Der vorliegende Band, der die dritte Abteilung der hiſtoriſch - kritiſchen Geſamtausgabe von Jean Pauls Werken, die Briefe, abſchließt, bringt zunächſt eine Anzahl mir erſt nachträglich bekannt gewordener Briefe nebſt Lesarten (Korrekturen) und Anmerkungen. Sie ſind chronologiſch geordnet, bis auf die drei letzten, die mir erſt während des Satzes zugänglich wurden und daher an den Schluß geſtellt werden mußten. Von einigen dieſer Briefe ſtanden Jean Paulſche Kopien ſchon in den früheren Bänden, jedoch ſo unvoll - ſtändige und ungenaue, daß ſich der vollſtändige Abdruck der Original - handſchriften empfahl. In andern Fällen, wo nachträglich aufge - tauchte Originalbriefe ſich nicht ſo erheblich von den bereits abge - druckten Kopien unterſcheiden, ſind nur die Abweichungen und Ergänzungen im zweiten Teil dieſes Bandes verzeichnet. Dieſer bringt Berichtigungen und Ergänzungen zu allen acht Briefbänden, am meiſten zu den Bänden 6 bis 8, die früher als die fünf erſten erſchienen.
Den Hauptteil bildet ein Geſamtregiſter zu den neun Bänden der dritten Abteilung. Während die Regiſter am Schluß der ein - zelnen Bände nur die Korreſpondenten verzeichnen, bringt dies Schlußregiſter alle in den Briefen und den zugehörigen Lesarten vorkommenden Namen im weiteſten Sinne dieſes Wortes. Dabei habe ich im allgemeinen die Regiſter der Sophienausgabe von Goethes Werken zum Muſter genommen. Es ſind alſo außer den eigentlichen Perſonen - und Ortsnamen auch die Namen von Völkern, Ländern, Flüſſen, Bergen, mythologiſchen Geſtalten, Religionen, Sekten, Parteien, Sternen, die Titel von Zeitſchriften und anonymen Werken aufgenommen. Auch Jean Pauls Hunde, ſeine ſtändigen Begleiter, durften nicht fehlen. Es verſteht ſich, daß auch StellenVI angeführt werden, wo der betreffende Name nicht direkt genannt, aber deutlich gemeint oder gedacht iſt. — Abweichend von der Sophienausgabe werden die Namen von Fürſtlichkeiten nicht unter ihren Ländern, ſondern, wie z. B. in der Allgemeinen Deutſchen Biographie, unter den Vornamen regiſtriert. Gleichnamige Per - ſonen ſind nach dem Alphabet der Vornamen geordnet, doch ſind Familienglieder möglichſt beiſammen gelaſſen. Bei mehreren Vor - namen iſt oft nur der Rufname angegeben. Frauen werden in der Regel unter ihrem ehelichen Namen angeführt, doch wird von dem Mädchennamen, wenn ſie auch unter dieſem erſcheinen, verwieſen. Sehr umfangreiche Artikel, wie namentlich die der Länder und Städte, habe ich ein wenig zu gliedern verſucht, da ſie ja ſonſt praktiſch kaum zu benutzen ſind. Bei Schriftſtellern ſind die ein - zelnen Werke, ſoweit ſie in den Briefen erwähnt werden, in alpha - betiſcher Folge mit Angabe des Erſcheinungsjahres des Erſtdrucks verzeichnet. Längere Titel wurden abgekürzt.
Vollſtändig regiſtriert wurden aber nur die Namen im Text der Briefe. Kreuze hinter den Zitaten verweiſen auf zugehörige An - merkungen. Von ſonſtigen in den Anmerkungen oder den Verzeich - niſſen der fehlenden Briefe und der Briefe an Jean Paul vorkom - menden Namen ſind in der Regel nur ſolche eigens regiſtriert, die im Text nicht vorkommen. Im übrigen ſei auf die Vorbemerkung zum Regiſter (S. 54) verwieſen.
Die Namen werden in der heute gültigen Schreibweiſe regiſtriert. Wenn die Jean Paulſche Schreibung davon abweicht, wird ſie in Klammern beigefügt.
Die Perſonalien ſind ja im allgemeinen ſchon in den Anmerkungen der einzelnen Bände angegeben, bei Korreſpondenten in der An - merkung zu dem erſten Brief an die betreffende Perſon. Doch konnten dieſe Angaben im Regiſter vielfach ergänzt werden.
Zu danken habe ich zunächſt denen, die mir für den erſten Teil des Bandes Handſchriften zur Verfügung geſtellt oder nachgewieſen haben, ſodann allen denen, die mich bei den Berichtigungen und Ergänzungen und bei den Perſonalien des Regiſters mit Aus - künften unterſtützt haben. Ihre Zahl iſt ſo groß, daß ich ſie leider hier nicht einzeln anführen kann, ſondern mich mit einem ſehr herz - lichen Generaldank begnügen muß. Beſonders danken möchte ich[VII] nur Herrn Horſt Heldmann in Nürnberg, Herrn Dr. Johannes Reiher in Dresden und Herrn Profeſſor Dr. Kurt Schreinert in Göttingen, die keine Zeit und Mühe geſcheut haben, meine vielen, oft ſchwierigen Anfragen zu beantworten, vor allem aber Herrn Dr. Werner Volke in Marbach der mir bei der ſehr mühſamen Zuſammenſtellung und der Korrektur des Regiſters unermüdlich geholfen hat. Zum Schluß ſei auch der Leitung und den Angeſtellten des Akademie-Verlags und der Druckerei für die reibungsloſe Durchführung des nicht immer einfachen Satzes Anerkennung und Dank ausgeſprochen.
Marbach a. N., im Oktober 1963.Eduard Berend
Wahrhaftig ich gäbe dieſen elenden Brief darum, wenn ich ihn gar nicht zu ſchreiben brauchte, ſondern es bei dem erſten könte be - wenden laſſen. Denn ſagen Sie ſelbſt, was kan ich Ihnen in dieſem noch Neues ſagen? Höchſtens das, daß ich mit Ihnen in nähere Ver - bindung zu kommen wünſchte und daß mich H. Profeſſ. Meißner in Prag, bei dem Sie ſich vielleicht um mich genauer erkundigen können, nach derſelben lüſtern gemacht; aber ſonſt kan ich Ihnen blos das Alte und den Inhalt des neulichen wiederholen: denn ich ſchrieb Ihnen ia ſchon vor 12 Tagen, daß ich von H. v. Archenholz eine Anweiſung auf 3 rtl. für einen Aufſaz über die menſchliche Haut er - halten und daß ich mit beſonderer Hochachtung verharre
Ew. Hochedelgeboren ergebenſter Diener J. P. F. Richter.
Das Pferd, das du antauſchen wilſt, iſt nach der Ausſage des Poſt - meiſters ſtätig, weichhufig und ohne Appetit zum Heu, ſtat deſſen es1*4blos Gras, höchſtens Haber wil. „ Wenn was dran wäre, ſo hätt’ „ ers längſt ſelbſt genommen. “
Unter die Bücher, die du von Bekman begehren wirſt, ſolteſt du ein gewiſſes über die Freimäurer und geheime Geſelſchaften mit ſezen; die Rezenſion erhebt es über alles, den Styl, die Entdekkungen, die Philoſophie und die Weltkentnis darin. Für den Titel wil ich ſchon ſorgen.
Für den kleinen Otto haſt du nur Ein Loos abgeſchoſſen [?].
Die Mixturen, deren Vaterland ieder merkt, nehmen hier ieden ein und der Quintus hält ſich für unglükſelig, daß er ſie nicht zum Kaufe aufzutreiben vermag, „ ſolche Bücher hab’ ich gern “ſagte er zu mir. Es wäre überhaupt gut, wenn ich iedesmal — leider kan ichs aber ſeltener als ichs wünſche — dir einen höfiſchen Narrenſtreich berichten könte. Denn nach Bako in ſeiner hist. vit. et mort. iſt wol nichts ſo geſund als das Mitleiden, das man mit ſeinem Nächſten hat; und daß es um deine Geſundheit ſo ſchlecht noch ſtehet, das kanſt du ſehr auf die Höfer ſchieben.
Richter
Am Sonabend
(Noch etwas: der Hofmeiſter Prükner ſagte zu mir: „ ich weis nicht, „ Richter, ſuchſt du denn mit Fleis dunkel zu ſchreiben? “ Ich behaup - tete, ich wäre deutlich genug. Er: „ für ieden biſt du ſicher nicht ver - „ ſtändlich, und du kanſt mir glauben, ein Bürger wenn er dich lieſet, „ weis ſich gewis an vielen Stellen nicht zu helfen. “ Weſenigs iüng - ſtes Kind ſtarb und ſein Mädgen hinkt.)
Da Sie von ſovielen Geſchäften und Büchern und Manuſkripten umgeben ſind: ſo wil ich die erſtern durch meinen Brief vermehren, weil ich die leztern vermehret habe und weil mein Aufſaz „ über einen „ Zerſtreueten “, den ich Ihnen am 20 Jenner ſchikte, unter ſo vielen Papieren leicht ſich verlieren kan.
5Meine Bitte iſt, daß Sie mir ſein Schikſal ſchreiben. — Ich habe die Ehre mit volkomner Hochachtung zu ſein
Euer HochEdelgeboren gehorſamer Diener Fried. Richter
Mein guter Fromman! Die Theologen haben vier lezte Dinge: ich habe in dieſem Briefgen blos vier verſchiedene oder erſte: mich — Thiek — Fichte — und das Bier.
Leben Sie froh und bringen Sie Ihrer verehrten Frau einen recht herzlichen Grus von mir! —
J. P. F. Richter
Wenn Ihnen ein leuchtender Johanniswurm etwas hilft: ſo kömt er vielleicht geflogen. Eigentlich wolt’ ich nach dem Eſſen erſcheinen und der Wärme, nicht dem Licht nachgehen.
Richter
Darf ich abends um 6 Uhr mich auf Ihr Kanapee, verehrte Freundin, mit einem ſchönen guten Mädgen von 15 Jahren ſezen, dem ich ſo gern Ihre Bekantſchaft gönte? Es iſt ein Fräulein von Bek, das ich aus Hildburghausen in die Penſion der Md. Maier mit - gebracht. Sie wird Ihnen gewis ſo gut wie den Herderschen gefallen. — Guten Morgen!
Richter
Verzeihen Sie, gnädige Frau, daß ich erſt heute antworte. Sie können hier ohne allen Zwang der Etiquette, die Ihnen ja überhaupt mehr zu dienen als zu befehlen hat, Ihre Beſuche machen. Die ſchönen „ Schweſtern von Lesbos “wil ich Ihnen heute noch — da ich nicht verreiſe — zuführen. Leben Sie wohl und möge der Himmel, der ſeine Heiterkeit verloren, die Ihrige nicht ſtören! —
J. P. F. Richter.
Innigen Dank für alle Erinnerungen und für den Vorſaz und für die Gabe, wiewohl alles Gabe iſt!
Warum wurde aus dem ſchönen Himmel über uns keiner neben uns? — Denken Sie aber an Wiederholung; nur ſagen Sie es uns7 voraus, damit nicht Ahlefeldt verliere, der immer morgends wie jezt auſſer Hauſe iſt.
Was braucht der Frohe weiter in ſeinem Danke zu ſagen als daß er es iſt? — Leben Sie wohl!
Richter
Auch wenn es nicht gerade ſo wäre, daß Sie von Berlin und ich nachher von Ihnen und Berlin ſchiede, ſo würd’ ich doch heute mit Freuden kommen — und mit noch gröſſern dazu —; aber jezt iſt Ihre Bitte blos meine ſtärkere. Auf Wiederſehen! Das Wiederſehen komt mittags — Und nachher ſag’ ichs wieder, wenn ich gehe; und das komt auch einmal! —
J. P. F. Richter.
Leider giengen wir beide Ihnen, Freundin, fruchtlos entgegen. Noch dazu hab’ ich mich in namhafte Koſten geſezt und gebakne Forellen für Sie alle angeſchaft. Kommen Sie noch bald genug, ſo bitt’ ich Sie zu unſerer Fiſchpfanne zu fliegen. Im andern Falle bitt’ ich Sie, dieſe angebotne Gaſterei für eine empfangene dankend zu halten. Gute Nacht!
Ihr Gaſt-geber R.
Ob gleich in der Dedikazion an den Herzog von Gotha — betitelt „ Unterthänigſtes Dedikazions-Geſuch pp “— nichts enthalten iſt als Lob, nur aber in ungewöhnlicher Einkleidung, weil ein Fürſt von ſo8 ungewöhnlichen Talenten ein pikanteres verdient als gewöhnlich die Schwerfälligkeit der deutſchen Dedikatoren gibt: ſo hab’ ich die gedachte Dedikazion doch vorher an den Herzog ſelber den 29ten July mit der Frage abgeſchickt, ob er ſie erlaube. Seine 6 Seiten lange erſte Antwort voll Scherz, Witz und Phantaſie und Güte gehört aus Gründen, die ihn ſelber angehen, nur für meine Augen. Auf meine Antwort darauf, daß ich ſeinen Scherz als Einwill [ig] ung des Drucks annähme und die Dedikazion abſchickte: bekam ich den zweiten Brief, der wie der dritte hier zur Anſicht beiliegt und worin das Ja für jeden aus [ge] drückt iſt, der Witz verſteht. Von beiden Briefen kann ich aber aus Ehrfurcht für den Herzog keine Kopie erlauben. Die Wahrheit dieſes alles bekräftige ich hier an Eides Statt und mit meinem Siegel. Bayreuth d. 4. Sept. 1804
Jean Paul Fr. Richter Legazionsrath
Sollte der H. Zenſor — nach Vorlegung dieſer 2 Herzoglichen Briefe und meiner Verſicherung — wider alle Wahrſcheinlichkeit noch das Imprimatur verweigern: ſo laſſen Sie die Dedikazion freilich weg; ſagen Sie ihm aber, daß ich dann zwar nicht wüßte, was der Herzog dazu ſagen würde, der ſie erwartete, daß ich aber wüßte, daß ich ſie dann einzeln in Hamburg ſammt einer ſatiriſchen Vorrede drucken ließe, welche ihm nicht gefallen würde.
Note: Da ich mit dem Herzoge in der ſchönſten Verbindung ſtehe: ſo erlaubt er mir leicht den ſcherzhaften Solo-Abdruck der Dedikazion und der Satire über das Verkennen ihrer Abſicht.
Guten Morgen! Sollteſt du in meiner Brief-Rieſentaſche Benekens Aufſätze finden, die ſich leicht mit ihrer Dicke verrathen: ſo lege ſie mir bei Seite, weil Holdefreund, der nach Meiningen geht, ſie zu Wagner mitnehmen will.
Ich möchte wiſſen, ob heute am Aſcher-Dienſtag in dieſer Aſcher - Zeit irgendwo öffentl. großer Spaß wäre.
R.
Auf Ihre werthe Antwort vom 25ten Sept. hab’ ich wieder eine Frage zu thun. Sie wünſchen ein Jahr Aufſchub der Herausgabe des dritten Theils. Wenn Sie von dieſer Meſſe an das Jahr rechnen, alſo bis M [ichaelis] M [eſſe] 1810: ſo iſt mir dieſer Verzug recht angenehm. Verſtanden Sie aber die Oſtermeſſe 1811: ſo kommt die neue Biographie, die ich dieſem Theile geben wollte und an deren Vollendung ich ſchon 3 Jahre lange gehindert wurde, in ein anderes Werk, und ich würde im 3ten Theile wenig mehr als ſchon gedruckte Aufſätze zu geben haben.
Da wir höchſt wahrſcheinlich jetzt in einen langen Friedensſtand hineinverſetzt, wenn nicht gezwungen werden: ſo wird gewiß in einigen Jahren der Buchhandel, bei der jetzt angeregten Energie der Deutſchen, ſeine größten Wunden geſchloſſen haben.
Leben Sie recht wol! Und antworten Sie mir bald.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Verzeihen Sie, verehrteſter Herr Oberkirchenrath, einer warmen Bitte eine kurze Nachricht. Beide betreffen das künftige Schickſal des hieſigen Profeſſ. Wagner bei der Beſetzung zweier erledigten Profeſſuren. Es iſt nur das kleinere Lob, wenn ich ſage, daß er eine gute „ Anthropologie “, eine „ Logik “, eine „ Religionslehre “und „ Beobachtungen und Bemerkungen über die Erziehung des Menſchen „ durch die bloße Natur “herausgegeben. Sein größtes iſt ſein mit Lehrer-Wärme und Treue angewandtes Talent für Erziehung und Unterricht. Da er in Sprachen und überall die Saite langſam zum rechten Tone hinauf ſtimmt und alſo die Gefahr vermeidet, zu über - ſtimmen oder zu zerſprengen: ſo thut er alle ſeine Schritte nur vor - wärts, wie ich an meinem eignen 8jährigen Sohne finde, den er blos täglich 2 Stunden in Latein, Geſchichte und Geometrie unterrichtet. Er hat die höchſte Begeiſterung ſeiner Zöglinge für ſich, ob er gleich (oder vielmehr eben darum) die Strenge der ältern Lehrer, nicht die10 Schlaffheit der neuern hat, welche jeden Caca du Dauphin ad usum Delphini zuzubereiten wiſſen. Aus den öffentlichen Prüfungen ſeiner Primaner, Sekundaner, Terzianer geh’ ich nie ohne ein erhebendes Gefühl heraus, das ihnen und dem Vaterlande Glück wünſcht. Sein Wunſch nun iſt, daß er bei den neuen Beföderungen (ähnlich ſeinen Schülern) hinauf rücke. Zum Glücke trag’ ich dieſen Wunſch einem Manne vor, bei welchem ſich zwei ſonſt nicht immer verbundne Dinge, in ſeltenem Grade vereinigen, Einſicht und Einfluß. —
Ich weiß nicht, ob mein Freund Jacobi Ihnen meine Fürſprache für Knippenberg mitgetheilt, welcher als Religionslehrer, der bei Fellenberg in der Schweiz 72 Schulmeiſter gebildet, Empfehlung verdient. —
In der nahen 2ten Auflage der Levana werd’ ich die Freude genie - ßen, mit Ihrem trefflichen alt-ächten Buche über Humanismus ꝛc. recht warm eins zu ſein.
Leben Sie froh in Ihrem fruchtbringenden Kreiſe.
Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
Nur drei Worte, beſter Hofrath! da H. Perret ſo eilt. Hier folgt alles. Das zweite Manuſkript geben Sie Ihrem Freunde Wenner, an welchen ich die Bedingungen des Verlags — 2 Louidor pro Bogen — nächſtens der armen Witwe wegen weitläuftiger ſchreiben will. Leben Sie froh!
Ihr J. P. F. Richter
Guten Morgen, beſter Alter! Gott ſegne dich für dein Lieben. Ich hab’ es ſehr nöthig. Jetzt muß man alles im Innern ſuchen. Habe Dank!
Dein Alter.
Die Länder - und Völkerkunde wünſcht’ ich weg; ſie kann eben ſo gut in einem Journaliſtikum zirkulieren wie eine Landkarte oder eine Grammatik. Der vorgeſchlagene Freimüthige hat blos den Fehler, daß er nicht viel taugt.
Hier ſend’ ich 6 fl. 40 kr. Subſkr. preis und 22 kr. Porto für die unmaleriſche Fußreiſe, und bitte um einen Empfangſchein ſo wie um die „ Subſkribentenliſte “und das „ gedruckte Oktavblatt “.
Richter
Mein Blatt, trefflicher Vertheidiger des Humaniſmus, iſt viel - leicht eben darum eine ſehr entbehrliche Begleitung für das andere beiliegende, deſſen Verfaſſer ſo ſehr immer in ſeinen Lehrrückſichten für die Ihrigen gearbeitet. Wahrſcheinlich kennen Sie Krausen früher ſchon als den Mitarbeiter am Merkur, deutſchen Muſeum, Jacobs philoſophiſchen Annalen, als Herausgeber des 2ten und 3ten Bands des Kosmopoliten und als Schöpfer anderer Werke, welche Fikenschers „ Geſchichte des illuſtren Chriſtian-Erneſtiſchen „ Collegii “(4tes St. 1809) vorzählt.
Ein Mann nun, welcher — noch außer den neuern Sprachen wie Spaniſch, Italieniſch, Engliſch ꝛc. — die zwei großen Flügel der Sprachwelt, Griechiſch und Lateiniſch, und dabei ſo viel Statiſtik und Hülfwiſſenſchaften und Geſchäftübung beſitzt und der alle dieſe Kräfte mit ſo viel Charakter, Feſtigkeit und Rechtſchaffenheit an - wendet, ein ſolcher Mann ſollte wol kein politiſcher Quietiſt bleiben müſſen.
12Sie, verehrter H. Oberſchulrath, haben zum Glück den Kreis, die Kraft, den Willen, um einen ſolchen Mann wieder ſtaats-mobil zu machen in dem rechten Wirkkreiſe. Ich mache aus Liebe für ihn und den Staat ſeine Bitte ordentlich zur meinigen.
Verzeihen Sie mir dieſe gutgemeinte Zudringlichkeit. Krause weiß nur, daß, nicht was ich ſchreibe.
Meinen innigſten Herzens Gruß an unſern philoſophiſchen Patri - archen Jacobi! Meine zur Oſtermeſſe erſcheinende „ Vorſchule “wird ihm mehr zuſagen als die erſte. Leben Sie froh im Doppel-Winter der Zeit.
Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
Das Quartier in Nürnberg wie es ſein ſoll.
Guten Morgen! Dem Träger der Preismedaille ſchickt mein herrlicher Freund Emanuel noch eine Miniaturmedaille, die eine für den Geber und Träger zugleich iſt.
Am kürzeſten Tage nur ein kürzeſtes Briefchen! Die mitfolgenden Bitten werden die meinige erklären und bekräftigen: daß nämlich der Pfarrer Weiß eine Zulage oder eine zulegende Stelle bekommen möge. Seinen Werth und ſein Unglück verbürgt mir mein Freund Emanuel; und nur mein bewährter Glaube an dieſen kann das Unter - ſtreichen ſeiner Bitte vermittelſt der meinigen rechtfertigen.
Sagen Sie Jacobi, ich habe einen langen Brief für ihn bereit, ſobald ich eine kurze Antwort von ihm zur meinigen erhalten habe. Ihr neues Jahr führe Sie froh durch das närriſche Erdentreiben!
Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
Guten Abend, lieber Otto! Meinen Dank für deine ſo frühe und fruchtbare Mühe mündlich. — Du weißt vielleicht nicht, daß ich mich jetzo aufs Sparen lege; daher greif’ ich häufig zu Truthühnern, bei welchen, da ich nur die Hälfte auf einmal braten laſſe, doch immer etwas erſpart wird. Morgen hab’ ich mittags nur die zweite Hälfte; und ich lade dich dazu ein, lieber Alter, du findeſt außer dem ½ Trut - hahn niemand als mich und famille. Komm ja; ſchon geſtern freuete ich mich darauf. — Eben läßt Enzel die Bezahlung der Penſion - Anweiſung mir melden.
Die Tonkunſt iſt die Heilige, die Madonna unter den Künſten; denn ſie kann nichts gebären und darſtellen als das Sittliche. Glücklich iſt14 eine Prieſterin dieſer Madonna und ein Geſang wird ihr nur ein anderes Gebet! —
Zum Andenken für Fr. Marie von Welden — Von Jean Paul Fr. Richter
Baireuth d. 14ten Jun. 1816.
Sie wollen immer geben, vortreffliche Freundin, ſogar in der Ab - weſenheit; und ſo wollen Sie meiner Emma noch von Karlsbad aus ſchöne Tage ſchicken. Aber Sie haben ihr, — wenn ſie nicht verwöhnt werden ſoll — genug blaue Himmel gegeben, wenn Sie ſie bis [zu] Ihrer Abreiſe auch zu einer beſtimmen. Irgend ein Retour-Zufall wird ſie ja wol aufnehmen. Iſt es nicht: ſo wird ſie von mir oder meiner Frau abgeholt, obwol leider ohne die Ausſicht, der Geberin danken zu können. Belohne der Himmel ein Herz, das ſich ſelber durch ſeinen Werth belohnt, zum zweiten mal durch eine Wirklichkeit, die ſchöner iſt als die alltägliche!
Ihr J. P. F. Richter
Dr. Jean Paul Friedr. Richter
Baireut 1818.
Hochgeſchätzter Herr Profeſſor! Ihre Unſichtbarkeit, die ich lieber den Veranlaſſern derſelben wünſchte, wird meine Blättchen ſehr ver - mehren. Auf dieſem bring’ ich zuerſt eine Bitte des Prof. Voß — die er, wie er ſchreibt, an jenem Luſtabend nicht anbringen konnte — ihm durch mich nur 2, oder 3 Beiſpiele Ihrer grammatiſchen Ent -15 deckung im Homer auzugeben. Eine neue muß freilich den im Homer verſteinerten Vater Voß überraſchen. — Hier folgen mit Dank die Journale. Der Himmel beſcheere mir einmal Literaturzeitungen durch Sie — und wo möglich, von Eſchenmayers Archiv die nach dem 1ten Stücke des 4ten Bandes herausgekommenen neuen Stücke. — Im Herbſt und Winter muß unſerer Unſichtbarkeit auf irgend eine Weiſe abgeholfen werden.
Ihr J. P. F. Richter
Meine Frau hat in Berlin vielleicht die Freude, ſelber Sie zu ſehen. Dieſes Blättchen ſoll nur den Empfang des ganzen Honorars für den Hesperus beſcheinigen. Die Freiexemplare ſind mit der Buch - händlergelegenheit — die langſamſte aller deutſchen Fahrgelegen - heiten — natürlich noch nicht angekommen. — In Löbigau vergaß ich Ihnen unter ſo vielen frohen Zerſtreuungen das zu ſchreiben, was ich dem guten Haug in Stuttgart ſo gewiß verſprochen — nämlich die Frage an Sie, ob Sie nicht den Verlag ſeiner ſämmtlichen epi - grammatiſchen, lyriſchen und anderen Werke gegen ein geringes Honorar übernehmen möchten. Nicht blos ſein ſeltener Witz, auch ſein trefflicher gutmüthiger Charakter, welcher die Satire nur ins Dichten, nicht ins Leben hineinnimmt, verdienten wol die Erfüllung ſeines Wunſches. Melden Sie ihm bei Gelegenheit wenigſtens das Halten meines Worts.
Aber, guter Reimer, wie ſoll es mit dem komiſchen Roman gehen, — inſofern er nämlich überhaupt gangbar wird, — wenn das Buch in Heidelberg gedruckt ſoll werden und doch vorher in Berlin zenſiert? Leider kommen darin viele — obwol ſchon fünf, ja 7jährige — Satiren auf Fürſten im Allgemeinen vor, zumal da der Held ſich für einen gebornen hält und nur ſeinen Vater ſucht? —
Melden Sie mir etwas Frohes über den Ausgang Ihrer polizei - lichen Mishandlung.
Verzeihen Sie den Oelſchmutz, den ich dem augenblicklichen Ver - derbnis meiner Marquet’schen Lampe verdanke — als wäre ſie16 auch [unter] Polizeiaufſicht — und den ich Ihnen mitſchicken muß, da zum Umſchreiben keine Zeit vorhanden. — Leben Sie wol, von mir ſo ſehr geliebter und geſchätzter Reimer.
Ihr J. P. F. Richter
Mein guter Max! Dein letzter Brief vom 27ten Febr. war mir deiner Geſinnungen wegen der erfreulichſte; aber er brachte auch einen Schmerz mit. Nämlich den 18ten Febr. haben wir an dich ein frankiertes Paket in Wachsleinwand auf die Poſt gegeben, mit der Aufſchrift „ Werth 10 fl., abzugeben im K. Rektorat der Studien - anſtalt “. Darin waren Weſten, Halsbinden, 10 fl., 1 Pfefferkuchen, ein langer Brief von mir und einer von der Mutter. Hätteſt du das Paket noch nicht: ſo laufe ins Rektorat, oder dann in die Poſt. NBSchreibe aber uns auf der Stelle, ob du es bekommen oder nicht. Deinen heutigen Brief beantwort’ ich im nächſten. Schreibe mir, warum du aus deiner vorigen Wohnung ausgezogen, und ob du noch deinen Stubengenoſſen haſt und beantworte alles in meinem vorigen Brief ausführlich. Du biſt doch nicht mit den lieben Schlich - tegrolls zerfallen? — Wir ſind alle geſund. Emma iſt in Konrads - reuth. — Dein Brief hat mich gerührt und den Schmerz über die Verſpätung des Pakets verdoppelt. Lebe wol!
Dein treuer Vater Richter
Iſt mit einem akademiſchen Diplom eine Einnahme verbunden oder eine Arbeit?
Geliebter Max! Wie es mich dauret, daß Du ſo lange in Ungewisheit über uns bliebſt, kann ich Dir nicht beſchreiben. Jetzt wecde ich nicht eher glüklich ſein als bis ich mir den Empfang dieſes Briefes denken kann. Du guter Max! wenn Du nur froh wäreſt und es Dir an Nichts fehlte! Wir leben hier angenehmer als ſonſt. Durch die Anweſenheit eines Prinzen Pius von dem Du wohl wirſt gehört haben, iſt der Vater öfter zu Mittag aus, weil dieſer ihn einlädt. Er will ſogar den 21ten März zu Mittag feiern, und der Vater iſt im Voraus eingeladen wie auch den Abend bei Herder, Oſtreicher, und ſ. w. Eine Gräfin Schönburg mit ihrer Tochter, Gr.17 Düben hat auch rechte Freude den Vater zu ſehen, und wir brachten ein paar an - genehme Abende bei ihr und Fr. v. Welden [zu]. Emma wurde von der herrlichen Fräulein v. Re [izenstein] nach Conradsreuth abgeholt, und ſie genießt endlich das längſt verſprochne Vergnügen. Morgen bin ich zum Caffee bei der Rendantin, deren Caroline ich einen Shawl für 7 ½ fl. geſchenkt habe. Herr von Mann dankte neulich dem Vater für ſeinen Beitrag zur Eos, und ſchrieb dabei er habe ſo viel Gutes von Dir gehört, und er werde Dich nächſtens zum Eſſen einladen. Er hat dem Vater Wohnung, Koſt, und ſeine Equipage angeboten, wenn er nach München käme. Auch der junge Welden hat mit Freude geſchrieben daß er Dich zuweilen ſähe. Wenn ich doch auch nach M. reiſen könnte, um Dich zu ſehen mein Max, allein nach meiner Berliner Reiſe deren Nachgenuß für meine ganze Zukunft mir ſüß iſt, darf ich vollends nicht daran denken. Nun lebe wohl mein Sohn! Odilie grüßt Dich innigſt. Kuß und Umarmung in Gedanken von Deiner Mutter
Caroline
Schreibe ja ob Du einen ſchönen Rock, Hoſen, und Strümpfe brauchſt. Ich habe es ja.
Der Überbringer dieß, H. Pfarrer Oestreicher, iſt ein katho - liſcher, aber viel hellerer Geiſtlicher als ſo mancher proteſtantiſche. Können Sie ihm auf ſeiner Bilderjagd — nicht metaphoriſcher, ſondern körperlicher Bilder — eines und das andere Gehege zeigen: ſo wird er Ihnen ſehr mit mir danken.
Ich ſehne mich nach meinen guten Stuttgartern, werde ſie aber doch nicht eher beſuchen als bis Ihre Urania unter ihnen iſt.
Der Plan Ihres künftigen Werks gefällt mir mit ſeinem Drei - Klange recht ſehr. Sie haben bei der ſeltenen Vereinigung von Kennt - niſſen, Einfällen und lyriſchen Ergießungen ein ſchönes Mittel, ſich immer zum Vortheile der Leſer zu unterbrechen, z. B. die Epigram - menreihe, gegen deren Überreiz immer eine Einmiſchung andern Stoffs ſo wohlthuend wirkt.
Der Herzog Alexander — der Bruder Ihres Herzogs Wilhelm — war einige Wochen in hieſiger Nähe; und ich habe mit ihm ſo ſchöne Stunden, nur mehre, verlebt als mit dem Ihrigen.
Grüßen Sie Reinhold und wer Ihr und mein Freund zugleich iſt und die lieben Ihrigen.
2 Jean Paul Briefe. IX. 18Ihr Jean Paul Fr. Richter
N. S. Da Sie wiſſen, daß ich aus der Wetterprophetenſchule bin: ſo will ich denn meine vor acht Tagen ſchon ausgeſprochne Weiſ - ſagung — die Ihnen wahrſcheinlich erſt nach der Erfüllung ihres kleinern Theils zukommen wird — Ihnen nicht vorenthalten, daß eine Dürre mit blauem Himmel bis in den Oktober hinein kommt; und ſchon vor Weihnachten viel Kälte.
Die reizende Urania möge meinen Arbeiten mein Schweigen ver - zeihen; beſonders da man vor ihr als der Fürſtin und als der geiſti - gen Schönſchreiberin doch nicht im Wochenkleide ſondern im Gala - ſtil erſcheinen muß. Freilich ſo gern ich ihre Hand auf dem Poſt - papiere ſehe: ſo wäre mir die Hand ohne die Feder noch 10 mal lieber. Verſichern Sie ſie meiner innigſten Verehrung, Wärme und — Sehnſucht.
dank’ ich herzlich für die ſchnelle Erfüllung meines Wunſches. Der Wein kam ſchon vorigen Sonnabend an und völlig in der Güte der frühern Probe. Alle übrigen Weinproben waren bei aller ihrer Rein - heit und Güte meinen Nerven zu ſtark. — Sind wir nur über die Nachtfröſte dieſer Woche hinweg: ſo hat der Wein auf dem Stocke nichts mehr vom Frühlinge zu befürchten, der mehr trocken als naß ſein wird und ſehr warm, ſo wie der Auguſt dieſes mal gewiß „ den Wein kochen “wird. — Ihren niedergelegten Haut Sauterne laſſ’ ich fleißig mit meinem noch übrigen Sauterne auffüllen; aber noch konnt’ ich keinen Käufer ausmitteln, weil man hier mehr Sinn für Wohlgeſchmack als Stärke hat. —
Meine Schuld beträgt | fl. | kr. |
Weinproben | 30. | 16 |
½ Oxhoft | 78 | 30 |
108. | 46. |
Dieſe tilge ich nach dem gewöhnlichen Abzuge mit der beiliegenden Anweiſung auf 103 fl.
Mit wahrer Hochachtung und Liebe Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
Guten Morgen, gute Minona! Eben da ich mein Frühſtück genom - men, fällt mir ein, daß ich um 9 ½ Uhr ein Nachfrühſtück bei Tarnow genießen [ſoll], wenn Sie mich dahin begleiten wollten? Fällt Ihnen daſſelbe auch ein? — Solche Geſchäfte müſſen immer zwiſchen den Raſiertagen vorgenommen werden, wo man ſelber als Opfer zwiſchen den Meſſern ſchwebt.
Der Meiſter der Tonkunſt brachte mir von meinem alten Freunde der Tonkunſt einen Gruß und lauter Erinnerungen ſchöner alter Zeit. Mein verehrter Langermann! Ich kann hier neben den muſikaliſchen Bothſchaften ſchreibend nichts ſagen als: Guten Morgen! Guten Abend! Gute Nacht! Gute Jahre! Gott führe [uns] einmal einander wieder an die Bruſt.
Der Ihrige Jean Paul Fr. Richter
Feiere, lieber einziger Bruder, deinen Feſttag ſo froh als die Deinigen um dich her, denen du alles biſt wie ſie dir alles! Und möge dein Jahr und dein Leben nichts ſein als der verlängerte Mai deiner Geburt! — Auch die Meinigen theilen meine Wünſche für dich.
2*20Dein treuer Bruder J. P. F. Richter
Der hier folgende ſtarke Wein heißt Sauterne-Wein. Die leere Bouteille gib mir zurück, da es mir immer an Flaſchen fehlt.
Da Sie mir bei der Verleihung der 800 fl. an Fraas im vorigen Jahre ſagten, ich brauchte mich in Rückſicht der Intereſſen — die ſchon den 8ten Febr. fällig waren — blos an Sie zu wenden: ſo ſend’ ich Ihnen nebſt Quittung noch 3 fl. 45 kr., um mit jenen den Wal - purgi Miethzins abzutragen.
Richter
Vierzig Gulden jährliche Intereſſen für das Kapital von acht - hundert Gulden rh., das mir Bäckermeiſter Fraas zu Stammbach ſchuldet, bekenne ich, in deſſen Namen vom H. Banquier Schwa - bacher ausgezahlt erhalten zu haben.
Baireut den 17ten Febr. 1824Dr. Jean Paul Fr. Richter Legazionrath
Verehrte Freundin! Wol hab’ ich das Briefſchmuckkäſtchen er - halten. Aber nicht blos mein Vertrauen auf Ihr Poſtvertrauen, daß auf der fahrenden Poſt ſelten etwas verloren geht, ſondern haupt - ſächlich meine Augen, bei deren wachſender und ſtörender Entkräftung ich alles Schreiben verzögere oder vermindere, tragen die Schuld des Aufſchubs. — Dieſe und das Wetter nehmen mir wieder das Reiſen. — Ich habe keine Muße zum Danke und zweiten Durchgehen Ihres lieben langen Briefs; aber alles was Sie gethan haben und thun werden mit den geliebten Seelenreliquien, hat und bekommt meinen vollen Beifall. — Der kräftige Gemahl ſei herzlich gegrüßt! — Gott ſtärke und erfreue Sie wie bisher! — Auch das mir unvergeß - liche Paulus-Haus empfange meine Wünſche und Grüße.
Ihr treuer Jean Paul Fr. Richter
Meine alten, aber nie veraltenden Wünſche für Sie bring’ ich wieder mit der Hoffnung ihrer Erfüllung. Ihrer liebenden Seele wird immer ein aufrichtiger Wunſch ein erfüllter ſein; denn die Gabe, die er bringt, iſt die Liebe, die ihn gebar.
An feſtlichen Lebens Abſchnitten ſollte der Menſch in die Ver - gangenheit blicken, um darin ſeine Zukunft aufzuſuchen. — Mögen Sie heute, Verehrungwürdige, Ihren Blick auf die Geſchenke der Vergangenheit richten, die als wachſende Blumen der Freude um Ihre Gegenwart blühen, um dem Unendlichen für die Bürgen einer ſchönen Zukunft zu danken! —
Mit unveränderlicher Verehrung
Ihrer Exzellenz ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
Höchſt geſchätzter Herr Kammerherr! Die Pferde haben geſtern meinem Körper ſo wenig geholfen als wären ſie Aerzte. Vergeblich wollt’ ich ihm heute die Erlaubnis abdringen, ein Vergnügen, das ich ſo lange den ganzen Sommer ſo wie dieſen ſelber entbehrte, zu genießen. Aber das zweibeinige kranke Ding will nicht, das wie Deſpoten einen deſto längern Zepter führt, je ſchwächer es ſelber iſt.
Entſchuldigen Sie damit meine heutige Unſichtbarkeit höchſten Orts. Eine geſündere Zukunft wird mir hoff’ ich, einmal günſtiger ſein und mich entſchädigen. — Ich wünſche Sie einmal abends bei uns allen zu ſehen, damit ich Ihnen für Ihr heutiges Entſchuldigen danken könne.
Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter.
Dieſes Mſpt, lieber Freund, komt Ihnen von meinem Freund Otto zu, dem ichs zum Durchſchauen geſandt. Ich bitte Sie um frühe Anzeige ſeiner Ankunft und um den erſten Probebogen. — Mir ſcheint es beſſer, die Anzeigen des Buchs — fals Sie deren einrücken laſſen — jezt ſchon zu übergeben, und darin etwan über „ den zukünf - tigen Lebenslauf “ein erläuterndes Wort zu ſagen. Der Titel Kon - jekturalbiographie komt mitten ins Buch vor die poetiſchen Epiſteln.
Leben Sie wohl! Richter
Blos um die Freude zu haben, an Sie zu ſchreiben, ſend’ ich dieſes leere Blättgen, in der Hoffnung der größern, daß Sie antworten. An einen Freund iſt ein Briefchen ein Brief, es mag darin ſtehen oder fehlen was will.
Der Überbringer, H. D. Hudtwalker aus Hamburg, der auf Isola bella, in der Schweiz und folglich unterwegs geweſen, wird ſich leicht ohne mich empfehlen.
Die Reiſe meines Feldpredigers Schmelzle, und die Badreiſe des D. Katzenbergers ſind jetzt heraus. Hätt’ ich nur Ihr Urtheil darüber! Indeß ſind ſie meine rein-luſtigſten Erzeugniſſe.
Geben Sie mir Nachrichten über Ihren Schreibtiſch — und Ihr Leben und Ihren Kleinen, der nun gewiß keiner mehr iſt.
Herzliche Grüße an dieſe Drei!
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Nachſchrift. Beinahe hätten Wilhelm und mein Wunſch mich ſchon heute wieder in Ihr Haus verlockt.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1 S. 4°. Präsentat: empfg. d. 29ten do. K: Bd. I, 209, Nr. 166 (27. April).
3 ,9 Meißner: s. Bd. I, 552, Nr. 54. 14 Aufsatz über die mensch - liche Haut: s. Bd. I, 476, zu Nr. 165.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1 S. quer 4°. 4,8 abgeſchoſſen] vielleicht abgeſchaffen 10 unglükſelig] aus unglükſeelig 14 — 17 am Rande angestrichen, wohl nicht von Jean Paul 19 Sonabend] aus Sonnabend 20 — 25 am obern Rande nachgetragen 23 du] aus ich
Datiert nach Bd. I, 218,28 (Beckmanns Kataloge); die Mixturen waren im Juli 1786 erschienen (Bd. I, 215, Nr. 177). 4,3f. Buch über die Frei - mäurer: es handelt sich zweifellos um das von E. A. A. von Göchhausen anonym herausgegebene Werk „ Enthüllung des Systems der Weltbürger - Republik, in Briefen aus der Verlassenschaft eines Freimaurers, wahrschein - lich manchem Leser um zwanzig Jahre zu spät publiziert “, Rom (Leipzig bei Göschen) 1786, das in der Allgemeinen Literaturzeitung v. 16. Juni 1786, Nr. 143, sehr lobend rezensiert wurde. 3 Christoph Otto. 10 Quintus war seit August 1785 Richters Mitschüler Johann Nikolaus Prückner (oder Brückner, 1758 — 1820), der vorher als Hofmeister tätig gewesen war, s. Weißmann, Matrikel des Gymnasiums zu Hof (1914), Nr. 968. 14 Francis Bacon, „ Historia vitae et mortis “, London 1623. 24 Bei dem preußischen Rittmeister Karl Gottlob Adolf von Wessenig wurde später Johann Bern - hard Hermann Hofmeister (Schreinert S. 133).
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1 S. 4°. Präsentat: empfg. d. 14. do. K: Bd. I, 328, Nr. 366 (15. März).
Vgl. Bd. I, 319, Nr. 355†. Der am 13. Januar 1791 für die Thalia einge - sandte Aufsatz war also nicht die „ Supplik der Schikanedrischen Truppe “, sondern die Ende 1790 entstandene „ Schilderung eines Zerstreueten “24(II. Abt., III, 312 — 17), eine Vorstufe von „ Freudels Klaglibell “. Schiller, damals in Jena und schwer krank, wird das Manuskript wohl nicht gesehen haben.
H: Goethe - u. Schiller-Archiv, Weimar. 4 S. 8°. Präsentat: 1799. M [icha - elis] / Messe. K: Bd. III, Nr. 325. 5,7 Hildburghausen d. 8 Oct.] aus Weim. d. Octob. 99. 9 oder erſte] aus Dinge 13 mus] nachtr. 17 zu oft und zu ſehr] aus oft 18 dem Poeten] aus der Poeſie 20 waren] aus ſind 21 alles] nachtr. 22f. die Phantaſien über die Kunſt —] nachtr. 30 lies] aus laſſe
5 ,8 vier letzte Dinge: vgl. Bd. V, 82,6. 11 Nacht in Jena: s. Bd. III, 232,33. Gemahlin: Johanna, geb. Wesselhöfft (1763 — 1830). 16 „ Prinz Zerbino oder die Reise nach dem guten Geschmack “im 1. Bande von Tiecks „ Romantischen Dichtungen “, Jena (Frommann) 1799; der 5. Akt spielt z. T. im Garten der Poesie, in dem Dante, Ariost, Petrarca, Tasso, Cervantes, Hans Sachs, Sophokles, Shakespeare erscheinen. Die anderen Tieckschen Werke s. Register. 26 Niethammers Journal: s. Bd. III, 198,30.
H: Aukt. Kat. LXXX K. E. Henrici (Nov. 1922), Nr. 1033. 1 S. 12°.
Möglicherweise Antwort auf Karoline Herders Billett Nr. 211 (Bd. III, 556), das Jean Paul zum Abendessen einlädt.
H: Ericsbergsarkivet, Autographensammlung, deponiert im Schwedischen Reichsarchiv, Stockholm. Adr. auf der Rücks. : Demoiselle Schroeder. 6 ,11 ein] aus eine 13 gut] nachtr.
Das Billett fällt zwischen 14. Okt. 1799, an dem Jean Paul mit Auguste von Beck von Hildburghausen nach Weimar zurückkehrte (s. Bd. III, 474, Nr. 328), und 30. Okt. 1799, wo Auguste im Herderschen Hause Aufnahme fand (s. Bd. III, 244, Nr. 334).
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. Adr. auf der Rücks. : Frau Gräfin v. Schlabrendorf.
Datiert nach Bd. III, 368,20f. und 371,12ff. „ Die Schwestern von Lesbos “: von Amalie von Imhoff, s. Bd. III, 247,8f., 368,14.
H: Kat. 502 Stargardt (1952), Nr. 122. Adr.: Frau von Scheve.
Vgl. Bd. IV, 1, Nr. 3†. — Der gleiche Katalog verzeichnet unter Nr. 121 aus einem undatierten Brief Jean Pauls an Frau von Scheve die Worte: „ Innigen Dank für alle Erinnerungen und für den Vorſaz und für die Gabe, wie - wohl alles Gabe iſt! Warum wurde heute aus dem ſchönen Himmel über uns keiner neben uns? “
H: Kat. XXXII Gutekunst & Klipstein, Bern 1944, Nr. 172. 1 S. 8°, 4. S. Adr.: Frau Gräfin v. Voß.
Der Katalog gibt irrig die Oberhofmeisterin Sophie Marie v. Voß, geb. v. Pannwitz, als Adressatin an; es handelt sich um die Tochter der Frau Karoline v. Berg, s. Bd. IV, 54,19 †.
H: Prof. Küster†, Gießen. 1 S. 7,23 Ihr] darüber gestr. R.
Nach Orthographie und Handschrift jedenfalls vor 1804.
H: Universitäts-Archiv Jena. Jean Pauls Brief an den Zensor eigenh., 3 S. 8° mit Siegel; der Brief an Frommann in Abschrift von dessen Hand in einem Brief an den Dekan der philosophischen Fakultät in Jena, Prof. J. H. Voigt, vom 14, Sept. 1804, mit dem Frommann die Dedikation noch einmal übersendet und dazu einleitend bemerkt: „ Verleger und Verfasser — beide über diese Verzögerung auf mich empfindlich, dringen auf die Be - schleunigung der Ausgabe; so kann ich ohnmöglich einem der Herren Minister in Gotha die Sache zur Entscheidung vorlegen, noch weniger selbst aus Achtung für Sr. Durchlaucht nicht, meine Vollmacht so weit übertreten, Seine ganz eigentlichen Privat Briefe zu einem Akten Stücke werden zu lassen. Ohne in dieser Sache auch nur im mindesten Parthey zu nehmen muß ich doch wünschen sie friedlich beendigt zu sehen, und nur in dieser Hinsicht halte ich mich verpflichtet noch zu bemerken daß sie auf keinen Fall ungedruckt bleibt. Der Verf. schreibt mir bey Übersendung aller dieser Papiere: “J: Hesperus Nr. 22 (Okt. 1961), S. 15 u. 18. 8 ,3 gedachte] nachtr. 4 abgeſchickt] aus geſchickt 5 erſte] nachtr. 9 Ja] danach gestr. ſo wie [nachtr. z. B.] der [nachtr. wiederholte] Wunſch, daß ich nach Gotha ginge, 11 für den Herzog] nachtr.
Vgl. Bd. V, Nr. 10† und den Aufsatz von Herbert Koch (Jena): „ Neue Zeugnisse zur Vorgeschichte von Jean Pauls Freiheits-Büchlein “, Hesperus Nr. 22. 8,3 29ten Juli: vielmehr 16. Juli, s. Bd. IV, 303, Nr. 485; vom 29. Juli ist Jean Pauls Antwort auf den ersten Brief des Herzogs datiert (Nr. 487). Die drei Briefe des Herzogs s. Bd. IV, 471, Nr. 354 u. 359, und Bd. V, 383, Nr. 2. — Da der Appell an den Zensor erfolglos blieb, kam es zum Solo-Abdruck der Dedikation in „ Jean Pauls Freiheits-Büchlein “(1805).
Dr. Heinrich Meyer, Emmaus, USA. Präsentat: Fastnacht, den 14 Febr. 9.
Vgl. Bd. VI, 435, zu Nr. 87. 8,30 Holdefreund: s. Bd. IV, 204,20.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 2 S. 8°. K: Bd. VI, Nr. 166.
S. die Anmerkungen zu K. Der dritte Teil der „ Vermischten Schriften “sollte das Leben Fibels enthalten, das dann aber gesondert 1812 bei Schrag in Nürnberg erschien.
H: Dr. Ludwig Döderlein, München. 4 S. 8°. K: Bd. VI, Nr. 504†. J: Sinn und Form, 11. Jg. (1959), Nr. 2, S. 213. 9 ,32 8jährigen] nachtr. 10,10f. bei Fellenberg] nachtr.
9,25 — 27 Wagners Werke s. Register; vgl. I. Abt., XII, 400 (Levana § 156). 10,2 öffentliche Prüfungen: vgl. Persönl. Nr. 173. 10 Knippenberg: s. Bd. VI, Nr. 499 und 507. 13 — 15 Vgl. I. Abt., Bd. XII, 73,29ff.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1 S. 8°; flüchtige Schrift. Auf der Rücks. von fremder Hand: Rechnungskommissär Rochholz [?] aus Baireuth schickt Grüße. A: Bd. VI, 616, Nr. 178.
Mit Jungs und Dobenecks Manuskripten; vgl. Bd. VI, 596, Nr. 28 und 31, und 615, Nr. 165.
H: Dr. Hans Zeller, Zürich. Präsentat: Sonnabend, den 21 März 12.
Dank für Geburtstagsglückwunsch.
H: Dr. Wilhelm Ament, Bamberg.
Die Liste verzeichnet 18 Zeitschriften, darunter das Modejournal, die (Neueste) Länder und Völkerkunde (Weimar), das Morgenblatt, das Schlegelsche Museum, Kotzebues Erheiterungen, die Zeitung für die elegante Welt, die Hallische Literaturzeitung. Der erste der 8 Unterzeichner, Pöllnitz, schlägt am 10. Dezember noch den Freimüthigen vor.
H: Dr. Heinrich Meyer, Emmaus, USA. Von Buchner quittiert.
Unsichere Datierung nach dem vorigen. Möglicherweise handelt es sich um „ Meine Fußreise im Jahre 1809 “von J. G. E. Maaß, Wittenberg 1811; die Reise führt u. a. durch das Vogtland.
H: Dr. Ludwig Döderlein, München. 3 S. 8°. K: Bd. VI, Nr. 707 (8. Dez.). J: Sinn und Form, 11. Jg. (1959), Nr. 2, S. 214. 11,18f. das andere bei - liegende] aus ein anderes 12 ,9 Doppel -] aus doppelten
27Empfehlungsbrief für Krause, vgl. Bd. V, Nr. 232†. 11,22 Annalen der Philosophie, hrsg. von L. H. Jakob (1795 — 97). 12,8f. Die neue Auflage der Vorschule war weniger freundlich gegen die neue (Schlegelsche) Schule als die erste.
H: Baronin Baligand. K: Bd. VI, Nr. 907: vgl. auch Nr. 906†.
Die geplante Übersiedlung nach Nürnberg unterblieb.
H: Bibliothek des Hist. Vereins f. Oberfranken, Bayreuth, mit folgender, vom 21. März 1854 datierter, nicht unterzeichneter Erläuterung: „ Vor - stehenden Zettel, in welchen die Miniaturmedaille (ein Ducaten) einge - wickelt war, hat Jean Paul im Herbst des Jahres 1814 nach dem Tage der Preisevertheilung dem damaligen Professor Wagner zur Einhändigung an den Preisträger überschickt ... “
Vgl. Bd. VI, 599f., Nr. 55.
H: Dr. Ludwig Döderlein, München. J1: Frankenspiegel, 1. Jg. (1950), Nr. 11, S. 5. J2: Sinn und Form, 11. Jg. (1959), Nr. 2, S. 216.
Vgl. Bd. VII, Nr. 47†.
H: Dr. Hans Zeller, Zürich.
Datiert nach dem Schlußsatz; vgl. Bd. VII, 349, Nr. 125 (wo es 10. Dezember statt 10. November heißen muß). 13,21 Dank: vielleicht für die Bd. VII, 46,21 — 23 geäußerte Bitte. 28 Enzel: Emanuels Bruder; vgl. Bd. VII, 52,19.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. K: Bd. VII, 71, Nr. 188†. 14 ,1 wird] aus ſei 3 Von] aus von
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1 Bl. 8°; ½ S. von Karoline, $$\nicefrac{2}{2}$$ S. von Jean Paul. 14,1 4 Ihrer] aus ihrer
Das erste Blatt des Briefes, das vermutlich Anrede und Datum enthielt, hat Karoline abgeschnitten und zurückbehalten, da es „ gar zu viel Unver - nunft “enthielt. Über die Adressatin s. Bd. VII, Nr. 356†. Emma war wieder - holt in Hohenberg zu Besuch, s. Bd. VII, 82,22f. ; Frau von Schubaert hatte anscheinend geschrieben, daß sie nach Karlsbad reise, Emma aber noch in Hohenberg bleiben könne.
J: Johannes-Album, hrsg. von Friedrich Müller, 2. Teil, Chemnitz 1857, S. 193. (Aus der Handschriftensammlung von Karl Constantin Kraukling.)
28J ist überschrieben: „ Ein Reim Jean Pauls! “ Es handelt sich aber um ein Sprichwort, s. Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon III, 1402. Diese Tatsache sowie das fehlende Datum und die ungewöhnliche Art der Unter - schrift machen das Blatt verdächtig. Über Kraukling s. Bd. VIII, 186, Nr. 302†.
H: Graf Rüdiger Adelmann von Adelmannsfelden, Ellwangen. 1 S. 14 ,30 den] danach gestr. alten 15 ,2 Vater] nachtr.
Der „ Lustabend “hatte vermutlich bei Heinrich Voß’ Besuch in Bayreuth im April 1819 stattgefunden. Voß hatte die Bitte wohl in dem Brief an Jean Paul vom Juni 1819 (Bd. VII, 477, Nr. 196) ausgesprochen. 15,4f. Das 1. Stück des 4. Bandes von Eschenmayers „ Archiv für den thierischen Magne - tismus “war 1818 erschienen.
H: Mrs. A. Alexander Robey, South Lincoln, Mass., USA. 3 S. 8°, mit Öl - flecken; aus dem Nachlaß von Ch. Tim. Brooks. K: Bd. VII, 314, Nr. 599†. J: Hesperus Nr. 13, März 1957, S. 43f. 15,12 in Berlin] nachtr. 20 gegen] davor gestr. für 23 verdienten] aus verdienen 29 fünf, ja 7jährige] aus fünf - jährige
Vgl. Bd. VII, 301, Nr. 573†. 15,18ff. Haug: vgl. 17,26 — 31. 26 komische Roman: der Komet. 35 Marquet’sche Lampe: s. Bd. VI, 342, Nr. 791†.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 4 S. 4°, etwas defekt; 1¾ S. von Jean Paul, 1¼ von Karoline, 4. S. Adr. von Jean Pauls Hand (mit Siegel - spuren): Herrn Studioſus Max Richter in München. Frei. Abzugeben bei H. Di - rektor v. Schlichtegroll. B: Bd. VIII, 445, Nr. 18. 16 ,10 frankiertes] nachtr.
Das Paket war angekommen, s. Bd. VIII 18,1f. ; aber die darin befind - lichen Briefe sind nicht erhalten. 16,19f. Bei Schlichtegrolls hatte Max liebevolle Aufnahme gefunden und sich mit dem jüngeren Sohn (Alfred) an - gefreundet, s. Bd. VIII, 34,18f. 20f. In Konradsreuth war Emma bei Reitzensteins, s. Bd. I, 468, Nr. 128, III, 538, Nr. 32. 33 Prinz Pius: s. Bd. VIII, 344, zu Nr. 81. 36 Herder: Emil, s. Bd. VIII, Nr. 363†. Östreicher: s. den folgenden Brief. Gräfin Schönburg und Tochter: s. Bd. VIII, 3,9†. 17,4f. Rendantin: Gottliebs Frau; die Tochter Karoline war Karoline Richters Patenkind, s. Bd. V, 377, Nr. 25. 6 Beitrag zur Eos: die „ Allegorische Vorstellung “, s. Bd. VIII, 5, Nr. 5†. 9 der junge Welden: Karl, s. Bd. VIII, 18,18 †.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 3 S. 8°. K: Bd. VIII, 67, Nr. 93†. 18 ,5 mit blauem Himmel] nachtr. 8 vor] aus zu 9f. Galaſtil] aus Galaſtile
2917 ,25 Urania: die Herzogin Wilhelm, s. Bd. VII, 279,1ff. 26 — 31 Vgl. Bd. VI, 414,18 — 25†. 23 — 34 Herzog Alexander: s. Bd. VIII, 57,12†. 35 Reinhold: offenbar verschrieben für Reinbeck, s. Bd. VII, 269,12.
H: Kat. 549 Stargardt (Nov. 1960), Nr. 233. 2 S. 4°; 4. S. Adr.: Herrn Kaufmann Richard Groote, Frankfurt am Main. Aufgegeben den 3ten April. K: Bd. VIII, 441, Nr. 20 (3. April).
Vgl. Bd. VIII, Nr. 225 u. 232.
H: Berlin. JP. Von fremder Hand unterschrieben: Jean Paul.
Vgl. Bd. VIII, 189, Nr. 312. Da Jean Paul schon am 6. Mai 1822, dem Tage nach seiner Ankunft in Dresden, an seine Frau schreibt, daß er sich jetzt mit ihrer Schwester Minna und deren Tochter Minona duze (Bd. VIII, 166,29), müßte dies Billett, in dem er Minona noch siezt, schon am Morgen nach der Ankunft geschrieben sein. Daß er da schon eine Verabredung mit Fanny Tarnow gehabt, ist auffallend, aber nicht undenkbar; s. Bd. VIII, 170, Fußnote.
J: Rivista Viennese. Collezione mensile, Vienna 1838, Bd. 2, S. 81. Datiert, wohl von fremder Hand: den 30. Mai 1812 [!].
Der Meister der Tonkunst ist Zelter, s. Bd. VIII, 183,15f. u. Persönl. Nr. 310. Langermann hatte 1805 Jean Pauls „ Wechselgesang “komponiert, s. Bd. V, 398, Nr. 183.
H: Bibliothek des Hist. Vereins für Oberfranken, Bayreuth. 1 S. 16°; 4. S. Adr.: Herrn Unteraufſchläger Richter.
Zu Gottliebs 55. Geburtstag.
H des Billetts: Koninklijk Huisarchief, s’Gravenhage. Präsentat: 17 Febr. 1824. H der Quittung: Dr. med. Philipp Hausser, Bayreuth.
Jean Paul zahlte mit diesen Zinsen ein Viertel seiner Wohnungsmiete, die nach Bd. VIII, 206, Nr. 344, jährlich 175 fl. betrug.
H: Heimatmuseum, Lahr (Schwarzw.). 1 S. 8°; 4. S. Adr.: Frau Hof - räthin Voß in Heidelberg. Frei Gränze. Poststempel: Baireuth 25 Jun. 1824. K: Bd. VIII, 443, Nr. 39. 20 ,23 bei] nachtr. 25 Dieſe] aus Sie 26 Muße] aus Muſſe zweiten] nachtr.
Vgl. Bd. VIII, 242, Nr. 405. Ernestine hatte die Briefe ihres Sohnes Hein - rich an Jean Paul zurückgeschickt; sie fanden sich aber nicht in Jean Pauls Nachlaß.
H: Dr. Ludwig Glatt, Genf. 2 S. 8°, gelbes Papier; 4. S. Adr.: An Ihre Exzellenz der [!] Frau Präſidentin von Welden. K: Bd. VIII, 280, Nr. 477†.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 2 S. 8°, gelbes Papier; 4. S. Adr.: Herrn Kammerherrn v. Malzen [!] Hochwohlgeboren [aus Hochwolgeboren] dahier. Unsichere Schrift, schräge Zeilen; zwischen Text und Unterschrift großer Respektraum.
21,25 f. höchsten Orts: vielleicht auf Malsens Mutter bezüglich, s. Register.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 1⅓ S. 8°. Präsentat: 29 Febr. [!] Adr.: Herrn Heinſius in Gera.
Vgl. Bd. III, 152,28 — 30. Mit dem Manuskript der Konjekturalbiographie.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. 2 S. 8°; 4. S. Adr.: Herrn Major v. Knebel, Jena d. Freundſchaft. 22 ,16 oder fehlen] nachtr. 22 rein -] nachtr. 25 dieſe] aus die
Über Hudtwalcker s. Bd. VI, Nr. 85†, und Persönl. Nr. 174f. Der Kleine ist Knebels Sohn Karl, geb. 1796; diese Drei: Knebel, seine Frau Emilie und der Sohn.
H: Schiller-Nationalmuseum, Marbach. Billett.
Wilhelm: Sophiens Bruder.