(Phare de Bayonne vom 13 Jan.) Nach glaubwürdigen Briefen aus dem Hauptquartier Espartero's kann ich Sie versichern, daß die nächsten Operationen mit Segura beginnen werden, und daß sie der Herzog persönlich leiten wird. General Ayerbe, der ihn begleiten wird, begibt sich heute von Mas de las Matas nach Alcoriza, wo er die dritte Division befehligen wird. Die Artillerie ist bereit, und eine große Zahl neuer Geschütze ist gestern auf dem Canal angelangt. Der carlistische Chef Llangostera hält Molinas, Castellote und Vilarluengo mit der Hauptmacht der Carlisten besetzt, die aus zwölf Bataillonen besteht. Der Rest ist in dem Königreich Valencia zerstreut. Cabrera ist fortwährend krank, doch nicht mehr so gefährlich.
(M. Post.) In der Hofversammlung, welche die Königin heute (14) Nachmittags im Buckinghampalast halten wird, werden Baron v. Brunnow und Baron v. Neumann, die sich auf besonderen Sendungen von Rußland und Oesterreich in England befinden, Ihrer Maj. durch Lord Palmerston vorgestellt werden. Baron v. Cetto, Baron v. Gersdorf und Hr. Dedel, die Gesandten Bayerns, Sachsens und der Niederlande, werden nach ihrer Rückkehr von zeitweiliger Abwesenheit Audienzen haben. Hr. Fortique, Botschafter des Staats Venezuela, wird seine Creditive überreichen. – Der preußische Gesandte, Baron v. Bülow, hat seine Rückkehr nach London bis gegen Mitte Aprils hinausgerückt. Die Angabe einiger Continentalzeitungen, daß er seine Botschafterstelle abgedankt habe, ist ganz und gar grundlos. Die Ursache, warum Se. Exc. nicht schon in diesem Monat auf seinen Posten zurückkehrt, ist der Tod seines Bruders; wegen dieses Trauerfalls hat ihm sein Monarch weiteren vierteljährlichen Urlaub bewilligt.
(M. Post.) Lord Torrington und der ehrenwerthe Obrist Grey gehen heute (14) Morgens auf einer besondern Sendung aus dem Buckingham-Palast nach Coburg ab, um den Prinzen Albert nach England zu geleiten.
Man liest im Argus: „ Prinz Albert hat den dringenden Wunsch geäußert, daß seine Vermählung mit Victoria der glückliche Anlaß zu einer aufrichtigen Versöhnung aller Glieder der königlichen Familie werden möge. Auch hoffen wir aufrichtig, daß der Erzbischof von Canterbury und andere Hochwürdenträger der Kirche dann wieder zu Hofe gehen werden. Die Reparationen, die im Buckinghampalast vorgenommen werden, kosten gegen 18,000 Pf. St. Die Arbeiten in der königlichen Capelle des St. Jamespalastes sind beinahe vollendet, nur für das Unterkommen der fremden Gesandten ist, durch eine sonderbare Fahrlässigkeit, bis jetzt nicht Vorsorge getroffen. Die Vermählung wird, wo möglich am 8 (Sonnabend), jedenfalls nicht später als am 12 Febr. (Mittwochen) stattfinden. Dienstag und Freitag, die dem Volksglauben als Unglückstage gelten, werden absichtlich vermieden. “– Der prachtvolle Hosenbandorden, den Ihre Maj. dem erlauchten Bräutigam verleihen wird, ist bereits fertig: Einfassung, Schnalle und das Motto (Honni soit qui mal y pense) bestehen aus Diamanten auf purpurrothem Sammetgrund. – Der Spectator gibt, unter der Aufschrift: „ Königliche Heirathsleibgedinge “, einen geharnischten Artikel vom radicalen Standpunkt zum Besten, den er also bevorwortet: „ Während englische Unterthanen auf gewaffnete Empörung und Hochverrath angeklagt vor Gericht stehen und schuldig befunden werden, während tausend und aber tausend Arbeiterfamilien im Land ihres täglichen Brods ermangeln, und eine dumpfe Gährung, drohender als je eine zuvor, in den unzufriedenen Massen kocht und wühlt, beschäftigen sich politische Kannegießer – gleich jener Bourbonischen Prinzessin, welche Pasteten für Brod substituiren wollte – mit Conjecturen über die Apanage des Gemahls der Königin. Die Vermuthungen schwanken zwischen 100,000, 50,000 und 30,000 Pf. St. jährlich, für welche letztere Summe sich der Herzog von Wellington erklärt haben soll. “ Der Spectator meint: 1) die von manchen Seiten angesprochene Analogie der 100,000 Pf. St. Apanage der Königin Wittwe könne darum nicht für diesen Fall gelten, weil diese eine politische Person in England sey, was Prinz Albert nicht seyn werde; 2) eine Pension, falls er seine königliche Gemahlin überleben sollte, möge man ihm immerhin aussetzen, zur Zeit aber sollte die große Civilliste der Königin (60,000 Pf. St. „ privy purse “, 131,260 Pf. für Gehalte der Hofhaltung, 172,500 Pf. für Küche, Keller und Marstall, 23,200 Pf. königliche Almosen - und besondere Dienstgelder, endlich 8040 Pf. nicht besonders angewiesene Gelder – zusammen: 395,000 Pf. St., was mehr sey, als selbst Georg IV in einer Zeit gehabt, wo der Geldwerth weit geringer war) vollkommen auch für den Gemahl mit ausreichend befunden werden. Der Spectator ergeht0162 sich hierüber in Auseinandersetzungen, in die wir ihm nicht folgen können; nur nachstehende, dem Rufe deutscher Sittlichkeit zu nahe tretende Bemerkung wollen wir ausheben: „ Die öffentliche Meinung in England, “sagt er, „ das englische Volksgewissen ist gegen getrennte Haushaltungen zwischen Mann und Weib, und die achtbarsten Familien selbst unsers höchsten Adels vermeiden solche Trennungen. In Deutschland freilich herrscht hinsichtlich des ehelichen Bandes und der geschlechtlichen Moralität überhaupt eine notorische Lockerheit der Begriffe, die jedem Reisenden auffällt. “ Diese wenig schmeichelhafte Ansicht des Spectator über deutsche Moralien findet man in der That unter den auf dem Continent reisenden Engländern fast allgemein verbreitet. Die „ Briefe eines Verstorbenen, “Gunters „ Sittenbuch, “die englische „ Criminal Conversations Gazette “und so mancher fashionable englische Roman voll lüsterner Pruderie, wie z. B. „ Cheveley “von Lady Bulwer, beantworten den Vorwurf wenigstens insofern, als sie beweisen, daß derselbe with a bad grace von Alt-England ausgeht. An eleganten Frauen, welche die Ehe als eine Art saint-simonistische Emancipation betrachten, und in unsrer neueren christlichen Civilisation ihren Ehrgeiz darein setzen, dieselbe „ geistreiche “Rolle in der Gesellschaft zu spielen, die das griechische Heidenthum den Hetären überließ – und dazu an Männern, denen diese neuere Civilisation wohl zusagt, mag allerdings in Deutschland so wenig Mangel seyn, als in anderer Herren Ländern; doch ist Deutschland zur Zeit gewiß noch so gut wie England berechtigt, diese Fälle als Ausnahmen, und nicht als die Regel zu betrachten. – Schließlich bemerkt der Spectator, wenn das Whigministerium auf eine große Apanage im Parlament antrage, so sey dieß erklärlich, da dasselbe nur durch Hofgunst sein kümmerliches Daseyn friste; wenn hingegen die Tories die Motion in der Hoffnung unterstützen, sich dadurch mit dem Hofe freundlicher zu stellen, so seyen sie in einem argen Irrthum befangen. „ Eine solche Taktik würde ihnen nur bei dem Volke schaden, ohne ihnen bei Hof etwas zu nützen. Auf dieser Seite haben sie tödtlich beleidigt, und das Haus Braunschweig vergißt nicht leicht. Wünschen sie die Regierung, so müssen sie sie erobern. Georg III würde eben so gern freiwillig nach Charles James Fox geschickt haben, wie Victoria I nach Sir Robert Peel, oder um ein näher liegendes Beispiel zu wählen, Sir Robert mag eben so lang auf eine Einladung zu Uebernahme des Ministeriums warten, als Lord Melbourne im Jahr 1835 auf eine Einladung zur Tafel Wilhelms IV hätte warten dürfen. “– Unter andern Unterhaltungen, die man vorbereitet, wird auch die Anwerbung einer deutschen Schauspielergesellschaft genannt, die im Lyceum oder in dem neuen Theater in der Oxfordstraße spielen werde.
Die Herzogin von Kent hat den Obrist G. Couper zu ihrem ersten Stallmeister und Haushofmeister (als Sir J. Conroy's Nachfolger) ernannt.
Am 9 Jan. starb in Kelbourne-House, dem Landsitze des Grafen v. Glasgow, die verwittwete Marquisin v. Hastings, Mutter der im vorigen Jahre so oft genannten unglücklichen Lady Flora Hastings, im 60sten Jahr ihres Lebens. Nach der Meinung ihres Arztes hat Gemüthskrankheit ihren Tod, wenn nicht veranlaßt, doch beschleunigt.
Gestern (13) fand in der Wohnung des Lordkanzlers Lord Cottenham, in der Bruton-Street, ein Cabinetsrath statt. Es heißt jetzt, nicht der Herzog von Somerset, sondern der Herzog von Sussex werde die ministerielle Adresse auf die Thronrede im Oberhaus vorschlagen.
Am 11 Jan. kam man vor den Assisen in Monmouth mit der Abhör der Belastungszeugen gegen Zephaniah Williams zu Ende; seine beiden Rechtsbeistände, die Advocaten HH. Thomas und Rickards, hielten dann ihre Vertheidigungsreden, und beriefen einige Entlastungszeugen. Auf Befragen des Oberrichters Tindal erklärte der Angeklagte, er habe dem Plaidoyer seiner Vertheidiger etwas beizufügen. Am 13, bis wohin die Verhandlungen vertagt wurden, wieder vor die Schranken gestellt, wurde Williams von den Richtern aufgefordert, nun das vorzubringen, was er zu sagen habe. Williams wurde todtenbleich, schwieg einige Minuten und sprach dann mit bebender Stimme: „ Mylords und Gentlemen von der Jury, ich bin dessen, worauf man mich angeklagt hat, ganz unschuldig. Ich habe nie solche Gedanken gehabt, wie man sie mir beilegt. Was die verhörten Zeugen ausgesagt haben, versichere ich Sie, ist ganz und gar falsch – wenigstens der größte Theil davon. Ich habe nie im entferntesten daran gedacht, mich wider die Königin zu empören, so wahr mir Gott helfe! “ Hier gerieth jeder Zug im Gesichte des Angeklagten in ein convulsivisches Zucken; seine Augen schlossen sich, und als er sie wieder öffnete, schien er alle Sehkraft verloren zu haben. Er stützte den Kopf in die Hand, und schien ohnmächtig zurücksinken zu wollen. Nach einer Pause fragte der Richter Parke: „ Ich das alles, was Ihr zu sagen wünschtet? “ Williams: „ Das ist alles, Mylord. “ Der Gerichtshof forderte nun den Attorney-General auf, fortzufahren. Sir J. Campbell hielt eine lange Verfolgungsrede. Nachdem hierauf der Richter Parke die Verhandlungen unparteiisch resumirt hatte, zog sich die Jury zurück. Nach einer Abwesenheit von 25 Minuten kehrte sie zurück, und sprach über Z. Williams dasselbe Verdict wie über Frost aus: „ Schuldig, aber der Gnade zu empfehlen. “ Der Verurtheilte, der während der Verhandlungen so fürchterlich ergriffen war, vernahm doch jetzt den Spruch der Jury mit Festigkeit und Ruhe. Noch an demselben Abend wurde mit der Bildung der Petty Jury für den angeklagten dritten Insurgentenanführer, den Uhrmacher William Jones, begonnen. Die übrigen neun auf Hochverrath Angeklagten sollen dann in Einer bill of indictment zusammengefaßt werden. Frost ist im Gefängniß fast ausschließlich mit seiner Bibel und seinem Gebetbuch beschäftigt.
Zu Dewsbury (Yorkshire) sollen am 11 Abends, einer Correspondenz in der Times zufolge, bedeutende Ruhestörungen vorgefallen seyn: bewaffnete Volkshaufen – ob Chartisten, ist nicht gesagt – zogen durch die Straßen, schossen, warfen Fenster ein, und schlugen die Scharwacht in die Flucht. Welchen Zweck diese Unruhen hatten, findet sich ebenfalls nicht angegeben. Andere Blätter sehen darin einen ganz unerheblichen Auflauf, zumal da man zur Dämpfung desselben die Herbeiziehung von Militär nicht nöthig fand.
Am 10 Jan. ward in dem Abbaystreet-Theater in Dublin die (Nr. 11 der Allg. Ztg.) erwähnte große liberale Versammlung gehalten, die den Zweck hatte, einmal die Registrirung der liberalen Wähler in ganz Irland so gut als nur möglich zu organisiren, und dann gegen den Versuch einer Wiederherstellung der Orangistenherrschaft in Irland zu protestiren. Fast sämmtliche liberale Ober - und Unterhausmitglieder Irlands nahmen an dem Meeting Theil. Ihr bemerkenswerthestes Ergebniß war eine von dem Herzog v. Leinster und dem Grafen v. Charlemont ausgehende energische Adresse für Irlands gutes Recht an das Volk von Großbritannien, die von O'Connell nachdrücklich unterstützt und mit Zuruf angenommen wurde.
Ein Sonntagsblatt will wissen, dem Ex-Herzog Karl von Braunschweig, der nach Frankreich reisen wollte, sey von der französischen Gesandtschaft in London der Paß verweigert worden.
Vor einigen Tagen starb in London, 88 Jahre alt, eine weiland beliebte Schriftstellerin, die verwittibte Gräfin d'Arblay0163 (vordem Miß Burney) Verfasserin von „ Evelina, “„ Cecilia “u. s. w.
Frost ist des Hochverraths schuldig befunden, und wahrscheinlich zu dieser Stunde auch sein Gefährte Zephaniah Williams. (S. oben.) Jenen haben die Geschworenen zugleich der königlichen Gnade empfohlen – aus welchem Grunde ist nicht abzusehen, es wäre denn wegen des heutezutage bei uns so allgemeinen Widerwillens gegen gerichtliches Blutvergießen, selbst bei den gräulichsten Verbrechen. Der allgemeine Glaube indessen ist, daß es dieser Empfehlung kaum bedurft hätte, da aller Wahrscheinlichkeit nach die Richter bei ihrer Versammlung in London die beim Beginn des Processes von Seite der Anwälte der Angeklagten gemachte Einwendung für triftig erkennen werden, und letztere alsdann, nach dem Grundsatze, daß in England keiner desselben Verbrechens wegen mehr als einmal gerichtet werden darf, gänzlich in Freiheit gesetzt werden müssen! Die Einwendung aber ist die: nach den Vorschriften des Gesetzes muß die Krone einem, welcher des Hochverraths beschuldigt ist, zehn Tage vor dem Anfange des Processes folgende Instrumente einhändigen: 1) eine Abschrift der Anklageacte (bill of indictment); 2) ein genaues Verzeichniß aller Personen, welche vom Sheriff als Geschworene vorgeladen worden; und 3) ein ähnliches von allen Zeugen. Bei der jetzigen Gelegenheit behändigte der Kronanwalt zwar das letzte Instrument an dem gesetzlichen Termin von zehn Tagen; aber weil er die zwei ersteren drei Tage früher übergeben, so wird behauptet, daß durch diese Unregelmäßigkeit die Angeklagten in ihrer Vertheidigung beeinträchtigt worden, weil sie hätten glauben können, daß man ihnen mit dem Verzeichniß der Zeugen vielleicht noch eine zweite Anklageacte behändigen könnte, worin ihr Vergehen auf eine andere Weise dargestellt wäre, was folglich eine andere Vertheidigungsmethode erfordert hätte. So sonderbar dieß auch in Ländern klingen mag, wo der Grundsatz gilt, daß unter keinen Umständen ein Verbrecher seiner Strafe entgehe – statt des in England geltenden Grundsatzes, daß lieber zehn Schuldige entkommen, als daß ein Unschuldiger leide – und wo man weniger auf den Mißbrauch der höchsten Gewalt auf dem Wege Rechtens eifersüchtig ist als hier, so ist es doch immer ein erhabenes Schauspiel, wenn die höchste Gewalt sich selbst durch solche kleinliche Förmlichkeiten vor Willkür bewahrt, und man den Proceß gegen Männer, welche die öffentliche Ruhe so gröblich verletzt, und denen man noch dazu die frevelhaftesten Absichten in Bezug auf die bestehenden Eigenthumsrechte zuschreibt, mit der majestätischen Gelassenheit und Leidenschaftlosigkeit führen sieht, welche diese Verhandlungen zu Monmouth bezeichnen. Auch ist diese Gelassenheit nicht auf den Gerichtshof beschränkt: die ganze Nation, obgleich alle Blicke unverwandt auf das dortige Verfahren gerichtet sind, nimmt Theil daran, was sich schon dadurch äußert, daß selbst die wüthendsten Toryjournale die ganze Zeit über kein Wort fallen lassen, durch das die Lage der Beschuldigten verschlimmert werden könnte. Nicht zu entschuldigen aber ist der verworrene unklare Zustand der Gesetze selbst über einen so hochwichtigen Punkt wie das Verbrechen des Hochverraths. Denn einmal machten es Frosts vortreffliche Vertheidiger zweifelhaft, ob, wie nun die Gesetze einmal lauten, ein lange vorbereiteter bewaffneter Aufstand, das Zwingen friedlicher Bürger zur Theilnahme an demselben, ein blutiger Angriff auf die in ihrem Berufe versammelten Friedensrichter und das zu ihrer Bedeckung gegenwärtige Militär, in der Absicht dieselben gefangen zu nehmen, sich alsdann der Stadt zu bemächtigen, die Briefpost aufzuhalten und damit den Unzufriedenen zu Birmingham das Zeichen zu einem ähnlichen Aufstand zu geben, und das alles um die sogenannte Charter zum Landesgesetz zu erheben – ob alles dieses wirklich Hochverrath sey, oder nicht vielmehr ein freilich höchst aggravirter Auflauf, um etwa den gefangenen Chartisten Vincent zu befreien?! Die Jury entschied zwar dießmal gegen diese Einwendung, welche ebenfalls, wenn sie gültig befunden worden wäre, nach dem oben angegebenen Grundsatze, die Verhafteten in Freiheit gesetzt haben würde; aber es ist hohe Zeit, daß eine bessere Gesetzgebung solchen lächerlichen Anomalien ein Ende mache. Die verblendeten Arbeiter lassen sich indessen durch solche merkwürdige Erscheinungen, welche sie auf die herrliche Freiheit ihres Vaterlandes stolz machen sollten, nicht rühren, sondern üben, wo sie nur immer können, Gewaltthätigkeiten gegen ihre Mitbürger, selbst da, wo es das edelste Recht des Britten gilt, das Recht der freien Vorstellung an Krone und Parlament. Dieser Geist der Gewaltthat äußert sich fast in allen Fabrikstädten bei den Versammlungen gegen die Getreidegesetze. So theuer auch das Brod noch immer fort ist, und so groß und zunehmend die Zahl der Unbeschäftigten an vielen Orten, so lassen sich doch noch immer die Massen bereden, die Ermäßigung der Brodpreise könne, so lange sie selbst nicht Herren der gesetzgebenden Gewalt geworden, nur ihren Brodherren, den Fabricanten, zum Vortheil gereichen. Auf jeden Fall müßten sie diese erst in Armuth gestürzt sehen, ehe sie hoffen dürften, die Charter durchzusetzen. Sie drängen sich daher in solcher Menge in die Versammlungssäle, daß sie die Gegner der Brodsteuer aus den Mittelclassen leicht überstimmen, ja dieselben, wie zu Edinburg geschehen, mit Gewalt aus dem Saal vertreiben. Nun erklären die Chartisten in ihren Beschlüssen diese Brodsteuer zwar nicht für eine Wohlthat, sondern verdammen sie in noch stärkeren Ausdrücken als die Mittelclassen; aber sie wollen sie nicht abgeschafft sehen, wenn man nicht zugleich alle Consumtionssteuern abschaffen wolle; und da sie von dem Unterhause, wie es jetzt beschaffen, keine solche Abstellung ihrer Beschwerden erwarten dürfen, so ziehen sie natürlich hieraus den Schluß, daß man vor Allem suchen müsse mittelst ihrer Charter Parlament und Regierung zu reformiren. Obgleich nun dieses ganze Verfahren von einer gefährlichen Trennung zwischen Armen und Reichen, ja einer beginnenden Auflösung aller gesellschaftlichen Bande zeugt, so können manche Tories, in ihrer Blindheit, sich doch noch darüber freuen; ihre Journalisten ermuntern es auf alle Weise, und Männer der Partei sollen selbst durch heimliche Geldvorschüsse an mehreren Orten diesen Widerstand der Chartisten gegen ihre Vorgesetzten befördert haben. Aber am Ende nutzt derselbe ihnen nicht einmal so viel, daß die Fortdauer der Getreidegesetze dadurch länger erhalten werden könnte, als wenn die Mittelclassen ungehindert ihre Bittschriften öffentlich annehmen könnten. Denn daß alle beabsichtigten Bittschriften, und zwar eben so zahlreich unterzeichnet, ans Palmament gehen, können sie doch nicht hindern, und in so weit öffentliche Versammlungen auf die Beschlüsse des Parlaments wirken können, sind dieselben, selbst wenn sie überall von den Chartisten vereitelt werden, am Ende eben so einflußreich, als wenn sie ungehindert gehalten würden. Denn jedes Parlamentsmitglied erwägt am Ende nur immer die Namen derer, welche eine Versammlung berufen und – deren Einfluß auf die Wahlen. Die Aufregung, welche die Gegner der Getreidegesetze wollen, findet dabei immer statt; das bleibende Uebel aber ist die Bestärkung des gemeinen Volkes in der zunehmenden Gewohnheit, Alles durch die Gewalt der Massen zu überwältigen. Dieß würden die Tories bald erfahren, wenn sie in den Fabrikgegenden Versammlungen berufen wollten, etwa um zu erklären, daß die Getreidegesetze nicht0164 abgeschafft werden müßten. Indessen sind doch auch mehrere höchst bedeutende Versammlungen gegen diese Gesetze triumphirend durchgesetzt worden, besonders in Liverpool, wo ein Arbeiter eine höchst lehrreiche Rede gehalten hat. Auch wird das große Festmahl, welches zu Manchester vorbereitet wird (denn bei uns läßt sich ohne Essen nun einmal nichts Bedeutendes veranstalten), besonders durch die Theilnahme der Abgeordneten aus vielen Städten, seine Wirkung nicht verfehlen. Die Einführung der Pennypost wird von der Anti-corn league gewiß auch trefflich benutzt werden; wie dieses neue Mittel überhaupt für die schnelle Verbreitung neuer Ideen, zum Guten wie zum Bösen, höchst wichtig werden wird.
Der Moniteur zeigt an, daß das vor mehreren Tagen über den Tod des Hrn. Bouilly, des ehrenwerthen Verfassers des Abbé de l'Epée, verbreitete Gerücht falsch sey. Er sey bedenklich krank gewesen, seine Gesundheit habe sich aber schon wieder sehr gebessert.
(Temps.) Der König hat gestern (14) den Bericht in Betreff des Gesetzesentwurfs über die Rentenconversion, der ihm von dem Finanzminister vorgelegt ward, unterzeichnet. Auch hat er die Vorlegung von drei andern, von demselben Minister verfaßten Gesetzesentwürfen genehmigt. Der erste betrifft die Salzauflage, der zweite das Tabakmonopol. Man sagt, Hr. Passy trage darauf an, daß dieses Monopol noch weitere zehn Jahre in den Händen der Regierung bleibe. Der dritte betrifft die Erneuerung des mit 1840 erloschenen Bankprivilegiums.
Fortsetzung der Rede des Hrn. Thiers über den Orient.
Wie wird die Frage sich gestalten, wenn der Pascha stirbt? Entweder wird der Pascha so weise seyn, sein Reich dem zu überlassen, der es durch sein Schwert, wenn nicht durch seine Politik, gegründet hat, seinem Sohn Ibrahim, oder er wird es unter seine verschiedenen Söhne theilen. Begeht er letztern Fehler, so kann die Pforte immerhin, in Folge ihres Suzeränetätsrechts, mag nun die Erblichkeit zugestanden seyn oder nicht, ihre Provinzen wiedernehmen. Hinterläßt der Pascha aber Ibrahim allein sein ganzes Reich, und bewahrt letzterer alle seine jetzigen Eigenschaften, dann gewinnt die Pforte, mag die Erblichkeit auch nicht bewilligt seyn, ihre Provinzen doch nicht wieder. Die Frage der Erblichkeit ist also keine Frage des Rechts, sondern der That, und ihre Entscheidung hängt allein davon ab, wie die Macht der Pforte und die Macht Aegyptens sich am Todestage Mehemed Ali's gegen einander verhalten. So wäre demnach mit der Erblichkeit eigentlich ein bloßes Wort bewilligt worden, und hätte Europa in seiner Weisheit dem Sultan dazu gerathen, so würde die orientalische Verwickelung vielleicht nicht die jetzige ernste Bedeutung gewonnen haben. Indessen gestehe ich, es war sehr schwer, einen alten Souverän zu überreden, daß er auf Provinzen verzichte, die er früher besessen, ihn zu überzeugen, daß er sie nicht mehr erobern könne. Die Hartnäckigkeit des Sultans, vielleicht auch die Rathschläge irgend eines Diplomaten, hinderten ihn, den vernünftigen Vorstellungen des französischen Gesandten nachzugeben. Da nun von beiden Seiten, vom Sultan wie vom Pascha, unbeugsame Prätensionen erhoben wurden, so war der einzig mögliche Vermittler zwischen beiden der Sieg. Statt der langsamen, schwierigen, zänkischen Unterhandlung der Diplomatie hätte man den Sieg nach der Schlacht bei Nisib als raschen und entscheidenden Schiedsrichter gewähren lassen sollen. Die türkische Armee war geschlagen, die Flotte abgefallen, endlich starb der Sultan noch, und mit ihm sein tiefer Haß, welcher die Ursache der Aufregung des Orients war. Die Frage, scheint mir, war damals in Konstantinopel sehr vereinfacht: Heer, Flotte und Haß des Sultans waren verschwunden. Zur Lösung der Schwierigkeiten war nur noch Ein Hinderniß zu fürchten, wenn nämlich der siegberauschte Pascha seine Prätensionen gesteigert hätte und gegen Konstantinopel gerückt wäre. Aber der Pascha wollte dieß nicht, er ließ seine Armee am Fuße des Taurus Halt machen, und verlangte am Tage nach dem Siege nur, was er am Tage zuvor verlangt hatte: die erbliche Herrschaft über seine Provinzen. Hr. Villemain: „ Er verlangte mehr: die Schlüssel des Taurus mit Adana, Orfa, Diarbekir. “ Hr. Thiers: „ Man sagt, der Pascha verlangte Adana, Orfa, Diarbekir und die Provinzen, welche am Fuß des Taurus liegen. Ich bemerke aber, daß eine Gebirgsgränze nie eine so genan gezeichnete wie ein Fluß ist. Es sind dort Provinzen, welche die Schlüssel des Taurus enthalten. So wäre der District Adana dem Pascha nicht unumgänglich nothwendig, aber er enthält die Schlüssel des Taurus, ebenso Diarbekir und Orfa. Mochte man nun dem Pascha einen dieser Districte mehr oder minder zugestehen, so ist doch im Grund wahr, daß er nichts diesseits des Taurus verlangte, nichts, was das türkische Reich ernstlich bedrohen und ein Grund seyn konnte, seine Ansprüche völlig zurückzuweisen. Nur eine der Forderungen des Pascha's schmeckte etwas nach dem Uebermuth des Siegers: er verlangte die Absetzung Chosrew Pascha's, bestand aber, wie Sie alle wissen, auf dieser Forderung nicht lange. Hätte der Pascha den Taurus überschritten und Konstantinopel bedroht, dann wäre mir die Einmischung der europäischen Diplomatie begreiflich gewesen; aber diese erfolgte zu einer Zeit, wo in Konstantinopel Ruhe herrschte, wo die Aufregung aller Köpfe sich gelegt hatte. Man sagt zwar, es sey schwer gewesen, zwischen dem Pascha und dem Sultan eine Ausgleichung zu Stande zu bringen. Ich frage aber: waren diese Schwierigkeiten zwischen dem Pascha und dem Sultan denen zu vergleichen, die jetzt alle Mächte spalten, und wäre es nicht ein großer Gewinn gewesen, die orientalische Frage noch einige Zeit ihren eigenen Weg gehen zu lassen, statt sie zu einer europäischen Frage umzuwandeln, von der ich nicht weiß, wie man sie wird lösen können? (Bewegung.) Man entgegnet zwar, daß Frankreich von den Conferenzen sich nicht ausschließen konnte, und daß die Intervention nothwendig die Folge dieser Conferenzen seyn mußte. Aber die Art, wie diese Intervention erfolgte, vergrößerte nur den Fehler, den man begangen. Man hatte eine Conferenz in Wien vorgeschlagen, und ich stimme der Meinung des Hrn. Ministers des öffentlichen Unterrichts bei, daß die Macht, die sich geweigert hätte, einer Conferenz über diese große Frage beizutreten, den Verdacht selbstsüchtiger Entwürfe auf sich geladen haben würde. Ich bin also gleichfalls der Ansicht, daß man dieser Conferenz beitreten mußte. Welchen Zweck aber hatte sie? Ihr Zweck war, wie man öffentlich sagte: 1) Rußland zu bewegen, daß es auf sein ausschließliches Protectorat verzichte; 2) einen Vergleich zwischen dem Pascha und dem Sultan herbeizuführen. Um Conferenzen dieser Art beizutreten, mußte man vor Allem des Beitritts Rußlands sicher seyn. In den aus fünf Mächten bestehenden Conferenzen hätten wenigstens zwei Mächte gleicher Meinung seyn, hätten wenigstens Frankreich und England sich zuvor verständigen müssen, dann hätten Preußen und Oesterreich sich ihnen wohl angeschlossen und mit vier Stimmen gegen Eine hätte man Hoffnung gehabt, Rußland sein ausschließliches Protectorat zu entwinden und zwischen dem Sultan und dem Pascha einen Vergleich zu Stand zu bringen. Daß man in Conferenzen einwilligte, ohne sicher zu seyn, daß Rußland0165 beitrete, war ein Fehler. Man constituirte eine Art Autorität, ohne zu wissen, wer beitrete oder ob von den fünf Mächten sich wenigstens zwei so weit verständigen könnten, um die andern zu einer Art Einstimmigkeit zu bringen. Jener Fehler der Einmischung der europäischen Diplomatie in die orientalische Frage hatte drei Folgen. Die erste war, daß man in Konstantinopel Alles suspendirte und das türkische Reich der einzigen Gefahr aussetzte, welche es in dieser Beziehung laufen konnte. Ich werde über diese Gefahr sogleich mich näher erklären. Die zweite Folge war, daß die Cabinette von Frankreich und England, wenn sie sich auch, wie ich hoffe, nicht getrennt haben, doch wenigstens beide Nationen dieß befürchten ließen. Die dritte Folge endlich war, daß Rußland auf den Anschein einer Trennung zwischen Frankreich und England hin, sich England zu nähern versuchte. Mit Ausnahme des Kriegs konnte man aus dieser Frage nicht drei schlimmere Folgen herbeiführen. Ich habe gesagt, man habe das türkische Reich der einzigen Gefahr, die ihm drohen konnte, ausgesetzt. Mit dem Tode des Sultans war ein großes Hinderniß des Friedens beseitigt. Zugleich waren aber auch jene starken Hände gesunken, welche die Zügel des Reichs gehalten hatten – eine Frau, ein Kind und ein Greis machten die ganze Regierung von Konstantinopel aus. Hegte nun der Pascha, hegten die Russen die Entwürfe, die man ihnen zuschrieb, so fanden sie, jener geschwächten Staatsgewalt gegenüber, zur Ausführung ihrer Plane freies Feld. Mehemed Ali konnte alle Paschas des Reichs durch seine Intriguen zum Aufstand bewegen, und Rußland konnte nach Konstantinopel kommen, denn mit dem Tod des Sultans war das Reich von Auflösung bedroht und man machte diese möglich, dadurch daß man alle Angelegenheiten in Aufschub hielt. Wie konnte aber die zweite Folge jenes Fehlers, Frankreich von England zu trennen und England Rußland zu nähern, entstehen? Als man die Angelegenheiten des Orients sich auflud, war es natürlich, daß man von jener projectirten Conferenz eine Lösung erwartete. Aber Rußland wollte der Conferenz nicht beitreten. Man mußte daher auf eine Uebereinstimmung der fünf Mächte verzichten, und sich zu zwei oder drei zu verständigen suchen. Die Mächte, die sich verständigen konnten, waren Frankreich und England, aber kaum hatten die ersten Verhandlungen begonnen, als man gewahr wurde, daß man nicht einig war; man hatte sich zuvor nie darüber berathen. England wollte die türkische Flotte wieder nehmen und dem Pascha höchstens einen Theil von Syrien geben. Die französische Regierung widersetzte sich und that wohl daran. Sie mußte widerstehen. Ich mache ihr nur Einen Einwurf: schon der einfachste Tact mußte rathen, sich offen gegen England auszusprechen, ehe man ein solches Mißverständniß herbeiführte. Hätte man sich nicht vereinigen können, so hätte es wenigstens nicht den Anschein gehabt, als habe man einander täuschen wollen. Leute, die sich gegenseitig erklärt haben, werden, selbst wenn sie nicht zu einer Verständigung gekommen, nie Feinde. Frankreich und England sahen, eben weil sie sich nicht zur gehörigen Zeit besprochen, zu spät, daß sie in ihren Ansichten von einander abwichen. England wollte, wie gesagt, dem Pascha zuerst die Flotte, dann einen Theil von Syrien entreißen. Frankreich widerstand, und die Freunde des Cabinets lobten mit Uebertreibung seine Festigkeit. Dieser Zwist machte Lärm in der Welt. England beklagte sich, daß Frankreich seine Politik ändere. Ich sage nicht, daß dieser Vorwurf gegründet war, gewiß aber ist, daß Frankreich mit seiner Politik ein wenig spät hervortrat, und sich dadurch einen Schein von Zweideutigkeit gab. (Bewegung.) Welch sonderbares Schauspiel boten wir der Welt oder wenigstens Europa! Wir hatten erklärt, dem ausschließlichen Protectorat Rußlands ein Ende machen zu wollen, und doch verständigten sich die zwei Mächte nicht, welche allein dieß vermochten. So bereiteten wir selbst Rußland einen Triumph, einen leichten Triumph, den es mit Geschicklichkeit ergriff. Es wäre freilich auch gar zu ungeschickt gewesen, eine so gute Gelegenheit nicht zu benützen. Rußland dachte: die Ursache des Zwiespalts beider Mächte ist der Pascha; der Pascha aber kümmert mich wenig, ich will ihn England preisgeben; ich werde dafür einige Zugeständnisse erhalten, die unter anderer Form den famösen Tractat von Hunkiar-Skelessi wieder aufleben machen. Sie wissen, daß Rußland Hrn. v. Brunnow nach London schickte. Dieser Botschafter sagte zu dem englischen Cabinet: „ der Pascha interessirt uns nicht; ihr könnt hinsichtlich seiner eure Vorschläge machen, wir werden sie annehmen. Ueberdieß machen wir euch eine große Concession; wir verzichten auf den Tractat von Hunkiar-Skelessi. “ Sie kennen die zwei Stipulationen dieses Vertrags. Die erste ist, daß bei der nächsten Gefahr, welche Konstantinopel bedroht, die Russen dort einrücken dürfen; die zweite, daß während die Russen in Konstantinopel sind, den Flotten Englands und Frankreichs nicht gestattet werde, die Dardanellen zu passiren. Hr. v. Brunnow machte das erstemal folgende Vorschläge: „ Am Tage, wo der Pascha den Taurus überschreitet, ziehen die Russen nach Konstantinopel; ihr Seemächte agirt gegen Kleinasien, Syrien, aber in die Gewässer von Konstantinopel dürft ihr nicht einlaufen. “ Dieser Vorschlag, der im Grunde nur die Anerkennung des Vertrags von Hunkiar-Skelessi enthielt, konnte nicht angenommen werden. Hr. v. Brunnow kam nun zum zweitenmal mit neuen Anerbietungen nach London. Obwohl auch dießmal der Hauptvorschlag war, daß Rußland bei der ersten Gefahr nach Konstantinopel ziehen dürfe, fügte man doch die Concession bei, daß man England und Frankreich erlauben wolle, je vier Linienschiffe in das Marmorameer einlaufen zu lassen. Glücklicherweise ist in dieser Beziehung noch nichts definitiv abgeschlossen; man sagt, es werde noch darüber unterhandelt. Jene acht Linienschiffe sollen sich nicht einmal Konstantinopel nähern dürfen; sie könnten bloß zwischen Gallipoli und dem Golf von Mudia kreuzen. Mit diesem Vorschlag wird, streng genommen, abermals die Anerkennung des Vertrags von Hunkiar-Skelessi verlangt, denn die Hauptsache ist, daß die Russen nach Konstantinopel rücken. Die acht Kriegsschiffe Frankreichs und Englands wären überdieß compromittirt, denn die Russen könnten hinter ihnen die Dardanellen schließen. Ich hoffe, die Vorschläge des Hrn. v. Brunnow werden nicht angenommen, denn sie enthalten noch außerdem eine unermeßliche Gefahr. Von dem Tag an, wo man des Ausgangs, den ein kräftiges Verfahren gegen den Pascha haben würde, sicher ist, wird man nicht mehr fürchten, ihn anzugreifen, so schwer auch der Krieg gegen ihn zu führen ist. Man wird ihm vielleicht seine Flotte vor Alexandria verbrennen; ich weiß es nicht, aber das weiß ich, daß man sich eine schwierige, bedenkliche Lage bereiten wird. Was vermag nicht ein so kühner Geist, wie Mehemed Ali, wenn er aufs Aeußerste getrieben wird! Er kann den Orient in Flammen setzen. Die Folge der Annahme jener Vorschläge wäre daher die Anerkennung des Tractats von Hunkiar Skelessi durch ganz Europa und die Gefahr einer allgemeinen Conflagration im Orient. (Beifall.) Ich glaube England wird sich etwas bedenken, ehe es in solche Vorschläge willigt. Europa wird, nachdem anfangs fünf Mächte, später zwei Mächte sich zusammen nicht verständigen konnten, wohl am Ende genöthigt seyn, auf eine Lösung der orientalischen Frage zu verzichten, aller Einmischung sich zu enthalten und Sultan und Pascha die Sache unter einander ausmachen zu lassen. Um zu einem solchen0166 Resultat zu kommen, war es nicht der Mühe werth, so viel Lärmen zu machen. (Gelächter.) Nur Ein Umstand würde, wenn er wahr wäre, das Geschehene vollkommen rechtfertigen, und die zwischen Frankreich und England eingerissene Mißhelligkeit entschuldigen. Dieß wäre, wenn beide Mächte im Orient ein entschieden entgegengesetztes Interesse hätten. Aber dieß ist nicht der Fall; ich glaube sogar, daß es nicht unmöglich gewesen, sich mit England zu verständigen, ich glaube, daß zwischen ihm und uns seit zwei Jahren eigentlich mehr Mißverständnisse, als feindselige Gesinnungen herrschten. Ich gestehe es offen, daß ich ein Anhänger der englischen Allianz bin, aber ein Anhänger, wie es ein Mann seyn kann, der nie den Stolz seines Vaterlandes vergißt. Wäre schweres Unrecht, schlimme Behandlung oder sonst dergleichen zwischen beiden Nationen vorgekommen, so wäre ich nicht der Ansicht, daß diese Allianz bestehen müsse. Wir sind nicht so weit gebracht, um nur auf eine einzige Macht zählen zu dürfen, wir finden Verbündete auf mehr als einer Seite, und selbst wenn wir ganz allein blieben, wären wir immer noch stark genug. (Beifall.) Ich kann aber noch nicht auf die schöne, edle Allianz verzichten, die nicht bloß auf die materielle Macht, sondern auf die moralische Stärke der Principien gegründet ist. Wenn wir mit England sind, brauchen wir unsere Fahne nicht zu verstecken, andere Allianzen aber, die man uns rathet, würden uns hiezu nöthigen. (Bravo!) Mit England im Bunde können wir unsere beiden Fahnen entfalten; sie führen den Wahlspruch: Gemäßigte Freiheit und Friede der Welt. (Langer und stürmischer Beifall.)
(Beschluß folgt.)
Folgendes ist der vollständige Inhalt der Erklärung, welche der Ministerpräsident, Marschall Soult, in der Sitzung der Deputirtenkammer am 11 Jan. abgab. „ Meine Herren! Als Sie in der vorigen Sitzung der Regierung des Königs fast einstimmig die Mittel bewilligten, um im Orient Frankreichs Ehre und Interessen Achtung zu verschaffen, durchdrungen von den Bedingungen und Principien der französischen Politik, und zum voraus den Gang genehmigend, den wir befolgen wollten, da schwebte Ihnen das doppelte Ziel vor, auf welches unser Wirken hinstreben mußte: das osmanische Reich als wesentliches Element des europäischen Gleichgewichts zu erhalten, und seine unabhängige Existenz nicht unter die Bürgschaft eines ausschließlichen, und eben dadurch gefährlichen Schutzes, sondern unter die gemeinsame Bürgschaft des ganzen Europa zu stellen. Dieß ist die Lösung, welche nach unserer Ansicht allein sämmtliche Interessen sichern, den Frieden im Orient erhalten, und große Weltkämpfe verhindern kann. In der That dachten wir gleich nach Eröffnung der Unterhandlung, und nachdem uns zuerst die Ansichten der Großmächte kund geworden, das erste politische Interesse gehe dahin, durch gegenseitig ausgetauschte Erklärungen das Versprechen zu erlangen, daß alle gemeinsam zur Erhaltung der Unabhängigkeit und Integrität des osmanischen Reichs unter der gegenwärtigen Dynastie zusammenwirken wollen, um den verderblichen Folgen zu begegnen, welche Sultan Mahmuds Tod nach sich ziehen könnte. Die durch Frankreichs und Englands Geschwader am Eingang der Dardanellen eigenommene Stellung zeigt hinlänglich, wie wir möglichen Fällen anderer Art zu begegnen, und die Bürgschaft des gemeinsamen Schutzes von Europa für Konstantinopel, welche in Anspruch zu nehmen wir nicht aufhören werden, aufrecht zu erhalten suchen. Und bereits ist es uns gelungen, die drohendste Gefahr zu beschwören, die der Fortdauer eines Kriegs, der, nach der Niederlage und Zerstreuung der türkischen Truppen in Syrien, im Orient einen allgemeinen Umsturz hätte herbeiführen können. Dem Erfolg der von Frankreich gemachten Vorstellungen verdankt es jetzt Europa, daß es die Grundsätze, welche hinfort die Grundlage seiner Verhältnisse zur osmanischen Pforte bilden werden, im Frieden erörtern kann. Glauben Sie aber nicht, daß wir, ausschließlich beschäftigt durch die Nothwendigkeit, das türkische Reich aufrecht zu erhalten, und der Frage wegen des Bosporus eine der Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichts förderliche Lösung zu sichern, andere Nothwendigkeiten mißkannt oder eingewilligt hätten, andere, durch die Macht der Umstände geschaffene, mindestens durch den Rechtstitel gewaltiger, vollendeter Thatsachen Achtung gebietende Interessen zu opfern. Davon weit entfernt, erachteten wir die Integrität und Sicherheit des osmanischen Reichs nicht für unvereinbar mit gewissen Vorkehrungen zu Gunsten der Familie des Pascha's von Aegypten. Handelte es sich von einer Zerstückelung, so wäre unsere Ansicht verschieden; indem wir aber die Sicherheit des Sultans wahrten, schirmten wir auch den Orient vor einem allgemeinen Brande, dessen Folgen unberechenbar wären. Die Kammer wird mir erlauben, auf diese wenigen Worte die Erklärungen zu beschränken, die ich Ihnen über die Grundsätze des Cabinets in Betreff der orientalischen Frage geben zu müssen glaubte. Wir hegen das feste Vertrauen, nichts vernachlässigt zu haben, um diese Frage einer allen Theilen gerechten, Frankreichs würdigen und für Europa beruhigenden Lösung entgegen zu führen. Die Größe des Werks erklärt hinlänglich die Schwierigkeiten, welche seine Vollendung verzögerten. Wie es auch kommen möge, überzeugt, der Nationalansicht zu entsprechen, werden wir bei unsern Grundsätzen beharren, und Niemand unsere Rechte, unsere Interessen und unser Wohl opfern. “
(Nachtrag aus der Deputirtensitzung vom 15 Jan.) General Bugeaud beklagte sich über die Leerheit der Bänke, während die Algierer Frage doch die wichtigste sey, mit der Frankreich sich gegenwärtig zu beschäftigen habe. Diese Frage habe auf alle übrigen Einfluß, sogar auf die Frage des Orients, denn so lange sie nicht gelöst sey, so lange man 60,000 Mann in Afrika unterhalten müsse, könne Frankreich nirgends so auftreten, wie es seine Interessen erheischten. Der Besitz Algiers, meint der Redner, sey eigentlich ein Fehler; da es aber unmöglich sey, diesen Fehler zu ändern, so müsse man ihn auf großartige Weise begehen, denn dieß sey das einzige Mittel, daraus einigen Nutzen zu ziehen. Das ganze Land müsse daher erobert, die Macht Abd-El-Kaders zerstört werden. General Bugeaud entwickelte sehr ausführlich sein Kriegssystem. Er will, daß 60,000 Mann nach den Provinzen Algier, Oran und Titeri gesandt werden. In der Provinz Constantine hält er den bisherigen Effectivstand für hinreichend, so daß also die ganze Occupationsarmee auf nahe an 80,000 Mann gebracht würde. Alle innern Städte, Medeah, Miliana, Maskara, Tlemsan sollten, nach Bugauds Plan, besetzt werden und drei mobile Kolonnen, jede 10,000 Mann stark, das Land rastlos durchziehen, um die Ernten aller widerspänstigen Stämme niederzubrennen. Andere, kleinere Colonnen müßten von den Seehäfen aus beständig die nöthigen Convois nach dem Innern geleiten. Der Redner erklärte, es sey dieß das einzige System, durch das, seiner Meinung nach, die Araber unterworfen werden könnten. Er habe lange über die Algierer Angelegenheiten nachgedacht und kein milderes System gefunden. Der Kriegsminister General Schneider erklärte, daß bis jetzt 15,000 Mann alter Truppen nach Afrika eingeschifft worden seyen, worunter 1500 Reiter mit ihren Pferden. Die Kammer nahm in derselben Sitzung alle übrigen Artikel unverändert an. Bei der Abstimmung über die ganze Adresse ergaben sich 212 weiße und 43 schwarze Kugeln.
0167* In der Sitzung der Deputirtenkammer am 16 Jan. legte der Finanzminister einen Gesetzesentwurf über die Zuschußcredite von 1839 bis 1840 auf dem Bureau nieder. Sodann verlas der Minister den Entwurf des Budgets der Ausgaben und Einnahmen für 1841. Es geht daraus hervor, daß die Erträgnisse von 1839 unter den Schätzungen geblieben sind. Der Minister bemerkt jedoch, daß die Einnahmen seit drei Monaten eine Tendenz zeigen, sich ihrem Normalzustande wieder zu nähern. Die geringern Erträgnisse hätten hauptsächlich in Wetterschäden ihren Grund. Der Minister verlas ferner den Gesetzesentwurf über die Umwandlung der Renten. Die Rentiers erhalten diesem Entwurf zufolge die Wahl zwischen der Heimzahlung oder der Conversion der substituirten Renten. Die Heimzahlung der neuen Renten soll zehn Jahre lang suspendirt werden. Jeder Rentenbesitzer, der in einer bestimmten Frist seine Erklärung zur Heimzahlung nicht gemacht habe, soll angesehen werden, als habe er die Conversion angenommen. Der Minister soll ermächtigt seyn, über die Reserve des Schatzes zur Heimzahlung zu verfügen. – Die Tagesordnung kam dann an den Vorschlag des Hrn. v. Tracy, das Schicksal der Sklaven in den Colonien betreffend. Hr. Tocqueville unterstützt die Wiederaufnahme der Anträge der Commission vom vorigen Jahre. Hr. v. Jaubert wünscht, ohne sich diesen Anträgen zu widersetzen, die Ernennung einer neuen Commission. Hr. Daugeville will Vertagung. Hr. de Laborde will unverzügliche Wiederaufnahme der Anträge. Bei einer so schreienden Ungerechtigkeit könne kein Aufschub stattfinden. Hr. v. Salvandy trägt, bis nähere Erkundigungen von der Regierung eingezogen seyen, auf Vertagung an, die Kammer habe nicht das Recht, der Regierung die Pflicht aufzulegen, auf einen bestimmten Tag einen Gesetzesentwurf einzureichen. Man bemerkt, daß die Minister zur Wiederaufnahme des Vorschlags des Hrn. v. Tracy oder für die Commissionsanträge gestimmt sind; jener ward dann auch angenommen. Hr. Gaugier verlangt die Wiederaufnahme seines Vorschlags, die besoldeten Staatsbeamten betreffend, und entwickelt die Motive desselben. Die Wiederaufnahme ward angenommen; selbst die Minister erklärten sich dafür.
Hr. v. Tournelle, Generalprocurator bei dem königlichen Gerichtshof von Orleans, ward an die Stelle des verewigten Hrn. Bernard mit 166 unter 198 Stimmen zum Deputirten zu Bourg ernannt.
Die indirecten Abgaben ertrugen im J. 1839 657,970,000 Fr.; der Ertrag im J. 1838 hatte sich auf 650,185,000 Fr. belaufen.
Der Pairshof setzte in seiner Sitzung vom 14 Jan. das Verhör der Angeklagten des Maiaufstandes fort. Der Weinhändler Charles, 33 Jahre alt, ist außer der Theilnahme an diesem Aufstand beschuldigt, Gelder, die für Verurtheilte der Gesellschaft der Jahreszeiten gesammelt worden, bei sich aufbewahrt zu haben. Charles läugnet erstern Umstand, gibt aber den zweiten zu. Gegen den angeklagten Moulines, Mineingenieur, 28 Jahre alt, spricht hauptsächlich ein aufgefangener Brief, den er an seinen Freund Maréchal kurz vor dem Attentat geschrieben. Er sagt darin unter Anderm: „ Beeile dich, dem Feste beizuwohnen, das sich vorbereitet. Hier kündigt Alles einen Tag des Jubels und des Fiebers an, wo wir an dem Wohlgeruch des Pulvers und der Harmonie des Kanonenkugelpfeifens uns ergötzen werden. Die königliche Familie werden wir die Reise durch Frankreich machen lassen, damit sie zu leben lerne. “ Moulines gesteht ein, daß er den Brief geschrieben, jedoch nur in der Absicht, seinen Freund, dessen exaltirter Republicanismus ihm bekannt war, zur Reise nach Paris und zur Verheirathung mit einer Demoiselle Ménesson zu bewegen. Letztere, die als Zeuge vernommen wurde, erklärte, der Angeklagte habe allerdings den Brief auf ihre Bitte geschrieben. Aus dem weitern Zeugenverhör ergab sich kein Umstand von Bedeutung. Bonnefond, Koch, 28 Jahre alt, wurde am 13 Mai verwundet, man fand auch Kapseln und Patronen bei ihm, die man ihm, wie er versicherte, aufgenöthigt habe. Keiner der Zeugen wollte den Angeklagten mit Bestimmtheit wieder erkennen.
Ein Holzschneider, Namens Allard, der in den Proceß wegen des Moniteur républicain verwickelt war, ist wegen des Besitzes einer heimlichen Presse, auf welcher jenes Flugblatt gedruckt wurde, zu sechsmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 10,000 Franken durch das Zuchtpolizeigericht verurtheilt worden.
(Courrier français.) Der von dem Handelsminister der Pairskammer vorgelegte Entwurf zur Regelung der Arbeit der Kinder in den Fabriken ist in einem Geiste schüchterner Zurückhaltung abgefaßt. Der Minister beschränkt sich, um die Verlegenheiten zu vermeiden, die aus der in England angenommenen Bill hervorgegangen sind, darauf, zu verlangen, daß das Gesetz gewisse allgemeine Grundsätze aufstelle. Der Entwurf verfügt, daß die Arbeit der Kinder festgestellt werden, und die Agenten der Verwaltung das Recht haben sollen, die Anstalten, wo Kinder gebraucht werden, zu inspiciren. Uebrigens überläßt er der Verwaltung die Aufgabe, die Anordnungen in Gemäßheit der Oertlichkeiten und der Beschaffenheit der Industrien zu modificiren. Vielleicht ist der Augenblick, hierin weiter zu gehen, noch nicht gekommen. Man muß aber früher oder später etwas thun, um dem Familiengeist in den arbeitenden Classen aufzuhelfen, und die unglücklichen Kinder zu schützen. Wenn man sich mit dem Schicksal der Kinder beschäftigt, so ist es freilich unmöglich, nicht zugleich an das Elend der Eltern zu denken; das Ministerium muß aber Bedenken getragen haben, die Vormundschaftsrolle, zu der eine stärkere Staatsgewalt gehört, so weit zu erstrecken.
Der Precurseur enthält einen Artikel über einen zwischen Belgien und Holland abzuschließenden Handelstractat, und meint, daß der Augenblick gekommen sey, diesen wichtigen Gegenstand in Anregung zu bringen, um so mehr, als dem Gerücht zufolge Hr. Lebeau beauftragt sey, Preußen Vorschläge zu einem Vertrag zwischen Belgien und dem deutschen Zollverband zu machen.
Zwischen der Arnhem'schen Courant und dem belgischen Observateur, der, wie es scheint, mit Hrn. Nothomb in Verbindung steht, hat sich ein Streit über Luxemburg entsponnen, der namentlich den Schuldantheil betrifft, der auf Luxemburg fallen soll. Die Arnhem'sche Courant sagt: Luxemburg gehe jetzt allerdings die Niederlande nichts mehr an, da Luxemburg sich seit dem Jahr 1830 selbst von den Niederlanden und seinem Grundgesetz getrennt habe, und diese Trennung jetzt auch gesetzlich ausgesprochen sey, aber die Niederlande hätten ein Recht zu fordern, daß Luxemburg den ihm zukommenden Antheil an der allgemeinen niederländischen Schuld trage.
In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten ist nichts Besonderes vorgekommen. Die Kammer kam heute um 11 Uhr zu einer öffentlichen Sitzung wieder zusammen. Der Präsident zeigte an, es sey ihm von den HH. Luzac, Schimmelpenninck, Coven-Hooft, van Dam van Isselt und von Rappard, ein Entwurf0168 bezüglich weiterer Veränderungen des Grundgesetzes überreicht worden. Hr. van Rappard trug darauf an, daß die Kammer sich zum Generalcomité bilden und die Entwickelung des Entwurfs vernehmen möge, was auch geschah – Die Studenten der Universität Leyden werden, zur Erinnerung an ein wichtiges historisches Ereigniß, am 8 Febr. eine große Maskerade ausführen, darstellend den Einzug des Herzogs Johann von Bayern im Jahre 1420 in Leyden.
Alle Nachrichten, die uns von Tessin zukommen, deuten auf eine nahe Gegenrevolution hin, die um so wahrscheinlicher wird, als die lombardische und sardinische Regierung die neue Tessin'sche nicht anerkennen, und fast alle Verbindung mit dem Lande unterbrochen haben, das ohne dieselbe nicht zwei Monate bestehen kann. Starke österreichische und sardinische Truppencordons ziehen sich immer dichter um das Land, zwar keineswegs drohend, aber abwehrend und zurückweisend. – Das Benehmen der Unterwalliser jeunes Suisses gegen die Bundesrepräsentanten in Martigny war doch zu schändlich, als daß die factische Regierung dieses Landestheils in Sitten es nicht hätte mißbilligen sollen. Dieß geschah in einem Schreiben derselben an die Ehrenmänner, denen eher der Dank der Schweiz und eine Bürgerkrone für ihren unparteiischen Eifer und für ihre unermüdliche Bemühung zur Erforschung der Wahrheit gebührte, als die Beleidigungen eines Pöbels, den seine Regierung schon nicht mehr zähmen kann. Jetzt geht stark die Rede, der Alt-Syndic Rigaud von Genf, dieser vielerfahrne Mann, werde in Auftrag des Bundes nach Wallis gehen, um da eine Annäherung beider Theile zu versuchen.
Der geh. Justizrath Mühlenbruch, welcher nach Hannover berufen war, um an den Staatsrathssitzungen, die am 9 d. M. stattgefunden haben, Theil zu nehmen, ist vorgestern zurückgekehrt. Man ist äußerst gespannt auf die Dinge, welche nach diesen Berathungen proclamirt werden, da sich dieselben unzweifelhaft auf den Verfassungsentwurf, nicht unwahrscheinlich zugleich auf die Criminaluntersuchung gegen den Magistrat der Residenz, die eine so unerwartete Wendung genommen, beziehen. – Indessen wird hier ein kleiner Krieg um die Bürgervorsteherwahlen geführt. Die Termine zu den Wahlen für die zwei wegen angeblicher Unfähigkeit ausgeschlossenen Bürgervorsteher, Wehner und Piderit, haben gestern stattgefunden, allein nur in dem einen Stadtdistrict ist eine Wahl zu Stande gekommen. Für den District, in welchem früher Wehner gewählt war, hatte sich eine genügende Anzahl Wähler nicht eingefunden, im andern District ward der Dr. jur Breithaupt gewählt, der als Wahlmann im vorigen Jahre die Wahl eines Deputirten für die Stadt verweigerte. – In Beziehung auf die bevorstehende Wahl der Universität will man in den Briefen Heyne's an Johannes v. Müller, namentlich im 94. Briefe, Aehnlichkeiten mit den gegenwärtigen Zuständen gefunden haben, und ist deßhalb ein wahres Reißen um diese Briefe. *)In der kürzlich in Schaffhausen erschienenen Sammlung von Briefen an Joh. v. Müller.– Einen großen Theil des Publicums hat jedoch von diesen wahrhaft ermüdenden politischen Streitigkeiten die Erscheinung der Fräulein Agnese Schebest abgezogen, welche gestern als Romeo auftrat und durch stürmischen Beifall und eine Fluth von Gedichten gefeiert wurde.
Ich ergreife die Feder, um Ihnen einen Trauerfall zu melden, der hier allgemeine Theilnahme erregt hat. Gestern Nachmittag ist der frühere k. k. Gesandte und bevollmächtigte Minister am k. würtembergischen Hofe, Alfred Fürst zu Schönburg-Hortenstein, in dem Augenblick, als er einer Einladung zum Diner bei Sr. D. dem Fürsten v. Metternich zu folgen im Begriffe war, vom Schlage getroffen worden und plötzlich gestorben. – Ihre Maj. die Kaiserin befindet sich wieder im besten Wohlseyn. – Der gestern von dem russischen Botschafter v. Tatitscheff gegebene Ball war äußerst glänzend. II. kk. HH. der Erzherzog Franz Karl mit Gemahlin, die Erzherzoge Karl, Albrecht, Stephan und Maximilian verschönerten das Fest durch ihren persönlichen Besuch. Außer diesen höchsten Personen bemerkte man dabei die ersten Hof - und Staatsbeamten, das ganze diplomatische Corps, die Elite des hiesigen Adels und mehrere Fremde von Auszeichnung, darunter besonders den Fürsten Pückler-Muskau, welchem auch in den hiesigen Gesellschaftskreisen aufs zuvorkommendste begegnet wird. Vor einigen Tagen hatte Fürst Pückler die Ehre, einen Abend in der Gesellschaft des Fürsten von Metternich zuzubringen, und gestern wurde er von Sr. Durchl. zur Tafel gezogen. Man sieht übrigens den berühmten Reisenden größtentheils allein, d. h. ohne Begleitung der jungen Abyssinierin, welche er, wie schon früher erwähnt wurde, in einem hiesigen Mädchenpensionat unterzubringen bemüht ist.
Das Journal de Smyrne erwähnt gleichfalls das Gerücht eines blutigen Streites zwischen den nach Persien reisenden französischen Officieren und dem Gefolge Hussein Khans, wovon unser gestriges Schreiben aus Konstantinopel Erwähnung machte. Obiges Journal will wissen, daß vier Officiere und drei ihrer Dragomane ermordet worden seyen.
(Beschluß.)
Niebuhr nahm auf diese Reise etwas vom Gefühle Hume's mit, der, um seinen durch eine ungeleitete Erziehung in Unordnung gerathenen Geist ins Geleis zu bringen und seine Kräfte durch eine harmlose Einsamkeit zu stärken, unbekannt mehrere Jahre in Laflêche lebte, und dann zurückkam, ein ganz Anderer als der er ausgegangen war. 1)Briefe von 1797, Bd. 1. S. 100.Und auch der Erfolg war ein ähnlicher. Diese Reise bildete den Wendepunkt in seinem Leben: sie vermittelte seine Bestimmung zum Staatsmann. Zum Erstenmal gleichsam hatte er die Schwelle des engen Studierzimmers überschritten, schaute über Papiere und Acten hinaus in die großen Triebwerke einer mächtigen Nation. An der persönlichen Art der Engländer behagte ihm Manches nicht oder es führte ihn doch auf Parallelen mit den Deutschen, die für diese keineswegs nachtheilig ausfielen. Das Geistlose fast aller Unterhaltung fand er niederschlagend, die Formalitäten der Gesellschaftssprache einzwängend, in der Conversation wurde die deutsche Seuche, sich in Kannegießereien zu verlieren, nicht vermißt, desto widerlicher war der gänzliche Mangel an Philosophie, Begeisterung, erhabenem Ausdruck, die Beschränkung auf Gemeinplätze und Erzählung. Eine Zusammenkunft der Gesellschaft der Wissenschaften war ein Schmaus, sonst nichts, das Gespräch unter dem Alltäglichen einer Gesellschaft von Gelehrten in Deutschland. Befremdend war ihm auch die größere Achtung vor Namen und Autoritäten als vor der Selbstempfehlung durch Talente und Geist. 2)Briefe aus England von 1798, Bd. 1. S. 180, 182, 200.Doch hatte er sich über seine Aufnahme nicht zu beschweren – auch ein Name, der Name seines Vaters, verschaffte ihm allenthalben Eingang. Aber da er gegen den Sommer 1798 nach London kam, so waren die meisten der angesehenen Personen, an die er Adressen hatte, entweder auf ihren Landhäusern oder verließen bald darauf die Stadt. Viele Empfehlungen gab er daher gar nicht ab, und sein Umgang mit Joseph Banks, Russell, dem Orientalisten Wilkins, dem Geographen Rennel, dem Historiker Dalrymple, dem Admiralitätssecretär Marsden, dem Capitän Bligh (den Byrons Eiland verewigt, Niebuhr nennt ihn eine herrliche Physiognomie), blieb in den Gränzen einer oberflächlichen Bekanntschaft. Was er an dem Betragen gegen Fremde lobte, war, daß, wie man in Deutschland zuvorkommender ist, sie eher lieb gewinnt und ihnen Freude zu machen sucht, die Engländer sich keine Mühe verdrießen lassen um zu dienen, übrigens es dem Andern anheimstellen für sein Vergnügen zu sorgen. 3)A. a. O. S. 179.Die Bibliotheken der Gesellschaft der Wissenschaften, von Banks und Dalrymple standen ihm offen: hier brachte er seine lehrreichsten Stunden zu. Die verwickelte Politik des Landes, Verfassung, Finanzwesen, Handel und Colonien, Einrichtungen und Privilegien der ostindischen Compagnie, englische Litteratur und Buchhandel, indische Alterthümer und Geschichte waren ein unerschöpfliches Feld. 4)Studienplan in einem Tagebuch, Bd. 1., S. 166.Zur Erholung des Abends ging er zu Schönborn, dem dänischen Legationssecretär, einem originellen Denker, mit dem er über alte und neue Philosophie, Mathematik und Naturlehre disputiren konnte, der ihm jedoch vorkam wie ein Geometer, der die Erde in Gedanken ausmißt, aber ihr Antlitz nicht kennt, oder er genoß bei Mallet du Pan die Annehmlichkeiten einer französischen Gesellschaft: pikante Anekdoten, elegante Manieren, aber keine Würde, keine Weisheit, nichts das Herz Anziehendes. 5)Briefe aus London, Bd. 1, S. 182, 187, 195.An öffentlichen Vergnügungsorten trieb er sich nicht sehr herum, wenig dünkte ihn des Geldes werth und der Zeit. Er wallfahrtete nach Twickenham, wandelte unter den riesigen Bäumen in Pope's Garten, saß in seiner Grotte und schaute, in Erinnerung versunken, auf die Themse und ihre unvergleichlich schönen Ufer. In der Westminster-Abtei verweilte er mit Ehrfurcht und Dank vor der Büste manches großen Mannes, aber er verwunderte sich über das viele geschmacklose Zeug an diesen Wänden, über das unsinnig überladene Denkmal Chathams, über Miltons Denkmal mit der trockenen Erwähnung des Verherrlichten und dem langen Titel seines Verherrlichers, über die Pedanterie der Inschriften, da ein Vater seiner Tochter eine hebräische, ein anderer einer Frau eine äthiopische gesetzt hatte, über die Eitelkeit so vieler Namenlosen mitten unter den Zierden ihrer Nation, über die Vergeßlichkeit gegen Sidney und Russell. 6)A. a. O. S. 186, 194.Sein liebstes Vergnügen war das Theater, zunächst die Komödie: er glaubte, daß jeder Hypochondrist, wenn er nicht zu dumm sey um Scherz zu kosten, durch sie von Grund aus müsse erheitert werden, auch daß kein Land reicher sey an Gegenständen, welche die Lachmuskeln reizen, denn Fratzen und Caricaturen seyen in jeder Ecke zu suchen. 7)A. a. O. S. 191, 193.Im Herbst begab er sich nach Edinburg: ein Jahrescurs in dem brittischen Athen sollte ihm einige Lücken in den Naturwissenschaften ausfüllen. Er fand die Universität nicht unter seiner Erwartung: die Professoren Männer von tiefen Einsichten, mit musterhaftem Vortrag, in Hope, Playfair, Robinson, Coventry, Lehrer der Chemie, der Physik und Astronomie, der Landwirthschaft, die er sich kaum besser wünschte, bei Francis Scott, einem Bekannten Carstens von Bombay her, liebevollen Familienumgang. Schottland gefiel ihm nicht übel; die Zahl kraftvoller, denkender Menschen schien größer als irgendwo, das Land war romantisch schön und hoch cultivirt, das Leben unglaublich wohlfeil und nicht unter dem Modezwang wie in England; freilich hatte das Volk auch nicht die englische Nettigkeit. 8)Briefe aus Schottland von 1798, Bd. 1. S. 201-212.Das Anschließen wurde dem Ausländer leichter: er machte mit Playfair mineralogische Spaziergänge, Coventry führte ihn auf seinem Landgut und bei benachbarten Pächtern und Grundherren ein, er traf biedere Sitten, einfache Herzlichkeit und Gastfreundschaft. 9)Briefe aus Schottland von 1799, Bd. 1. S. 243 ff.Gleichwohl entbehrte er auch in Schottland jene Anregungen eines idealeren Strebens, das dem deutschen Gemüth Bedürfniß ist. Die Kirchlichkeit war kalte Formalität ohne tiefern Einfluß auf Gesinnung und Handlung. 10)A. a. O. S. 235.In den Familienbeziehungen war weniger Innigkeit, der Umgang zwischen jungen Leuten von beiden Geschlechtern steif oder, wo mehr Freiheit war, bestand er in muthwilligem Schäkern, Tanzen und Jubeln, zwar mit strenger Einhaltung der Gränzen des Schicklichen, aber wenige Männer schienen einen Begriff zu haben, daß man den Frauen mehr schuldig0162 sey als abgemessene Höflichkeit, daß ihr Umgang eine Erholung und angenehm seyn könne. 11)Briefe aus Schottland von 1798, Bd. 1., S. 212-214.Die Litteratur in Schottland wie in England lag darnieder. Jacobi's Lob des philosophischen Geists der brittischen Nation fand er durchaus ungegründet. Die Sophisterien der französischen Schule waren die Lieblingsbücher der heranwachsenden Jugend, und durch die Lesebibliotheken bis auf das Land verbreitet. Es fehlte nicht an nützlichen Schriftstellern in den angewandten Wissenschaften, aber an Werken von glänzendem Geist durchaus; nicht an guten Historikern, aber die besten erhoben sich nicht über das Mittelmaaß. Selbst in der sonst so reichen politischen Litteratur war auffallende Ebbe. Ueber die gelehrten Leistungen der Deutschen herrschten die verworrensten und verkehrtesten Begriffe. Das Erlernen der deutschen Sprache war nicht ungewöhnlich. Viele zollten dem deutschen Verdienst eine gerechte Anerkennung, Kant wurde genannt, Schiller gefeiert, man hielt die deutschen Gelehrten nicht wie ehedem für langsame, beschränkte Köpfe, aber Vielen galten deutsche Philosophie und Atheismus gleichbedeutend; Robinson eiferte gegen sie als die abscheulichste Verschwörung wider den Frieden der Welt, junge Ruchlose lobten sie wegen ihrer vermeintlichen Gottlosigkeit. Die abgeschmacktesten übernatürlichen Wunder - und Spottbücher deutscher Schauspiel - und Romanschreiber wurden in Uebersetzungen vom Publicum verschlungen. Niebuhrn selbst wurde Deutschland als Provinz der gelehrten Welt lieber, wenn er gleich bei jedem Schritt unter diesem Inselvolk erinnert wurde, wie sehr wir als Nation schlafen. 12)Briefe aus Schottland von 1799, Bd. 1., S. 220-223.Ein Abstecher in die Thäler und Wildnisse des südlichen Gebirgs, halb zu Pferd halb zu Fuß, da man sich in Schottland nicht wie in England des plebejischen Reisens zu schämen hatte, beschloß den Cyclus seiner Studien und Beobachtungen in Großbritannien. Mit belebtem Sinn für die Natur, männlicher, gekräftigt durch die Anschauung der praktischen Anstelligkeit einer großen Nation und ihres Staatsorganismus, kehrte er über Manchester, Sheffield, London, Yarmouth nach Holstein zurück.
Schimmelmann hielt Wort. Niebuhr wurde zum Secretär bei der stehenden Commission für die Barbareskenangelegenheiten und zum Assessor im Handelscollegium für das ostindische Bureau ernannt. Das Einkommen war sparsam zugemessen. Er schrieb an seine Braut: „ Obdach, Nahrung, Wärme, Kleidung und frohe Liebe wird unser Alles ausmachen. Ein schöner Tag sonnt uns auf dem Felde so gut als auf einem Landhaus. Sophokles und Homer ersetzen uns Schauspiele, und Einsamkeit von Besuchen bringt nicht, sondern entfernt Abspannung und Langeweile “13)Briefe aus Kopenhagen von 1800, Bd. 1, S. 266.. Nachdem er sie heimgeführt hatte, trat er am 1 Julius 1800 seine Aemter an. Seine Gattin war eine Frau von hohem Geist; in ihrem harmonischen Wesen lösten sich alle Mißtöne seines Lebens auf; was ihn drückte und hob, konnte er ihrer empfänglichen Seele anvertrauen. Nach dem geschäftigen Tagwerk brachten ihm die Abende bei ihr Sammlung und ungetrübte Heiterkeit; sie war die Mitempfinderin all seiner geistigen Interessen und Sorgen: er las ihr von seinen Arbeiten vor oder aus einem Buch, der Odyssee, der Melanie Laharpe's und was sich gerade darbot, und als sie nicht mehr war, blieb ihm ihr letzter Wunsch, daß er seine Geschichte vollenden möchte, eine heilige Mahnung14)A. a. O. S. 273. Briefe von 1801, Bd. 1, S. 288. Bd. 2, S. 114.. Sein Beruf gehörte dem Finanz - und Handelswesen, die erübrigte Zeit widmete er den Studien. Er fühlte sich so glücklich – glücklich schien ihm ein armes Wort! Aber das Kriegsgewitter nahte Dänemark. Die Kurzsichtigen glaubten dem Gerücht, Nelson habe gesagt, er werde sich wohl hüten vor dieser Mausfalle der Ostsee (he did not chuse to ensnare himself in that mousetrap); doch war er unter den Kanonen von Kronburg vorbeigefahren, und am 2 April 1801 erfolgte der wüthende Angriff auf die Linie der Batterien und Blockschiffe auf der Rhede von Kopenhagen, bei welchem Niebuhrs Gemüth durch die Gefahr der Beschießung der Stadt, durch Freude und Schmerz über den glorreichen, aber unglücklichen Kampf gleich erschüttert wurde. In einer Lage, schlimmer als die Spartaner auf Sphakteria, waren die dänischen Vertheidiger gewesen; sie hatten getödtet werden können, aber nicht besiegt15)Briefe von 1801, Bd. 1, S. 286-300. Bd. 2, S. 38-41.. Dänemark hatte die Vermessenheit gebüßt, daß es sich einbildete, ein kleiner Staat könne, während die Welt in zwei feindliche Lager getheilt ist, ruhig stehen im eigenen Lager! Der Sturm entfernte sich wieder von diesen Küsten, aber er tobte in andern Regionen fort, und auch in den Geistern. Stolberg hatte sich aus dem Irrsal der Zeit in den Schooß einer andern Kirche geflüchtet. Niebuhr verdammte nicht: er hatte ein protestantisches Herz. Der Zustand des Protestantismus und die protestantische Geistlichkeit sagten auch ihm nicht zu, der an einer übersinnlichen Welt mit Liebe hing. Ihm war nicht bang vor den wahren Mystikern, er fürchtete die finstern Bigotten16)Briefe von 1800, Bd. 1, S. 285.. Sein Trost bei den Anfechtungen der Gegenwart, in der Trauer über die überall untergehende Freiheit, da er auch an Jefferson verzweifelte und nur noch an Carnot glaubte17)Briefe an Moltke von 1804, Bd. 2, S. 45., floß aus dem immer tiefern Versinken in die Wissenschaft. Eine Reihe von Arbeiten, die seinen Namen auf die Nachwelt bringen sollten, reifte in stiller Muße heran. Die römische Geschichte von ihren frühesten Urquellen gestaltete sich zu einzelnen Ausführungen oder lag in großartigen Entwürfen in seinem Geist. Daß seine Resultate über römische Staatsländereien, Colonisationen, Ackergesetze etc. nicht den Beifall der Edelleute, auch Moltke's nicht, haben würden, kümmerte ihn nicht, denn er schrieb aus Vollmacht felsenfester Ueberzeugung, wie die alten Römer es billigen müßten, ja loben, wenn sie unter uns wandelten18)A. a. O. S. 44.. Bei diesen Arbeiten, zu deren Behuf er alle Denkmäler alter Schriftsteller musterte, deren er habhaft werden konnte, hatte er sich allermeist mit Livius befreundet. Den hielt er unendlich höher als Tacitus, und freute sich, daß es auch Vossens Meinung war. Gedrungenheit, wie bei Thucydides, Demosthenes, urtheilte er, sey das Höchste, was die Neuern erreichen könnten, aber schon Cicero, obgleich unendlich geistreich, scharfsinnig, witzig, faisant du génie avec de l'esprit, wie Voltaire, habe umsonst nach jener Fülle gestrebt, wozu ihm die Himmelsruhe des Geistes nicht geworden sey, welche Homer und auch Livius gehabt hätten, und von den Neuern in einem verwandten Grade Fenelon, in einem nicht geringen Garve, die aber von uns wohl Keiner je vollkommen haben werde, weil wir nicht aus ganzer Seele arbeiten könnten, daher auch kein vollkommenes episches Gedicht fortan zu erwarten stehe19)A. a. O. S. 47..
Diese Geschiedenheit des äußern und des innern Lebens war vielleicht bei keinem Menschen so schroff wie bei Niebuhr. Zwar war seine amtliche Thätigkeit nicht schlechterdings im0163 Gegensatz zu seiner Geisteswelt, wie überhaupt eine begabte Natur auch das Heterogenste mit ihren edleren Zwecken zu verbinden weiß. So wurde in seiner Correspondenz mit den afrikanischen Consulaten nicht allein die Auswahl der tributartigen Verehrungen an die Barbareskenhäuptlinge verhandelt, sie wurde ihm Anlaß zu gründlicherem Studium der arabischen Litteratur und Geschichte und des afrikanischen Handels20)Briefe aus Kopenhagen, Bd. 1, S. 302-315.. Sein ostindisches Bureaugeschäft führte ihn auf Vergleichungen der Besteuerungssysteme des Orients, der Perser, Juden und Indier, und auf das Resultat, daß die Natur den orientalischen Nationen den Reichthum ihrer Länder nur gegeben zu haben scheine, um durch alle Erpressungen nicht ausgerottet werden zu können, wie es in Europa geschehen würde: wie Jupiter in der Fabel dem Esel zu seiner Erleichterung, da er die Härte seines Treibers nicht mildern konnte, das dicke Fell und den Stumpfsinn gab, um es mit den Schlägen auszuhalten21)A. a. O. S. 310, 311.. Auch fehlte ihm als Geschäftsmann nicht die Befriedigung, welche die Anerkennung gibt, die dem Verdienst gewährt wird. Zu Anfang des Jahrs 1804 wurde er Director der Bank und des ostindischen Bureau's; er trat als Mitglied in die Commission, deren Secretär er gewesen war. Damit bekam er auch ein reichlicheres Einkommen. Zugleich wurden aber die Geschäfte verwickelter, lästiger, durch die gespannte Aufmerksamkeit, die sie erforderten, anstrengender, wenn gleich der Sachkundige sich leicht zurecht fand. Rechnungen waren seine Beschäftigung, Kaufleute, Juden, Mäkler sein Umgang. Er fühlte sich unter den Juden wie Alcibiades unter den Thraciern und Persern: wenn er auch, weil er mußte, seinen Ehrgeiz darein setzte, mit jenen in die Wette Vortheile und Pfiffe zu berechnen und sie es nur nicht begreifen konnten, daß ihm am Geld für sich selbst nichts liege, so war er doch dieses Lebens aufrichtig satt22)Briefe an Moltke von 1804, Bd. 2, S. 43, 47..
Inzwischen waren die Schläge von Ulm, von Austerlitz geschehen; die Gefahr des deutschen Vaterlandes und das Hereindrohen einer neuen Weltsklaverei hatten seine leidenschaftlichsten Gefühle entflammt. Einen Augenblick hatte er sich dem Wahn hingegeben, daß sich Deutschland aufraffen könnte; er hatte sich zu den Kämpfern gesehnt, um, wenn auch Alles verloren gehe, wenigstens es zu sehen und zu erfahren, mit welcher Freudigkeit und Herzenserhebung man im Nationalkrieg zu den Waffen greift. Er hatte in Demosthenes 'erster Philippischer Rede einen Warnungsruf erschallen lassen wollen durch Deutschland, aber das Schwert des neuen Macedoniers hatte entschieden, ehe ihm selbst die Exemplare zukamen, so daß es ihm damit war wie den Nachgelassenen eines Todten, die einen an ihn geschriebenen Brief erhalten23)Briefe an Moltke von 1806, Bd. 2. S. 52, 53.. Das Schrecklichste waren ihm die vielen Deutschen, die den Siegen der Franzosen zujauchzten, die sich an Bonaparte's Glanz freuten wie die Mücke am Licht, von dem sie versengt wird, welche die letzten Funken der Nationalliebe und des Nationalhasses erstickten. „ Wohl uns, ruft Niebuhr aus, die keine Kinder haben! Möchte es doch ganzen Völkern so gut seyn können, mit dieser Generation auszusterben! Mit zwei Dingen hat Englands Genius Lord Nelson gesegnet: daß er siegend starb, ehe er die Niederlage von Ulm wissen konnte, und dann, daß er keine Kinder hinterließ, die unter das Joch derer kriechen müßten, die er so oft unter das Joch gesandt hatte. Wie die Welt von den Franzosen beherrscht werden wird, das werden wir bald sehen. Was wir nicht vollendet sehen werden, aber doch schon beginnen sehen, ist die Ausartung des Geistes, das Erlöschen des Genie's, aller freien, aller liberalen Gesinnungen, das Regiment des Lasters, der Sinnlichkeit, ohne auch nur Hypokrisie, der Untergang des Geschmacks und der Litteratur – damit ist es schon hoch am Vormittag “24)A. a. O. S. 54..
Eine solche Feuerseele hatte nicht ihren Platz unter den Wucherern des Geldmarkts! Niebuhr trennte sich schwer von Dänemark. Eine erste Anfrage aus Berlin, ob er geneigt wäre in preußischen Staatsdienst zu treten, beantwortete er unbestimmt, aber mittlerweile mußte er die Kränkung erleiden, daß er in einer Stelle, auf die er nach seinen Leistungen gerechten Anspruch und versprochenermaßen Anwartschaft hatte, einem jungen Mann nachgesetzt wurde, bloß weil derselbe von vornehmer Geburt war. So war ihm das Vorrücken auf seiner amtlichen Laufbahn verschlossen: er hatte nichts als die Aussicht auf geisttödtende Detailarbeiten vor sich. Noch zauderte sein Entschluß. Gerüchte von einer Annäherung der preußischen an die französische Politik machten ihn stutzig: er fürchtete alsdann Collisionen mit Dänemark. Erst als ihn der Finanzminister Stein darüber beruhigt hatte, als vielmehr Alles sich zu einem Bruch mit Frankreich anließ, reichte er bei der dänischen Regierung sein Entlassungsgesuch ein. Sie bewilligte es mit Bedauern, und begleitet von vielfachen Achtungsbezeugungen verließ er im September 1806 Kopenhagen25)Briefe an seine Eltern von 1806, Bd. 1, S. 315-320..
(Ein zweiter Artikel folgt.)
In Folgendem ergänzen wir unsere gestrigen Auszüge aus der portugiesischen Thronrede. Nach der auf Großbritannien bezüglichen Stelle heißt es weiter: „ Eine andere Frage hat sich zwischen meiner Regierung und der von Spanien darüber ergeben, welcher der beiden Mächte das Recht auf ein in der Mündung des Guadiana gelegenes kleines Eiland zustehe. Ein topographischer Plan soll angefertigt und die genauste Erkundigung über diesen Punkt eingezogen werden, damit dann die ganze Frage an eine von beiden Regierungen niederzusetzende Commission zur Entscheidung gebracht werde. Unsere Beziehungen zu dem Kaiserreich Brasilien dauern ungestört fort. Die Regierung hat einen neuen diplomatischen Agenten nach Rio Janeiro ernannt, um unsern Landesproducten die möglich größten Handelsvortheile auf dem brasilischen Markt zu verschaffen. Mit Vergnügen zeig 'ich Ihnen an, daß meine Regierung so eben mit der Sr. Maj. des Königs der Franzosen eine Uebereinkunft abgeschlossen hat, kraft derer für die zwischen beiden Staaten ausstehenden, auf früheren Verträgen beruhenden Ansprüche Sorge getragen ist. Ich habe meine Minister beordert, Ihnen die Convention zu gehöriger Zeit vorzulegen. ... Der innere Zustand öffentlicher Sicherheit und Ruhe hat sich seit der letzten Session nicht verschlimmert. Die Banden, welche Algarbien und Alemtejo beunruhigten, haben sich allmählich vermindert. Wenn sie sich zeigen, werden sie geschlagen oder zerstreut, und seit dem Todesstoß, welcher der Partei des Präsidenten in dem Nachbarreiche versetzt worden, hat Entmuthigung ihre Reihen gelichtet. Aus diesen Gründen hoff' ich mit Zuversicht, daß in kurzer Zeit Kraft mit Milde verbunden ihre Unterwerfung vollenden werde. Was0164 die Staatsverwaltung anlangt, hat die Erfahrung bewiesen, daß die symmetrische Einförmigkeit, mit der sie bisher organisirt war, und welche alles Gewicht oberer Gerichtshöfe selbst den geringfügigsten Territorialabtheilungen beilegt, eine gute Regierung des Reichs unmöglich macht. Die mannichfachen Pflichten und die kurze Dauer des Wahlrechts haben die Ausübung der politischen Befugnisse dem Volk äußerst lästig gemacht, so daß in vielen Fällen die Wahlurne ganz im Stich gelassen ward. Andrerseits hat der Mangel einer fixen und soliden Grundlage für die active und passive Wahlbefähigung zu den verwerflichsten Betrügereien und Streitigkeiten Anlaß gegeben. Die den Municipalkammern eingeräumte, große, ja unbeschränkte Autorität in der Steuererhebung und die Handhabung ihrer Statuten überhaupt haben ernstliche Conflicte und wiederholte Beschwerden zur Folge gehabt. Die dermaligen Bezirksadministratoren besitzen nicht die zu Magistraten erforderlichen wesentlichen Eigenschaften, und die unmittelbar unter der Regierung stehenden Beamten in corporirten Städten können so wenig, als die Minister, für die Wirksamkeit von Behörden verantwortlich seyn, welche die Regierung zwar constituirt, aber nicht ernennt. Die Ungewißheit der Jurisdiction in den Gerichtshöfen hat sich nicht weniger nachtheilig erwiesen. Die dießfallsigen Uebelstände können nur von der Regierung richtig gewürdigt werden. Unerläßlich nöthig wird auch die Errichtung eines oberen Gerichtshofs, welcher den wahren gesetzlichen Rath der Königin in allen wichtigen Verwaltungsfragen bilde, die Regierung bei der Vorbereitung aller Gesetzesentwürfe und Executivmaaßregeln unterstütze und in strittigen Rechtsfällen der Untergerichte als oberste Instanz zu entscheiden habe. Die Rechtspflege nimmt überhaupt Ihre besondere Aufmerksamkeit in Anspruch; klares Urtheil, Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit, das sind Eigenschaften, deren die Gesellschaft nicht an den Beamten entbehren kann, denen die Sorge für die Freiheit, das Eigenthum, die öffentliche und Privatsicherheit der Staatsbürger anvertraut ist. Die Fiscalgesetze erheischen gleichfalls eine durchgreifende Revision. Ich habe Meinen Ministern befohlen, Ihnen zur Heilung der erwähnten Uebelstände verschiedene Gesetzesentwürfe vorzulegen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Verwaltung unserer Colonien ernste Beachtung und eine besondere Legislation erfordert. Die Regierung wird, zumal da die Unterdrückung des Sklavenhandels kräftige Maaßregeln um so dringender macht, den Zustand unserer Colonien sich angelegen seyn lassen, damit der natürliche Reichthum und die Fruchtbarkeit derselben – dieser Denkmale unseres Nationalruhms – dem Staate zu gut kommen. Dem Geiste der Reichsverfassung gemäß wird man Ihnen das Budget über die Staatsausgaben vorlegen und die Mittel angeben, welche die verschiedenen Zweige der Staatseinkünfte, befreit von den Lasten, die sie bisher gefesselt, zur Befriedigung der in - und ausländischen Verbindlichkeiten Portugals darbieten. Die Maaßregeln, die man Ihnen zur bessern Organisirung dieses wichtigen Verwaltungszweigs vorlegen wird, werden Ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, und mächtig dazu beitragen, die Einsammlungsart der öffentlichen Einkünfte zu verbessern und das nöthige Gleichgewicht zwischen den Hülfsquellen und den Lasten des Staats herzustellen. “– Der Correspondent des M. Herald, der unlängst nach London geschrieben, die Thronrede werde ein bestimmtes Arrangement zur Bezahlung der Dividenden von der auswärtigen Staatsschuld ankündigen, bemerkt jetzt, ein solches sey in dem ersten Entwurf der Thronrede allerdings enthalten gewesen, in einer vorläufigen Berathung der Minister mit den leitenden Mitgliedern der beiden Kammern aber wieder gestrichen worden, und zwar auf den Grund hin, dasselbe würde nicht nur von den Cortes gleich in limine verworfen werden, sondern schon die bloße Erwähnung einer solchen Idee einen Sturm der Entrüstung in ganz Portugal erregen. „ Es ist dieß, “sagt der Correspondent, „ ein Todesstoß für die Hoffnungen der auswärtigen Staatsgläubiger Portugals; denn wenn die jetzigen Minister zu Gunsten derselben nichts thun können, so werden andere nichts thun wollen, und man darf hiernach die Frage als factisch gegen die unglücklichen Dupes entschieden betrachten, welche ihr Geld herliehen, damit Dona Maria da Gloria Thronreden an ihre getreuen Cortes halten könne. “
Der neue englische Gesandte, Hr. Aston, hat nunmehr seine Ankunft in Madrid für die letzten Tage dieses Monats festgesetzt, und ein Theil seiner Dienerschaft ist bereits hier angelangt. Hr. Aston, der vor kurzem eine sehr bedeutende Erbschaft gemacht hat (sie soll sich auf 15,000 Pf. St. jährlicher Einkünfte belaufen) scheint Anstalten zu treffen, um mit großem Glanz als der Vertreter Großbritanniens hier aufzutreten. Gewiß ist es für diese Macht von Wichtigkeit, sich hier durch einen Diplomaten vertreten zu lassen, der, den hier obschwebenden Intriguen fremd, als bei der Königin von Spanien und nicht bei irgend einer Partei beglaubigt erscheine. Seit dem Abgange Lord Clarendons hat eine der hiesigen Parteien, und nicht die achtungswertheste, bei dem unabläßlichen Kampfe, den sie gegen die Regierung, gegen die Wiederherstellung des Friedens und der Ordnung führt, sich öffentlich der Aufmunterung und Mitwirkung von Seite des hier zurückgebliebenen einstweiligen englischen Geschäftsträgers gerühmt. Gewiß mit dem größten Unrecht! Denn es unterliegt keinem Zweifel, daß, als Hr. Jermingham Hrn. Southern auf seinem Posten ablöste, letzterer in einem amtlichen Schreiben von Lord Palmerston die ausdrückliche Versicherung erhielt, daß er das Verhalten, welches er in seiner hiesigen diplomatischen Stellung beobachtet habe, in allen seinen Theilen genehmige. Wenn seitdem Intriganten den Versuch gemacht haben, ein gespanntes Verhältniß zwischen der hiesigen französischen Botschaft und der englischen Gesandtschaft herbeizuführen, und für unedle Zwecke der Parteien auszubeuten, so wird jeder unbefangene Beobachter einräumen, daß diese Versuche an der loyalen Denkungsart und dem offenen Sinne der diesen beiden Missionen wirklich angehörenden Mitglieder gescheitert sind. Der Marquis v. Rumigny, ein Diplomat von nicht weniger Offenheit als Festigkeit und durchaus Geschäftsmann, gibt bei jeder Gelegenheit als seine aufrichtigste Ueberzeugung zu erkennen, daß nur aus dem besten Einverständniß zwischen beiden Missionen etwas Ersprießliches für beide Mächte, welche sie vertreten, hervorgehen könne, und Hr. Jermingham, der schon in Turin mit dem Botschafter freundschaftliche Verhältnisse angeknüpft hatte, ist diesem hier aufs neue mit Zutrauen entgegengekommen. — Der k. niederländische Geschäftsträger am hiesigen Hofe, Baron v. Grovestins, ist vorgestern hier eingetroffen. — Unter den Officieren von der aufgelösten Carlistischen Armee, welche sich dem Vertrage von Vergara angeschlossen hatten, war eine sehr bedenkliche Unzufriedenheit entstanden, weil die ihnen bewilligte Zahlung ihres Soldes nicht erfolgte, und sie dadurch drückendem Mangel ausgesetzt wurden. Der General Maroto beklagte sich über dieses Verhältniß, und machte auf die Folgen aufmerksam. Jetzt ist es den Bemühungen des französischen Botschafters gelungen, die Auszahlung der erforderlichen Summen zu bewirken. Der Generalcommandant der Mancha ließ die dortigen indultirten Carlisten0165 festnehmen, weil ein Theil von ihnen, wie ich neulich meldete, sich aufs neue empört hatte. Viele der Carlisten sind aber jener Maaßregel zuvorgekommen, und haben sich in die alten Schlupfwinkel zurückgezogen, so daß man wegen der Ruhe jener Provinz in Besorgniß ist. Die Regierung hat den Generalcommandanten abberufen.
Die Naval and Military-Gazette macht in ihrem ersten Blatte von diesem Jahr nachstehende Bemerkungen über die englische Flotte: Die eigentliche Vermehrung betrug nur zwei oder drei Linienschiffe, aber die Mannschaft von allen zum Seedienst beorderten, so wie derjenigen, welche zum Truppentransport bestimmt sind, wurde vermehrt, und wird, wie wir hoffen, künftig beibehalten werden. Einigemal wurden schwere Kanonen zum Bombenwerfen auf auswärtige Stationen geschickt, und dieß würde wohl in allen Fällen geschehen, wo Feindseligkeiten zu besorgen sind. Die Umstände haben auch Frankreich genöthigt, seine Escadre in der Levante zu vermehren, und wir waren Zeuge dessen, was Frankreich mit seinem gerühmten System der Seeconscription zu leisten im Stande ist. Nicht nur brauchte die Bemannung sehr viel Zeit, sondern die Mannschaft zeigte sich auch bedeutend schlechter als die unsrige. Es ist allgemein anerkannt, daß die Flotte unter Admiral Stopford keiner an Tüchtigkeit nachsteht, die wir noch je auf dem Meere hatten, und die französischen Marineofficiere haben selbst eingeräumt, daß die französischen Schiffe, obwohl ihre Mannschaft stärker ist, schlechter manövriren, als die unsrigen. Zwei große Schiffe, die Königin von 110 und der Nil von 92 Kanonen, wurden im vorigen Jahre vom Stapel gelassen; der St. George von 120 Kanonen wird im Frühjahr fertig werden, und drei andere Schiffe ersten, so wie etwa zwölf vom zweiten Rang sind im Bau. In der Dampfschifffahrt aber wurden die größten Fortschritte gemacht, denn im verflossenen Jahre wurden der Cyclops, Stromboli und Vesuv von 300 Pferdekraft, Hekate und Hecla von 250, Alecto und Ardent von 200 Pferdekraft, nebst mehreren kleinern gebaut, und in diesem Jahre werden wohl noch eben so viel dazu kommen. Die königliche Marine besitzt jetzt mit Einschluß der Dampfpaketboote über 70 Dampfschiffe, und wenn man diejenigen der Handelsmarine dazu rechnet, über welche die Regierung kraft eines abgeschlossenen Contracts verfügen könnte, so würden wir eine hinreichende Dampfflotte haben, um die Meere zu durchfegen und jeden Hafen einer feindlichen Küste so wirksam zu versiegeln, daß auch nicht ein Flußboot ein - oder ausfahren könnte. – Mit Vergnügen vernehmen wir, daß die Matrosen und Seeleute überhaupt sich in besserer Lage befinden, und die Infusion von jungem Blut, die sie durch die Einführung von 24,000 Schiffsjungen seit fünf Jahren erhielten, von denen schon einige Tausend ihre Lehrlingsschaft beendigt haben, hatte eine auffallend gute Wirkung auf das Ganze. Die Zahl der Schiffsjungen auf Dampfschiffen ist ziemlich bedeutend, und diese werden eine höchst werthvolle Classe von Seeleuten bilden; das Haus Seaward u. Comp., das sich durch den Bau und die Verbesserung der Dampfmaschinen so sehr auszeichnet, hat über 300 Lehrlinge angenommen, die zu Ingenieurs und Ingenieursgehülfen auf Dampfschiffen gebildet werden sollen, und völlig hinreichen werden, um jede auf der See überhaupt ausführbare Ausbesserung von Dampfmaschinen vorzunehmen, und so die Nothwendigkeit, in den Hafen zurückzukehren, zu vermeiden.
Die in mehrern Zeitungen enthaltene Nachricht, daß der Kaiser von Rußland eine besondere Commission zur Regulirung der auf den in der Provinz Curland gelegenen Gütern der Herzoge Alexander und Ernst von Würtemberg haftenden Schulden ernannt habe, bedarf insofern einer Berichtigung, als die Regulirung jener ohnedieß geordneten Schuldverhältnisse durchaus nicht die Einmischung einer Staatsbehörde erheischt hat, und auch durchaus nicht die Hauptbestimmung der genannten Commission bildet. Vielmehr beabsichtigt man von Seite des russischen Gouvernements bloß, durch jene schon seit mehrern Jahren eingeleitete Maaßregel und durch die damit verbundene temporäre Vorenthaltung der bedeutenden Güterrevenuen – welche übrigens für Rechnung der Herzoge von Würtemberg deponirt bleiben sollen – die Herzoge zur Rückkehr nach Rußland und zum ununterbrochenen Aufenthalte in diesem Staate zu veranlassen, in welchem Falle die Besitzungen und deren Einkünfte sofort wieder zur freien Disposition der Herzoge gestellt seyn würden. (Frankf. O. P. A. Z.)
Ein Brief aus China, datirt vom “Ankerplatz Hong Kong, 5 Sept.” der auf Lloyds Kaffeehaus gelesen wurde, meldet: “Die Chinesen verweigern den Engländern nicht nur Lebensmittel aller Art, sondern man hat auch den Versuch gemacht, die Brunnen zu vergiften. Capitän Elliot hat unumstößliche Beweise davon in Händen, und wird sie nach England übermachen. ” — Nach den mit der letzten indischen Post eingegangenen bengalischen Zeitungen wurden in Calcutta mehrere Fahrzeuge mit Opium befrachtet, das angeblich nach Singapore, in der That aber nach China bestimmt war. Und Angesichts dieses schamlos fortgesetzten Schmuggelhandels mit einem Gift, vor dem die chinesische Regierung ihre Unterthanen zu schützen entschlossen ist, sprechen englische Blätter von ihrem, durch die chinesischen Behörden verletzten guten Recht!
0166Die Administration der bayer. Hypotheken - und Wechsel-Bank macht hiermit bekannt, daß per Dividende und Superdividende vom II Semester des Jahres 1839, von den Bank-Actien gegen den treffenden Coupon 10 fl. 30 kr. per Stück bei den Bank-Cassen in München u. Augsburg, von den Promessen I Emission 7 fl. 21 kr. per Stück von den Promessen II Emission 4 fl. 12 kr. per Stück
gegen Abstemplung bei der Bank-Casse in München erhoben werden können. – München, den 13 Januar 1840.
Simon Frhr. v. Eichthal.
0167In Bezug auf die am 30 December v. J. in Nro. 364 dieser Blätter erfolgte Ankündigung, die Gründung einer Handelsgesellschaft in Venedig betreffend, wird hiemit bekannt gemacht, daß die Unterzeichnungen auf Actien zu dieser Unternehmung bereits so weit gediehen sind, daß dieselbe in kurzem nach Artikel 3 der Statuten in Activität treten kann, und die Register zur Vormerkung auf diese Actien in Mailand bei HH. Galli & Brambilla, in Wien bei Hrn. S. G. Sina, in Augsburg bei Hrn. G. Chr. Baur,
Agenten der Gesellschaft, mit dem 31 Januar 1840 geschlossen werden.
Die Direction der Venetianer-Mailänder-Eisenbahngesellschaft hat die Ehre, die HH. Besitzer von Interimsscheinen zu benachrichtigen, daß vom 1sten Februar an die fünfte halbjährige Zinsenrate, nämlich vom 1 August vorigen Jahres bis 31 laufenden Monats auf das bis jetzt erhobene Capital ausbezahlt wird.
Die Zinsenerhebung kann sowohl bei den Cassen der Direction in Venedig oder Mailand geschehen, als auch zur größern Bequemlichkeit der HH. Actionnäre bei den beiden Agentschaften, in Wien bei HH. J. G. Schuller und Comp., und in Augsburg bei Hrn. G. Chr. Baur.
Zu diesem Behufe müssen die ursprünglichen Actionnäre oder deren Cessionnäre die Interimsscheine ausliefern, damit auf der Rückseite derselben die nöthige Anmerkung gemacht werden könne. – Venedig, den 8 Januar 1840.
Die Direction der Gesellschaft.
Section von Venedig:
Giuseppe Reali.
Francesco Zucchelli.
Pietro Bigaglia.
Cav. Giacomo Treves dei Bonfili.
Rob. Spiridione Papadopoli.
G. B. Breganze, Segret.
Section von Mailand:
Gaspare Porta.
Antonio Carmagnola.
Paolo Battaglia.
Francesco Decio.
Giambattista Brambilla.
E. Dott. Campi, Segret.
In Bezug auf obige Bekanntmachung wird Unterzeichneter die Zahlung der bis Ende dieß fälligen Zinsen auf den Betrag der bis jetzt von den Actionnären eingelieferten Summe leisten.
Die HH. Besitzer von Interimsscheinen können diesen Anlaß benützen, um zugleich die Anzeige zu machen, daß sie mittelst Cession deren Eigenthümer geworden sind, indem es die Agentschaft auf sich nimmt, diese Anzeige in Folge des §. 14 der Statuten an die resp. Directionssection in Venedig oder in Mailand gelangen zu lassen.
Augsburg, den 18 Januar 1840.
G. Chr. Baur.
Gegen Sebastian Hertkorn von Remmingsheim, Oberamts Rottenburg, welcher im Sommer 1832 nach Amerika ausgewandert ist, und sich auf der Reise dahin eines Ehebruchs höchst verdächtig gemacht hat, ist auf Ansuchen seiner Ehefrau, Anna Maria, geb. Müller, von Remmingsheim, aus dem Grunde des Ehebruchs der Ehescheidungs-Proceß erkannt, und zur Verhandlung desselben Tagfahrt auf Mittwoch den 29 April 1840 anberaumt worden. Es ergeht daher nicht nur an Sebastian Hertkorn, dessen Aufenthalt unbekannt ist, sondern auch an dessen Verwandte und Bekannte, welche ihn zu vertreten gesonnen seyn sollten, die Aufforderung, an gedachtem Tage Vormittags 10 Uhr vor der unterzeichneten Stelle zu erscheinen, um in der Sache rechtlich zu handeln, wobei übrigens auch in dem Falle, daß Hertkorn weder selbst erscheinen noch einen andern hiezu bevollmächtigen würde, dennoch rechtlicher Ordnung gemäß verfahren werden wird.
So beschlossen in dem ehegerichtlichen Senat des königl. würtembergischen Gerichtshof für den Schwarzwaldkreis.
Tübingen, den 18 December 1839.
Weber.
Kapff.
Ziehungsanfang den 1, Ende den 3 Februar.
Gulden sieben und achtzig Tausend, vertheilt in Treffer von 45,000, 9000, 2000, 1000, 400, 200, 100 fl. etc. etc. bis abwärts 27 fl., werden in dieser Ziehung erlangt.
Unterzeichnetes Handlungshaus erläßt Loose à 3 fl. 30 kr. pr. Stück, und gibt Abnehmern von fünf Loosen ein sechstes gratis. Listen werden pünktlich zugesandt.
Julius Stiebel, Bankier in Frankfurt a. M.
So eben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: J. Görres, zweites Jahresgedächtniß des 20 Novembers 1837.
Gr. 8. Velinpapier geheftet 20 kr. oder 6 gr.
Fr. K. Joel-Jacoby, Kampf und Sieg.
Gr. 12. Velinpapier geheftet 48 kr. oder 12 gr.
Dieses Werkchen ist eine Vorläuferin von des Verfassers ausführlicher Bekehrungsgeschichte, die nächstens erscheint.
Neuzell, das fürstliche Stift und Kloster Cisterzienser-Ordens bei Guben in der Niederlausitz.
Geschichtliche Darstellung der Entstehung, des Fortbestandes und der Säcularisation dieses Klosters. Mit Actenstücken. Ein Beitrag zur Vaterlandsgeschichte der Niederlausitz. 8. geh. 1 fl. 12 kr. od. 18 gr.
0168So eben ist erschienen und an die verehrlichen Sortimentshandlungen versandt werden: Das erste Heft für 1840 der Deutschen Vierteljahrs-Schrift.
Januar-März.
Inhalt: Das deutsche Zeitungswesen. Gedanken über deutsche Dramatik, mit besonderer Rücksicht auf das Lustspiel. Ueber das Wesen und den Werth einer nationalen Gewerbsproductivkraft. Der Haar - oder Haiderauch, auch Moorrauch und Höherauch genannt. Geistiger Erwerb durch Reisen. Ueber den gegenwärtigen Zustand der Theologie mit Beziehung auf Strauß. Ueber die Wirkungen des großen deutschen Zollvereins und die Entwicklung seiner Gesetzgebung. Ueber die Vertheidigung des südwestlichen Deutschlands in einem Kriege des deutschen Bundes mit Frankreich. Ueber die Einführung eines gemeinschaftlichen Münzsystems in den Zollvereinsstaaten. Postreform. Kurze Notizen.
Der Preis des Jahrgangs von 4 Heften ist 12 fl. oder 7 Rthlr. 8 gr.
Stuttgart und Tübingen, den 1 Januar 1840.
J. G. Cotta'sche Buchhandlung.
Im Verlage von Karl Cnobloch in Leipzig ist so eben erschienen, und durch alle Buchhandlungen des In - und Auslandes zu erhalten: Esaias Tegnérs sämmtliche Gedichte.
Aus dem Schwedischen von Gottlieb Mohnike.
3 Bde. gr. 8. 48 Bogen, geh. Preis: 3 Rthlr. 12 gr.
Die beiden ersten Bände enthalten die kleinern Gedichte des berühmten schwedischen Sängers, meist lyrischer Art, und geschmückt mit allen Vorzügen der Poesie Tegnérs. Diese Sammlung ist noch reicher als die im Jahre 1828 von dem Dichter selbst besorgte, sie ist mit 26 neuen ausgezeichneten lyrischen Stücken vermehrt, welche gleich den frühern größern Dichtungen, „ den Nachtmahlskindern – Axel “u. s. w. von dem als geistreichen Bearbeiter nordischer Poesien rühmlichst bekannten Hrn. Dr. Mohnike der sorgsamsten Feile unterworfen worden sind.
Den 3ten Theil dieser vollständigen Sammlung der Gedichte Tegnérs bildet die Vierte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage der Frithjofs Sage, welche getrennt von den beiden ersten Bänden für den Preis von 1 Rthlr. zu erhalten ist.
Die schnell auf einander gefolgten Auflagen dieser Bearbeitung sind ein sprechender Beweis dafür, wie sehr sie die Gebildeten Deutschlands angesprochen, und daß sie des Lobes würdig ist, das alle Kenner der Poesie und Uebersetzungskunst ihr zollten. Die Verlagshandlung hofft daher, daß die Freunde des scandinavischen Sängers der Bearbeitung des Hrn. Dr. Mohnike vor jeder andern auch künftig den Vorzug geben werden. Poesien des Auslandes können nur von Meisterhand bearbeitet uns den Genuß gewähren, den das Original bereitet und die Gebildeten Deutschlands in ihnen suchen. Für die Besitzer dieser und jeder andern Ausgabe der Frithjofssage, besonders aber für die zahlreichen deutschen Verehrer eines der ersten Dichter unserer Zeit, ist ferner erschienen: Esaias Tegnérs Leben, gezeichnet von Franz Michael Franzén.
Nebst einer Einleitung Tegnérs zu seinem Frithjof von Gottlieb Mohnike.
gr. 8. geh. Preis: 9 gr.
Aus dem 1sten Theil der sämmtlichen Gedichte wurde die schon oben erwähnte ausgezeichnete Dichtung Tegnérs, die „ Nachtmahlskinder, “als passendes Confirmanden-Geschenk der größten Verbreitung würdig, besonders abgedruckt, und es ist dieselbe unter nachstehendem Titel einzeln zu erhalten: Die Nachtmahlskinder von Esaias Tegnér.
Deutsch von Gottlieb Mohnike.
12. sauber brosch. Preis: 4 gr.
In allen Buchhandlungen ist zu haben und allen Reitlustigen die dritte verbesserte Auflage zu empfehlen von: Adolph Krügers Neuer praktischer Reitunterricht, oder Anweisung, in kurzer Zeit, ohne fremde Anleitung, ein Pferdekenner und guter Reiter zu werden. Zum Selbstunterricht für Reitlustige.
8. brosch. Preis 15 Sgr. od. 54 kr.
Es handelt: Von den Theilen, von den Schönheiten und Mängeln eines Pferdes, nebst den beim Kauf zu beobachtenden Regeln. – Von den Kennzeichen des Alters des Pferdes, vom Zaum und Sattel. – Ferner vom Auf - und Absitzen, vom Sitz zu Pferde und von dem Gebrauche der Hand; vom Schritt, Trabe, Galopp, Carriere, von der Volte, vom Traversiren, von den Hülfen und Strafen. Allgemeine praktische Regeln.
Augsburg bei Kollmann, Stuttgart bei Neff, München bei Palm, Wien in der Gerold'schen Buchhandlung zu haben.
Alle Blätter haben die Entdeckung des Dr. Moriz Mene aus Paris über die Heilung der Taubheit und der Migräne (nicht aber der Taubheit von Geburt) angekündigt. – Als außerordentliche Heilungen, welche durch ihn in Deutschland vollzogen worden, betrachtet man: die an dem Frhrn. v. Winkell, Oberwaldinspector zu Rosbach, seit langen Jahren an Taubheit leidend; Hrn. Baron von Risbeck zu Berlin; dem Hrn. Postdirector zu Hamburg, seit wenigstens fünfzehn Jahren fast vollkommen taub; Hrn. Müller zu Raval; Hrn. Ramer zu Forst; Freiherrn Dertzen, Edelmann u. Kammerherr des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz, seit achtzehn Jahren in Folge eines Rothlaufs fast ganz taub u. a. m. A. – Der Dr. Moriz hat die dritte Ausgabe seines Werkchens in französischer Sprache herausgegeben, in welchem seine Entdeckung über die Selbstheilung vermittelst einer einfachen am Ohr vorzunehmenden Behandlung sich enthüllt findet. Das Werkchen kostet 1 / 2 Fr. od. 18 kr. Es findet sich vor: in Frankfurt a. M. bei den HH. Fischer, Steinweg 223; in Wien bei Hrn. Bermann, Kupferstichhändler; in Hamburg bei Hrn. Gotthelf Voß; in Lüttich bei Hrn. Gillon; in Paris bei dem Verf., rue Jacob 6., wo man auch schriftlichen Rath vermittelst frankirter Briefe und zehn Franken Ehrensold ertheilt.
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