Von dem Oberbefehlshaber der Flotte in der Oſtſee, dem Admiral Tſchitſchagow, iſt ein Bericht eingeſandt, daß der Feind, der die Wichtigkeit unſers bey dem Vorgebirge Parkulauta gefaßten Poſtens, wodurch die Gemeinſchaft zwiſchen Helſtugfors und andern gegen Weſten liegenden Oertern aufgehoben worden, kannte, alle moͤgliche Muͤhe angewandt, unſer Detaſchement zu verdraͤngen. Zu dieſem Ende naͤherten ſich den 3ten die feindlichen Kriegs-Ruderfahrzeuge in einer Anzahl von 3 Halbgaleeren, 4 Kanonier-Kaͤhnen und einer Schebecke, aus Sweaborg, unter Oſtwind dem Vorgebirge Parkulauta. Der Anfuͤhrer unſers dorti - gen Detaſchements, der Capitain vom zweyten Range Scheſchukow, ward dieſer Annaͤherung gewahr, und ließ ſeine leichten Fahrzeuge, weil die großen des nie - drigen Waſſers wegen ſich dahin, ohne ſelbſt Gefahr zu laufen, nicht wagen konnten, die Ruderfregatte St. Marcus, die Brigantine Neptunus und den Cutter Letutſchi gleich auf ſie Jagd machen. Die feindlichen Fahrzeuge kamen in einer Entfernung von 5 Werſten von dem Vorgebuͤrge aus dem Meerbuſen her, und eroͤffneten zuerſt auf die unſrigen eine ſtarke Kanonade. Der Capitain Scheſchukow, der zu eben der Zeit von ſeinem Schiffe auf dem Cutter, der Gluͤckliche, zur Beobachtung einer beſſern Ordnung, abgefahren, ſah, daß das feindliche Feuer, das ſchon uͤber eine halbe Stunde fortdauerte, uns keinen Scha - den verurſachte, und befahl daher, ſich ihm eiligſt, ſo viel wie moͤglich, zu naͤhern; da dieſes geſchehen, ward auch von unſerer Seite eine Kanonade mit ſolcher Schnelligkeit eroͤffnet, daß der Feind nachzugeben an - fieng. Mittlerweile ward auch auf dem feindlichen Ufer das Kanoniren viel lebhafter. Der Capitain Scheſchukow, der dieſes bemerkte, ließ den Angriff auf die ſich zuruͤckziehenden Fahrzeuge fortſetzen, und zu -gleich auf das neue feindliche Feuer der Batterien mit gluͤhenden Kugeln agiren. Das Treffen ward von beyden Seiten ſehr hartnaͤckig. Der Commandeur der Fregatte St. Marcus, Lieutenant von Deſſen, richtete ſeine Schuͤſſe auf die Batterie, die Brigantine und der Cutter aber aͤngſtigten die feindlichen Fahrzeuge. Nachdem der Feind faſt drittehalb Stunden unſerm heftigen Angriffe Widerſtand geleiſtet, ward er endlich genoͤthiget, ſowol zu Waſſer als zu Lande in der groͤß - ten Unordnung die Flucht zu ergreifen. Die Fahrzeuge ſuchten ihre Rettung in den Scheeren hinter den Klippen, wohin die Unſrigen ihnen nicht folgen konn - ten, das Jnfanterie-Detaſchement aber im Walde, das uns zwey 14pfuͤndige Kanonen von gegoſſenem Eiſen, eine Menge Pulver, Kugeln und Cartaͤtſchen, ein Lager von 3 Zelten, Segel, ein kleines Fahrzeug und die ganze Soldaten-Bagage zur Beute hinterließ. Vor der Flucht ſuchte der Feind die Kanonengeſtelle und Platzformen in Brand zu ſtecken; allein, der Ca - pitain Scheſchukow eilte ans Ufer, und befahl, die ſchon angebrannten Stellen auszuloͤſchen. Auf der Batterie fand man auf dem Heerde, wo die Kugeln gluͤhend gemacht worden, noch 15 derſelben im Feuer. Die Batterie ward von den unſrigen auſgegraben, zer - truͤmmert, und nebſt der Huͤtte in Aſche verwandelt. Ob man gleich den feindlichen Verluſt bey dieſem Vor - falle nicht angeben kann, ſo laͤßt ſich dennoch aus der zuletzt ſehr geſchwaͤchten Wirkung der Kanonen, Regie - rung der Segel und der Ruder ſchließen, daß er keinen geringen Schaden gelitten. Unſerer Seits iſt keiner geblieben. Verwundet worden ſind auf den Fahrzeu - gen ein Steuermann und 3 Gemeine.
Jn der 124ſten Seßion aͤußerten die Herren Potocki, Landbothe von Podlachien, und Matuszewicz, von Brzeſi in Litthauen, ihr Verlangen, daß der Reichstag[2]wegen der jetzigen dringenden Angelegenheiten nicht mehr limittirt werden moͤchte, und daß der Koͤnig nicht allemal den Seßionen beywohnen duͤrfe, damit das anhaltende Sitzen ſeiner Geſundheit nicht nachtheilig werde. Der Koͤnig nahm hierauf das Wort, lobte den Eifer, den man dadurch bewies, daß man ohne Zeit - verluſt uͤber die Angelegenheiten des Landes Berath - ſchlagungen zu halten bemuͤht waͤre, glaubte aber, daß vier Seßionen in der Woche hinlaͤnglich waͤren.
Hierauf proponirte Herr Suchodolcki, Landbothe von Chelm, die Revenuͤen des Bißthums Crakau fuͤr den Schatz zu beſtimmen, und nur 100000 Gulden jaͤhrlicher Einkuͤnfte dem kuͤnftigen Biſchof zu aßigni - ren. Dieſes Project ward von vielen Landbothen un - terſtuͤtzt, die Biſchoͤfe aber, oder der geiſtliche Stand, proteſtirten dagegen aufs ſtaͤrkſte. Da ſich die Debat - ten daruͤber in die Laͤnge zogen, ward der Turnus proponirt: Ob die Biſchoͤfe von Crakau jeder 100000 Gulden jaͤhrlicher Einkuͤnfte erhalten, oder ihre alte Revenuͤen beybehalten ſollen? Nach geſchehe - ner Stimmenſammlung ward erſteres mit 62 Stimmen gegen 20 beybehalten. Jn den geheimen Stimmen zaͤhlte man fuͤr die neue Einrichtung 56 Stimmen ge - gen 23.
Jn der 125ſten Seßion verſuchte noch der geiſtl. Stand, die wegen des Bißthums Cracau gemachte Einrichtung, durch das Verwenden des hieſigen Paͤbſtlichen Nuntius, welcher darum erſucht worden, zu erſchweren; es ward von neuem, ſo wie auf der letztern Seßion, gegen die - ſes Anſuchen vieles geſprochen, und der geiſtliche Stand mußte viele neue Ermahnungen anhoͤren, und ſich be - lehren laſſen, wie weit er in dieſen Zeiten die Pflichten ſeines Standes aus den Augen geſetzt habe. Dieſe Seßion verfloß in aͤhnlichen Debatten. Am Ende der - ſelben ward derjenige Officier, der den Fuͤrſten Po - ninski zuruͤckgebracht hat, zum Handkuß des Koͤnigs gelaſſen, fuͤr welchen auch noch eine Belohnung be - ſtimmt werden wird.
Aus der Ukraine wird unterm 15ten dieſes berichtet, daß eine Tuͤrkiſche Flotte von 100 Segeln unter Oczakow ſich befinde, — daß die Ruſſen die Nachbarſchaft von Bender verlaſſen, und daß ein Congreß in Jaſſy gehal - ten werden ſoll. Die Nachrichten aus Wien reden ebenfalls von Friedensunterhandlungen. Jn kurzem wird man erfahren, in wie weit dieſe Friedensgeruͤchte gegruͤndet ſind.
Die Kornpreiſe fangen hier und in Danzig an, etwas zu fallen.
Die Nachricht, daß die Tuͤrken die Jnſel Berefan wieder eingenommen haͤtten, hat ſich noch nicht be - ſtaͤtigt.
Der Fuͤrſt Potemkin hat wieder fuͤr 3 Millionen Pohlniſcher Gulden Guͤter gekauft, groͤßtentheils vom Woywoden von Kiew.
Der Preußiſche Geſandte hat dem Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten eine Note uͤbergeben, daß bey der Arretirung des Fuͤrſten Poninski das Preußiſche Territorium verletzt worden.
Die Streitigkeiten zwiſchen dem Herzoge von Cur - land und den Landſtaͤnden dauern noch fort.
Von unſerer Flotte haben wir keine weitere Nach -richt, als daß ſelbige Gothland paßirt ſey, und weiter oſtwaͤrts gehe.
Den 11ten ſind 600 Mann Truppen aus Stralſund zu Yſtadt angekommen, welche hier nach Finnland eingeſchifft werden ſollen.
Alle Officiers, die Erlaubniß erhalten haben, nach Stockholm zu kommen, begeben ſich nun wieder nach Finnland zu ihren Regimentern.
Der Koͤnig hat beym Schwerdtorden eine neue Wuͤrde errichtet, und ſelbige kann nur zu Kriegszeiten vor der Fronte der Armee ertheilt werden. Diejenigen Officiers der Regimenter, welche ſchon Ritter vom Schwerdtorden waren, und ſich durch Tapferkeit im Kriege auszeichnen, werden zu Rittern des großen Kreuzes ernannt, welches an einem Bande getragen wird. Wird der Ritter Commandeur des Ordens, ſo traͤgt er ein mit Silber umgebenes Schwerdt an der linken Seite der Bruſt. Wird er Commandeur des großen Kreuzes, ſo traͤgt er 2 kreuzweis liegende Schwerdter an den Spitzen des Sterns. Wird er Ritter des Seraphinenordens, ſo traͤgt er das mit Silber umgebene Schwerdt unter den Zeichen des Seraphinenordens. Weder der Koͤnig, noch die Prinzen und andere, koͤnnen dieſen Orden tragen, wenn ſie ſich nicht wider die Feinde des Vaterlands hervorgethan haben.
Dem Vernehmen nach hat man von der Rußiſch - Kayſerl. Flotte, welche aus Cronſtadt und Reval aus - gelaufen, 22 Linienſchiffe bey Reval geſehen; 2 Rußi - ſche Linienſchiffe ſollen ſich bey der Rußiſchen Galee - renflotte befinden.
Herr Necker iſt durch dieſe Stadt nach der Schweiz gegangen.
Unſer Magiſtrat hat große Niederlagen von Stein - kohlen veranſtaltet, und die Einwohner bey den ſteigen - den Holzpreiſen zum Brande derſelben ermuntert.
Aus verſchiedenen Gegenden meldet man, daß die Getraidepreiſen ſehr fallen.
Herr Necker iſt ſo eben hier angelangt, und faſt zu gleicher Zeit ein Courier aus Paris mit Depeſchen, die ſeine Zuruͤckrufung enthalten. Der eigentliche Cabinets Courier aber iſt nach Genf geſandt worden, und ehe er die Auftraͤge von dieſem nicht weiß, will er ſich zu nichts entſchließen. Man kann aber ziemlich darauf rechnen, daß er ſeine Stelle wieder annehmen wird.
Geſtern hatten wir einen Tag, den gewiß unſere Kindeskinder noch merkwuͤrdig finden werden. Die Buͤrger hatten naͤmlich ſchon vor 3 Monaten Repraͤſen - tanten gewaͤhlt, um die bey dem Magiſtrat einge - ſchlichenen ungeheuren Mißbraͤuche, und die Ariſtocratie, deren er ſich anmaßte, abzuſchaffen, und die alte Ord - nung wieder herzuſtellen. Dieſer letzte verſchob ſeinen Ausſpruch von einer Zeit zur andern, bis geſtern die auf - gebrachte Buͤrgerſchaft dem verſammelten Rath oͤffent - lich ſchwor, daß die Haͤuſer deſſelben morgen zum Stein - haufen werden, und ſie ſelbſt das Opfer feyn ſollten, wenn ſie ſich nicht nach ihrem Willen fuͤgten. Dennoch verzog ſich der Entſchluß bis Nachmittags um 4 Uhr. [3]Nun wurden vom Poͤbel alle Fenſter am Rathhauſe eingeworfen; er ſchaͤumte von Wuth, und das Leben der Funfzehner (ein Collegium) war in großer Gefahr. Die Cavallerie ruͤckte an, die Thore wurden geſchloſſen — es half aber alles nichts, der Aufruhr wurde immer aͤrger, bis endlich der Magiſtrat alles unterzeichnete. Verſchiedene Funfzehner haben ſich aus dem Staube gemacht; andern ſind heute Nacht die Haͤuſer ge - ſtuͤrmt worden. Ein ſicherer Ammeiſter mußte vor - geſtern ſchon herhalten; ſein ganzes Haus iſt inwendig zerſtoͤrt, und unſer Commandant war ſein Retter, denn die Empoͤrer hatten einen Sack bey ſich, in welchen er geſteckt und erſaͤuft werden ſollte.
Dieſen Abend iſt die ganze Stadt erleuchtet.
Geſtern ſchien es hier wieder ruhig zu ſeyn, aber es dauerte nicht lange, indem ſich das Volk des Nachmit - tags wieder verſammelte, weil, wie man vernommen, die Funfzehner dasjenige nicht haben unterſchreiben wollen, was ihre Collegen beſchloſſen hatten. Der Poͤbel drang ins Rathhaus, und verheerte alles. Die Ziegel wurden von den Daͤchern gehoben, allen Wein - faͤſſern der Boden ausgeſchlagen, daß man in dem Keller bis unter die Arme im Wein badete. Alle Meublen und das Archiv ſind zerſtoͤhrt, und die Fenſter heraus geworfen. Die Garniſon haͤlt es mit den Buͤr - gern, und alle dieſe Unordnungen geſchahen im Ange - ſichte ſtarker Pikete von Cavallerie und Jnfanterie, die ſich nicht regeten. Uebrigens ſtand die ganze aus eini - gen tauſend Mann beſtehende Garniſon die ganze Nacht unter den Waffen. Ein Theil der Buͤrgerſchaft muß dieſen Mittag zu Fuß und zu Pferde, mit weißen Baͤn - dern um dem Arm, bewaffnet erſcheinen, um das Mili - tair, das ſchon 2 Tage und Naͤchte bewaffnet geweſen, abzuloͤſen. Dem Ammeiſter Kampp hat der Poͤbel die Fenſter und Thuͤren ſeines Hauſes zerſchlagen, auch deſſen und des Rathsherrn Treutlinger vor der Stadt liegende Guͤter ſind ſo zu Grunde gerichtet, daß kein Stein auf den andern geblieben iſt.
Es iſt zuverlaͤßig, daß der Pacha von Belgrad erklaͤrt hat, er wolle den Waffenſtillſtand ſo lange beobachten, bis er von der Pforte andere Befehle erhalte, und er wuͤnſche, daß derſelbe in einen baldigen Frieden uͤber - gehen moͤge. Seitdem iſt auch in dortiger Gegend alles ruhig. Aber da der Pacha von Widdin den Waffen - ſtillſtand gebrochen, ſo hat ihm der Feldmarſchall von Haddick erklaͤren laſſen, er werde auch ſeiner Seits keinen Waffenſtillſtand mehr beobachten. Auch iſt ſchon einige Mannſchaft uͤber die Donau gegangen, und hat Gradiſtie und 4 andere Tuͤrkiſche Doͤrfer in Brand geſteckt. Seitdem ſind die Truppen der Hauptarmee naͤher gegen die Grenze der Wallachey hin in Be - wegung.
Der Kayſer war uͤber die Einnahme von Berbir ſo erfreut, doß er bey der Tafel dreymal die Geſundheit ausbrachte: Es lebe mein Laudon und ſeine braven Krieger! welchem Beyſpiele auch der Erzherzog Franz und die Prinzeßinn Eliſabeth folgten. Der Kayſer hat dieſes Vortheils wegen auch der aus 200 Perſonen be -ſtehenden Hofbedienung zu Loxenburg 10 Eymer Wein zum Beſten geben laſſen, um auf Laudons Geſundheit zu trinken, deſſen zu Hadersdorf befindliche Gemahlinn der Kayſer complimentiren ließ.
Berbirs Einnahme hat fuͤr uns einen 3fachen Nutzen, indem es die freye Fahrt auf der Sau bis Semlin ver - ſchafft, den Weg nach Banjaluka eroͤffnet, und Haddicks Operationen erleichtert, deſſen Armee ſich bey Weiß - kirchen in Bewegung geſetzt haben ſoll.
Die großen Begebenheiten des Feldzugs werden ſich im Auguſt, September und October zuſammendraͤngen, und eine Hauptſchlacht in Servien, Bosnien oder Beſſarabien bringt uns vielleicht den Frieden.
Schon vorgeſtern ward eine Beylage von Kriegs - vorfaͤllen ausgegeben, welche den naͤheren Bericht des Feldmarſchalls von Laudon von der Beſetzung Berbirs enthaͤlt. Der Haupt Jnhalt iſt folgender: “Noch am 8ten wurden alle Belagerungs-Anſtalten eifrig fortge - ſetzt. Die Nacht darauf ließ Laudon noch das letzte große hart am Vorgraben ſtehende Haus abbrennen, weil es den zu Berbir ein und ausgehenden Tuͤrken zur Bedeckung diente; auch uͤbernahm der Hauptmann Makovich es in dieſer Nacht, mit 48 Zimmerleuten, unter Bedeckung von Scharfſchuͤtzen, die gegen das Banjaluker Thor ſtehende Obſtbaͤume, zu welchen die Feinde noch immer freyen Aus - und Eingang hatten, durchaus niederzuhauen, um die Gegend ſo auszulich - ten, daß die Zugaͤnge zur Veſtung mit Kanonen beſſer beſtrichen werden koͤnnten. Das lebhafte feindliche Feuer toͤdtete uns hierbey 1 Mann, verwundete 6, und faſt alle andere erhielten Quetſchungen. Am 9ten, Morgens, ſahe man mehr als gewoͤhnlich Tuͤrken aus der Veſtung in das feindliche Lager reiten, gehen und wieder zuruͤckkommen. Nachmittags war die Bewe - gung der Feinde auf der offenen Straße unweit ſtaͤrker, ſie ſchleppten ſich mit Gepaͤcke herum, und kreuzten eil - fertig und aͤngſtlich durch einander. Es wurde lebhaft auf ſie geſchoſſen, in der Veſtung aber ließ das Feuer nach. Um ſich von des Feindes Abſicht, die Veſtung zu verlaſſen, zu uͤberzeugen, wurden nach und nach 20 Freywillige an das Banjaluker Thor geſchickt, und da auf dieſe aus der Veſtung nicht geſchoſſen wurde, ließ General Klebek den Major Barthetoisky mit einer Diviſion von Erzherzog Ferdinand an die Veſtung ruͤcken, welche auch bald darauf von mehrern Seiten beſtiegen wurde. Mittlerweile war auch das feindliche Lager im Walde aufgebrochen, und die eilfertige Ent - fernung ſcheint dadurch veranlaßt zu ſeyn, weil der Feind wegen verſchiedener Bruͤcken, die Laudon bey Szrinyar zuſammen tragen ließ, beſorgte, unſere Armee wolle uͤber die Sau ſetzen, und ihr in Ruͤcken fallen.
Nach dieſem Official-Bericht beſteht der Kayſerl. Verluſt, waͤhrend der ganzen Belagerung, in 38 Tod - ten bey dem Militair, und 3 bey den Arbeitern, ferner an Verwundeten in 118 beym Militair, und 15 bey den Arbeitern. Jn der Veſtung haben ſich, außer einem betraͤchtlichen Vorrath an Kriegsbeduͤrfniſſen, 35 me - tallene Kanonen, 4 eiſerne Wallſtuͤck, und 4 metallene Haͤngpoͤller gefunden. Der Rapport ſchließt mit der Nachricht, daß am 9ten Julii ungefaͤhr 1000 Tuͤrken unter Beguͤnſtigung eines dicken Nebels in der groͤßten Stille bey der Kayſerl. Tſchardacke Grackanicza vorbey[4]gezogen, in das Dorf Kottaroni eingefallen ſind, und daſelbſt 10 Haͤuſer verbrannt haben, worauf ſie, als die Kayſerl. Truppen anruͤckten, mit einigem erbeuteten Vieh wieder zuruͤckzogen, wovon ihnen jedoch 100 Stuͤck wieder abgenommen wurden.
Es gehet wiederum von neuem die Rede, daß ſehr ſtark am Frieden gearbeitet werde, und daß dieſesmal fuͤr den guten Erfolg der Unterhandlungen mehr Wahrſcheinlichkeit ſey, als jemals. Die oͤftern Con - ferenzen, welche der hieſige Franzoͤſiſche und Spani - ſche Bothſchafter mit dem Fuͤrſten Staatskanzler hal - ten, ſollen hierauf Bezug haben, und der Courierwech - ſel zwiſchen den Miniſtern der Bourboniſchen Hoͤfe in Wien und Conſtantinopel geht wieder haͤufiger, und zwar uͤber Belgrad. Merkwuͤrdig iſt, daß vergangenen Sonntag uͤber die Haͤlfte von den Arbeitern im Arſenal verabſchiedet wurden. Dieſer Umſtand ſcheint fuͤr die Friedenshoffnung von Bedeutung zu ſeyn: aber die Lieferungen von Gewehr, Munition u. dgl. zur Armee, ſo wie auch die Aushebung der Rekruten, werden noch fortgeſetzt. Vorgeſtern ſind 4 Cadetten zu der Haupt - Armee und den uͤbrigen Truppencorps abgeſchickt worden, um die goldenen und ſilbernen Denkmuͤnzen zu uͤberbringen, welche Se. Majeſtaͤt zur Belohnung der Tapferkeit fuͤr die Unterofficiere und Gemeine be - ſtimmt haben.
Des Kayſers Majeſtaͤt befinden ſich gegenwaͤrtig von allem Uebel befreyt, indem ſeit dem juͤngſthin gemel - deten Zufall die Geſundheits-Umſtaͤnde Sr. Majeſtaͤt ſich von Tag zu Tag beſſern. Jn kurzem werden Se. Majeſtaͤt hieher kommen, und dem neu creirten Car - dinal, Biſchof zu Paſſau, das Biret aufſetzen.
Bey dem Jnfanterie-Regiment Tercy iſt der Oberſt - Lieutenant von Schlegelhofer zum Oberſten, auch der Oberſt-Lieutenant, Fuͤrſt von Reuß, von Calenberg, und der Oberſt-Lieutenant Hiller, vom Warasdiner Regiment ſind beyde zu Oberſten befoͤrdert.
Die Feld-Equipage des Monarchen iſt noch immer bey der Armee. Auf die Anfrage des Oberſtallmei - ſters, ob nicht wegen des betraͤchtlichen Aufwands die Kayſerl. Feld-Equipage zuruͤckbeordert werden koͤnne, erfolgte die Reſolution, daß dieſelbe bey der Armee verbleiben ſolle.
Jm Bannat iſt alles ruhig, und der Waffenſtillſtand beſteht daſelbſt noch. Jn dieſen Gegenden ſtehen die Fruͤchte auf den Feldern vortrefflich, und um dieſe zu ſchonen, heißt es, gebe ſich der Feldmarſchall alle Muͤhe, den Waffenſtillſtand ſo lange beyzubehalten, bis die Fruͤchte reif, und von den Feldern eingefuͤhrt ſind.
Geſtern Morgen gaben des Prinzen Heinrichs Koͤnigl. Hoheit, auf Dero Palais hier in Berlin ein großes De - jeuner, zu welchem die Frau Erbſtatthalterinn von Oranien, und das ganze Koͤnigl. Haus eingeladen waren. Mittags war Tafel beym Koͤnige in Charlot - tenburg, und Abends Ball und Souper, nach welchem zu Ehren der Frau Prinzeßinn von Oranien in Gegen - wart des ganzen Koͤnigl. Hofes ein Feuerwerk abge - brannt wurde. Die große Haͤndelſche Muſik: DasWaſſerfeſt, verkuͤndigte den Anfang des Schauſpiels. Die Hauptfigur des Landfeuerwerks ſtellte den Tempel der Freundſchaft vor, deſſen Jnneres durch den Preußi - ſchen Genius erleuchtet ward. Jn der Mitte deſſelben ſahe man zwey Genien, welche mit der einen Hand eine Opferſchaale ausgoſſen, und mit der andern ſich umfaßten. Oben in den Medaillons des Tempels ſahe man auf der einen Seite die Jnſchrift: “Liebe.” Und auf der andern Seite: “Treue” Auf der rechten Seite des Tempels befand ſich unter der Piramide Jrene (die Goͤttinn des Friedens.) Jn der einen Hand hielt ſie eine Fackel, womit ſie eine Waffenruͤſtung verbrannte, und in der andern ein Horn voll Fruͤchte und Aehren, nebſt einem großen Oelzweige, mit der Ueberſchrift: “So ſeyn beyde Staaten geſegnet.” Auf der linken Seite ſtand die Goͤttinn der Beſtaͤndigkeit, die ſich mit dem einen Arm auf eine durchſchnittene Saͤule ſtuͤtzte, und die andere auf zwey Schilde legte. Auf dem einen derſelben war der Preußiſche Adler, und auf dem andern der Loͤwe der vereinigten Nieder - lande, mit den ſieben Pfeilen zu den Klauen, zu ſehen〈…〉〈…〉 mit der Ueberſchrift: “Ewig bleiben beyde vereint. ” — Das Signal zum Anſtecken des Feuerwerks wurde durch 12 Kanonenſchuͤſſen gegeben, worauf verſchiedene Ra - ketten ſtiegen. Nun kam die Hauptfigur, welche durch viele tauſend Lampen erleuchtet ward, zum Vorſchein, und hierauf folgten Raͤder, Sterne, Roſen, Piramiden, Sonnen und Globi, welche nach einander angeſteckt wurden. Jndeß dieſelben brennten, ſtiegen beſtaͤndig Raketten und Luftkoͤrper ſo lange auf, bis das Ende des Land - und der Anfang des Waſſer-Feuerwerks durch eine zweyte Lage von 12 langſamen Kanonen - ſchuͤſſen angedeutet wurde. Hierauf folgten zu Waſſer verſchiedene Waſſerkugeln, und dann eine Figur in blauem Feuer, welche die Goͤttinn Thetys vorſtellte. Sie war von Tritonen und Najaden umgeben, und fuhr nach dem Haven zu, der durch einen Leuchtthurm angedeutet ward. Hierauf kamen Waſſerraͤder, Ka - pricen, eine Kaskade, und dann eine Figur in brillan - tem Feuer, mit dem Namenszuge Jhro Koͤnigl. Hoheit, der Frau Erbſtatthalterinn. Mit dieſen Figuren wech - ſelten beſtaͤndig, Waſſerkugeln, Waſſerraketten und Jrr - wiſche ab, bis endlich verſchiedene Bombenroͤhren und Fontainen, ſo wie auch eine Anzahl Bienenſchwaͤrme, geſtiegen waren. Zuletzt zeigte dann die dritte Lage von 12 geſchwinden Kanonenſchuͤſſen das Ende des ganzen Feuerwerks an.
Wegen der guten Ordnung unter den Zuſchauern, die am Freytage bey der Jllumination in Schoͤnhauſen Statt gefunden, haben Jhro Majeſtaͤt, die verwittwete Koͤniginn, dem Lieutenannt, Braunſchen Regiments, Herrn von Gontard, der mit 2 Unter-Officieren und 20 Gemeinen die Wache daſelbſt hatte, Allerhoͤchſtdero aͤußerſte Zufriedenheit zu bezeugen, und ihn mit einer praͤchtigen goldenen Uhr, nebſt einer Kette, zu be - ſchenken geruhet.
Zu Magdeburg iſt der dortige Gouverneur, der Koͤnigl. General-Lieutenant, Herr von Lengefeldt, des ſchwarzen Adler Ordens-Ritter, ꝛc. im 62ſten Jahre ſeines ruhmvollen Alters, mit Tode abgegangen.
Der Ritter Litta iſt zu Petersburg mit großer Di - ſtinetion aufgenommen worden. Er ward zum General - Major ernant, erhielt das Commando uͤber eine Divi - ſion der Galeeren-Eskadre und eine Anweiſung auf 6000 Rubel.
Den 3ten dieſes ſegelte die Spaniſche Eskadre von 13. Schiffen unter Commando des Generals Texada wieder von unſerer Rhede ab; ſie geht nach den Afri - kaniſchen Kuͤſten, von da nach Toulon, und denn wie - der nach den Spaniſchen Haͤven zuruͤck, und vereitelt alſo alle Traͤume der Politiker uͤber ihre Beſtimmung. Vor der Abfahrt erhielt der gedachte General vom Koͤnige eine koſtbare mit dem Koͤnigl. Portrait und vielen Brillanten gezierte Doſe zum Geſchenk.
Unſere Eskadre verfolgt die Barbariſchen Seeraͤuber in unſern Gewaͤſſern noch tapfer. Die Fregatte Pallas hat an der Kuͤſte von Catalonien auch einen Algieri - ſchen Corſaren auf den Strand gejagt, und eine andere ſehr uͤbel behandelt.
Den 3ten ward eine Fregatte von 40 Kanonen vom Stapel gelaſſen, die den Namen Sirene erhielt.
Die Reiſe des Erbſtatthalters nach dem Texel zur Beſichtigung der Flotte iſt bisher noch immer verſcho - ben worden, die Flotte hat nun aber Befehl, ſich auf kuͤnftige Woche zur Muſterung bereit zu halten. Der General von Schliefen, Gouverneur von Weſel, welcher erſt kuͤrzlich aus den Heßiſchen in Preußiſche Dienſte getreten iſt, befindet ſich jetzt, wie man ſagt, mit Auf - traͤgen ſeines Hofes in dem Haag, hat mit verſchiedenen Regierungsgliedern Conferenzen gehabt, und geht wei - ter nach England.
Der Julius des politiſchen Journals enthaͤlt: 1) Die in dem Chur - und Fuͤrſtlichen Hauſe Braun - ſchweig vorgenommene Partial-Theilung des Harzes. 2) Naͤhere Nachrichten und Umſtaͤnde von der vorjaͤh - rigen See-Campagne in der Oſtſee. Correſpondenz zwiſchen dem Herzog von Suͤdermannland und dem verſtorbenen Admiral Greigh. 3) Von dem Daͤniſchen Feldzuge nach Schweden im vorigen Jahre. Memoiren des Feldmarſchalls, Prinzen Carl von Heſſen. 4) Zwey Schreiben aus Paris. Aechte Umſtaͤnde großer Auf - tritte und Veraͤnderungen. 5) Oeſterreich. Hiſtoriſche Darſtellung der neuen Staats-Verfaſſung in den Nie - derlanden. 6) Pohlniſche Reichstags-Geſchichte. An - dere Begebenheiten. 7) Tagebuch des Großbritanni - ſchen Parlements (vom 9ten Junius bis 10ten Julius.) 8) Franzoͤſiſche Reichstags-Geſchichte Andere Vorfaͤlle. 9) Tuͤrkenkrieg. 10) Nordiſcher Krieg. Daͤnnemark erklaͤrt die Neutralitaͤt. 11) Nachrichten von verſchie - denen Laͤndern: Portugal, Spanien, Jtalien, Deutſch - land, Preußen, Tuͤrkey, Frankreich. Herr Necker wirdexilirt. Folgen. 12) Authentiſche Liſte der Schwedi - ſchen Flotte, die am 6ten Julius von Carlskrona aus - gelaufen. 13) Briefe: Aus Curland, aus dem Meck - lenburgiſchen, Copenhagen, Berlin, Wien, Frankfurt, Haag, London, Paris; neue Auftritte; Revolution in Paris; noch ein Schreiben aus Wien. 14) Allge - meiner Bericht von den Kriegs-Begebenheiten und den andern politiſchen Merkwuͤrdigkeiten. 15) Vermiſchte Nachrichten. Sultan Selim III. iſt ein Dichter und ſchoͤner Geiſt. Es circuliren Gedichte von ihm auf die Vorſehung.
Auf Erſuchen vieler Freunde der Muſik wird Ma - dame Lange am Sonnabend, als den 1ſten Auguſt, mit Obrigkeitlicher Erlaubniß im Comoͤdienhauſe noch vor Jhrer Abreiſe ein Concert geben, und ſich darinn mit einigen Jtalieniſchen von dem beruͤhmten Mozart unter andern Meiſtern componirten Arien hoͤren laſſen. Welcher Liebhaber der Tonkunſt wird es wohl ver - ſaͤumen, die Meiſterſtuͤcke eines Mozart von einer ſo vortrefflichen Saͤngerinn, als Madame Lange iſt, vortragen zu hoͤren? Die Preiſe ſind wie bey der Comoͤdie, und der Anfang, wie gewoͤhnlich.
Fuͤr die Liebhaber der Geſchichte iſt dieſes Magazin ungemein intereſſant, und die darinn enthaltenen Auf - ſaͤtze ſind eben ſo lehrreich als unterhaltend; auch haben die 4 Baͤnde, welche bereits von ſelbigem erſchienen ſind, den verdienten Beyfall der Kenner erhalten. Daß bey der Fortſetzung deſſelben die Herren Herausgeber fuͤr die Mittheilung merkwuͤrdiger Aufſaͤtze gleiche Sorge, wie bisher, tragen werden, das zeigt ſchon das gegenwaͤrtige erſte Stuͤck des 5ten Bandes, welches folgendes enthaͤlt: 1) Ueber das Kayſerl. Verbot der Einfuhr fremder Waaren. 2) Ueber das Clima im heißen Erd-Guͤrtel. 3) Einige Anmerkungen uͤber die Worte unſtreitig notoriſch in der Kayſerl. Wahl Capi - tulation. 4) Reviſion einiger Jdeen uͤber die Geſchichte des Geſetzes der Untheilbarkeit der Wuͤrtembergſ. Lande. 5) Beſchreibung der neueſten Schulverbeſſerungen in Neuchatel, oder Neuenburg in der Schweiz. 6) Plan d’éducation publique à Neuchatel. 7 Herrn von Ca - lonne Rectifications-Plan der gegenwaͤrtigen Franzoͤſi - ſchen Verfaſſung. 3 Zuverlaͤßige Nachricht von der letzten Revolution in Genf. 9) Lettre d’un Genevois à ſon Ami à Neuchatel. 10) Extrait d’un autre lettres ſur la même matiere, d’un fils à ſon père exile & qui s’ſt retire à Neuchatel. 11 Bedingungen des letzten Vergleichs zwiſchen der Obrigkeit und der Buͤrgerſchaft in Genf. 12) Kurze Vertheidigung gegen einen An - griff in den Annalen der Braunſchweig Luͤneburgiſchen[6]Lande. 13) Gedanken des Cardinal Dubois uͤber die Zuſammenberufung der Reichsſtaͤnde in Frankreich. 14) Schilderung des Portugieſiſchen Miniſteriums vom Jahr 1779; aus dem Brief eines Englaͤnders der der Ceremonie der Abſchwoͤrung des Graf O. zu Liſſabon in der Kirchel zuſah. 15) Projet d’aliance matrimoniale entre Mr. Thiers Etat et Mad. Nobleſſe.
6. □ St. G. A. u. 6. U.
Jn der Hereidſchen Buchhandlung im Dom ſind folgende Bücher verlegt und in allen Buchhandlungen zu haben: 1) Abendgedanken eines Frauenzimmers, mit einer Vorrede des Herrn Paſtor Sturms in Hamburg. 12 ßl. Da derſel. Sturm gerade in dem Fache, wohin dies Buch gehört, Meiſterwerke geliefert hat, und es ihm nach ſeiner bekanntlich äußerſt edlen und redlichen Denkungsart unmöglich war, etwas dem Publicum zu empfehlen, das kein Lob verdiente; ſo iſt ſein Urtheil über dieſe Schrift in der Vorrede vom größ - ten Gewicht: “Nach meiner Meynung verdient die Ver - “faſſerinn dieſer Blätter unter den Deutſchen Schriftſteller - “innen, die für die Erbauung geſchrieben haben, einen wür - “digen Platz.” 2) Beſchäfftigungen für chriſtliche Commu - nicanten; neue von dem Verfaſſer verbeſſerte Ausgabe, nebſt desſel. Paſtor Albers Vorrede zur erſten Auflage. 1 Mk. 8 ßl. Schreibp. 1 Mk. Druckp. Dieſes von einem in unterſchiede - nen Fächern der Wiſſenſchaften und Künſte berühmten Staats - mannes, des ſel. Sondiens Schuback, verfaßte Erbauungsbuch behauptet einen vorzüglichen Platz unter denen von aufgeklär - ten und religiöſen Weltmännern herausgegebenen Schriften dieſer Gattung. 3) Aufforderung an meine Mitbürger zur Theilnehmung an den Canalhandel, von Georg Bruyn, Etatsrath, Commerz. Jntendant und Bürgermeiſter in Schles - wig. 2 Mk. Enthält eine mit vorzüglichem Fleiße und ge - nauer Sorgfalt aufgeſetzte Beſchreibung von dem mit vielen Koſten zur Vereinigung der Oſt - und Nordſee angelegten Schleswig-Holſteiniſchen Canal. Fünf gut gearbeitete Kupfer - Tafeln liefern eine Abbildung von der Ausſicht bey der Holte - nader Schleuſe — eine Land Charte aller an den Canal gren - zenden Länder des ganzen Nordens — eine Charte der Lage des Canals zwiſchen Schleswig und Holſtein, nebſt Profil des Steigens und Fallens des Waſſers in demſelben — Proſpect von der öſtlichen Mündung des Canals, und eine Abbildung der innern und äußern Einrichtung der Schleuſen, machen denen, die dieſen Canal nicht geſehen, den deutlichſten Begriff davon - und erleichtern denen, die ihn beſucht, die Er - innerung deſſelben. 4) Profeſſor Büſchs vermiſchte Abhand - lungen, 2 Theile. 3 Mk. 4 ßl. Dieſe Abhandlungen von ſeltener Menſchenkenntniß, feines Spottes und ungezwungener Laune, die des großen Beyfalls wegen, den ſie fanden, ein - zeln in verſchiedenen Zeitſchriften von neuem abgedruckt wur - den, ſind hier in eine bequeme Sammlung gebracht worden. 5) Cedes Gemählde und Epiciets Handbuch Griechiſch, nebſt einem Griechiſch-Deutſchen Sprach - und Sach-Regiſter für Schulen und Gymnaſien; herausgegeben von J. H. Jerobi, mit einer Vorrede ſeiner Hochwürden, des Herrn Doctor Semlers, 2te Auflage. 1 Mk. 8 ßl. Dieſer Handausgabe der beyden Griechiſchen Schriftſteller, vom Herrn J H. Jacobi, dient der Beyfall eines Semlers und Rambachs, als Sach - kenner, zur ſtärkſten Empfehlung zum Gebrauch in größeren Schulen. 6) Vermiſchte Aufſätze in Engliſcher Proſe, haupt - ſächlich zum Beſten derer, welche dieſe Sprache in Rückſicht auf bürgerliche Geſchäffte lernen wollen, geſammlet von C. D. Ebeling, Profeſſor am Gymnaßium und Mitvorſteher der Handlungs-Academie in Hamburg, 5te verbeſſerte Auflage. 2 Mk. 8 ßl. Herr Profeſſor Eheling, deſſen vorzügliche Ge - lehrſamkeit, verbunden mit einem unzuermüdenden Fleiße und mit dem edlen Eifer, ſeinen Schriften den höchſtmöglichen Grad der Vollkommenheit zu geben, längſt bekannt iſt, hat auch auf dieſes Buch, welches des großen Beyfalls wegen, den es fand, in kurzer Zeit zum fünftenmal aufgelegt werden mußte, ſeinen ganzen Fleiß verwandt, und iſt bey der Cor - rectur, welche keine Nebenſache bey Schriften dieſer Art iſt, ſehr ſorgfältig geweſen. 7) Vermiſchte Aufſätze in Franzöſiſcher Prose,〈…〉〈…〉 von C. D. Ebeling,〈…〉〈…〉 te verbeſſerte Auflage, 2 Mk. 8 ß. Jn dieſer neuen Auflage hat Herr Profeſſor〈…〉〈…〉 bloß den Abriß der Geographie von Frankreich ver -kürzt, da auch in dieſer Abkürzung die Lehrlinge mit Hand - lungswörtern genugſam bekannt werden, und da dies Buch in vielen Schulen eingeführt iſt; ſo iſt in demſelben nichts geändert worden. 8) Vermiſchte Aufſätze in Jtalieniſcher Proſe, ꝛc. von C. D. Ebeling, ꝛc. 2te verbeſſerte Auflage. 1 Mk. 8 ßl. Je ſeltener die guten Proſaiſten unter den Jta - lienern, beſonders in neuren Zeiten ſind, deſto rühmlicher war die Unternehmung des Verfaſſers, mit vieler Mühe dieſe Sammlung zu Stande zu bringen, die ihrem Zweck ſo gut entſpricht. 9) Vermiſchte Aufſätze in Holländiſcher Sprache,〈…〉〈…〉. von Johann Lange, Lehrer der Holländiſchen Sprache, in der Handlungs-Academie in Hamburg. 3 Mk. Herr Lange folgte der Ermunterung des Herrn Profeſſor Ebelings bey Heraus - gabe dieſer Holländiſchen Sammlung, und widmete ihr einen vorzüglichen Fleiß. Unter dem vielen oft verkannten Guten, das die Handlungs-Academie in Hamburg gewirkt hat, kann man auch die durch ihr Daſeyn veranlaßte Herausgabe dieſer fünf ſehr nützlichen Sammlungen rechnen.
Demnach Endesunterzeichneter als gerichtlich conſtituirter Curator des ſeit mehr als 30 Jahren ohne Nachricht von ſeinem Aufenthalte aus Curland abweſenden Koͤnigl. Pohl - niſchen Major, Ernſt Baumann, Obrigkeitlich befehliget worden, denſelben, oder falls er nicht mehr am Leben, deſſen etwannige Leibeserben, zur Legitimation und zum Empfang der demſelben aus der Verlaſſenſchaft ſeiner vor vielen Jah - ren unbeerbt verſtorbenen Schweſter, der weyland Rathsver - wandtinn El〈…〉〈…〉 wich, gebohrne Baumann, zu Liebau, zuge - fallenen Erbportion edictaliter und peremtorie zu adcitiren, und ſolches auch prævio præfixo Termino vor einem hohen Ober - und Appellationsgericht hieſelbſt vom 27ſten Julii bis zum 8ten Auguſt d. J. bereits gebuͤhrend und Landuͤblich er - folget iſt; ſo dienet es noch hiemit zur Nachricht, und haben ſich alsdann der obgedachte Major, Ernſt Baumann, oder deſſen etwannige Leibeserben, entweder in Perſon oder Voll - macht, auch, wo noͤthig, in Aſſiſtence und Vormundſchaft, erforderlich zu melden, und zu gewaͤrtigen, daß im Ausblei - bungsfall zwar ein Terminus ſecundus et quidem præcluſi - vuo zur Angabe fuͤr ſie noch anberaumet worden, dann aber auch ergehen werde, was Recht ſeyn wird.
Jn der Behauſung des wahland Herrn Hofraths Herte〈…〉〈…〉 hieſelbſt ſoll am 20ſten Auguſt dieſes Jahrs, Vormittags um 10 Uhr, eine anſehnliche Parthey Nelcken - und Aurikeln - Pflanzen in Toͤpfen, wie auch Tulpen - und Hyacinthenzwie - beln, ferner recht gute Ranunkeln, oͤffentlich und meiſtbie - tend gegen baare Bezahlung in neue Zweydrittel, entweder einzeln, oder, wenn Liebhabere ſich dazu finden, in ganzen Sortementen verkauft werden. Man erwartet einen zahl - reichen Zuſpruch, da der Verſtorbene bekanntlich die beſten und ſeltenſten Sorten dieſer Blumen geſammlet hatte.
Schwerin, den 26ſten Julii 1789.
Da ich ſeit medio May dieſes Jahrs meine vorige Handlungs - Firma von Johann Elias Behn und Compagnie verändert habe, und ſeitdem allein unter meinem Namen meine vorige Hand - lung von weißen Waaren und Hausmachen Leinen in dem ſchon von mir bekannten Laden am Hopfenmarkt, vom Neuen - burg linker Hand der fünfte Laden, unter des Herrn H. C. Brand Behauſung, Nr. 58. weiter fortgeführet; ſo achte ich ſolches für meine Pflicht, dem geehrten Publico, und beſonders meinen Freunden und Gönnern, dieſes hiedurch weiter bekannt zu machen zumal da ich mit lauter neuen guten Waaren mein Lager völlig completirt habe. Jch erſuche alſo zugleich, mich ferner mit einem fleißigen Zuſpruch daſelbſt zu beehren - An einer reellen und billigen Bedienung ſoll und wird es von meiner Seite gewiß nie fehlen.
Bey Herrn Conrad Heinrich Hausmann in Braun - ſchweig iſt auf naͤchſte Laurentii - und folgende Meſſen ein Gewoͤlbe nebſt Schreibſtube und Logis zu vermie - then Außer dieſem Logis ſind noch einige Gelegen - heiten fuͤr Meßfreunde zu haben.
Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:32:49Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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