PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1741.
Num. 62.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
LXII. Stuͤck, am Mittewochen, den 19. April.

Zu Portsmouth iſt ein Schiff aus Weſtindien an - gekommen, welches zugleich Briefe von dem Admi - ral Vernon mit gebracht hat. Die Neugierde iſt un - beſchreiblich groß, etwas von den mitgebrachten Nachrichten zu erfahren. Der Capitain Thomas Watſon, welcher eine Zeitlang zu St. Sebaſtian bey den Spaniern gefangen geſeſſen hat, befindet ſich hier wieder, und berichtet, daß 9. Spaniſche Freybeuter nur aus dieſem Hafen in der See herum kreutzten, Beute zu machen; und daß man noch zweene ausruͤ - ſtete, einen von 36. und den andern von 18. Stuͤcken. Nunmehro werden die Kriegs-Schiffe ſegelfertig ge - macht, welche nach der Oſt-See gehen ſollen. Dieſes Geſchwader beſtehet aus 12. Schiffen von der Linie, und der Admiral Cavendiſch wird ſie commandiren. Ein gewiſſer Kauffmann, welcher von ſeinem Sohn aus Weſtindien Briefe erhalten, die zu Port-Royal den 27. Januarius geſchrieben ſind, berichtet, der Admiral Vernon ſey den 13ten gedachten Monats mit ſeiner Flotte in See gegangen; es wird aber wei - ter nichts gemeldet, daß man alſo von dieſer Zeit an keine andere Nachricht aus Weſtindien weiß. Das Schiff Polli, welches von Terraneuf nach Oportoge - hen ſollte, iſt von den Spaniern genommen worden. Wir erwarten viele Kauffahrer von Liſſabon, welche das Kriegs-Schiff Newcaſtle zur Bedeckung haben. Der neue Lordmaire hat den Eyd in die Haͤnde des Lords Cornwallis, Gouverneur von dem Towr, ab - gelegt. Die Kriegs-Zuruͤſtung geht unausgeſetzt mit dem groͤßten Eyfer fort, und wo man nur glaubt, daß Matroſen ſeyn koͤnnen, ſo werden ſie aufgeſucht; auch diejenigen, ſo wegen der Schulden gefangen ſitzen, werden zum dienen genommen, und die Regie - rung wird ihre Glaͤubiger bezahlen.

Der Prinz von Carignan iſt tod, und mit ihm zu - gleich alle Freyheit zu den Wageſpielen abgeſtorben. Seine Schulden erſtrecken ſich auf 4. Millionen Li - vres, und wenn ſie bezahlet ſind, behaͤlt ſein Sohn, der Prinz Ludwig, noch mehr als 2. Millionen. Er hin - terlaͤßt eine Menge von Gemaͤhlden, die an Vorzuͤgen faſt nicht ihres Gleichen haben, und 300. Stuͤck Pfer - de, unter denen ſich viele befinden, davon jedes 6000. Franken koſtet. Man glaubt, daß der Koͤnig das Herzogthum Carignan kaufen wird. Vorgeſtern er - klaͤrten Se. Majeſtaͤt oͤffentlich, daß das Geruͤchte von einer vorgefallenen Schlacht in America unge - gruͤndet ſey. Nach der Zeit hoͤrt man, daß ein Cou -[2]rier von Nantes bey dem Cardinal Fleury eingetrof - fen, welcher berichtet, daß in dieſem Hafen eine Poſt - Jacht aus Weſtindien angekommen, deren mitge - brachte Nachrichten wenig Vortheil haftiges in ſich enthalten ſollen. Man iſt uͤber eine gewiſſe Schrift mißvergnuͤgt, welche zu Londen heraus gekommen, weil in derſelben das Franzoͤſiſche Volk hart ange - griffen wird; inzwiſchen bleibt der Cardinal Fleury unermuͤdet, alle gegenwaͤrtige Streitigkeiten beyzu - legen. Jn der Vorſtadt St. Germain wurden dieſe Woche zweene Fremden in Verhaft genommen, und zu St. Deins hat man einige Privat-Perſonen einge - zogen, weil man ihnen Schuld giebt, ſie haͤtten die Stadt Ryſſel in Brand ſtecken wollen. Auf dem We - ge von Paris nach Verſailles finden ſich jetzo die Straſſenraͤuber in Menge ein. Vor einigen Tagen uͤberfielen ſie eine Kutſche, in welcher 4. Officiers ſaſ - ſen, doch ihre Bemuͤhung wurde ihnen ſchlecht be - lohnt, die Officiers ſprungen aus dem Wagen, griffen die Raͤuber mit dem Degen in der Hand an, toͤdteten zweene und nahmen 3. gefangen. Der Groß-Her - zog von Toſcana hat unſerm Koͤnige eine Zuſchrift uͤberſendet. Se. Hoheit empfehlen in derſelben den jungen Erz-Herzog Joſeph zur Gewogenheit des Koͤ - nigs, und gedenken zugleich, wie Ludwig der Vier - zehnte ein gleiches an dem Roͤmiſchen Kayſer gethan, und unſern Koͤnig damals dem Schutz des Hofes zu Wien wider ſeine Feinde uͤbergeben. Der Groß-Her - zog erſucht ferner Se. Majeſtaͤt in dieſem Briefe, den Feinden des Hauſes Oeſterreich kein Gehoͤr zu geben, und keine Mittel zu ſparen, damit die oͤffentliche Ruhe wieder hergeſtellet werden moͤgte. Briefe von Nan - tes berichten, daß die Bruͤcke zu la Caßiere, worauf viele Haͤuſer erbauet geweſen, ploͤtzlich eingefallen, wodurch uͤber 30. Menſchen das Leben jaͤmmerlich eingebuͤſſet.

Vorgeſtern Nacht entſtund allhier in dem Pallaſt des Ober-Praͤſidentens vom Parlement ein gefaͤhr - licher Brand, und nahm ſo ploͤtzlich uͤberhand, daß ſich der Ober-Praͤſident, nebſt ſeiner Gemahlin, Kindern und Verwandten kaum retten konnten. Das Feuer haͤtte nicht ſo weit um ſich gegriffen, wenn der Thuͤr - mer Lermen machen koͤnnen; allein ſobald er die Klok - ke anſchlagen wollte, brach der Kloͤppel, und ehe man es erfuhr, ſo lag dieſes ſchoͤne Gebaͤude faſt ganz in der Aſche. Der Schade wird auf 200000. Livres geſchaͤtzt, worunter ein Kaͤſtgen mit Juweelen nicht mitgerechnet wird, deren Werth ſich auf 30000. Li - vres erſtrecket.

Vor einigen Tagen war der Staats-Rath ver - ſammlet, und da wurde auch zugleich von den gegen - waͤrtigen Umſtaͤnden des Deutſchen Reichs geſpro - chen, man bemerkte davon insbeſondere, daß ſich bey dieſer bevorſtehenden Kayſerwahl ſo viel Schwierig - keiten faͤnden, als man ſich kaum vorſtellen koͤnnte. Aus der Land-Militz, welche ſich in den Provinzen verſammlen muß, wird man die 10. Mann nehmen, womit jede Compagnie von des Koͤnigs Voͤlkern ver - mehret wird. Die Pferde, welche bey den Regimen - tern fehlen, ſollen in den Provinzen aufgekauffet wer - den. Bis jetzo ſind noch keine Truppen beordert nach den Deutſchen Grenzen aufzubrechen.

Die Staͤnde von Flandern und Hennegau ſind wieder auseinander gegangen. Geſtern kam bey einem Fleiſchhauer Feuer aus, wodurch die ganze Stadt, weil es in der Nacht war, in Bewegung ge - rieth; doch es wurde bald wieder geloͤſcht. Unſere Grenz-Oerter werden in guten Vertheidigungs - Stand geſetzet. Zu Mecheln hat der Official alle Briefſchaften eines gewiſſen Secretairs wegnehmen laſſen, weil ihn die Jeſuiten beſchuldigen, er fuͤhrte mit den Janſeniſten in Holland einen unerlaubten Briefwechſel.

Die Herren unſerer Regierung nehmen mehr, als jemals geſchehen iſt, die gegenwaͤrtigen Umſtaͤnde von Europa zu Herzen, insbeſondere ſind ihre Berath - ſchlagungen dahin gerichtet, daß Deutſchland durch kein vielfaches Kriegs-Feuer verheert werden moͤge. Die Geſandten von Groß-Brittannien und Frank - reich ſehen ſich jetzo ſehr ſparſam, ja es ſcheint, als weñ ſie auch die moͤgliche Zuſammenkunft mit allem Fleiß vermeiden. Bey der Verfaſſung, in welcher ſich Schleſien befindet, giebt ſich der Freyherr Reiſchach alle Muͤhe, unſere Republick dahin zu bringen, daß ſie einmal den Entſchluß faſſen moͤchte, Oeſterreich mit der That beyzu ſtehen. Dieſer Geſandte beruft ſich auf die Erklaͤrung des Koͤnigs von Groß-Brit - tannien, welcher ſeine Huͤlfe verſprochen, ſo bald Holland die Erfuͤllung der pargmatiſchen Sanction leiſten wird.

Vielleicht duͤrften ſich in kurzer Zeit die See-Maͤch - te wegen der Vorfaͤlle in Schleſien naͤher erklaͤren. Die Couriers zwiſchen Londen und Wien gehen jetzo ungemein ſtark, und man glaubt, daß Groß-Brit - tannien den meiſten Ausſchlag bey dieſer Sache ge -[3]ben wird. Die Aemter, welche der General-Feld - Marſchall, Graf von Muͤnnich, verwaltet, ſind von Jhro Hoheit der Groß-Fuͤrſtin Regentin wieder an andere Miniſters gegeben worden. Gedachter Graf ſoll in ſeinem Pallaſt ſich ganz ſtille und eingezogen halten. Aus Londen wird der Koͤnig nicht eher nach Deutſchland gehen, noch das Parlement ſich trennen, bis man genaue Nachrichten aus Weſtindien von un - ſern Flotten erhalten hat.

Von der Tuͤrkiſchen Grenze hat man Nachricht er - halten, daß des Hoſpodars in der Wallachey ſein Bru - der in Conſtantinopel enthauptet worden, und der Groß-Vezier, der Seraskier von Bender, der Baſſa Kolczac nebſt vielen andern vornehmen Tuͤrken hin - gerichtet worden. Dieſe Koͤrper habe man in Con - ſtantinopel einige Tage auf oͤffentlichen Markte lie - gen laſſen, und niemand weiß, worinn ihr Verbre - chen eigentlich beſtanden.

Nunmehro ſtehet die Ungariſche Armee nicht weit mehr von der Preußiſchen. Erſtgedachte Armee ih - re Avant-Garde beſtehet aus 4000. Huſſaren und 2000. Grenadierern, welche alle, ſo wie die ganze Armee, nichts mehr wuͤnſchen, als daß eine Schlacht geliefert werden moͤgte. Vor einigen Tagen ſind zu Ollmuͤtz 1500. Mann Oeſterreichiſcher Truppen angeruͤcket.

Es ſind ſeit kurzem hier und anderwerts verſchie - dene Veraͤnderungen vorgefallen. Alle zeitherige Beamten der Regierung, Canzleyen und Gerichts - Staͤtte zu Liegnitz, Wohlau und Glogau ſind abge - ſetzt, und an deren ſtatt Koͤniglich-Preußiſche Regie - rungs - und Gerichts-Bedienten angeſtellt. Unter den erſtern befindet ſich der Herr von Berg, geweſe - ner Landes-Hauptmann zu Wohlau, welcher nach ſeinem unweit davon gelegenen Land-Gute Herren - dorf gebracht, und daſelbſt, wie die Rede gehet, we - gen Gewaltthaͤtigkeiten in einem leidlichen Arreſt ge - halten wird. Ein gleiches Schickſal ſoll, auſſer dem letztgemeldeten vornehmen Praͤlaten, noch einige an - dere betroffen haben.

Zu Mirow iſt die Prinzeßin Eliſabeth Chriſtina, zweyte Tochter des Herzog Ludwig Friedrichs, am 8ten dieſes an einer Bruſt-Krankheit verſtorben, und den 10ten in das Fuͤrſtliche Begraͤbniß geſetzt worden. Jhro Durchl. die Herzogin befinden ſich geſegneten Leibes.

Es wird durchgaͤngig bekraͤftigt, daß die Koͤnigl. Preußiſchen Voͤlker in der Schlacht bey Molwitz in Schleſien den Sieg erhalten haben. Dieſes Ge - fechte iſt eines der ſchaͤrfſten geweſen, und Officiers und Gemeine haben mit gleichen Muth den Degen gefuͤhret. Der rechte Fluͤgel iſt von des Koͤnigs von Preuſſen Majeſtaͤt ſelbſt commandirt worden; um dieſen Monarchen haben ſich in der Schlacht befun - den: der Prinz Friedrich, der General von Schulen - burg, zwey Obriſt-Lieutenants und zwey Pagen, wel - che alle das Leben eingebuͤſſet. Von den Gemeinen ſind 600. Mann Todte gezehlet worden. Unter den Verwundeten befinden ſich auf Preußiſcher Seite: Der General-Feld-Marſchall, Graf von Schwerin, General von Kleiſt, General von Kalkſtein, die Ober - ſten von Fink, von Bork, von Wartensleben, von Marwitz, von Hake, von Winterfeld, Prinz Henrich, Prinz Wilhelm und Marggraf Carl. Die Oeſter - reicher haben 6000. Todte und Bleßirte, darunter ſind die Generale Browne und Lentulus.

Von neuen merkwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Dortmund.

Baͤdeker hat im Verlag: Die Quel - len der Weſtpaͤliſchen Hiſtorie, oder hiſtoriſche Nach - richt von mehr als hundert ungedruckten zur Weſt - phaͤliſchen Hiſtorie noͤthigen Geſchicht-Buͤchern und ihren Verfaſſern, nebſt einem Vorbericht, daß und wie es moͤglich, eine Hiſtorie von Weſtphalen, ſonderlich von der Grafſchaft Mark, herauszugeben, durch Jo - hann Diederich von Steinen, Evang. Prediger zu Froͤmern. Ein fleißiger Geſchichtſchreiber findet in allen Zeitlaͤuften begierige Leſer. Man lobt ſeine Muͤ - he, die er uͤbernommen hat, geſchehene Vorfaͤlle der Vergeſſenheit zu entreiſſen, und er kann ſich im vor - aus uͤberzeugen, daß ſein Name ſo lange genennt wird, ſo lange ſich ſeine Schriften der Welt anpreiſen. Der Hr. von Steinen hat den Entſchluß gefaßt, das Weſt - phaler Land in ſeinem Umkreiſe vorzuſtellen, und uns deſſen gegenwaͤrtige Schoͤnheit mit der zu zeigen, wel - che die verheerende Zeit unkehrbar gemacht hat. Wir werden durch ſeine Bemuͤhung erkennen, daß Lipſius zu viel in den Worten geſagt hat: Quod nulla Barba - ria tam barbara, quam Weſtphalia, und daß der Vers des Ortelius zu ſpoͤttiſch ſey:

Hoſpitium vile, grob Brodt, duͤnne Bier, lange
Mile,
Sunt in Weſtp kalia, ſi non vis credere, Lop da.
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Jnsbeſondere will der Herr Verfaſſer eine Geſchichte von der Grafſchaft Mark und deren angrenzenden Oertern entwerfen, und dieſe verdunkelte Hiſtorie der Welt mittheilen. Der Herr von Steinen macht ſich zwar mit dem beruͤhmten Schurzfleiſch den Einwurf: Quod alio Apolline tale tantumque negotium egeat; doch wir zweifeln nicht, daß ihm ſein Werk nach den uͤberlegten Entwurf gerathen werde. Die Freunde beſonderer Geſchichte haben folgendes von ihm zu hoffen: I. Eine Sammlung einiger alter bisher un - gedruckter Geſchicht-Buͤcher. II. Eine geographiſch - politiſche Beſchreibung der Grafſchaft Mark. III. Eine Hiſtorie der adelichen Stifter in der Grafſchaft Mark. IV. Eine Hiſtorie der adelichen Haͤuſer in den Herzogthuͤmern Engern und Weſtphalen, Cleve, dem Stifte Muͤnſter und der Grafſchaft Mark, dabey die zerſtoͤrten Schloͤſſer nicht ſollen vergeſſen werden. V. Eine Hiſtorie der Stadt Dortmund. VI. Den kirchlichen Zuſtand der Grafſchaft Mark; dabey oh - ne alle Partheylichkeit das Religionsweſen, ſonderlich von der Zeit der Reformation, vorgeſtellet werden ſoll. VII. Eine Hiſtorie der Herzoge und Grafen von Cleve, Altena, Mark, Limburg, Arnsberg, Dortmund, Werll ꝛc. VIII. Das itztlebende adeliche Weſtphalen, oder genealogiſche Beſchreibung der adelichen Ge - ſchlechter in demſelben. IX. Einen Weſtphaͤliſchen Herold, darinnen alle Wappen des Weſtphaͤliſchen Adels gezeiget und kuͤrzlich beſchrieben werden. X. Kurze geiſtliche und weltliche Geſchichte der Graf - ſchaft Ravensberg. Dieſe vorausgeſetzte Stuͤcke er - fordern einen guten Vorrath; damit ſie nun in ihrer Vollkommenheit erſcheinen koͤnnen, ſo bittet der Herr Verfaſſer gelehrte Maͤnner um einen guͤtigen Bey - trag, und der ſoll darinne beſtehen: Von gedruckten Sachen wuͤnſcht er ſich kleine Schriften, rar gewor - dene Chronicken, hiſtoriſche Abhandlungen, Einla - dungs - und Lob-Schriften, Kirchen-Agenden, Schul - Geſetze, Streit-Schriften, Leichen-Predigten und Abdankungen; und ob es gleich von dieſen heißt: Pa - rum fidei tribuit vir prudens concionibus funebri - bus, in quibus turpiter viventibus imponunt & poſteritatem decipiunt. Raro enim ſit, ut non plus affectioni & nummis, quam veritati tribuant, & citius corniculas in Africa, quam aliquid ſolidæ veritatis in iis reperies, ſo wird doch der Herr Ver - faſſer das Gute behalten, und das Schlechte verwer - fen. Von geſchriebenen Sachen verlangt er: Alte Diplomata, Freyheiten, Grund-Geſetze der Staͤdte, Kloͤſter, Laͤnder, Ritter, Familien und Zuͤnfte ꝛc. Fer - ner dienen ihm: Inſcriptiones, Grab-Schriften, Sie -gel, Muͤnzen, Wappen, alte Land-Charten von Weſt - phalen, ungedruckte Chronicken ꝛc. die Wahrheit der Vaterlands-Geſchichte auſſer Zweifel zu ſetzen.

Et pius eſt patriæ facta referre labor.

Jn der hiſtoriſchen Nachricht von den ungedruckten Geſchicht-Buͤchern und ihren Verfaſſern zeigt der Hr. von Steinen bey ſeiner Muͤhe auch viel Beleſenheit.

NOTIFICATION.

Es wird hie mit zu wiſſen gefuͤget, daß, um diejeni - gen nicht aufzuhalten, welche bey der hieſigen zehnten Stadt-Lotterey bisher Loſſe gezeichnet, man geſon - nen ſey, den vierten Theil derſelben hoͤchſtens primo Julii ziehen zu laſſen. Als wesfalls der Plan bey den Collecteurs von den Liebhabern kann abgeholet wer - den, und ein jeder, der entweder ſchon Loſſe gezeich - net, oder dieſelbe annoch verlanget, binnen ſolcher Zeit die Zahlung zu leiſten erinnert wird.

Plan dieſes vierten Theils.

  • 1 Gewinn a Rthl. 20000 Rthl. 20000
  • 1 10000 10000
  • 1 6000 6000
  • 1 3000 3000
  • 5 1500 7500
  • 7 1000 7000
  • 50 200 10000
  • 125 100 12500
  • 1050 50 52500
  • 2889 25 72225
  • 4130 Gewiñe Banco Rthl. 200725
  • 12120 Nieten
  • Das erſte Loß 800
  • 16250 Loſſe. Das letzte Loß 1600
  • Banco Rthl. 203 125

Am Donnerstage, als den 20ſten h. m. und fol - gende Tage, ſoll in der Muͤhlenſtraſſe rechter Hand eine Auction von allerhand ſchoͤnen Mobilien, be - ſtehend in groſſe Spiegeln, Marmorne Tafeln, Bet - ten, Leinen, Kleider, Nußbaumene Schaͤpfe, ſchoͤne Schildereyen, Compaſſen, geometriſche und Jnge - nieur-Jnſtrumenten, zwey groſſe Globi, dergleichen nicht groͤſſer in Hamburg ſind, und differente andere Sachen mehr, oͤffentlich verkaufet, und nach deſſen Endigung mit den Buͤchern vieler See - und Land - Charten, auch Kupferſtichen, davon die Verzeichnung derſelben bey Urpenthoͤr auf der Boͤrſe gratis zu ha - ben iſt, verfahren werden.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt und verlegt bey G. C. Grund am Fiſch-Markt.

About this transcription

TextNum. 62, 19. April 1741
Author[unknown]
Extent4 images; 2317 tokens; 1203 types; 17260 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-28T10:00:34Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 62, 19. April 1741 . Hamburg1741. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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