SO iſt die Reih an dieſen Mann
Den Wehrten auch gekommen?
Wer iſt nun der ſich retten kan
Vnd nicht wird hin genommen?
Wenn etwas fuͤr den Tod nur waͤr '
Es lebte noch fuͤr andern Er.
Begehrt 'ich aller Kuͤnſte Gut?
Hie war es außerleſen /
Vnd einen ungefaͤlſchten Muth?
Der iſt bey Jhm geweſen /
Des Stoltzes und der Newheit Haß?
Er liebte den ohn untterlaß.
Wie nam er ſeiner Heerde war /
Jhr Bild und heller Spiegel /
Den Laſtern wehrt er immerdar
Mit vorgeſchobnem Riegel /
Des Schwachen hat er wol gepflegt
Vnd reine Weid ihm vor gelegt.
KeinKein Herꝛſchafft nam er uͤber ſie /
Hat keines ihr beſchweret /
Vnd ihrer Milch und Wolle nie
Aus Eigennutz begehret /
Wie mancher dieſes Standes thut
Der nicht zu fuͤllen iſt mit Gut.
Noch gleichwol wird er abgemeyt /
Sein Kirchlein ſteht verlaſſen /
Die Heerde gehet wie zerſtrewt
Vnd klaget ihn ohn maſſen /
Sie weiß ihr weder Troſt noch Raht
Als welche keinen Hirten hat.
Du kleines Haͤufflein fuͤrcht dich nicht
GOTT ſelbſt wir deiner pflegen /
Halt Jhn fuͤr deine Zuverſicht /
Von ſeiner Zuſag wegen.
Die Berge werden uͤberall
Noch nehmen ungeheuren Fall.
DieDie Klippen ſollen in das Meer
Mit Sturm geſtuͤrtzet werden /
Der Himmel ſelbſt vermiſſt ſein Heer /
Es bricht der Bau der Erden /
Doch ſeiner Guͤt und Gnaden Zier
Weicht / wehrte / nimmermehr von dir.
Vnd ihr / o Fraw / der Tugend Liecht
Stellt ewer Hertz zu frieden /
GOtt ewer Schutz iſt damit nicht
Sampt ihm von euch geſchieden /
GOtt dem er euch ſo mannigmal
Gantz trewlich / eh er ſtarb / befahl.
Gedenckt was ewer Vater ſey
Der Alten Stad geweſen /
GOtt haͤlt von wegen ſeiner Trew
Euch warlich außerleſen /
Sollt 'alles uͤber hauffen gehn
Des Frommen Same wird beſtehn.