hervor, und be - gnuͤgte ſich damit, daß er nach einem einſtuͤndigen ſtummen Zuſchauer eine Kanone vorruͤckte und feuerte, ohne uns den geringſten Schaden anzufuͤgen. Der Ge - neral-Lieutenant Michelſon blieb da bis zum Abend, hernach zog er ſich nach Chriſtina, um nach Vereini - gung mit den uͤbrigen Truppen einen neuen Verſuch zu unternehmen. Der Geneal Major Deniſow, der ſchon verwundet war, erbot ſich ſelbſt, dir Avantgarde anzufuͤhren, und blieb nach dem Abzuge der Haupt - Truppen zur Beobachtung der Bewegungen des Fein - des, der nachher auch eine Verſtaͤrkung von Jnfanterie mit 3 Fahnen in das Retranſchement aufnahm, zwey Stunden lang auf eben der Stelle. Der Verluſt bey dieſem heftigen Angriff iſt auf beyden Seiten anſehnlich. Von den unſrigen ſind geblieben: Von dem 4ten Jaͤ - ger-Bataillon, der Second-Major, Carl Kettler der Capitain, Semen Meyer. Von den Regimentern: Von dem Leibgrenadier Regimente, die Copitans Luka Puſtowalow, Feder Trofimof und der Second-Lieute - nant Andrey Schlevogt; von dem Kexholmſchen, der Lieutenant Carl Likke; vom Leoniſchen Regimente Do - niſcher Coſacken, der Chorunſchi Jacob Kuchmiſtrow, und 171 Mann an Unter Officieren und Gemeinen. Verwundet worden ſind die durch beſondere Tapferkeit ausgezeichnete General-Majors, Baron Sprengporten, Deniſow und Bergmann, der Kammerjunker und Garde Capitain, Bibikow, der Oberſt-Lieutenant von dem 4ten Jaͤger-Bataillon, Woin Petrowitſch, der Second Major von dem Baſchkiren Regimente, Fuͤrſt Baratagew; die Capitains, von dem Leibgrenadier - Regimente, Peter Jerſchow; von den Jaͤger-Batail - lonen, Jwan Privalow Gyſchizkoy, Michaila Sukow - kin; die Lieutenants, von den Leibgrenadiers, Meyer, und von dem Wyburgiſchen Regimente, Sund; der Stuͤckjunker Glinka, von dem Etat des General-Majors Rautenfelt; der Adjutant Rautenfelt; die Jeſauler der Doniſchen Truppen, Jwan Deniſow, Stepan Boriſow; der Volontair, der junge Baron Sprengporten; die[4]Wachtmeiſter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph, Baron Ungernſternberg, und 254 Mann an Unter - Officieren und Gemeinen. Die genaue Zahl der Ge - toͤdteten und Verwundeten von Seiten des Feindes iſt nicht zu beſtimmen, ſie muß aber die unſrige uͤber - treffen, weil er, außer den mit Mannſchaft verſenkten Kaͤhnen und der bey der Vertheidigung der Bruͤcke Er - ſchlagenen, auch in dem Retranſchement ſelbſt viel Verluſt gelitten, da durch unſere Batterien zwey Pul - verkaſten in die Luft geſprengt, und mit dieſen vor unſern Augen viele in die Hoͤhe gehoben, und dann uͤberall hin zerworfen wurden. Der General-Lieute - nant Michelſon ſetzte ſich der groͤßten Gefahr aus, und unter ihm ward ein Pferd erſchoſſen.
Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls - haber der Armee Anweiſung erhalten, traf zur Bewerk - ſtelligung des Verſuchs gegen den Feind die gehoͤrigen Vorkehrungen, und that den 19ten dieſes einen neuen Anfall auf die feindliche Beveſtigung von St. Michel bey Paraſalma. Er ließ zuerſt die Batterie erobern, eroͤffnete hierauf die Attake von verſchiedenen Seiten, ſchlug den daſelbſt ſich veſthaltenden Feind, und ver - folgte ihn bis St. Michel, ohne ſelbſt einen Schaden zu leiden, und ward Meiſter dieſes Orts und der da - ſelbſt befindlichen Magazine mit Lebensmitteln, Kriegs - und andern Geraͤthſchaften, ausgenommen des Pulver - Kellers, den der Feind, ſeine Flucht zu erleichtern, und unſern ihm nachgeſchickten leichten Truppen die Nachjagd zu erſchweren, angeſteckt hatte. Umſtaͤnd - lichere Berichte hievon werden noch erwartet.
Die Spaniſche Eskadre liegt noch auf unſrer Rhede. — Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algieriſcher Corſar ein Franzoͤſiſches Schiff, welches verſchiedene Maltheſer Ritter nach Maltha bringen wollte, bis unter die Ka - nonen der Jnſel Gozzo verfolgt habe.
Man ſagt, daß zwiſchen der aͤlteſten Prinzeßinn Tochter des Koͤnigs von Neapolis und einem Jnfanten aus dem Bourboniſchen Hauſe eine Vermaͤhlung im Werke ſey.
Der Koͤnig von Sardinien hat bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Herzogs von Aoſta das gewoͤhnliche Don Gratuit in ſeinen Staaten ausſchreiben laſſen.
Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ſtaͤndi - ger Gerichtsbarkeit verſehenen Paͤbſtlichen Nuntien in Deutſchland, bald zur Berathſchlagung anf dem Reichs - tage zu Regenſpurg kommen. Der Churmaynziſche Geſandte daſelbſt hat die in verſchiedenen Zeitungen geſtandene Noten, welche der Maynziſche am Berliner Hofe accreditirte Geſandte in der Nuntiaturangelegen - heit dem Preußiſchen Miniſterio uͤbergeben, und von demſelben zuruͤck erhalten haben ſoll fuͤr unaͤcht erklaͤrt.
Herr Ober-Conſiſtorialrath Gedicke aus Berlin iſt durch Darmſtadt gereiſet, bey Hofe gnaͤdig aufgenom - men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen gezogen worden.
Zu Genua wird eine Anleihe fuͤr Rußland negociirt, deſſen Unterzeichner unter andern alle Privilegien eines Rußiſchen Buͤrgers in allen Rußiſchen Provinzen ge - nießen ſollen.
Geſtern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf ein Blitz die Spitze des Marienkirchthurms grade unter der Krone, und zuͤndete, ſo daß der Thurm binnen einer halben Stunde ganz in Feuer ſtand. Die Ein - wohner unſerer Stadt mußten, ohne im geringſten etwas zur Rettung unternehmen zu koͤnnen, der Wuth des Feuers zuſehen. Jnnerhalb 3 Stunden war die ſchoͤne Zierde Stettins ſo ausgebrannt, daß nur die Mauern noch ſtehen. Die beyden Kirchendaͤcher wur - den ſogleich, als ein Stuͤck des brennenden Thurms herabſiel, ein Raub der Flamme. Jndeſſen herrſchte zum Gluͤck eine voͤllige Windſtille; auch fiel der Thurm groͤßtentheils in ſich ſelbſt zuſammen. Zwey benach - barte Haͤuſer und das Jagetenfelſche Collegium haben viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die Gewoͤlbe an einzuſtuͤrzen. Sachverſtaͤndige ſchaͤtzen den Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menſchen beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man noch nicht.
Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu - factur mit Jhrer Gegenwart. Geſtern ward die Oper Proteſilao zum zweytenmal vorgeſtellt.
Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt aus Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats - miniſter von Heinitz und von Werder ſind nach Sachſen und Frankfurt an der Oder, und der General-Lieutenant, Graf Hordt, iſt nach Sachſen abgegangen.
Geſtern iſt der an den Koͤnigl. Daͤniſchen Hof er - nannte Kayſerl. Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Breuner, mit ſeiner Gemahlinn hier eingetroffen, und wird in der kuͤnftigen Woche ſeine Reiſe nach Copen - hagen fortſetzen.
Heute fruͤh iſt ein Rußiſch-Kayſerl. Courier, von Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt nach Peters - burg gegangen.
Heute Nachmittag ſind Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. die verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin, hier eingetroffen, um einige Monate in unſerer Stadt zuzubringen.
Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptſtraße belegenes Wohnhaus, nebſt Garten, Laͤndereyen, Pferde, Kuͤhe, Acker - geraͤth, zu verkaufen; es beſtehet ſolches in ein maßives Wohn - haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60 Fuß tief, unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern, 8 Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Kuͤchen, 2 Saͤle, 1 Vorder - Saal, 2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn - Scheune, von ſtarkem guten Holze gebauet; ein Wagenremiſe, alles im guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof - und Miſtplatz; einen großen Garten hinter dem Hauſe, von 6 Himpten Korn Einſaat, mit ſehr ſchoͤnen Fruchtbaͤumen, ꝛc. beſetzt; ein Garten zur Seite des Hauſes; 8 Morgen, 7 Himpten Einſaat, ganz freyes Marſchland; 3 Morgen Geeſtland; eigen Torfmohr; 8 Kirchenſtuͤhle und 2 Begraͤb - niſſe. Und koͤnnen ſich Kaufliebhaber bey Unterſchriebenem, als Bewohner und Eigenthuͤmer deſſelben, melden, die Con - ditiones daſelbſt vernehmen, und ſoll nach annehmlichem Bot zugeſchlagen werden.
Damit unſere Leſer uͤber den Werth dieſes Buchs ſelbſt urtheilen koͤnnen, wollen wir die Ueberſchriften der in dieſem 2ten Theile enthaltenen Abſchnitte an - fuͤhren.
Erſtes Buch. Von dem Rechte der Perſonen nach ihren verſchiedenen Verhaͤltniſſen im Staate.
Erſtes Kapitel. Von den Rechten und Verbindlich - keiten der Menſchen in Ruͤckſicht auf Geſchlecht, Geburt, Alter, Geſundheit, Freyheit und Ehre. 1ſter Abſchnitt. Von der Art und Weiſe, wie die Rechtsgelehrſamkeit vorgetragen wird. 2ter Abſchn. Rechte der Menſchen in Ruͤckſicht auf das Geſchlecht. 3ter Abſchn. Rechte der Menſchen in Ruͤckſicht auf die Geburt. 4ter Abſchn. Rechte der Menſchen in Ruͤckſicht auf das Alter. 5ter Abſchn. Rechte der Menſchen in Ruͤckſicht auf die Ge - ſundheit und Ehre. 6ter und 7ter Abſchn. Rechte der Menſchen in Ruͤckſicht auf die Freyheit. 8ter Abſchn. Von den Klagen aus dem Perſonenrechte uͤberhaupt.
Zweytes Kapitel. Von den Rechten des niedern Adels in Deutſchland. 1ſter Abſchn. Rechte des nie - dern Adels in den aͤlteſten Zeiten. 2ter Abſchn. Rechte des niedern Adels in neuern Zeiten. 3ter Abſchn. Von den Vorrechten des alten niedern Adels vor dem neuen. 4ter und 5ter Abſchn. Gemeinſchaftliche Rechte des niedern Adels. 6ter Abſchn. Von den Klagen wegen des niedern Adels.
Drittes Kapitel. Von den Rechten des Buͤrger - ſtandes. 1ſter Abſchn. Vom Buͤrgerrechte bey den Roͤmern. 2ter Abſchn. Vom Buͤrgerrechte in Deutſch - land. (Hier werden die Rechte des Stadtraths und der Patrizier in den Reichs - und Landſtaͤdten angefuͤhrt. ) 3ter Abſchn. Von der Erlangung des Buͤrgerrechts, und dem Unterſchiede zwiſchen Buͤrgern und Fremden. 4ter Abſchn. Von der Handlung. (Ein vortrefflicher Abſchnitt. ) 5ter Abſchn. Von der Braugerechtigkeit der Staͤdte. 6ter Abſchn. Von Handwerken uͤberhaupt. 7ter Abſchn. Von den landesherrlichen Rechten in Handwerksſachen. 8ter Abſchn. Von den Rechten der Handwerksmeiſter. 9ter Abſchn. Von Geſellen und Lehrjungen. 10ter Abſchn. Vom Zunftzwange. 11ter Abſchn. Von den Klagen wegen des Buͤrgerſtandes.
Viertes Kapitel Von den Rechten des Bauern - ſtandes. 1ſter Abſchn. Vom Bauernſtande uͤberhaupt. 2ter Abſchn. Von den verſchiedenen Claſſen der Bauern. 3ter Abſchn. Von Bauerguͤthern. 4ter Abſchn. Von den Frohndienſten der Bauern. 5ter Abſchn. Von den Abgaben der Bauern. 6ter Abſchn. Von denKlagen wegen der Frohndienſte und Abgaben der Bauern.
Einſichtsvolle Rechtsgelehrte werden aus dieſer kur - zen Jnhaltsanzeige ſogleich bemerken, was fuͤr wichtige und ſchwere Materien in dieſem 2ten Theile vorkom - men. Nach unſerer Ueberzeugung iſt alles ſehr gut be - arbeitet worden, und wir zweifeln daher gar nicht, daß des Verfaſſers Arbeit ſehr vielen von den auf dem Titel genannten Perſonen angenehm und nuͤtzlich ſeyn werde. Wie uns verſichert worden iſt, ſo hat ſich die Anzahl der Praͤnumeranten, nach Erſcheinung des 1ſten Theils ſehr vermehrt, woraus ſich denn der Beyfall, welchen das Werk findet, mit Recht vermuthen laͤßt.
Jm Verlage der Bohnſchen Buchhandlung in Ham - burg iſt herausgekommen: Memoires ſur la Campagne de 1788 en Suede, par le Prince Charles de Heſſe, gr. 8. à 2 Mk. 4 ßl.
Neue Pohlniſche Armee-Uniformen. Erſtes Heft, welches die Uniformen der National-Cavallerie, ſowol der Krone Pohlen als von Litthauen, auf 6 Blatt in ganzen Figuren zu Pferde, ſauber illuminirt, nebſt einem Generalverzeichniß der ganzen Pohlniſchen Armee nach dem alten und neuen Etat enthaͤlt, wird in der Wewerſchen Buchhandlung zu Berlin fuͤr Einen Thaler verkauft.
Am Dienſtag, den 28ſten Julius a. c. ſollen auf Ordre Curatores Bonorum durch den Mackler Pierre Laporterie in Auction auf dem Eimbeckiſchen Hauſe verkauft werden: Eine Parthey loſer Brillanten und Roſetten; einige Kopfnadeln, Medaillons, Schleifen, Ohrgehaͤnge, ꝛc. von Roſetten, beſonders reiche Manns - Uhren nebſt Ketten; einige goldene Repetier-Uhren und andere, nebſt verſchiedenen Galanterien. Nachhero am naͤchſten Dienſtag nach der Auction verſchiedene große, theils loſe, theils gefaßte Brillanten von 12 bis 19 Graͤn das Stuͤck, worunter zwey egale und reine à jour geſaßte Brillant-Pandeloques, ſo beyde 37½ wiegen ſollen, ꝛc.
Am Montag, den 27ſten Julius, ſind dieſe Sachen bey dem Mackler ſelbſt, auf der großen Dreybahn, des Morgens von 9 bis 12 Uhr, in beliebigem Augenſchein zu nehmen.
Da auf die angekündigte bibliſche Katechetik des Herrn Paſtor Werners, zu Nöda, von Perſonen geiſtlichen und welt - lichen Standes, auch für Kirchen, ſubſcribirt worden; ſo hat der Druck dieſes Werks bereits ſeinen Anfang genommen. Jch erſuche noch diejenigen reſp. Gönner und Freunde, welche auf meine Bitte Subſcriptionsſammlung geneigt beſorgt ha - ben, mir die Namen oder Anzahl der Subſcribenten zu über - ſenden. Verſchiedene Gelehrte haben das Bedürfniß eines ſolchen Hülfsbuchs für unſtudirte Religionslehrer anerkannt, und den Herrn Verfaſſer zur Ausführung ermuntert, dabey aber die Beſorgniß geäußert, daß es zu weitläuftig und zu[6]theuer werden mögte. Er hat deswegen das Manuſcript ſo - wol nochmals erwiedert, als auch ſo viel möglich abgekürzt. Jeder Sachkundige ſiehet ein, daß der Autor bey der Abkür - zung den Zweck ſeines Buchs nicht aus den Augen verlieren darf. Mit einigen durftigen Fragen über bibliſche Sprüche iſt dem Schul-Lehrer auf dem Lande nicht geholfen, er kann ſich damit bey den Schul Examen nicht ſonderlich auszeichnen. Macht er ſich aber den Gang der Jdeen in dem Hülfsbuch ge - läufig, ſo kann er, mit der Bibel in der Hand, die reine Chri - ſtusreligion überzeugend und praktiſch vortragen, und ſich hof - fentlich vor Theologen und Nicht. Theologen als Bibelerklärer und Catechet getroſt hören laſſen. Jn dem erſten Bande ſind die Lehren von Gott und ſeinen Eigenheiten von der Schöpfung, Fürſorge, und die wichtigſten Punkte der chriſt - lichen Moral nach den Hauptſprüchen behandelt, da denn auch die Lehre vom Eidſchwur vorkommt, welche für Schul - Lehrer immer ſchwer und doch höchſt nothwendig iſt. Jch, als Verleger, gebe dem Publicum die Verſicherung, daß ich ihm auch den folgenden Theil des gemeinnützigen Werks möglichſt wohlfeil will in die Hände liefern. Zur Erleichterung des An - kaufs ſoll der Subſcriptionspreis à 12 Gr. bis Michaelis d. J. offen bleiben.
Wenn das Studium der Mythologie nützlich werden ſoll, ſo muß es erſt an und für ſich intereſſant gemacht werden. Das wird es aber nicht durch bloß hiſtoriſche Bearbeitung, welche bisher in allen mythologiſchen Lehrbüchern geherrſcht hat. — Hiſtoriſch bearbeitet ermüdet das Studium der Mythologie ſehr bald durch ſeine Trockenheit, und bringt der Jugend ſchon im Voraus einen Ekel vor den klaßiſchen Dichtern der Alten bey, zu deren Verſtändniß es doch nützen ſoll. Ein mytholo - giſches Lehrbuch kann aber nie zu dem wahren Verſtändniß der Alten führen, wenn es ihre ſchönen Dichtungen nicht ſelber, im poetiſchen Sinn genommen, als ſchön wieder darſtellt, und ſie im Ganzen als eine hohere Sprache, als ſchöne Sym - bole nimmt, wodurch die Alten das Weſen der Dinge bezeich - neten; der ungeheuren Maſſe, Erde, Meer und Luft Umriß und Bildung gaben, und auf die Weiſe das Lebloſe gleichſam beſeelten, und es ſich wieder näher brachten. — Kurz, die Mythologie der Alten muß in dem Sinne genommen werden, wie ſie von den Dichtern ſelbſt genommen und angewandt iſt. Jhre Entſtehung bleibt immer etwas Untergeordnetes, Zufäl - liges, worauf es bey einem mythologiſchen Lehrbuche, welches zu einer Einleitung in die klaßiſchen Dichter beſtimmt iſt, weit weniger ankommt, als auf den Geiſt des Ganzen, welcher die Dichtungen betrifft. Jch habe den Entwurf zu einem ſolchen mythologiſchen Lehrbuche, bey meinem Aufenthalt in Rom, zum Theil ſchon ausgearbeitet, und bin nun geſonnen, ihn auszuführen, und dies Werk, welches ungefähr ein Alphabet ſtark werden wird, im Verlag der Königl. akademiſchen Kunſt - und Buchhandlung herauszugeben.
Moritz.
Unterſchriebene Handlung, welche den Verlag dieſes Werks, das wenigſtens mit 30 Kupfern, nach den beſten Antiken ge - zeichnet und geſtochen, verſehen wird, übernommen hat, bietet dem Publicum und den Schulen daſſelbe auf Subſcription für den äußerſt geringen Preis von Einem Thaler an, um die Anſchaffung deſſelben zu erleichtern. Sie ſetzt hierdurch den Subſcriptionstermin bis zum 1ſten October d. J. veſt, nach deſſen Ablauf dieſes Buch nicht anders als zu 1 Rthlr. 12 Gr. abgelaſſen werden kann. Das Werk erſcheint in der Oſter - Meſſe 1790. Diejenigen, welche ſich für dieſes nützliche Werk intereßiren, und Subſcribenten ſammlen wollen, erhalten für ihre Bemühung das eilfte Exemplar umſonſt. Briefe und Gelder, bey Ablieferung der Exemplare, werden Franco ein - geſandt, dagegen die Verſendung der Exemplare auf Koſten der Handlung bis Leipzig geſchiehet.
Kupferſtiche:
(Auch ſind bey uns die ſammtlichen Kunſtwerke der Ber - liniſchen academiſchen Künſtler, beſtehend in Gipsabgüſſen oder Kupferſtichen, zu haben.)
Da von verſchiedenen Orten her häufige Anfragen an uns gethan worden ſind, ob wir nicht auch außer der allgemeinen Charte von Deutſchland, welche einen Theil des Sotzmanni - ſchen Atlaſſes zu Doctor Büſchings Erdbeſchreibung ausmacht, Special-Charten von den einzelnen Deutſchen Ländern liefern würden; ſo ſind wir, um auch von dieſer Seite den Liebha - bern der Geographie keinen Wunſch übrig zu laſſen, mit dem Herrn geheimen Secretair Sotzmann einig geworden, auch einen Atlaß von Special-Charten Deutſchlands als einen An - hang zu den Büſchingiſchen herauszugeben. Dieſelben wer - den in gleichem Formate mit eben der Genauigkeit und der größten Vollſtändigkeit gezeichnet, und mit aller Sorgfalt und Sauberkeit geſtochen werden. Die Preußiſchen Staaten — das Königreich Preußen, um der Vollſtändigkeit willen mit inbegriffen — machen den Anfang. Sie werden ebenfalls Heftweiſe zu ſechs Charten erſcheinen, und wir bieten ſie dem Publicum für den gleichen Pränumerationspreis von 20 Groſchen das Heft an. Der Termin bleibt offen bis zum 1ſten October. Nach dieſer Zeit koſten ſie 1 Rthlr. 8 Gr. Die Bedingungen, unter welchen wir die Herren Collecteurs Vorauszahlung darauf anzunehmen bitten, ſind die nämlichen, die wir ihnen bey dem erſtern Atlaſſe, deſſen erſtes Heft nun - mehr fertig geworden iſt, und gegen Vorauszahlung von 20 Gr auf das Zweyte von den Pränumeranten abgefodert werden kann, zugeſtanden haben.
Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:32:49Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
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