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Der Arbeitgeber erscheint wöchentlich, die Patentliste monatlich. Preis: 1 / 2 jährl. in Preußen 3 fl. 2 kr. od. 1 Thlr. 22 Gr., bei allen übrigen deutschen Postämtern 2 fl. 55 kr. od. 1 2 / 3 Thlr. Anzeigen: für die dreispaltige Petitzeile od. deren Raum 6 kr. Der Betrag wird durch Postnachnahme erhoben. Kleine Beträge können durch Briefmarken ausgeglichen werden. Red. des Arbeitgeber , Gallusgasse 9. in Frankfurt a. M.

Der Arbeitgeber.
Archiv für die gesammte Volkswirthschaft, Central-Anzeiger für Stellen - und Arbeitergesuche.

Bestellungen werden von allen Postämtern u. Buchhandlun - gen, von letzteren auch Jnse - rate jederzeit angenommen. Briefe werden franco erbeten. Das Patent = u. Maschinen - Geschäft des Arbeitgeber übernimmt die Ausführung neuer Erfindungen, vermit - telt den Ankauf (zum Fabrik - preis) und Verkauf von Ma - schinen aller Art, es besorgt Patente für alle Länder und übernimmt deren Ver - werthung.

Nro 668.
Usingen bei Frankfurt a. M., 18. Februar 1870.

Die Geschäftslage.

Wie der Economist berichtet geht das Geschäft in dem Baumwolldistrikt Lancashire wieder besser. Der Rohstoff ist bil - liger geworden und die Preise der Fabrikate haben angezogen. Was ist die Ursache der augenscheinlich besseren Lage in Lancashire? Woher kommt die vermehrte Frage nach Lancashire = Fabrikaten? Darauf gibt es nur Eine Antwort: daß wir endlich die Wohlthat billiger Lebensmittel und verhältnißmäßig billiger Kleidung fühlen. Werden Lebensmittel theuerer, so wird das Volk ärmer, werden sie billiger, so kommt die Wohlfahrt wieder.

Dieses allgemeine Gesetz ist eine nothwendige Folgerung aus der Lehre von der Arbeitstheilung. Da alle Jndustrien von dem Austausch ihrer Produkte unter einander abhängen, so kann man nicht eine große Jndustrie beschädigen ohne zugleich auch den anderen Nachtheile zuzufügen. Zuerst geht Ein Gewerbszweig schlecht, dann ein anderer und ein dritter, bis jeder Zweig der Jndustrie den Druck spürt. Die Einzelwirkungen sammeln sich dagegen an. Ar - beitsverminderung oder Geschäftsstille in Einer Branche schädigt nicht bloß die anderen, sondern diese letzteren spüren auch die Verluste der ersteren. Das Uebel wirkt daher herüber und hinüber, bis eine scheinbar kleine Ursache eine furchtbare Katastrophe veranlaßt. Und diese Wirkungen lassen sich am besten beobachten, wenn die drückende Geschäftslage durch theuere Lebensmittel entstanden ist. Die großen Massen von Konsumenten, welche keine Reserven haben, die sie über die schlechten Zeiten bringen, werden ganz plötzlich von der Theuerung berührt oder betroffen. Sie haben auf einmal weniger Geld, das sie zum Ankauf anderer Dinge verwenden können, und es entsteht daraus Flauheit in den Geschäften, die von der großen Masse leben. Bei billigen Lebensmitteln tritt genau der umgekehrte Fall ein. Die große konsumirende Masse hat mehr, außer für Nahrungsmittel, aus - zugeben, und dies fühlt bald jeder Geschäftszweig.

Die Thatsachen der letzten drei bis vier Jahre illustriren dieses Gesetz: 1867 und 1868 waren die Lebensmittel theuer. Jetzt sind sie seit geraumer Zeit billiger, und wir spüren bereits die Aenderung. Die gute Ernte von 1868 war der Anfang der Besserung, und das Gesetz wird durchaus nicht durch die Thatsache alterirt, daß es 12 Monate nach dieser guten Ernte in allen Geschäften noch schlecht aussah. Wenn die Wirkung auch schnell ist, so tritt sie doch nicht gleichzeitig mit dem Fallen der Lebensmittelpreise ein; es muß immer eine gewisse Zeit vergehen, bis die Aenderung gespürt wird, wie auch das Volk eine gewisse Zeit haben muß, um wieder Kapital anzu - sammeln; während dessen können die Preise immer allmählig fallen. Das Fallen der Lebensmittelpreise war in den letzten Jahren sehr groß. Dies ist konstatirt; doch mögen einige Zahlen es illustriren. Der Preis des Weizens war am 22. Januar durchschnittlich in den letzten 4 Jahren:

1867 ....62 Sh. 2 d.
1868 ....72 4
1869 ....52 4
1870 ....43 6

Der Weizen ist daher seit 1868 um nahezu 40 pCt. im Preise ge - fallen, und diese Thatsache muß die Fähigkeit des Volkes auch für andere Dinge als Lebensmittel Ausgaben zu machen, bedeutend ver - größert haben.

Die Baumwollwaaren sind nun zwar noch theuer, allein sie sind doch billiger als 1867 und 1866. Da nun die Kornpreiseniedriger geworden sind, so mag eine größere Nachfrage nach Baum - wollenwaaren entstanden sein, selbst bei hohen Preisen; die Nachfrage wird jedoch noch viel stärker, wenn die Preise niedriger werden. Jst das letztere der Fall, so wird die Nachfrage in großen Quan - titäten gut, und das ist es, was die Baumwollspinnereien und Webereien gebrauchen können.

Die zweite Ursache, daß die Lage des Baumwollengeschäftes in Lancashire besser geworden ist, liegt nach dem Economist darin, daß der Rohstoff in hinreichender Menge zu haben ist, so daß, we - nigstens momentan, die Preise nicht solchen Schwankungen unter - worfen sind, wie dies in Zeiten der wilden Spekulation der Fall war. Ob die bessere Lage anhält, ist eine Frage, die das allgemeine Wohlergehen sehr interessirt. Die eine Bedingung, billige Lebens - mittelpreise, spricht dafür; dagegen läßt sich über die andere, Ueber - fluß oder wenigstens anhaltend genügende Menge Rohstoff, nichts Bestimmtes sagen. Amerika und Jndien sind gegenwärtig die Hauptlieferanten von Baumwolle für England, da sie 5 / 6 aller da - selbst verarbeiteten Baumwolle liefern. Allein die Produktion ist immer noch nicht hinreichend, um alle nur existirenden Spinnereien und Webereien vollauf zu beschäftigen. Die nächsten Jahre werden indeß dem wahrscheinlich auf die Dauer abhelfen, da die Baumwoll - kultur nach den neuesten Berichten in Amerika und hauptsächlich in Jndien, wo noch viel für Baumwollbau geeignetes Feld brach liegt, nicht bloß extensiver, sondern mit Hilfe des Dampfpfluges auch inten - siver getrieben wird. Und wenn dann Hunderttausende, die heute noch in Lumpen gehen, die Wohlthaten einer guten frischen Leib - wäsche verspüren, so haben wir dieses nur den Maschinenwerkstätten Englands zu verdanken, jenen Kindern des großen Kapitals, das, nach Jakoby, durch seinen Magnetismus dereinst die große Masse arm und den Einzelnen reich machen wird. Quod erat demonstrandum?

Volkswirthschaft und Schule von Oberlehrer Chun. V.

Es ließ sich voraussehen, daß der volkswirthschaftliche Unterricht Vorurtheile hervorrufen und falsche Erwartungen erregen werde. Ab - gesehen von Denjenigen, welche vermeinen, es würde aller ideale Sinn in der Jugend zerstört, worin mit Recht die Kraft des deutschen Ge - müthes erkannt wird, haben Andere geglaubt, man wolle der Jugend Recepte fürs praktische Verhalten geben. Beides ist thöricht. Wer freilich von der falschen Voraussetzung ausgeht, der wirthschaftliche Mensch werde lediglich vom Streben nach Bereicherung, der Scheu vor Anstrengung, dem Verlangen nach Genuß geleitet, und darauf ein System erbaut, wird die sittliche Vervollkommnung, diese uner - läßliche Voraussetzung des allgemeinen wirthschaftlichen Fortschritts nur schädigen. Wenn auch nicht zu leugnen ist, daß die Menschen vorherrschend durch ihr Eigeninteresse geleitet werden, was unter Umständen sein Gutes sowohl für die Einzelnen, als auch für die Entwickelung der allgemeinen Wohlfahrt hat, so wäre es doch Thor - heit, sich in diese Betrachtung einseitig zu versenken und die Ver - folgung des persönlichen Jnteresses bedingungslos zu verherrlichen. Wozu sollte es überhaupt führen, wenn man im Unterricht von an - dern als den allgemein giltigen Moralsätzen ausgehen wollte -- es fälltauch keinem Vernünftigen ein; also wozu sich an einer Wissenschaft stoßen, welche durchaus noch nicht zu ihren letzten Resultaten gekommen ist, weil sie sich vorerst noch zur Sozialwissenschaft auszubilden hat. Jn die Schule gehört aber überhaupt keine Wissenschaft, sie heiße wie sie wolle, sondern nur Unterricht, und zwar solcher, der darnach strebt, sich so eng als möglich an das nach humanen Prinzipien geartete Leben zu lehnen; sonst müßte man die Kinder ja belügen, während man ihnen doch nur das Beste zu geben pflegt. Will man die Jugend wirth - schaftlich belehren, so wird man sich weder als Weltverbesserer geriren, wie das so häufig geschieht, um den Leuten die Dinge leicht zu machen und ihnen die persönliche Verantwortlichkeit zu nehmen, noch gewisse unerfindliche Begriffe und Gesetze erläutern, über welche sich die Fachgelehrten herumstreiten, noch aus einer unvollständigen Reihe von Thatsachen einseitige und falsche Schlüsse ziehen, sondern wird in erster Linie darauf ausgehen, unbestreitbare Thatsachen und Beob - achtungen vorzubringen, welche zum richtigen Nachdenken anregen, womit wohl das Beste erreicht sein wird, was der Unterricht über - haupt fertig bringen kann; denn das richtige Handeln ist Sache des praktischen Lebens. Aus der Volkswirthschaftslehre gar Verhaltungs - regeln fürs Handeln ableiten zu wollen, wäre gar zu utilitarisch und sehr unpädagogisch. Hat ein Knabe am rechten Stoffe in rechter Weise denken gelernt, so wird er vorkommendenfalls auch recht handeln, wenigstens hätte er es thun können. Der Jrrthum sollte aber heut - zutage verbannt sein, als ob man formaliter denken lernen und später die concreten Dinge doch richtig auffassen und sofort richtig handeln könnte; denn das ist ohne neue Unterweisung nicht möglich. Wir halten es daher für geboten, die Unterrichtsstoffe so zu wählen, daß sie dem Leben so nahe als nur immer möglich liegen und Alles ferne zu halten, was erst auf Umwegen, die öfters viel zu weit vom Ziele abführen und in der Regel gar nicht bis dahin verfolgt wer - den, zum richtigen Denken und Handeln führen könnte. Das im Allgemeinen. Wenn nun ein Kritikus gesagt hat: Aufgabe der gewöhnlichen Volkswirthschaft ist, den Menschen als ein Wesen mit unendlichen (! ) Bedürfnissen (als einen Nimmersatt) darzustellen, deren Befriedigung die Aufgabe der Volkswirthschaft ist. Die Bedürfnisse wachsen mit der Kultur, viele Bedürfnisse sind ein Zeichen hoher Kultur, also muß die Produktion möglichst viele derselben zu befrie - digen suchen, muß sich fortwährend steigern. Dazu gehört möglichst großes Kapital und höchste Ausnutzung der Arbeit. Beide Produk - tionsfaktoren regulirt das Naturgesetz von Angebot und Nachfrage, wie das Gesetz der Schwere die Himmelskörper , so hat der volks - wirthschaftliche Schulunterricht mit alledem gar nichts zu schaffen; denn das mögen die Herrn erst unter sich ausmachen. Die Schule kann aber nicht warten, bis die Gelehrten einig sind; es wäre das gerade, als ob sie mit der religiösen Bildung zuwarten wollte, bis alle Theologen einig wären.

Das wirthschaftliche Leben ergreift nach der gewöhnlichen Schul - zeit wie ein ungeheures Rad mit unwiderstehlicher Gewalt unsere Jugend, und die Erfahrung lehrt uns, daß nur eine geringe Zahl junger Leute zur wirthschaftlichen Selbständigkeit gelangt -- wie man oberflächlich behauptet, aus Mangel an wirthschaftlicher Energie und Uebermaß an frühzeitigen Bedürfnissen. Wir leben aber in einer Uebergangszeit, wo alte Gewohnheiten mit höheren Anforderungen im Kampfe liegen; die Alten sprechen von früheren, leichteren Lebens - verhältnissen und haben ihre Bedürfnisse in bewußter oder unbewußter Weise über die Maßen ausgedehnt, auch die Kinder in den Strudel mithineingezogen. Ohne weiter zu gehen, halte ich es für dringende Pflicht der Schule, diesen Verhältnissen Rechnung zu tragen und auf unterrichtlichem Wege die Erwerbsfähigkeit zu steigern, damit die Jugend so wohl vorbereitet als möglich den Kampf ums Dasein antreten kann. Das kann aber nicht besser geschehen, als wenn man die Erscheinungen des wirthschaftlichen Lebens in den Unterricht ein - führt, sei es gelegentlich oder im Zusammenhang.

Es handelt sich dabei weder um Manchesterweisheit, noch um Lassallische Grundsätze, noch um Jakoby'sche Ansichten, sondern um die Erkenntniß höchst einfacher und deshalb unerbittlicher Thatsachen, welche uns zeigen, daß wir heutzutage und je länger je mehr die Ohren spitzen, die Augen schärfen, die Hände rühren müssen, um durchzukommen. -- Das verlangt die blinde Nothwendigkeit, aus welcher wir uns aber herausarbeiten, um zur freien Bethätigung unserer Kräfte zu gelangen; denn die Arbeit, der Erwerb, der Besitz führt zur Freiheit, die Armuth zur Sklaverei.

Wir glauben nunmehr unsern Standpunkt in der Frage genü -gend angedeutet zu haben und werden in der Folge die betreffende Literatur verfolgen, um das nöthige Material für den volkswirth - schaftlichen Schulunterricht zu sammeln.

Die Sage von dem Verfall der Welt

taucht von Zeit zu Zeit stets wieder auf, und kehrt widerlegt doch immer wieder; sie ist vermuthlich so alt wie das Menschengeschlecht selbst, sie ist die Zwillings = Schwester der Sage von der guten alten Zeit (da wir noch jung waren und noch kein Zipperlein hatten).

Aus Breslau erhalten wir darüber folgende Zuschrift, der wir gerne Raum gönnen, weil sie den Beweis liefert, wie mangelhaft noch die Kenntnisse von den Lehren der Volkswirthschaft, und welch 'falsche Angaben über faktische wirthschaftliche Zustände verbreitet sind.

Jch habe heute, lautet die Zuschrift, No. 662 des Arbeit - geber erhalten, worin Sie sagen: der Arbeitgeber kämpfe für das materielle Wohlergehen des Volkes. Diese Aufgabe zu lösen habe ich schon seit 1829 gearbeitet, als ich das Fabrikenelend in England entstehen sah. Jn Jhren Aufsätzen räsoniren Sie sehr viel, aber das nützt doch nichts, so lange man nicht Mittel angibt, wie man es besser machen soll. Wir sehen, daß jede Fabrikstadt wo das Fabriken - wesen bis in die dritte Generation kommt verarmt und verwildert? wie kommt denn das? Manchester, Elberfeld, Barmen ec.

Wir sehen von allen Produkten menschlicher Arbeit ungeheure Vorräthe, die Märkte überfüllt, so daß man die Waaren in's Aus - land zu schaffen sucht, und die Arbeiter haben Mangel an diesen Dingen; Unmassen Leinwand und daneben zerrissene Hemden. An Baumaterial kein Mangel, und daneben schlechte Wohnungen? Jn der Fabrikstadt haben die Kinder keine Erziehung und Pflege, und die Alten kommen um.

Alle industriellen Anstalten sinken im Preise und schon viele sind unter den Hammer gekommen, und weit unter dem Kostenpreise verkauft worden? und diese Entwerthung steigt stetig fort, nicht nur einzeln, sondern im Ganzen. Jm Jahre 1835 waren in Breslau noch nicht der vierte Theil aller Ehen, die geschlossen wurden in die besitzlosen Klassen, als Gesellen aller Art, Haushälter, Tagearbeiter ec. zu zählen, und heute sind das schon 5 / 6, und bei 2 / 3 hat die Braut keinen Kranz mehr. Woher kommt denn das?

Die besten englischen Eisenbahnen bringen kaum noch die Unter - haltungskosten, und die Spinnereien arbeiten kaum halbe Zeit, und Tausende hungern und darben in dem von Gott reich gesegneten Lande, so daß man überall fürchten muß angefallen zu werden. Es ist nicht genug, daß man darüber räsonirt, sondern es kommt darauf an, den Grund des Uebels zu finden, denn nur dann kann man Heilmittel angeben.

Jhr Blatt schwärmt für die Gewerkvereine, und in England sehen wir, daß ihre Wirksamkeit immer traurigere Folgen hat, das Elend nicht heilt, sondern Oel in's Feuer gießt.

Der Gewerkverein zu Waldenburg verlangt für die Arbeiter höheren Lohn, und schon arbeiten mehrere Gruben nicht nur ohne Nutzen, sondern erfordern noch Zubuße. Wo sollen denn diese das Geld hernehmen, um höhere Löhne zu zahlen? Die dortigen Arbeiter sind aber immer noch besser bezahlt, wie unsere hier in Breslau. Jch war kürzlich in einer Oelmühle, und der Besitzer sagte, ich wollte gern mehr Lohn als 10 Sgr. geben, aber ich verliere so schon an jedem Centner Oel einen halben Thaler! und wenn der Oelpreis nicht steigt muß ich ganz aufhören. Woher kommt denn das? Wollen Sie die Beantwortung solcher Fragen in Jhr Blatt auf - nehmen, so will ich sie Jhnen schicken (sehr gern. A. d. R.), es wird Jhnen freilich manches nicht passen, denn Sie halten Gesetz - losigkeit für Freiheit, und wissen nicht was Ordnung ist, ohne welche keine Freiheit möglich ist, darum führt Jhr Weg ins Verderben. Sie machen auf einer Seite Gewerbefreiheit, und auf der andern Konsumvereine, in denen die Gewerbefreiheit keinen Platz hat; Sie sagen Nachfrage und Angebot regeln den Preis, und empfehlen Gewerkvereine, welche den Lohn eigenmächtig erzwingen wollen, schlimmer als es je eine Zunft thun konnte, ja nie ge - than hat. H.

Es wird uns hier vorgeworfen, wir raisonirten viel und gäben keine Mittel an, wie das Wohl des Volkes zu fördern sei. Dieser Vorwurf kann doch wohl nur von einer mangelhaften Kenntnißunseres Blattes herrühren, denn seit der Arbeitgeber besteht, hat er ja nichts anderes gethan als gerade diese Mittel ange - geben; und glücklicherweise sind manche davon seitdem auch durch - gesetzt worden.

Was die Verwilderung und Verarmung der Fabrik Städte be - trifft, so widerspricht diese Behauptung aller Erfahrung und dem offenkundigen Thatbestand. Die Uebergänge, welche vor 30 Jahren zu machen waren, sind meist vollendet, die Schauerberichte, welche einseitige Berichterstatter in den 40er und 50er Jahren aus Eng - land herüber sandten, entsprachen schon damals den faktischen Ver - hältnissen nicht, heute sind sie gänzlich unwahr. Die Statistik weist klar nach, daß die Fabrikbevölkerung sich durchschnittlich in besserer Lage befindet, intelligenter, sittlicher und was das Merkwürdigste, sogar körperlich tüchtiger ist, als die Landbevölkerung, welche nach der letzten Militärstatistik der Schweiz sogar dort hinter der Fabrik - bevölkerung zurücksteht. Von Paris z. B. ist bekannt, daß es die gewandesten Soldaten, die besten Zouaven liefert, -- und Paris ist die größte Fabrikstadt des Kontinentes. Wir haben über diesen Gegenstand schon so Vieles gebracht, daß wir von einer Wiederholung desselben absehen können. Jedermann kann übrigens durch die Sta - tistik leicht sich von Obigem überzeugen. Jn Elberfeld und Barmen mag es vielleicht manche verwilderte Arbeiter geben, allein das Fabrikwesen ist nicht die Ursache. Man hat dort den Versuch ge - macht, Hausindustrie einzuführen, namentlich den Mädchen Arbeit in's Haus zu geben, allein es hat sich nach mehrjähriger Erfahrung herausgestellt, daß nicht blos schlechter und theuerer gearbeitet wurde, sondern auch die Sittlichkeit bedeutend abnahm; wie man denn über - haupt von dem früheren Wahne, daß auf dem Lande die wahre Sittlichkeit und Redlichkeit herrsche, so ziemlich zurückgekommen ist. Bildung macht sittlich, Zusammenleben veredelt den Menschen, wenn auch Auswüchse dabei vorkommen.

Daß ungeheuere Vorräthe vorhanden, die Märkte überfüllt seien, und die Arbeiter doch Mangel an Waaren haben sollen, ist ein wirthschaftlicher Widersinn. Wenn ungeheuere Vorräthe da sind, d. h. Ueberfluß an allen Dingen, dann müssen die Preise sinken, die Löhne aber steigen. Geschieht dieß nicht, so ist kein Ueberfluß vorhanden. Die gang und gäbe Redensart von der Ueberfüllung des Marktes und Ueberproduktion rührt davon her, daß einzelne Jndustrie - Zweige zeitweise mehr erzeugen, als ihnen abgekauft wird. Dieß ist aber meist die Folge von Noth in anderen Zweigen oder von Aenderungen in Geschmack und Verbrauch. Wenn eine Mißernte war, so pflegen alle Gewerbe darunter zu leiden, am meisten aber die Fabriken, weil diese entbehrlichere Waaren liefern. Metzger, Bäcker, Schuhmacher, Bierbrauer verlieren weniger. Es klingt fast komisch, wenn man Klagen darüber hört, daß es zuviel Getraide, Brod, Fleisch, Wein, Bier ec. gebe, -- und doch hört man die Bauern oft klagen, sie müßten zu Grund gehen, weil ihre Erzeugnisse zu billig seien, d. h. im Ueberfluß zu Grund gehen. Jn Wirklichkeit gestaltet es sich freilich anders.

Jndustrielle Anstalten gehen allerdings manchmal im Preise herunter und sogar unter den Hammer, deshalb verschwinden sie aber nicht, sondern sind mehr und blühender vorhanden, als früher. Daß übrigens alle sinken, ist eine mehr als starke Uebertreibung. Die Statistik Breslau's ist uns nicht zur Hand; es wäre zwar nicht zum Verwundern, wenn seit 1835 bei den dortigen Agrar = Verhältnissen und den der Wirthschaftlichkeit nicht förderlichen politischen Zu - ständen in Preußen die Zahl der Besitzlosen sich vermehrt hätte; allein wir bezweifeln diese Thatsache, die mit allen andern Statistiken im Widerspruch steht. Die Begriffe von Besitzlosigkeit waren früher sehr verschieden von den jetzigen. 5 / 6 der Bevölkerung besitzlos! Dieß ist selbst in Fabrikstädten nicht der Fall; die Angabe muß eine irrige sein.

Die besten englischen Eisenbahnen, welche das Schreiben er - wähnt, bringen doch etwas mehr als die Unterhaltungskosten. Es ist dieß ebenfalls eine Uebertreibung. Jn früheren Nummern d. Bl. ist eine Zusammenstellung darüber enthalten, der zufolge die englischen Bahnen im Durchschnitt allerdings wenig, ca. 3 pCt., rentiren, die besten aber bis 7 pCt. Wenn man falsch spekulirt und Bahnen anlegt, wo keine nöthig sind, so werden sie ebenso wie andere un - praktische Unternehmen stets wenig Ertrag liefern. Dieß kommt aber nicht von unseren heutigen wirthschaftlichen Zuständen, sondern von der Unwissenheit der Unternehmer her.

Daß unsere Zustände gute und angenehme seien, wollen wirdamit nicht behaupten; allein die Ursachen derselben glauben wir oft genug angegeben und erörtert zu haben.

Was die Gewerkvereine betrifft, so scheint Einsender auch be - züglich dieser nicht orientirt zu sein; wir empfehlen ihm deshalb das gediegene Werk des Grafen von Paris über dieselben zu lesen; er wird dann finden, daß man in England nichts von dem sieht, was er glaubt, daß man sehe; die Gewerkvereine haben anfangs allerdings schlimm gewirthschaftet. Durch Schaden aber wird man klug. Die Gewerkvereine sind jetzt sehr von den Ausständen abgekommen und beschäftigen sich hauptsächlich mit Unterstützung der Arbeiter. Die Lohnfrage wird meist friedlich durch die Schiedsgerichte gelöst. Die Ausstände, welche noch vorkommen, sind vereinzelt. Den Ausstand in Waldenburg beurtheilt Einsender ebenfalls falsch. Dessen Haupt - ursache war nicht Lohnerhöhung, sondern die ungerechte Forderung der Werkbesitzer, daß die Arbeiter aus dem Gewerkverein austreten sollten.

Das Beispiel von dem Oelmüller ist denn doch etwas zu ko - misch, als daß wir ernsthaft darauf erwidern könnten. Wenn ein Oelmüller 1 / 2 Thlr. per Centner verliert, dann hört er einfach auf zu arbeiten. Hat er sich aber verspekulirt und in der Hoffnung auf noch höhere Preise zu theuer eingekauft, so liegt die Schuld seines Verlustes an ihm und nicht an den Verhältnissen. Rüböl kostet jetzt12 1 / 2 in Berlin, am Rhein sogar 14 Thlr., d. h. es steht höher im Preis als je. Weshalb da der Produzent verlieren soll, ist nicht wohl einzusehen.

Weshalb die Gewerbefreiheit in den Konsum = Vereinen nicht Platz haben soll, ist uns ebenfalls nicht klar. Die Gewerkvereine empfehlen wir aber nicht zur Erzwingung von höherem Lohn, sondern aus andern Gründen. Der Einsender ist, wie es scheint, erst seit kurzem Abonnent, sonst würde er unsern Standpunkt genau kennen.

* Volkswirthschaftlicher Kongreß. Der nächste volkswirth - schaftliche Kongreß wird in Lübeck in der Zeit vom 15. -- 18. August stattfinden. Auf die Tagesordnung wurde gesetzt: die Frage vom Unterstützungswohnsitz, die milden Stiftungen, die norddeutsche Bank - gesetzgebung, die Doppelwährung, Arbeitseinstellungen, Haftbarkeit für Unfälle auf der See, Kanal = und Flußschifffahrt.

* Staatsschuld Bayerns. Nach dem Bericht des Staats - schuldentilgungs = Kommissärs, Professor Dr. Pözl, war der Stand der bayerischen Staatsschuld am Ablaufe des vergangenen Jahres folgen - der: Allgemeine Staatsschuld 166,345,804 fl. 56 1 / 2 kr., Eisenbahn - schuld 163,428,800 fl., Grundrentenschuld 95,580,950 fl. An un - verzinslichen Kassenanweisungen wurde der gesetzlich genehmigte Betrag von 15 Millionen fl. emittirt und zwar: 150,000 Stück à 50 fl., 1,200,000 Stück à 5 fl., 850,000 Stück à 2 fl.

* Verein zum Wohl der dienenden Klasse in Stuttgart. Dieser Verein hielt Ende Januar seine Generalversammlung. Der - selbe besitzt ein Vermögen von 15,870 fl. und hat kürzlich den Verein zur Fürsorge der Fabrikarbeiterinnen mit 500 fl. unterstützt. Die Versammlung ermächtigte den Vorstand 3000 fl. zur Errichtung einer Volksküche anzulegen. Ferner soll vom Verein aus eine Aktien - gesellschaft gegründet werden, zur Errichtung einer Waschanstalt.

* Die Frauen = Bewegung gewinnt in Amerika an Umfang. Neuerdings hat der Gouverneur von Missouri mehrere Frauen zu Notaren ernannt. Jn der gesetzgebenden Versammlung wurde Ein - sprache dagegen erhoben, aber ohne Erfolg. Die Rechtskunde scheint den Amerikanerinnen nicht fremd zu sein. Eine Miß Bradwell re - digirt sogar eine juristische Zeitschrift, The legal News , welche aus - schließlich von Rechtsgelehrten gelesen wird. Es gibt also jetzt in Amerika: weibliche Aerzte, Advokaten, Notare, Börsenagenten, Lehrer, Schulsuperindenten, Regierungsbeamte, Posthalter, Redakteure, Maler, Bildhauer, Handwerker und sogar Geistliche.

-- Jn Prag hat sich ein deutscher Frauenverein gebildet, welcher sich die Unterstützung der wirthschaftlichen Thätigkeit der Frauen und Mädchen zum Ziel gesetzt hat. -- Die Tages - Presse in Wien bringt täglich als Beilage eine Politische Frauenzeitung , die sehr gut von M. v. Waldow (Lodoiska v. Blume) redigirt ist.

* Schutz des geistigen Eigenthums an Schriftwerken. Der Ausschuß des norddeutschen Bundesrathes hat sich für eine 30jährige Schutzfrist (nach dem Tode des Autors) ausgesprochen.

* Koalitionsfreiheit. Das Gesetz, welches Koalitionsfreiheit gestattet, wurde in der Sitzung des östreichischen Abgeordnetenhauses vom 10. Februar angenommen.

* Baugenossenschaft. Jn Berlin hat sich eine Baugenossen - schaft für Arbeiterwohnungen im Stralauer Viertel gebildet.

* Asyl für Obdachlose. Nach dem Vorgang von Berlin hat sich jetzt auch in Dresden ein Verein gebildet, welcher ein Asyl für Obdachlose gründen will. Der Berliner Verein ist eben damit beschäftigt ein neues Haus für obdachlose Frauen zu bauen.

* Zur Klage über die Abnahme des Wohlstandes. Die Fabrikation in lackirtem Kalbleder, sagt die Wormser Handelskammer, hatte sich in den Jahren 1867 und 1868 eines weiteren Aufschwunges zu erfreuen. War auch das Geschäft weniger lohnend, wie in früheren Jahren, indem die Preise durch eine energische Konkurrenz herabge - drückt wurden, so war der Absatz doch ein größerer. Lackirtes Leder scheint aus einem Lurusartikel mehr ein Verbrauchs - artikel geworden zu sein; der Verbrauch desselben ist in Schichten der Bevölkerung gedrungen, in denen es früher nicht zu finden war, und es hat zu dieser Ausbreitung des Kon - sums wohl hauptsächlich die größere Billigkeit der Waare beigetragen.

* Arbeiter = Angelegenheiten. Jn Wien droht ein Ausstand der Zeitungssetzer auszubrechen. Die Jnhaber von Zeitungen haben bereits eine Koalition gebildet, um eventuell dafür zu sorgen, daß die Zeitungen forterscheinen können.

-- Die Herren Becker, Schulze = Delitzsch, Virchow und Genossen erlassen einen wiederholten Aufruf zur Unterstützung der Walden - burger Arbeiter. Ueber 1500 Bergleute sind bereits ausgewandert; viele mußten ihre Familien zurücklassen, und sind bis jetzt nicht im Stand, dieselben nach so langen Entbehrungen zu unterhalten. Außer - dem ist ein großer Theil (600 Bergleute) nicht mehr eingestellt worden. Sollen diese Männer, welche in uneigennütziger Hingebung nur die Beschlüsse ihrer Kameraden ausgeführt, deren Jnteresse und Rechte verfochten haben, jetzt mit Weib und Kind zu Grunde gehen? Jm Ganzen sind auf den ersten Aufruf 25,000 Thaler eingegangen. Diese Zahl gibt sehr zum Nachdenken Veranlassung, und ein geschickter Sozial = Reformer könnte sie wohl zum Text einer Predigt machen und füglich daraus deduciren: erstlich da diese Beträge meist aus Arbeiterkreisen flossen, wie der Aufruf selbst zugesteht, ist die gewerk - vereinliche Organisation noch im Anfang, sonst hätte wohl der zehn - fache Betrag fließen müssen; zweitens hat der Aufruf bei der be - sitzenden Klasse kein Gehör gefunden, sonst wäre der zwanzigfache Betrag geflossen, und drittens predigen diese 25,000 Thaler eine Gleichgültigkeit oder einen Antagonismus, welcher nichts Gutes er - warten läßt -- denn wir sind entschieden aus der Zeit heraus, und wenn es tausendmal nicht in die Köpfe und in die Taschen will, in welchen auf dem Arbeitsmarkt von den Einen befohlen und von den Andern gehorcht wird. Das Verkennen dieser Thatsache, und das Stemmen gegen ihre stätig fortschreitende Geltendmachung kann nur von Nachtheil sein, und kann bewußt oder unbewußt nur von denen geübt werden, die für den stillen, unbarmherzig logischen Gang der Zeit kein Ohr haben.

-- Die Differenzen der Bergleute in Thorncliffe mit den Grubenbesitzern werden jetzt durch ein Schiedsgericht geschlichtet. Jm gebildeten Deutschland hat man es leider noch nicht soweit gebracht.

* Arbeitslohn und Maschine. Die Wormser Handelskammer sagt über die Lage der Kleiderfabrikation in den Jahren 1867 und 1868: Jn Folge der vermehrten Nachfrage haben die Arbeitslöhne, trotzdem die Maschine allgemein im Gebrauch ist, sich um mehr als 25 pCt. in den letzten zwei Jahren gehoben, und dennoch fehlt es sehr an geeigneten Kräften.

* Arbeitermangel in der Landwirthschaft. Der Jahresbericht der hessischen Handelskammer zu Worms a. Rh. sagt darüber: Die Klage unserer Landwirthe über den Mangel an tüchtigen und zuver - lässigen Arbeitern ist wiederum und namentlich seit der Erhöhung des Präsensstandes unserer Truppen stärker geworden. Wenn die Güterpreise gegen früher einen Rückschlag zeigen, so ist derselbe mit dadurch begründet, daß die Arbeiternoth bei Vielen Unlust geweckt, und sie zum Aufgeben der Landwirthschaft bestimmt hat. Anderseits gewinnt hierdurch die Anwendung verbesserter Maschinen auch bei denjenigen an Ansehen, welche bisher der Maschinenarbeit in der Landwirthschaft abgeneigt waren.

* Arbeitmarkt. Jn Berlin werden noch 1500 Arbeiter für die Straßenreinigung gesucht. Tagelohn 1 / 2 Thaler.

* Eines Arbeiters Widerlegung der national = ökonomischen Leh - ren J. Stuart Mill's von J. George Eccarius. (Verlag von Alb. Eichhoff in Berlin. ) Selten noch ist uns ein so merkwürdiges Gemisch von scheinbar wissenschaftlichen Deductionen mit der plumpsten alltäglichen Anschauung wissenschaftlicher Probleme vor Augen gekom - men, wie dieses Schriftchen, das Erzeugniß jenes in gewissen Kreisen nicht selten sich zeigenden Halbwissens, das gefährlicher ist, wie die größte Unwissenheit. Der Verfasser, ein Schneidergeselle, dem über - triebene Lobsprüche von Marx und andern überspannten Leuten den Kopf verwirrt zu haben scheinen, unternimmt es Stuart Mills, bzw. der ganzen volkswirthschaftlichen Wissenschaft Lehren über Kapital, Produktion und Konsumtion zu widerlegen, zeigt aber gleich auf den ersten Blättern, daß er nicht den leisesten Begriff von dem Wesen des Kapitales und der Produktion hat. Der ziemlich starke Dünkel, welcher den Verfasser erfüllt, kennzeichnet sich gleich anfangs in der hochgetragenen Redensart: wenn die Arbeiter ihre Gegner sowohl auf der Tribüne, als in der Presse durch intellektuelle Ueberlegenheit schlagen können, so marschirten sie ungehindert zum großen Ziel. -- Wenn dieser Fall eintritt, so ist die Frage an sich schon gelöst, denn solche Männer sind keine Arbeiter mehr im Sinne des Verfassers, und dieser hat noch viel zu lernen, bis er soweit ist. -- Wie es scheint hält er nur das für Kapital, was sich in den Händen der s. g. Kapitalisten befindet, denn Rohmaterial, selbst wenn es zu produktiven Zwecken bestimmt ist (! ), ist deshalb noch nicht Ka - pital. Die Pyramiden, die Wasserleitungen Rom's waren nicht möglich, ohne beträchtlichen Vorrath von vorher aufgehäufter Ar - beit. Aber jener Vorrath war kein Kapital. -- Der gute Kleider - künstler lebt noch in der Anschauung, daß Geld ebenso gut als das Baumaterial selbst ist. Erst wenn Geld im Gegensatze zu tech - nischer Geschicklichkeit unerläßliche Bedingung des Geschäftsbetriebes, -- erst dann sind die Vorerfordernisse zur Produktion Kapital (!). Ebenso begreift er den wissenschaftl. Satz nicht, daß alles Kapital re - produzirt werden muß, soll es nicht zu Grund gehen, sondern meint, es würde nur das produzirt, was verlangt wird. Allerdings, das schließt aber jenen Satz nicht aus, das Kapital sieht sich eben nach dem Bedarf um. Schließlich werden auch die Maschinen verdammt, welche die Arbeiter brodlos machten (wo? ), und aus einer Flugschrift (stubborn facts), die bis jetzt nicht bekannte Thatsache zu entwickeln gesucht, daß die Maschinen die Löhne drückten. Ein Weber habe im J. 1825 für 24 Ellen 2 sh. 8 p. erhalten, im J. 1836 nur 1 sh. 3 p. Sehr wahrscheinlich. Daß er aber vielleicht 3 -- 4mal so viel mit den neuen Webstühlen fertig bringt, das hat der Verfasser ganz übersehen.

* Lehrerbesoldung. Wie allerwärts haben auch die Lehrer in Würtemberg den Wunsch nach Verbesserung ihrer Lage; wenn in Folge der großen Bedürfnisse des Kriegsministers die Gehalte augen - blicklich nicht erhöht werden können, so verlangen sie wenigstens, daß die Verzögerungen in der Besetzung erledigter Stellen aufhören möch - ten; denn was die salarirende Kasse durch lang dauernde Amtsver - weserei spart, das geht eben dem Lehrerstand an seiner Besoldung ab.

* Hochschulen in Preußen und ihre Unterhaltungs - kosten. Der jährliche Gesammtaufwand für sämmtliche 10 Anstalten beträgt 1,492,213 Thaler, wovon 862,911 Thlr. aus dem Staats - fond, die übrigen 629,302 Thlr. aus den Vermögensquellen der Anstalten selbst fließen. Unter sämmtlichen Anstalten nehmen die Berliner und Göttinger die höchsten Summen in Anspruch, erstere 221,683 Thlr. und letztere 181,930 Thlr. Dann kommen Bonn mit 151,372 Thlr., Halle mit 127,485 Thlr., Königsberg mit 117,432 Thlr., Breslau mit 117,402 Thlr., Marburg mit 96,480 Thlr., Kiel mit 95,221 Thlr. Greifswald, die einzige Universität, welche gar keinen Staatszuschuß erhält, sondern ausschließlich vom Einkommen aus eigenem Vermögen lebt, mit 94,100 Thlr. und endlich die Akademie zu Münster mit 22,376 Thlr. Der Durch - schnittsgehalt eines ordentlichen Professors beträgt 1246 Thlr.

Handel und Verkehr.

* Wie der Freihandel oder doch die Zollermäßigung regulirt. Die Dresdener Handelskammer sagt: Seitdem der Weinhandel die billigeren Sorten vom Rhein, der Mosel, aus Oberfranken und der Pfalz und mit Eintritt der Weinzollermäßigung aus Oest -reich (Böhmen, Oberöstreich, Ungarn) und Frankreich zu uns gebracht hat, kann sich der inländische Weinbau nicht mehr halten, und es sind auch im vorigen Jahre größere früher mit Wein bepflanzte Grundflächen in Feld umgesetzt worden.

* Eisenbahnen. Das verflossene Jahr 1869 hat in〈…〉〈…〉 Eisen - bahneröffnungen in Deutschland und der östreichisch = ungarischen Mo - narchie alle seine Vorgänger übertroffen. Eröffnet wurden in dem - selben in Deutschland198 1 / 2 Meilen in 9 verschiedenen Staaten: Oestreich69 1 / 2 Meilen (außerdem noch42 1 / 2 Meilen in den nicht deutschen Ländern der Monarchie), Preußen48 5 / 6 M., Würtemberg 29 1 / 2 M., Hessen14 3 / 4 M., Baden13 3 / 4 M., Bayern6 3 / 4 M., Sachsen 5,9 M., Oldenburg 4,9 M., Schwarzburg = Sondershausen 4 1 / 2 M. Auf den norddeutschen Bund kommen demnach69 3 / 4 M. und auf die südwest = deutschen Staaten59 1 / 4 Meilen.

-- Eisenbahnverbindung zwischen England u. Frank - reich. Der Akademie der Wissenschaften in London ist ein vollstän - dig ausgearbeiteter Plan für Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen England und Frankreich vorgelegt worden. 156,342 Per - sonen verkehrten voriges Jahr zwischen Dower und Calais.

-- Wie die Berliner Börsenzeitung schreibt beabsichtigt die russische Regierung sämmtliche Staatseisenbahnen zu verkaufen.

-- Das französische Eisenbahnnetz umfaßt gegenwärtig 25,669 Kilometer = = 3369,9 Meilen.

-- Eisenbahnen in Japan. Die japanesische Regierung hat die Konzession zur Erbauung einer Eisenbahn von Jeddo nach der Küste ertheilt.

* Handwerkerbanken. Ueber die Handwerkerbanken in Urach, Tuttlingen, Wiesensteig und Bopfingen wird im Schw. Merkur günstig berichtet. Dieselben haben im letzten Jahre alle an Umfang zugenommen und gute Geschäfte gemacht. Urach machte11 1 / 3 pCt., zahlte davon 8 pCt. und legte3 1 / 3 pCt. in den Reservefond; Tutt - lingen machte 8 pCt. und legte 1100 fl. in den Reservefond; Wiesensteig hat 100 Mitglieder und einen Ueberschuß von 1919 fl. 51 kr. ; Bopfingen zahlte 8 pCt. Dividende. Jn letzterem Ort be - stehen neben der Gewerbebank noch 5 Privatsparkassen, bei denen die Einlage 12 -- 24 kr. per Woche beträgt.

* Dividenden. Die Lübecker Kommerzbank zahlte für das abgelaufene Geschäftsjahr 7 pCt. Dividende.

-- Die Theisbahn hat 10 pCt. Dividende bezahlt.

-- Die Frankfurter Versicherungsgesellschaft Providentia wird dieses Jahr wieder eine Dividende bezahlen. Es sind jetzt gerade 10 Jahre, daß sie keine Dividende bezahlt hat.

* Der Baumwollenbau in Ostindien hat letztes Jahr be - deutende Fortschritte gemacht. Es befanden sich in Kultur 3,253,060 Acres gegen 2,289,147 Acres im Vorjahr. Welcher Ausdehnung die Produktion noch fähig ist, läßt sich ermessen, wenn man erwägt, daß der Flächeninhalt des zum Baumwollenbau geeigneten Landes fast9 1 / 2 Millionen Acres beträgt.

* Kohlenausfuhr Englands. Während des abgelaufenen Jahres wurden aus Großbritannien und Jrland 9,775,470 Tonnen Kohlen ausgeführt, oder 223,957 Tonnen weniger als im Vorjahr.

Gewerbe.

* Bergbau. Jm Jahr 1868 wurden im Bereich der Handels - kammer Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg 25,669,889 Ctr. Steinkohlen aus 28 Schächten mit 57 Wasserhaltungs = und sonstigen Betriebsdampfmaschinen, welche 2707 Pferdekräfte repräsentiren zu Tage gefördert. Der Werth dieser Förderung ist auf 2,848,645 Thlr. zu veranschlagen und fanden durch dieselbe 6387 Bergleute mit 9739 Familienangehörigen ihren Unterhalt.

* Baumwollspinnerei in Amerika. Jn Folge der Schutz - zölle hat sich die Baumwollspinnerei in Amerika rasch ausgedehnt. Jm Jahr 1860 verarbeiteten die amerikanischen Spinner 20 pCt. der ganzen Ernte; im Jahr 1868 dagegen schon 40 pCt., und heute noch mehr. Dies und die Knappheit des Artikels, wodurch er in die Hände der Spekulation gerieth, sind die Ursachen der Kalamität unserer europäischen Spinner.

* Wollproduktion. Die Anzahl Schafe in den Ländern, welche auf dem Wollmarkt erscheinen (mit Ausnahme der ArgentinischenRepublik) wird auf nahezu 300 Millionen geschätzt. Die englischen Kolonien haben allein circa 100 Millionen und wächst diese Zahl noch stetig an. England hatte 1869 nahezu 92 Millionen, Preu - ßen 1866 über 22 Millionen, Frankreich 30 Millionen, Spanien 22 Millionen ec.

* Waschen der Wolle. Jm Verein zur Beförderung des Ge - werbefleißes in Berlin sprach Herr Dr. H. Grothe über ein neues Vließwaschverfahren. Der Vortragende erläuterte zunächst die Ursachen der Krisis in den Wollenverhältnissen der letzten Jahre, die haupt - sächlich darin zu suchen seien, daß durch die Lapinenfütterung eine große Menge Schweiß, bis zu 36 pCt., in die Wolle gelangt. Da - durch wurden die Spinner abgeschreckt, die deutsche Wolle zu kaufen, und ein großer Jmport von ausländischer Wolle veranlaßt. Das nächste Mittel der Konkurrenz zu begegnen, besteht nun darin, die Wolle so zu waschen, daß das Vließ, nachdem es im zusammen - hängenden Zustand vom Schafe heruntergeschoren, auch in diesem Zu - stand zusammenbleibt, wodurch der Wollhändler in Stand gesetzt ist, auf leichte Weise die Sortirung zu bewerkstelligen.

* Strickmaschinen. Die seit 1868 in Dresden in Angriff genommene Produktion von Strickmaschinen nach Lamb's System be - schäftigt 18 Arbeiter.

* Anfertigung leinener Taschentücher. Jm Jahr 1868 wur - den im Bezirk der Handelskammer Laubau 1,100,000 Dutzend leinene Taschentücher angefertigt.

* Kasseler Ausstellung. Durch eine Verfügung des preußischen Handelsministers ist den Direktionen der preuß. Staatsbahnen und den unter Staatsverwaltung stehenden Bahnen aufgegeben worden, Gegenstände, welche auf der Kasseler Ausstellung unverkauft bleiben, frachtfrei nach dem Aufgabeort zu befördern, jedoch muß der Rück - transport innerhalb vier Wochen nach Schluß der Ausstellung er - folgen. Auch sind die königl. Eisenbahnkommissariate beauftragt worden, bei den Privatbahnen ihres Geschäftsbereichs auf Gewährung gleicher Erleichterungen hinzuwirken.

* Die deutschen Stärkefabrikanten haben dieser Tage in Berlin ihre vierte Jahresversammlung gehalten, bei welcher Gelegenheit meist technische Fragen verhandelt wurden.

Technik.

* Technischer Verein in Frankfurt a. M. Derselbe hatte am Jahresschluß 160 Mitglieder. Es war beabsichtigt den Verein an die große polytechnische Gesellschaft anzuschließen, da indeß der technische Verein nicht auf einen selbständigen Vorstand verzichten wollte, so unterblieb der Anschluß.

* Der Verein von Dampfmaschinen = Besitzern im Elsaß. Dieser Verein, welcher sich die doppelte Aufgabe gestellt hat, inner - halb seines Kreises die Sicherheit des Dampfmaschinenbetriebes zu fördern, und eine den Fortschritten und Erfahrungen, der Wissenschaft und Technik entsprechende ökonomische Ausnutzung desselben herbeizu - führen, zählte im Ganzen 96 Firmen als Mitglieder, von denen 51 Frankreich, 38 dem Großherzogthum Baden und 7 der Schweiz angehören. Am Schluß des ersten Verwaltungsjahres waren es 241, am Schluß des zweiten bereits 405 Dampfentwickler, auf die sich die in der angedeuteten Richtung entfaltete Thätigkeit des Vereins erstreckte. Die zur Erreichung des gesteckten Zieles angewandten Maßregeln bestehen in der Ueberwachung des Betriebes der Dampf - kessel und Bewegungsmaschinen durch den von der Gesellschaft be - stellten Jngenieur und die demselben beigegebenen Jnspektoren, in der Mitwirkung des Jngenieurs bei der Anlage neuer resp. der Verän - derung bereits im Gebrauch gestandener Maschinen und Dampferzeuger, und in den zum Zwecke der Beförderung eines rationellen und haus - hälterischen Betriebes von den genannten Vereinsbeamten eingeleiteten und durchzuführenden umfassenden Versuchen, betreffend die Feststel - lung der Heizkraft verschiedener den Werken zugeführter Brennma - terialien und der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Dampfkessel und Dampfmaschinensysteme.

* Papierfabrikation. Jm Berliner polytechnischen Verein kam die Frage zur Verhandlung: Kann man Papier aus Lohe bereiten und auf welche Weise lassen sich kurzfaserige Stoffe wie Sägespähnezu Holzzeug verarbeiten? Es wurde darauf geantwortet, daß zu einem guten Holzzeug das Holz geschliffen werden muß, was bei den Sägespähnen nicht möglich ist. Dieselben können jedoch gemah - len werden, und liefern alsdann ein Holzzeug, welches sich für die Pappenfabrikation eignet. Eine derartige Mühle befindet sich in Wernigerode. Ueber Papierfabrikation aus Lohe war nichts Näheres bekannt.

* Steinsalz zu Sperenberg (Reg. = Bezirk Potsdam). Das Bohrloch bei Sperenberg hatte mit Schluß Januar cur. eine Tiefe von 2636 Fuß erreicht und ist bis dahin, von 283 Fuß Tiefe ab, ununterbrochen im Steinsalz betrieben worden, so daß sich die Mäch - tigkeit des Salzlagers bis jetzt auf 2353 Fuß erstreckt. Die Tem - peratur im tiefsten des Bohrlochs ist zu31 1 / 2 0 R. beobachtet worden. Jn einiger Entfernung von dem Hauptbohrloch ist jetzt ein zweites Bohrloch in Angriff genommen worden, um über die Lagerungsver - hältnisse des Salzes Aufschlüsse zu erlangen.

* Photographisches Papier. Mit der Herstellung von photo - graphischem Papier (Albuminpapier) sind in Dresden 7 Fabriken beschäftigt, welche im letzten Jahr für circa 120,000 Thaler dieses Papiers anfertigten. Der Absatz geht durch ganz Europa bis nach Nord = und Südamerika, Ostindien und Afrika.

* Wirkung der Kälte. Die heftige Kälte hat auf die Beför - derung der Eisenbahnzüge einen nachtheiligen Einfluß. Namentlich kommen viele Radreifenbrüche vor. Auf der Strecke Berlin = Köln wurden dadurch mehrere Verspätungen veranlaßt.

Vermischtes.

* Festungen. Die Berliner Revue , das Leib = Organ Bis - marks bringt einen höchst bemerkenswerthen Aufsatz über die nordd. Bundesfestungen, worin der Vorschlag gemacht wird, alle Festungen bis auf einige, die zu Sammelpunkten, Munitions = und Lager = Plätzen dienen sollen, abzuschaffen. Diese Nachricht wäre, wenn sie wirklich von maßgebenden Kreisen ausgeht, von höchster Bedeutung, ein Zeichen, daß endlich der gesunde Menschenverstand auch in dieser Beziehung durchdringt. Was sollen in der That heute Festungen noch nutzen? Man befestige die Arsenale, militärische Lager und Provianthäuser, verlege sie aber auf das Land und nicht in volkreiche Städte.

* Erziehung. Der Amer. Artisan macht den Vorschlag, den Kindern passenderes Spielzeug zu geben, als sie jetzt haben. Den Kindern Soldaten, Kanonen, Festungen, Trompeten u. dgl. geben, heißt von Jugend auf Vorstellungen dem Volk einpflanzen, die wir je eher je lieber ganz ausrotten möchten. Die Thierschutzvereine wollen nicht einmal mehr Peitschen gestatten, weil die Erfahrung deren üblen Einfluß lehre. Wie sollen wir den Ruin unserer Zeit, die stehenden Heere, los werden, wenn den Kindern Soldaten und schöne Uniformen als das Schönste und Beste dargestellt wird, was man ihnen bieten könne! Das Spielzeug soll nicht blos unterhalten, sondern unterrichten. Der Artisan will deshalb, daß es möglichst aus Modellen von Maschinen bestehe, an denen selbst die Erwachsenen noch lernen können.

* Wohlthätigkeit. Dr. Stroußberg speist vom 8. Februar an bis vorläufig 1. März täglich 10,000 Menschen in Berlin; ferner hat er 500 Klafter Holz vertheilen lassen.

* Theebuden. Fanny Lewald macht in der Nationalzeitung einen unseres Erachtens nach sehr praktischen Vorschlag, indem sie sagt, man solle im Winter in den leer stehenden Sodawasserbuden warmen Thee verkaufen! Besonders bei der jetzigen Kälte würde der Verkauf von warmem billigem Thee äußerst empfehlenswerth sein. Der Thee ist gesund, belebend und erfrischend, und unser Volk würde sich so bald an ihn gewöhnen wie es sich bereits an das Sodawasser gewöhnt hat.

* Blumenkohl. Auf dem Wiener Markt langten dieser Tage 4000 Stück Blumenkohl aus Neapel an.

* Neue Zeitung. Wochenblatt für Papierfabrikation, heraus - gegeben von Güntter = Staib in Biberach. Das Blatt beschäftigt sich mit Neuerungen in der Papierfabrikation und mit Stellenvermittlung für die Papierbranche. Preis per Halbjahr 1 Thaler.

-- Seit Anfang dieses Jahres erscheint in Berlin Die öffent - liche Waisenpflege . Herausgegeben von Dr. J. Behrend.

* Das neue Blatt bringt in der neuesten Nummer eine be - merkenswerte Betrachtung darüber, wie es in vielen Köpfen aussieht. Wirr genug oft! Es wird darin besonders die Ueberhebung gewisser Volksklassen über andere gegeißelt, ohne daß sie Ursache dazu hätten, und die falsche Erziehung gerügt, welche noch an der Tagesordnung ist. Letzteren Gegenstand berührt auch der Beschwerdebrief eines Lehrers, der das Uebermaß an kirchlichem Unterrichtsstoff in den Schulen scharf tadelt.

* Buch der Welt, illustrirtes Familien = Journal (Verlag der Hoffmann'schen Buchhandl. in Stuttgart). Heft 6 und 7 mit An - sichten des Matterhornes, von London ec.

* Bücher. Neu eingegangen: Die Naturkräfte. Eine naturwissenschaftliche Volksbibliothek, herausgegeben von einer Anzahl Gelehrten. Verlag von R. A. Oldenburg in München. Von diesem auf 10 Bände be - rechneten Werke liegen uns der erste und der zweite Band vor. Bevor wir auf diese näher eingehen, sei eine Stelle des Prospektes erwähnt, welche Aus - kuft über die Anlage des Werkes gibt. Es heißt darin: Es soll dem Pub - likum die Naturkräfte vorführen, welche der Mensch sich unterworfen, oder mit denen er sich im Kampfe befindet; es soll ihm anschaulich machen und ihm zum Verständniß bringen, was die Wissenschaft von ihnen weiß und die Technik nutzbar gemacht hat. Der Leser soll das Geheimniß erfahren, das den Tele - graphen auf tausend Meilen reden macht; das Räthsel des Schalles, wie er im Lied klingt, und im Donner rollt, soll ihm gelöst werden; er soll erfahren, was die Gewalten sind, welche die Erde ergeben und die Vulkane Feuerströme ergießen machen. Alle die großen Naturkräfte, die tief in der Erde und auf ihrer Oberfläche, in der Atmosphäre und im Weltenraum ihren Sitz haben, soll unser Unternehmen dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft entsprechend, dem Publikum in einfacher und verständlicher Weise erklären, und auf die Anwendungen hinweisen, welche die Technik von ihnen gemacht hat. -- Von dem trocknen Ton schulmeisterlicher Belehrung gleichweit sich entfernt haltend, wie von der geschwätzigen Art verständnißloser Verflachung tritt unser Unter - nehmen an das Publikum mit keiner anderen Anforderung als der, daß man das geschriebene Wort zu erfassen vermöge, während für die Behandlung der einzelnen Gebiete ausgezeichnete wissenschaftliche Kräfte gewonnen sind. Dabei wird dem Leser durch reiche, künstlerisch durchgeführte bildliche Darstellungen das Verständniß der gegebenen Erklärungen erleichtert werden. So viel wir nach den uns vorliegenden Bänden beurtheilen können, ist Alles gehalten, was der Prospekt verspricht -- gewiß eine gute Empfehlungskarte zur Einführung bei dem großen gebildeten Publikum. Der erste Band enthält die Lehre von dem Schall, als eine gemeinfaßliche Darstellung der Akustik von R. Radau in Paris. Dieser wahrhaft unterhaltende, mit außerordentlicher Sach - kenntniß geschriebene Band macht uns in 15 Kapiteln mit allem wissenswer - then der Lehre vom Schall bekannt, und dabei in einer Weise, welche ebenso originell wie neu ist. Alles ist faßbar erzählt, so daß das Buch eine amüsante und belehrende Lektüre bildet. Dasselbe gilt noch wo möglich in erhöhtem Grade von dem zweiten Band, in welchem das Licht von Dr. Tisko in Wien behandelt wird, so daß wir die Naturkräfte als ein im ächten Sinn des Wortes populär geschriebenes Buch der Naturwissenschaft, Jedem der sich für dieselben interessirt (und wer sollte dies heutzutage nicht), auf das Wärmste empfehlen können. Die Ausstattung des Werkes ist eine sehr hübsche; der erste Band enthält 114 und der zweite 130 gut ausgeführte Holzschnitte.

-- Der Rostock = Berliner = Kanal. Von Moritz Wiggers. Mit einer lithographirten Karte. Rostock 1869. G. B. Leopold, Universitätsbuch - handlung. Diese Schrift ist erst in einzelnen Artikeln der Rostocker Zeitung erschienen, und wurde in Folge eines Beschlusses des Ausschusses des Mecklen - burgischen Kanalvereins besonders herausgegeben. Zur besseren Veranschau - lichung ist der Broschüre eine besondere lithographische Karte beigegeben, auf welcher die befürwortete Kanallinie und alle übrige in Mecklenburg bestehende so wie in Aussicht genommene, ferner die anschließenden Kanäle und Wasser - straßen nach der Oder und der Elbe verzeichnet sind. Das Buch beschäftigt sich mit folgenden Gegenständen: Die Nothwendigkeit der Verbesserung und Anlage von Wasserstraßen in Mecklenburg. Geschichtliches über die Anlage von Wasserstraßen in Mecklenburg (ein sehr interessantes Kapitel). Die tech - nischen Vorarbeiten für einen schiffbaren Kanal zur Verbindung der Warnow, Nebel und Elde. Die Herstellung einer dritten schiffbaren Wasserstraße von Rostock nach Berlin.

-- Die Gesundheit der Seele. Von Bernhard von Beskow. Nach der zweiten Auflage des schwedischen Originals übersetzt und mit einem kurzen biographischen Abriß des Verfassers versehen von Chr. v. Saramo. Berlin. Carl Dunker's Verlag (C. Heymons) 1869.

-- Lotterie = und Prämienanlehen nach volkswirthschaft - lichen Grundsätzen und Erfahrungen von Dr. O. Böhmert. Berlin. Stilke und Van Muyden. 1869.

-- Gesundheit, Wohlstand und Glück. Eine Familien - Bibliothek für Stadt und Land. Aufsätze und Abhandlungen berühmter und beliebter Autoren des Jn = und Auslandes, welche das leibliche und geistige Wohl des Menschen zu befördern geeignet sind. Berlin. Verlag von Th. Grieben.

-- Staat und Volksbildung in ihrer Wechselwir - kung von R. Bünger. Altona 1869. Verlag von A. Mentzel.

-- Fünfter Jahresbericht des kaufmännischen Ver - eins in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M. 1870. Mahlau u. Waldschmidt.

* Briefkasten. Herrn C. M. in P. Betrag erhalten.

8220

Oeffentlicher Verkauf wegen Sterbefalls. Landsitz und Kartoffel = Zuckerfabrik bei Neuwied am Rhein.

Das Besitzthum der Frau Witwe Jnlius Jngenohl zu Heddesdorf, entfernt 5 Minuten von Neuwied und dessen rechts - rheinischem Bahnhof, belegen am Knotenpunkte der Neuwied mit dem Hinterlande verbindenden Landstraßen, bestehend aus:

einem großen, herrschaftlichen Wohnhause mit landwirthschaft - lichen Nebengebäuden, Hofraum, schön angelegtem Garten von 4 Morgen, ferner einem großen Fabrikgebäude und Nebengebäuden mit Dampfmaschine und vollständigen Einrichtungen zur Her - stellung von Kartoffelmehl und Traubenzucker, endlich einem zu mehreren Baustellen geeigneten Lagerplatz,

das Ganze in Mauern und ungefähr 6 Morgen groß, soll durch den unterzeichneten Notar

am Samstag 12. März 1870, Nachmittags 3 Uhr,

im Gasthof zum Anker zu Neuwied unter günstigen Zahlungsbedin - gungen zum meistbietenden Verkaufe ausgesetzt werden, zunächst in Abtheilungen und dann im Ganzen. Bei annehmbaren Gebote erfolgt der Zuschlag sofort.

Wegen Besichtigung des Besitzthums wolle man sich im Hause selbst melden. Kaufbedingungen, Situations = und Parzellirungsplan sind bei dem Unterzeichneten und dem Herrn Ferd. Jngenohl zu Neu - wied einzusehen, welche zugleich zur Ertheilung jeder wünschenswerthen Auskunft bereit sind. Note: 46

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zum Umkleiden der eisernen und hölzernen Riemenscheiben, wodurch der Nutzeffekt bedeutend erhöht wird und als einziges Schonungs - mittel für die Treibriemen, sowie:

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Auf Wunsch kann auch ein Oekonomiegut, 150 Tagwerk groß, mit mächtigen Lagern feuerfesten Thones, ausgezeichneten Kalkstein - brüchen und laufendem Wasser versehen, beigegeben werden. Ein Theil der Kaufsumme kann liegen bleiben.

Näheres in der Expedition dieses Blattes. Note: 49

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Sowie den An = und Verkauf jederzeit reell und pünktlich, unter strenger Diskretion, besorge als Mühlen, Fabriken und Landgüter.

Bitte dies zu beachten: Golzaw im Oderbruch. Note: 56Otto Wirth, Mühlenmeister.

Baugewerkschule zu Holzminden a. Weser.

a) Schule für Bauhandwerker, Baubeflissene etc.

b) Schule für Mühlen - u. Maschinenbauer, Mechaniker etc.

Beginn des Sommerunterrichts am 2. Mai d. J.

Anmeldungen sind schriftlich an den Unterzeichneten zu richten, worauf derselbe das spezielle Programm zusendet. Der Schüler zahlt für Unterricht, Unterrichtsmaterialien, Wohnung, Beköstigung, Wäsche, ärztliche Pflege ec. pro Semester 68 Thlr. Jm Winter 1869 / 70 Schülerzahl 726.

Die Brauerschule in Worms am Rhein

beginnt den nächsten Cursus den 1. Mai. Kost und Logis, soweit der Raum reicht, in der Anstalt. Programme ertheiltNote: 43

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Ein Lackierer, militärfrei, welcher im Blechlackieren, Verzieren, Schilderschreiben und Vergolden tüchtig und selbständig ist, findet für immer Stellung.

Lackirer = Gesuch.

Ein tüchtiger Lackirer für Nähmaschinen und Kassaschränke, der auch dieselben zu verzieren ver - steht, sowie die Führung der Werkstätte zu leiten hat, kann sogleich bei gutem Salair dauernde Be - schäftigung finden. Zu erfragen bei der Expedition dieses Blattes. 23

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Maschinenzeichner ges. : in Wasseralfingen, der auch in der Werkstätte zu arbeiten versteht.

Mechaniker ges. : in Aachen.

Photographen ges. : in Köln, Mannheim.

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Reisende ges. : für eine Tuchfabrik, Knopf = u. Besatzwaarenfabrik, Kolonialwaarengesch., Farbwaa - renfab., Tabak = u. Cigarrenfab., Galanteriewaarengesch.

Schlosser ges. : in Kalk b. Deutz, Meyringen, Basel, Aarwangen (Schweiz), Trier.

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Schriftsetzer ges. : in Arnsberg, Emmerich, Wiesensteig, Uznach (St. Gallen).

Seifensiedergehilfe = Gesuch.

Ein fleißiger Seifensiedergehilfe findet dauernde Arbeit gegen guten Lohn beiGust. Clauß, SeifensiederNote: 45in Landau (Pfalz).

Steindrucker ges. : der in Plattgold u. Farben - druck tüchtiges leistet, für ordinäre Schriftarbeiten.

Techniker als Konstrukteur

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Groß = Uhrmacher,

überhaupt Arbeiter, die im Thurmuhrenfach bewan - dert sind, werden sofort zu dauernder Beschäftigung gesucht und gut bezahlt bei

33G. Seybold in Landau, Pfalz.

Uhrmacher ges. : in Heilbronn, Kirchheimbolan - den, Köln, Wittlich, Kreuznach, Geislingen, Essen.

Verwalter. Ein Mann in den besten Jahren, verheirathet, der 20 Jahre beim Gericht gearbeitet, sucht eine entsprechende Stelle als Verwalter, Auf - seher, Portier ec. Näheres bei der Exped. d. Bl.

Zeichner = Gesuch.

Tüchtige Zeichner sucht eine kleinere Maschinen - fabrik. Franko = Offerten unter G., S. & D. No. 36 besorgt die Exped. ds. Bl. Note: 36

Zinngießer = Gesuch.

Zwei tüchtige Zinngießergesellen, welche geübt im Seidelbeschlagen sind, sucht zum schnell möglichsten Antritt gegen guten Lohn und dauernde Arbeit

J. H. E. Ramm, Zinngießerin Plauen i. V. NB. Reisekosten werden vergütet. Note: 27

Zuckerbäcker ges. : in Durlach, Schwäb. Hall, Münsingen, Laupheim, Biesigheim.

Gold = und Silber = Cours, vom 16. Februar 1870.
Pr. Kassen = Scheine .....fl. 1.44 7 / 8 -- 45 1 / 8.
Preuß. Friedrichsd'or .... 9.57 1 / 2 -- 58 1 / 2.
Pistolen ......... 9. 46 -- 48.
Holl. fl. 10 Stücke ..... 9. 54 -- 56.
Rand = Ducaten ....... 5. 35 -- 37.
20 Franken = Stück ..... 9.28 1 / 2 -- 29 1 / 2.
Engl. Sovereigns ..... 11. 54 -- 58.
Russ. Jmperiales ..... 9. 47 -- 49.
Gold pr. Pfd. fein ..... 816 -- 21.
Hochh. Silber pr. Pfd .... 52 1 / 8 -- 2 / 3.
Dollars in Gold ...... 2. 27 -- 28.

Verantwortl. Redacteur: Franz Wirth in Frankfurt a. M. -- Verlag v. F. Emminghaus in Usingen. -- Druck v. Mahlan & Waldschmidt in Frankfurt a. M.

About this transcription

TextDer Arbeitgeber
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Extent8 images; 9196 tokens; 3609 types; 67159 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Institut für Deutsche Sprache, MannheimNote: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription Peter FankhauserNote: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationDer Arbeitgeber Archiv für die gesammte Volkswirthschaft, Cental-Anzeiger für Stellen- und Arbeitergesuche . Frankfurt (Hessen)1870.

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LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz1

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T10:54:48Z
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