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Zum Frauenwahlrecht

Die Schriftführerin der Jntern. Woman Suf - frage Alliance veröffentlicht in dem von ihr redigierten Organ des Bundes jus suffragii folgende Erklärung:

Jch halte es für wichtig, die Aufmerksamkeit der Leser auf unseren letzten Beschluß auf Seite 7 des Amsterdamer Berichts und Seite 141 des Londoner Berichts zu lenken, weil in Ländern, wie in Holland und in Ungarn, wo man für das allgemeine, gleiche Stimmrecht agitiert, dieser Beschluß leicht mißverstanden wird.

Die Bewegung, welche für das allgemeine, gleiche Stimm - recht eintritt, stützt ihre feindliche Haltung der Jntern. Woman Suffrage Alliance gegenüber nicht auf irgendeine Handlung ihrerseits, sondern auf den vorhin erwähnten Paragraphen, welcher lautet: Wir verlangen das Wahlrecht unter denselben Be - dingungen, wie es die Männer jetzt ausüben, oder es ausüben werden, und überlassen jede notwendige Ausdehnung des Wahl - rechts den Männern und Frauen zur Entscheidung, wenn beide die gleiche Stimmberechtigung und die gleiche Macht haben. Durch diesen Beschluß beabsichtigte der Jnternationale Frauen - stimmrechtsbund nicht den einzelnen Organisationen vorzuschreiben, weniger oder mehr zu verlangen als die Männer besitzen, oder sie für die Beibehaltung aller bestehenden Wahlsysteme mit Ausnahme des Geschlechtsunterschiedes zu verpflichten, als ob wir Frauenrecht - lerinnen auch nur einen Augenblick glauben, daß ein Wahlrecht je geändert werden würde, mit der einzigen Absicht, den Frauen das Wahlrecht zu geben. Aber unsere Gegner, die nur für das allgemeine, gleiche Wahlrecht eintreten und die Sozialisten bleiben dabei, daß unsere Zweigvereine, z. B. der Holländische für das beschränkte Wahlrecht eintreten müsse, das sie Damenwahlrecht nennen.

Wir raten unsern Zweigvereinen klipp und klar, für kein Wahlsystem mit irgend welchen Eigenschaften einzutreten, partei - los zu bleiben, die Erlangung des Stimmrechts über die Partei zu stellen, Propaganda für das Frauenstimmrecht zu treiben und aufzupassen, daß die Frauenforderungen von den Politikern nicht vernachlässigt und vergessen werden. Vielleicht werden wir den oben genannten Beschluß in Stockholm verbessern müssen.

( Martina G. Kramers.)

Der Beschluß der J. W. S. A. deckt sich ganz mit den Anschauungen des Schlesischen Verbandes für Frauenstimmrecht. Mir scheint die Trauben sind sauer, wir sollten den endlosen Streit um das Wahlsystem ruhen lassen, bis wir das Frauenstimmrecht in irgend einer Form besitzen.

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About this transcription

TextZum Frauenwahlrecht
Author Marie Wegner
Extent1 images; 341 tokens; 215 types; 2636 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU GießenNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2015-05-04T10:16:15Z Anna PfundtNote: Bearbeitung der digitalen Edition.2015-05-04T10:16:15Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic information Zum Frauenwahlrecht.Marie Wegner. . Breslau1911. Die Frau der Gegenwart 1911 (5/7) p. 59.

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LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Gesellschaft; ready; tdef

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ImprintBerlin 2019-12-10T10:43:20Z
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