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Der Arbeitgeber erscheint wöchentlich, die Patentliste monatlich. Preis: 1 / 2 jährl. in Preußen 3 fl. 2 kr. od. 1 Thlr. 22 Gr., bei allen übrigen deutschen Postämtern 2 fl. 55 kr. od. 1 2 / 3 Thlr. Anzeigen: für die dreispaltige Petitzeile od. deren Raum 6 kr. Der Betrag wird durch Postnachnahme erhoben. Kleine Beträge können durch Briefmarken ausgeglichen werden. Red. des Arbeitgeber , Gallusgasse 9. in Frankfurt a. M.

Der Arbeitgeber.
Archiv für die gesammte Volkswirthschaft, Central-Anzeiger für Stellen - und Arbeitergesuche.

Bestellungen werden von allen Postämtern u. Buchhandlun - gen, von letzteren auch Jnse - rate jederzeit angenommen. Briefe werden franco erbeten. Das Patent = u. Maschinen - Geschäft des Arbeitgeber übernimmt die Ausführung neuer Erfindungen, vermit - telt den Ankauf (zum Fabrik - preis) und Verkauf von Ma - schinen aller Art, es besorgt Patente für alle Länder und übernimmt deren Ver - werthung.

Nro 672.
Usingen bei Frankfurt a. M., 18. März 1870.

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Neue Abonnements auf dasII. Vierteljahr 1870 des Arbeitgeber bitten wir möglichst bald einzu - reichen. -- Da wir nichts mehr pr. Buchhandel versen - den, so bitten wir alle Bestellungen bei der Post zu machen oder direkt an uns zu richten.

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Die Welt = Jndustrie* )Siehe No. 656. in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von Peter Barthel. VII.

Ein entwickelter, den Anforderungen der Zeit entsprechender indu - striel betriebener Feldbau ist die Grundlage aller gesunden Wirthschaft, weil der Feldbau die zur Existenz nöthigen Dinge, die Nahrungs - mittel und für viele Fabrikationen die Rohstoffe liefert. Je besser das Volk genährt und gekleidet ist, auf desto höherer wirthschaftlicher Stufe steht es; der Faktor, welcher mit am meisten bestimmend auf das Wohlergehen einer Nation wirkt, sollte daher die größte Beachtung verdienen. Man hat dies zwar zu allen Zeiten anerkannt, allein man ist auch dabei stehen geblieben, und erst der Neuzeit war es vorbehalten, auch hier energisch einzugreifen. Will man indeß der Wahrheit die Ehre geben, und strenge gegen sich selbst sein, so muß man bestätigen, daß der Anfang, zwar kühn und erfolgreich, doch im Verhältniß zur großen Masse des Feldes, das auf der ganzen Erde bebaut wird, noch ein kleines Terrain occupirt. Jm großen Ganzen wird die Landwirthschaft noch nicht als industrielles Ge - schäft getrieben, sondern sie ist immer noch mehr oder weniger eine empirische Handthierung, und daher auch die großen Klagen, daß sie keine so großen Fortschritte aufzuweisen hat wie ihre produzi - renden Kolleginnen. Die Landwirthschaft sollte getrieben werden wie eine chemische Fabrik, in welcher der Boden den Apparat bedeutet, der zur Darstellung der verschiedenen Produkte dient; sie sollte alle Mittel anwenden, die ihr Wissenschaft und Erfahrung an die Hand geben, um sich von dem Wetter so viel wie möglich unabhängig zu machen, und nicht es gehen lassen wie's Gott gefällt. Doch bemerken wir, daß dies nur cum grano salis zu verstehen ist. Es ist klar, daß das Wetter auf viele landwirthschaftliche Verrichtungen einen bestimmenden Einfluß hat, allein es ist auch klar, daß ein umsichtiger Landwirth das gute Wetter geschickt zu benutzen, und das schlechte ebenso zu vermeiden weiß. Mit Anwendung der Mähmaschine, des Heuwenders, des Heurechens hat der Landwirth z. B. die Einbringung seiner Heu = und Getreideernten viel mehr in der Hand, so daß er sie eher bei gutem Wetter vollziehen kann, als ohne diese Jnstrumente. Ebenso kann er mit Hilfe des Dampfpfluges die gute Zeit besser be - nützen zum Pflügen, Eggen, Saat unterbringen ec. wie ohne denselben. Wie der Landwirth sich schützen lernen muß gegen schlechtes Wetter, so muß er auch die Prozesse genau kennen, die in seinem Boden vor sich gehen, er muß Chemiker sein, oder wenigstens Handlangerin einem chemischen Laboratorium, in welchem streng nach wissen - schaftlichen Grundsätzen gearbeitet wird. Er muß Kaufmann sein, in dessen Hauptbuch jedes Stück Feld sein Conto hat, auf dem es belastet und auf dem ihm gutgeschrieben wird. Die Gesetze des Landes müssen den kaufmännischen Betrieb der Landwirthschaft er - leichtern, wenn dieselbe das leisten soll, was wir von ihr ver - langen u. s. w. u. s. w. Man sieht schon aus diesen wenigen An - führungen, welche Forderungen heutzutage an den Landwirth gestellt werden; und das mit Recht, denn er zählt mit zu den Fundamental - arbeitern, die an dem großen Tempel der Menschheit bauen, in dem das Glück und der Friede wohnen.

Entspricht nun der heutige Feldbau den Anforderungen, die unsere sich rasch entwickelnde Zeit auf einmal so plötzlich an ihn stellt? Es ist nicht schwer dies mit Nein zu beantworten, und auch die Gründe warum dieses so ist, liegen nahe. Unsere Landwirthschaft steht nicht auf der Höhe ihrer Zeit; wäre dies der Fall, so müßten wir billi - geres Brod und billigeres Fleisch haben. Daß beide Grundbedin - gungen des Lebens noch zu theuer sind, erkennt man deutlich, wenn man das Leben der großen Masse betrachtet. Die Ernährung der großen Masse ist nicht unsern Kulturzuständen entsprechend, vor allem ist ihre Fleischnahrung kaum halb entsprechend. Wir haben ganze Gegenden, die von Kartoffeln leben, und in den meisten Dörfern kommt nur Sonntags Fleisch auf den Tisch; mag dies auch in Häusern geschehen, die dies aus Herkommen thun, die meisten länd - lichen Familien essen so wenig Fleisch, weil es zu theuer ist. Das Fleisch muß daher billiger werden. Allein man verstehe uns recht; es muß relativ billiger werden, nicht absolut. Das Pfund Kalb - fleisch für 8 Kreuzer war vielleicht vor 15 Jahren theurer als heut - zutage für 16 Kreuzer. Auf den absoluten Preis kommt hier nichts an, nur auf den relativen. Und der relative Preis unserer Lebens - mittel ist zu hoch; dies rührt daher, weil die Landwirthschaft mit den übrigen Fortschritten der Menschheit nicht gleichen Schritt ge - halten hat; die Nachfrage nach Fleisch, Brod, Wein, Bier ec. ist in Folge der Besserung unserer Lage rasch gestiegen, während das An - gebot im großen Ganzen nahezu dasselbe geblieben ist. Wirft man einen Blick auf die Geschichte der Landwirthschaft, so kann ein solches Verhältniß gar nicht Wunder nehmen.

Der Bauer spielt in der Geschichte leider zu allen Zeiten die geschundene und malträtirte Person, von dessen Schweiß diejenigen, welche gerade die Gewalt haben, sich gute Tage machen. Das Mittel - alter machte die Bauern zu Leibeigenen, und als dieser traurige Zu - stand aufgehoben, wurden die Bauern von absolutistischen Regierungen mehr wie je geplackt. Steuererpressungen aller Art gingen mit der schlechtesten, der Entwicklung nachtheiligsten, Gesetzgebung Hand in Hand; die Grundstücke waren gebannt, sie waren fest, unbeweglich, in büreaukratische Gesetze eingefroren; die Landwirthschaft war in Folge dessen ebenfalls ohne Leben und Bewegung. Dabei waren Alle, die sich mit Feldbau beschäftigten, äußerst gering geschätzt, wenn nicht geradezu verachtet. Hof und Stadt sahen in dem Bauern eine Art weißer Sklaven, wie Chevalier sagt; der Unterricht lag Jahr - hunderte lang im Argen, die Wirthschaftsweise beruhte auf der Tra - dition, die in die Urälterväterschichte jedes Zeitalters zurückging. Wo sollte daher ein rationeller Betrieb des Feldbaues herkommen? Diese Verhältnisse blieben so ziemlich dieselben bis zur Schwelle der neue - sten Zeit, und ragen theilweise auch in unsere herein. Unsere Ka - tasterordnungen mit ihren Flurbüchern sind erst in neuester Zeit entstanden, die Zehntenablösungen sind theilweise noch nicht zu Ende,der Hypothekarkredit ist an vielen Orten noch so schlecht, wie in der Zeit, als der Grundbesitz noch nicht mobil war; ja eins der ersten Kulturländer, Frankreich, hat betreff der Bewegung des Grundbesitzes geradezu noch barbarische Bestimmungen, indem der〈…〉〈…〉 Kär oder Erbe (letzterer außer der Erbschaftssteuer) eine Regierungsabgabe be - zahlen muß, die 8 -- 10 pCt. vom Werth beträgt, so daß der ganze Besitz bei einer Erbvertheilung drauf geht, wenn er weniger wie 500 Frcs. beträgt, und beinahe das Ganze verloren wird, wenn er 1000 Frcs. ausmacht.

Jn solchen, den wirthschaftlichen Anschauungen einer alten Zeit angehörigen Zuständen wurde die Landwirthschaft von der neuen Zeit geradezu überrascht, und es ist daher durchaus nicht zu verwundern, wenn der Jndustriezweig, bei dem es in Folge seines ganzen Betriebs langsam mit dem Fortschritt geht, zurückgeblieben ist. Das Erkennen der Fehler und Mängel ist aber der erste Schritt zur Besserung. Unserer heutigen Landwirthschaft fehlt es vor allem an Kredit und Unterricht, dagegen durchaus nicht an Steuern. Welche Wege einzuschlagen sind, um die Landwirthschaft zur bedeutendsten Jndu - strie zu machen, ergeben sich aus dieser Erkenntniß von selbst. Es ist eine alte stehende Klage unserer Landwirthschaft, und auch theil - weise unserer Jndustriellen, daß das deutsche Kapital lieber sich Staatsanlehen zur Verfügung stellt, als ihnen. Diese Erscheinung ist jedoch in der ganzen Sachlage begründet. Das Kapital ist kos - mopolitisch und hat durchaus keine nationalen Anfechtungen, es wendet sich dahin, wo es mit Sicherheit die meisten Zinsen macht. Mit dieser Thatsache muß man rechnen, wenn man reformatorische Gesetze schaffen will, Klagen oder ein Verschließen gegen dieselbe hilft hier nichts. Will man der Landwirthschaft diejenigen Kapitalien zufließen lassen, die sie unbedingt zu einem rentablen Betrieb gebraucht, so muß man sich fragen, warum stellt der Kapitalist heute lieber seine Gelder z. B. der amerikan. Staatsregierung zur Verfügung und nicht den Rittergutsbesitzern oder den größeren und kleineren Oekonomen? Die richtige Lösung dieser scheinbar so einfachen Frage, und die von der Lösung geforderten Abänderungen unserer gegenwärtigen Zustände ist die Wünschelruthe, welche dem Einsichtigen zeigt, wo und wie er den in seinen Feldern vergrabenen Schatz finden kann. Dieser Schatz ist vorhanden, und unsere wirthschaftlichen Geologen haben seine Lage und Mächtigkeit schon längst bestimmt, er bedarf nur der goldenen Leiter der Einsicht um gehoben zu werden.

Die Arbeitseinstellung der Setzer in Wien.

Wien, 5. März. Wir befinden uns einer großen Arbeits - einstellung gegenüber. Vor 14 Tagen traten zwei Drittel der Buch - drucker und Schriftgießer, etwa 1000 -- 1100 Gehilfen, aus der Arbeit, weil die Arbeitgeber die überspannten, von der sozialistischen Partei aufgestellten Forderungen nicht bewilligten, zum Theil auch gar nicht bewilligen konnten. Bis jetzt erhielten die Zeitungssetzer (um mich nur auf diese zu beschränken) für 1000 n Garmond, Bourgeois und Petit 19 Kr., Nonpareille 23 Kr. (Dieser Tarif trat am 1. September 1868 in Wirksamkeit. ) Jm Herbste vorigen Jahres verlangten die Gehilfen für Garmond und Bourgeois 20 Kr., für Petit 21 Kr., für Nonpareille 24 Kr.; ehe aber die Arbeitgeber nur eine Antwort geben konnten stieß die Tarifkommission der Ge - hilfen, in welcher inzwischen die Sozialisten die Ueberhand bekommen hatten, ihre Beschlüsse um, und forderten ohne Rücksicht auf die Schriftgattung 26 Kr., später, da sie das Uebertriebene dieses An - spruches einsahen, 24 Kr. Diese Forderung nebst zahlreichen andern Nebenbedingungen stellten sie als ein Ultimatum auf, über welches eine Unterhandlung nicht zulässig sei. Unter den Nebenbedingungen befand sich z. B. folgende: der Satz eines stehenden Jnserates soll so oft bezahlt werden, als das Jnserat zum Abdruck kommt; hier - durch hätte sich der Jnseratensetzer häufig für eine etwa zweistündige Arbeit eine jährliche Rente von 300 fl. erworben! Da die Arbeit - geber dieses nicht acceptirten, erfolgte die Kündigung. Erstere be - willigten vom 1. März an für Garmond und Bourgeois 21 Kr., Petit 22 Kr., Nonpareille 24 Kr., also mehr als die Tarifkommission im vorigen Herbste nach mehrmonatlicher Berathung forderte; allein vergeblich. Die Zeitungen (10 haben sich verbündet) geben das Abendblatt in gemeinschaftlichem Texte heraus. Ebenso enthält das Morgenblatt eine gemeinsame Beilage von zwei Seiten Text, that -sächliche Berichte enthaltend, und außerdem gibt jedes Blatt noch zwei bis drei Seiten selbständigen Text. Alle Vermittlungsversuche sind bisher gescheitert. Ehevorgestern erklärte sich die Tarifkommission mit dem neuen Tarife einverstanden und wollte ihn einer Setzer - versammlung zur Annahme vorlegen. An dieser, die vorgestern ab - gehalten wurde, nahmen auf ausdrückliche Einladung auch Delegirte der Arbeitgeber Theil; allein dieselben wurden in der Versammlung aufs Gröbste beschimpft; kein Wort wurde zu Gunsten des neuen Tarifs gesprochen, vielmehr die Fortsetzung der Arbeitseinstellung be - schlossen. Dies hat die Arbeitgeber ungemein erbittert und sie in ihrem Vorsatze zu energischem Widerstande bestärkt. Die Presse hat von allen Zeitungen die meisten Setzer behalten; sie hilft den übrigen Zeitungen aus, ebenso die Druckereibesitzer. Jetzt sollen alle Druckarbeiten, mit Ausnahme der geradezu nothwendigen, eingestellt und alle Kräfte den Zeitungen zur Verfügung gestellt werden. Mehre ausgetretene Setzer sind bereits wieder eingetreten, auch sind Setzer von außen gekommen, andere haben ihre demnächstige Ankunft ange - meldet. Außerdem hat man zahlreiche junge Leute, die bereits 18 Jahre und mehr alt sind, zur Ausbildung angenommen, und in zwei Setzereien werden Mädchen herangebildet. (Die Statthalterei in Prag beschäftigt in ihrer Druckerei ausschließlich Mädchen und Frauen; diese setzen u. a. die Prager Zeitung.)

* Salzsteuer. Jm Jahre 1869 wurden im Zollverein 4,953,640 Centner Salz versteuert. Die Gesammteinnahme betrug 9,900,635 Thaler. Diese große Summe muß meistens von kleinen Leuten aufgebracht werden, wie dieses bei allen Steuern der Fall zu sein pflegt, welche auf Lebensmittel gelegt werden, bei welcher der arme Mann immer mehr Steuern zahlt als der reiche. Es sollte dies aber gerade umgekehrt sein, die Steuern müßten so erhoben werden, daß die Reichen mehr zahlen würden wie die Armen. Dies würde auch die beste Korrektur für schlechte Regierungen sein, denn je drückender die Steuern dem vermögenden Mann werden, desto mehr wird er die Verwendung derselben, ihre Nothwendigkeit ec. studiren; während der geringe Mann in derlei Dingen nur allzu gleichgiltig ist. Wer daher volkswirthschaftliche und politische Reformen in unserer Staatsverwal - tung will, der strebe darnach, daß vor allen Dingen die Steuern von dem armen und unvermögenden Mann auf den reichen und vermögenden abgewälzt werden. Jn erster Linie gehört dazu die Agitation für Steuerfreiheit der nöthigsten Lebensbedürfnisse. Die Salzsteuer z. B. ist geradezu eine Sünde.

* Besteuerung des Kartoffelzuckers. Da die Fabrikation von Kartoffelzucker große Dimensionen anzunehmen beginnt, bis jetzt aber dieser Kartoffelzucker völlig steuerfrei ist, so ist von der preußischen Regierung eine Ergänzungsverordnung zu den gesetzlichen Bestim - mungen über die Besteuerung des Rübenzuckers ausgearbeitet und den anderen Zollvereinsregierungen bereits mitgetheilt worden, wo - nach nunmehr auch eine Besteuerung des Kartoffelzuckers in einer dem Rübenzucker entsprechenden Weise für die Folge eintreten soll.

* Bevölkerung von Wien. Die Volkszählung in Wien hat für die neueren Bezirke innerhalb der Verzehrungssteuerlinie die Ge - sammtzahl von 618,000 Einwohnern ergeben. Die Garnison (circa 22,000 Mann) ist dabei nicht gerechnet. Die Vororte außerhalb der Verzehrungssteuerlinie sind verhältnißmäßig noch bevölkerter, als das eigentliche Wien, und mit ihnen zählt die Hauptstadt Oestreichs über 800,000 Einwohner. Nach einigen Jahren werden in den projektirten Vorstädten auf beiden Seiten des regulirten Hauptstroms der Donau noch viele Tausende Platz finden.

* Zur neuen Maß = und Gewichtsordnung. Um die neuen Maß = und Gewichtsgrößen, wie dieselben von der Aichordnung für den Norddeutschen Bund vom 16. Juli 1869 vorgeschrieben sind und künftig im Verkehr gehandhabt werden sollen, durch unmittelbare Anschauung dem Publikum näher zu führen, hat die Verlagsbuch - handlung von G. W. F. Müller in Berlin die neuen Maße und Gewichte nach den Vorschriften der Eichordnung und den Normalen der Bundes = Normal = Aichungs = Kommission in natürlicher, genauer Größe und in Farben darstellen lassen; es erscheinen dieselben, in ein Tableau zusammengestellt, im fünffachen Farbendruck unter dem Titel: Die neuen Maße und Gewichte des metrischen Systems nach der Aichordnung für den Norddeutschen Bund. Um die Ver - breitung nicht aufzuhalten, erschien zunächst eine Ausgabe in Schwarz -druck, Preis 9 Sgr. Dieser folgt eine Ausgabe in Farbendruck, Preis 15 Sgr.

* Geistiges Eigenthum. Jn dem Streit, den das Nachdruck - gesetz hervorgerufen hat, ist von der Frankfurter Zeitung mit Recht der Kölnischen Zeitung vorgeworfen worden, sie sei nicht konsequent, indem sie das Verbot des Nachdruckes vertheidige, während sie das Patentwesen abgeschafft haben wolle. Die Kölnische Zeitung sucht sich nun auf die allerdings sehr einfache Weise aus der Affäre zu ziehen, daß sie sagt eine Erfindung sei gar kein geistiges Eigenthum. Was ist sie denn? Die Erfindung wird mit dem Gehirn gemacht, gerade so gut wie ein Schauspiel, ein Roman, eine Oper. Soll dieselbe nun sofort öffentliches Eigenthum sein, während die andern Erzeug - nisse des Gehirns Privateigenthum sind? Ein Grund dafür ist nicht ersichtlich. Entweder es gibt gar kein geistiges Eigenthum, und dann muß man den Nachdruck erlauben und das Patent fallen lassen, oder es gibt geistiges Eigenthum, und alsdann muß man den Nach - druck verbieten und das Patent aufrecht erhalten; ein anderer Aus - weg ist unlogisch.

* Autorrecht. Der Abg. Braun = Wiesbaden veröffentlicht in der Nat. = Ztg. eine Erklärung, dahin gehend, daß es keineswegs seine Absicht sei, die Autorrechte abzuschaffen. Seine Argumenta - tionen wären gerichtet gegen ein Autorrecht auf ewige Zeit und gegen allzu lange Schutzfristen, sowie gegen solche, welche nur nach der Lebenszeit des Autors berechnet würden. Er will es gehalten wissen wie in England, wo außer der Bestimmung, wie viele Jahre die Autorrechte den Hinterlassenen nach dem Tode des Autors verbleiben, eine Minimaldauer von 42 Jahren festgesetzt ist.

* Markenschutz. Durch das Strafgesetzbuch für den Nord - deutschen Bund wird eine Geldstrafe von 50 -- 1000 Thaler für die Führung falscher Marken angeordnet.

* Frauen = Universitäten und Gymnasien. Während man in Europa sich noch darüber streitet, ob die Frauen ein Recht auf wissenschaftliche Ausbildung haben, ist in Amerika, wie das Magazin für die Literatur des Auslandes berichtet, schon eine Anzahl von Universitäten errichtet worden, wo weibliche Studenten sogar in der Mehrzahl die männlichen übertreffen. -- Schon im Jahre 1861 gründete Mathieu Vassar in New = York eine Universität für Damen und verlangte als Preis für die reiche Dotation derselben, daß sie der großen städtischen Universität einverleibt werde, weil da - mit erst das Recht der Frauen auf Gleichstellung mit den Männern vor dem Forum der Wissenschaft proklamirt werde. Zu diesem Zwecke übergab er2 1 / 2 Millionen Dollars in Gold und Papieren. Mit dieser Schenkung konnte allerdings ein Jnstitut errichtet werden, wie es an Reichhaltigkeit und Pracht nicht seines Gleichen hat, weder in der alten, noch in der neuen Welt. Alle Entdeckungen der Wissen - schaft, alle Besitzthümer der Kunst sind darin aufgehäuft, um das Lernen angenehm und leicht zu machen. Auf einer Anhöhe in einiger Entfernung von der Stadt, wo man eine lachende Fernsicht genießt, ist ein kolossales Gebäude errichtet, das mit allem Komfort für das tägliche Leben versehen ist, und vierhundert junge Mädchen finden hier Wohnung und Verpflegung. Jn dem zweiten Stock sind die Hörsäle, die Laboratorien für Chemie und Physik, die Sammlungen von Mineralien, naturgeschichtliche und geologische Kabinets, Gemälde - gallerie u. s. w. Eine Sternwarte mit den kostbarsten Jnstrumenten zum Studium der Astronomie, eine Bibliothek, eine Turnanstalt und eine Reitbahn sind ebenfalls vorhanden. Um aufgenommen zu werden, müssen die jungen Damen den Cäsar, Cicero nnd Virgil erklären können, Algebra, Rhetorik und Geschichte studirt haben und sich auf vier Jahre zum Studium anheischig machen. -- Der Umfang des Studiums läßt sich nach diesen Anfangsgründen bemessen. Es ist keine noch so abstrakte Wissenschaft ausgelassen, und die weiblichen Studenten sollen nach dem Zeugniß glaubhafter Personen durchaus nicht gegen die männlichen zurückstehen. Sogar zu Philologen haben sich einige von ihnen schon ausgebildet. Es gibt bereits in amerika - nischen Gymnasien Damen, die den Unterricht im Griechischen erthei - len, und über dreihundert weibliche Doktoren der Medicin prakticiren jetzt in Amerika. -- Außer der Universitätsbildung steht dem weib - lichen Geschlecht auch die höhere Schule offen und zwar ebenfalls in Gemeinschaft mit dem männlichen. Es gibt fast keine Schule mehr in Amerika, in der nicht die Mädchen mit den Knaben zugleich un - terrichtet werden: ja es sind sogar Pensionate vorhanden, wo die beiden Geschlechter unter Einem Dache wohnen, wenn auch in ver - schiedenen, streng getrennten Stockwerken. Aber Spielstunden undMahlzeiten werden fast immer gemeinschaftlich gehalten. Die Lehrer versichern, daß keinerlei nachtheiliger Einfluß zu bemerken sei durch dieses gemeinschaftliche Studium; im Gegentheil würden die Knaben manierlicher und die Mädchen ernster, beide aber zeigten einen heilsamen Wetteifer im Lernen. Nach ärztlichen Beobachtungen sind die Mädchen auch körperlich nicht hinter den Knaben zurückgeblieben, und es ist mehrfach bewiesen, daß es dem sogenannten schwachen Ge - schlecht nicht an Kraft fehlt, wenn es sich im Lernen hervorthun soll. Die Sterblichkeit ist unter den Mädchen, welche die gelehrten Schulen besuchen, durchaus nicht größer als unter denen, welche nur oberfläch - liche Dinge lernen und frühzeitiger in die Welt treten, als die weib - lichen Studenten. Für das Familienleben soll es auch vortheilhaft sein, wenn Bruder und Schwester gemeinsam die Schule besuchen; ersterer wird frühzeitig die Rolle des Beschützers übernehmen und Dankbarkeit dafür ernten. Die Besorgniß, daß frühe Verlöbnisse durch die gemischten Schulen veranlaßt werden könnten, lassen die Amerikaner nicht aufkommen; sie behaupten, gerade durch das tägliche Zusammensein bei ernster Geistesarbeit würde der Reiz zerstört, der sonst die Jugend zusammenführt.

* Frauengenossenschaft. Jn der Sitzung des Vereins deutscher Lehrerinnen und Erzieherinnen, welche Anfangs März in Berlin ab - gehalten wurde, berichtete Frl. Jacobi, daß die Jdee eine Frauen - genossenschaft zu gründen, in welcher Lehrerinnen und Pensionärinnen ein angenehmes Heim finden können, ihrer Verwirklichung entgegen - gehe, da zu dem Unternehmen vorläufig 10,000 Thlr. bewilligt seien.

* Frauenbildungsverein. Der Breslauer Frauenbildungs - verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit hat soeben seinen Jahres - bericht für 1869 ausgegeben. Derselbe veranstaltete im Winter alle 8 bis 14 Tage Abendversammlungen mit belehrenden und künst - lerischen Vorträgen. Gleichzeitig mit den Versammlungen entstand die Fortbildungsschule. Begonnen war der Unterricht mit den Ele - mentarfächern Rechnen, Schreiben, deutsche Sprache. Hinzugefügt wurden seitdem Zeichnen, Gesang, Unterricht in der einfachen Buch - führung. Das Arbeits = und Stellenvermittlungsbüreau hatte bis jetzt keinen Erfolg. Seit Dezember 1869 ist eine Nähstube eingerichtet, in welcher mit Maschinen gearbeitet wird. Dieselbe war mit der Absicht gegründet, als Fachschule für den Unterricht auf der Näh - maschine zu dienen. Die Nähstube beschäftigt sich mit Lohnarbeit und mit dem Vertrieb von Nähmaschinen. Das Ganze hat eine Art von genossenschaftlicher Einrichtung. Die nächste Aufgabe, die der Verein in Angriff nehmen will, ist die Gründung einer Sparkasse für Frauen und Kinder, die vom Pfennig aufwärts jeden Beitrag annimmt.

* Asyl für Obdachlose. Jn Berlin wurde ein Bazar zum Besten des Asyls für Obdachlose abgehalten, bei welchem die verkau - fenden jungen Damen die glänzendsten Geschäfte machten.

* Arbeiter = Angelegenheiten. Jn Erlangen besteht eine Bi - jouteriefabrik, welche 18 Arbeiter beschäftigt. Dieselben haben wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt.

-- Der Arbeiter = Bildungsverein in Pforzheim zählt 600 Mit - glieder. Der Verein hat eine Bibliothek von circa 1300 Bänden.

-- Spanisch. Die Arbeiter von Madrid haben an die Cortes eine Eingabe gerichtet, in welcher sie dieselben ersuchen, die soziale Frage sofort zu lösen. (Zu diesem Zweck sollen die Cortes die Herren Schweizer und Mende sowie die Gräfin Hatzfeld berufen haben!)

-- Die Baumwollenspinnerei am Stadtbach in Augsburg hat ein Arbeiterspeisehaus neu errichtet und damit eine Kinderbewahr - anstalt verbunden.

-- Jn Bremen fand dieser Tage eine Versammlung von Ar - beitern statt, auf welcher die Beschickung der internationalen Aus - stellung in London besprochen wurde. Die Versammlung erklärte die Ausstellung beschicken zu wollen.

-- Lohnarbeit bei Eisenbahnen. Der k. preuß. Handels - minister hat kürzlich eine Verfügung erlassen, die für Eisenbahngesell - schaften sowohl wie für Eisenbahnarbeiter von Wichtigkeit ist. Wenn nämlich ein Bauunternehmer seinen Verpflichtungen gegen die Ar - beiter nicht nachkommen, resp. wenn er den von denselben verdienten Lohn nicht zahlen kann, so sind die Eisenbahngesellschaften verpflichtet den Lohn zu zahlen. Dieselben haben sich daher mit ihren Bau - unternehmern vorzusehen.

-- Die Bewegung zur Verkürzung der Arbeitszeit auf 9 Stun - den hat sich in London, nachdem sie unter den Zimmerleuten be - gonnen, nun auch auf die übrigen Bauhandwerker, Anstreicher,Maurer, Steinmetzen, Tischler ec. ausgedehnt. Kürzlich bildete sich ein Arbeiterverein zur Verfolgung dieses Zieles, der mittelst Rund - schreibens die Gewerke in der Provinz aufforderte, Abgeordnete zu senden und sich überhaupt zu betheiligen.

-- Jn Pest hat Frau Rudnyansky eine Drucker mit weib - lichem Personal errichtet.

-- Jn Würzburg haben die Bäckergesellen die Arbeit eingestellt.

-- Die Arbeiter der Essener Maschinenfabrik hatten wegen Einführung eines neuen Regulativs die Arbeit eingestellt. Dasselbe wurde von den Arbeitgebern zurückgezogen und endigte damit der Ausstand.

* Produktivgenossenschaft. Jn Löbau in Sachsen besteht eine Produktivgenossenschaft für Maschinenbauer unter der Firma Otto und Hähnel. Diejenigen Arbeiter, welche am Geschäft Theil nehmen wollen, haben 500 Thlr. einzuzahlen.

* Die Postexpedienten in Berlin sind bei dem Reichstag, dem Minister Bismark und Delbrück sowie bei dem Generalpost - direktor von Philippsborn um Gehaltsaufbesserung eingekommen. Die Minimaleinnahme eines Berliner Postexpedienten beträgt 300 Thlr., die Maximaleinnahme 550 Thlr. Nach einer der Petition beigege - benen Rechnungsaufstellung betragen die Ausgaben eines Postexpe - dienten mit Frau und zwei Kindern, Wohnung (bestehend in Stube, Kammer und Küche, 3 oder 4 Treppen hoch) 100 Thlr. Unterhalt (2 Erwachsene täglich7 1 / 2 Groschen, 2 Kinder à täglich 5 Groschen für Frühstück, Mittag und Abendbrod) 300 Thlr. Licht und Feue - rung 30 Thlr. Versicherungsprämie (Witwenkassenbeiträge) 25 Thlr. Kleidungsstücke und Schuhwerk (Uniform) 80 Thlr. Reinigung der Wäsche 20 Thlr. Abnützung der Mobilien, Hausgeräthe und Wäsche 60 Thlr. Schulgeld für 2 Kinder 48 Thlr. Bücher und Schreib - utensilien 12 Thlr. Kommunalabgaben 5 Thlr. Zusammen 680 Thlr. Vorgesehen sind nicht die Ausgaben für Krankheit ec., vergessen sind auch die Ausgaben für Erholungen, welche die Petenten unserer An - sicht nach ganz gut in Anschlag hätten bringen können, denn dieselben sind so nöthig wie die Luft. Das Resum é der Petition ist eine Bitte um Erhöhung des Maximalgehaltes auf 700 Thaler.

* Schulwesen. Die Webschule in Reutlingen wurde im letzten Jahr von 54 Zöglingen besucht.

Handel und Verkehr.

* Zollverein. Der Bundesrath des Zollvereins wird Ende März zusammen kommen und sich mit einem Vertrag mit Mexiko, sowie mit dem Zolltarife befassen.

* Eisenbahnwesen. Jn England befaßt man sich fortwäh - rend noch mit der Frage, die Fahrpreise auf der Eisenbahn ähnlich zu reguliren wie die Preise bei der Post und der Telegraphie. Ein Mr. Jones hat der Society of Arts ein sorgfältig ausgearbeitetes Projekt darüber vorgelegt. Als Einheit ist eine Strecke von 10 -- 20 Meilen angenommen und würden die Fahrpreise für 20 Meilen 3, 9 und 18 Kreuzer sein für die drei verschiedenen Klassen. Nach den Berechnungen des Herrn Jones sollen die Eisenbahngesellschaften mindestens 150,000 L. St. an Billeten sparen. Jn Deutschland hat über diese Angelegenheit bekanntlich Herr Perrot interessante Aufsätze veröffentlicht.

* Schifffahrt. Jm letzten Jahr wurden von Bremen aus 99 Dampfer expedirt.

-- Die Mannheimer Dampf = Schleppschifffahrts = Gesellschaft hielt am 8. d. M. ihre ordentliche Generalversammlung ab. Der Einnahme = Ueberschuß, der im verflossenen Jahre erzielt wurde, beträgt 45,056 fl. 40 kr., also über 15 pCt. des eingezahlten Aktien - kapitals, ein neues Zeugniß für die günstige Lage und die innere Lebenskraft dieses Jnstitutes. Es werden 6 pCt. Dividende an die Aktionäre vertheilt und der Rest für Abschreibungen und den Reserve - fond verwendet.

* Suez = Kanal. Die Einnahmen seit Eröffnung des Suez - Kanals bis Ende Januar betrugen 567,872 Frs., wovon 48,860 Frs. aus Verpachtung von Ländereien resultiren, die später verkauft werden sollen. Vom 21. November bis 31. Januar passirten 26 Schiffe, eins alle drei Tage den Kanal; vom 1. bis 17. Februar 19 Schiffe.

* Postwesen. Für den schweizerisch = belgischen Postverkehr werden die Geldanweisungen eingeführt, im Maximum von 200 Fr. und zur Taxe von 50 Cts. pro 100 Fr.

* Versicherungswesen. Der norddeutsche Konsul in London veröffentlicht die Namen von 8 Lebensversicherungsgesellschaften, welche seiner Zeit in die Albertgesellschaft inkorporirt und jetzt für bankrott erklärt wurden.

* Korporation der Berliner Kaufmannschaft. Dieselbe feierte am 2. März ihr 50jähriges Stiftungsfest. Jn einer Festschrift wird ein Rückblick auf den Weg geworfen, auf welchem Handel und Ge - werbe seit den Anfängen Berlins zu der heutigen Bedeutung ge - langt sind.

* Dividenden. Die Toggenburger Bank zahlt pro 1869 eine Dividende von 5 pCt. und legt 12,425 Fr. in den Reservefond.

-- Die Thurgauische Hypothekenbank zahlt pro 1869 eine Dividende von 6,2 pCt. oder 31 Fr.

-- Das Gasapparat und Gußwerk Mainz und Höchst zahlt für das abgelaufene Geschäftsjahr 10 pCt. Dividende.

-- Die Braunschweiger Bank zahlt7 1 / 2 pCt. Dividende.

-- Die Oldenburger Landesbank vertheilt 5 pCt. Dividende.

-- Die Basler Handelsbank liefert pro 1869 einen Reinge - winn von 6,74 pCt. und zahlt 6 pCt. Dividende.

-- Die Frankfurter Hypothekenbank zahlt 15 fl. Dividende per Aktie.

-- Die allgemeine deutsche Kreditanstalt in Leipzig zahlt 8 4 / 9 pCt. Dividende.

-- Die Dividende der Schweizerischen Centralbahn für das Jahr 1869 ist auf 34 Fr. pro Aktie oder 6,8 pCt. festgesetzt.

-- Die Berlin = Stettiner Eisenbahn wird pro 1869 eine Dividende von9 1 / 6 pCt. (+ 1 pCt. gegen 1868) und die Berlin - Hamburger für die Aktien Lit. A eine solche von10 1 / 2 pCt. (gleichfalls 1 pCt. mehr als 1868) zur Vertheilung bringen.

-- Die Aschaffenburger Aktiengesellschaft für Buntpapier - fabrikation hat im letzten Rechnungsjahr einen Ueberschuß von 35,872 fl. erzielt.

* Kreditvereine. Der landwirthschaftliche Kreditverein in Erolz - heim (Würtemberg) hat 121 Mitglieder. Umsatz im verflossenen Jahr 71,028 fl.

-- Die Spar = und Vorschußbank in Caunstadt hat 218 Mit - glieder. Umschlag 1,020,900 fl. Dividende 9 pCt.

-- Die Tübinger Handwerkerbank zählt 358 Mitglieder und hatte einen Umsatz von 1,128,737 fl., Dividende 8 pCt.

-- Schorndorfer Handwerkerbank. Mitgliederzahl 88. Umsatz 100,000 fl.

-- Gewerbebank Schramberg (Würtemberg). Mitglieder - zahl 283, Umsatz 938,707 fl., Dividende 10 pCt. Es wurde be - schlossen eine allgemeine Ortssparkasse mit der Bank zu verbinden.

-- Gewerbebank Ebingen. Mitgliederzahl 344, Umsatz 961,978 fl., Dividende 6 pCt. Die mit der Bank verbundene Sparkasse gedeiht sehr gut.

-- Vorschuß = und Kreditverein zu Worms. Die Stamm - antheile betrugen 47,560 fl., die Mitgliederzahl ist auf 382 gestiegen (+ 35 gegen 1868). Der Reingewinn pro 1869 beziffert sich auf 2960 fl. und der Reservefond auf 2200 fl. Dieser Verein setzte im Jahr 1861 kaum 5000 fl. um.

-- Die Frankfurter Gewerbekasse hat nach dem eben er - schienenen Rechenschaftsbericht im vorigen Jahre wieder bedeutend zugenommen. Nachdem dieselbe in Folge falscher Einrichtung im 1. Quartale mit 800 fl. Defizit abgeschlossen, hat sie sich seitdem so gedeihlich entwickelt, daß sie einen der größten Vorschußvereine bildet. Der Umsatz beträgt monatlich mehr als 1 Million. Die Mitgliederzahl ist von 789 im Jahr 1868 auf 944 im Jahr 1869 gestiegen, das Mitglieder = Vermögen beträgt 353,000 fl., der Rückhalt 28,897 fl. Jm Durchschnitt sind 800,000 fl. fremde Gelder bei der Kasse angelegt; allein auf Contocorrent ohne Kredit 738,000 fl. Vorschüsse wurden gewährt: auf Contocorrent 1,345,000 fl., auf Werthpapiere 7,400,000 fl., auf Wechsel 1,788,000 fl. Der Jahres - Gewinn beträgt 43,606 fl., Unkosten 8299 fl., so daß 35,000 fl. Reingewinn bleiben, wovon 8 pCt. als Gewinn = Antheil, 6,711 an den Rückhalt und 4236 unter den Vorstand und Ausschuß für deren Mühewaltung vertheilt werden.

* Viehausfuhr aus Oestreich = Ungarn. Nach den amtlichen Listen ist im Jahre 1869 an Vieh folgende Stückzahl ausgeführt worden: Ochsen und Stiere 73,240, davon aus Ungarn 3215, Ober = Oestreich 27,297, Böhmen 17,967, Küstenland 12,516; Kühe 24,134, davon 12,689 aus Tyrol und Vorarlberg, Ungarn nur1487; Jungvieh 7977, davon aus Steiermark 4011; Kälber 37,599, davon aus Steiermark 15,616, Küstenland 12,578; Schafe und Ziegen 379,014, davon aus Salzburg 178,185, Ober = Oestreich 133,973; Lämmer und Kitzen 24,798, davon Küstenland 11,684, Ungarn 6912; Schweine 322,473, davon Böhmen 212,58, Schle - sien 34,595, Ober = Oestreich 24,542, Galizien 19,864, Salzburg 17,377, Ungarn nur 1617; Spanferkel 22,703, davon Böhmen 15,849. Dieser Ausweis korrigirt das Vorurtheil, wonach Ungarn das hauptsächlich Vieh exportirende Land sein soll.

Gewerbe.

* Ausstellungen. Am 15. Mai d. J. soll in Herford in Westphalen eine Gewerbe = und Jndustrie = Ausstellung eröffnet werden, in welcher hauptsächlich diejenigen Jndustrien Berücksichtigung finden sollen, die in der Umgebung von Herford vorzugsweise gepflegt wer - den, also Flachs = und Leinen = Jndustrie, Tabaks = und Cigarrenfabri - kation, Fleischwaaren = Jndustrie und Baugewerbe. Am 29. Mai wird die Ausstellung geschlossen.

-- Die Jndustrie = Ausstellung in Kassel für das Gesammt - gebiet des Hauswesens, welche während der Monate Juni, Juli und August abgehalten werden wird, findet, wie zu erwarten, allerwärts lebhafte Theilnahme. Die Ausstellung ist eine sinnige Spezialität, und soll, wie bereits mitgetheilt, alle Gegenstände, welche zu Haus und Garten gehören, also den Jnbegriff der menschlichen Wohnung bilden, umfassen, und innerhalb dieses Bereiches jeglichem Zubehör, vom Rohmaterial bis zur luxuriösen Ausschmückung, eine Vereini - gungsstätte bieten. Diese Gegenstände zerfallen in vierzehn Gruppen: 1. der Bau des Wohnhauses, 2. der Hof nebst Stall und Haus - garten, 3. die Küche, 4. die Einrichtung des Salons, der Wohn =, Kinder =, Speise =, Schlaf = und Badezimmer, 5. Haushaltungsgeräthe aus edlen Metallen und Kompositionen, 6. Kleidung und Wäsche, 7. Schmucksachen, 8. Reise = Utensilien, 9. Gegenstände des täglichen Gebrauchs, 10. Beleuchtungswesen, 11. Heizungsapparate, 12. das Reinigungswesen (Geräthe zum Waschen, Bleichen ec. ), 13. sonstige zur Ausstattung des Hauses gehörige Gegenstände und Maschinen, 14. Nahrungsmittel (Fabrikate von Mehl ec., Chocolade, Zucker, kon - servirtes Fleisch, Gemüse, Früchte ec.).

-- Jn Eger wird im Monat August eine Ausstellung von Gewerbe =, Jndustrie =, land = und forstwirthschaftlichen Erzeugnissen stattfinden.

* Permanente Ausstellung landwirthschaftlicher Lehrmittel in Karlsruhe. Diese Anstalt wurde vor Kurzem ins Leben gerufen. Dieselbe hat zum Zweck eine fortlaufende Uebersicht über die besten Lehr = und Unterrichtsmittel, welche dem Unterricht in den Grund - und Fachwissenschaften der Gewerbe des Landbaues im weitesten Sinne des Wortes dienen, sowie der Entwicklung dieser Wissenschaft selbst dienen, zu bieten; und zugleich eine Auskunftsstelle zu sein für solche Personen, welche die Lehrmittel bedürfen oder solche fertigen.

* Baumwollspinnerei. Man rechnet, daß eine mechanische Spindel ungefähr so viel Garn liefert, als ehemals zwei Hand - spinner, daß für 100 mechanische Spindeln ungefähr ein Arbeiter allerhöchstens erforderlich ist, und daß heute in der Schweiz circa 2,000,000 Spindeln im Gang sind. Um das Quantum Baumwoll - garn, das jetzt in der Schweiz gesponnen wird, herzustellen, wären 4 Millionen Handspinner nöthig. Die ganze Schweiz hat aber nur 2,527,000 Einwohner. Mit den Maschinen wird das Arbeits - quantum durch 20,000 Arbeiter verrichtet.

* Westphälische Kohle. Die preußische Marineverwaltung hat in Danzig über die Heizkraft der Westphälischen Kohle im Vergleich mit der englischen Versuche angestellt, welche für erstere sehr günstig ausgefallen sind. Der Uebelstand der leichteren Selbstentzündbarkeit der westphälischen Kohle im Vergleich zur englischen hat bisher den Ex - port der ersteren gehemmt. Doch ist derselbe durch Herstellung einer geeigneten Ventilation im Schiffsraum, wenn nicht ganz beseitigt, so doch wesentlich gemindert worden.

* Gasfabrikation. Die Stadt Baden hat die Errichtung eines städtischen Gaswerkes beschlossen.

* Preisaufgaben. Der Kongreß der norddeutschen Landwirthe hat in seiner diesjährigen Sitzung beschlossen, zwei Preisaufgaben zur öffentlichen Konkurrenz zu stellen. Für jede derselben sind 80 Fried -richs'dor ausgesetzt. Die erste Preisaufgabe hat das Verhältniß der Besteuerung des Grundbesitzes und des landwirthschaftlichen Gewerbes zu der der andern Produktions = und Erwerbszweige und des beweg - lichen Vermögens innerhalb des Norddeutschen Bundes zu unter - suchen und festzustellen, und namentlich folgende Fragen zu beant - worten: 1. Liegt eine Ueberbürdung des Grundbesitzes und der Landwirthschaft vor? 2. Welches sind die Ursachen derselben? 3. Wie ist ihr abzuhelfen? Die zweite Preisaufgabe beschäftigt sich mit der Frage, ob sich zur Förderung des Grundkredites in Preußen, eventuel für das Gebiet des Norddeutschen Bundes die Begründung eines Central = Kreditinstitutes empfiehlt. Jede Preisschrift soll in deutscher Sprache geschrieben sein und ist mit einem Wahlspruch zu versehen und mit einem versiegelten Briefe einzusenden, der auswen - dig denselben Wahlspruch trägt, inwendig den Namen und Wohnort des Verfassers angibt. Die Bewerbungsschriften sind, was die erste Aufgabe betrifft, spätestens bis zum 1. September d. J., was die zweite Aufgabe anlangt, bis zum 1. Dezember d. J. einzureichen. Den Preisrichtern bleibt vorbehalten, den Preis von 80 Friedrichsd'or für eine hervorragende, allerseits befriedigende Arbeit ungetrennt zu bewilligen, oder denselben nach ihrem Ermessen auch zu theilen. Die Bewerbungsfristen sind zu dem bezeichneten Termine an den Ausschuß des Kongresses z. H. des Herrn Noodt, Berlin, Club der Landwirthe Französische Straße 48, abzuliefern.

Technik.

* Ueber neue Erfindungen bemerkt F. Siemens in der deutschen Jndustrie = Zeitung : Meine bisherigen Erfahrungen haben mich in allen diesen Dingen zu der Ueberzeugung geführt, daß jedes neue Verfahren (oder neue Maschine), welches bei seinem ersten Auf - treten im Stand ist, dem schon länger bestehenden gegenüber gerechnet, etwas bessere, ja selbst nur eben so gute Erfolge zu erzielen, von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Denn keine derartige Erfin - dung springt als vollständig bewehrte und bewaffnete Minerva aus dem Haupte des Jupiter und ist jedenfalls in ihren Konstruktionen und Methoden noch um 10 pCt. verbesserungsfähig. Rechnet man dazu noch 10 pCt. für nach und nach steigende Erfahrung und Jn - telligenz bei der Bedienung und Benutzung, ein Satz, der sicher nicht zu hoch gerechnet ist, so kommt schon ein ganz erfreuliches Resultat heraus. Aber freilich wir guten Deutschen sind durch unsern schlechten Schutz der Erfinderrechte in die erbärmliche Praxis hineingetrieben, daß wir wohl massenhaft Neues erfinden, aber selten neue Erfin - dungen wirklich lebensfähig machen. Der vom Gesetz in seinen Rechten nicht geschützte Erfinder verliert bald die Lust, den Kampf gegen den alten Schlendrian fortzusetzen, und alle Welt bemüht sich, nur Blößen an dem neuen Weltbürger zu entdecken, anstatt demselben durch freundliches Entgegenkommen und Mithilfe bei der Ueberwin - dung von Hindernissen und Bewältigung der Mängel sein Fortkommen und seine Entwickelung zu erleichtern. -- Die in neuester Zeit viel - besprochenen Rammpumpen (amerikanische Röhrenbrunnen) sind wieder einmal ein schlagender Beweis für dieses deutsche Unglück. Nach Jahren freilich, wenn die Sache im Ausland unter dem erfolgreichen Schutze besserer Gesetze zur praktischen Durchführung und Vollendung gelangt ist, dann suchen wir so lange in alten Aktenstücken umher, bis es uns gelingt, den Nachweis zu führen, daß eigentlich ein Deutscher der erste Erfinder gewesen, aber daß derselbe leider unter der Ungunst der Verhältnisse im Vaterland nicht im Stand gewesen sei, die Sache erfolgreich durchzuführen! und dann wird dem deut - schen Erfindungsgeiste so lange und so stark Weihrauch geopfert, daß man in grauem Nebel nicht klar wird über die Ursachen dieser Ungunst der Verhältnisse ! -- Werden wir eines Tags aufhören mit dieser nachträglichen Anerkennung der Verdienste, die dem Be - treffenden gar nichts nützt und uns auf einem unpraktischen Weg erhält? Dann müssen wir uns aber auch die so leichte und doch so gelehrt aussehende, stets verneinende und tadelnde Kritik abgewöhnen, die nur hemmend auf unsere Entwickelung einwirkt.

* Bleirauchcondensation zu St. Blasien im badischen Schwarzwald. Zur Condensation des bei Verarbeitung der Kupfer - nickelerze entstehenden Hüttenrauches haben Koch und Moldenhauer mit sehr günstigem Erfolge für die Röst = und Krummöfen einen Kohksthurm in Anwendung gebracht, dessen Jnhalt mit einer wässe -rigen Lösung von kohlensaurem Natron befeuchtet wird. Letztere sammelt sich in einem an der Basis des Thurmes angebrachten Blei - reservoir wieder an und wird bis zur Erschöpfung durch eine Pumpe wieder auf die Höhe des Thurmes getrieben. Jst die Erschöpfung eingetreten, was durch den Zusatz eines Tropfens Schwefelsäure auch vom Arbeiter leicht zu erkennen ist, so wird das Reservoir entleert und mit neuer Lösung gefüllt. Der entstehende Aufwand ist nur unbedeutend, da kohlensaures Natron mit 98 Prozent wenig über 5 Thaler der Centner kostet und das erfolgende schwefelsaure Natron sich leicht in gut verkäufliches unterschwefligsaures Salz umwandeln läßt. Der Apparat ist so wirksam, daß der demselben entströmende Rauch blaues Lackmuspapier nicht röthet und nur wegen eines Ge - haltes an brenzlichen Verbrennungsprodukten einen Geruch gibt. Eine einmalige Füllung von 25 Pfd. kohlensaurem Natron und 10 Kubik - fuß Wasser hält für 120 bis 130 Ctr. zu röstenden Rohsteines 2 -- 3 Tage lang aus. Für die Verblaseherde, welche weniger schweflige Säure entlassen, hat man den Thurm mit feuchtem, kohlen - saurem Kalk in Stücken gefüllt. Derselbe überzieht sich alsbald mit schwefelsaurem Kalk, welcher vom Draufwasser ab = und durch den durchlöcherten Boden des Thurmes hinweggespült wird Der Jnhalt des Thurmes von etwa 250 Kubikfuß Kalkstein ist nach 4 -- 8 Mo - naten zu erneuern. Auch diese Vorrichtung liefert befriedigende Re - sultate und ist billiger als der Kohksthurm. Diese Erfindung wurde durch die Patent = Agentur von Wirth u. Co. in Frankfurt in ver - schiedenen Ländern patentirt.

* Sauerstoffdarstellung. Herr Dr. Schacht machte im poly - technischen Verein in Berlin folgende Mittheilungen: Das Mallet'sche Verfahren der Sauerstoffdarstellung wird in Paris im Kleinen ausge - führt. Dasselbe beruht auf den verschiedenen Löslichkeiten der Bestand - theile der Luft im Wasser. Der von Mallet konstruirte Apparat hat folgende Einrichtung: es wird in einem mit Wasser gefüllten Cy - linder Luft unter einem hohen Druck und zwar damit dieselbe mit dem Wasser vielfache Berührungspunkte hat durch eine siebartige Vorrichtung gepreßt. Der Sauerstoff wird zum großen Theil absor - birt und nach Entfernung des nicht absorbirten Stickstoffs nach und nach in zwei ähnlich gebaute Cylinder geleitet, um ihn möglichst frei von Stickstoff zu erhalten. Der ausgeschiedene Stickstoff wird für die Druckpumpe verwendet. Das Verfahren, welches nur geringe Kosten verursacht, hat sich bei den angestellten Versuchen bewährt, und man ist jetzt im Begriff einen größeren Apparat zu bauen.

* Neue Beleuchtung. Das Verfahren von Dr. Philipps, Naphtalin im Gemisch mit Petroleum unter Zutritt von Sauerstoff zu verbrennen, wurde dieser Tage in Köln probirt. Nach der Köln. Ztg. sind die Versuche sehr günstig ausgefallen. Dieselben wurden mit einer besonders dazu konstruirten Lampe ausgeführt. Eine Flamme von der Größe eines Zehngroschenstücks gibt eine Lichtstärke von 90 -- 100 Kerzen. Der Sauerstoff wird nach einem Verfahren ähnlich dem Mallet'schen gewonnen. Diese Erfindung, welche bald praktischen Erfolg haben dürfte, wurde von der Patent = Agentur Wirth u. Co. in allen Jndustrieländern patentirt.

* Prüfung der Lokomobilkessel mittelst Wasserdruck. Nach einer neuen Verordnung des k. preuß. Handelsministers ist es ge - stattet die Lokomobilkessel, welche neu vom Ausland eingeführt wer - den, zu prüfen, ohne daß der sie in der Regel umgebende Mantel abgenommen wird. Bei gebrauchten Lokomobilen dagegen, welche vom Ausland eingeführt werden, ist dies nicht zulässig, es muß viel - mehr bei der Druckprobe der Mantel weggenommen werden, um die Veränderungen, welche der Kessel während der Probe erleidet, genau konstatiren zu können.

* Verein zur Ueberwachung der Dampfkessel. Ein derartiger Verein hat sich jetzt auch in München gebildet. Derselbe ist speziell für Bayern bestimmt. Anmeldungen sind bei dem Vorstand des polytechnischen Vereins, Herrn Dr. Schilling zu machen.

* Neue Triebkraft für Schiffe. Die k. preuß. Regierung hat dem Jngenieur A. Seydell in Grabow eine Subvention von 6000 Thlr. zum Bau eines neuen Motor's für Segelschiffe gegeben. Dieser Motor soll den sogenannten Wasserprall nützlich machen.

* Kaleidolith ist der Name einer künstlichen Marmormasse, erfunden von Prof. Dr. Artus. Dieselbe zeigt einen schönen Glas - glanz und eignet sich zu Tischplatten, Bauornamenten, Monumenten ec. Die Masse soll den Einflüssen der Atmosphäre sehr widerstehen.

* Glycerin als Heilmittel aufgesprungener Hände u. Lippen. Das Glycerin besitzt die Eigenschaft, die aufgesprungene Haut äußerstrasch zu heilen, überhaupt auch die durch vieles Arbeiten rauh ge - wordene Haut der Hände weich und glatt zu machen. Man verreibt einige Tropfen Glycerin über die Haut (am besten Abends vor Schlafengehen), nach zwei Tagen ist die Heilung in der Regel vol - lendet. Das beim Einreiben wunder Stellen mit Glycerin enstehende beißende Gefühl geht rasch vorüber.

Vermischtes.

* Militärgerichtsbarkeit. Der Premier = Lieutenant Jgel in Coblenz, welcher einen Eisenbahnbeamten ermordet hat, ist zu Festungs - strafe verurtheilt worden, auf wie lange ist nicht bekannt. Hätte dieser Verbrecher vor den Geschworenen gestanden, so wäre er, wenn nicht zum Schaffot doch zu langwieriger Zuchthausstrafe verurtheilt worden.

* Schädliche Jnsekten. Man schreibt aus Reutlingen: Jn sämmtlichen Gärten an den Häusern oder in der Nähe der Stadt leben in zusammengezogenen dürren Blättern an den Bäumen, haupt - sächlich an den Spitzen der Zweige, die Raupen des Goldafterspinners in Millionen von einzelnen Exemplaren und harren des Frühjahrs, um sämmtliche Blätter des Baumes zu zerfressen. Jn jedem der einzelnen Nester leben mindestens 80 bis 100 Stück, die meisten Bäume enthalten viele solche Nester, jedenfalls genug, um die Be - sitzer um alle zu erwartenden Früchte der Birn = oder Pflaumenbäume zu bringen. Die Kälte des Winters schadet denselben nicht im Ge - ringsten, und jetzt ist noch die geeignete Zeit, um die Nester gründ - lich zu vertilgen. Jn Folge dessen erließ auch das dortige Stadt - schultheißenamt eine Aufforderung, möglichst schnell zur Vertilgung dieser gefährlichen Raupen zu schreiten. (Dieß sollte aller Orts be - obachtet werden.)

* Amerikanisches. Dieser Tage wurde zum erstenmal ein Neger als Mitglied in den Senat der Vereinigten Staaten einge - führt, es ist dies ein Mr. Revels von Mississippi.

* Ehrentitel. Dr. Siemens in Berlin hat den Titel Kom - merzienrath, der ihm von der k. preuß. Regierung angeboten wurde, abgelehnt.

* Gärtner = Kolonie. Dr. Stroußberg hat das Rittergut Diepensee bei Grünaue gekauft, woselbst er eine Gärtner = Kolonie er - richten wird. Zu diesem Zweck baut er 200 Gärtnerhäuser und ver - pachtet dieselben mit Land. Die Produkte werden nach Berlin geschafft.

* Kindergärten. Jn Wien wurde dieser Tage der erste dortige öffentliche Kindergarten eröffnet.

* Neue Zeitungen. Jn Rouen wurde eine neue Arbeiter - zeitung gegründet: La Réformation sociale.

* Bücher. Neu eingegangen: Die Sterblichkeit in Sachsen von Knapp. Verlag von Duncker u. Humblot in Leipzig.

-- Was heißt und ist das geistige Eigenthum an literarischen Erzeugnissen von F. Korb. Verlag der A. Gos - horsky 'schen Buchhandlung in Breslau.

-- Ueber die Grundlagen der Bodentaxation und Bodenbesteuerung, mit besonderer Berücksichtigung der gegenwärtig sich geltend machenden Reformbestrebungen im Gebiet des Steuerwesens über - haupt von Prof. Dr. Karl Birnbaum. Separatausgabe des ersten Heftes der Georgika (Jahrbuch für Landwirthe). Leipzig 1870. Verlag von Her - mann Weißbach.

-- Das Genossenschaftsprinzip in Anwendung und An - wendbarkeit in der Landwirthschaft. Denkschrift im Auftrage des Kongresses Norddeutscher Landwirthe bearbeitet von Prof. Dr. Karl Birnbaum. Leipzig 1870. Verlag von H. Weißbach.

-- Von Max Wirth's Grundzügen der Nationalökonomie, die kürz - lich durch einen dritten Band vermehrt worden ist, erscheint in diesem Som - mer die IV. Auflage.

Holzbearbeitungsmaschinen (gebrauchte, aber noch fast neue) zu verkaufen.

Doppelte Bandsägemaschinen (patentirt), für Rundhölzer von 70 Cm. Durchmesser, Zinkenschneidmaschine für Holz von 150 auf 150 Mm., Stemm = & Lochmaschine (horizontal) für Holz von 150 auf 150 Mm., Vertikalstemmmaschine für Holz von 200 auf 200 Mm., Zahnschärfmaschine für gerade und Cirkularsägen.

Lokomobilen: neue 1 von 12 Pfdkrft., 1 von 6 Pfdkrft., gebrauchte 1 von 10 Pfdkrft.

Note: 79

Mühlengrundstücke.

Gute reelle und rentable Mahl = und Schneidemühlen in vor - züglichem Stande, guter Geschäftslage und vollem Betriebe, geord - neten Hypotheken, solide Preise und geringer Anzahlung habe jederzeit zum Verkauf.

Sowie den An = und Verkauf jederzeit reell und pünktlich, unter strenger Diskretion, besorge als Mühlen, Fabriken und Landgüter.

Bitte dies zu beachten: Golzow im Oderbruch. Note: 56Otto Wirth, Mühlenmeister.

Jnternationale Maschinen = Ausstellung und Markt von Maschinen, Geräthen ec. für Land =, Forst =, Garten = und Hauswirthschaft zu Frankfurt am Main am 19., 20., 21., 22. und 23. Mai 1870 in der neu erbauten Ausstellungs = Halle des Frankfurter land - wirthschaftlichen Vereins.

Programme mit allgemeinen Bestimmungen für die Ausstellung und Formulare zu Anmeldungen werden auf franco einlaufende Be - stellungen gratis verabfolgt auf dem Secretariat des landwirthschaft - lichen Vereins, kleine Hochstraße 10 in Frankfurt am Main.

Schluß der Anmeldungen den 31. März 1870.

Die Gewinne zu der gleichzeitig stattfindenden Verloosung werden nur auf der Ausstellung angekauft.

Note: 82

Der zweite Mannheimer Maschinen = & Hausgeräthen = Markt wird vom 30. April bis 8. Mai d. J. abgehalten.

Derselbe umfaßt Maschinen für landwirthschaftlichen und ge - werblichen Betrieb, Geräthe = Maschinen für Haushaltungen und Gartenbau ec.

Anmeldungen hierzu sind bis zum 1ten April an unser Vor - standmitglied Herrn Fried. Koch dahier zu machen, welcher auch jede weitere Auskunft ertheilt.

Note: 89

Ein Braunkohlenbergwerk

in Bayern, zunächst einer Bahnstation, im besten Betriebe stehend, mit 11 Fuß mächtigem Kohlenflötz, 150 Hektaren Feldesgröße, mit Wasserabzugstollen, Luft = und Förderschächten versehen, ist zu verkaufen.

Auf Wunsch kann auch ein Oekonomiegut, 150 Tagwerk groß, mit mächtigen Lagern feuerfesten Thones, ausgezeichneten Kalkstein - brüchen und laufendem Wasser versehen, beigegeben werden. Ein Theil der Kaufsumme kann liegen bleiben.

Näheres in der Expedition dieses Blattes.

Note: 49

Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig. (Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ) Handbuch der chemischen Technologie. Jn Verbindung mit mehren Gelehrten und Technikern bearbeitet, und herausgegeben von Dr. P. A. Bolley, Professor der technischen Chemie am Schweizerischen Polytechnikum in Zürich. Acht Bände, die meisten in mehre Gruppen zerfallend. Mit zahlreichen in den Text eingedruckten Holstichen. gr. 8. Fein Velinpapier. geh. 17te Lieferung. Zweiten Bandes erste Gruppe: Die Technologie der chemischen Produkte, welche durch Großvetrieb aus unorganischen Materialien gewonnen werden. Von Dr. Philipp Schwarzenberg. Zweite Lieferung. Preis 2 Thaler.

Note: 91

Baugewerkschule zu Holzminden a. Weser.

  • a) Schule für Bauhandwerker, Baubeflissene etc.
  • b) Schule für Mühlen - u. Maschinenbauer, Mechaniker etc.

Beginn des Sommerunterrichts am 2. Mai d. J.

Anmeldungen sind schriftlich an den Unterzeichneten zu richten, worauf derselbe das spezielle Programm zusendet. Der Schüler zahlt für Unterricht, Unterrichtsmaterialien, Wohnung, Beköstigung, Wäsche, ärztliche Pflege ec. pro Semester 68 Thlr. Jm Winter 1869 / 70 Schülerzahl 726.

Leder = Bandagen

zum Umkleiden der eisernen und hölzernen Riemenscheiben, wodurch der Nutzeffekt bedeutend erhöht wird und als einziges Schonungs - mittel für die Treibriemen, sowie:

undehnbare Leder = Treibriemen

mit Kitt = Metallschrauben und Maschinennath = Verbindung (dreifache Verbindungsweise unter Garantie) empfehlen unter Nachweis der günstigsten Erfolge.

Prospekte, Preislisten und Nachweise senden franco.

Französische seidene Müllergaze

zu Fabrikpreisen, sowie Elevator = Becher von Leder, Reinigungs - und Raspel = Bleche, Gußstahl = Picken ec. empfehlenL. Ohrtmann & Co. Note: 60in Leipzig.

Von der mit steigendem Beifall, bei Eisenbahnen, Dampfschiffen und Land = Dampfmaschinen in Aufnahme kommenden, sich selbstschmie - renden, unzerstörbaren

Stopfbüchsen = Verdichtungsschnur (Soapstone-Packing)

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Silverlake - Manufacturing - Comp. in Newtonville (Massachusetts)

Compagnie internationale des gar - nitures auto-lubrifiantes à Paris

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Note: 87

Metall-Dachpappe, 12ter Jahrgang.

Auch zu andern Zwecken dienend. Jn Rollen von 100 Fuß Länge und mehr, ist durchaus und ausdauernd wasserdicht ohne stete Erneuerung des Anstrichs. Die Zeit erhöht ihre Festigkeit, sie verbreitet keinen Geruch und verändert das Regenwasser in keiner Weise. Gutachten und Zeugnisse liegen vor. Dächer können besichtigt werden.

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8278

Maschinen.

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Dampfmaschine zu verkaufen. Eine 2pferdige stehende Dampfmaschine mit sämmtlichem Zubebör: Regulator, Fundament - stein, Vorwärmer mit Pumpe und Vorgelege, Dampf =, Speise = und Abgangsrohr und Absperrventil; dazu gehöriger liegender Kessel auf 12 Athm. Druck probirt mit Armatur als: Wasserstandszeiger mit Probirbahnen, 2 Sicherheitsventilen, Manometer, Speiseventil mit Abschlußkrahnen ec.

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Note: 84
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Ausverkauf.

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außerordentlich fest und dauerhaft, zum Gebrauch als Treibriemen für kleinere Maschinen, z. B. Spul - maschinen ec. Ferner ist dieses Band zu verschiedenen Anwendungen in Buchdruckereien und anderen indu - striellen Etablissements, als auch für Sattler, Wagenbauer ec. zu empfehlen. Jn allen Breiten solid und billig zu beziehen von der mechanischen Bandweberei in Johanngeorgenstadt in Sachsen.

Note: 370

Eine Parthie Chromerz ist billig zu verkaufen.

Wo? sagt die Erped. d. Bl.

Arbeit = Markt.

Gegen Einsendung von 12 kr. in Briefmarken werden Offerten besorgt, sowie offene Stellen mitgetheilt.)

Agenten ges. : welche in der Maschinenbranche bewandert, für ein Weingesch. in Bordeaux, Nähgarn - fabrik, Korsett = u. Hemdenkragenfabrik.

Apotheker ges. : in Schaffhausen, Murrhardt.

Buchhalter = Gesuch.

Gesucht für Paris ein Buchhalter der franzö - fischen und englischen Sprache mächtig. -- Zeug - nisse〈…〉〈…〉 einzureichen an C. Ball & Cie., rue du Faubourg Poissonniére 126 Paris.

Note: 90

Buchbinder ges. : in Wiesbaden, Winterthur, Gießen.

Geschäftsführerstelle = Gesuch.

Ein Mann in den besten Jahren sucht eine Stelle als Geschäftsführer oder Zeichner in einem großen Möbel = oder Baugeschäft. Derselbe bekleidet die Stelle schon 16 Jahren in den größten Geschäften, ist fähig eigene Entwürfe zu machen und kundig in allen neuern Betriebsmaschinen. Schriftliche Offerten besorgt die Exped. d. Bl.

Note: 69

Graveure. Zwei tüchtige Graveure finden dauernde Beschäftigung bei

81Ch. Semiller in Offenbach a. M.

Gouvernante ges. : in ein Mädchen = Jnstitut.

Haushälterinnen ges. : für ein Jnstitut der franz. Schweiz, bei einem älteren Herrn, Privathaus auf dem Lande.

Kommis. Ein kaufmännisch gebildeter, fran - zösisch und englisch verstehender und mit guten Zeugnissen versehener Mann von reiferem Alter und empfehlendem Aeußern, wünscht, wo möglich per 1. April, anderweitiges Placement, dabei weniger auf hohen Gehalt wie auf eine selbständigere Stel - lung in irgend einem soliden, wenn auch kleinerem Geschäfte -- Ellenwaaren jedoch ausgenommen -- reflektirend. Geneigte frankirte Briefe unter H. F. B. 2 an die Exped. d. Bl.

Note: 88

Kommis ges. : für ein Bankgesch. (Korrespond. ), Hand = u. Maschinenpapierfabrik, Lampen = u. Blech - waarenfabrik (Buchhalter u. Magazinier), Fabrikge - schäft, Manufaktur =, Leinen u. Kurzwaaren, Manu - faturwaaren (Verkäufer), Bankgesch., gem. Waaren - geschäft, Eisengesch. (Buchhalter), Droguengeschäft (Detaillist), Materialwaarenhandlung (Magazinier), Modewaaren (Verkäufer).

Korrektor. Ein Mann in reiferen Jahren mit Sprachkenntnissen empfiehlt sich als Uebersetzer, Korrektor ec. Näheres bei der Exped. d. Bl.

Lackirer = Gesuch.

Lackirer, welche im Ausfassen und Vergolden geübt sind, finden dauernde Beschäftigung und guten Verdienst in der Waggonfabrik von

J. C. Reifert & Comp. 86in Bockenheim.

Ladnerin ges. : in ein Kurz = u. Weißwaarenge - schäft in Heidelberg, Buntstickereigesch., Mode = und Konfektionsgeschäft.

Lehrer ges. : für Mathematik, Naturwissenschaf - ten, für die Strumpfwirkerschule in Limbach, höhere Privatschule in Jsenburg (engl. u. franz.).

Lehrerin = Gesuch.

Eine Lehrerin, die Unterricht in den Elementar - fächern, in der englischen und französischen Sprache ertheilen kann, wird sogleich gesucht. Franko - Offerten S. W. poste-restante Schlitz.

Note: 83

Lehrerinnen ges. : für ein Jnstitut in Frank - furt (deutsch, franz. u. engl. ), Elementarlehrerin in ein Jnstitut, Franzöfin in ein Jnstitut einer Pro - vinzialstadt.

Lithographen ges. : für Zeichnen, Kreide = und Federmanier in Stuttgart, Calw.

Magazinier = Stelle = Gesuch.

Ein junger, militärfreier Mann, der seit ca. 4 Jahren als Magazinier im Eisenfache thätig war und dem gute Zeugnisse zur Seite stehen, sucht eine entsprechende Stelle in einem Eisenwaaren = oder Fabrik = Geschäfte. Der Eintritt könnte sogleich erfolgen.

Briefe unter der Chiffre C. B. No. 17 befördert die Expedition ds. Bl.

Note: 80

Maschinen = Zeichner

gesucht für eine größere Fabrik in der Nähe Frank - furts. Schriftliche Offerten werden unter der Chiffre H. W. No. 71 an die Expedition dieses Blattes erbeten.

Note: 71

Ein Mineralwasserarbeiter,

der mit sämmtlichen Arbeiten, hauptsächlich dem Abfüllen vertraut ist, wird in eine Fabrik gegen hohen Lohn zu engagiren gesucht.

Der Eintritt kann sofort erfolgen, oder am 1. April. Näheres zu erfahren bei der Exped. d. Bl.

Note: 76

Modistin ges. : in Fürth bei Nürnberg.

Photographen ges. : in Darmstadt, Neu = Ulm, Konstanz, Wiesbaden, Aschaffenburg.

Posamentiere = Gesuch.

Posamentiere finden sogleich dauernde Arbeit bei R. Jaeger, F. 1. No. 4 in Mannheim

Note: 85

Putzarbeiterin. Eine tüchtige Putzarbeiterin sucht auf nächste Saison Stellung. Näheres bei der Expedition d. Bl.

Note: 73

Reisende ges. : mit der Cigarrenbranche vertraut, für süddeutsches Eisen = Engrosgesch., Mercerie = und Wollenwaaren, Liqueurfabrik.

Sandformer ges. : in Niederuzwyl, Laucherthal bei Sigmaringen, St. Johann, Kassel, Kaiserslautern.

Ein guter Sattlerund ein guter Tapezierer
finden sofort dauernde Arbeit bei

96Peter Wolf in Kaiserslautern.

Schlosser ges. : in Mainz, Saarbrücken.

Schmiede = Gesuch.

Tüchtige Feuerschmiede finden für schwere Loko - motivarbeit dauernde und lohnende Beschäftigung beiNote: 68Henschel & Sohn in Cassel.

Techniker. Ein Techniker sucht Stellung in einer Maschinenwerkstatt, Pfalz oder Umgebung vorgezogen, hauptsächlich auf Dampfmaschinen und Einrichtung von Brauereien geübt. Näheres durch die Exped. ds. Bl. Note: 77

Uhrmacher ges. : in Dieburg, Dörzbach, Ra - vensburg, Mannheim, Biberach.

Verwalter ges. : auf ein Gut bei Frankfurt.

Wagenbau = Arbeiter.

Auf Wagen = Polsterung geübte Sattler, sowie tüchtige Schreiner für Wagenbau & Möbels und gute Lackirer finden dauernde und gut bezahlte Accord = Arbeit bei der

Schweizerischen Jndustrie-Gesellschaft in Neuhausen bei SchaffhausenNote: 72(Schweiz).

Werkführer ges. : für eine größere Maschinen - fabrik, Modellschreiner in Wetter a. R., Maschinen - fabrik, welche für Eisenbahnen arbeitet, mit Bau von landw. Maschinen vertraut, für größeres Walzwerk, Obermeister für ein Puddelwerk.

Zuckerbäcker ges. : in Mergentheim, Konstanz, Köln, Mainz.

Gold = und Silber = Cours, vom 16. März 1870.
Pr. Kassen = Scheine .....fl. 1.44 7 / 8 -- 45 1 / 8.
Preuß. Friedrichsd'or .... 9. 58 -- 59.
Pistolen ......... 9. 47 -- 49.
Holl. fl. 10 Stücke ..... 9. 54 -- 56.
Rand = Ducaten ....... 5. 36 -- 38.
20 Franken = Stück ..... 9. 30 -- 31.
Engl. Sovereigns ..... 11. 55 -- 59.
Russ. Jmperiales ..... 9. 48 -- 50.
Gold pr. Pfd. fein ..... 816 -- 21.
Hochh. Silber pr. Pfd .... 52 1 / 2 -- 3 / 8.
Dollars in Gold ...... 2.27 1 / 2 -- 28 1 / 2.

Verantwortl. Redacteur: Franz Wirth in Frankfurt a. M. -- Verlag v. F. Emminghaus in Usingen. -- Druck v. Mahlan & Waldschmidt in Frankfurt a. M.

About this transcription

TextDer Arbeitgeber
Author[unknown]
Extent8 images; 8896 tokens; 3604 types; 65363 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Institut für Deutsche Sprache, MannheimNote: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription Peter FankhauserNote: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationDer Arbeitgeber Archiv für die gesammte Volkswirthschaft, Central-Anzeiger für Stellen- und Arbeitergesuche . Frankfurt (Hessen)1870.

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LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz1

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T10:54:48Z
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