PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1741.
Num. 60.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
LX. Stuͤck, am Sonnabend, den 15. April.

Zu Plymouth hat eins von unſern Kriegs-Schif - fen, welche 20. Stuͤcken fuͤhren, einen Spaniſchen Freybeuter von 30. Stuͤcken und 300. Mann auf - gebracht. Der Koͤnig begab ſich den verfloſſenen Sonnabend ins Parlement-Haus, und gab ſeine Ein - willigungen zu den vorgetragenen Entwuͤrfen. Die Gemeinen haben vorgeſtern die Bill in das Oberhaus geſendet, in welcher eine ungeſaͤumte Ausruͤſtung der Flotte vorgetragen iſt. Desgleichen iſt auch eine an - ſehnliche Belohnung fuͤr dem veſte geſetzt worden, wel - cher die Laͤnge auf der See beſtimmen wird; es duͤrfte aber nach der Geſtalt der Erdkugel ſobald nicht aus - gemacht und auſſer Zweifel geſetzt werden. Auf den Goadwinsſand iſt ein Hollaͤndiſches Schiff, welches mit Wein und Brandtewein befrachtet war, geſtran - det deſſen Namen noch nicht bekannt iſt; doch einige Fahrzeuge von Dugas haben daſſelbe wieder auf die Rhede gebracht. Der Lordmaire von dieſer Stadt iſt geſtorben, und der Herr Lambert an ſeine Stelle wieder erwaͤhlet worden, er hat auch ſchon wegen die - ſer Wuͤrde den Eyd abgelegt. Der Graf von Wal - degrave iſt bey ſeiner Krankheit dennoch dem Tode zu Theil geworden. Ein gewiſſer Miniſter iſt ſehr miß - vergnuͤgt, daß ihn der Koͤnig nicht in die Zahl denRitter vom blauen Hoſenbande aufgenommen hat. Zu der bevorſtehenden Reiſe des Koͤnigs nach Han - nover macht man alles zurechte. Hier heißt es, die Franzoͤſiſche Flotte waͤre auf der Ruͤckreiſe nach Eu - ropa begriffen, und braͤchte den Spaniern Geld mit.

Der Prinz von Carignan, Victor Amadeus, iſt den 4ten dieſes im 51ſten Jahre ſeines Alters allhier ver - ſtorben. Man ſpricht allhier, daß zwiſchen unſerm, dem Spaniſchen und Sardiniſchen Hofe eine Allianz obhanden ſey. Alle unſere Voͤlker muͤſſen ſich derge - ſtallt bereit halten, daß ſie den Augenblick marſchi - ren koͤnnen. Wir haben Briefe aus Catalonien, wel - che melden, daß die in ſelbigem Fuͤrſtenthum befind - liche Spaniſche Truppen nur noch auf die letzte Or - dre warten, um dahin zu marſchiren, wo man ſie zu brauchen noͤthig finden wird. Das Geruͤchte iſt un - gegruͤndet, als ob der Engliſche Admiral Ogle von unſerer Flotte in Weſtindien geſchlagen worden, un - ſer Hof hat nicht die geringſte Nachricht davon. Un - ſer Hof betrachtet die Schleſiſche Sache anjetzo ge - nauer, als vorher, und der Cardinal Fleury arbeitet deshalben ſehr ſtark, er ſoll ſich auch vor einigen Ta - gen oͤffentlich haben vernehmen laſſen, wie er allen〈…〉〈…〉

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Der Herr von Kinſchat, welcher als Reſident der Republick zu Bruͤſſel ernennt worden, hat bey Jhro Hochmoͤgenden ſein Abſchieds-Gehoͤr gehabt, und iſt dahin gereiſet. Der Graf Eſterhaſi, Kammerherr des Groß-Herzogs von Toſcana, hat dem Praͤſidenten der Herren General-Staaten in einer Mißive die Ge - buhrt eines jungen Erz-Herzogs bekannt machen laſ - ſen. Jhro Hochmoͤgenden haben dem Hofe zu Wien darzu den Gluͤckwunſch wieder machen laſſen, und der Graf Eſterhaſt iſt mit einer goldenen Kette und Me - daille von den Herren General-Staaten beſchenket worden. Unſere Republick will noch vielleicht aus beſondern Umſtaͤnden keinen Entſchluß faſſen, ſich fuͤr das Haus Oeſterreich bey den gegenwaͤrtigen Vorfaͤllen zu erklaͤren. Vielleicht ſind einige Provin - zen dieſer Sache zuwider, welche nur immer bey dem Ausſpruch verbleiben, die Republick waͤre beſtaͤndig geneigt, den verſprochenen Beyſtand zu erfuͤllen. Jn - zwiſchen hoft man, daß es mit der Zeit zu einer ange - nehmern Antwort ausſchlagen werde. Es iſt gleich - falls noch kein gewiſſer Entſchluß gefaßt, wie ſich Holland verhalten will, wo der Krieg in dem andern Welttheile gemeiner werden ſollte. So viel aus England bekannt iſt, macht man mit unglaublichem Eyfer alle Anſtallten eine der anſehnlichſten Flotten unter dem Admiral Norris in die See zu ſchicken, und die Matroſen werden mit ſolcher Hitze gepreſſet, als es ehedem niemals geſchehen iſt. Es dient einigen zur Befremdung, daß die Nachrichten aus Weſtin - dien ſo lange auſſen bleiben, da man ſonſt dieſelben in kuͤrzerer Zeit daher gehabt; inzwiſchen glaubt man, daß der Muth der Englaͤnder und ihr Haß wider die Spanier zu gewuͤnſchten Zeitungen Gelegenheit ge - ben werden. Hier ſiehet man zwey Schriften, in der erſtern macht der Koͤnig von Preuſſen der Verſamm - lung zu Regensburg ein gewiſſes Verfahren von dem Hofe zu Wien bekannt, und in der andern findet man eine Widerlegung deſſelben, welches der Hof zu Wien an eben dieſem Orte unter die Geſandten austheilen laſſen.

Der Papſt iſt jetzo beſchaͤftiget neue Heiligen zu machen, deswegen giebt er niemanden Gehoͤr. Der Cardinal Fini wird ſich nach den Bad Pozzuolo be - geben, um wieder geſund zu werden, es iſt deswegen eine Paͤpſtliche Galere beordert, dieſe Eminenz dahin zu bringen. Der Cardinal Ruſpoli eylt ſeinem Gra - be zu, denn bey der Groͤſſe ſeiner Krankheit bleibt wenig Hoffnung zur Geneſung uͤbrig.

Der Canton Zuͤrch hat die Aufrichtung zwoer Re - gimenter, welche in Koͤnigl. Preußiſche Dienſte ge - hen ſollten, nicht zugeſtanden. Man will nicht zugeben, daß dieſelben jemand anders als ein ge - bohrner Schweitzer als Oberſter anfuͤhren ſoll.

Jhro Majeſtaͤt unſere Koͤnigin befindet ſich in er - wuͤnſchten Wohl und laſſen ſich zum Vergnuͤgen des Volks ſehr oft am Fenſter ſehen. Man glaubt, daß Jhro Majeſtaͤt vor Ausgang der 6. Wochen oͤffent - lich wieder erſcheinen werden. Es iſt aus der Koͤ - nigl. Boͤhmiſchen Hof-Canzeley eine oͤffentliche Er - mahnungs-Schrift an alle Oeſterreichiſche Vaſallen und Unterthanen, die in Koͤnigl. Preußiſchen Dien - ſten ſtehen, ergangen, daß ſie ſich in ihrem Vater - lande einfinden ſollten, oder die Strafe erwarten, wo ſie ausbleiben, daß man ſie aller ihrer Guͤter, Lehnen, Erbſchaften, Ehr-Wuͤrde und ihrer Stamm-Wapen verluſtig erklaͤren wuͤrde. Ja, es iſt Leib - und Lebens - ſtrafe darauf geſetzt, die man, wo nicht an ihnen ſelbſt, doch in Bildniß vollziehen will. Dem Graf Neu - perg ſind eine Menge Exemplarien nach Schleſien zugeſendet worden, die er da austheilen ſoll.

Der Marſchall von Bellisle wird ſich zu Mann - heim nicht lange aufhalten, ſondern nach Muͤnchen gehen. Wir haben hier ſchlechte Hoffnung, daß der Anfang zu einer Kayſer-Wahl bald ſollte gemacht werden; doch man glaubt, ſo bald Se. Groß-Brit - tanniſche Majeſtaͤt in Deutſchland ſeyn wird, die wichtigſten Hinderniſſe deswegen weggeraͤumet wer - den ſollen.

Heute Morgen hat ſich hier ein groſſes Ungluͤck zu - getragen. Man gieng um 8. Uhr in die Kirche, und wollte der Palmen-Andacht beywohnen, als nun der erſte Geſang noch nicht ausgeſungen war, brach ein groſſes und hocherbauetes Geſtuͤhlte, und ſank mit ſolcher Geſchwindigkeit auf alle darunter befindliche Perſonen, daß ſich wenige retten konnten. Man hoͤret unter dem Holzwerk ein erbaͤrmliches Winſeln, und man arbeitet mit aller Macht, dieſe ungluͤckli - chen Leute hervor zu bringen. Einige Todte hat man ſchon wegtragen laſſen, und diejenigen, ſo noch das Leben davon gebracht, ſind ſtark verwundet.

Die Koͤniglich-Boͤhmiſchen und Ungariſchen Voͤl - ker ſind hier in ſtarker Menge angelanget, ſie haben vom 30ſten vorigen Monats bis heute faſt Tag und[3]Nacht marſchiret, ohngeachtet die Wege ſo ſchlecht ſind, daß die Pferde kaum durchkommen koͤnnen; ſie erwarten nur noch die zuruͤckſtehende Artillerie, und heute wollen ſie wieder den Marſch bis nach Einſiedel antreten. Nun ſind ſie noch 2. Maͤrſche von der Ve - ſtung Neuß entfernet, und man vermuthet, daß gewiß eine Schlacht vor ſich gehen wird. Die Preußiſchen Huſſaren ſengen und brennen allenthalben, und dem reichen Kloſter Comenz haben ſie eine groſſe Summe Geldes zu erlegen befohlen, widrigenfalls ſie das Kloſter in Brand ſtecken wollten.

Es iſt abermals eine ſtarke Anzahl Schiffe, wel - che theils mit halben Cartaunen und ſchweren Haupt - Moͤrſern, wie auch mit einer ſtarken Menge Hand - Moͤrſern, zum Theil aber auch mit Munition, mit Zeltern und andern Kriegs-Beduͤrfniſſen beladen ſind, wie nicht weniger auch eine ſtarke Anzahl mit Getrayde beladene Schiffe, von Berlin angelanget. Beſagtes Geſchuͤtze uud Munition wird nunmehro ausgeſchifft und zu der Armee gefuͤhret, das Ge - trayde wird hingegen in die hin - und wieder in hie - ſigen Landen errichteten Magazinen vertheilet. Sonſt verlautet, daß auſſer denen abermals eingeruͤckten et - lichen Koͤnigl. Preußiſchen Cavallerie-Regimentern noch einige andere bereits auf dem Anmarſch waͤren.

Die Regierung hat durch oͤffentlichen Trommel - ſchlag hier bekannt machen laſſen, daß alle die, wel - che von den durch den Brand zerſtreuten Schriften etwas gefunden, ſie dieſelben denen darzu verordne - ten Perſonen einliefern ſollten. So viele Muͤhe man ſich gegeben, die Urſache dieſes Brandes zu entdecken, ſo wenig hat man noch davon in Erfahrung bringen koͤnnen; inzwiſchen iſt ein Zoll-Einnehmer in Ver - haft gebracht, von dem man vorgiebt, daß er in ſeinem Hauſe heimlich Brandwein abgezogen, und es haͤt - ten unterſchiedene aus ſeinem Hauſe zuerſt den Rauch ſehen aufſteigen. Wir erwarten unſern allergnaͤ - digſten Koͤnig hier, ſo bald das Parlement in Londen auseinander gehen wird.

Von neuen merkwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Dortmund.

Den Todesfall des Roͤm. Kayſers, Carl des Sechsten, hat der Hr. D. Kluge, im Namen der Kayſerl. freyen Reichs-Stadt Dortmund, oͤffent - lich beklagt. Dieſes Trauer-Gedichte iſt Jhro Ma - jeſtaͤt der Koͤnigin von Ungarn von dem Herrn Ver - faſſer zugeſchrieben, und wir wollen die Zueignungs - Schrift unſern Leſern mittheilen:

Germanien haͤngt noch die Harfen an die Weide,
Und jam̃ert ohne Troſt in ungezwungnem Leide.
Verluſt, Gram, Sorge, Furcht quaͤlt den beſtuͤrzten
Sinn,
Denn Carl der Sechste ſtirbt, und wird ins Grab
geſenkt.
Wer mag nun Deine Pein, o Koͤnigin! beſchreiben?
Wird ſie nicht ſtets vernent und unvergleichlich blei -
ben,
Weil Dich der fruͤhe Fall des groſſen Vaters kraͤnkt?
Doch Deine Großmuth haͤlt den trauerreichen Geiſt.
Der unverwelkte Ruhm, der vaͤterliche Segen,
Den Seine Lippen noch im Sterben auf Dich legen,
Jſt, was Dein ſtiller Mund Dein beſtes Labſal heißt.
Ja Deutſchlands Beyleid reitzt jedweden Unterthan,
Vor Deine Majeſtaͤt der Thraͤnen Zoll zu bringen,
Und Deines Vaters Tod mitleidig zu beſingen.
So nimm, o Koͤnigin! auch dieſes Klaglied an,
Das Dir Bekuͤmmerniß und tiefſte Demuth weyht,
Womit mein bloͤder Mund den groſſen Riß bedauert,
Und uͤber Deinen Schmerz und Deine Plage trauert.
Verwirf nicht meine Treu und meine Niedrigkeit.
Dein unausloͤſchlich Lob ſoll andere bemuͤhn,
Daß ſie den ſcharfen Witz, die Klugheit zu regieren,
Und die Holdſeligkeit und Mutterliebe zieren,
Dadurch Dein Name waͤchst, und Deine Reiche
bluͤhn.
Mein Geiſt bewundert nur den engliſchen Verſtand,
Der manche Wiſſenſchaft und manche Sprache
kennet,
Daß Dich die Muſenſchaar Europens Pallas nennet,
Der ſchoͤnen Kuͤnſte Preis, der Weisheit rechte Hand.
Drum, Allergnaͤdigſte! laß Deiner Guͤte Schild
Auch uͤber Deinem Knecht und dieſen Blaͤttern ſchwe -
ben.

Aus dem Gedichte ſelbſt ruͤcken wir folgende Ge - danken ein:

OGeiſt des groſſen Carls! laß Deiner Tugend -
Schein
Den unſchaͤtzbaren Schmuck in meinen Worten ſeyn.
Du winkſt der Bloͤdigkeit, Du winkſt und willſt ver -
zeihen,
Wenn ſchwache Lippen itzt Dein ewig Lob entweihen.
Und da Dein Dortmund Dir durch mich dies Denk -
mahl giebt,
So wird mit Dort mund auch Dein Knecht von Dir
geliebt.
Ja Dortmund, Deine Stadt, die nie den Eyd der
Treue
Gebrochen noch verletzt; die nie mit Scham und
Reue
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Zu der verſaͤumten Pflicht fußfaͤllig wiederkehrt;
Die ihre Kinder ſtets die Furcht des Kayſers lehrt;
Die nie den wahren Ruf der Redlichkeit verlohren,
Seit dem Herz, Hand und Mund dem erſten Carl
geſchworen;
Dein Dortmund nahet ſich aus Ehrerbietigkeit
Zu Deines Leibes Gruft, und machet ſich bereit,
Den letzten Ehrendienſt durch Lob und Ruhm zu
bringen,
Doch nicht den letzten Dank fuͤr Deine Huld zu ſingen.
Denn man bewundert Dich als eines Kayſers Sohn,
Mit Ehrfurcht ſiehet man den Koͤniglichen Thron,
Man opfert Dir das Herz, o Preis der Deutſchen
Kayſer!
Und bey Cypreſſen zeigt Dein Grab auch Lorbeer -
reiſer.
Welch ungemeiner Stoff zu reden zeigt ſich hier;
Allein der Redner fehlt. Calliope, hilf mir.

Hamburg.

Folgendes iſt uns eingeſendet wor - den:

Die Moͤglichkeit der Wiedergebuhrt bey den Kin - dern findet ungemein viele Widerſprecher, die nur deswegen mit ihren Gedanken zuruͤck halten, weil ſie den verhaßten Namen eines Ketzers nicht davon tragen wollen. Der verdiente Gottesgelehrte, Herr D. Baumgarten, hat in einer oͤffentlichen Abhand - lung dieſen Glaubensſpoͤttern die Moͤglichkeit darge - than, und ich wuͤnſchte, daß Sie die Gefaͤlligkeit haͤt - ten, den Beweis mit einzuruͤcken, wie der Herr Doct. denſelben vorgetragen hat. Er ſchließt ſo: Die Se - ligkeit eines endlichen Weſens iſt ohne Hinderung in dem Fortgange von einer Vollkommenheit zu der an - dern gegruͤndet. Die wahre Freude, welche aus dem Bewußtſeyn der Seligkeit ihren Urſprung hat, macht die Gluͤckſeligkeit derſelben aus. Das Bewußtſeyn iſt nicht nothwendig bey der Vollkommenheit und bey dem Fortgange derſelben. Kinder haben Vorſtel - lungen, welche aber ganz dunkel ſind, und dabey ein beſtaͤndiges Beſtreben, neue Empfindungen hervor zu bringen. Man gehe auf die Bewegungen unſerer Sele zuruͤcke, wir ſind uns im Schlaf der Betrach - tungen nicht bewußt, welche wir den Tag uͤber bey goͤttlichen Sachen angeſtellt haben; doch ſobald wir erwachen, koͤnnen wir die Betrachtungen in uns wie - der hervor bringen. Man wird dieſes nicht erklaͤren koͤnnen, wo man nicht zugiebt, daß die Wuͤrklichkeit dieſer Betrachtungen auch in dem Stande dunkeler Vorſtellungen fortdaure, die wir im Schlaf haben. Auf eine gleiche Art ſind die Vorſtellungen von GOtt, und das Beſtreben moͤglich, dieſelben im Stande dunkeler Vorſtellungen hervor zu bringen. Dießkann man auch den Kindern nicht abſprechen, zum wenigſten nicht ſchlechterdings, ſondern nur in ſo weit ſie den Gebrauch ihrer Vernunft nicht haben. GOtt kañ die Urſache ihrer Empfindung ſeyn. Weil die Kinder den Gebrauch der Vernunft nicht haben, ſo gruͤndet ſich ihre Seligkeit bloß auf die Vereinigung mit GOtt. Jhre verkehrten Vorſtellungen flieſſen aus dem Quell aller Verderbniß, ſie ſind nicht ſchlechterdings nothwendig, deswegen koͤnnen ſie von GOtt unterbrochen werden. Jch wollte, daß alle ab - geſagte Feinde der gelaͤuterten Vernunft dieſe Ge - danken mit Aufmerkſamkeit leſen moͤgten, ich bin ge - wiß, ſie wuͤrden ſich ſchaͤmen, weil ſie daraus ſehen koͤnnen, wie ungereimt es iſt, auf die Weltweisheit ohne zureichenden Grund zu ſchmaͤlen. Jch bin.

Der Herr Verfaſſer dieſer Gedanken hat den Be - weis aus den gruͤndlichen Auszuͤgen der Diſputatio - nen genommen; wir zweifeln aber, ob er in der Ab - handlung des Herrn D. Baumgartens alſo abgefaßt iſt. Wir haben die Abhandlung nicht bey der Hand, ſonſt wuͤrden wir uns dabey deutlicher erklaͤren.

AVERTISSEMENT.

Demnach von der aller - und hoͤchſt-verordneten Commißion zur Verkaufung des Adelichen Marſch - Gutes Heiligenſtaͤdten, nebſt allen Zubehoͤrungen, der 22. April dieſes Jahres, wird ſeyn der Sonnabend vor Jubilate, pro Termino angeſetzet; Als wird ſol - ches jedermaͤñiglich hiermit oͤffentlich kund gemacht, damit, wer dazu Belieben traͤget, an vorbemeldten Tage des Morgens um 9. Uhr auf dem Rathhauſe in Kiel ſich einfinden, Both - und Gegenboth thun, auch hiernaͤchſt gewaͤrtigen koͤnne, daß dem Meiſt - bietenden ſothanes Adeliche Gut præſtitis præſtan - dis auf die durch den Druck ſchon bekannt gemachte Kauf-Conditiones adjudiciret werde. Die ge - druckten Anſchlaͤge nebſt den Kauf-Conditionen ſind ohne Entgeld zu bekommen, in Hamburg im guͤlde - nen A. B. C. bey Thomas von Wierings Erben, in Luͤbeck bey dem. Buchfuͤhrer Boͤckmann auf Marien - Kirchhof, in Gluͤckſtadt bey Monſ. Adami, J. U. C., in Schleßwig bey der verwittweten Frau Hof-Apo - theckerin Fitzmannin, in Rendsburg bey dem Gaſt - Wirth Schroͤder, und in Kiel bey Mſr. Carl Wil - helm Luther, J. U. C. und Not. Cæſ. publ. Wobey zur ferneren Rachricht dienet, daß den Liebhabern frey ſtehe, entweder in Kiel bey dem Land - und Hof - Gerichts-Advocato, Hrn. Georg Chriſtian Luther, oder auch bey dem jetzigen Inſpectore des Gutes Hei - ligenſtaͤdten, dem Koͤn. Kirchſpiel-Voigt zu Wevels - fleth, Hrn. Reimers, die von vielen Jahren her ge - fuͤhrten Hebungs-Regiſter zu inſpiciren, und mit dem gemachten Anſchlage zu conferiren.

About this transcription

TextNum. 60, 15. April 1741
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-28T10:00:34Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 60, 15. April 1741 . Hamburg1741. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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