PRIMS Full-text transcription (HTML)
0497
Augsburger Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Dienstag
Nr. 63.
3 März 1840

Großbritannien.

Im weitern Verlauf der Oberhausdebatten vom 24 Febr. über die Festsetzung der Franzosen auf einem Inselchen im Hafen von Port Mahon trat Lord Aberdeen (Minister des Auswärtigen im Wellington'schen Ministerium) auf die Seite Lord Londonderry's, indem er bemerkte, es sey dieß eine Sache von beträchtlicher Wichtigkeit, und es sey auch nicht das erstemal, daß die Franzosen auf jenem Eiland festen Fuß zu fassen gesucht. Schon vor zehn Jahren hätten sie ein Depot daselbst anzulegen gewünscht, damals aber die spanische Regierung die Erlaubniß dazu verweigert. Die Opposition in den Cortes habe später die Frage aufgenommen, und auch die Opposition des brittischen Oberhauses werde dieselbe aufnehmen müssen, um zu beweisen, daß dieses ein Punkt sey, der zu sehr ernsten Folgen führen könnte. England sehe die Sicherheit seiner Stellung im Mittelmeer dabei gefährdet, und habe daher gerechten Grund, sich über das Benehmen der spanischen Regierung zu beschweren. Der edle Graf (Clarendon) habe dem Hause nicht gesagt, daß die Franzosen verhindert worden seyen, ihre Position auf dem Eiland zu befestigen. Angesichts der ganzen jetzigen Combination der Umstände im Mittelmeer müsse es in England Verdacht und Besorgniß erregen, wenn Frankreich Anstalten mache, im Eingange dieses Meers sich eine Festung zu schaffen. Lord Ellenborough (Tory) wünscht zu wissen, ob die Franzosen außer ihrem Kohlenlager und Hospital noch sonst einen Bau auf dem Eiland errichtet. Lord Clarendon: Meines Wissens nicht. Ich glaube, die Franzosen haben nur Kranke und Invaliden auf der Insel. Auch lag dort nie mehr als eine französische Kriegssloop. Lord Ellenborough: Wenn die Franzosen nicht weiter gehen, so darf man ihr Treiben auf dem Eiland wohl als etwas Unschuldiges betrachten. Lord Clarendon: Ich zweifle nicht daran. Lord Ellenborough: Aber genauere Erkundigungen sollten eingezogen werden. Lord Clarendon: Das that ich, als ich in Spanien war, und damals vernahm ich, daß nur sehr wenige Franzosen auf dem Inselchen waren. Freilich ist das schon eine Weile her. Lord Melbourne: Hätten die Franzosen sich in den Besitz der Insel Minorca zu setzen gesucht, dann würde dieses Haus und England mit Recht eifersüchtig geworden seyn; so aber halte ich es nicht für möglich, daß sie mit der Besetzung jenes kleinen Flecks weitere Absichten verbinden, noch möchten diese, falls sie sie ja hegen sollten, so leicht ausführbar seyn. Lord Londonderry, der alles auf Spanien Bezügliche als seine Provinz zu betrachten scheint (er diente bekanntlich als brittischer Cavalleriegeneral im Peninsularkrieg, den er auch beschrieben hat) führte nun durch eine Motion zu Gunsten der rückständigen Forderungen brittischer Officiere und Soldaten von der vormaligen spanischen Legion eine Discussion herbei, die nicht sowohl wegen ihres allgemeineren Interesses, als wegen ihres leidenschaftlichen Anstrichs bemerkenswerth war. Ich versichere Ew. Lordschaften, so begann der edle Marquis, daß ich keinen Angriff auf die Regierung beabsichtige (Lord Melbourne lacht). Ihrer Maj. jetzige Regierung hat der Angriffe schon genug gehabt genug, um ein halb Duzend solcher Regierungen umzubringen. (Lord Melbourne lacht wieder, und ruft gutmüthig heiter: O nein! indem er, als ein argumentum ad hominem, auf seine lebendig neben ihm sitzenden Collegen deutet.) Da der edle Viscount zu lachen beliebt, fährt Lord Londonderry mit einiger Wärme fort, so kann ich ihm sagen, daß er das in Frankreich gegebene Beispiel schlecht befolgt. Dort treten Minister auf eine Minorität von 26 Stimmen zurück, der edle Viscount und seine Collegen aber, nachdem sie mit einer Mehrheit von 104 und dann wieder von 10 geschlagen worden, beharren, an Amt und Sold sich festklammernd, in ihrer ignoblen Stellung, obgleich sie fühlen müssen, daß sie dem sehr ehrenw. Unterhausmitgliede für Tamworth und seiner Partei Platz zu machen hätten. Ja (ruft der Redner mit noch größerer Wärme) da der edle Viscount über mich spöttelt (Lord Melbourne gutmüthig: Nein. ) ... da er mich höhnt, so sag 'ich ihm und seinen Collegen ... doch, Mylords! ich komme von der Frage ab; die höhnende Manier unseres Hrn. Premier hat mich zu dieser Digression veranlaßt. Der Redner schilderte nun die traurige Lage der entlassenen Legionäre, deren viele ihn schriftlich um seine Verwendung im Parlament angegangen. Diese Unglücklichen hätten die bestimmteste Zahlungszusicherung von der spanischen Regierung durch den damaligen brittischen Gesandten am spanischen Hof (Graf Clarendon), dennoch müßten sie in den Straßen von London im Elend herumwandern. Spanien sey freilich in einer Finanzklemme, habe aber noch große Hülfsquellen, und was seyen 250,000 bis 300,000 Pf. St. für Spanien? Officiere und Soldaten der Legion hätten nichts erhalten, als die sogenannten Banknoten des Generals Alava, und diese stünden zu 25 Proc. Disconto. Die armen Leute seyen in die Hände der Juden0498 gefallen, und wenn ein Gerücht gegründet sey, so lasse die Madrider Regierung diese Scheine durch ihre Agenten aufkaufen. Die Officiere freilich seyen nicht alle so schlimm daran; 26 derselben habe die Whigregierung, um ihre Beschwerden zu beschwichtigen, so oder so bedacht: den Sir Charles Shaw zum Ritter gemacht, den Obrist Fitzgerald zum Consul in Carthagena, den Obrist O'Connell zum Secretär in Neu-Südwales, den Obrist Considine zum Secretär in Westindien, den Obrist Wylde zum Stallmeister Sr. k. Hoh. des Prinzen Albert ernannt u. s. w.; desto beklagenswerther aber sey die Lage der Subalternofficiere und der Soldaten. Man habe freilich eine gemischte Commission zur Liquidirung ihrer Forderungen niedergesetzt, das Verfahren derselben aber sey eben so unbillig als saumselig gewesen. Der Marquis schloß mit dem Antrag auf Vorlegung von Papieren. Lord Clarendon freut sich, daß die unglücklichen Soldaten, welche früher so unausgesetzt dem edlen Marquis eine Zielscheibe des Spottes und Tadels gewesen, nun ein Gegenstand seiner wärmsten Sympathie geworden. Der Minister erörterte dann, was er als Botschafter am spanischen Hof gethan, um den Legionären die Erfüllung ihrer Ansprüche zu sichern. Bei der Auflösung der Legion hätten auch sämmtliche Soldaten, bis auf 250 Lanciers, vollen brittischen Sold ausgezahlt erhalten. Der edle Marquis lache darüber, die Thatsache aber sey nicht minder wahr. Was die noch rückständigen Forderungen dieser 250 Mann und der Officiere betreffe, so sey gegen jeden Verlust derselben Vorkehrung getroffen. Er könne versichern, daß sowohl die Madrider Regierung, als General Alava, von dessen Charakter es ohnehin nicht anders zu erwarten gewesen, in dieser Sache ganz loyal und ehrenhaft gehandelt. Lord Londonderry machte eine hitzige Erwiederung. Die Whigregierung habe jene Unglücklichen verlockt, so müsse sie nun auch dafür sorgen, daß die Schlachtopfer ihrer elenden Politik nicht in den Straßen verhungerten. Die Thatsache stehe fest, daß 280,000 Pf. St. Rückstände der Legion noch nicht bezahlt seyen, und General Alava habe die Sollicitanten mit schönen Worten abgespeist. Lord Melbourne gab schließlich die Versicherung, die brittische Regierung werde allen ihren Einfluß bei dem Madrider Cabinet aufbieten, um die volle Zahlung der Rückstände zu erwirken. Ein Theil derselben werde vielleicht noch unbezahlt bleiben müssen bis zur gänzlichen Pacification Spaniens, die endliche Zahlung aber sey gewiß. Lord Londonderry nahm dann seine Motion zurück. Lord Ellenborough wiederholte seine neuliche Frage, ob zwischen der Regierung und dem Directorium der ostindischen Compagnie eine Uebereinkunft zur Vertheilung der Kosten der Expedition gegen China getroffen worden. Lord Melbourne antwortete Nein, und erklärte auf eine zweite Frage, der Präsident des Controlamtes der indischen Angelegenheiten habe dem India-House geschrieben, die Kosten der Expedition würden nicht auf die Compagnie fallen. (So verstand man wenigstens auf der Galerie die Antwort des Ministers, der sehr leise sprach). Die Sitzung ward aufgehoben.

In der Unterhaussitzung vom 24 Febr. ging die etwas weitläufig angelegte irische Municipalreformbill durch die Committee bis zur 209ten Clausel, indem mehrere Amendements der Tories gegen einzelne Bestimmungen theils wieder zurückgenommen, theils mit starken Majoritäten verworfen wurden, so unter andern zur 13ten Clausel das Amendement, daß es den irischen Stadtgemeinden freigestellt bleiben solle, ob sie Corporationen haben wollten oder nicht, indem z. B. die Städte Galway, Clonmel und Belfast in Petitionen den Wunsch ausgesprochen hätten, keine Municipalitäten zu haben. Man entgegnete ministeriellerseits, diese Petitionen seyen orangistische Partei-Ausflüsse, und das Amendement wurde mit 109 gegen 30 Stimmen verworfen. Bei den Amendements stellten sich, wahrscheinlich um den Zorn der irischen Orangisten über ihre Einwilligung in das Princip der Bill etwas zu beschwichtigen, die HH. Shaw und Jackson voran, doch war ihre Opposition eine sehr gemäßigte. Der Refrain, auf den sie, wie auch Lord Stanley, immer zurückkamen, war: es würde besser gewesen seyn, die irischen Municipalitäten ganz abzuschaffen. Hr. O'Connell bemerkte, er acceptire diese Erklärung wenigstens insofern, als sie das Geständniß enthalte, daß die vordem von den Tories als Pfeiler des Protestantismus für so unschätzbar geachteten irischen Corporationen morsch und unhaltbar geworden. Er hoffe, daß die neuen Corporationen, ohne eine Secte zu begünstigen, sich besser erproben werden. Die Committeeberathung über die Bill ward in der Sitzung am 25 Febr. fortgesetzt. Vorher fragte Hr. Williams, welche Wirkung der Handelsvertrag, welchen England mit Frankreich unterhandle, wohl auf die brittische Seidenmanufactur äußern werde, da die Einfuhrzölle auf Seidenzeuge schon jetzt so mäßig seyen, daß sie dem englischen Fabricanten kaum nothdürftigen Schutz gewährten. Der Handelsminister, Hr. Labouchere, antwortete, die englischen Seidenfabricanten dürften unbesorgt seyn, denn der Entwurf jenes Handelsvertrags habe keineswegs die Absicht, einen wirksamen Schutzzoll in diesem Artikel aufzugeben. (Hört!)

Die von dem Marquis v. Londonderry am 24 Febr. veranlaßten Discussionen über zwei spanische Fragen waren nur das Vorspiel zu einer Motion desselben auf Vorlegung der den Vertrag von Bergara betreffenden Papiere in der Oberhaussitzung vom 25 Febr., woran sich ausführliche Debatten über die ganze politische Lage von Spanien knüpften. Lord Aberdeen stand wieder auf der Seite des Antragstellers. Lord Clarendon und Lord Melbourne vertheidigten Englands Politik gegenüber von Spanien, und betrachteten die Lage dieses Landes unter einem günstigeren Gesichtspunkt als die beiden torystischen Pairs. Eine reactionäre Politik in Spanien, versicherte Lord Melbourne, werde die jetzige brittische Regierung niemals in Spanien begünstigen. Die Vorlegung der verlangten Papiere wurde bewilligt.

Der Herzog v. Wellington hat sich so erholt, daß er heute nach seinem Landsitze Strathfieldsaye abreisen konnte, wo er eine Woche lang zu bleiben gedenkt.

Frost, Jones und Williams wurden am 24 Febr. auf das zu Spithead liegende Gefangenenschiff Mandarin gebracht, das nicht weniger als 210 zur Deportation Verurtheilte an Bord hat. Das Schiff soll am 26 Morgens absegeln, so daß Hrn. Duncombe's angekündigte Motion zu Gunsten der drei Chartisten wohl zu spät kommen dürfte.

Frankreich.

Auch der Herzog von Nemours und die Prinzessin Clementine sind jetzt der Königin und dem Herzog von Orleans nach Brüssel gefolgt.

(Journal des Débats.) Vorgestern erhielt der König die Antwort auf das Schreiben, welches Se. Maj. an den Herzog von Sachsen-Coburg in Folge des Votums der Kammer über den Dotationsentwurf hatte abgehen lassen. Die Antwort des Prinzen enthält die volle und ungeschmälerte Bestätigung der getroffenen Anordnungen.

(Journal des Débats.) Der diesen Morgen (26) zum König berufene Hr. Thiers kam um 1 Uhr in die Tuilerien. Se. Maj. hatte eine lange Unterredung mit ihm. Man versichert diesen Abend, Hr. Thiers habe sich 24 Stunden Zeit0499 zur Ueberlegung sowohl über seine persönliche Lage als über die Vorschläge, die er im Fall seyn könnte dem Könige vorzulegen, ausgebeten.

(Temps.) Man versicherte heute (26) in dem Conferenzsaale, während Hr. Thiers bei dem Könige war, daß die Cabinetsmitglieder des 12 Mai sich gegenseitig das Versprechen gegeben hätten, in keine ministerielle Combination einzugehen, die den Zweck hätte, einige von ihnen auszuschließen. Sie verpflichteten sich, beisammen zu bleiben, oder mit einander abzutreten.

Die Presse meldet, daß bei der am 26 Febr. Abends stattgehabten Versammlung der Trümmer der 221 folgende 9 Commissarien ernannt worden seyen: General Jacqueminot, Martin (du Nord), v. Lamartine, Jacques Lefebvre, François Delessert, Salvandy, Bignon (niedere Loire), Debelleyme, Wüstemberg. Die Versammlung überließ beim Auseinandergehen diesen Mitgliedern die Vollmacht, sie wieder, so wie sie es für zweckmäßig erachten sollten, zusammenzurufen.

Die Unterschriften im National für die Medaille für Hrn. Cormenin betrugen am 25 Febr. 1319 Fr. 55 C. Der Patriote de la Meurthe hat eine Subscription zu demselben Zweck eröffnet, so wie auch das Echo du Nord, das bei diesem Anlaß sagt: Hr. Cormenin ist jetzt der Mann des Volks und der Nation; Niemand hat mit größerer Energie, Ausdauer und Talent den Eingriffen des Hofs widerstanden. Ihm gebührt das Verdienst der Vertheidigung unserer bedrohten Interessen. Ihm gebührt daher auch eine Nationalbelohnung.

Die Reserve-Escadre auf der Rhede von Toulon aus sechs Linienschiffen, einer Fregatte und zwei Briggs bestehend, soll unter dem Commando des Admirals Rosamel, wie der Touloner Eclaireur meldet, demnächst in die See stechen, um auf hohem Meer Exercitien vorzunehmen. Sie soll bis in die Gewässer der Levante segeln, ohne sich aber dort mit der Escadre Lalande's zu vereinigeu. Nur wenn eine imposante Demonstration fährt das Touloner Blatt fort zu machen wäre, um gewisse diplomatische Noten zu unterstützen, würde diese Vereinigung stattfinden. Man zweifelt aber noch, daß der Admiral Rosamel dieses wichtige Commando behalte, denn das Gerücht ist verbreitet, daß er bald nach Paris berufen werde.

Die Gerüchte von der Erscheinung afrikanischer Piratenschiffe im Mittelmeere wiederholen sich von allen Seiten, ohne daß man übrigens darüber zuverlässige Aufschlüsse erhielte. Das Dampfboot Tonnerre, welches von Algier nach den balearischen Inseln geschickt wurde, um über den Ramier Nachrichten einzuziehen, hörte auch in Palma von Corsaren reden, die an der spanischen Küste gesehen worden. Eine Brigantine von vier Kanonen, mit Marrokkanern bemannt, soll sich beim Cap Palos gezeigt haben. Von Algier sind Kriegsschiffe nach der spanischen Küste abgegangen, um dort Nachrichten einzuziehen, ob man die Meerenge ohne Escorte passiren kann.

(Um einen Tag zu spät eingetroffen.) Die Ministerialkrisis ist noch nicht weiter fortgeschritten, sie scheint vielmehr rückwärts gegangen zu seyn, indem verlautet, am Ende würden die bisherigen Minister beibehalten werden. Sicher ist, daß Graf Molé dem König erklärt hat, es sey ihm unmöglich, ein Cabinet zu bilden, welches in der Kammer die Majorität für sich hätte. Hr. Thiers soll sich nur unter der Bedingung dazu im Stande erklärt haben, daß Hr. Odilon-Barrot eintrete, was aber der König sich verbeten habe. Weniger Anstand fand der ebenfalls von Hrn. Thiers gemachte Vorschlag des Eintritts des Deputirten Rivet, ehedem Präfect in Lyon, der einen der Candidaten ersetzen würde, die ich in meinem Briefe von gestern bezeichnete. Hr. Guizot ist gestern Abend wirklich abgereist, und viele Personen sehen in dieser Thatsache den Beweis, daß kein diesem Staatsmann feindseliges Ministerium auf dem Tapet sey, sondern vielmehr das bisherige werde beibehalten werden; mehrere Aeußerungen einzelner Mitglieder desselben deuten auch dahin, daß diese Herren nicht abgeneigt sind, ihre Amtsverrichtungen fortzusetzen. Von einer anderen Seite wird aber die Abreise des Hrn. Guizot als eine bloße Finanzoperation ausgelegt; er will, sagt man, einstweilen Besitz von seinem Posten nehmen, wodurch er die für Einrichtungskosten angewiesenen 100,000 Fr. erwirbt; im entgegengesetzten Fall hat er nicht allein auf diese Summe keinen Anspruch, sondern verliert auch die bereits zu seiner Einrichtung in London wirklich aufgewendeten Kosten. Die Anekdote, betreffend das Verhältniß zweier an der großen Oper angestellten Damen mit zwei jungen Fürsten, die ich Ihnen am 21 d. mittheilte, ist jetzt vollständig ins Publicum und in die Zeitungen gelangt. Die Abreise der beiden Damen nach England erfolgte vermöge ihrer erkauften Einwilligung; über den Preis sind die Meinungen getheilt, die wahrscheinlichste Version ist 20,000 Fr. gleich baar, und noch 40,000 Fr. später unter der Bedingung sich nicht mehr hier betreten zu lassen. Die beiden jungen Fürsten sind übrigens nicht die ersten Anbeter der fraglichen Damen gewesen.

Thiers wurde gestern zum König berufen und hatte eine Unterhaltung mit ihm, die von zwei bis fünf Uhr dauerte. Er erklärte, daß er mit Vergnügen unter dem Herzog v. Broglie ins Cabinet getreten wäre, da dieser immer die Interessen von Frankreich vertheidigt habe, daß er aber unter keiner Bedingung an einem Cabinet Molé Theil nehmen würde. Er sey bereit, wenn der König es ihm auftrage, ein Cabinet zu bilden, bitte aber, daß er, im Fall der König die Absicht habe die jetzigen Minister beizubehalten, nicht consultirt werde, weil daraus nur Gerüchte im Publicum entständen, daß er nicht im Stande gewesen sey ein Ministerium zu bilden. Der König verschob die Entscheidung auf heute. Es ist wahrscheinlich, daß diese Unterhandlung zu ihrem Zweck führen wird, denn die jetzigen Minister sind unmöglich, der Herzog v. Broglie will nicht, und Molé ist zu unpopulär in der Kammer. Man versichert auch, daß alle Freunde von Molé gegen die Dotation gestimmt haben, und dieses allgemein verbreitete Gerücht, sey es wahr oder falsch, muß am Hof bekannt seyn. Ueberhaupt hört man über die Elemente der Majorität gegen das Gesetz sonderbare Dinge, deren man aber gewiß seyn müßte, um sie zu wiederholen. Das Votum hat in der Mittelclasse eine sehr ernstliche Besorgniß erregt, welche die absurden Fictionen der Journale der Partei Barrot, daß das Votum nicht gegen den König sondern gegen die Minister gerichtet gewesen sey, nicht heben können. Wenige tadeln das Votum, und wenn heute wieder abgestimmt würde, wäre das Resultat wahrscheinlich wieder dasselbe, aber man fühlt mit Besorgniß den Boden, bei einem an sich so unbedeutenden Ereigniß, unter seinen Füßen zittern.

Heute kamen viele Deputirte in den Conferenzsaal der Kammer, man wußte aber noch nichts Bestimmtes über die Bildung des Ministeriums. Hr. Thiers war gerade wieder bei Sr. Majestät. Nur Ein Candidat zu dem projectirten Ministerium, Hr. Dumont, kam in die Kammer. Seine Freunde umgaben ihn sogleich; er erklärte, daß er in die fragliche Combination nicht eingehen würde. Hr. Billaut soll für das Handelsministerium bestimmt seyn. Man versichert heute, daß die HH. Duchàtel, Villemain und Dupin darauf0500 beharren, dem von Hrn. Thiers vorbereiteten Cabinette fremd zu bleiben. Hr. Cousin soll Minister des öffentlichen Unterrichts werden. Hr. Thiers empfing heute Vormittag die Glückwünsche und die Aufmunterungen seiner Freunde. Hr. Dupin begab sich um 11 Uhr zu ihm, und hatte eine lange Conferenz mit ihm. Bei Abgang der Post hatte man noch nichts über das Resultat der neuesten Unterredung des Hrn. Thiers mit dem Könige erfahren.

Die Abreise Guizots auf seinen Posten regt alle Fragen, die man bei seiner Ernennung stellte, von neuem auf. Welchen Empfang wird man ihm, welche Stellung er sich selbst, welche Stellung Frankreich bereiten? Kein Zweifel, daß er als Denker sowohl durch sein Ansehn, als durch die fortwährende Entfaltung seines Geistes, auch in der Mitte des stolzen Englands die Ehre der Ueberlegenheit haben wird. Kein Volk ist mit Beweisen der Huldigung gegen einen hervorragenden Mann weniger sparsam; zugleich sind sie verständig, sind sie billig genug, an einem Fremden, ja an einem Gegner das zu schätzen, was sie an einem Landsmann auszeichnen würden. Dann ist Guizot Protestant, ein God fearing man, wie hochkirchlicher Eifer sich ausdrückt; das wird ihm natürlich als Verdienst angerechnet, denn es ist eine uralte Gewohnheit der Menschen, die Tugend eines Mannes oft am höchsten anzuschlagen, für die er am wenigsten kann. Auch der staatsmännische Ernst des berühmten Doctrinärs, seine Vorliebe für das unmittelbar Anwendbare und seine Scheu vor jeder Art von politischer Schwärmerei, seine Verehrung des aristokratischen Elements, wie der Staatseinrichtungen Großbritanniens und sein Anknüpfen der Gegenwart an die Geschichte diese Eigenschaften, die eine gewisse Verwandtschaft seines Charakters mit dem der Engländer begründen, müssen nothwendig in England Eindruck machen. Wir lieben den nicht immer, der uns im Guten ähnelt die Eifersucht hindert häufig uns daran; darum drängen auch wahrhaft liebenswürdige Menschen die Vorzüge, die sie an andern bemerken, in sich selbst zurück aber achten müssen wir sie, die uns gleichen, denn dadurch achten wir uns selbst, und wir haben, in unserm Bewußtseyn wenigstens, ein größeres Bedürfniß uns zu achten, als uns zu lieben. Wird aber, fragt man mit skeptischer Miene, der gefeierte Professor und Redner im Stande seyn, durch die Weise seines Auftretens und die Formen seines Benehmens, auch in den Kreisen des höhern Gesellschaft Londons politischen Rang genügend zu vertreten? Er kann, sagen die, welche es verneinen, schon wegen des bürgerlichen Namens, den er trägt, einer so empfindlichen und stolzen Aristokratie, wie die englische, nicht willkommen seyn; ein Graf oder Baron Guizot würde sich gar zu komisch ausnehmen, und kein Lord oder Earl könnte dem Neugeadelten ohne verhaltenes Lächeln seinen Titel geben, Einem Hrn. Pontois, den bis jetzt Niemand kannte, dem durfte das Juste-Milieu ohne Anstand das Grafendiplom verleihen; kaum hatte man den nakten Namen gehört, kam schon das von hinzu; man konnte die erste Version für ein Mißverständniß nehmen, und sich daher leicht an den Comte de Pontois gewöhnen; allein wer als schlechtweg Guizot zu hohem Ruf gekommen, wer als schlechtweg Guizot in der Vorstellung seiner Zeitgenossen lebt, der muß unter den Reichsbaronen der Juliusrevolution, zwischen den HH. Pontois und Bresson eine sonderbare Figur spielen. Dann will man an dem ehemaligen Minister des öffentlichen Unterrichts wenig Anlagen für höhere Geselligkeit, und die Talente, die ein elegantes Haus erfordert, nicht im Ueberflusse gefunden haben. Hr. Thiers, meinen Einige, würde diese Aufgaben glücklicher lösen, die Biegsamkeit seiner Natur bald in die vornehme Sitte des brittischen Adels sich schicken, und die gauckelnde Gewandtheit seines Geistes seine dunkle Herkunft bald vergessen machen. Das Alles kann wahr seyn; allein diese Dinge haben nicht mehr viel Gewicht; sie sind heutzutage weder die Bedingungen der Bündnisse, noch die Ursachen der Feindschaft. Das Lächeln eines Gesandten mochte Völker versöhnen können zur Zeit, als eine zerbrochene Fensterscheibe hinreichte, um einen Bruch zwischen den Potentaten Europa's herbeizuführen; auf dem Punkte, auf dem die Weltgeschichte jetzt angelangt ist, kann die umgängliche Natur des Unterhändlers die Interessen der Nationen zu leichterm Verständnisse führen, zu ändern wird sie dieselben nicht vermögen. Die Interessen Englands und Frankreichs aber sind, was man in Kammern und Zeitungen dagegen sprach und spreche, vorläufig noch gemeinsam; welchen Gelüsten nach Vergrößerung ein großer Theil der Franzosen auch Raum gebe, diese Gelüste werden nie die Gründe aufwiegen, die Frankreich hat, die Ufer des Bosporus vor den Kosaken zu bewahren. Dehnt Gallien bis über den Rhein, dehnt es bis über die Alpen aus, aber gebt dem Czar Byzanz und den Hellespont, Frankreich wird nur eine zweite Macht seyn, während es jetzt mit die erste ist und was dann erfolgen würde, ist unschwer abzusehen. In dieser Betrachtung liegt die Festigkeit eines Bündnisses, an dem man diesseits und jenseits des Canals seit Monaten zerrt und reißt, ohne daß man es zerreißen konnte, weil beide Länder zu gut wissen, was sie nicht wollen. Deßwegen konnte es auch nie recht Ernst mit der Sendung des Hrn. v. Brunnow werden, und was Lord Palmy anzettelte, sieht ganz aus wie eine Gespensterkomödie, um Frankreich einen heilsamen Schrecken beizubringen. Aber den unglaubigen Landsleuten Voltaire's ist vor Geisterspuk nicht mehr bange, und die spaßhafte Vermummung des Foreign Office hat Niemand in Furcht gesetzt. Darüber kann Hr. Guizot, der sich auf psychologische Vorträge gut versteht, der englischen Diplomatie eine Vorlesung halten, und der Welt beweisen, daß man Gesandter werden, und ohne Nachtheil dabei Professor bleiben könne. Nicht ungeeignet mag es seyn, die merkwürdigen Worte, die Jean Lafontaine, der einfache Fabulist, dem Gesandten Ludwigs XIV am Hofe Karls II schrieb, hier in freier Uebertragung anzuführen.

Daß Feindeswaffen aus allen Gauen
Europa's uns entgegen schauen,
Das trübet kaum mir den heitern Sinn;
Doch daß auch Englands Freundschaft hin,
Das hab 'ich Mühe zu verdauen.

So dachte vor bald zweihundert Jahren Frankreichs heute noch populärster Dichter über die englische Allianz. Guizot wird übrigens kein schweres Spiel haben, da die Führer der beiden großen Parteien um die Wette bemüht sind, die Wichtigkeit guten Vernehmens mit Frankreich hervorzuheben, und sich gegenseitig die Ursache der Kälte zwischen dem Volke diesseits und jenseits des Canals vorwerfen. Auf der andern Seite sollten die Franzosen die Ausfälle ihrer Nachbarn zwar gebührend erwiedern, aber für das nur, was sie sind, für Aeußerungen vorübergehenden Zorns, nicht für Zeichen nachhaltiger Feindschaft nehmen. Der Engländer ist einmal nicht gewohnt, seine Worte auf die Wage der Höflichkeit zu legen, aber er ist zum wenigsten unparteiisch in seiner Grobheit, und behandelt, wenn die Gelegenheit sich bietet, seine germanischen Stammverwandten nicht glimpflicher, als Russen und Aegyptier. Hier nur Ein Beispiel. Wenn ein Mann, so beginnt die neueste Nummer von Blackwoods Magazine einen Aufsatz über Wolfgang Menzel, wenn ein Mann die Geschichte eines Wallfisches, der plötzlich Mensch geworden, und in seiner neuen Form die Gefühle und Neigungen seiner früheren Gestalt behielte, so wie eine Darstellung0501 all der Erscheinungen schriebe, die aus dieser unnatürlichen Verbindung etwa hervorgehen könnten, so würde er ein allerdings sehr absurdes, aber ächt deutsches Buch schreiben. (He would probably write a very stupid book, but it would be intensely german.)

Deutschland.

(Beschluß der Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten am 24 Febr.) Aus der Schlußrede des k. Ministers des Innern, Hrn. v. Abel, heben wir folgende Stellen hervor: Zwei Gründe sind es, auf welchen der Gesetzesentwurf hauptsächlich beruht, nämlich 1) die Begründung einer Caution für den Schaden, der aus der Desertion hervorgeht, 2) die Fürsorge gegen die Verlockungen, denen der in das Heer eintretende Recrut in so mancher Beziehung ausgesetzt ist, damit gegen diese Verlockungen für ihn eine Schutzwehr mehr begründet werde. Die in Frage stehende gesetzliche Bestimmung soll nun aber nicht etwa erst für den größten Theil des Königreichs neu eingeführt werden. Sie besteht in unbezweifelter Kraft für alle jene Gebietstheile, welche vor dem 21 Oct. 1813 schon dem Königreiche angehörten. Selbst in den Gebietstheilen, welche später erst mit dem Königreiche vereinigt wurden, mit alleiniger Ausnahme der Pfalz, bestehen ähnliche beschränkende Verordnungen. Zunächst also ist nur die Frage, ob das Verbot der Vermögensaushändigung an Unterofficiere und Soldaten auch auf den pfälzischen Kreis ausgedehnt werden solle. Hier muß ich vor Allem in die Erinnerung zurückrufen, daß die Verordnung vom J. 1807 dort vom J. 1820-1836, also volle 16 Jahre bereits in unzweifelhafter Anwendung gewesen ist, und daß erst das im J. 1836 vom Bezirksgerichte Zweibrücken ausgegangene und von Seite des Cassationshofes bestätigte Erkenntniß die Regierung veranlaßt hat, auf legislativem Wege die Ausdehnung dieser Verordnung auf den pfälzischen Kreis in Antrag zu bringen. Es entsteht daher die Frage, ob der pfälzische Kreis Eigenthümlichkeiten darbiete, welche dieser Ausdehnung sich entgegenstellen. Geht man also auf die Gründe der Verordnung zurück, so muß zuvörderst gefragt werden, ob dort Verlockungen zur Desertion nicht vorkommen. Ich glaube, es sey gerade umgekehrt die Gefahr solcher Verlockung dort weit größer als in den übrigen Bezirken des Königreichs. Häufig sind die Desertionen, zu denen der Soldat in der Pfalz durch die in Frankreich bestehenden Werbungen verleitet wird, und groß sind die Nachtheile, die für die der Lockung folgenden Unbesonnenen entspringen, denn das letzte Ziel ihrer neuen Bestimmung ist Algier. Der zweite Grund des Verbots liegt in dem Interesse des Soldaten selbst. Er soll gegen die Verführungen gesichert werden, denen er preisgegeben ist, wenn er jung und unerfahren in das Heer eintritt. Ist etwa dieses Motiv in Beziehung auf die aus dem pfälzischen Kreise eintretenden Recruten nicht gegeben? Ich wüßte auch nicht einen Grund, diese Frage zu verneinen. Vielleicht im Gegentheil ist gerade die Geburt in einem Weinlande und der leichtere Sinn und der Hang zur Fröhlichkeit, die dort heimisch sind, ein Umstand, welcher den Recruten aus der Pfalz größern Gefahren aussetzt. Man hat angeführt, daß selbst die leidigsten Dispositionen, zu denen der Soldat während des Soldatenstandes, wie durch die Noth der Eltern, der Geschwister bestimmt werden könnte, durch das in Frage stehende Verbot gehindert werden würden. Diese Ansicht aber ist durchaus irrig. Sind solche Voraussetzungen gegeben, so hat der Soldat nur die Militärbehörde davon in Kenntniß zu setzen, und nie noch ist von dieser Seite eine Hemmung solcher Dispositionen ausgegangen. Uebrigens bitte ich nicht zu vergessen, daß für Eltern, welche die Unterstützung ihrer Söhne bedürfen, theils sonst durch das Heer-Ergänzungsgesetz selbst (§. 48), theils durch die bestehenden Anordnungen über die assentirten, nicht Montirten gesorgt ist. Auch auf die in der Pfalz bestehende Hypothekenordnung hat man sich als auf ein weiteres Hinderniß berufen. Ein anderer sehr geehrter Redner hat indessen bereits aufmerksam gemacht, daß durch die Verordnung vom J. 1807 eine Hypothekarklage überall nicht begründet werde, sondern daß daraus nur Personalklagen entspringen können. Wenn aber ein sehr geehrter Redner bemerkt hat, das Verlangen der Pfalz nach Verbesserung des dortigen höchst mangelhaften Hypothekenwesens hätte bis jetzt aus fiscalischen Gründen keine Beachtung gefunden, so muß ich bemerken, daß er durchaus über die Thatsachen nicht unterrichtet zu seyn scheint. Im J. 1837 war der Entwurf eines neuen Hypothekengesetzes für die Pfalz bereits bearbeitet. Bei näherer Prüfung ergab sich aber, daß, wenn dasselbe den Ständen des Reichs vorgelegt worden wäre, und wenn es die Zustimmung derselben und die Sanction Sr. Majestät des Königs erhalten hätte, daraus ein Ausfall von circa 120,000 fl. bei den aus dem pfälzischen Kreise fließenden Enregistrementsgebühren sich ergeben haben würde. Dieß ist die Ursache, warum eine Umarbeitung dieses Gesetzesentwurfs angeordnet worden ist, und mit dieser Umarbeitung sind gerade jetzt die Behörden beschäftigt. Fiscalisch war aber der Grund nicht. Das directe Steuercontingent des pfälzischen Kreises ist mit sorgfältiger Rücksichtnahme auf den Betrag der Einnahmen berechnet, die sich aus den dort eingeführten indirecten Abgaben ergeben. Wenn daher die Regierung einen Gesetzesentwurf Ihnen vorgelegt hätte, der die Einnahmen aus den indirecten Abgaben in der Pfalz um 120,000 fl. gemindert hätte, so wäre eben darum das Verhältniß der Besteuerung gegenüber den sieben Kreisen dießseits des Rheins ganz zerstört worden. Fiscalisch war also die Rücksicht gewiß nicht, welche die Regierung leitete, sie beruht vielmehr auf dem verfassungsmäßigen Princip der gleichen Vertheilung der öffentlichen Lasten. Der nämliche geehrte Redner hat beklagt, daß ein Rechtsgelehrter aus der Pfalz nicht gegenwärtig sey, um vielleicht eine Modification vorzuschlagen, welche die Anwendung der Verordnung von 1807 in diesem Kreise erleichtern oder möglich machen würde. Ich habe aber bereits bemerkt, daß die Verordnung schon 16 Jahre lang ohne Anstand in der Pfalz vollzogen worden ist. Wäre aber eine Modification nothwendig, so glaube ich annehmen zu dürfen, daß in dem Zwischenraume vom 11 Januar (an welchem Tage ich den Gesetzesentwurf der hohen Kammer übergeben zu haben glaube) bis zum 24 Februar die sehr geehrten Abgeordneten aus der Pfalz Veranlassung gefunden haben würden, sich mit irgend einem Rechtsgelehrten aus der Pfalz ins Benehmen zu setzen, und seine Ansicht über die Nothwendigkeit und die Gestaltung einer solchen Modification zu erholen. (Das Resultat der Abstimmung die Annahme des Gesetzes ward schon früher angeführt.)

In Isny hat sich ein Verein gebildet, der, die Untersuchung der Möglichkeit und Nützlichkeit einer Verbindung der Donau mit dem Bodensee mittelst einer von Leutkirch über Isny und Wangen, durch das Argenthal nach Langenargen und Friedrichshafen und sodann von Leutkirch nach Ulm führenden Eisenbahn mit Pferdekraft als Zweck sich vorsetzend, unter dem Namen Eisenbahnverein für Allgäu und Bodensee in das Leben getreten ist. Der Verein hat als solcher die landesherrliche Bestätigung mit dem Ausdruck des allerhöchsten k. Wohlgefallens erhalten. Die Untersuchung der mercantilischen Verhältnisse des Allgäus wurde sofort auf Kosten der Vereinsmitglieder bewerkstelligt, und als Resultat derselben ein jährlicher0502 Güterzug von Ulm über Leutkirch, Isny und Wangen an den Bodensee auf effective 1,460,792 Centner, Fracht 465,711 fl., eventuell 2 Mill. Centner Güter, Fracht 600,000 fl., dem k. Ministerium mit der Bitte vorgelegt, die technische Untersuchung auf Staatskosten anordnen zu wollen. Am 2 Febr. d. J. fand die erste Generalversammlung des Vereins in Kißlegg statt, und die zahlreich anwesenden, theils durch Bevollmächtigte vertretenen Mitglieder haben die Beschlüsse gefaßt: daß bei dem günstigen Resultate der Verein nicht nur fortbestehen, sondern demselben wegen seiner gemeinnützigen Tendenz eine größere Ausdehnung durch Aufnahme neuer Mitglieder gegeben, daß eine neue Subscription zu Bestreitung der Kosten eröffnet, und die zweite Generalversammlung den 8 März d. J. auf der Post in Wangen statthaben soll. (Würt. Bl.)

Bergrath Rußegger verließ gestern unsere Stadt. Er begibt sich zunächst nach Belgien, von wo aus er Frankreich, England, Holland, Norwegen und Schweden besuchen und bis zum nächsten Winter nach Oesterreich zurückkehren wird, um dann zur Beschreibung seines Aufenthaltes in Afrika die Feder zu ergreifen. Die Wissenschaft wird sich von dem Werke des Hrn. Rußegger großen Gewinn versprechen dürfen. Hier befand sich dieser auch in seiner Persönlichkeit sehr ansprechende Mann viel in Gesellschaft unsers verdienstvollen, vor Allem um Frankfurt vielverdienten Rüppell, mit welchem er auch mehrere unserer wissenschaftlichen Institute in Augenschein nahm. Oeffentliche Blätter haben berichtet, es seyen Basreliefs zu der von Marchesi in Mailand in Auftrag dreier Frankfurter Bürger verfertigten und in der Halle unsers Bibliothekgebäudes aufzustellenden Goethe-Statue hier eingetroffen; dieß ist irrig, es ist nur ein Piedestal von Marmor ohne Reliefs. In einigen Wochen wird die Statue aufgestellt. Von Thorwaldsen hofft man bald etwas über das Modell des großen Goethe-Monuments zu vernehmen. Der k. würtemb. Hofschauspieler Döring wird in Kürze auf unserer Bühne gastiren und uns Karl Gutzkows neuestes Schauspiel Werner vorführen; dieses Schauspiel wurde in den letzten Tagen in Hamburg zum erstenmal und mit dem besten Erfolg gegeben. Die Bundesversammlung hat in dieser Woche ihre Sitzung ausgesetzt und die nächste noch nicht bestimmt. Der k. würtemb. Bundestagsgesandte Frhr. v. Trott befindet sich, wegen Unwohlseyn, immer noch abwesend. Die Klagen über freche Diebstähle mehren sich auch in unserer Stadt.

Was öffentliche Blätter neuerdings in Betreff des angeblich in englischer Sprache nach Deutschland gekommenen Manuscripts der europäischen Pentarchie anführen, ist ungegründet. Diese Schrift ist deutsch geschrieben von (oder über) Warschau hierher gesandt worden, und vielleicht täuschen Vermuthungen über den Verfasser oder dessen Quellen weniger, als viele bisherige, wenn man dieselben an einige im vorigen Jahre in diesen Blättern abgedruckten Artikel über die Bedeutung des Slaventhums anknüpft. (?) Aus Dresden vernimmt man, daß um das Ende des März der Großfürst-Thronfolger vermuthlich dort eintreffen werde und dann auch militärische Festlichkeiten stattfinden sollen, zu denen die hiesige Garnison vielleicht auf der Eisenbahn ausrücken wird. Gestern Abend ging hier Gutzkow's Richard Savage zum erstenmal über die Bühne.

Der Ausgang der Wahlen beschäftigt natürlich in diesem Augenblick alle Gemüther, und um so mehr als die ungeheuersten Anstrengungen gemacht worden waren, um Wahlen zu erhalten. Die ersten Versuche sind geglückt; freilich griff man zuerst auf den schwächsten Punkten an. Daß die Universität wählen würde, war um so mehr zu erwarten, als doch im Publicum Manches von den Instructionen verlautete, welche der Hr. v. Stralenheim behufs der Wahl mitbekommen hatte. Dahin gehörte unter Anderm eine auf den Fall der Ablehnung der Wahl getroffene Verfügung, nach welcher die Universität in der Art wie sie bisher bestanden, geschlossen, und auf den Fuß einer österreichischen höhern Studienanstalt eingerichtet werden sollte. Die Aussicht gerade auf eine solche Reorganisation der Universität soll viele der Professoren zur Vornahme der Wahl veranlaßt haben. Auch die Stadt Uelzen hat bereits gewählt; hier war die Vornahme der Wahl am wenigsten zweifelhaft, da dieselbe für die Legung der neuen Chaussée von Hannover nach Lüneburg (oder vielmehr nach dem Jagdschlosse Göhrde) über Uelzen (statt daß die bisherige Chaussée einige Meilen weit neben Uelzen vorbeiging), bereits im Jahr 1839 förmlich stipulirt worden war. Ohne Zweifel werden noch einige Wahlen (vielleicht der Stadt Göttingen, selbst Hildesheim etc.) glücken, doch dürften das höchstens noch drei oder vier seyn. Aber werden die meisten Corporationen, zumal die größeren, wie Hannover, Stade, Osnabrück, Hameln etc. nicht alle und jede Zumuthung zur Wahl ablehnen? Dem Vernehmen nach soll man sogar jetzt gesonnen seyn, Wahlen selbst unter ausdrücklichem Vorbehalt auf das Staatsgrundgesetz zuzulassen, und sollen, wie es heißt, einigen Corporationen dieserhalb Eröffnungen gemacht seyn. Diese werden sich aber hüten, jetzt auch nur auf eine solche Wahl einzugehen, indem ein solcher Vorbehalt da das Cabinet darauf besteht, die Verfassungsfrage als erledigt anzusehen gar keine Bedeutung mehr haben würde. Mit der Residenz scheint man etwas Besonderes zu beabsichtigen: eine Aufforderung zur Wahl ist noch nicht erfolgt, obgleich bereits alle anderen Corporationen die Wahlausschreiben erhalten haben, dagegen sind die schon seit einiger Zeit getroffenen militärischen Maaßregeln in diesen Tagen auf eine Weise verschärft worden, als wenn jeden Augenblick eine Revolution auszubrechen drohte. Eine Masse von scharfen Patronen ist vertheilt, die Wachen sind verstärkt, den verschiedenen Regimentern besondere Sammelplätze angewiesen, die sie beim ersten Alarm zu besetzen haben, die Artillerie muß die Stücke in Bereitschaft halten u. dgl. mehr. Wozu das Alles? das fragt sich die ganze Stadt vergebens, da an Excesse nicht zu denken ist, so gern sie vielleicht von gewisser Seite gesehen würden. Man glaubt, daß sich einige Leute den albernen Spaß gemacht, bei der ins Unglaubliche getriebenen Allgegenwärtigkeit der Polizei dieser Denunciationen von angeblich beabsichtigten Emeuten zukommen zu lassen. In demselben Sinne, wie das Cabinet jetzt Wahlen unter Vorbehalt des Staatsgrundgesetzes zulassen wird, läßt dasselbe jetzt auch Stüve als Deputirten der zweiten Kammer zu, von der es ihn in den Jahren 1838 und 1839 mit so vieler Sorgfalt fern gehalten hat. Eine im Junius 1839 nach der Vertagung von Seite des Bauernstandes der Grafschaften Hoya und Diepholz vorgenommenen Wahl (nachdem dieser District mehrfach die Wahl verweigert hatte) fiel auf Stüve. Ueber die Zulässigkeit dieser Wahl ward damals cabinetsseitig nichts bestimmt, da die Achtunddreißig bereits vertagt worden waren. Jetzt hat auf Befehl des Cabinets der Wahlcommissär jener Corporation von hiesiger Landdrostei den Auftrag erhalten, der Corporation zu eröffnen, daß man Cabinetsseitig bei der Wahl von Stüve nichts zu erinnern finde, dieselbe vielmehr sehr gern sehe: erst wenn Stüve die Wahl ablehne, solle man dessen Substitut einberufen. So sehr nun auch das Cabinet jetzt vielleicht wünschen mag, daß Stüve in die Kammer eintrete, weil es glaubt, daß dann der ganze Kampf in der Kammer werde ausgekämpft werden, so ist doch schwerlich daran zu denken, daß0503 Stüve jetzt eine solche Wahl annehme, zumal einer so überlegenen und compacten Majorität gegenüber, wie der jetzige Bestand der Kammer bildet. Bei Auflösung wäre es etwas Anderes gewesen.

Schweden.

Aus sicherer Quelle bin ich im Stande, Ihnen eine Berichtigung der verschiedenen Versionen in den Zeitungen über den Stand der hiesigen ministeriellen Krise mitzutheilen. Der König hat zwar bis jetzt nur die Dimission des Grafen Rosenblad angenommen, allein das Gerücht, welches schon seit einigen Tagen erzählt, daß auch die übrigen Räthe der Krone ihre Entlassung eingereicht haben, ist vollkommen gegründet. Die Freiherren Stjerneld, Akerhjelm und v. Schultzenheim sind mit dem Beispiele vorangegangen. Einige Tage nachher folgten auch die übrigen Staatsräthe, der Graf Hånd und die Freiherren Gyllenhaal und Lagerbjelke nach. Der Hofkanzler Ihre ist nur aus dem Grunde nicht mit seinem Entlassungsgesuche beigetreten, weil er sein Amt bloß ad interim und ohne eine ordentliche Vollmacht bekleidet hat. Wenn auch die Annahme wenigstens der Mehrzahl dieser Entlassungen von Seite des Königs als unausbleiblich betrachtet werden muß, glaubt man dennoch, daß sie nicht eher erfolgen wird, als bis die Reichsstände die seit dem vorigen Reichstage im Jahre 1834 ruhende Frage von Einführung einer Ministerialverwaltung mit Departements nach dem Muster anderer constitutionellen Staaten erledigt haben. Die Ernennung neuer Staatsräthe in diesem Augenblick scheint, da wahrscheinlich eine gänzliche Reform des Staatsraths bevorsteht, nicht zweckmäßig. Nur so ist es zu erklären, warum die Staatssecretäre nicht dem Beispiele der übrigen Räthe der Krone nachgekommen sind, indem ihre Aemter nach der vorgeschlagenen neuen Organisation von sich selbst aufhören werden. Auch sind die jetzigen Staatssecretäre zum Theil nur ad interim eingesetzt gewesen eine Art, die höheren Staatsämter zu besetzen, welche hier sehr beliebt ist. Weniger erklärlich ist es, warum der in so hohem Grade unpopuläre Justizkanzler Nerman nicht auch seine Entlassung mit eingereicht hat. Sein Amt wird auch nach der neu zu erwartenden Einrichtung fortbestehen, obwohl als eine dem Justizministerium mehr untergeordnete Stelle. Die Hofpartei beschäftigt sich mit der eventuellen Austheilung der künftigen Ministerportefeuilles, und ist besonders beflissen, den Grafen Brahe zur Uebernahme des verantwortlichen Kriegsministeriums zu veranlassen, da seine jetzige Stelle unter den constitutionellen Rathgebern in der Eigenschaft eines Generaladjutanten für die Armee nach der neuen Organisation aufhören würde. Der Graf soll aber einen unüberwindlichen Widerwillen gegen die Uebernahme einer Verantwortlichkeit zeigen, von der er bisher, als gesetzlich nur Vortragender von Commandosachen, nicht genirt gewesen. Er hat sich bis jetzt nicht überreden lassen, dem Wunsche seiner Collegen entgegenzukommen, und wird demnach künftighin von seinen beiden einflußreichsten Aemtern wahrscheinlich nur dasjenige des Reichsmarschalls behalten. Der Graf Trolle-Wachtmeister, der zum Justizminister nach dem Grafen Rosenblad ernannt wurde, war nicht vorher gefragt worden, und soll jetzt auf die bestimmteste Weise sich weigern, den Ruf anzunehmen, indem er schon seit mehr als zwanzig Jahren von öffentlichen Geschäften entfernt, und nur seiner Oekonomie gelebt hat, auch jetzt unter Familiensorgen gebeugt ist. Man ist hierdurch in keine geringe Verlegenheit gerathen, indem die Hochadeligen vergebens um ein taugliches Subject für diesen Platz sich umsehen. Zwar fehlt es nicht ganz an solchen im Lande, obwohl daran auch nicht eben Ueberfluß ist, aber es fehlt denen, welche die nothwendigen Kenntnisse und Erfahrung besitzen, an einem hier noch notwendigeren Requisit einem alten adeligen Wappen. Uebrigens will man bei der Zusammensetzung des neuen Cabinets wenigstens die Freiherren Stjerneld, Lagerbjelke und v. Schultzenheim behalten. Der erste wird um so wahrscheinlicher bei den auswärtigen Angelegenheiten bleiben, als er von dem ganzen Personale der einzige ist, gegen den auch die Opposition nichts einzuwenden hat, während sein Platz am schwierigsten zu ersetzen wäre, es müßte denn einer von den Gesandten in Paris oder Berlin zurückberufen werden, von denen aber keiner geneigt seyn soll, seinem jetzigen Posten zu entsagen. Der Frhr. Lagerbjelke würde das Ministerium des Seewesens übernehmen, und der Frhr. v. Schultzenheim als einer der künftigen drei Staatsräthe ohne Departement bleiben. Die übrigen Abtretenden will man als Collegienpräsidenten, Gouverneure in den Provinzen u. s. w. versorgen. Es ist hier üblich, diejenigen Rathgeber, welche der Opposition weichen müssen, durch noch einträglichere Aemter für ihren erlittenen Verdruß schadlos zu halten, und man hofft durch die eingereichten Resignationen der drohenden Gefahr einer Anklage von Seite der Reichsstände, welche vielleicht diese Rücktritte unmöglich machen würde, zuvorgekommen zu seyn. Es ist indessen zu bezweifeln, daß dieß jetzt gelingen wird, denn die Opposition hat in den drei weltlichen Ständen bestimmt die Oberhand, und selbst im Priesterstande ist die Gesinnung der Majorität wenigstens zweifelhaft, indem die Regierung kaum auf die Bischöfe mit Sicherheit rechnen kann. Zwar betrachtete die jetzige Regierungspartei die Niederlage des Grafen Anckarswärd im Plenum des Adels vom 5 als einen Triumph, der ihre Majorität in diesem Stande für die Zukunft sicher gestellt hätte, auch hat man in den letzten Wochen bemerkt, daß eine Menge von jungen Officieren und kleinen Gutsbesitzern aus den Umgebungen der Hauptstadt, welche sonst nicht die Absicht hatten, auf dem Reichstage zu erscheinen, plötzlich im Ritterhause aufgetreten sind, um an den Votirungen Theil zu nehmen; allein die Freude über den einmal davongetragenen Sieg war nur von kurzer Dauer, denn in der gleich nachher erfolgten Wahl der Bankmänner (Electoren), um die als gewählte Ausschußmitglieder ausgetretenen zu ersetzen, hat die Regierungspartei wiederum eine gänzliche Niederlage erlitten, und sie dürfte nöthig haben, noch viele Bestellungen aus den Provinzen zu machen, wenn sie sich einer Majorität unter dem Adel versichern will. Im Bürger - und Bauernstande hat sie in dieser Beziehung schon längst alle Hoffnung aufgeben müssen.

Türkei.

Das Commerce will ein Schreiben aus Konstantinopel vom 7 Februar erhalten haben, worin von einer angeblichen Landung russischer Truppen bei Trapezunt die Rede ist. Hr. v. Pontois soll deßhalb von der Pforte Erläuterungen verlangt haben, und ohne Antwort gelassen worden seyn, worauf er allen Verkehr mit der Pforte abgebrochen habe.

Viel wahrscheinlicher lautet folgende Stelle eines Schreibens des Journal des Débats aus Konstantinopel vom 7 Febr.: In Folge einiger Erläuterungen, welche Hr. v. Pontois von der Pforte wegen der ungeheuern Rüstungen der Russen in Odessa und in allen Häfen des schwarzen Meeres verlangen zu können glaubte und auf welche keine befriedigende Antwort erfolgte, erklärte der französische Botschafter dem Divan, er kenne seine Absicht, Rußland zu Hülfe zu rufen, im Namen Frankreichs aber widersetze er sich einer Landung russischer Truppen auf dem ottomanischen Gebiet. Die Pforte wollte diese Note nicht annehmen. So weit ist diese Sache bis jetzt gekommen. Alle Gerüchte, daß der französische Botschafter seinen Verkehr mit der Pforte abgebrochen und seine Pässe verlangt habe, sind übertrieben.

0497

Die von England projectirte Nigerexpedition.

Eine in den englischen Blättern auszugsweise mitgetheilte Correspondenz zwischen Lord J. Russel und den Lords der Schatzkammer gibt eine officielle, doch, wie natürlich, höchst oberflächliche Nachricht von diesem Unternehmen, das von größerem Belang ist, als man sich auf den ersten Anblick einbilden möchte, denn es handelt sich um nichts Geringeres, als das ganze westliche Hochland Afrika's südwärts von der Sahara und westwärts vom Niger mit einer Kette von Handels - und Militärposten zu umziehen und sich durch den Tschadda einen Weg ins Innere von Afrika und wo möglich bis an den Tschadsee zu bahnen. Daß ein solches Unternehmen andere Nationen vom Handel im Innern von Afrika ausschließen müßte, versteht sich denn wohl von selbst. Es sollen zu dem Ende vorerst drei eiserne Dampfboote ausgerüstet werden, welche den Nil hinauffahren und mit den verschiedenen Häuptlingen Verbindungen anknüpfen sollen. Der Vorwand ist wieder eine wirksamere Unterdrückung des Sklavenhandels, indem man die Waaren, gegen welche gewöhnlich die Sklaven eingetauscht werden, selbst auf die innern Märkte führt, und dadurch dem Anreiz zu Sklavenhandel und Sklavenjagden entgegenarbeiten will.

Der Plan, den man nicht offen ausspricht, der aber schon vor vier Jahren von Mac Gregor Laird vorgeschlagen wurde, dem bekannten Reisenden, der mit dem Quorra und der Alburkah in Begleitung Landers die Nigerfahrt machte, ist folgender. Es sollen fürs erste etwa sieben Handels - und Militärstationen angelegt werden, nämlich in der Nähe des ersten großen Marktplatzes am Niger, zweitens bei der Einmündung des Tschadda, drittens bei Rabbah, viertens bei Bussa, dann noch an zwei Punkten zwischen Bussa und Sego, und endlich an diesem letzten Orte. Von Sego müßte man dann einen bequemen Landweg nach der Westküste suchen.

Mac Gregor Laird schlug damals vor, Militärposten anzulegen und jeden mit einer Compagnie Afrikaner unter europäischen Officieren zu besetzen. Dieser Vorschlag wird jetzt um so mehr Beifall finden, als man auch in Cap Coast Castle die Zahl der europäischen Soldaten, die bei ihrem Branntweintrinken wie die Fliegen hinstarben und sehr kostspielig zu unterhalten waren, größtentheils mit Afrikanern ersetzt hat. Die Geschenke, welche die Expedition nach Russells Schreiben mitnehmen soll, deuten darauf hin, daß man eine feste Ansiedlung jedenfalls beabsichtigt. Es fragt sich indeß noch, ob diesem Unternehmen sich nicht ein bedeutendes Hinderniß entgegen setzen wird. Von der Nigermündung aufwärts bis zur Einmündung des Tschadda wird man auf keinen Widerstand stoßen, ja man würde die Engländer mit offenen Armen als Beschützer gegen die Felatahs aufnehmen. In Rabbah aber ändert sich das Verhältniß: hier herrschen die Felatahs, deren Vornehme sich bereits zum Islam bekehrt haben. Der Islam ist das Civilisationsprincip in diesem Theil Afrika's, und die arabischen Kaufleute genießen eines großen Ansehens. Diese würden durch die Engländer entschieden verdrängt, und somit würde sich verletztes Interesse und Religionsfanatismus gegen sie vereinigen. Bekanntlich breiten die Felatahs ihre Eroberungen und der Islam seine Macht allmählich den Niger abwärts aus, beide würden hier an den Engländern auf Widersacher stoßen, und da den letztern das Klima so sehr entgegen ist, möchten sie mehr Schwierigkeiten finden, als die Unternehmer sich vielleicht denken. (Ausland.)

Die Expedition auf dem weißen Nil.

Auf Befehl des Vicekönigs von Aegypten wurde gegen das Ende des Jahres 1838 zum Aufsuchen der Quellen des weißen Nils eine Expedition veranlaßt, welche jedoch leider eben so wenig, wie alle frühern Unternehmungen gleicher Art, zu einem erwünschten Resultat führte; denn abgesehen davon, daß Leute hiezu gewählt wurden, denen zwar der gute Wille nicht, außer diesem aber Alles fehlt, sind noch Hindernisse zu überwinden, die wenigstens für eine geraume Zeit sich nicht so leicht beseitigen lassen. Würden die Europäer früher auf ein solches Unternehmen gedacht, und mit Hülfe Mehemed Ali's, der seine hülfreiche Hand zu solchen Zwecken bereitwillig bietet, dasselbe ausgeführt haben, so könnte wahrscheinlich nunmehr ein großer Theil des Schleiers, der noch dicht über das Innere Afrika's gezogen ist, wenn nicht gehoben, doch gelüftet seyn.

Die erwähnte Expedition bestand aus drei Barken, jede von einem türkischen Officier befehligt und mit 30 Soldaten bemannt, mit zwei Kanonen; außerdem wurde Capitän Mohammed, ein Renegat (ein Deutscher von Geburt), beauftragt, die Karte vom Laufe des Nils zu entwerfen, während ein Franzose als Pilote jedoch bloß dem Namen nach dieser Expedition beigegeben war. Allein schon im April des Jahres 1839 trafen Alle wieder in Kartum ein, nachdem sie bis zum 12° u. Br. im Lande der Schelluks vorgedrungen waren. Diese Fahrt sollte bloß als eine Probefahrt gelten. Das Betragen der Türken gegen die Schelluks war mehr als roh zu nennen; denn wo Viehheerden am Ufer weideten, ließen die türkischen Officiere zur Unterhaltung mit Kanonen hineinschießen. So floh, wo sich die Barken den Dörfern näherten, Alles. Die Soldaten plünderten nicht nur die Häuser, sondern sogar die Leichen im Grabe. Mehemed Ali hatte einige Monate früher einem Scheikh der Schelluks ein Kleid zum Geschenk gemacht. Als sich eines Tages die Expedition einer Insel näherte, sahen sie eine große Anzahl Schelluks versammelt, welche jedoch, sobald sie der Barken ansichtig wurden, sogleich in das Wasser sprangen und sich auf das Land flüchteten. Nur ein alter Mann, dessen Kräfte ihm nicht erlaubten, den andern zu folgen, blieb zurück, und von diesem erfuhr man, daß so eben der Scheikh, dem Mehemed Ali das Kleid zum Geschenk gemacht hatte, mit solchem angethan, begraben wurde. Die Soldaten, sobald sie dieses hörten, ließen sich das Grab zeigen, scharrten mit den Händen den Leichnam heraus und beraubten ihn der Kleider. Ein Officier, welcher das Tagebuch führte, bemerkte in solchem bloß, wie viele Stunden sie des Tags zurückgelegt haben, und als etwas besonders Merkwürdiges, daß in einer Nacht der Bediente eines Officiers, welcher am Ufer schlief, von einem Löwen aufgefressen wurde. Man kann hiernach schließen, worauf diese Menschen, denen eine solche äußerst delicate Aufgabe zur Ausführung übergeben wurde, ihr Augenmerk richten. Capitän Mohammed, obwohl aus keiner polytechnischen Schule hervorgegangen, hatte durch ein unermüdetes Selbststudium, unterstützt von natürlichen Anlagen, sich so viele praktische Kenntnisse erworben, daß man mit Recht etwas Gutes von ihm hätte er warten können; leider starb derselbe nach einer kurzen Krankheit,0498 als die Expedition wieder in Kartum eintraf, und mit ihm, wenigstens für den Augenblick, alle Hoffnungen, in wissenschaftlicher Hinsicht etwas über diese Nilexpedition zu erfahren.

Ende October 1839 sollte die Expedition, mit zwei Barken und einigen Hundert Soldaten verstärkt, und auf sechs Monate verproviantirt, abermals von Kartum abfahren. Schade um den guten Willen Mehemed Ali's, welcher, wie in so vielen andern Fällen, auch dieses Unternehmen in keine fähigen Hände legte. Was kann man von Leuten erwarten, die außer ihrer Unkenntniß auch noch durch ein rohes Betragen gegen die Eingebornen Alles vereiteln, was nur im Geringsten zu einem günstigen Ziel führen könnte? Je weiter sie vordringen, desto verhaßter werden sie allen Einwohnern, und desto mehr Hindernisse werden den Europäern in den Weg gelegt, wenn sie wirklich Ernst zu einer solchen Unternehmung zeigen sollten. Die Expedition kann schon deßwegen nichts Besonderes erreichen, weil sie von Mehemed Ali den Befehl hat, ihre Rückreise gleich anzutreten, wo der Nil nicht mehr fahrbar ist; die Reise zu Lande fortzusetzen, ist ihr untersagt.

Ein deutscher Reisender, J. Pallme, hat in der Wüste von Kordofan, zwei Tagereisen hinter Caccie (Gränzort in Kordofan) Alterthümer einer Stadt entdeckt. Der größte Theil war aber mit Sand verschüttet. Die Stelle wird Cap-belull genannt. Zwei Stunden von jenen Ruinen befindet sich gutes Trinkwasser. (Das Ausland enthielt kürzlich nähere Mittheilungen darüber.)

Die österreichische Donaudampfschifffahrt im Jahr 1839.

Wir entnehmen dem Sitzungsprotokoll der am 10 d. M. stattgefundenen Generalversammlung der österreichischen Ersten Donaudampfschifffahrtsgesellschaft nachstehende Mittheilung über die Ergebnisse ihrer Wirksamkeit im Verwaltungsjahr 1839, und beginnen diese Auseinandersetzung zunächst mit der summarischen Uebersicht des Transportwesens und der Schiffserträgnisse.

Die Passagierlisten von 1838 mit 74,584 Reisenden, verglichen mit denen von 1839 mit 105,926 Reisenden, ergeben 31,342 Reisende mehr im letztern Jahre. Die Waarenlisten von 1838 denen von 1839 entgegengehalten, thun eine Vermehrung des Waarentransports im Jahr 1839 von 58,394 Colli im Gewicht von 28,369 Centnern dar. Es sind nämlich 1839 270,313 Colli mit 348,983 Ctrn. Gewicht verführt worden. (Bei diesen Ansätzen des Protokolls vermissen wir mit Bedauern die für Veranschaulichung des österreichischen Donauhandels sehr schätzbare Angabe des unter diesen Hauptsummen befindlichen Waarentransports aus der Monarchie, und wünschen lebhaft, daß es der Direction in der Folge gefallen möge, diesen speciell anzuführen.) Die Direction erwähnt in Hinsicht des Transports von Borstenvieh, daß es nur mit Mühe und durch Hinzuthun von zwei neuen Schweinschiffen gelang, dem dießfälligen steigenden Bedürfniß abzuhelfen. In drei Transporten wurden 9118 Stück Borstenvieh (ohne Zweifel von den untern Donaugegenden), und zwar selbst im höchsten Sommer ohne Unfall verführt.

Das reine Erträgniß der Schiffe, nach Abzug der Schiffsunkosten, war bei den zehn Flußschiffen .. 305,146 fl. 4 kr. Bei den sieben Seeschiffen, von denen zwei, nämlich der Seri-Pervas und der Levant, nur einige Monate gelaufen sind

Ueber die Geschäftsführung äußerte sich die Administration in dem gehaltenen Vortrag auch mit Berührung dessen, was für Erweiterung der Schifffahrtslinie im Orient geschehen ist. Sie sagt: In unserm vorjährigen Vortrag erwähnten wir den von unserem Repräsentanten im Orient, Hrn. Alexander Autran, unternommenen Reise nach Persien, die er in Schiras beendigte. Unsere Hrn. Autran gegebenen Instructionen lauteten, nach Beendigung dieser Tour sich nach Syrien zu verfügen, um hinsichtlich unserer damals noch bevorstehenden, seitdem ins Leben getretenen Beschiffung der syrischen Küste möglichst genaue Erkundigungen einzuziehen, und auch die nöthigen einleitenden Vorkehrungen zu treffen. Unser Repräsentant war aber zu sehr von dem Einfluß durchdrungen, den das längst besprochene Wiederaufleben der Euphrat-Dampfschifffahrt auf unsere Verhältnisse in Syrien ausüben muß, um nicht auch diesen Gegenstand seinen Forschungen zu unterziehen.

Von dem brittischen Botschafter bei der Pforte und dem Gesandten derselben Macht in Persien an die ostindischen Residenten im persischen Meerbusen und in Arabien auf das wärmste empfohlen, erlangte Hr. Autran die Gelegenheit, den in Rede stehenden Gegenstand, sowohl in Bender-Buschir, Karak und Baßrah, als namentlich in Bagdad, vielseitig zu besprechen und sich manche Notizen darüber zu verschaffen. Daß seine Bemühungen nicht ganz zwecklos waren, beweist schon der Umstand, daß ein Officier des bengalischen Generalstabs sich bei seiner Rückreise nach Calcutta, auf ausdrücklichen Befehl Sir John Hebhouse's, im vergangenen Frühjahr längere Zeit in Konstantinopel aufhielt, um über die Verbindungen zwischen Indien und Europa durch den Euphrat mit Hrn. Autran Rücksprache zu treffen. Wir wissen, daß der India-Board damals ernstlich mit Wiederaufnahme dieses Projects umging, das ohne die in der Zwischenzeit vorgefallenen politischen Ereignissen wahrscheinlich schon im Gedeihen wäre. Hr. Autran verweilte vom Januar bis März in Syrien, abwechselnd zu Haleb, Antioch,0499 Skanderun, Damask und Beyrut, wo er thätig beschäftigt war Alles zu ordnen und vorzubereiten für unsere im folgenden Junius in jenen Gewässern eröffnete Dampfschifffahrt, die wir uns später veranlaßt fanden auf Alexandria auszudehnen.

Am 1 Junius trat der Seri-Pervas seine erste Reise an, berührte Scio, Stanchio, Rhodus, Marmarizza, Castel-rosso, Larnaka, Jaffa, Beyrut, Latakia, Tripolis, Alexandrette, und kehrte am 23 Junius von dieser ersten Reise nach Smyrna zurück.

Es wird im Fortgang der Rede darauf aufmerksam gemacht, daß, nachdem den 24 Junius die Schlacht bei Nisib vorgefallen, die Fahrten des Seri-Pervas in einer höchst ungünstigen Epoche ihren Anfang genommen, gleichwohl aber, um die einmal genommene Stellung im Orient zu behaupten, augenblickliche Opfer nicht gescheut, und durch diese Beharrlichkeit Einnahmen in folgender Proportion erzielt worden sind.

Die zweite Reise trug ein 3826 fl. Die fünfte Reise trug ein 5219 fl. Die neunte Reise trug ein 8539 fl.

Darauf gestützt, daß, je länger und regelmäßiger der Dienst der Schiffe gemacht würde, desto ergiebiger die Einnahmen sich stellen müßten, fand der Antrag, das Seeschiff Levant von 40 Pferdekraft anzukaufen, um so mehr bereitwilligen Eingang, als die Administration mit den für die kurz vorher eröffnete Linie von Salonich bestimmten Schiffen ohnedieß sehr im Gedränge war. Dieses für 200,000 Piaster ausgebotene kleine Dampfboot ward demzufolge von den fünf Administratoren der Gesellschaft einstweilen auf eigene Rechnung und Gefahr angekauft, um es in der Folge den Actionnärs freizustellen, das Schiff zu übernehmen oder darauf zu verzichten. Hinsichtlich desselben stellt sich heraus, daß, wenn der Ankauf 19,000 fl. beträgt, und der dabei herzustellende neue Kessel auf 7000 fl. kommt, folglich die ganze Anschaffungssumme 26,000 fl. ausmacht, mit dem Erträgniß von sieben Monaten seiner Benützung von 10,779 fl. 21 kr. die Hälfte dieser Kosten schon hereingebracht ist.

Der weitere Vortrag spricht sich hinsichtlich der zweckmäßigsten Benützung der Donaulinie mit der Bemerkung aus, daß wie sehr die Sorgfalt der Administration mit Organisirung der Linie von Linz bis Alexandrien in Anspruch genommen war, um dieserwegen dem Wunsche der Staatsverwaltung zu entsprechen, welche ihren Unternehmungen bei jeder Gelegenheit den förderlichsten Schutz gewährt, so habe sie doch zugleich der Belebung der Donaulinie und den Verbesserungen, deren sie fähig ist, ihre besondere Aufmerksamkeit in dem Grade gewidmet, um die Versicherung von geschehenen großen Fortschritten in der innern Geschäftsorganisation während 1839 ertheilen und sagen zu können, daß in diesem Jahr beinahe alle Arbeiten beendigt seyn werden. Auf den theils gemietheten, theils angekauften Gründen in Alt-Ofen, Semlin, Drenkova, Orsova, Skela-Cladovi, Galacz und Konstantinopel sind nun allenthalben Magazine, Häuser, Werkstätten errichtet, wo Waaren und Reisende Schutz und die Maschinen die unerläßlichen Reparaturen finden. Die in acht Jahren für alle diese Bauten ausgelegten 154,456 fl. 18 kr. dürften um so mehr als ein gut angelegter fundus instructus anzusehen seyn, als seither die Gründe bedeutend im Werthe gestiegen sind. Nebst dem Bau des Nador , der als sehr beschädigt und starker Reparaturen bedürftig ans Land gebracht werden mußte, werden die Donauschiffe mit zwei neuen eisernen Dampfbooten vermehrt werden, deren eines in Frankreich gebaut mit 60 Pferdekraft, das andere von Ditchtburn aus London zu 76 Pferdekraft mit Maschinen von Bonston, Watt u. Comp. ausgestattet ist; überdieß liefert die Werkstätte von Alt-Osen einen neuen eisernen Remorqueur mit Maschinen von Fletcher und Punshon in Wien, auf 100 Pferdekraft. Mittelst dieser Vermehrung der Boote so wie durch Zuziehung der Galathea glaubt die Administration die Zahl der zwischen Wien und Drenkova fahrenden Boote auf acht steigern zu können. Den Zweck, die Donau mit kleinen Schiffen zu befahren, verfolgte die Administration durch Entsendung des Capitäns Rau nach dem Rhein, Belgien, England und Frankreich, damit er von allen bestehenden Erfindungen und Verbesserungen der Flußschifffahrt Kenntniß nehme. Die von demselben erhaltenen Berichte besagen, daß die Themse gegenwärtig von kleinen Booten zu 20 Pferdekraft mit oscillirenden Niederdruckmaschinen befahren wird. Da diese als die tauglichsten erscheinen, dem Bedürfniß der Donauschifffahrt angepaßt zu werden, so hat die Administration die detaillirten Angaben dieser Boote, jedoch bloß des Versuchs wegen, sich verschrieben, weil vorerst zu ermitteln ist, ob die von der Unregelmäßigkeit der Donauströmung herrührenden reißenden Stellen, welche der Schifffahrt allenthalben hemmend entgegentreten, mit solchen kleinen Booten überwunden werden können.

Der von der Staatsverwaltung angeordneten und vom Regierungspräsidenten des Landes ob der Enns durch kräftige Maaßregeln unterstützten Arbeiten am Struden (bei Grein) gedenkt der Vortrag als bereits so weit fortgeschritten, daß Unglücksfällen, denen die Schiffe bei niederem Wasserstande daselbst ausgesetzt sind, nunmehr vorgebeugt ist. Indem sich einerseits die Hoffnung ergibt, die Gefahren der Schifffahrt vermindert zu sehen, eröffnet sich andrerseits auch die Aussicht auf einen Gewinn an Schnelligkeit durch die eisernen Boote, welche die Strecke von Wien bis Orsova in vier Tagen zurücklegen sollen, und durch die neue Route von Kustendsche, auf welcher die Reise nach Konstantinopel um 120 geographische Stunden abgekürzt und überdieß der Vortheil erzielt wird, bei der stets zunehmenden Versandung der Sulinamündung nicht mehr der Gefahr des Auffahrens ausgesetzt zu seyn. Ueber Herstellung dieser neuen Route äußerte sich die Administration in ihrem Vortrage wörtlich, wie folgt: Unsern Bemühungen ist es gelungen, ein vizierielles Rescript zu erwirken, wodurch uns die Unterstützung aller Localbehörden zur Befahrung der Strecke von Czernawoda nach Kustendsche zugesichert wurde. Die Entfernung von 8 Meilen wird auf einem ziemlich gut erhaltenen Landwege vor der Hand für Waaren und Passagiere in eigens dazu verfertigten Wagen zurückgelegt, und wir haben sowohl für die Unterbringung der Pferde als der Waaren und Passagiere die erforderlichen Vorkehrungen getroffen.

Wir gedenken durch diese Route keineswegs die Fahrten über Galacz aufzugeben, sondern werden dieselbe so oft benützen, als der Wasserstand es zuläßt. In jedem Fall gewährt uns die neue Straße von Kustendsche die Beruhigung, daß unsere Verbindung mit der Levante eine von jeder Versandung der Barre von Sulina unabhängige Stellung erlangt hat. (Hiernach findet sich dasjenige bestätigt, was gegen die Behauptung der preußischen Staatszeitung vom Aufgeben der Fahrten über Galacz vergangenes Jahr in diesen Blättern gesagt worden ist.)

Die in der Generalversammlung des 10 Februar gefaßten Beschlüsse berührten folgende Punkte: a) den Ankauf des Seedampfbootes Levant. (Wurde einstimmig genehmigt. ) b) die Verwendung des Gewinnrestes pr. 71,926 fl. 19 kr. aus dem 1839er Erträgnisse. (Dießfalls wurde einhellig beschlossen, daß selber nicht vertheilt, sondern auf den Reservefonds Nr. 14 gebracht werden soll. ) c) die Vermehrung der Schiffe zwischen0500 Linz und Orsova. (Gegen 2 Stimmen von den Uebrigen mit vollem Beifall angenommen und für Ausführung dieses Antrags eine Fondsvermehrung von 630,000 fl. in neu zu emittirenden 1260 Stück Actien unter nachstehenden Modalitäten beschlossen: 1) hat jeder Besitzer einer Actie der bisherigen Emissionen das Recht auf ein Fünftheil einer Actie dieser neuen Emission. 2) bei Einzahlung des Betrags für ein solches Actienfünftel sollen Scheine ausgegeben und für solche einzelne fünf Scheine eine ganze Actie ausgefertigt werden. Hieraus folgt, daß keine Fünftel-Actien, sondern bloß Actien-Fünftelscheine demjenigen verabfolgt werden, der weniger als fünf der ältern Actien besitzt. 3) dem Ermessen der Administration bleibt es überlassen, die Zeit der Einzahlung und der Emission dieser Actien zu bestimmen. d) die Nothwendigkeit neuer und erweiterter Statuten und eines Geschäftsreglements. (Dieser von einem der stimmfähigen Actionnäre ausgegangene, durch die progressive Vergrößerung des Geschäfts wohlmotivirte Antrag ward angenommen und die Administration ersucht, den abzufassenden Entwurf zu neuen Statuten und einem Geschäftsreglement der Versammlung im Monat September 1840vorzulegen. ) e) die Wahl der dießjährigen Administrationsmitglieder. (Dieser Punkt wurde mit einmüthiger Bestätigung der dermaligen vier Administratoren: der Freiherren Joh. Heinr. v. Geymüller, Joh. v. Sina, Adolph v. Pereira, Hrn. J. B. Benvenuti, in ihren Functionen und mit Erwählung des Frhrn. Rudolph v. Puthon als fünfter Administrator und Ersatzmann des verstorbenen Joh. Bapt. Baron v. Puthon, erledigt.)

Auch der befangenste Blick wird gewahren, daß das großartige Industrie-Unternehmen der österreichischen Donaudampfschifffahrt in der kurzen Dauer seines Bestandes rasch gefördert und zu einer vielversprechenden Entwicklung gebracht worden ist. Sehr zu Statten kommt demselben die Gunst der Umstände, welche es bisher mit Unglücksfällen verschonte. Im Jahr 1839 hatte es nicht bloß keinen Schaden durch den Eisgang zu beklagen, sondern auch bei so vielen Stürmen auf dem schwarzen Meere weder Verluste an Waaren noch an Personen erlitten, während eine große Anzahl Schiffe dort und selbst in den Donaumündungen zu Grunde ging.

Thiers über Marschall Maison.

Die mehrmals erwähnte Rede des Hrn. Thiers am Grabe des Marschalls Maison lautet folgendermaßen: Vor noch nicht langer Zeit umgaben wir hier die irdischen Reste des Marschalls Lobau; vor noch kürzerer Zeit erwiesen wir dem Admiral Truguet die letzten Ehren, und jetzt stehen wir um das Grab des Marschalls Maison versammelt! Jene kräftige Generation, die sich vor fünfzig Jahren in Masse zur Vertheidigung unseres Bodens und unserer bedrohten Freiheit erhob, erlischt täglich mehr! Man sah sie, von den Heeren von ganz Europa gedrängt, um die Mauern von Straßburg, Verdun, Valenciennes versammelt, auf einmal rückte sie über den Rhein, die Donau, den Po, das mittelländische Meer vor, und trug in einigen Jahren unsere dreifarbige Fahne von den Ebenen Aegyptens in die Ebenen von Andalusien und Polen! Was ist uns von solcher Größe geblieben? Nichts von jener materiellen Größe, die sich von den Gefilden Italiens bis zu denen Hollands erstreckte; jene moralische Größe der Erinnerungen aber, welche unvergänglich in der Geschichte lebt, welche die künftigen Geschlechter entflammt und sie in gleicher Höhe mit den vergangenen Generationen erhält, diese Größe ist uns vollständig geblieben; bewahren wir sie als die köstlichste Erbschaft. Das Andenken der von unsern Kriegern vollbrachten Großthaten würde unsere jungen Soldaten beseelen, wenn ihr Muth auf die Probe gestellt werden sollte: sie würden den Soldaten Klebers, Massena's, Bonaparte's zu gleichen suchen! Jene Männer, die wir alle Jahre, fast alle Tage hieher bringen, jene Männer, wer sie auch seyn mögen, hatten, ihr dürft sicher annehmen, auch ihre Leidenschaften, auch sie ließen sich hinreißen; suchen wir aber in ihrem Leben das Beispiel ihrer heldenmäßigen Tugenden, und bestreben wir uns ihnen wo möglich gleichzukommen! Wir haben nöthig, nicht die Gemüther herabzustimmen, sondern sie zu erheben! Richten wir unsere Blicke nach allem dem auf, was gut, nach allem dem, was groß war bei denen, die hinsterben! Hier liegt wieder einer jener Männer, welche ihr Blut für den Dienst Frankreichs vergossen haben. Ihr, die ihr zu Fleury, am Tagliamento, zu Austerlitz, zu Friedland gewesen, ihr könnt uns sagen, wie sich Marschall Maison in den Schlachten benahm; welch lebendigen und treffenden Blick er inmitten der Gefahren besaß, wie rasch, energisch, unwiderstehlich er zu handeln wußte. Vor allen ihr, die ihr ihn in den Tagen unseres Unglücks gesehen, ihr, die ihr der Schlacht von Leipzig beigewohnt, der größten vielleicht in der Geschichte rücksichtlich des vergossenen Bluts, des Heldenmuths, der Unermeßlichkeit der Katastrophe, ihr wißt, wie groß jener General gewesen, der bei Wachau gekämpft, und ganz mit Blut bedeckt, von den Russen umrungen, sich fast allein inmitten seiner vom Feuer niedergemähten Division vertheidigte; ihr wißt Alle, wie sich am letzten Tag unsers Widerstandes jener General benommen, der unsere Nordgränze vertheidigte, und während der siegreiche Feind schon im Herzen Frankreichs stand, ihm an den Ufern der Schelde einen unüberwindlichen Sinn entgegenstellte. Wir, Männer der gegenwärtigen Generation, wir haben weder jene glücklichen Tage, noch jene unsterblichen Tage des Unglücks gesehen. Alle jene Krieger, deren Name unsere Kindheit beschäftigte, haben wir im Frieden kennen gelernt. Ich hatte die Ehre, dem Marschall Maison auf der Bahn der Staatsämter zu begegnen, und im Wetteifer mit ihm gegen die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Zeit anzukämpfen. Ich sah ihn, wie er Frankreich mit aller Gewandtheit eines geprüften Staatsmanns und der Würde eines alten Soldaten diente. Ich habe ihn in den Conseils der Krone gesehen, wie er dem Fürsten als erleuchteter, treuer und fester Minister diente. Sein Geist, der Alles der Natur und der Erfahrung verdankte, war lebhaft, durchdringend, und von tiefer Weisheit. Man war zuweilen, wenn man ihn hörte, zu glauben versucht, als vernehme man einen in den Cabinetten von Europa ergrauten Staatsmann, wenn nicht die in seinen Zügen und in seiner Sprache athmende Energie seines Herzens jeden Augenblick den Soldaten des Kaiserreichs verrathen hätte. Diejenigen, welche seine Einfachheit, seine Güte, seine Offenheit, und hauptsächlich die stolze Unabhängigkeit seiner Seele kannten, konnten sich nicht enthalten, ihn zu lieben und hochzuachten. Empfange, ausgezeichneter Soldat, guter Bürger, treuer Freund, der du, noch aufrecht stehend, plötzlich an einer nach vierzig Jahren wieder sich öffnenden Wunde gleichsam auf dem Schlachtfelde hingeschieden bist, empfange unsere Huldigung und unser Lebewohl! An der Schwelle jener ewigen Wohnstätte begrüßen wir dich zum letztenmal; wir wünschen dir die Ruhe, die du so wohl verdientest; wünsche uns die patriotischen Tugenden jener starken Generation, zu deren glorreichsten und am meisten vermißten Repräsentanten du immer gehören wirst.

Großbritannien.

Beschluß der Unterhausdebatten über das Marinebudget.

Auf Sir R. Peels Rede antwortete Lord Palmerston: Ich habe dem Vortrag des Hrn. Baronets mit einer gemischten Empfindung von Mißvergnügen und Freude gelauscht. Mit Mißvergnügen darüber, daß ein Mann von seiner hervorragenden Stellung im Lande, ein Mann von seinem politischen Ansehen, bei der Discussion dieser wichtigen Fragen, bei dem Angriff auf die auswärtige Politik der Regierung, sich einen so engen und beschränkten Gesichtskreis gewählt hat (Zuruf von den ministeriellen Bänken), daß er sich herabgelassen hat, den Entscheid der großen Frage, ob Englands dermalige Politik nach außen Lob oder Tadel verdiene, an so kleinliche Dinge anzuknüpfen, und dabei die großen Erwägungen, die sich seinem Geist hätten darbieten sollen, ganz außer Acht zu lassen. Aber eben der Umstand, daß der sehr ehrenw. Baronet nichts Wichtigeres zu rügen fand, ist mir eine Quelle des Vergnügens, denn ich bin überzeugt, der Hr. Baronet ist ein zu trefflicher Staatsmann, als daß er jene erheblichen Punkte nicht zur Sprache gebracht haben sollte, wenn er anders hoffen konnte, daß sie seinem Zwecke dienen würden. (Hört!) Ich schäme mich fast, dem edlen Baronet durch die armseligen Details zu folgen, auf die er seine Anklage gegen uns zu stützen suchte. (Beifallsruf der Ministeriellen; ironischer Gegenruf der Tories); doch sey es drum. Was zuerst Portugal betrifft, so war es von jeher ein weher Fleck für den Hrn. Baronet und seine Partei, denn Portugal war der erste Punkt, über den die Politik der liberalen Regierung mit jener des Hrn. Baronet in Zusammenstoß gerieth. Portugal war es, wo wir den Hrn. Baronet als den Gönner und Beschützer Dom Miguels fanden. Er stand im Begriffe, diesen Usurpator anzuerkennen, bloß darum, weil er eine Verfassung umgestürzt. Weil die liberale englische Regierung Dona Maria und die portugiesische Constitution gegen Wortbruch und Usurpation vertheidigte, darum wurden wir von den Herren gegenüber, den Hrn. Baronet an der Spitze, angefallen, auf mich persönlich jeder Unglimpf gehäuft, und unserm Streben Schmach und Niederlage prophezeit. Wir behaupteten, unsere Sache werde gelingen, und gelungen ist sie trotz Allem, was der sehr ehrenw. Baronet Gegentheiliges geweissagt. Ja der Hr. Baronet hat das selbst eingestanden, indem er die jetzt in Portugal bestehende Regierungsform eine von uns eingesetzte nannte. (Hört!) Doch vielleicht ist es nicht zu erwarten, daß der Hr. Baronet mit denen überein fühle, die da glauben etwas Verdienstliches gethan zu haben, als sie Portugal der landesväterlichen Zärtlichkeit eines Dom Miguel entrissen. (Hört!) Aber, sagt der Hr. Baronet, wir besitzen in Portugal keinen Einfluß, da die portugiesische Regierung unsere Forderungen zurückgewiesen. Nun frag 'ich, hat Dom Miguel die Ansprüche Englands berücksichtigt, als der Hr. Baronet Minister war und solche geltend zu machen suchte? Waren die früheren Regierungen Portugals jene Regierungen, bei denen der Wille eines Einzigen das Gesetz Aller war, geneigter den Sklavenhandel zu unterdrücken, als es die jetzige ist? Möge der Hr. Baronet nur zurückblicken auf das, was unter seinem Schützling Dom Miguel in Portugal geschah, und er wird finden, daß damals die portugiesische Regierung zum mindesten gerade so erpicht war, den Sklavenhandel zu begünstigen, als sie es jetzt ist. Der Unterschied ist aber, wir haben etwas gethan, was der Hr. Baronet als Minister auch nicht einmal versuchte: wir haben nachdrückliche Maaßregeln ergriffen, Portugal zur Unterdrückung seines Sklavenhandels zu zwingen, wir haben uns in dieser Hinsicht nicht gescheut, uns das Mißfallen der jetzigen Regierung von Portugal zuzuziehen, während hingegen die Administration des Hrn. Baronet mit dem begünstigten Dom Miguel allerlei Cerimonien machte. (Zuruf und Gegenruf.) Was nun Spanien betrifft ein Land, in welchem zwischen Despotismus und einer populären Regierungsform der heftigste Kampf gestritten worden ist, den die neuere Geschichte kennt so wußte der Hr. Baronet in unserer ganzen Politik diesem Lande gegenüber kein Flecklein aufzufinden, auf das sich der Finger seines Tadels legen ließ, als die Weigerung des Gouverneurs von Havannah, in dieser Hafenstadt eine protestantische Capelle errichten zu lassen. Glaubt denn der sehr ehrenw. Baronet, daß, wenn Don Carlos und die Inquisition in Madrid eingesetzt worden wären, der spanische Hof sich würde williger habe finden lassen, die Einführung protestantischer Gottesverehrung in den spanischen Reichen zu legalisiren? Ist es denn in den Augen des Hrn. Baronets etwas so ganz Unbedeutendes und Gleichgültiges, daß es dem spanischen Volk gelungen, das Joch eines Despotismus abzuschütteln, der alle seine Kräfte zu verkümmern, jede Hoffnung des Gedeihens in der Knospe zu ertödten drohte? (Hört!) Ist das kein Triumph, dessen wir uns zu freuen, auf den wir stolz zu seyn einiges Recht haben? (Hört! in verschiedenem Sinne.) Ja, ich nenne diesen Triumph einen vollständigen; denn wie lange es auch noch währen mag, bis die noch glühende Asche der Bürgerzwietracht in Spanien vollends erlöschen wird, das Eine ist gewiß: die angefachte Flamme der Freiheit wird in Spanien nicht mehr erlöschen, sondern fortbrennen mit gerader, heller Lohe, denn die Constitution ist in Spanien festbegründet, und durch sie, durch diese Constitution, ist jenes edle Volk aus der herabgewürdigten Lage, in die es so lange versunken war, wieder erhoben, und wird, wie ich nicht zweifle, sich bald wieder als ein wichtiger Factor in der Reihe der europäischen Mächte geltend machen. (Hört!) Ist das nicht etwas Bedeutenderes, als die Errichtung einer anglicanischen Capelle in Havannah? Der Minister findet es lächerlich, daß Peel den überwiegenden Einfluß Frankreichs in Madrid daraus habe beweisen wollen, daß die spanische Regierung den Franzosen gegen 16 Dollars Monatszins (Gelächter) ein Inselchen bei Port Mahon, welches früher die Nordamerikaner besessen, vermiethet und ihnen den Miethvertrag jetzt auf zwei Jahre erneuert hat, und fügt dann hinzu: Wenn der Hr. Baronet fragt, was Ihrer Maj. Regierung gethan habe, um Spaniens Unabhängigkeit zu schützen, so weise ich abermals auf die spanische Verfassung hin; durch die Einführung einer populären Controle über die Executivgewalt ist Spanien gegen den Einfluß Frankreichs, oder irgend einer andern Macht, besser geschützt, als es auf irgend einem andern Weg hätte geschehen können. (Beifall.) Der Hr. Baronet ging von Spanien auf Frankreich über, bekrittelte die Ergebnisse unserer Allianz mit diesem Nachbarstaat, und deutete spottend auf die 15 französischen Linienschiffe im Mittelmeer. Der Hr. Baronet klagte auch, daß ein Geist der Nationaleifersucht gegen England in Frankreich mehr und mehr um sich greife. Fragt man mich um die Ursache dieser Erscheinung, so sag' ich, sie findet sich in der Sprache, die man seit den letzten paar Jahren über Frankreich geführt hat. Nicht der Hr. Baronet hat diese Sprache geführt, denn er ist über ein solches Benehmen erhaben; wohl aber die ehrenwerthen Herren, die um ihn herum sitzen, und Herren an einem andern Ort, welche gewohnt sind, mit Gier jeden noch so geringfügigen Umstand aufzugreifen, welcher Frankreich reizen und kränken, die alte Nationaleifersucht Englands gegen0502 Frankreich, und folglich auch Frankreichs gegen England wieder erwecken kann. Indeß gibt es glücklicherweise viele wohl und tief begründete, auf die besten Interessen beider Länder gegründete Anziehungspunkte, welche zur Erhaltung freundlicher Verhältnisse zwischen England und Frankreich wesentlich beitragen werden. Weit entfernt, der Anwesenheit 15 französischer Linienschiffe im Mittelmeer irgend ein Gewicht beizulegen, darf ich zuversichtlich behaupten, daß fast jeder vernünftige Mensch in Frankreich, namentlich jeder wahrhaft einflußreiche französische Staatsmann, von der Ueberzeugung durchdrungen ist, daß sowohl die besten Interessen beider Völker als die Erhaltung des Weltfriedens von der Fortdauer des Friedens zwischen England und Frankreich abhängen. Fände ich es der Mühe werth, so könnte ich gegen die Vermiethung des Inselchens bei Port Mahon und die Anwesenheit der 15 französischen Linienschiffe im Mittelmeer einige nicht unerhebliche Beweise des Erfolgs unserer Politik geltend machen. Ich könnte erwähnen, daß wir von Spanien, bei welchem wir dem Hrn. Baronet zufolge keinen Einfluß besitzen, einen Vertrag zur Unterdrückung des Sklavenhandels erlangt haben, was keiner brittischen Verwaltung vor uns gelungen war; daß wir von Frankreich einen ähnlichen Vertrag erwirkt haben, der das wichtige Recht gegenseitiger Durchsuchung verdächtiger Schiffe gestattet. Ich will dergleichen übergehen, gewiß aber ist es, daß der Hauptzweck unserer Politik, ein gutes und freundschaftliches Verhältniß zwischen England und Frankreich zu befestigen, trotz der gegenseitigen Gehässigkeiten in einem Theile der französischen, wie der englischen Presse, von uns vollkommen erreicht worden ist. (Hört, hört! von beiden Seiten.) Der ministerielle Redner berührte nun den Punkt wegen Krakau's. Die Regierung, bemerkte er, habe die Absendung eines brittischen Repräsentanten dahin beschlossen gehabt, ihren Entschluß aber wieder geändert, weil diese Maaßregel bei den Schutzmächten jener freien Stadt hätte Anstoß geben können, ja wenn die Krakauer Behörden die Annahme eines englischen Consuls verweigert hätten, so würde es nicht in Englands Macht gestanden seyn, ihnen solchen aufzunöthigen. (Gelächter auf den Oppositionsbänken.) Nachdem Lord Palmerston auf die Verdienste hingewiesen, welche die Whigregierung durch ihre Vermittlung in dem Streite zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, und dann wieder in den Händeln Frankreichs mit Mexico sich erworben, schloß er also: Aber, sagt der sehr ehrenw. Baronet, ihr habt die Differenz mit der Washingtoner Regierung wegen der nordöstlichen Gränze noch nicht ausgeglichen. Das haben wir allerdings noch nicht gethan, aber ich frage, sind frühere Regierungen darin glücklicher gewesen, ist es dem Hrn. Baronet selbst besser gelungen? Hat er diese Frage so leicht gefunden? In der That, wenn der Hr. Baronet es beflissentlich darauf abgesehen, die engherzigsten und kleinlichsten Häkeleien aufzuklauben und dem Haus aufzutischen, so hätte er keine besseren finden können. Das also ist die Politik des Hrn. Baronets; aber Ihrer Maj. Minister haben sich einen höheren und weiteren Gesichtskreis gewählt. Unser großer Zweck war die Erhaltung des Friedens. Ein ehrenw. Mitglied gegenüber sagte, als wir die Regierung übernahmen, voraus, wir würden den Frieden nicht drei Monate lang erhalten können; wir haben ihn zehn Jahre lang erhalten. (Hört!) Unsere Politik ging nicht, wie der Hr. Baronet uns vorwirft, darauf hin, in die innern Angelegenheiten anderer Länder uns unbefugt einzumischen, sondern darauf, durch die rechtmäßige Anwendung des Einflusses von Großbritannien andere Nationen in ihrem Streben nach ähnlichen Institutionen, wie sie mit Recht den Stolz unseres Landes bilden, zu unterstützen. Dieses Ziel haben wir erreicht, denn in keiner Periode von gleicher Dauer, wag 'ich zu behaupten, hat die bürgerliche Freiheit solche Fortschritte gemacht wie während dieser zehn Jahre, in denen die Politik des englischen Ministeriums, nach der Behauptung des Hrn. Baronets, so ausnehmend unglücklich gewesen seyn soll. Im Gegentheil, wir waren glücklich in so vielen Stücken, daß ich fast vergessen hätte, das Haus an die so befriedigende Ausgleichung der holländisch-belgischen Angelegenheiten zu erinnern. (Hört, Hört!) Aber während wir die Freunde bürgerlicher Freiheit in Europa beschützten, haben wir dadurch etwa die Freundschaft und die gute Meinung derjenigen Mächte verwirkt, deren Regierungen auf andern Principien beruhen? Ich antworte kühn und zuversichtlich Nein. Man hat uns vorgeworfen, wir hätten unsern alten Alliirten Holland durch unsere Theilnahme für Belgien uns für immer entfremdet. Gleichwohl haben wir von Holland einen Handelsvertrag erlangt, welcher die Differenzialzölle abschafft, deren Aufhebung von früheren, Holland als höchst befreundet geltenden Administrationen immer vergeblich nachgesucht wurde. Mit der Türkei und Oesterreich haben wir Verträge von höchster Wichtigkeit abgeschlossen, die, wenn sie erst in volle Wirksamkeit kommen, unserm Handel umfassende Vortheile gewähren werden. Ich fordere Jeden auf, mir eine Periode nachzuweisen, in welcher die Regierungen von Oesterreich, Preußen und Rußland geneigter waren als jetzt, volles Vertrauen in die brittische Regierung zu setzen. (Hört, Hört!) Darum behaupt' ich, unsere Politik ist in allen Hauptpunkten erfolgreich gewesen, und des Hrn. Baronets Versuch, dem Hause das Gegentheil zu beweisen, ist völlig mißlungen. Sir R. Peel gab das nicht zu, und fand es spaßhaft, daß Lord Palmerston in Betreff Portugals und der amerikanischen Gränzfrage seinen (Peels) Zweifel an den Erfolgen der whiggischen Politik mit der Entgegnung widerlegen wolle, der Toryregierung sey es in diesen Punkten auch nicht besser geglückt. Wenn einige von ihm (Peel) berührte Punkte geringfügig genannt würden, so beweise das ja um so schlagender, daß die Regierung von auswärtigen Cabinetten nicht einmal das Kleine und Unbedeutende zu erreichen vermocht habe. Lord Palmerston rühme sich der Erhaltung des Weltfriedens, aber wo seyen die Früchte dieses Friedens, welche England geerntet? Was die Stellung zu Frankreich betreffe, so habe das neuere Verfahren der Whigregierung in der orientalischen Frage und die Sprache in den Organen des edlen Lords (Globe und M. Chronicle) zu der Aufreizung der Franzosen gegen England weit mehr beigetragen, als alles was Toryblätter gegen Frankreich geschrieben und Torymitglieder im Parlament gesprochen, denn jene Artikel seyen in Frankreich als amtliche Emanationen betrachtet worden. Jedenfalls sey nicht zu läugnen, daß die jetzige Weltlage eine höchst mißliche und kritische sey. Nachdem noch einige untergeordnete Redner gesprochen, schloß die Sitzung in der angegebenen Weise.

Alle Bestellungen auf die Allg. Zeitung außerhalb Augsburg bittet man bei den auf jeder Nro. der Zeitung bezeichneten resp. Postämtern, in Frankreich bei Hrn. Alexandre, Brandgasse Nr. 28, in Straßburg zu machen. An die Redaction oder die Expedition gerichtete Bestellungen können nicht berücksichtigt werden.

0503

[609]

Bei C. Glüther in Constanz ist vollständig erschienen: Die großen Kirchenversammlungen des 15ten und 16ten Jahrhunderts in Beziehung auf Reform geschichtlich und kritisch dargestellt mit einleitender Uebersicht der frühern Kirchengeschichte von J. H. v. Wessenberg.

Vier Bände (136 Bogen) groß Octav auf schönem weißem Druckpapier. Preis: 10 fl. 48 kr.

[509-10]

Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung ist erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben: Kaiser Maximilians Urständ.

Ein Zeitbild aus dem fünfzehnten Jahrhundert von Franz Trautmann. Veranlaßt durch den großen Maskenzug der Künstler in München am 17 Februar 1840 8. brosch. 9 kr. und 12 kr.

Wir machen das deutsche Publicum auf diese gelungene poetische Schilderung jenes in seiner Art einzig dastehenden Zuges der Münchener Künstler aufmerksam, die durch tiefe Aufgreifung der Charaktere und pikante Darstellung einen mehr als vorübergehenden Werth besitzen dürfte.

Die Lentner'sche Buchhandlung in München.

[662]

In der K. Kollmann'schen Buchhandlung in Augsburg ist vorräthig das wohlfeile Prachtwerk: Friedrich der Große und seine Zeit.

Nach den besten Quellen dargestellt von Dr. K. F. Reiche, Verfasser des Führers auf dem Lebenswege, der Familienbibel, von Preußens Vorzeit etc.

1ste-7te Lieferung, jede mit 2 Stahlstichen 1 / 3 Thlr. (36 kr. rhn.)

Leipzig, Kollmann.

Zugleich kann die Versicherung beigefügt werden, daß dasselbe nur aus zwölf Lieferungen mit 24 trefflichen Stahlstichen bestehen, also nur 4 Rthlr. kosten, und noch vor Ostern vollständig abgeliefert seyn wird.

[690]

Die Fr. Keller'sche Buchhandlung in Zweibrücken empfiehlt ihre Kinder-Bilderbögen, sauber ausgeführt, auf gutes Schreibpapier, wovon bis jetzt ein Assortiment von 60 Nummern fertig ist. Der Preis für das Ries franco ab hier ist für die schön und lebhaft colorirten Bilder 6 fl. 45 kr. und für die schwarzen 5 fl., welcher Preis in Vergleichung der Ausstattung und der Zweckmäßigkeit gewiß ein sehr billiger zu nennen ist.

Ferner Spielkarten von ordinärer bis zu der feinsten Qualität.

Piquetkarten à Duzend von 2 fl. 2 kr. bis 2 fl. 12 kr.

Whistkarten von 2 fl. bis 3 fl. 36 kr.

[414-16]

Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, ist neu erschienen: Das Herzogthum Steyermark, geographisch-statistisch-topographisch dargestellt, und mit geschichtlichen Erläuterungen versehen von Georg Göth, Custos am Museum der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien, und Mitglied mehrerer gelehrten und ökonomischen Vereine.

Erster Band gr. 8. 1840 3 fl. 45 kr. C. M. oder 2 Rthlr. 12 gGr.

Dieses, Seiner kaiserlichen Hoheit, dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann von Oesterreich gewidmete, und unter Höchstdessen Schutz entstandene Werk, wovon der erste Band so eben erschien, ist das Ergebniß ämtlicher Mittheilungen und eigener Anschauung. Der Verfasser, der während einer Reihe von Jahren in dieser Provinz lebte, hat mit vielem Fleiß und kritischer Auswahl alles jene zusammengestellt, was in einem solchen Werke überhaupt und von Steyermark besonders jetzt Interesse erregen kann, wo dieses Land bei einer Eisenbahn-Verbindung nach Süden eine nicht unwichtige Rolle zu spielen bestimmt ist.

Durch die Angabe aller nur möglichen Daten über die physikalischen, ökonomischen, industriellen und commerciellen Verhältnisse, und besonders die montanistische Betriebsamkeit, so wie durch die getreue topographische Schilderung der einzelnen Dominien, Bezirke und Gemeinden stellt sich diese statistisch-topographische Beschreibung den besten neueren Werken dieser Art an die Seite.

Was den ersten, den Bruckerkreis enthaltenden Band insbesondere betrifft, so dürfte er sich durch seine Details über die ständische Verfassung und das Steuerwesen, welches einen wesentlichen Theil der Einleitung bildet, vorzüglich auszeichnen.

Die Verlagshandlung glaubt daher den Freunden der Statistik, der Natur - und Länderkunde dieses Werk um so mehr empfehlen zu müssen, als es eine Provinz zur klaren Anschauung bringt, die zwar ihrer Naturschönheiten wegen vielfältig besucht wird, nach ihrer Wesenheit und ihren individuellen Verhältnissen aber noch viel zu wenig gekannt ist.

[697]

Bei J. J. Weber in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: BOZ sämmtliche Werke.

Aus dem Englischen von H. Roberts.

Wohlfeile Taschen-Ausgabe. Mit Federzeichnungen nach Phiz und Cruikshauk.

Preis eines jeden Bändchens 8 gr.

Boz steht anerkannt unter den humoristischen englischen Schriftstellern der Gegenwart am höchsten und einzig da. Seine lustigen Pickwickier leisten im Ergötzlich-Lächerlichen das Möglichste, Nickelby's Schicksale sind bei aller Komik schon mehr ernst gehalten und reich an ergreifenden und rührenden Bildern, Oliver Twist nicht ganz ohne Satyre, beweist aber, wie sehr der Verfasser sich auch auf das Ernste und Pathetische versteht.

Sämmtliche Werke von Boz erscheinen bei mir in sorgfältigen Uebertragungen von einem und demselben Uebersetzer, der sowohl Ernstes, als Humoristisches zu behandeln versteht, schon durch seine Behandlung das vielfach schwer verständliche Original erläutert, durch Anmerkungen den Leser nicht belästigt, es aber doch am Nöthigen nirgends fehlen läßt, damit Niemandem so leicht die Feinheiten des Originals entgehen.

Erschienen sind: Leben und Schicksale Nikolas Nickelby's und der Familie Nickelby.

7 Bände.

Oliver Twist.

3 Bände.

Die Pickwickier oder Herrn Pickwicks und der correspondirenden Mitglieder des Pickwick-Clubs Kreuz - und Querzüge, Abenteuer und Thaten.

6 Bände.

Londoner Skizzen.

4 Bände.

Joseph Grimaldi.

2 Bände.

0504

[567-69]

NEU-ABONNEMENT auf MEYERS UNIVERSUM.

NEUE Theilnehmer treten JETZT mit Beginn des VII. Jahrgangs ein.

Vom Verlagsinstitut erhält das Publicum die einfache Zusage, daß der Preis*) Preis des Universums für jede Monatslieferung (deren 12 einen Band bilden), mit 4 Stahlstichen, nur: 5 1 / 3 Groschen sächs. 24 Kreuzer rhn. 7 Silbergroschen preuß. Cour. 22 Kreuzer Con. -M. 12 Schillinge Hamb. Cour. Für Sammler auf 10 Exemplare ein Frei-Exemplar., die künstlerische und äußere Ausstattung unverändert bleiben. Der artistische Ruhm des Werkes ist unübertroffen; über die Trefflichkeit des Textes ist längst nur eine Stimme, und unsere Sorgfalt, dem in zwölf Sprachen erscheinenden Unternehmen universellen Beifall zu erhalten, wird immer die nämliche seyn.

Der siebente Band wird mit einem gestochenen Haupttitel geziert; er erscheint mit der siebenten Lieferung.

Als PRAEMIE zum siebenten Bande erhält jeder Empfänger desselben unentgeltlich ein großes und kostbares Kunstblatt, das lieblichste Bild Raphaels, DIE HEILIGE FAMILIE AM SEE (LA MADONNA DEL LAGO), vom berühmten E. Müller in Stahl gestochen.

Für sich ist der Preis dieses Blattes drei Thaler sächs.

Ausgegeben wird es mit der zwölften Lieferung.

Hildburghausen, im Februar 1840

Bibliogr. Institut.

[658-60]

Von Neujahr 1840an erscheint: Der Orient.

Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Litteratur, herausgegeben von Dr. Julius Fürst, wöchentlich einmal in zwei Bogen. Man abonnirt hierauf vierteljährig mit 1 Rthlr. 6 gr. oder 2 fl. 15 kr. in allen Buchhandlungen (Augsburg in der K. Kollmann'schen) und Postämtern, bei welchen auch die ersten Nummern einzusehen sind.

Leipzig, im Februar 1840

C. L. Fritzsche.

[658]

In der Fest'schen Verlagsbuchhandlung in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Augsburg in der K. Kollmann'schen Buchhandlung: Sterne und Meteore in deutscher Zukunft und Gegenwart von Gustav Bacherer.

Inhalt: Politische Standrede. Parlamentarische Portraits. Katastrophen und Schlagschatten.

Brosch. Preis 1 Thlr. 8 gr. oder 2 fl. 24 kr. rhn.

Süddeutsche Rufe aus Norddeutschland.

Allen deutschen Ständeversammlungen und dem deutschen Volke.

Nebst einer Antwort für den Fürsten Ludwig von Solms-Lich.

Von Dr. Gustav Bacherer.

Brosch. Preis 8 gr. od. 36 kr.

Die ausgezeichnete Aufnahme, welche diese neuesten Schriften eines der anerkanntesten jetzt lebenden politischen Schriftsteller bereits in ganz Deutschland gefunden, enthebt uns jeder weitern Empfehlung, und bloß die Bemerkung sey noch beigefügt, daß des Verfassers Schriften auch bei andern, den politischen Ideen unseres Jahrhunderts zugänglichen Völkern den lebhaftesten Anklang finden.

[488-95]

BREVET DE 5 ANS, MÉDAILLE D'HONNEUR.

EN TOUS LIEUX, SAISIE DES CONTREFAçONS ET APPLICATIONDE L'AMENDE ET DES PEINES VOULUES PAR LA LOI.

En Crino zéphyr, noir ou blanc. Elles se font de deux manières: l'une forte et résistante pour les robes de soirées en velours, brocard etc; l'autre trèslégère pour celles de bal. Ces deux sortes, complément de la toilette, font maintenant partie des trousseaux et corbeilles de mariage; elles forment tournure, soutiennent les robes, et par leur fléxible élasticité elles se prêtent aux plus légers mouvemens des multiples ondulations de leurs draperies; en outre elles sont indéformables à l'u sage et peuvent se laver comme le linge.

Les prix, suivant la finesse et le choix des crins, sont de 35, 45, 55 et 80 fr. ; les noires coûtent 5 fr. de plus. Les frais d'expédition et d'Emballage sont en plus.

On insérera dans ta lettre de demande un fil pour marquer la longueur et le tour de taille.

S ADRESSER à Munich à Mr. Gustav Schulze, Négociant.

[672-73]

Bei Rohrmann & Schweigerd, k. k. Hofbuchhändler in Wien, ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Heraldische Blumen.

Geschichte und Sage von Realis.

8. Preis in Umschlag geh. 18 gGr.

Die Zeitung für den deutschen Adel äußert sich in Nr. 7 folgendermaßen über dieses Werkchen: Ein hübscher, für jede Adelsfamilie beachtenswerther Gedanke: Geschichten und Sagen über den Ursprung der Stammesnamen, Embleme der Wappen, des Helmschmuckes etc. etc. Also interessante Notizen über die Stammherren oder über bedeutende Ahnen der Familie; historische Bilder aus früher Vergangenheit, poetische Blumen des Mittelalters, Beleuchtungen aus der Chronik des Adels, welche wohl nicht Vielen bekannt seyn dürften.

Wir finden hier Nachrichten der Familien und Häuser: Loeben, Forgáts, Schelm v. Bergen, Trautenberg, Andrassy, Hackenei, Wartensleben, Landschaden von Steinach, Braunschweig, Schwarzenberg, Cleve, Schweinichen, Wedell, Emersberg, Henneberg, Boscowich, Schottland, Böhmen, Pernstein, Lippe, Finner, Stubenberg, Montmorenci, Lynar, Trotha, Schaffgotsch, Althan, Eselburg, Kälberharte, Mannsfeld, Krebsbach, Wurmbrand, Oesterreich, Peilstein, Neu-Thann, Dollinger, Hunyady, Blacas, Drachenfels, Peschick van Romarow, du Lys, Scaliger, Ples von Slaupna, Gergeblaky, Czernin, Saulheim, und über Wappen und Abzeichen der Städte: Schwandorf, Köln, St. Gallen, Pilsen, London, Bern.

About this transcription

TextAllgemeine Zeitung
Author[unknown]
Extent14 images; 14512 tokens; 4838 types; 102146 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Deutsches TextarchivNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2016-06-28T11:37:15Z Matthias BoenigNote: Bearbeitung der digitalen Edition.2016-06-28T11:37:15Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationAllgemeine Zeitung Nr. 63. 3. März 1840 . Augsburg1840.

Identification

Bibliothek der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften DWB 1996/32

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; augsburgerallgemeine

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:43:44Z
Identifiers
Availability

Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.

Holding LibraryBibliothek der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
ShelfmarkDWB 1996/32
Bibliographic Record Catalogue link
Terms of use Images served by Deutsches Textarchiv. Access to digitized documents is granted strictly for non-commercial, educational, research, and private purposes only. Please contact the holding library for reproduction requests and other copy-specific information.