PRIMS Full-text transcription (HTML)
1241
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 225. Köln, Sonntag den 18. Februar. 1849.

Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1 / 2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.

Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.

Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis

Nur frankirte Briefe werden angenommen.

Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.

Den Freunden unseres Blattes, welche noch zu abonniren wünschen, die Anzeige, daß wir für die Stadt Köln Abonnements für den Zeitraum vom 15. Februar bis 31. März zum Preise von 20 Sgr. praenumerando entgegen nehmen.

Auf die vielen Anfragen von auswärts bedauern wir erwidern zu müssen, daß unsere desfallsigen Anträge bei der Post auf Hindernisse gestoßen sind.

Die Geranten.

Zweite Ausgabe.

Deutschland.

046Berlin 16. Febr.

Der Preuß. St. Anz. bringt heute Abend die Manteufelsche Bekanntmachung, daß die octroyirten Kammern am 26. Februar, Vormittags 11 Uhr, im (christlich-germanisch-ominösen) weißen Saale , der vor Scham längst roth sein müßte, eröffnet werden sollen.

Wien, 14. Febr.

Die offizielle Wiener Zeitung enthält folgende Mittheilung aus Czernowitz vom 4. Februar:

Ein mit der heutigen Post von Bukarest unter dem Datum 28. Jänner hier angelangtes Schreiben aus authentischer Quelle berichtet, daß der russische Ober-General Lüders den Auftrag erhalten, auf Verlangen der österreichischen Truppen-Commandanten in Siebenbürgen, sogleich nach Hermannstadt und Kronstadt zu marschiren, doch drückt das Schreiben die Hoffnung aus, daß es vielleicht noch nicht dazu kommen werde, da Puchner am folgenden Tage den General Gedeon mit 4000 Mann erwartete. Das Czernowitzer Gränz - und Truppen - Commando, welches wegen der unterbrochenen Communikation über Bistritz, die militärischen Nachrichten aus Siebenbürgen auch nur über die Wallachei und Moldau erhält, hat bis jetzt noch keine offizielle Mittheilung darüber empfangen. Die heutigen Briefe aus Jaffy bestätigen wieder den fast täglichen Einmarsch russischer Truppen aus Befsarabien in die Moldau. Ueber den Zweck dieser ungeheuren Truppen - Anhäufung in den Donaufürstenthümern gehen begreiflicher Weise die sonderbarsten Gerüchte herum.

Der Bukowiner Gränz - Kommandant, F. -M.-L. Malkowski, steht an der Spitze des Urban'schen Korps bei Dorna. Dieses ist 4000 Mann stark und hat 13 Kanonen. Von Dorna bis Czernowitz stehen 5000 Mann, so daß wir gegen einen Handstreich der siebenbürgischen Insurgenten gesichert sind.

Der Landsturm in der Bukowina ist für den Fall der Noth organisirt, so daß er bei Annäherung einer Gefahr sogleich in's Leben treten kann. Daß bei diesem Kriegszustande Handel und Gewerbe außerordentlich leiden, und von Carnevals - Belustigungen bei uns keine Rede sein könne, ist natürlich.

Aus Siebenbürgen fehlen noch alle direkten Nachrichten. Es scheint außer Zweifel, daß Feldmarschall-Lieutenant Puchner alldort in sehr bedrängter Lage sein muß.

Aus Pesth vom 10. Februar wird gemeldet, daß Tags zuvor Mor. Szentkiralyi verhaftet worden.

Mainz, 15. Febr.

Die hiesige Zeitung meldet: Soeben erhalten wir die betrübende Kunde, daß Dr. Löhr, Mitglied des Bezirksraths und Führer der demokratischen Partei im obern Theil von Rheinhessen, in Folge zweier Blutstürze gestorben ist.

119Darmstadt, 14. Feb.

Sogar unter den hiesigen Spießbürgern gewinnt der Geist der Empörung Terrain. Ein Darmstädter Philister und Revolution! Wenn sich diese Gegensätze vereinbaren lassen, dann ist das Vereinbarungsprinzip nicht länger eine unausführbare Phrase. Die Gründe, welche den deutschen Philister veranlassen können, bissig zu werden, sind natürlich stets nur dem Geldbeutel entlehnt. Wird doch der gutmüthigste Hund wüthend, wenn man ihm den Knochen, woran er nagt, vor der Nase wegnimmt, warum soll der Darmstädter Philister nicht auch um sich beißen, wenn ihm sein Recht auf einen regelmäßigen Verdienst entrissen zu werden droht?

Unsere Ständekammer hat bekanntlich beschlossen, das hessische Militär um 2 pCt. zu vermehren. Der Großherzog weiß nicht einmal für die jetzige Zahl eine vernünftige Beschäftigung, gechweige denn für 2 pCt. mehr. Durch sein und seiner hochweien Rathgeber Nachdenken kam er indeß auf die Idee, die Soldaten während ihrer 5jährigen Dienstzeit in Werkstätten der verschiedenartigsten Handwerkszweige zu beschäftigen, wodurch es natürlich dem Staat, als Inhaber dieser Anstalten möglich würde, bedeutend billiger zu produziren, als die Meister, die Lohn an ihre Gesellen, Steuern u. dergl. zahlen müssen. Dies ist nun einer der Geldbeutelpunkte, und deshalb verfehlte er seine Wirkung auf die beeinträchtigten Epiziers nicht. Es wurde sofort eine Versammlung berufen, gegen diesen Schritt des Ministeriums protestirt und eine Deputation von 12, sage 12 Mann mit dem Protest an den Minister Jaup abgeschickt.

Hr. Jaup mochte von einem so zahlreichen Besuche etwas unangenehm überrascht gewesen sein, und eröffnete der Deputation, daß er sich derartige Demonstrationen verbitten müsse. Wenn sich aber ein deutscher Minister etwas verbittet, so ist dies für einen Unterthan ein Befehl, dem er gehorchen muß, und so verfügte sich dann auch die Zwölferdeputation zwar nicht befriedigt, aber gerüffelt und ministeriell zurechtgewiesen wieder nach Hause. Die offene Revolution ist somit einstweilen unterdrückt, aber der Groll wurzelt tief im Innern der Darmstädter Philisterbrust, und wenn sie so ganz allein, unbemerkt über die erlittene Schmach nachdenken, dann ermannt sich hin und wieder der gebeugte Stolz und zornig ballen sie in solchen exaltirten Augenblicken die Faust in der Tasche.

!!! Frankfurt, 16. Febr.

National - Versammlung. H. Simson im Fauteuil. Tagesordnung: Reichswahlgesetz-Diskussion. (Fortsetzung.) Zur Tagesordnung übergehend spricht

Löwe von Calbe gegen das Wahlgesetz. Ueber das was das Volk von dem Wahlgesetz verlangt, sagt er sind wir nicht unvorbereitet, wie vielleicht bei andern Punkten der Verfassung. Das allgemeine Wahlrecht ist die erste, die Hauptfrucht der Revolution. In diesem Moment wagt es der Ausschuß eine Beschränkung dieses Rechts vorzuschlagen. Wir haben bei unseren Verhältnissen Grund, die nothleidenden Klassen in den Staatsverband und in die Betheiligung an der Regierung aufzunehmen, nicht hinauszustoßen. Der Ausschuß bringt Sie m. H. in die gefährliche Lage, die Reform nicht durchführen zu können, denn der gewaltsame Umsturz jener ausgeschlossenen Klassen wird Sie daran verhindern. In England hat sich deshalb das Volk so lange den Ausschluß von der Theilnahme an der Regierung gefallen lassen, weil es zu seinen Regierern ein namenloses Vertrauen besitzt, während bei uns das größte Mißtrauen gegen die Regierung herrscht. Dies Land ist also für uns nicht maßgebend. Frankreich giebt uns das beste Exempel, daß eine Regierung, die sich allein auf Interessen stützt und das Volk ausschließt, wie unter Louis Philipp, sich am meisten untergräbt. Noch ist kein Königsthron mit soviel Schmach gestürzt worden wie Louis Philipp's. Noch für keine Herrscherfamilie, selbst nicht für Napoleon, nicht für Louis XVI., so wenig Sympathie in Frankreich geblieben, dies die Folge der Interessenregierung. Sie legalisiren und sanktioniren durch ein solches Wahlgesetz den erbittersten Kampf, den zwischen Kapital und Arbeit sie machen ihn permanent!! Sie erklären durch dasselbe, daß Arbeit schändet denn sie schließen die Arbeiter von den Menschenrechten aus! Und macht denn Arbeit Schande?? (Bravo und Sensation!) Löwe geht über auf die direkten Wahlen und zeigt, wie es bei indirekten Wahlen sehr wohl möglich ist, daß der Abgeordnete gar nicht aus der Majorität hervorgeht. L's. Rede ist vollkommen erschöpfend! (Bravo des halben Hauses und der Gallerien!)

Beckerath (der berühmte Finanzminister) spricht, obschon er gar nicht auf der Rednerliste steht, für den noblen Entwurf.

Dieser Landprediger drängt sich immer vor, wenn es gilt, die Centren durch seine Crocodill'sthränen zu rühren und durch seine Wiegenwebstuhlphrasen zu dem Volksfeindlichen zu bringen. Die Arbeiter würden ja nicht ausgeschlossen als solche . (Was soll das heißen?) Ein großer Theil der Bevölkerung unseres Vaterlandes stände doch noch zu tief, um alle Rechte auszuüben, das sei eine Thatsache und nicht zu läugnen! (Brutus-Bassermann'sche Phrase!) Zum Schluß Getrommel und Zischen links und Gallerien Bravo rechts.

Pfeiffer aus Soldin neues Mitglied der Linken: Man sollte es nicht für möglich halten, daß ein solcher Entwurf aus einem Ausschuß des ersten deutschen Parlaments, welches gleich zu Anfang die Souveränetät des Volks proklamirte, hervorgehen konnte. (Bravo!) Damit also beschließt man das Werk den größten Theil des Volks aus der Gesellschaft auszuschließen. (Bravo Getümmel auf den Gallerien.) Pfeiffer läßt keine Ausnahme zu als bei Personen die unter Curatel und im Fallitzustande sind. Wenn man die Dienstboten ausschließen will, wird die Gränze sehr schwer zu ziehen sein. Wer soll da Alles ausgeschlossen sein? (Links: Kammerherrn! Gallerien: Minister!) Er spricht ungern von dem Monat, den die großen Herrn gern aus dem Kalender herausoktroyiren möchten, aber wer war es denn, der die Märzerrungenschaften erkämpfte? Jene Arbeiter und Handwerker, die der § ausschließen will! Ich selbst stand im März unter jenem langen Zug von Leichen dorthin hatten die großen Herrn wenig Vertreter gesandt! Ich sah da nur Handwerker und Arbeiter! (Donnerndes Bravo der Gallerien.) Ehren Sie die Arbeiter! (Langanhaltender Beifall links.)

Brutus-Bassermann (ebenfalls wie Beckerath ohne auf der Rednerliste zu stehen!). Er wurde häufig durch Ausdrücke des heftigsten Unwillens und durch katzenmusikalischen Lärm unterbrochen. Er beweist, daß nicht in den Arbeitern der Schwerpunkt und der Ruhm der deutschen Nation liegt, sondern in Professoren und anderen großen Männern, Ministern, Unterstaatssekretären u. s. w. (längeres Hohngelächter Bassermann ärgert sich). Doch glaubt er, daß es auch unter den Arbeitern einzelne tüchtige Männer geben mag! (Unterbrechungen: Wirklich!) Wenn Sie nicht glauben, daß B. dies gesagt hat, so verweise ich Sie auf den sten. Bericht. Welchen Erfolg die Herrschaft der Arbeiter hat, haben die französischen Nationalwerkstätten gezeigt, welche die Gesellschaft an den Rand des Abgrunds geführt haben! (Zuruf: Welche Gesellschaft? Die Lumpen-Bourgeois!)

Herr Präsident Simson erbost sich furchtbar über die Unterbrechungen und bedroht die Linke mit dem Ordnungsruf! Was die Arbeiter für ein Freiheitsbewußtsein hätten, bewiesen die neapolitanischen Lazzaroni's, die Hauptstütze des Königs Ferdinand! (Bravo rechts. Zischen links.)

Bassermann empfiehlt zuletzt den Entwurf in erster Linie, sollte dieser verworfen werden, so empfiehlt er einen Census, und sollte selbst dieser fallen, endlich einen Antrag der zwar den durch § 2 ausgeschlossenen Klassen ein Stimmrecht giebt, aber ein mittelbares, im Gegensatz zu einem unmittelbaren für die höheren Klassen. (Gelächter! Beifall Getrommel und Zischen.)

Viele neue Anträge laufen ein.

Vogt. Ich habe mich über den Entwurf gefreut, weil er endlich einmal die Lüge des Konstitutionalismus aufdeckt, weil er es klar sagt, daß man mit einem Extrakt der Minorität herrschen will, nicht mit der Majorität des Volkes. Dies sind freilich die Grundlagen eines Bassermannschen Staates, dessen erste Bedingung die Dauer ist, die über das Glück und die Berechtigung der Bürger geht. Ich brauche gegen die Ausschließung und den Cenjus ihres Entwurfs weiter nichts anzuführen, als das neueste Beispiel Preußens. Ich frage Sie, mochten selbst Sie eine Nationalvertretung, wie die erste Kammer in Preußen sein wird. (Unterbrechungen rechts.) Es frägt sich, sagt Vogt unter Anderm, ob nicht unter den Fabrikarbeitern mehr Geist der Freiheit zu finden, als unter den Professoren. (Beseler gebärdet sich verächtlich. Gallerien langes Bravo). Was den Ausschluß vom Wahlrecht wegen Unterstützung aus öffentlichen Fonds betrifft, frägt Vogt, ob es weniger eine Unterstützung ist, wenn gewisse Herren von ihren Fürsten aus den Finanzfonds jährlich tausende von Thalern erhalten, als wenn Arme mit einer Last Holz oder einem Korb Kohlen unterstützt werden. (Graf Schwerin und Keller [s. preuß Büdget 1848] kratzen sich in den Haaren.) Bassermann erlitt Höllenpein und die Gallerien himmlisches Vergnügen. Bassermann schwitzte so dicke Tropfen, daß man es deutlich von der Journalistenbühne sah. Sowie, sagt Vogt, der Adel vor der französischen Revolution zur Bourgeoisie sagte: ihr kümmert euch um eure Kramläden, um eure Zuckerdüten, aber nicht um die Regierung, so sagt heute die Bourgeoisie (die Herren Bassermann, Beckerath und andere Krämer und Konsorten) zum 4 Stande: ihr sollt nicht mitregieren, ihr versteht gar nichts, ihr steckt die Nase in euren Kartoffelnapf und euer Elend. Der französche Adel nahm damals keine Vernunft an, und seine Köpfe flogen folgt die Nutzanwendung auf die deutsche Krämergesellschaft. (Langer Beifall folgte der Rede.) Neue Anträge werden eingegeben.

Reichensperger für den Entwurf. Das ganze Haus wird leer. Reichensperger spricht immer von der Linken und zu ihr, während daselbst etwa drei Mitglieder sitzen, welche sich unterhalten und Hrn. Reichensperger den Rücken zukehren. Nach ihm wird die allgemeine Diskussion geschlossen und die Sitzung bis morgen vertagt. (Schluß um 1 / 2 2 Uhr).

Italien.

*

In Paris gelangte am 15. Februar Abends eine Depesche an die Regierung der Französischen Republik, worin sie benachrichtigt wird, daß die Constituante in Rom am 9. Februar, Nachmittags 2 Uhr die Republik proklamirt habe.

Die Journalberichte und Privatbriefe reichen nur bis zum 7. Abends und bieten darum nur sehr untergeordnetes Interesse.

Die Florentiner Journale vom 9. Februar enthalten eine Zuschrift des Exgroßherzogs von Toskana an den Ministerrath, worin er ihm die Gründe angibt, die ihm verboten hätten, die Beschickung der römischen Constituante durch toskanische Gesandte zu genehmigen. Diese Gründe liegen in der Drohung des Papstes, ihn zu exkommuniziren; ferner in dem Verwandtschaftsverhältniß zum östreichischen Kaiserhause.

Mailand, 12. Febr.

Man hoffte hier immer noch, daß die Kontributionsstrafe nicht zur Vollziehung kommen würde; nun aber wird mit dem Sequester der Güter der bisher nicht zurückgekehrten Signori der Anfang gemacht, wozu die Ingenieurs die Hand bieten müssen bei Strafe von 10,000 Zwanzigern und Verlust ihres Amtes im Falle der Weigerung. Es verursacht dies eine große Consternation.

Großbritannien.

*London, 16. Febr.

Die gestrige Times gibt einen Nachweis der russischen Goldproduktion seit den letzten 20 Jahren. Danach betrug die gesammte Ausbeute während des genannten Zeitraumes im Ural und in Sibirien 16,450 Pud und das Pud zu 2000 Pfd. Sterl. gerechnet, macht 32,900,000 Pfd. Sterl. Blos für die letzten 10 Jahre belief sich die Ausbeute auf 12,300 Pud oder 24,600,000 Pfd. Sterl. Diese Summe hat keinen merkbaren Einfluß auf den Markt ausgeübt.

*London, 14. Februar.

Die neue Welt, sagt die heutige Times, ist durch Schicksalsfügung zu einem Gegenstand geographischer Probleme ausersehen. Erstens handelte es sich darum, ob es einen solchen Fleck auf der Erde gäbe und zweitens wie man hinkomme. Kolumbus löste durch eine Art Irrthum beide Fragen und gelangte, indem er den kürzesten Weg nach den Goldminen von Golconda suchte, auf die andre Seite des Erdballs. Drei Jahrhunderte sind verflossen und Ein großes Problem dauert noch immer fort für die Neugierde, das Nachdenken und die Ausdauer wetteifernder Nationen: Wie nämlich queer über diesen ungeheuern doppelten Continent hinüberzukommen, der sich gleichsam wie der Rückgrat der Erde vom Nord - bis zum Südpole ausstreckt? Wir, aus reiner Liebe zur Geographie, senden eine Expedition nach der andern zur Aufsuchung der nordwestlichen Durchfahrt. Die Vereinigten Staaten, von mehr irdischer Leidenschaft getrieben, ziehen gegenwärtig in Ueberlegung, ob man am besten den Continent durchschneidet, oder die Reise um's Cap Horn vorzieht, ob sie Centralamerika bei Panama, beim See Nicaragua, bei Tehuantepec oder bei irgend einem andern Orte durchschneiden sollen. Ein strahlender Preis, wie der goldene Becher den sizilischen Taucher, reizt zu diesen Unternehmungen auf. Aber noch ein zweites Problem, von fast gleicher Wichtigkeit läßt dem amerikanischen Geist keine Ruhe. Es liegt in der Frage: Wie aus Nordamerika herauszukommen ist? Das Innere jenes Kontinents hat, was Ungeheuerlichkeit der Ausdehnung, Fruchtbarkeit, herrliche Ströme und Binnenseen betrifft, nirgends seines Gleichen. Wie können nun die sich mehrenden Produkte dieser Gegenstände herausgezogen und an's Meer geschafft werden? Die Natur nimmt die Gewässer der Binnenseen und damit die Produkte ihrer Ufer zehn Grade nach Norden hin durch eine englische Kolonie und durch einen schwerschiffbaren Strom, 1500 (engl.) Meilen weit. Die Kunst hat bereits durch Verbindung des Erie-Sees mit New-York eine Lösung der Schwierigkeit bewerkstelligt. Doch bleibt immer noch die jetzt in Canada und der Union eifrig verhandelte Frage übrig: welches ist der leichtere, kürzere und wohlfeilere Weg, der St. Lorenzfluß oder der Erie-Kanal?

Die Vereinigten Staaten sind so mit natürlichen und polischen Hindernissen umringt, daß sie ihre eigenen Westenküsten nicht erreichen können. Bei einem Blick auf die schmale Landzunge, die zu der traurigen Strecke der Felsengebirge und der Sandflächen, durch die San Francisco von New-York getrennt wird, einen so einladenden Kontrast bildet, so finden sie dieselbe in der Hand fremder Mächte. Werfen sie ihr Auge auf die natürlichen Ausflüsse mächtiger Seen, so zeigt sich ihnen wiederum eine fremde Flagge.

Bruder Jonathan verstehts so gut, wie irgend ein Menschenschlag, über die Natur zu triumphiren. Halb Mensch, halb Alligator stürzt er sich vorwärts, zu Land oder Wasser, wie's eben kommt; durch Sümpfe, Bergströme und Wälder bahnt er sich seinen Weg und folgt auf den unermeßlichen Ebenen den1242 Sternen des Himmels. Er grämt sich über Nichts, was einmal nicht zu ändern, sondern setzt sich hin und thut, was er vermag. Wenn der Berg nicht zu Mahomet kommt, muß Mahomet zum Berge hingehen. Wenn man den Bürgern der Vereins - Staaten nicht eine praktische Gleichheit in Benutzung des St. Lorenz gestattete, machten sie sich einen eigenen St. Lorenz 45 Fuß statt 15 (engl.) Meilen breit, aber genügend zur Fortschaffung starker mit Getreide und Mehl beladener Boote. Ein solcher kleiner, aber nützlicher St. Lorenz existirt in der That. Zwar ist er etwas kostspielig und langweilig. Aber was schadet das, wenn er nur der Union gehört und den Oberen, den Michigan, - Huronen - und Erie - See in Kanaldocks Nr. 1, 2, 3 und 4 von New - York verwandelt?

Es ist eine ruhmlose Sorte von Tyrannei, den Menschen die freien Gaben der Natur zu versagen und einen großen Handelsweg mit einem Monopol zu umschlingen. Noch ruhmloser ist es, gleichwohl besiegt zu werden und zu finden, daß ein schmaler Kanal mit c. 100 Schleusen und mit wenig festen Ufern ein Silberstrom von Reichthum ist, nützlicher und ergiebiger denn der herrlichste Strom der Welt. Die Nahrungsmittel, welche durch Buffalo und Albany und die dazwischenliegenden Schleusen bis nach London und zu den verhungerten irischen Horden gelangen, übersteigen bei Weitem Alles, was wir mittelst des Ontario - Sees, des St. Lorenz und die riesenhaften Kanäle, Rideau und Welland, durch die wir die natürlichen Schwierigkeiten umgingen, aus Amerika beziehen. Der ganz vulgäre Kanal der Union hat den britischen Strom aus dem Felde geschlagen.

Die Canadischen Behörden kommen in der Ansicht überein, daß weder Quebeck mit New - York, noch der canadische Kolonist mit dem amerikanischen wetteifern kann, wenn nicht die Schifffahrtsgesetze umgestoßen werden. (Die Leser erinnern sich, daß Labouchère seine Resolutionen zur Abänderung dieser Gesetze heute Nachmittag dem Unterhause vorgelegt hat. Die Times tritt jetzt mit solchen Artikeln, wie der vorstehende, als tüchtige Sekundantin, dem Minister und den Freettaders zur Seite.)

Französische Republik.

*Paris, 16. Febr.

Die Debatte der Nationalversammlung handelte vom Wahlgesetz. Die Reaktion wollte im Artikel die Politischverurtheilten schmuggeln und resp. ausschließen. Dies erhitzte die Debatte.

In voriger Nacht ließ die Polizei auch hier in Paris mehrere rothe Mützen von den Freiheitsbäumen abnehmen, die seit dem vorigen Februar darauf prangten. Als sich unter Anderen heute früh mehrere Bürger des Place de Desair am Pont Neuf hierüber beschwerten, wies ihnen der Polizeicommissarius den ministeriellen Befehl zur Rechtfertigung vor.

Für Anschaffung eines Ehrensäbels an den Obersten Forestier werden Beiträge unter mehreren Legionen der Bürgerwehr gesammelt.

Polen.

Lemberg, 8. Febr.

So eben verbreitet sich das Gerücht, das die Ungarn in den Sanoker Kreis eingebrochen sind, 8000 Mann soll der Haufe stark sein, darunter viel reguläres Miliär und 1500 Mann von der polnischen Legion.

Ungarn.

Wir entnehmen der Breslauer Zeitung folgende Von der ungarischen Gränze, den 10. Febr. datirten Nachrichten:

Die russischen Truppen unter General Lüders sind jetzt, nachdem sie ihre Vorposten schon mehrmals auf siebenburgischen Boden herübergeschoben haben, unter General Engelhardt wirklich in Siebenbürgen eingerückt und haben die Festung Kronstadt, d'e sich aus Besorgniß vor einer Belagerung durch die Szekler bereits reichlich verproviantirt hat, sowie die Hauptstadt des Sachsenbodens, das schöne Hermannstadt, besetzt. (Der Korrespondent erzählt hier den schon mitgetheilten Kunstgriff, daß die Bewohner von Hermannstadt etc. die russische Hülfe nachzusuchen veranlaßt wurden). Es ist klar, daß diesem Hergang eine diplomatische Verabredung voranging und die Weigerung Puchners, die Russen zu rufen, durchaus eine Finte war, um die Bürger selbst zu diesem Hülfeschrei zu bewegen. Man spricht aut genug von einem geheimen Staatsvertrag zwischen Rußland und Oestreich, wodurch Letzteres dem Erstern nicht nur den Besitz der Donaufürstenthümer garantirt, sondern sogar einen Theil von Siebenbürgen als Arrondirung zuspricht, da die walachische Bevölkerung von 1,800,000 Seelen stark zu Rußland sich hinneigt. Dagegen soll Oestreich eine Gebietsvergrößerung in Bosnien und in der Herzegowina in Aussicht gestellt sein und wird für alle diese geheimen Pläne blos der günstige Moment abgewartet, der durch die Verwickelungen im Westen herbeigeführt werden dürfte. Die Abdankung Kossuth's als Diktator in Debreczin bestätigt sich vollkommen. Und Meßaroß, der magyarische Robespierre, hat die Zügel der Herrschaft in die Hand genommen. Wahrscheinlich ist der von Kossuth angeführte Grund geschwächte Gesundheit; denn wenn man weiß, daß Kossuth schon im Oktober verflossenen Jahres bei der Schlacht bei Schwechat kränklich gewesen, so kann man nur erstaunen über die große Ueberlegenheit seines Geistes, der den siechen Leib noch immer zusammenzuhalten weiß, so daß er bis jetzt alle Stürme des letzten Abschnittes seiner Laufbahn überdauert hat. Unter den 1300 Kriegsgefangenen, welche in der Festung Leopoldstadt gemacht und nach Wien abgeführt wurden, befinden sich noch 10 weibliche Honveds, die ihres abenteuerlichen Aufzugs wegen allenthalben großes Aufsehen erregten.

Außerdem sind noch folgende Mittheilungen hierher gehörig:

Wien, 12. Febr.

Eben Mittags eingehenden Nachrichten von der Siebenbürgischen Grenze a. 6. zufolge, hatte der russische k. General Lieutenant Lüders, die Bewilligung ertheilt, zum Schutz Herrmannstadts und Kronstadts mit einem Armee - Corps in Siebenbürgen einzurücken. Deputaiionen sollen seinen Schutz erfleht haben vor der magyarischen Horde. Es sind ungefähr 6000 Mann russischer Truppen nach Herrmannstadt und 4000 Mann nach Kronstadt bestimmt und bereits auf dem Marsch. Der österreichische FML Rukawina ist in Temesvar bei Demba vorgerückt, um dem FML Puchner zu Hülfe zu kommen.

Wien, 13. Febr.

Aus Bukarest und Krajova wurde unterm 1. und 2. d. gemeldet, daß der General Duhamel den Befehl aus Petersburg erhalten habe, das Armeekorps des Generallieutenants Lüders in Folge der Adressen der Einwohner von Kronstadt um Hilfeleistung, zur Verfügung der östereichischen Behörden zu stellen. Eine aus Czernowitz eingegangene Nachricht vom 6. meldet, die Russen seien im Begriff gewesen, Kronstadt zu besetzen, allein auf eine Ablehnung des Feldmarschalllieutenants Puchner hatten sie Halt gemacht. Den bei Hatvan in die Hände der Magyaren gefallenen Oberst Grafen Montecuculi, wollen selbe als Repressalie für den durch ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilten Söll, Major der ungarischen Tyroler Jäger, gleichfalls mit dem Strange hinrichten.

Carlowitz ist in Belagerungszustand erklärt und die dort erscheinende Zeitung suspendirt.

Portugal.

*Lissabon, 9. Feb.

Das Ministerium hatte beiden Kammern ein Programm vorgelegt, von so ausweichender, unbestimmter Art, daß wohl Niemand außer Ihnen es verstehen kann. Deshalb interpellirten denn auch Palmella, Lavradio und Fonseca Magalhaes über die Prinzipien des unter Saldanha neu komponirten Kabinets. Die Antwort lautete: die 3 Minister hätten sich aus Amtsüberdruß, sonst aber in voller Freundschaft mit den Uebrigen, zurückgezogen und die ministerielle Politik werde unverändert bleiben. Am 5. hatte die Pairskammer eine geheime Sitzung, in welcher Saldanha die jetzige Lage des Landes, das durch alle Klassen der Bevölkerung gehende Elend in düstern Farben schilderte und seine Befürchtung aussprach, daß die Noth in den nördlichen Provinzen leicht zum Aufstand führen könne, dem sich kaum ein Theil der Armee anschließen würde, da sie mit dem Sold 6 Monate im Rückstande sei. Die zweite Kammer beschäftigte sich nebenbei auch mit einem Plane, auf den Cap - Verdischen Inseln Kaffepflanzungen anzulegen.

Redakteur en chef:Karl Marx.

Die Repräsentationsgelder.

Die sogenannten Repräsentations - Gelder, welche dem Oberpräsidenten und dem commandirenden Generale in jeder der 8 Provinzen unseres Staates alljährlich zur Verfügung gestellt werden, um diese Herren dadurch in den Stand zu setzen: die Bourgeoisie, Aristo - und Bureaukratie zuweilen auf eine höchst grandiose Weise regaliren zu können, sollen nie weniger als 48,000 Thaler betragen.

Wollte man behaupten, daß diese Soirèes deshalb auf Kosten des Staates gegeben würden, weil diese theils unmittelbar, theils mittelbar den Gewerbtreibenden wieder zu Gute kämen, so dürfte man dem Staate mit gleichem Rechte die Tragung der Kosten aller Soirèes ohne Ausnahme zumuthen, als auch durch diese mehr oder weniger Gewerbtreibende theils unmittelbar, theils mittelbar ihren Verdienst haben.

Wollte man behaupten: daß diese Soirèes nicht aus diesem Grunde, sondern nur deshalb vom Staate bezahlt würden, weil den Geladenen auf diese Weise eine wohlverdiente Auszeichnung zu Theil würde, so könnte dies am Ende ein jeder Gastgeber ohne Unterschied behaupten und die Vorlage oder Wiedererstattung seiner derartigen Auslagen vom Staate mit gleichem Rechte verlangen.

Frägt man sich, ob, da diese 48,000 Thaler, welche größtentheils aus den Taschen des Mittelstandes genommen werden, alljährlich durch den Magen der Bourgeoisie, Aristo - und Bureaukratie und zunächst in die Taschen der Gourmands - Spekulanten zurückgeführt werden, hierdurch irgend ein guter Zweck beabsichtigt und erreicht werden könnte, so wird man sich eingestehen müssen, daß dies keineswegs der Fall, wohl aber dagegen zu behaupten ist, daß der immer zahlende Mittelstand, welcher nicht für würdig gehalten wird, zu solchen Soirèes eingeladen zu werden, dadurch eine öffentliche Zurücksetzung erdulden muß, welche man humaner Weise zu vermeiden hätte.

Fragt man sich ferner, wie hoch die Summe der bis jetzt verausgabten Repräsentationsgelder, wenn sie zur Bildung eines Kapitals verzinset und dieses Kapital alljährlich um 48,000 Thlr. vermehrt worden sei, in diesem Augenblicke in einem Zeitraum von 33 Jahren herangewachsen wäre, so wird man sich mit Anwendung der Zinses-Zinsrechnung beantworten müssen: daß dieses Kapital nunmehr nicht weniger als 4,357,000 Thlr. betragen würde und diese Mittel dem Staate unbezweifelt einstweilen hinreichen würden, den vielen Nothleidenden eine nachhaltige Hülfe zu leisten, ohne hierbei die Mittel der übrigen Staatsbürger in Anspruch zu nehmen.

(Rh. - u. M - Z.)

Meteorologische Beobachtungen.

〈…〉〈…〉

sgr., k, 15 sgr., 1, 17 1 / 2 sgr., per Dutzend 6 pfg. bis 2 1 / 2 sgr., sowie per Stück 1 bis 4 pfg. Ebenso Halter von 5 sgr. bis 2 pfg.

Naturgeschichte in Bildern.

Daraus besitze ich noch eine große Auswahl einzelner Hefte, meist Vögel enthaltend, jedes, 6 schöne color. Quartblätter Bilder nebst Beschreibung, welches im Lopr. 15 sgr. gekostet, erlasse ich für nur 2 1 / 2 sgr. und 5 Hefte 10 sgr. und 11 Hefte für 20 sgr. Sie eignen sich besonders zum Amüsement für Kinder.

Verloosung werthvoller Oelgemälde.

Siebzehn neue, mit schönen Goldrahmen versehene Bilder guter Meister, dabei Landschaften, Genre - und religiöse Gegenstände, amtlich taxirt, werden mit Genehmigung der Staatsbehörde, das Loos à 10 Sgr. u. 10 Loose für 3 Thlr., öffentlich verlos't. Da die Verloosung vor Ende Februar Statt findet, so bitte ich diejenigen, welche sich noch daran betheiligen wollen, mir ihre Bestellungen recht bald zukommen zu lassen. Die Gemälde sind zur gefälligen Ansicht (ohne Entrèe) in meinem Lokale ausgestellt.

G. Tonger, Pauluswache.

Verkaufs-Anzeige.

Am Mittwoch den 21. Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkte zu Köln verschiedene Mobilien, als 1 Tisch, Stühle, 1 Fenstervorhang, 1 Fournaise und 1 Küchenschrank etc. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher,

Hey.

Verkaufs-Anzeige.

Am Mittwoch den 21. Februar 1849, Vormittags 1 / 2 12 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte der Apostelnstraße zu Köln mehrere Mobilar Effekten, als; Tische, Stühle, 1 Schreibpult, 1 Schrank, 1 Spiegel, 1 Wanduhr, 1 Ofen mit Rohr, 1 Fournaise etc. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher,

Hey.

Detail-Verkauf

Elisenstrasse Nr. 12.

Moselweine und Bleicharte, per Quart 4, 6, 8, 10, 12 und 16 Sgr.

Die große 3 / 4 Quart Flasche 6, 8, 10, 12, 15, 18 und 20 Sgr.

Laubenheimer 10 Sgr., Liebfrauenmilch 15 Sgr., Gräfenberger 25 Sg., Bordeaux St. Estephe 15 Sg. Madera 20 Sgr., Enghöller 12 Sgr, Hochheimer 20 Sgr., Forster Orleans 30 Sgr., St. Julien 18 Sgr., Malaga 22 Sgr., Champagner 30, 35, 42, 45 und 50 Sgr. Arrak und Rumpunschsyrup mit Annanas 26 Sgr.

An die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung.

In Nr. 214 Ihres Blattes wird die Herumsendung eines Wahlzettels in den Kreisen Bonn und Sieg seitens der Herrn Professoreu Walter, Nelsen und Bleibtreu in einem Bonner Korresponz-Artikel zu Sprache gebracht. Ich muß hiermit alle und jede Betheiligung an den fraglichen Flugblättern ablehnen, auf welche mein Name nur durch ein Mißverständniß gerathen sein kann.

Alaunhütte bei Bonn, 15. Februar 1849.

G. Bleibtreu.

Ein möblirtes Zimmer für die Karnevalstage zu vermiethen, Taschenmacher Nro. 8.

Heute Carnevals Sonntag den 18. Februar.

Freies Tanzvergnügen.

Anfang 4 Uhr. Ende gegen 3 Uhr.

Morgen Montag und übermorgen Dienstag,

Großer Maskenball

in meinem Lokale zum neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße. Karten für Montag sind vorläufig à 15 Sgr. eine Dame frei, sowie für Dienstag à 15 Sgr. bei Herrn Konditor Stadler, Wallrafsplatz, in der Kunst - und Buchhandlung des Herrn Eiser, Friedrich Wilhelmstraße, sowie im Lokale selbst zu haben. Da es eine Reihe Jahre während den Carnevalstagen an Raum fehlte, fand ich mich veranlaßt, meinen großen neugebauten Saal, elegant zu dekoriren und mit Gas zu beleuchten, um denselben für diese Tage außer den gewöhnlichen Sälen zu öffnen. Indem nun mein Lokal durch diese Neubauten bedeutend vergrößert und mithin nach dem Gürzenich Saale das größte der Stadt, ist hoffe ich wie in früheren Jahren auf zahlreichen Besuch rechnen zu können.

L. Senf.

Einladung

Heute Sonntag den 18. Febr.

bei Joh. Dickopf,

im Eiser'schen Saale, Komödienstraße Nr. 34.

Große

Harmonie u. Tanz

Anfang 3 Uhr.

Montag und Dienstag

festlich

großer Maskenball.

Karten zu den Bällen sind vorläufig bei Herrn Gastwirth Hummelsheim in der Rheingasse; Moll, Gastwirth Eigelstein; im Lokale selbst und Abends an der Kassa à Person zu 10 Sgr. zu haben. Anfang 8 Uhr.

Für prompte Bedienung, Ordnung, gute empfehlenswerthe Weine und ein vollständig besetztes Orchester, werde ich auf das Beste sorgen.

SEYD'S

Deutscher Gasthof

in London.

39 FINSBURY SQUARE,

empfiehlt sich dem reisenden

Publikum.

Ein Schlosser - Lehrling wird gesucht. Mariengartengasse Nro. 20.

Neue Rheinische Zeitung.

Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Grund der §§. 43 und 44 des Statuts zu einer außerordentlichen General - Versammlung auf Donnerstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr, im Freischützen bei Hamspohn, Hochstraße, eingeladen.

Köln, den 16. Februar 1849.

Die Geranten.

der Neuen Rheinischen Zeitung.

Regelmäßige

Packetschiffahrt

von Antwerpen nach New - York, New - Orleans, Galveston, Texas und Californien.

Am 5. und 20. jeden Monats.

Ueber die billigst gestellten Ueberfahrtspreise und Frachten ertheilt nähere Auskunft das Handlungshaus C. A. Lindgens in Köln, dasselbe wird mit den Passagieren Verträge abschließen, über die zu empfangenden Gelder quittiren, und ihnen feste Plätze auf dem zuerst von Antwerpen abfahrenden Schiffe zu sichern.

Antwerpen, 5. Februar 1849.

Gustav Merz.

Mit Bezug auf obige Anzeige kann ich den Passagieren nach Nordamerika eine möglichst rasche und billige Beförderung zusichern, und dürfen sich dieselben der besten Verpflegung und humansten Behandlung während der Seereise auf den vorzüglichsten schnellsegelnden amerikanischen Schiffen versichert halten. Um jede nur mögliche Täuschung oder Bevortheilung zu entfernen, sollen etwaige Beschwerden in ein dazu bestimmtes Klagebuch niedergeschrieben werden.

Die Abfahrt ist pünktlich an den oben bestimmten Tagen, und belieben sich die Passagiere zur Reservirung ihrer Plätze zeitig bei mir zu melden.

Auf gefällige portofreie Anfragen bin ich erbötig, jede zu wünschende Auskunft zu ertheilen.

Köln, den 10. Februar 1849.

C. A. Lindgens.

Spedition, Incasso und Lager von Lithographiesteinen.

Weichserhof, zwischen der Weber und Follerstraße.

Um den Auswanderern desfallsige Anfragen zu erleichtern, werden in der ganzen Rheinprovinz, Bergischen, Westphalen und Münsterlande, Agenten gesucht.

Portofreie Anfragen bei C. A. Lindgens.

Das bekannte große Kleidermagazin von L. Emanuel befindet sich jetzt Obenmarspforten Nr. 5 und empfiehlt sein reichhaltiges Lager in allen möglichen fertigen Herrenkleidern zu den billigsten Preisen und reellster Bedienung.

Bonn - Kölner Eisenbahn.

Fahrplan.

Vom 16. November 1848 bis zum 28. Februar 1849.

Von Bonn:

7 1 / 2 - 9 - 12 Uhr 10 Min. - 2 Uhr 20 Min. - 5 - 7.

Von Köln:

7 3 / 4 - 10 1 / 4 - 12 - 2 1 / 2 - 5 Uhr 10 Min. - 7 1 / 2

Für die Fahrt zwischen Bonn und Köln werden versuchsweise Billets zur 1. Wagenklasse, für die Hin - und Rückfahrt an demselben Tage gültig, zum Preise von 25 Sgr. per Billet verkauft

Hierdurch erlaube ich mir ergebenst, die geehrten Herren Gartenbesitzer, Handelsgärtner und Landwirthe auf mein Verzeichniß über Gemüse -, Blumen - Feld - und Sträucher - Samen, nebst Auszug von Pflanzen und Knollen aufmerksam zu machen. Dasselbe enthält an 2500 Rr. und ältern außer den anerkannt besten, die werthvollsten neuesten Acquisitionen. Alle Aufträge werden in gewohnter Weise schnell und reell ausgeführt. Cataloge sind durch die Exp. d. Bl. gratis zu beziehen.

Erfurt, 28. Dezember 1848.

Ernst Benary,

Kunst - und Handelsgärtner.

Ein Oekonom

von 30 Jahren, unverheirathet, mit den besten Attesten versehen, auch im Stande, andere Empfehlungen beizubringen, sucht bald oder zu Ostern ein Unterkommen als Wirthschaftsbeamter oder Rechnungsführer. Um in Thätigkeit zu bleiben, würde derselbe auch jede andere ihm angemessene Beschäftigung außerhalb der Oekonomie annehmen. Nähere Auskunft ist zu erfahren bei Herrn Jüngling, Ohlauekstraße Nr. 38, oder durch Adresse A. Z post restante Hirschberg.

Es steht eine Parthie noch guter Mistbeetfenster zu verkaufen. Krummenbüchel Nro. 28.

Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

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〈…〉〈…〉
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Neue Zeugnisse über die Wirksamkeit und Heilkraft der Goldberger'schen Kaiserl. Königl. allerhöchst privilegirten galvano-elektrischen Rheumatismus-Ketten à Stück mit Gebr. -Anw. 1 Rthlr., stärkere 1 Rthlr. 15 Sgr. und einfache schwächste Sorte à 15 Sgr.; von denen sich das alleinige Depot für Köln und die Umgegend bei Herrn Fr. Hermann Marsplatz Nr. 3 befindet, woselbst diese Ketten stets echt und zu den festgestellten Fabrikspreisen vorräthig sind, sowie auch zur Bequemlichkeit des auswärtigen P. T. Publikums in Aachen bei Herrn H. Leuchtenrath, in Ahrweiler bei Herrn H. J. Stupp, in Altenkirchen bei Hrn. J. B. Liertz, in Barmen bei Hrn. Pancratius Weber, in Bernkastel bei Hrn. Jacob Weidner, in Bonn bei Hrn. J. G. Maaß, in Bochum bei Hrn. C. Agats, in Büren bei Hrn. M. Goede, in Cleve bei Hrn. Napoleon Weinhagen, in Coblenz bei Hrn. Carl Münster, in Crefeld bei Hrn. H. Thomas Gerhards Sohn, in Duisburg bei Hrn. Joh. Ewich, in Elberfeld bei Hrn. F. A. Baer, in Düsseldorf bei Hrn. J. J. Schoras, in Essen bei Hrn. Theodor Paaß, in Euskirchen bei Hrn. M. Brinkmann, in Geilenkirchen bei Hrn. J. Pringmann, in Geldern bei Hrn. Fr. v. d Velden, in St. Goar bei Hrn. Jacob Heinr. Wüllner, in Hagen bei Hrn. Gustav Butz, in Hamm bei Hrn. W. Huffelmann, in Hattingen bei Hrn. Albert Frieß, in Höxter bei Hrn. August Lülwes, in Iserlohn bei Hrn. J. Speyer jun., in Jülich bei Hrn. G. Schirmer, in Lennep bei Hrn. Fr. Wilh. Hager, in Lippstadt bei Hrn. Rudolph Thorey, in Lüdenscheid bei Hrn. C. H. Knobel jun., in Meurs bei Hrn. J. W. Spaarmann, in Montjoie bei Hrn. A. M. Schila, in Mülheim am Rhein bei Hrn. T. Hohnrath, in Mülheim an der Ruhr bei Hrn. August Herdickerhoff, in Münster bei Hrn. Herrmann Höttger, in Neuß bei Hrn. Jos. Eichhoff, in Paderborn bei Hrn. Louis Graén, in Prüm bei Herrn S. Plaum, in Recklinghausen bei Herrn F. J. Sternemann, in Rees bei Herrn H. v. d. Velden, in Saarbrücken bei Herrn Siebert und Omlor, in Saarlouis bei Herrn Daniel Senftleben, in Siegen bei Herrn E. W. Nohl, in Simmern bei Herrn J. M. Oehl, in Solingen bei Herrn C. W. Düttgen, in Trier bei Herrn J. F. Sterck, und in Warendorf bei Hrn. Louis Herz, in St. Wendel bei Hrn. Franz Goebel, in Wiedenbrück bei Hrn. J. B. Rehorst, in Wittlich bei Herrn Hugo Hensch.

Der Unterzeichnete kann der Wahrheit gemäß bezeugen, daß die ihm zur Untersuchung und Anwendung vorgelegten Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten, der Gesundheit Nachtheiliges durchaus nichts besitzen, vielmehr in allen Krankheitsformen des Gefäß - und Nervensystems besonders aber in Gicht und Rheumatismen, wo Erfahrungsgemäß der Electro-Galvanismus wirksam befunden wurde, in der vorgeschriebenen Anwendungsweise vorzüglichen Nutzen verschaffen

Bamberg, den 2. Januar 1849.

(L. S.) Medizinalrath Dr. Dotzauer, kgl. bairisch. Gerichtsarzt.

Schon seit einer Reihe von Jahren litt ich an rheumatischer Gicht in beiden Armen, selbige war zu mancher Zeit so heftig, daß beide Arme unbrauchbar waren. Mehrjährige angewendete Mittel, so wie Brunnenkur, waren erfolglos. Ich nahm daher meine Zuflucht zu einer Goldberger'schen Rheumatismus-Kette und verdankte derselben, daß ich in kurzer Zeit von meinen Uebeln befreit und ganz gesund geworden bin. Ich kann daher jedem Patienten, welcher von rheumatischen Uebeln befallen ist, der Wahrheit gemäß die Goldberger'schen Rheumatismus-Ketten empfehlen und dem Erfinder für die Befreiung von meinen Leiden den innigsten Dank aussprechen.

Treuenbrietzen, den 20. Januar 1849.

Brese, Premierlieutenant a. D. und Steuereinnehmer.

Meine Frau litt seit längerer Zeit an heftigen rheumatischen Zahnschmerzen, wurde aber durch Anwendung eines Rheumatismus-Ableiters von Herrn Goldberger in kurzer Zeit davon befreit. Auch sind mir mehrere andere Fälle bekannt geworden, in denen die Ketten des Herrn Goldberger die ausgezeichnetsten Dienste leisteten, so daß rheumatische Schmerzen durch deren Gebrauch oft schon in 1-2 Stunden gelindert wurden, oder ganz verschwanden.

Siegen in Westphalen, den 8. Januar 1849.

H. Schütz, Oberlehrer an der Realschule.

Ich litt etwa 10 Jahre an Kniegicht, welche Schmerzen sich bisweilen sogar in den Rücken und in die Schultern ausdehnten, alle angewandten Mittel waren erfolglos, selbst Dampfbäder konnten meine Schmerzen nur auf kurze Zeit bannen; nun hörte ich von den Goldberger'schen Rheumatismus-Ketten, ich kaufte mir eine solche, legte sie um mein rechtes Knie, weil da der Schmerz heftiger war wie am linken und bin nun, ich trage die Kette seit 8 Wochen, meine gräßlichen Schmerzen gänzlich los.

Wäre durch dieses Zeugniß, das ich der Wahrheit getreu und mit dem größten Vergnügen ausstelle, gleichen Leidensgefährten der Weg zu gänzlicher Heilung gezeigt, so wäre der Zweck, den ich dabei im Auge gehabt, vollkommen erfüllt.

Wollmesheim in Rheinbaiern, den 4 Januar 1849.

Valentin Hornberger, Wirth zur Pfalz.

Von der Anwendung der Goldberger'schen galvano-elektrischen Rheumatismus-Ketten habe ich bei rheumatischen Beschwerden, namentlich in einem Falle von heftigen Zahnschmerzen die günstigsten Wirkungen beobachtet, welches ich hierdurch bescheinige.

Königsberg, den 20. September 1848.

(L. S.) Dr. Schmidt, prakt. Arzt und Wundarzt.

Der Wahrheit gemäß bescheinige ich hiermit, daß meine Frau, welche seit Jahren öfters und anhaltend an heftigen rheumatischen Zahnleiden und Reißen in den Ohren litt, seit dem Monat April d. J., wo sie eine Goldberger'sche galvano-electrische Rheumatismus-Kette der stärksten Sorte anlegte, nach wenigen Stunden von dieser Plage befreit wurde. Bei fortgesetztem Gebrauche ist sie bis jetzt von der Plage verschont geblieben.

Greussen, den 15. Oktober 1848

Klingenstein, Schiffskapitain.

Hierdurch bescheinige ich der Wahrheit gemäß, daß sich die Heikraft einer Goldberger'schen Kette auch bei mir gegen rheumatische Uebel, Herzpochen und Schlaflosigkeit vorzüglich bewährt hat.

Schloß See bei Riski, unweit Görlitz, d. 25. Okt. 1848.

(L S) Ludwig Graf zur Lippe.

Daß die galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten des Herrn J. T. Goldberger in Tarnowitz bei rheumatischen Leiden empfehlenswerth sind, bezeuge ich nach gemachten Versuchen hiermit.

Leipzig, den 19. April 1848.

(L. S.) Dr. Karl Beier, prakt. Arzt.

Seit vielen Jahren litt ich an heftigen Alterschmerzen, nämlich am Gesichtsschmerz. Weder innerlich noch äußerliche Mittel vermochten denselben zu besiegen. Jede Bewegung im Gesichte durch Sprechen und Essen, jede Veränderung des Wetters, besonders vor und während eines Gewitters, jedes Lüftchen im Freien verursachte denselben mehr oder weniger aufs Neue. Auf die Bekanntmachung der Goldberger'schen galvano-elektrischen Rheumatismus-Ketten ließ ich mir eine solche kommen, legte sie nach Vorschrift an, und, Gott sei Dank! schon nach 14 Tagen fühlte ich Linderung und jetzt, nach drei Monaten, bin ich beinahe ganz von diesem Uebel befreit; nur noch eine kleine Stelle unter dem linken Auge zeigt mir beim Waschen des Gesichts noch an, daß hier der Schmerz hauste, was aber von gar keiner Bedeutung ist.

Friedberg, im Großhzgth. Hessen, den 11. Okt 1848.

Roller, Direktor der Taubstummen-Anstalt dahier.

Die galvano-electrischen Ketten von Goldberger zeigen sich in Verbindung mit dem gleichzeitig dabei angewendeten Verfahren bei chronischen Rheumatismen nützlich.

Leipzig, den 16. Juni 1848.

(L. S.) Medizinalrath Dr. Clarus, Professor der innern Klinik an der Universität zu Leipzig.

Ein längeres anhaltendes rheumatisches Leiden, welches trotz aller angewandten Mittel nicht zu beheben war zwang endlich den Unterfertigten einen Versuch mit der Goldberger'schen Kette zu machen. Der Gefertigte nahm diese Kette laut Anrathen an den kranken Theil und zwar Abends und des Morgens, war zum Erstaunen die plötzliche Herstellung da Seither, daß der Gefertigte diese Kette braucht, naht sich selbst nicht einmal ein rheumatischer Zustand. Dies bekräftigt mit eigener Unterschrift zur Steuer der Wahrheit

Filip Smerezek,

Oberlieutenant beim Kaiserl. Infanterie-Regiment.

Wien, den 29. Januar 1849.

Seit einigen Monaten lesen wir in unseren Blättern verschiedene Bescheinigungen über die Heilkraft der Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten. Diese zeigten jedoch immerhin an, daß sie in so und so viel Zeit dem Leidenden geholfen haben. Ueber die Heilkraft wäre also überflüssig noch Näheres mitzutheilen, indem die durch die so viel sprechenden Beweise längstens erwiesen ist. Ich kann jedoch nicht übergehen, die so auffallende schnelle Wirkung dieser Ketten, wie sich dieselbe bei meiner Frau erwiesen, dem Publikum mitzutheilen. Meine Frau ist schon seit längerer Zeit mit einem Kopfgichte behaftet, welches sich periodisch einstellte: in dem Augenblicke, als die so gränzenlosen Schmerzen sich einstellten, legte man ihr eine Goldberger'sche Kette um den Hals, und binnen einer Stunde war sie gänzlich ihrer Schmerzen befreit und konnte die ganze Nacht ruhig schlafen. Dies bescheinigt

Wiesbaden, den 15. Januar 1849.

P. Wolff, Gemeinderathsmitglied.

Der Unterzeichnete hat häufig Gelegenheit gehabt, zu beobachten, wie hilfreich die Wirksamkeit der galvano-electrischen Ketten von J. T. Goldberger aus Tarnowitz sich gegen chronische Rheumatismen und herumziehende gichtische Schmerzen bewährt hat, nachdem er selbst durch das Tragen einer solchen Kette von hartnäckigen rheumatischen Schmerzen der Brustklemme befreit wurde.

Koblenz, den 25. September 1848.

Dr. Kalt, prakt. Arzt.

Gefertigte bestätigt hiermit der Wahrheit gemäß, daß eine von ihr gebrauchte Goldberger'sche galvano-electrische Kette in kürzester Zeit, sie von einem heftigen, Monate langen Zahnleiden vollkommen geheilt hat.

Wien, den 1. Februar 1849.

Generalin Halouziere.

Nachdem ich mich vielfach von der vorzüglichen Wirksamkeit der Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten gegen akuten und chronischen Rheumatismus überzeugt, kann ich den Gebrauch derselben allen solchen Leidenden angelegentlichst empfehlen.

Boitzenburg in Mecklenburg Schwerin, im April 1848.

(L. S.) Dr. Wendt.

Daß die Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten ihre Heilkraft und Wirksamkeit dadurch bewiesen haben, indem meine Frau von mehrjährigen Brust - und Rückenschmerzen befreit haben, bescheinige hiermit

Zell i. Rgsbz. Koblenz, den 29. Dezbr. 1848.

Adam Wintersinger, Wirth.

Der Unterzeichnete hält sich im Interesse der leidenden Menschheit für verpflichtet, den Gebrauch der sogenannten Goldberger'schen galvo-electrischen Ketten, jedem, der an rheumatischen Zahnschmerzen leidet, aufs Herzlichste zu empfehlen, beifügend, daß er mit der Benutzung einer solchen Kette gleich nach einigen Stunden namhafte Linderung seiner außerordentlichen Zahnschmerzen empfunden habe, und nach Verlauf von 24 Stunden sich gänzlich davon befreit sah.

Landau, den 11 Januar 1849.

W. Krauß, Kriegskommissär.

Ew. Wohlgeboren beehre ich mich anzuzeigen, daß sich kurz nach dem Gebrauch der von Ihnen erhaltenen Goldberger'schen galvano-electrischen Ketten die Gesichts -, Zahn - und Ohrenschmerzen, woran ich während der Dauer des verwichenen Winters in einem hohen Grade gelitten habe, fast völlig verloren haben.

Drostin Freifrau von Dincklage.

Malgarten in Hannover, den 16. April 1848.

Bei einem furchtbaren rheumatischen Zahn - und Gesichtsschmerz, nach einem Gesichtsrothlauf, wo mich alle angewandten Mittel im Stiche ließen, und der bereits durch mehrere Wochen wüthete, hob die Anlegung einer Goldberger'schen galvano-electrischen Kette um den Hals, den gräßlichen Schmerz in sehr kurzer Zeit, und kehrte derselbe nicht mehr wieder.

Prag, im Januar 1849.

Dr. S. Jeiteles, prakt. Arzt.

Ich finde mich veranlaßt, dem Herrn Goldberger in Tarnowitz meinen besten Dank für die von ihm erfundenen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten abzustatten. Diese Kette hat meine Frau von einem fünf Jahre langen Brustweh, Erbrechen und sonstigen derartigen Uebeln befreit und ich kann sagen, daß sie jetzt ihre Leiden wirklich los ist und sich ganz gesund fühlt, weshalb ich diese Zeilen, der leidenden Menschheit wegen, der Oeffentlichkeit übergebe.

Zell im Regb. Koblenz, den 28. November 1848.

B. Protzmann, Lehrer.

Während einer 35jährigen ärztlichen Praxis, kamen auch viele Patienten in meine Behandlung, welche mit den verschiedenartigsten rheumatischen Leiden zu kämpfen hatten, und nicht selten mußte ich in Erfahrung bringen, daß bei einigen die Anwendung der kunstgerechtesten Heilmittel nicht den gewünschten Erfolg zeigte.

Besonders waren es rheumatische Kranke mit verschiedener Nervösität, bei denen die Kunsthilfe nicht, oder nur zum Theil effectuirte: selbst der Gebrauch passender Mineralbäder ohne Erfolg blieb. Nach solchen oft bittern Erfahrungen, erwartete ich im Vertrauen auf die längst bekannte gute Wirkung der galvanisch-electrischen Kräfte bei solchen Krankheitsfällen durch Anwendung der ohnlängst erfundenen Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten Abhilfe und stellte damit bei einigen Kranken Versuche an. Der Erfolg eines längern Gebrauches dieses leicht applicabeln und netten Instruments hat meine Erwartungen übertroffen, insbesondere bei solchen Kranken, welche an Rheumatismus mit vorherrschendem nervösen Charakter litten; ich halte es daher für meine Pflicht, den Gebrauch der Goldberger'schen galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten in allen ähnlichen Fällen auf das Angelegentlichste zu empfehlen, wobei ich noch bemerke, daß eine ganz vorzügliche Wirkung davon bei chronischem Rheumatismus mit nervöser Verstimmung von mir beobachtet wurde. Hieran leidet wohl am meisten das schöne Geschlecht in Form von im Körper herumziehenden Schmerzen, namentlich: bald Ohrenreißen, Zahn - und Gesichtsschmerzen, bald rheumatische Neuralgien, Harthörigkeit u. dgl. m., wogegen die beste Wirkung von den bezeichneten Rheumatismus-Ketten zu erwarten, ja dieselbe besonders hervorzuheben ist. Vorstehendes Zeugniß stelle ich auf den Wunsch des Herrn J. T. Goldberger in Tarnowitz eben so gern, als der Wahrheit gemäß aus.

Quedlinburg, den 30. Juni 1848.

(L. S.) F. Lange,

Königl. Kreischirurgus, Operateur und pract. Arzt. Desgl. Gerichts - und Armen-Arzt und Kreisdirector des Norddeutschen Chirurgen-Vereins.

Dem Herrn Fabrikanten Goldberger in Tarnowitz wird hiermit gewissenhaft bezeugt, daß die von ihm gefertigten galvano-electrischen Rheumatismus-Ketten von ausgezeichneter Wirkung sind, indem Unterschriebener durch den dreimonatlichen Gebrauch derselben, von einer jahrelang bestandenen Kopfgicht befreit wurde.

Naila in Baiern, den 26. August 1848.

Weinsheimer, Wundarzt 1. Klasse.

Statt jedes Eigenlobes werde ich es mir nach wie vor angelegen sein lassen, dem verehrlichen Publikum ein seinem Zwecke möglichst entsprechendes Fabrikat zu liefern und statt mich des Besitzes vieler Atteste nur zu rühmen, werde ich fortfahren, den Besitz solcher von glaubhaften, Personen, durch Veröffentlichung derselben zu beweisen, da ja doch der Werth eines Heilmittels nicht von einer neuen prahlerischen Bezeichnung, sondern davon abhängt, ob dieses Mittel auch wirklich schon häufig als heil - und wirksam erwiesen und erprobt wurde. Diejenigen, welche sich zum Kaufe der von mir erfundenen und zuerst erzeugten sogenannten Goldberger'schen Ketten entschlossen haben, wollen nur gütigst darauf achten, daß eine jede meiner Ketten auf der Vorderseite ihres Etuis meinen Namen J. T. Goldberger und auf der Rückseite den Kaiserl. Königl. Oestr. Adler und das Wappen der freien Bergstadt Tarnowitz, trägt, da meine Erfindung wie bekannt, bereits vielfach nachgebildet und anderweitig ausgeboten wird.

J. T. Goldberger in Tarnowitz im oberschl. Bergbezirk.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 11. Februar 1849.

Geburten.

Anna, T. v. Joh. Blatzheim, Hausknecht, Marzenllenstr. Heinr. Anton Hub., S. v. Heinr. Jos. Pelzer, Korbm, unter Hutmacher. Sib. Philipp Hubert., T. v. Rob. Schmitz, Kfm., Severinstr. Maria Hubert. Sib., T, Casp. Sibertz, Tischlerges., Elsterg. Franz Wilh., S. v. Wilh. Hoffmann, Kammmacher, Glockeng. Everb., S. v. Peter von dem Drisch, Schlosserm., Peterstr. Barthol., S. v. Heinr. Anton Waldenrath, Drahtweber, Ferkulum. Peter S. v. Heinr. Theisen, Dachdeckerges., Ortmannsg. Marcus, S. v. Isaac Levi, Metzger, Ehrenstr. Anna Maria, T. v. Friedr. Fey, Postillon, Streitzeug. Amalie Hubert., T. v Friedr. Benj. Steinmetz, Hautboist, Thieboldsg. Ein unehel. Knabe.

Sterbefälle.

Alfred Siepermann, 3 J. 26 T. alt, Domhof. Maria Anna Walb. Franc Xav. Grosche, geb. Schulmeister. 76 J. alt, Quirinstr. Karl Ferdin. Schnieben, 5 M. alt, St. Agatha. Franz Anton Müller, 1 J. 8 M. alt, Kattenbug. Anna Maria Hubert. Körnig, a M. alt, Breitstr. Maria Christ. Krämer, 3 M. alt, Komödienstr. Wilh Mausbach, Schuster - ges., 27 J. alt, unverh., Cäciliensp. Peter Jos. Hamacher, 3 J. alt, Hunnenrücken. Anna Maria Müller. 23 J. alt, unverh, Schilderg.

Den 12 Februar. 1849.

Geburten. (11)

Maria Louise Math., T. v Joh. Wilh. Dietz, Buchdruckerei-Bsietzer, unter Hutmacher. Friedr. Wilh., S. v. Wilh. Atzrott, Maurerm., Ullrichsg. Elisab., T. v. Mich. Burger, Zuckerarb., Roseng. Heinr., S. v. Casp. Lannois, Posam., Maximinenstr. Helena, T. v. Friedr. Holstein, Fuhrm., Entenpf. Anna, T. v. Heinr. Den, Karrenschiber, Altengr. Cathar, T. v. Jos. Brucker, Tagl. Löhrg. Joh., S. v. Engelb. Massau, Dachdeckerges., gr. Griegenm. Veron., T v. Peter Kehrin, Zuckerarb., Bayeng. Ingnaz, S. v. Arn. Bädorf, Cigarrenm., Josephstr. Maria Louise, T. v. Wilh Lies, Kleiderm., Rothenberg Joh., S. v. Jodocus Pastor, Drechsler Schnurg. Barb., T.v. Georg Nusbaum, Gärtner, Eulengarteng. Anna Maria, T. v. Joh. Heinr. Keppler, Buchdrucker, kl. Brinkg. Carol., T. v. Anton Weber Maurer, Tempelstr.

Grosses Maskenfest zu Köln. Kölner Karnevals-Convent.

Heute Sonntag, den 18. Februar 1849 neunte, zehnte, eilfte und letzte General-Versammlung im Saale des Herrn Jüsgen im Stern, auf der Hochstraße.

Mottto.

Das ist die wohlbekannte Menge,
Die Sonntags sich nach unserm Saale drängt,
Und mit gewaltig wiederholten Wehen
Sich durch die enge Gnadenpforte zwängt.
Es wird hiermit bekannt gemacht
Und in Erinnerung gebracht,
Daß des Hanswursten hohe Macht
Erwogen hat und durchgedacht:
Es solle heut mit seltener Pracht
Sobald die Uhr ist punkt halb acht
Und zwar so daß ein Jeder lacht

die letzte diesjährige Comité-Sitzung stattfinden.

Es werden u. A. folgende national-ökonomische Gegenstände unter gräßlichem Applaus octroyirt werden:

A. a. Dominik, ein großartiger Affe, den aus Gefälligkeit einer der vielen einheimischen Affen geben wird.

B. b. Prolog, gesprochen von den Beinen der Frau Rartin-Timmermann.

O. w. Er muß auf's Land (Ort der Handlung: Schützendorf.)

RRR. Ein beschriebenes Blatt. (Eine Kroatenscene.)

Ditto. Ein Preßprozeß. (Frei nach dem Französischen des Schneider.)

Z. Biskey. (Der bissige Californier.)

In Erwägung, daß in Geldfragen die Gemüthlichkeit aufhört, wird der Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder auf 5 Silberlinge ermäßigt Anfang Abends 7 Uhr.

Der Vorstand.

NB. Mützen überhaupt, und namentlich für dei heutige Kappenfahrt sind vorräthig bei Hrn. Fries, Höhle Nr. 10.

Wer gute Knochen (am liebsten Schafsknochen) in großen Quantitäten liefern kann, wolle sich melden Trankgasse Nro. 8 bei Flockenhaus et Füller.

Schläfung für Handwerker, Taschenmacher Nr. 8

Gummi Hosentrager von 5 bis 20 Sgr. per Stück, ganz dauerhaft gearbeitet, Taschenmacher Nro. 8.

Puppentheater.

Sonntag den 18 Februar:

Die bezauberten Schwanen.

Zaubermährchen in 3 Akten. Anfang 6 Uhr.

Montag den 19. Februar:

Rülps der Trunkenbold.

Lustspiel vom Bestevater in 3 Akten. Anfang 6 Uhr.

Vorzügl. Weine, Punsch, Kaffee wie auch ausgewählte Speisen in der oberl. Küche, Langgasse Nr. 1.

Großes Maskenfest zu Cöln.

Bei G. Tonger Pauluswache ist zu haben: Geheimnisse von C〈…〉〈…〉 ln in Lokal-Annekdoten erzählt à 5 Sgr. Hanswoosch klügtige Fant, oder Gözenich im Belagerungszostand à 3 Sgr.

About this transcription

TextNeue Rheinische Zeitung
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Extent4 images; 8152 tokens; 3362 types; 57504 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Marx-Engels-GesamtausgabeNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2017-03-20T13:08:10Z Jürgen HerresNote: Konvertierung TUSTEP nach XML2017-03-20T13:08:10Z Maria ErmakovaBenjamin Fiechter Susanne HaafFrank WiegandNote: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat2017-03-20T13:08:10Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNeue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie Nr. 225, Sonntag, 18. Februar 1849. Zweite Ausgabe . ClouthKöln1848.

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Russisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte RGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268http://rgaspi.org/

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; nrhz

Editorial statement

Editorial principles

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.

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  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:20:22Z
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Holding LibraryRussisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte
ShelfmarkRGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268
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