PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1741.
Num. 55.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
LV. Stuͤck, am Freytage, den 7. April.

Vorige Woche iſt der Herr Graf von Rantzau in dieſer Stadt angelanget, und wird mit dem erſten nach Frankfurt abgehen, um als Geſandter der Kay - ſer-Wahl beyzuwohnen. Am Freytage iſt unſer Kron-Prinz in ſein 19tes Jahr getreten. Der Herr Regiments-Quartiermeiſter Wodroff bey der Leib - Garde zu Fuß iſt von Jhro Majeſtaͤt zum Ober-Krie - ges-Commiſſarius ernannt worden.

Am verwichenen Sonnabend iſt der Marcheſe Pacheco von Wieneriſch-Neuſtadt nach Graͤtz abge - fuͤhret worden, wo er, dem jetzigen Verlaut, nach be - ſtaͤndigen Arreſt halten ſoll. Deſſen Meublen ſind nunmehr inventiret worden, und es befinden ſich ſehr koſtbare Mahlereyen darunter, wovon das geringſte Stuͤck auf 2000., das koſtbareſte aber bis auf 40000. Gulden geſchaͤtzt werden will. Des Herzogs von Lothringen und Groß-Herzogs zu Toſcana Koͤnigl. Hoheit haben eine Reiſe nach Ungarn auf die Fuͤrſt - lich-Eſterhaſiſche Guͤter vorgenommen, wo ſich der Herr Feld-Marſchall, Graf von Palfy, auch einſtel - len wollen. Einigen eingelauffenen Nachrichten zu - folge befindet ſich der Herr Feld-Marſchall, Graf von Neuperg, in dem Haupt-Quartier zu Olmuͤtz unpaͤß -lich. Man hat auch vernommen, daß auſſer dem Staͤdtlein Zuckmantel, welches von den Preuſſen bis auf die Kirche, das Pfarr Haus und ein Paar andere Haͤuſer, abgebrannt worden, das Staͤdtlein Johan - nisthal am 16ten dieſes durch 1500. Preuſſen ein glei - ches Schickſal erlitten habe.

Am Dienſtage in der Nacht iſt der Herr Franz Jo - ſeph, Graf Wolf Metternich zur Gracht, welcher als zweyter Bothſchafter von dem Churfuͤrſten von Coͤlln zur bevorſtehenden Kayſer-Wahl allhier geweſen, an den Blattern verſtorben. Geſtern wurden denen drey Geleits-Compagnien der Reuterey von einer loͤbli - chen Buͤrgerſchaft 3. Rittmeiſters, 3. Lieutenants und 3. Cornets vorgeſtellet, worauf dieſe 3. Compagnien mit 3. Standarten, nebſt ihren uͤberaus reich mit Sil - ber geſtickten Decken behaͤngten Paucken und Trom - peten, vor dem Roͤmer paradirten.

Schreiben eines Koͤnigl. Preußiſchen Officiers aus

Geſtern fruͤh um 8. Uhr marſchirte der Koͤniglich - Preußiſche Herr Obriſte, Graf von Haack, unter dem Commando des Herrn Major von Soldan, mit 160. Huſſaren und 6. Officierern aus Ottmachow nach Frankenſtein. Als dieſe in Reichenau, einem ben[2]Patſchkau liegenden Dorfe, angelanget, endecktte die Avant-Guarde die von dem Koͤniglich-Ungariſchen Huſſaren-Regimente, Spleny, auf dem Berge aus - geſetzte Feld-Poſten, worauf gleich nach geſchehenem Rapport der Herr Obriſte, Graf von Haack, ſeine Diſpoſition machte, und die vor Begierde zum Fech - ten brennende Huſſaren zum Angriff anmarſchiren ließ. Die in 200. Mann beſtandene Ungariſche Huſ - ſaren, welche ſich zugleich in ſchoͤnſter Ordnung zur Seite des Berges herunter zogen, wurden demnach von 1. Officier und 20. Mann attaquiret, und dieſe letztern wurden von einem andern Officier und 30. Mann ſecundiret, dieſe zuſammen wurden vor hin - laͤnglich geachtet, und derowegen war der Reſt zur Bedeckung der Eſtandarte und Bagage zuruͤckbehal - ten. Das Scharmuͤtzel dauerte auch an Feuer und Saͤbel nicht uͤber eine viertel Stunde, als die Unga - riſchen Huſſaren mit einem Verluſt an 20. Todten, wie auch 1. Lieutenant, 1. Wachtmeiſter, 1. Corporal und 27. Gemeinen nebſt 23. Pferden an Gefangenen, zur Ergreiffung der Flucht ſich bequemten. Jhre an ei - nem Major und 120. Mann noch auf dem Berge hal - tende Camaraden hielten auch nicht vor rathſam, die - ſe zu ſecundiren, ſondern erwaͤhlten ebenfalls das freye Feld. Beſagte Gefangene erhielten auf ihr Verlangen Pardon, und wurden dem Herrn Obri - ſten, Graf von Haack, uͤberliefert. Auf Preußiſcher Seite haben wir bey dieſem Scharmuͤtzel weder einen Todten noch einen Bleßirten gehabt, ein Pferd aber iſt erſchoſſen, und ein anderes bleßiret worden, und man hat den gluͤcklichen Ausgang dieſes Schar - muͤtzels groͤſtentheils der guten Diſpoſition des Obri - ſten, Grafen von Haack, zuzuſchreiben, ſo von der Bravour derer dabey geweſenen Officierer, als Ritt - meiſter Kladoffsky, Lieutenant von Groͤben, Lieute - nant von Liptey, Lieutenant von Kleſen, Lieutenant von Katerſchimsky, und Cornet Wieg, ruͤhmlich ſe - cundiret worden.

Die von hier drey und eine halbe Meile entlegene Veſtung Glogau iſt den 9ten dieſes von 1. bis 2. Uhr von den Preuſſen, ohne daß ſie einen Canonen - oder Mouſqueten-Schuß gethan, mit ſtuͤrmender Hand erobert worden. Der Angriff iſt an 3. Orten zugleich geſchehen, nemlich am Schloſſe, dem Neuen Thor und den Muͤhlen, und bey einer ſo wunderbaren Eroberung ſind nicht mehr als 50. Preuſſen geblieben. Der dem Herrn Comendanten, General Graf Wallis, adjun - girte General Reisky iſt toͤdtlich bleßiret, jener aber wird ſcharf bewacht; wann er ausfaͤhrt in der Stadt,ſitzen bey ihm 1. Capitain und 2. Lieutenants, neben her aber gehen 4. Gemeine mit aufgepflanzten Bajo - netten. An Proviant iſt darinn noch kein Mangel, und die Anſtallten und Veſtungs-Werker vortrefflich geweſen. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Preuſſen haben an den die ehemalige Bloquade und den Sturm com - mandirenden General, Prinz Leopold von Deſſau, nachfolgenden Brief geſchrieben:

Mein lieber Prinz Leopold! Jch bin Jhnen tau - ſendmal obligirt vor Dero ſchoͤnen und Jhren Namen verewigten Action, ſo Sie gethan haben. Die Erkaͤnntlichkeit, ſo ich gegen Jhnen habe, wird un - ſterblich ſeyn, und wird die Freundſchaft, ſo ich je - derzeit vor Sie gehabt, verdoppeln. Gruͤſſen Sie Prinz Carln und alle andere brave Officiers, und ſa - gen Sie Jhnen von meinentwegen, daß ich es Jhnen mein Tage nicht vergeſſen, und bey aller Gelegenheit ſuchen werde, Sie vor andern nach Verdienſten zu er - heben. Friedrich.

Die gefangenen Officiers, welche auch den 10ten fort - und nach Berlin gefuͤhret worden, haben nach - ſtehenden Revers geben muͤſſen:

Jch N. N. reverſire mich hierdurch auf Officier - und Cavalier-Parole, mich dahin zu verfuͤgen, wo es mir auf Ordre Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt in Preuſ - ſen wird befehliget werden, und nicht von dannen ab - zuweichen, bis ob bemeldete Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt es allergnaͤdigſt anderwaͤrtig befehlen werden, auch nie - malen eine Correſpondenz ohne Vorwiſſen des uns mitgegebenen oder des an dem Orte commandiren - den Officiers zu fuͤhren, ingleichen nichts vorzuneh - men, was gegen Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt in Preuſſen Jntereſſe ſey. Zur Verſicherung habe ich dieſes ei - genhaͤndig unterſchrieben und beſiegelt. Glogau, den 10 Merz 1741.

An eben dem Tage hat der Durchlauchtige Prinz Leopold die Huldigung unter einem Balcon des ehe - maligen Grafen Welczekiſchen Com̃endanten Hauſe von der Stadt abgenommen. Tages vorhero aber ließ man gleich in Gegenwart der Marggrafen Carls und Friedrichs den Evangeliſchen Prediger in dem Land-Hauſe uͤber die Worte des Buchs Hiob eine Predigt halten: Aus ſechs Truͤbſalen wird dich der HErr erretten ꝛc. Worauf ſich der Durchl. Prinz Leopold und andere Officiers in die Catholiſche Pfarr - Kirche verfuͤget, woſelbſt man das hohe Amt celebri - ret. Den 11ten dieſes langten 700. in Glogau ge - fangene Soldaten, worunter 30. Buͤrger, die ſich als Feuerwerker brauchen laſſen, vom Harrachiſchen und Wenzel-Walliſchen Regiment unter Preußiſcher Eſcorte auf 13. groſſen Oder-Kaͤhnen an, welche den[3]14ten fruͤh weiter zu Schiffe nach Stettin fortgien - gen. Heute ſtehet das neue Muͤnchowiſche Regiment in Freyſtadt, welches die Garniſon in Glogau aus - machen ſoll. Die vor Glogau geſtandenen 2. Regi - menter aber ſind ſchon nach Ober-Schleſien abmar - ſchiret.

Am 13ten dieſes ſind in Benſch 500. von unſern Huſſaren eingeruͤcket, welche vorhero in Lopuick und Tillendorf gelegen. Aus Troppau, allwo die Preuſ - ſen ſehr ſtark werben, ſind 6. bis 700. Mann ausmar - ſchiret, gegen 800. ſind noch daſelbſt, und 300. lie - gen in der Ratiborer Vorſtadt. Sie laſſen aus ge - dachtem Troppau eine groſſe Menge Getrayde nach Ratibor fuͤhren, und ſind willens, ſolches nachhero in das Brandenburgiſche zu bringen. Eben jetzo ver - nimmt man, daß unſere Huſſaren 47. Preußiſche Gre - nadiers bey Creutzendorf theils niedergehauen, theils gefangen genommen, auſſer drey, welche eyligſt nach Troppau gejaget, worauf 50. Preußiſche Huſſaren den vorigen zur Huͤlfe heraus geeylet, weil aber dieſe nicht wieder dahin zuruͤck gekommen, ſo weiß man nicht, ob ſie auch geſchlagen, oder in Creutzendorf verblieben. Jn Jaͤgerndorf ſind wieder 1400. Preuſ - ſen eingeruͤcket, und den Augenblick hoͤret man, daß am verwichenen Donnerstag die kleine Stadt Jo - hannisthal durch 1500. Preuſſen in Brand geſteckt worden. Unſere Huſſaren ſtreifen bis vor Troppau an das Thor, und haben heute Nacht in der Ratibo - rer Vorſtadt einen groſſen Lermen durch Zerhauung derer Schlag-Baͤume und anderen zu machenden Tu - mult bey den Preuſſen erwecket, alſo, daß ſie das Thor erſt heute nach 8. Uhr eroͤffnet.

Die Nachrichten von Troppau und Neuſtadt, wel - che beyde Staͤdte in Preußiſchen Haͤnden ſind, geben, daß der erſte Ort 24000. der andere aber 5000. Gul - den Brandſchatzung dem Feind erlegen ſollen. Das vorraͤthige Getrayde ſchicken die Preuſſen in ihr Land, und die beſte Mannſchaft ſtecken ſie unter ihre Trup - pen. Die Veſtung Neuß wird nun eheſtens von den Preuſſen bombardiret werden.

Die Preuſſen ſind zu Troppau ſehr beſchaͤftiget, an ihren neuangelegten Veſtungs-Werkern ſtark zu ar - beiten, und die Deſerteurs ſagen, daß ſie ſolchen Ort ſchon rings herum unterminiret haben, indem ſie ſol - chen vor andern zu behaupten geſinnet ſind, und des - wegen alle Vorſtaͤdte herum abgebrennet haben. Der Weg, den wir durch das Gebuͤrge zu paßiren haben,iſt noch unbrauchbar, und Manns hoch mit Schnee bedecket. Der Herr General, Graf von Neuperg, iſt unermuͤdet, die allervorſichtigſten und beſten Anſtall - ten zu machen, und die nothwendigſten Befehle an die Regimenter auszutheilen, womit man ſich im Stande ſetzen moͤge, ſobald das Wetter beſſer wird, gegen die Preuſſen zu ruͤcken, und ihnen eine Schlacht zu liefern. Es ſind ſchon 14. Cavallerie-Regimen - ter hier angekommen, und 4. werden noch erwartet. Unſere ganze Armee ſtehet dergeſtalt poſtiret, daß ſie in Zeit von zweymal 24. Stunden zuſammen gezogen werden kann. Die Veſtung Neuß wird jetzo wuͤrk - lich von den Preußiſchen Truppen ſtark bombardiret. Dieſer Tagen ſind wieder viele Preußiſche Deſer - teurs hier angelanget.

Jhro Majeſtaͤt der Koͤnig von Preuſſen haben ſich einige Tage allhier befunden, ſind aber bereits zu de - ro Armee wieder abgegangen, welche ſich bey Grot - kau zuſammen ziehet. Jn dortiger Gegend fallen taͤglich Scharmuͤtzel vor, welche um ſo vielmehr mit abwechſelndem Kriegs-Gluͤcke groͤßtentheils ablauf - fen, als die Koͤniglich-Ungariſchen Truppen ſich bis - her anſehnlich verſtaͤrket, und an den Grenzen ſchon ſtark zuſammen gezogen haben. Die Koͤnigl. Preußi - ſche ſchwere Artillerie, die zu Waſſer von Berlin nach hieſigen Landen gefuͤhret wird, iſt ſchon in voriger Woche die Gegend der Veſtung Groß-Glogau paßi - ret; es iſt aber noch unbekannt, wo dieſelbe ausge - ſchiffet werden ſoll. Das ſeither aus den Branden - burgiſchen Landen in Schleſien noch eingeruͤckte Cor - po Truppen zieht ſich ebenfalls in ſtarken Maͤrſchen zu der Haupt-Armee.

Am Mittewochen ward der Lieutenant von Brederſe von dem commandirenden General-Feld-Marſchall, Grafen von Schwerin, an Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt ab - gefertiget. Wie er aber mit ſeiner Eſcorte bey dem Buſchwerke jenſeit Schurgaſt ankoͤmmt, geſchehen 5. Schuͤſſe auf ihn, wovon ihn 3. dergeſtalt getroffen, daß er ſogleich ſeinen Geiſt aufgeben muͤſſen.

Ein gewiſſer vornehmer Praͤlat iſt neulich wegen verdaͤchtiger Correſondenz arretirt, und auf das Schloß Otmachow gebracht worden. Seine Koͤ - nigl. Majeſtaͤt haben aber ausdruͤcklich beſohlen, ihm ſowol mit aller Hoͤflichkeit, als demjenigen Unterſchie - de und der Hochachtung, welchen eine Perſon von ſei - nem Stande und von ſeiner Gebuhrt fodern kann, zu begegnen; indem ſich Se. Majeſtaͤt ſehr ungern ge - noͤthiget ſehen, zu dieſem Verfahren zu ſchreiten.

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Die letzten Briefe aus Schleſien melden, daß der bey der Eroberung der Veſtung Glogau faſt toͤdlich verwundete Oeſterreichiſche General von Reisky ſich nunmehr auſſer Gefahr befaͤnde, und ſeine Geneſung dem bey dem Leopoldiſchen Regimente ſtehenden Feld - ſcherer, dem Herrn Weſſelink, zu danken haͤtte. Die - ſer geſchickte Mann iſt auf Verlangen des gedachten Herrn Generals von ſeinem Regimente uͤber 4. Mei - len zuruͤck gekommen, und hat es durch ſeine erſten Verbindungen und verordneten Mittel ſo weit ge - bracht, daß allen gefaͤhrlichen Zufaͤllen, die ſich bey dergleichen Umſtaͤnden leicht ereignen koͤnnen, vorge - beuget worden.

Von neuen gelehrten Sachen.

Hamburg.

Jn den hieſigen Buchlaͤden iſt ſchon ſeit etlichen Wochen eine Schrift verkauft worden, die den Titel fuͤhret: Zufaͤllige Gedanken uͤber die Frage: Ob Jhro Majeſtaͤt die Koͤnigin von Ungarn und Boͤhmen wegen der Chur-Wuͤrde Sitz und Stim - me fuͤhren koͤnne? Zuſammen getragen von einem Patrioten. 1741. in Quart, 3. Bogen. Allein nun - mehro finden wir auch hieſelbſt die erſten abgedruck - ten Bogen von einer anderweitigen in hieſiger Nach - barſchaft herauskommenden Arbeit, die zur Auf - ſchrift hat: Erlaͤuterung der neueſten Welt-Ge - ſchichte aus den vorhergehenden und aͤlteren Zeiten. Erſtes Stuͤck, auf das Jahr 1741. in Octav, in wel - cher unter andern auch eben dieſe Frage mit abge - handelt wird. So viel wir aus der Zuſammenhal - tung beyder Schriften bisher erſehen, ſo wird in der letzteren ein Exempel angefuͤhret, deſſen weder der erſtgemeldete Verfaſſer, noch ſonſt jemand, in dieſer wichtigen Sache bisher gedacht hat: Daß ſich ſchon ehemal, nemlich bey der Wahl Kayſer Friedrichs des Dritten im Jahr 1440., der Fall zugetragen, da Boͤhmen keinen Koͤnig gehabt, ſondern dieſes Reich, eben wie jetzo, in weiblichen Haͤnden geweſen, bey welcher Gelegenheit jedennoch das Chur - und Wahl - Recht von wegen der Kron Boͤhmen gehoͤrig ausge - uͤbet worden. Mit dergleichen beſonderen Anmer - kungen werden auch die uͤbrigen Materien in dieſem letzteren Werke begleitet, alſo, daß nicht allein die jetzigen merkwuͤrdigen Welt-Geſchichte daraus eine nuͤtzliche Erlaͤuterung, ſondern auch die vorkommen - de mancherley Streitigkeiten gar vieles Licht daher zu gewarten haben. Das erſte Stuͤck davon wird noch vor der bevorſtehenden Oſter-Meſſe aus dem Drucke fertig erſcheinen, und werden demſelben dar - auf mehrere Stuͤcke folgen, in welcher dieſe Arbeit auf gleichem Fuß wird fortgeſetzet werden.

Demnach von der aller - und hoͤchſt - verordneten Commißion zur Verkaufung des Adelichen Marſch - Gutes Heiligenſtaͤdten, nebſt allen Zubehoͤrungen, der 22. April dieſes Jahres, wird ſeyn der Sonnabend vor Jubilate, pro Termino angeſetzet; Als wird ſol - ches jedermaͤñiglich hiermit oͤffentlich kund gemacht, damit, wer dazu Belieben traͤget, an vorbemeldten Tage des Morgens um 9. Uhr auf dem Rathhauſe in Kiel ſich einfinden, Both - und Gegenboth thun, auch hiernaͤchſt gewaͤrtigen koͤnne, daß dem Meiſt - bietenden ſothanes Adeliche Gut præſtitis præſtan - dis auf die durch den Druck ſchon bekannt gemachte Kauf-Conditiones adjudiciret werde. Die ge - druckten Anſchlaͤge nebſt den Kauf-Conditionen ſind ohne Entgeld zu bekommen, in Hamburg im guͤlde - nen A. B. C. bey Thomas von Wierings Erben, in Luͤbeck bey dem Buchfuͤhrer Boͤckmann auf Marien - Kirchhof, in Gluͤckſtadt bey Monſ. Adami, J. U. C., in Schleßwig bey der verwittweten Frau Hof-Apo - theckerin Fitzmannin, in Rendsburg bey dem Gaſt - Wirth Schroͤder, und in Kiel bey Mſr. Carl Wil - helm Luther, J. U. C. und Not. Cæſ. publ. Wobey zur ferneren Nachricht dienet, daß den Liebhabern frey ſtehe, entweder in Kiel bey dem Land - und Hof - Gerichts-Advocato, Hrn. Georg Chriſtian Luther, oder auch bey dem jetzigen Inſpectore des Gutes Hei - ligenſtaͤdten, dem Koͤn. Kirchſpiel-Voigt zu Wevels - fleth, Hrn. Reimers, die von vielen Jahren her ge - fuͤhrten Hebungs-Regiſter zu inſpiciren, und mit dem gemachten Auſchlage zu conferiren.

Demnach das Adeliche Gut Windely nebſt dem da - zu gehoͤrigen Meyerhofe Marienthal am 22ſten des inſtehenden Monats Aprils, wird ſeyn der Soñabend nach dem Sonntage Miſericordias, entweder con - junctim oder ſeparatim verhaͤuret werden ſollen; ſo wird ſolches zu dem Ende hiedurch kund gemacht, da - mit diejenigen, welche ſolche Stuͤcke entweder ſepa - ratim oder conjunctim in Penſion zu nehmen willens, beſagten Tages fruͤh Morgens um 10. Uhr in Herrn Johann Haſſen Hauſe zu Eckernfoͤrde ſich einfinden, und ihr Heil bey der alsdann daruͤber anzuſtellenden oͤffentlichen Licitation verſuchen koͤnnen; damit auch der oder diejenigen, welche die Guͤter conjunctim oder ſeparatim zu haͤuren Belieben tragen, von denen Umſtaͤnden und Conditionibus in Zeiten ſich informi - ren koͤnnen, ſo ſollen die Conditiones 14. Tage ante Terminum reguliret werden, und koͤnnen ſodann ſel - bige bey beſagten Herrn Johann Haß in Eckernfoͤrde, und bey dem Advocato und Notario Hans Koͤrvers inſpiciret werden. Schleswig, den 25. Merz 1741.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt und verlegt bey G. C. Grund am Fiſch-Markt.

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TextNum. 55, 7. April 1741
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-28T10:00:34Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 55, 7. April 1741 . Hamburg1741. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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