PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1741.
Num. 68.
Stats-u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
LXVIII. Stuͤck, am Sonnabend, den 29. April.

Der Hof geht morgen nach Aranjuetz. Se. Ma - jeſtaͤt der Koͤnig haben Befehl gegeben, daß 35000. Mann in Catalonien verſammlet bleiben ſollen, denn da alle Potentaten in Europa Beobachtungs-Laͤger errichten lieſſen, ſo ſollte es auch in Spanien ge - ſchehen. Jn Cadix ſind folgende Kriegs-Schiffe ausgeruͤſtet worden, welche ſchon auf der Rhede lie - gen, und nur Befehl erwarten, die Segel aufzuziehen: Der Koͤnigl. Philipp von 110. Stuͤcken, die heil. Eli - ſabeth von 80., der heil. Ferdinand, die heil. There - ſia, die Macht, der Neptun und noch vier von 60., drey andere von 54. und der Xavier von 46. Auſſer dieſen Schiffen liegen noch zweene Branders und zweene Bombardier-Galliotten auf der Rhede. Dieſe Flotte ſoll durch das Kriegs-Schiff Lion von 70. Stuͤcken, drey andere von 64, und zween von 50. vermehret werden, welche zu Ferol und Cartagena ausgeruͤſtet worden. So viel wir aus Weſtindien wiſſen, iſt unſere und die Franzoͤſiſche Flotte zuſam - men geſtoſſen, und werden mit vereinten Kraͤften ihr Unternehmen ausfuͤhren. Zu Cadix iſt eine Poſt - Jacht von Veracrux angekommen, welche zugleich Briefe von dem Herzog von Conquiſta, Vice-Koͤnigzu Mexico, mitgebracht hat. Dieſer Herzog be - richtet, daß er nach ſeiner Ankunft die Kuͤſten dieſes Landes in vollkommenen Vertheidigungs-Stand ge - ſetzt habe, und folglich nichts von den Englaͤndern zu befuͤrchten. Ferner wird von ihm gemeldet, daß der Admiral Vernon ein Fahrzeug nach Veracrux mit einer Schrift geſendet, und ihm zugleich auf Wort und Glauben ſeine Bedienten uͤberſchickt, die auf dem Hol - laͤndiſchen Schiff weggenommen worden, damit ſie ihre Befreyungs-Gelder ausmachen moͤchten. Der Admiral habe ihm zugleich erſucht, die in Verhaft ge - nommenen Engliſchen Factors wieder in Freyheit zu ſetzen. Er, der Herzog, haͤtte dem Admiral wieder geantwortet, die Engliſchen Factors ſollten hiermit ihre voͤllige Freyheit ohne das geringſte Loͤſegeld ha - ben. Es waͤre ſeine Schuld nicht, daß ſie nicht eher in Freyheit geſtellet worden, weil niemand von den Englaͤndern darum Anſuchen gethan; inzwiſchen ſey er dem Admiral fuͤr die Gefaͤlligkeit verbunden, nach der er ihm ſeine Bedienten zugeſendet; weil es aber keinem braven Officier anſtaͤndig ſey, mit den Bedien - ten wegen ihres Loͤſegelds zu handeln, ſo uͤberſendete er dem Admiral dieſelben wieder, und er koͤnnte alles mit ihnen machen, was ihm〈…〉〈…〉 duͤnke. Die Mar -[2]quiſin von Riſcar Aleger, welche von 11. Jahren her in Ungnaden geweſen, darf nunmehro wieder nach Hofe kommen. Dieſer Tagen ſtarb des Ober - Stallmeiſters ſein junger Sohn, daruͤber ſich die Marquiſin, ſeine Mutter, ſo graͤmte, daß ſie den drit - ten Tag auch erblaßte.

Der Graf Eſterhaſi, welcher die Niederkunft der Koͤnigin von Ungarn mit einem jungen Erz-Herzog bekannt gemacht, ſtehet im Begriff, von hier zu Waſ - ſer nach Liſſabon zu gehen. Der Koͤnigl. Preußiſche Geſandte, Graf von Truchſes, iſt ſehr oft mit unſern Miniſtern in Unterredung. Man uͤberredet ſich hier, daß die Vorſchlaͤge, welche unſer Geſandter, der Graf Hindfort, dem Koͤnig von Preuſſen thun ſoll, ih - ren Eindruck haben werden. An der Mittwoche des Nachmittags gieng der Koͤnig in das Oberhaus, und Se. Majeſtaͤt gaben zu unterſchiedenen beſondern und oͤffentlichen Vortrags-Schriften ihre Bewilli - gung. Hierauf hielt der Koͤnig an beyde Haͤuſer eine Anrede, in welcher das Parlement erſucht ward, Sr. Majeſtaͤt in der Herſtellung des Friedens zwiſchen den Hoͤfen Berlin und Wien auf das kraͤftigſte beyzu - ſtehen, damit die Ruhe und das Gleichgewichte in Europa erhalten wuͤrde. Die Lords und das Haus der Gemeinen haben deswegen dem Koͤnig eine Dank - ſchrift uͤbergeben, welche die Verſicherung in ſich haͤlt, Sr. Majeſtaͤt unermuͤdet beyzuſtehen. Zu Exeter hat bis anher eine gefaͤhrliche Seuche gewuͤ - tet, welche Volk und Aerzte in die Gruft geſtuͤrzt hat. Man traͤgt ſich hier mit einer Nachricht, daß der Ad - miral Haddock 3. reichbeladene Caracciſche Schiffe weggenommen hat; man muß aber noch erſt Bekraͤf - tigung hiervon erwarten. Jn Frankreich erklaͤrt ſich der Allerchriſtlichſte Koͤnig immer noch, daß er uns niemals die Freyheit zugeſtehen wuͤrde, in Weſtin - dien den Spaniern etwas wegzunehmen, und wir ſind uͤberzeugt, daß unſer Monarch bey allen Kriegs-Un - ternehmungen ſich von keiner andern Macht ein - ſchraͤnken laſſen wird. Der Secretair von der See - Macht hinterbrachte dieſer Tagen dem Hauſe der Ge - meinen, daß ſie den Ueberſchlag der Unkoſten machen ſollten, welche fuͤr 1000. Mañ zu Pferde und 5000. Mann zu Fuß Daͤniſcher Voͤlker, und fuͤr 1264. Mann zu Pferde und 4908. Mann zu Fuß Heſſen - Caſſeliſcher Truppen erfordert wuͤrden, die Se. Ma - jeſtaͤt nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde jetzo in Sold uͤbernehmen muͤſten. Es iſt hier Zeitung eingelau - fen, daß der Ritter Ogle ſich den 20. Januarius mit dem Admiral Vernon vereiniget hat, und zwiſchen4. Engliſchen und ſo viel Franzoͤſiſchen Kriegs-Schif - fen ſey ein Gefechte entſtanden, ſo 3. Stunden ge - dauert, und in welchem den letztern zwo Schiffe zu Schanden geſchoſſen worden. Die Franzoſen haͤtten aber hierauf ihre Reiſe nach Europa ungehindert fortgeſetzet. Viele glauben auch, daß bey dieſer See - Schlacht mehr als 8. Schiffe zugegen geweſen, und daß die Franzoͤſiſchen Schiffe ſchon wuͤrklich in den Europaͤiſchen Gewaͤſſern angekommen ſind. Man erwartet mit ungemeiner Begierde von dieſem Vor - fall naͤhere Nachricht, der nicht ganz und gar ohne Grund zu ſeyn ſcheinet.

Nach Archangel iſt Befehl geſchickt worden, mit der Erbauung neuer Kriegs-Schiffe unverzuͤglich fortzufahren. Sobald die Schiffe, welche zu gedach - tem Archangel ſegelfertig liegen, auslaufen koͤnnen, ſollen ſie nach der Oſt-See ſegeln, und ſich mit der Engliſchen Flotte und mit Kriegs-Schiffen von einer andern Macht vereinigen. Zu Reval, Narva und Riga werden alle Fahrzeuge, welche da liegen, aus - geruͤſtet; uͤberdieß wird der Hof eine beſondere Ga - leeren-Flotte in der Oſt-See halten, welche die an Anzahl weit uͤbertrift, deren ſich ehedem Peter der Erſte bediente.

Jhro Majeſtaͤt die Koͤnigin haben auf erhaltene Nachricht von dem geſchehenen Treffen in Schleſien dem General Neuperg Befehl zugeſchickt, ſobald die Voͤlker zur Verſtaͤrkung angekommen ſeyn wuͤrden, den Feind auf das neue aufzuſuchen. Dem Feld - Marſchall Palfy iſt angeſaget worden, die Ungari - ſchen National-Voͤlker, welche freywillig dienen woll - ten, nach Schleſien zu ſchicken. Wir erwarten den Cardinal Sinzendorf aus Schleſien hier, weil man ſchon im voraus weiß, daß ihn der Koͤnig von Preuſ - ſen, auf den Vorſpruch des Koͤnigs von Pohlen, in Freyheit ſtellen wird. Zu der Kroͤnung unſerer Koͤ - nigin in Preßburg werden alle Anſtallten gemacht.

Seit drey Monaten hat man in dieſer Provinz bis nach Landau, wie auch in Lothringen, 50. bis 60000. Malter Fruͤchte aufgeſchuͤttet, und die Officiers, die ſonſten auf den erſten May Erlaubniß bekommen haben, nach Hauſe zu reiſen und 6. Wochen auszublei - ben, haben nunmehro Befehl erhalten, ſich nicht von ihren Regimentern zu entfernen, und iſt jedem Offi - cier eine Summa Geld zum voraus bezahlet worden.

Geſtern hat die hieſige Buͤrgerſchaft wegen der Ge -[3]buhrt des Durchl. jungen Erz-Herzogs eine ſchoͤne Jllumination aller auf die Gaſſen gehenden Fenſter angeſtellet, der Magiſtrat aber zu eben dem Ende ein 46. Ellen hohes uͤber und uͤber erleuchtetes Ehren - Geruͤſte aufgefuͤhret, deſſen Haupt-Jnnhalt auf Jo - ſephs Traͤume von den Garben, und eilf Sternen, die einer Sonne zugeſellet, nebſt dem Stamm-Baume des Durchl. Erz-Hauſes Oeſterreich gerichtet gewe - ſen. Den Morgen vorher iſt das Dank-Feſt in der Pfarr-Kirche, unter Paradirung zweyer Stadt-Com - pagnien und dreymaliger Abfeurung vieler Stuͤcken gehalten worden.

Am 8ten ruͤckte unſere Armee vor Tages aus ihrem Quartier, und marſchirte geraden Weges nach Grot - kau, wo ein feindlicher Capitain mit 60. alter Mann - ſchaft und 900. Recruten in Beſatzung lag, und es gelung dem Herrn General Berlichinger in der Vor - ſtadt einen Bauer aufzuheben, welcher mit Briefen von der Preußiſchen Armee an ermeldeten Capitain abgeſchicket worden war, daß ihm 5000. Mann zu Huͤlfe geſendet werden ſollten. Nachdem wir aber unſere Stuͤcke bereits vor das Thor gepflanzet, um es einzuſchieſſen, ſo uͤbergab der Capitain den Ort mit der Beſatzung und ſich und einige andere Officiers zu Kriegs-Gefangenen. Geſtern iſt es bey Mollwitz zu einem Treffen gekommen, und weil die Nacht einge - brochen, haben ſich die Unſrigen zuruͤck gezogen.

Geſtern und vorgeſtern ſind allhier die betruͤbten Nachrichten eingelauffen, daß die ſchoͤne Stadt Ham faſt voͤllig in die Aſche geleget worden, davon man vorjetzo nichts mehr melden kann, als daß die uͤberaus ſchoͤne und groſſe Reformirte Kirche, nebſt den vornehmſten oͤffentlichen Gebaͤuden, bis auf den Grund abgebrannt, und uͤber 400. Haͤuſer durch die Flamme verzehret worden.

Mit den letzten Briefen aus England iſt die gewiſſe Nachricht eingelaufen, daß Jhro Majeſtaͤt der Koͤnig im Parlemente vorgetragen, wie die pragmatiſche Sanction erfordere, daß man 12000. Mann der Koͤnigin von Ungarn und Boͤhmen zu Huͤlfe ſchicke; und da die Befehle an alle Regimenter bereits einge - laufen ſind, ſo ſetzet ſich ein jeder im marſchfertigen Stande.

Vor einigen Tagen kam allhier eine Familie von den Salzburgiſchen Emigranten an, gegen welche man ſich ſehr mitleidig bezeigt.

Geſtern iſt mit allgemeinem Beyfall der Hochedle und Hochgelahrte Herr Dreßky, beyder Rechten Doctor, zum Rathmann dieſer Stadt zur Erſetzung der Stelle erwaͤhlet worden, welche der weyland Hochverdiente Hr. Doctor Pauli bekleidet hat. Von Jhro Excellenz dem Herrn Grafen von Muͤnnich ſind an deſſen hieſigen Freunde die Nachrichten eingelau - fen, daß er aus St. Petersburg abgegangen, und auf der Reiſe nach Schleſien ſey, um ſeine dort uͤberkom - mene Grafſchaft in Beſitz zu nehmen, worinn ihm auch Jhro Majeſtaͤt der Koͤnig von Preuſſen ſehr ge - neigt iſt.

Von neuen merkwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Hamburg.

Bey Felginers Wittwe und Bohn iſt zu haben: Jo. Dieterici Winckleri, Profeſſor, Hamburgenſis, Diſquiſitiones philologicæ Scriptu - ſacræ quædam loca & Antiquitates tam eccleſia - ſticæ quam profanæ Momenta illuſtrantes. in Octav, 466. Seiten. Wuͤrdige Ausleger des Bibelbuchs muͤſſen die Schriften der Alten fleißig geleſen haben, und wo ſie in ihrer Arbeit gluͤcklich ſeyn wollen, muß es ihnen bey dem Kenntniß der Sprachen niemals an einer gelaͤuterten Vernunft fehlen. Wenn man alle moͤgliche Huͤlfsmittel zur Erklaͤrung einer dunklen Schriftſtelle ſammlet, und dabey ſchwach an der Ur - theilskraft iſt, ſo werden geuͤbte Leſer niemals ihre Genugthuung erhalten. Die Schriften der heiligen Maͤnner, welche den Bewegungsgrund in ſich haben, daß ſie mit aller Hochachtung geleſen werden, weiſen uns unterſchiedene Stellen, bey denen wir aufmerk - ſam ſtille ſtehen muͤſſen. Dieß kann niemand fremde vorkommen, wenn man ihre damalige Verfaſſung betrachtet. Maͤnner, welche Namen und Wuͤrde der Schriftgelehrten zieret, finden hier eine Pflicht, ihr Bemuͤhen zur Erklaͤrung ſolcher Schriftſtellen anzu - wenden. Wer mit keiner handwerksmaͤßigen Ge - lahrtheit zufrieden iſt, ſondern ſich um das Kenntniß der Dinge bekuͤmmert, wird die Schriften allemal mit Vergnuͤgen leſen, welche uns eine Wahrheit nach ihren Umſtaͤnden begreiflich zu machen ſuchen. Der Herr Profeſſor hat bey dieſem Buche gleiche Abſicht, und wir ſind uͤberzeugt, daß ſeine gelehrten Unterſu - chungen den Leſern nicht unangenehm ſeyn werden. Die erſtere handelt: De vero Ægypti Etymo. Jn dem Bibelbuche wird dieſes Land Arez Cham geneñt,[4]weil er es bewohnte. Es glauben deswegen viele, daß Cham unter dem Bilde des Jupiter Ammons verehrt worden ſey, denn es war den Egyptiern gebraͤuchlich, Regenten und Helden, die ſich bey ihnen durch beliebte Handlungen einen Ruhm erworben, in die Zahl de - rer Goͤtter zu ſetzen. Der Herr Verfaſſer hat bey die - ſer Abhandlung das Merkwuͤrdige geſagt. Jn der andern Unterſuchung finden wir eine genaue Nach - richt von der ehemals beruͤhmten Egyptiſchen Stadt Thmui. Egypten war ehedem in gewiſſe Herrſchaf - ten getheilt. Der Herr Verfaſſer iſt bemuͤhet zu zei - gen, zu welcher man dieſe Stadt rechnen kann. Die alten Geſchichtſchreiber ſind daruͤber mit ihren Mey - nungen getheilt. Alsdenn beruͤhrt er ihren Goͤtzen - dienſt, bey welchem ſie Ziegen und Boͤcken die Andacht widmeten. Die dritte erklaͤrt die Erſcheinung, welche der Prophet Ezechiel ſahe, und die von ihm in dem er - ſteren Hauptſtuͤcke ſeiner Prophezeyung beſchrieben worden iſt. Der Herr Profeſſor ſtimmt der Erklaͤ - rung des Vitringa hier bey. Dieſer geſchickte Nie - derlaͤnder haͤlt dafuͤr, daß unter dieſem Geſichte das Reich der Gnaden, wie es durch die Vermittelung des Sohnes GOttes veſte geſetzt, und in dem alten Bun - de vorgebildet worden, verſtanden werden muͤſſe. Thiere und Raͤder, welche der Prophet beſchreibt, ſind die Werkzeuge, deren ſich GOtt zur Bekanntmachung dieſes Gnadenreichs bedient. Coccejus, Hofmann und andere wollen zwar die ganze Kirche dadurch ver - ſtehen; aber es wird erinnert, daß hier nur die Die - ner des goͤttlichen Worts gemeynt werden. Die vierte erlaͤutert den Propheten-Spruch des Zacha - rias, wie er in dem dritten Hauptſtuͤck ſeiner Prophe - zeyung Vers 8. 9. 10. geleſen wird. Das Jſrae - litiſche Volk beſchaͤftigte ſich zu den Zeiten mit dem Tempel-Bau, ſie wurden von ihren Feinden gedruͤckt, und waren zugleich ſaumſelig in dem vernuͤnftigen Gottesdienſt. Der Prophet muntert den Hohenprie - ſter Joſua auf. Der Ausdruck, den Zacharias ge - braucht, nemlich: Du und deine Freunde, die fuͤr dir wohnen, ſie ſind eitel Wunder, wie es unſer geprieſe - ner Luther uͤberſetzt, hat viele Ausleger bey dieſer Stelle aufgehalten. Die Juden verſtehen einige von ihren angeſehenen Alten darunter, die deswegen zur Bewunderung geworden ſind, weil ſie von dem Feuer verſchont blieben, welches ſie verzehren ſollte. Ca - lov, Tarnov und Mark glauben, der Prophet meyne unter dem Wort Freunde die Prieſter, welche von dem Hohenprieſter abhaͤngig waren, denn ſie hatten mit goͤttlichen Dingen zu thun, welche dem Volk wun - derbar fuͤrkamen, und der Herr Prof. nimmt ihreMeynung an. Viele von den Auslegern haben ſich gemartert, begreiflich zu machen, was unter dem Bil - be des Steins ausgedruckt werde. Grotius, der in der Erklaͤrung der Heil. Schriften oft zu weitlaͤuftig dachte, nimmt hier die Bleywage an, deren man ſich bey der Errichtung der Mauren bedient. Zorn und Altung haben wieder eine andere Erklaͤrung. Der Herr Verfaſſer haͤlt es mit den bekannteſten unſerer Schriftgelehrten, und verſteht darunter den Eckſtein, welchen GOtt gelegt hat. Jn den uͤbrigen Unterſu - chungen finden wir folgendes: De præcepti ſervato - ris circa non poſſidendos calceos, quod Matt. Cap. X. com. 10. obvium eſt, vero ac genuino ſenſu. De follicita veterum liberos educandi cura, occaſione loci 2. Tim. I. 5. Hier werden die Bemuͤhungen der aͤlteſten Voͤlker angefuͤhrt, die ſie zur nuͤtzlichen Er - ziehung ihrer Kinder anwendeten. Ferner Succinctæ in Apocalypſin divi Johannis Apoſtoli Cogitationes, und denn de præcipuis feſti pentecoſtes memorabi - libus Oratio.

NOTIFICATION.

Eswird hiemit zu wiſſen gefuͤget, daß, um diejeni - gen nicht aufzuhalten, welche bey der hieſigen zehnten Stadt-Lotterey bisher Loſſe gezeichnet, man geſon - nen ſey, den vierten Theil derſelben hoͤchſtens primo Julii ziehen zu laſſen. Als wesfalls der Plan bey den Collecteurs von den Liebhabern kann abgeholet wer - den, und ein jeder, der entweder ſchon Loſſe gezeich - net, oder dieſelbe annoch verlanget, binnen ſolcher Zeit die Zahlung zu leiſten erinnert wird.

Plan dieſes vierten Theils.

  • 1 Gewinn a Rthl. 20000 Rthl. 20000
  • 1 10000 10000
  • 1 6000 6000
  • 1 3000 3000
  • 5 1500 7500
  • 7 1000 7000
  • 50 200 10000
  • 125 100 12500
  • 1050 50 52500
  • 2889 25 72225
  • 4130 Gewiñe Banco Rthl. 200725
  • 12120 Nieten
  • Das erſte Loß 800
  • 16250 Loſſe. Das letzte Loß 1600
  • Banco Rthl. 203125
Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt und verlegt bey G. C. Grund am Fiſch-Markt.

About this transcription

TextNum. 68, 29. April 1741
Author[unknown]
Extent4 images; 2404 tokens; 1177 types; 17314 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-28T10:00:34Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 68, 29. April 1741 . Hamburg1741. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

Editorial statement

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