PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1741.
Num. 65.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
LXV. Stuͤck, am Dienſtage, den 25. April.

Man faͤhret noch immer mit Hinrichtung derer fort, welche der jetzigen Regierung zuwider ſind. Man hat in den Moſcheen, auch ſelbſt bey dem Eingang in das Serraglio, Schmaͤh-Schriften wider den Groß - Sultan gefunden. Den Wirthen iſt bey Strafe des Todes verboten worden, den Mahometanern Wein zu verkaufen, und man hat zwey, welche wider dieſes Verbot gehandelt haben, vor ihren Haus-Tuͤhren auf - gehenket, welches auch zweyen Tuͤrken, ſo Wein ge - trunken haben, wiederfahren iſt.

Auſſer dem letztgedachten Secretair des Grafen von Muͤnnich ſind noch zwey andere Perſonen in Ver - haft genommen worden. Erſterer iſt ſchon einige mal in Verhoͤr geweſen, von ſeiner Ausſage aber wird nichts bekannt. Die untergeſchlagenen Gelder ſollen ſich auf 400000. Rubels belaufen.

Unſer Chinafahrer wird dieſen Sommer die Reiſe nicht wieder antreten, indem die Jahreszeit verſtri - chen, und die Sachen, welche auf dieſem Schiffe ge - weſen, ſind bereits wieder ans Land gebracht, die Lebensmittel aber wird man kuͤnftige Woche oͤffent -lich verkaufen. Unſere Voͤlker-fahren noch taͤglich mit den Kriegs-Uebungen fort.

Das Hollaͤndiſche Kriegs-Schiff, welches bis an - hero in unſerm Hafen gelegen, iſt in See gegangen, auf die Seeraͤuber von Salee zu kreutzen. Nunmeh - ro iſt der Biſchof von Porto, Herr Evora, durch un - ſern Cardinal Patriarchen eingeſegnet worden. Der Koͤnig war bey dieſer feyerlichen Handlung ſelbſt ge - genwaͤrtig, und es geſchahe mit gleicher Pracht, wie die Einweihung des Jnfanten Don Joſeph, Erz-Bi - ſchof zu Broga. Der Erz-Biſchof von Babya hat ſeine Reiſe nach Braſil angetreten.

Von Turin ſind ohnlaͤngſt die Herren Aebte von St. Martino und Sales allhier angelanget, welche der Koͤnig von Sardinien zu Biſchoͤfen ernennet hat, damit ſie examiniret werden, und wie man vernim̃t, ſo iſt der erſtere 5. Meilen vor Mayland von etlichen Straſſen-Raͤubern angefallen, welche ihm hundert Doppien, viele andere Muͤnzen und eine guͤldene Uhr abgenommen, worauf er ſeinen Weg weiter fortge - ſetzet; der andere aber, welcher gleichfalls angegrif - fen worden, hat mit einer Piſtole einen von den Raͤu -[2]bern erleget, worauf er, als die uͤbrigen dem Sterben - den beyſtehen wollen, in aller Geſchwindigkeit davon gefahren, und ſich ſalviret. Nunmehro erwartet man, ob ihn der Papſt von dieſer ſeinem Amte zuwider lau - fenden That abſolviren werde.

Heute erhielten wir durch einen Courier aus Schle - ſien die Nachricht, daß es zwiſchen der Preußiſchen und unſerer Armee zu einer Schlacht gekommen, in welcher auf beyden Seiten viele geblieben ſind.

Der Geſandte des Churfuͤrſten von Coͤlln hat auf dem Befehl ſeines Herrn ein Schrift ausgetheilet, in welcher gemeldet wird, daß Se. Churfuͤrſtl. Durchl. durch ihren Geſandten an dem Hofe zu Wien ſich er - klaͤrt haͤtten, ſie erkennten Jhro Majeſtaͤt die Koͤnigin unter dieſer Bedingung, welche der Roͤm. Kayſer, Glorwuͤrdigſten Andenkens, ſelbſt veſte geſetzt, nem - lich, daß die Gewaͤhrleiſtung der pragmatiſchen Sanction oder der Erbfolge in den Oeſterreichiſchen Landen zu keines Fuͤrſten Nachtheil gereichen ſollte. Se. Churfuͤrſtl. Durchl. behielten ſich alſo fuͤr, ſich dadurch zu nichts zu verbinden, was dem Churfuͤrſten von Bayern ſeinem Herrn Bruder nachtheilig ſeyn koͤnnte, vielweniger verpflichteten ſie ſich dadurch, der Koͤnigin von Ungarn mit der That Beyſtand zu leiſten.

Heute gegen Abend entſtund in der bey dem Ge - ſandten-Quartiere des abweſenden Franzoͤſiſchen Marſchalls von Bell-Jsle aufgebaueten Kuͤche ein Brand, wodurch ſelbige ganz verzehret ward, jedoch geſchahe weiter kein Schade.

Jch diene Jhnen auf Dero an mich erlaſſenes geliebtes Schreiben, und berichte Jhnen, wie Sie verlanget, die wahre Beſchaffenheit, wie es in unſerm betruͤbten Schleſien ausſiehet: Wir haben gleich nach Ankunft des Koͤnigs in Preuſſen und deſſen Ar - mee eine ſehr groſſe Theuerung empfunden, welche bey der in ganz Schleſien ausgebreiteten Preußiſchen Armee annoch fortdauret; in und um Schweidnitz herum, allwo der Koͤnig ſich meiſtentheils auf haͤlt, liegen ſo viel Soldaten, daß faſt in jedem Hauſe 30. bis 40. Mann einquartiert ſind; bey Jablunka, als einem Haupt-Paß gegen Maͤhren, ſtehen auch viele Preuſſen. Es reiſen taͤglich hohe und niedrige Perſo - nen nach dem Haupt-Quartier des Koͤnigs, und manhat ſich uͤber die ſchoͤne Kriegs-Zucht, wie auch uͤber die Eylfertigkeit im Exerciren, hoͤchſtens zu verwun - dern. Man ſiehet mit Erſtaunen die 2000. Mann der groſſen Leute an, welche der Koͤnig zu ſeiner Be - deckung hat.

Die Koͤniglich-Preußiſchen Voͤlker haben in der Schlacht bey Mollwitz mit gleichem Eyfer und Muth gefochten und dem Exempel ihres Monarchen gefol - get, der ſie in hoͤchſter Perſon die ganze Schlacht durch angefuͤhret. Se. Majeſtaͤt bezeigten ſich den Tag darauf, als man den Sieg erhalten, ungemein gnaͤ - dig gegen Officiers und Soldaten, und verſprachen, ihnen ihr ruͤhmliches Verhalten und die wohlgeleiſte - te Dienſte zu belohnen.

Wie der Feind ſich den 9ten dieſes der Stadt Oh - lau, allwo wir unſere ſchwere Artillerie und ein groſ - ſes Magazyn hatten, naͤhern wollte, ſo verſtaͤrkten Se. Majeſtaͤt die Armee mit dem Corps Truppen, welches Brieg bloquiret hatte, und marſchirte den 10ten ſehr fruͤh voraus bis nach dem Dorfe Pompitz, dem feindlichen Haupt-Quartiere, das zu Mollwitz war, gegen uͤber. Unſere Armee, beſtehend in 31. Bat - taillons und 29. Eſcadrons, ohne die 5. Eſcadrons Huſſaren, breitete ſich allda, nachdem ſie bisher in 4. Colonnen marſchiret war, gegen Mittag aus.

Der Obriſte, Graf von Rothenburg, wurde mit 6. Eſcadrons Dragoner und 3. Eſcadron Huſſaren detachiret, um die Situation des Feindes zu beſichti - gen, worauf ihn eine Menge feindliche Huſſaren an - fielen, er hielt ſich aber ſo lange auf, bis unſere Armee ſich formirte, und behauptete ſeinen Platz bis zur An - kunft des Koͤnigs. Wir ſetzten unſern Marſch in be - ſtaͤndiger Schlacht-Ordnung langſam gegen den Feind fort. Die feindliche Macht beſtund in 15. Re - gimentern Jnfanterie und in 11. Cuiraßier - und Dragoner-Regimentern, ohne die 4. Regimenter Huſſaren.

Die Schlacht fing ſich durch eine General-Salve aus unſerer Feld-Artillerie an. Dieſes Feuer ſchien der feindlichen Cavallerie unertraͤglich, und ſie ſuchte ſich ſelbigem dadurch zu entziehen, daß ſie unſern rech - ten Fluͤgel angriff, welchen ſie auch ein wenig zum Wanken brachte, und hernach unſere Jnfanterie an - fiel. Solches geſchahe zu 5. wiederholten malen mit aͤuſſerſter Hitze; aber dem allen ungeachtet war es ihr dennoch unmoͤglich, in unſere Battaillonen einzudrin - gen. Waͤhrender Zeit gieng das Feuern der Jnfan -[3]terie auf beyden Seiten mit vieler Heftigkeit an. Die feindlichen Grenadiers warfen ihre Torniſter von ſich, ſetzten ſich auf die Knie, und feuerten auf die Un - ſrigen. Der Feind wuͤrde vermuthlich dieſen Vortheil uͤber unſere Cavallerie zu ſeinem Nutzen gebraucht ha - ben, wofern nicht der Koͤnig ſo vorſichtig geweſen waͤ - re, einige Grenadier-Battaillons zwiſchen die Eſca - drons zu ſtellen, und die rechte Flanque durch 3. an - dere Battaillons zu bedecken, deren unaufhoͤrliches Feuer den Feind zuruͤck trieb. Der linke Fluͤgel der zweyten feindlichen Linie ſetzte ſich ſofort an die Stelle des erſtern, und wendete ſich von unſern Grenadiers ein wenig beſſer zur Linken ab, um uns herum zu lok - ken; allein er fand eben die Battaillons wieder, deren Feuer er ſchon empfunden hatte. Jndem nun die feindliche Cavallerie ſahe, daß ſie hier nicht eindrin - gen konnte, ſuchte ſie durch 4. Eſcadrons Dragoner durchzubrechen, welches alles war, was wir von Ca - vallerie auf den rechten Fluͤgel unſerer zweyten Linie hatten, und hernach von hinten zu unſere Jnfanterie in Unordnung zu bringen.

Der Prinz Leopold, welcher hier commandirte, gab ſogleich einigen Battaillons Ordre, ſich umzu - kehren, und ſchafte dieſe ungeſtuͤme Cavallerie durch ein paar Salven, da er ihr das Gewehr gleichſam vor die Bruſt halten ließ, gluͤcklich von ſich. Jndem alles dieſes auf unſerm rechten Fluͤgel vorgieng, fochte un - ſere Cavallerie des linken Fluͤgels, unter dem Com - mando des Barons von Poſadowsky, einige Zeit mit gleichem Vortheil, bis ſie endlich des Feindes ſeine vom Platze trieb, der ſeinen rechten Fluͤgel geſchwaͤcht hatte, um ſeinen Linken zu verſtaͤrken. Allein, dieſes wuͤrde nicht hinlaͤnglich geweſen ſeyn, der Sache den Ausſchlag zu geben, wenn der Feld-Marſchall, Graf von Schwerin, nicht an der Spitze unſerer Jnfanterie den Boͤhmiſchen rechten Fluͤgel voͤllig geſchlagen und zur Flucht gezwungen haͤtte. Man trieb den Feind durch zwey Doͤrfer jenſeits des Wahl-Platzes. Die Cavallerie ihres linken Fluͤgels folgte der Jnfanterie, und die vom rechten Fluͤgel bedeckte alles.

Ehe die Cavallerie von unſern beyden Fluͤgeln an - langen konnte, hatte der Feind ſchon einen ziemlichen Weg voraus; dieſes aber wuͤrde den Feld-Marſchall nicht verhindert haben, welcher, ob er wohl zweymal bleßiret war, dennoch unſere Eſcadrons in eigener Perſon anfuͤhrte, den Feind aufzuſuchen, wenn nicht die Nacht darzwiſchen gekommen waͤre, zumal da wir zu gleicher Zeit durch 14. Eſcadrons friſche Trup - pen, die uns von Ohlau zu Huͤlfe kamen, verſtaͤrkt wurden. Wir muſten uns alſo bloß damit begnuͤ -gen, ſie durch unſere Huſſaren verfolgen zu laſſen, welche ihnen einige Stunden lang nachſetzten. Wir blieben die Nacht mit der Jnfanterie jenſeits dem Dorfe Mollwitz ſtehen, und mit der Artillerie eine hal - be Meile davon. Jch kann Jhnen noch zur Zeit von unſerm Verluſte nichts zuverlaͤßiges melden; ſo viel iſt inzwiſchen gewiß, daß wir noch nicht gar 2000. Todte und Bleßirte zaͤhlen. Der Feind hat zum we - nigſten uͤber 3000. Todte, und eben ſo viel Bleßirte, von welchen letztern uns eine groſſe Anzahl in die Haͤnde gefallen. Gefangene ſind auf 1200. Mann, worunter ſich verſchiedene Officiers befinden, als der Oberſt-Lieutenant von Craſſau, Obriſt-Lieutenant von Tour ꝛc., ohne die Deſerteurs, deren faſt alle Au - genblicke welche zu uns kommen, und die Fluͤchtigen, die wir noch antreffen. Hieraus koͤnnen Sie urthei - len, wie viel dieſe Schlacht dem Feind muͤſſe gekoſtet haben. Unter unſern Todten iſt der Obriſte, Printz Friderich; der General-Lieutenant, Graf von Schu - lenburg; der Obriſte Bork vom Graͤvenitziſchen Re - giment; der Obriſt-Lieutenant Moͤllendorf, und der Major Knobelsdorf. Die vornehmſten Bleßirten unſerer Seits ſind der Prinz Wilhelm, Oberſter von der Garde zu Fuß; der Feld-Marſchall, Graf von Schwerin; der General-Lieutenant von Marwitz; der General-Major Kleiſt, und die Oberſten von Wartensleben, von Rochau, von Finkenſtein und einige Majors. Wir haben 4. Standarten, ein Paar Paucken, 9. Canonen, 1. Haubitze, alle Ammuni - tions-Wagen, viele andere Wagen und etliche Pon - tons erobert. Der Feind hat auf der Flucht einen Theil ſeiner Bagage, ſo er unter Weges angetroffen, verbrannt. Jch unterſtehe mich nicht, Jhnen die bewundernswuͤrdige Tapferkeit unſerer Jnfanterie abzuſchildern. Die Garde des Koͤnigs hat das meiſte ausgeſtanden, aber ſie hatte auch mit der ganzen Macht der feindlichen Cavallerie zu kaͤmpfen. Man kann mit Grunde der Wahrhelt behaupten, daß ſie alles gethan habe, was brave und unerſchrockene Leu - te in der Welt nur immer thun koͤnnen. Die Officiers dieſes Corps, davon 16. bleßirt und einige getoͤdtet ſind, unter welchen letztern der Oberſt-Lieutenant Fitz Gerald iſt, haben eben diejenige Herzhaftigkeit und eben den unerſchrockenen Muth bewieſen, den man an den alten Roͤmern ſo ſehr bewundert. Ueberhaupt hat ſich unſere Jnfanterie auf eine ungemeine Weiſe hervor gethan, und bey aller Gelegenheit die groͤßte Standhaftigkeit bezeiget. Die Regimenter von Kleiſt, und die Grenadier-Bataillons von Winterfeld und von Polſtern wuͤrden die andern noch uͤbertroffen[4]haben, wofern es moͤglich geweſen waͤre. Man merkte einen wahrhaften Wettſtreit unter dieſen Corps, und eines wollte immer den Vorzug vor dem andern ge - winnen. Man muß indeſſen dem Feind die Gerech - tigkeit wiederfahren laſſen, und ſagen, daß ſeine Ca - vallerie mit aller erſinnlichen Herzhaftigkeit gefoch - ten hat. Sie fiel unſere Jnfanterie etliche mal nach einander an, ohne den Muth durch deren erſchreckli - ches Feuer und unerhoͤrten Widerſtand zu verlieren. Der Feind ſoll, wie verſichert wird, viele Generals, und eine zahlreiche Menge von Officiers verlohren haben.

Sie ſehen alſo, mein Herr, daß es ein vollkomme - ner Sieg iſt, den wir erfochten haben, ja der Feind ſelbſt kann ſolches nicht leugnen, da er ſeine Retirade faſt in einem Athen bis jenſeits Neuße genommen. Den Tag nach der Schlacht ließ der Koͤnig Brieg be - rennen, und vertheilte die Armee in die herum liegen - den Gegenden. Man ſtimmete hernach das Te Deum Laudamus an, und ſelbigen Tages traf der Herzog von Holſtein mit dem Corps, das im verwi - chenen Winter unter ſeinem Com̃ando um Schweid - nitz, Frankenſtein, Muͤnſterberg ꝛc. geſtanden, bey uns ein.

Vorigen Montag wurde bey Hofe um des Hochſe - ligen Prinzen Friedrichs Hoheit, welche dero glor - reiches Leben in der am 10ten des jetzigen Monats ohnweit Mollwitz bey Brieg in Schleſien vor die Koͤ - nigl. Preußiſche Armee ſo ungemein vortheilhaft aus - gefallenen Action auf dem Bette der Ehren beſchloſ - ſen haben, die Trauer angelegt. Wer ſo gluͤcklich ge - weſen iſt, die unvergleichlichen Eigenſchaften dieſes nunmehro in GOtt ruhenden vollkommenen Prinzen in der Naͤhe zu bewundern, der wird ſeiner Helden - Gruft ein gerechtes Thraͤnen-Opfer unmoͤglich ver - ſagen koͤnnen. Man wiedmet dem unſterblichen An - denken Sr. Hoheit aus unterthaͤnigſter und Ehr - furchts voller Wehmuth hiermit folgendes:

Prinz! Deſſen Helden-Blut den Sieges-Platz
beſpritzt,
Du haſt der Preuſſen Recht bey Mollwitz mi
beſchuͤtzt,
Du ſtirbſt, dies thut uns weh; doch ewig ſoll auf
Erden
Dein Ruhm erkannt, verehrt, geliebt, bewundert
werden.

J. V. K.

Von Breßlau wird gemeldet, daß daſelbſt der Hr. Obriſte von Cammas an einem hitzigen Fieber dasZeitliche mit dem Ewigen verwechſelt hat, und wie verlautet, ſo iſt deſſen erledigtes Regiment von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt dem bisher bey dem Prinz Leopoldi - ſchen Regiment geſtandenen Herrn Obriſten von Moulin allergnaͤdigſt verliehen worden. Aus Leipzig vernimmt man, daß der Marſchall von Frankreich, Graf von Bell-Jsle, vorigen Sonnabend daſelbſt eingetroffen ſey, und ſeine Reiſe nach Schleſien zu Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt, unſerm allergnaͤdigſten Herrn, un - geſaͤumt weiter fortgeſetzet habe.

Jn der verfloſſenen Woche iſt der Hochedle und Hochgelahrte Herr Johann Ulrich Pauli, beyder Rechten Doctor, Hochverdienter Rathmann dieſer Stadt, Colonell-Herr zu St. Catharinen, ehemaliger Amtmann zu Ritzebuͤttel, zu Gluͤde bey Bremerfoͤrde, da Se. Hochweisheiten in Obrigkeitlicher Verrich - tung ausgereiſet waren, an einem Steckfluß im 59ſten Jahre ſeines Alters geſtorben.

Von neuen gelehrten Sachen.

Copenhagen.

Bey dem Univerſitaͤts-Buch - drucker Hoͤpfner hat folgende Abhandlung die Preſſe verlaſſen: Schediaſma anatomico practicum exhi - bens Theſium Decadem ex arte obſtetricandi de - promptam de Muſculo Ruyſchii in Uteri Fundo quod publicæ Eruditorum diſquiſitioni ſubmittit Fridericus de Buchwald, Med Doct. in Quart, 19. Seiten. Der Herr Verfaſſer erinnert mit allem Recht, ehe er ſeine Saͤtze von dem Maͤuslein der Mut - ter erweislich macht, daß alle Theile der Arzney-Wiſ - ſenſchaft auf das genaueſte unter einander verbunden ſind. Er hat ſich in Frankreich die Ausuͤbung der Hebammen-Kunſt bekannt gemacht, ein Kenntniß, welches ein geſchickter Arzt niemals entbehren kann. Jn dieſen Saͤtzen bemuͤhet ſich der Herr Verfaſſer, ei - ne deutliche Beſchreibung von dem Maͤuslein der Mutter zu geben, alsdann wird gewieſen, was es bey der Gebuhrt vor Nutzen habe.

Es wird hiemit notificiret, daß die vor kurzen be - kannt gemachte Verkaufung einiger auf Schmol be - findlichen Pferde und Fuͤllen nicht auf Schmol, ſon - dern in Kiel den 3. May a. c. Vormittags durch den gerichtlich-beſtellten Reventlauiſchen Procuratorem, Hrn. Johann Wilhelm Prangen, ohnfehlbar werde beſchaffet, auch die Verkaufung der Reventlauiſchen Mobilien im bevorſtehenden Kieler Johañis-Mark - te werde beſorget werden, wornach ſich alle Liebhaber zu achten, auch eine eigene Deſignation der Mobilien vorhero zu gewaͤrtigen haben.

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TextNum. 65, 25. April 1741
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-28T10:00:34Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 65, 25. April 1741 . Hamburg1741. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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