PRIMS Full-text transcription (HTML)
0893
Beilage zu Nr. 166 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Dienstag 12. Dezember 1848.

Deutschland.

*Düsseldorf, 10. Dez.

Der Redaktion der hiesigen Zeitung ist heute folgende saubere Verfügung zugegangen, aus der sich ergiebt, wie die neue gottbegnadete Verfassung in der Praxis beschaffen ist:

Da die hiesige Zeitung, wie das hiesige Kreisblatt, sich unwürdiger Besprechungen von Maßregeln der königl. Behörden schuldig gemacht, so sind sie hiermit unter Censur des Militär-Kommandos gestellt, und die königl. Polizei-Inspektion hierselbst von mir mit der Censur beauftragt worden. Der königl. Ober-Prokuratur ist heute die Aufforderung zugegangen, die gerichtliche Untersuchung über alle, seit der Erklärung des Belagerungszustandes bis zum heutigen Tage in diesen Blättern den Behörden zugefügten Beleidigungen sofort einzuleiten.

Düsseldorf, den 10. Dezember 1848.

Der General-Lieutenant und Divisions-Kommandeur, v. Drigalski.

Verordnung, die Aufhebung des Zeitungsstempels betreffend.

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen etc. verordnen auf den Antrag Unseres Staatsministeriums:

Art. 1.

Der bisher nach dem Tarif zum Stempelgesetz vom 7. März 1822 von politischen Zeitungen erhobene Stempel wird in Gemäßheit des Artikels 24 der Verfassungs-Urkunde vom 1. Januar 1849 ab, sowohl von inländischen als von ausländischen Zeitungen, nicht ferner erhoben.

Art. 2.

Das Finanz-Ministerium ist mit Ausführung dieser Verordnung beauftragt,

Gegeben Potsdam, den 8. Dezember 1848.

gez. Friedrich Wilhelm.

contr. Gr. v. Brandenburg. v. Ladenberg. v. Strotha. v. Manteuffel. Rintelen von der Heydt.

Für den Finanz-Minister. Kühne.

Für den Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Graf von Bülow.

100Wittlich, am 7. Decbr.

Vorgestern gegen Mittag traf der, in diesem Jahr bis zum Landwehrkapitän avancirte, Advokat-Anwalt Hr. Boltz aus Trier auf seiner Amtsreise als Kriegskommissär und Großinquisitor für den Regierungsbezirk Trier, hier ein. Einige Stunden darauf folgte seine Bedeckung, bestehend aus mehreren Compagnien 37er und einigen Schock 26er, welche bisher Bernkastel und die Umgegend im Zaum hielten, und den ohnehin dürftigen Moselanern die Kartoffeln konsumiren halfen. Was die uns zugetheilten 800 Bajonette hier bedeuten sollten, konnte man leicht errathen, indem schon gleich sämmtliche Thore mit scharfgeladenen Wachen besetzt wurden; während die übrigen Soldaten im Städtchen auf - und abspazierten, wahrscheinlich um die angeblich hier aufgelockerten Zustände wieder festzutreten. Mehrere Einwohner, die sich früher mit Plakaten-Spedition und Versammlung der Landwehr unseres Kreises, so wie als Führer eines bewaffneten Zuges nach Bernkastel betheiligt, hatten sich vorläufig entfernt, andere hingegen blieben, in Erwartung der Dinge die da kommen sollten. Indessen kam bis jetzt noch Nichts. Freilich fielen in der Nacht vom 5. auf den 6. zwei Schüsse in einer frequenten Straße, und am folgenden Morgen hieß es, es sei nach einer Schildwache gefeuert worden. Sollte man dieses Faktum nicht als herrlichen Vorwand benutzen, um den jetzt allgemein Mode gewordenen und von unserm freisinnigen Beamtenvolk sehnlichst herbeigewünschten Miniatur-Belagerungszustand auch für einige Zeit über Wittlich zu verhängen? Mehrere Geschütze, sowie über 1000 Mann, Infanterie und Kavallerie, liegen bereits als Reserve in der Umgegend, und werden demnach hinreichen, die Stimmung eines Städtchens von 3000 Einwohnern zu unterdrücken, oder besser gesagt, zu zwingen, seinen Grimm für den Augenblick zu verbeißen und denselben für einen passendern Zeitpunkt aufzusparen.

Wenn sämmtliche Torturwerkzeuge hier angelangt sind, so wird wahrscheinlich gebolzt werden, d. h. Hr. Großinquisitor Boltz tritt seine Funktion an, wovon das Resultat wie gewöhnlich die Festnahme resp. steckbriefliche Verfolgung einiger, gegen das anarchische Treiben unserer heutigen Regierung sich mit Recht auflehnender Bürger sein wird.

*Berlin, 10. Dezember.

Die Abgeordneten Reichenbach, Jacoby u. A. werden dieser Tage abreisen. Die seit dem Belagerungszustande so beliebten willkürlichen Ausweisungsdekrete werden mit jedem Tage zahlreicher und nehmen einen immer entschiedenern politischen Charakter an. Es wird täglich klarer, daß die Regierung alle Personen von hier zu entfernen sucht, welche auf die Wahlen irgend einen Einfluß zu Gunsten der demokratischen Partei üben können. Gestern Nachmittag erhielt der Assessor Schramm, Mitglied der National-Versammlung und Präsident des demokratischen Klubs, vom Polizeipräsidium den jetzt üblichen Zwangspaß, mit der Weisung, Berlin und den zweimeiligen Umkreis binnen 24 Stunden zu verlassen. Assessor Schramm wohnt bereits seit 4 Jahren mit Frau und Kindern hier und ist demnach nirgends als hier heimathsberechtigt. Dessen ungeachtet konnte er heute, mit aller Mühe, vom Polizeipräsidenten nur so viel erwirken, daß ihm noch fünf Tage Zeit gelassen wurde, um seinen Rekurs an General Wrangel gelangen zu lassen, da dieser seine Ausweisung befohlen habe.

Gestern Abend fand bei Jaroschewitz ein Abschiedsessen der noch hier anwesenden, etwa 50 zählenden, Mitglieder der äußersten Linken statt. Die Stimmung war eine sehr ernste. Nicht daß diese Männer an der Zukunft ihrer Prinzipien verzweifelten, aber sie wie jeden wahren Freund des Volkes mußten die trüben Aussichten der nächsten Monate unwillkürlich beklemmen. Dadurch war auch das gestrige Essen weder durch Toaste noch Reden irgendwie bezeichnet.

*Berlin, 8. Dezember.

Die National-Versammlung ernannte auf den Antrag mehrerer Abgeordneten eine Kommission zur Prüfung der Finanz-Verwaltung und der Staatsschatzrechnung. Von dieser Kommission wurde wiederum eine Deputation aus drei ihrer Mitglieder zur Einsicht der von den Staatskassen geführten Rechnungen ernannt. Diese Deputation, bestehend aus den Abgeordneten Brehmer, Bliesener, Feyerabend, verfaßte am 3. Nov. einen Bericht über die Einsicht der Rechnungen in der allgemeinen Finanz-Verwaltung von 1840 bis zur Gegenwart. Dieser Bericht ist auf Veranlassung der Oppositionsmitglieder der National-Versammlung gedruckt, von General Wrangel aber mit Beschlag belegt worden. Wtr geben aus einem uns zugegangenen Exemplar folgende Auszüge:

Die sehr komplicirten Rechnungen über den Staatshaushalt sind bis incl. 1846 gelegt und revidirt. Für das Jahr 1847 befinden sich die Rechnungen noch in der Bearbeitung.

In der Hauptrechnung sind mit einigen Ausnahmen nur die vollen Beträge der einzelnen Central-Kassen aufgeführt, mit Bezugnahme auf die Special-Rechnungen.

Die Rechnungen des Seehandlungs-Instituts, des Staatsschatzes und der Staatsschuldentilgungs-Kasse stehen mit der Rechnung der General-Staats-Kasse nicht in Verbindung.

Um von der Richtigkeit der Uebertragungen der Geldereinnahmen in die General-Staats-Kassen-Rechnungen Ueberzeugung zu erhalten, wurden probeweise mehrere Special-Rechnungen mit den General-Staats-Kassen-Rechnungen zusammengehalten und nachdem dies geschehen und eine Uebereinstimmung in allen zusammengehaltenen Rechnungen vorgefunden war, wurde eine Vergleichung der von der Regierung der National-Versammlung vorgelegten Uebersichten von den Resultaten der Finanzverwaltung in den Jahren 1840 bis incl. 1846 und 1847 mit den betreffenden Rechnungen von 1840 bis 1846 und den Rechnungsbüchern von 1847 vorgenommen. Auch hierbei stellte sich eine vollständige Uebereinstimmung der einzelnen Zahlen heraus.

Hiernächst wurde zur Einsicht einiger Rechnungen aus dem Jahr 1846 übergegangen und wird aus dem Ergebniß dieser Recherche Nachstehendes angeführt.

Rechnung der General-Staats-Kasse.

1) Im Allgemeinen muß hier zuvörderst bemerkt werden, daß der Verwaltung die Königl. Verheißung v. 〈…〉〈…〉17. Januar 1820, nach welcher der Bedarf der Ausgabe damals auf 50,863,150 Thaler mit dem Bemerken festgesetzt wurde, daß diese Summe unter keiner Bedingung erhöht, wohl aber durch Ersparnisse nach Möglichkeit vermindert werden sollte, wohl außer Acht gekommen sein mag, denn das Bestreben einer Sparsamkeit tritt nirgends hervor, im Gegentheil zeigt sich überall die Neigung zu einer Vermehrung der Ausgaben. Ersparnisse bei den einzelnen Ausgabetiteln sind nicht von dem Soll abgesetzt, sondern im nächsten Jahr zur Verausgabung gebracht, oder auch einem andern Fond zur Verstärkung zugeschrieben. Mehrausgaben sind nicht unterlassen, dem Soll zuzusetzen, und so konnte es denn nicht ausbleiben, daß die Soll-Ausgabe von Jahr zu Jahr steigen mußte.

2) Während die Pensionen an die Civil-Staatsdiener etc. der Spezialkassen zur Auszahlung überwiesen sind, hat die General-Staatskasse auch mehrere Beiträge an Leibrenten (28,050 Thlr.) und an extraordinärem Gehalte (58,275 Thlr. 10 Sgr.) als wie z. B. Gehaltszulage an Hengstenberg u. s. w. direkt ausgezahlt.

3) Die höchste Pension beträgt 8000 Thlr. und fragt es sich, ob das Gesetz vom 10. Juni 1848, nach welchem ein Pensionsbetrag die Höhe von 3000 Thlr. nicht übersteigen soll, auch auf die Pensionärs aus früherer Zeit Anwendung findet. Das Gesammtersparniß würde gegen 40,000 Thlr. jährlich betragen.

4) Unter dem Titel: An Renten und Entschädigungen für eingegangene Kapitalien, so wie für aufgehobene Rechte und Nutzungen ist an die Civil-Wittwen-Kasse außer einer Rente von 130,106 Thlr. 20 Sgr. auch ein Zuschuß v. 345,660 Thlr. 20 Sgr. verausgabt.

5) Die Stadt Königsberg bezieht zur Berichtigung ihrer Schulden einen jährlichen Zuschuß von 12,000 Thlr.

Haupt-Rechnung XII. über die Einnahmen und Ausgaben für die General-Verwaltung der Domainen und Forsten

Zu derselben gehören 4 Spezial-Rechnungen, und zwar: A. Rechnung über den Ministerial-Fond. B. Rechnung über den Central-Fond der Domainen-Verwaltung. C. Rechnung über den Central-Fond der Forst-Verwaltung. D. Rechnung über die Domainen und Forst-Veräußerungsgelder.

Die Haupt-Rechnung führt als Einnahme die Ueberschüsse aus der Domainen - und Forst-Verwaltung von den einzelnen Regierungsbezirken und der Rent-Amts-Kasse Berlin.

Als Ausgabe den Revenuen-Antheil des Kron-Fideicommiß von 2,500,000 Thlr. und 72,008 Thlr. 20 Sgr. Gold-Agio und die Abzahlungen aus den Ueberschüssen an die General-Staats-Kasse.

Spezial-Rechnung XII. A. über den Ministerial-Fond.

1) Es hat diese Kasse die Gelder aus dem Haupt-Fond bezogen und daraus die Ausgaben für die Ministerial-Verwaltung (Abtheilungen für Domainen und Forsten) bestritten.

2) Ausgaben.

Titel I. Besoldungen,

a) Der Staats-Minister hat außer freier Wohnung einen Gehalt von 10,000 Thlr. empfangen, im Jahr 1840 9000 Thlr. jetzt also mehr: 1000 Thlr. b) Der Ober-Landforstmeister hat außer freier Wohnung erhalten für 1846 3500 Thlr., für 1840 2800 Thlr. jetzt mehr: 700 Thlr. c) In ähnlicher Art sind die Gehalte anderer Beamten erhöht worden. d) Eine Besoldungs-Ersparniß gegen den Etat v. 2412 Thlr. 20 Sgr. ist unter die Beamten vertheilt.

Titel II. Sächliche Ausgaben.

a) Für Hülfsarbeiten sind verausgabt 4106 Thlr. 20 Sgr. 0 Pf. b) An Diäten und Reisekosten 5643 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf. Summa 9749 Thlr. 28 Sgr. 3 Pf. im Jahre 1840 4976 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf. für 1846 mehr 4773 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf.

Die Reise-Diäten sind mit 3 bis 8 Thlr pro Tag berechnet und an Fuhrkosten die Extrapostgelder für resp. 2, 3 und 4 Pferde angesetzt, selbst für Fahrten innerhalb der Forstreviere sind Extra-Postgelder für 4 Pferde in Anrechnung gekommen. So sind z. B. verausgabt:

Reise nach Sanssouci, zu einer Konferenz, wegen der Anlagen im Kamin.

Von Berlin nach Sanssouci 1 Tag 4 Meilen zurück nach Berlin 1 Tag 4 Meilen Extrapostgelder für 8 Meilen, à 2 1 / 3 Thlr. 13 Thlr. 10 Sgr. Wagenmiethe auf 2 Tage, à 20 Sgr. 1 Thlr. 10 Sgr. Chausseegeld 0 Thlr. 20 Sgr. Diäten auf 2 Tage, à 3 1 / 2 Thlr. 7 Thlr. 0 Sgr. Summa 22 Thlr. 10 Sgr.

Ein einzelner Beamter und namentlich der Minister Stolberg hat im Laufe des Jahres 1846 an Diäten und Reisekosten 1327 Thlr. liquidirt.

Tit. III. Remuneration.

An die Ministerial-Beamten sind unter der Bezeichnung, Remuneration, gezahlt: im Jahre 1846 4157 Thlr. 10 Sgr. im Jahre 1840 1510 Thlr. 0 Sgr. 1846 mehr 2647 Thlr. 10 Sgr.

3) Im Ganzen sind an Verwaltungskosten verausgabt: pro 1846 104103 Thlr. 6 Sgr. 1 Pf. pro 1840 97451 Thlr. 1 Sgr. 0 Pf. pro 1846 mehr 6452 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf.

An disp. Beamte sind i. J. 1840 gez. 12501 Thlr. 25 Sgr. 0 Pf. i. J. 1846 gez. 6575 Thlr. 25 Sgr. 0 Pf. für 1846 weniger 5926 Thlr. 0 Sgr. 0 Pf.

Wenn nun dessen ungeachtet, wie vorstehend nachgewiesen 6452 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf. für das Jahr 1846 mehr ausgegeben worden, so ist anzunehmen, daß die Verwaltungskosten des Jahres 1846 gegen das J. 1840 gestiegen sind, um 12368 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf.

Spezial-Rechnung XII. B. oder die Central-Fond der Domainen Verwaltung.

Ueber diesen ist im Speziellen zu bemerken:

1) Tit. IV. V. An die Thiergarten-Kasse gezahlt: a. Zuschuß zur Unterhaltung der Anlagen 7,872 Thlr. 16 Sgr. 2 Pfg. b. Für Besprengung der Charlottenburger Chaussee 1,500 Thlr. 0 Sgr. 0 Pfg. 9372 Thlr. 16 Sgr. 2 Pfg. N. B: Außerdem sind in der Spezial-Rechnung VIII. Extraordinarien-Etat zu den Verschönerungs-Anlagen im Thiergarten, auf dem ehemaligen Fasanerie-Terrain und auf dem Excercierplatz vor dem Brandenburger Thor noch 23,132 Thlr. an das Rent-Amt verausgabt. 2) Tit. VII. Die Hauptsumme des Haupt-Domainen-Extraordinariums beträgt 4,900 Thlr. 0 Sgr. 0 Pf. Es sind verausgabt: 28,525 Thlr. 18 Sgr. 4 Pf. Die Etatssumme mithin überschritten um 23,625 Thlr. 18 Sgr. 4 Pfg.

Dieser Betrag ist zum größren Theil zu Garten-Anlagen und Bauten auf der Domaine Bornim verwendet worden:

3) Außer dem Etat. Zu den Bauten in den Königlichen Mühlen hierselbst sind 105,017 Thlr. 15 Sgr. und auf Remunerationen für Beaufsichtigung dieser Bauten 1,145 Thlr. verausgabt. 4) Die sämmtlichen Ausgaben des Central-Fonds haben betragen: im Jahr 1846. 260,375 Thlr. 17 Sgr. 5 Pfg. im Jahr 1840. 46,312 Thlr. 4 Sgr. 4 Pfg. pro 1846 also mehr: 214,063 Rhl. 13 Sgr. 1 Pfg 5) Die Etatssumme der Ausgaben ist überschritten um 157,613 Thlr. 2 Sgr. 5 Pfg.

Special-Rechnung XII. C. über den Central-Fond der Forst-Verwaltung.

Ueber diesen ist im Einzelnen zu bemerken.

1) ad Tit. II. An Gratitfikationen und Unterstützungen ist die Summe von 79,212 Thlr. 4 Sgr. 5 Pfg. ausgegeben und sind davon auch die höhern Beamten betheilt worden. So hat z. B. der Landforstmeister v. Burgsdorf in Königsberg, welcher einen Gehalt von 3,500 Thlr. bezieht, eine Remuneration von 250 Rthlr. empfangen. Auch die Ministerial-Beamten sind nicht unberücksichtigt geblieben, obgleich für diese zu gleichnamigen Zwecken schon in der Special-Rechnung A. nicht unbedeutende Beträge in Ansatz gebracht sind. 6. ad Tit. XII. Das Forst-Extra-Ordinarium beträgt nach dem Etat 4940 Thlr. 0 Sgr. 0 Pfg. Verausgabt sind 36666 Thlr. 22 Sgr. 9 Pfg.

Der Etat mithin überschritten um 31726 Thlr. 22 Sgr. 9 Pfg. NB. Unter den Ausgabe-Beträgen des Tit. XII. sind unter andern aufgeführt:

200 Thlr. 0 Sgr. 0 Pfg. an einen Forstbeamten, für Räumung seiner Dienstwohnung bei Anwesenheit Se. M. des Königs. 96 Thlr. 29 Sgr. 6 Pfg. für Anfertigung einer Karte von dem Wildpark bei Potsdam. 307 Thlr. 22 Sgr. 6 Pfg. Kosten für Anfertigung von Hirschfängern und Wildkasten, Behufs des Einfangens von Edelwild. 789 Thlr. 12 Sgr. 9 Pfg. Kosten für Einrichtung eines Wildparks bei Bornim. 200 Thlr. 0 Sgr. 0 Pfg. Renumeration für Leitung der Baulichkeiten im Wildpark bei Potsdam. 7) Die Total-Ausgabe des Central-Fonds ist: pro 1846 674379 Thlr. 23 Sgr. 6 Pfg. pro 1840 351752 Thlr. 5 Sgr. 0 Pfg. pro 1846 mehr 319627 Thlr. 18 Sgr. 6 Pfg. 8) Die Etatssumme der Ausgaben überschritten um 356,358 Thlr. 4 Sgr. 4 Pfg. Spezezial-Rechnung XII. D. über die Domänen - und Forstveräußerungsgelder.

Es betrug die Gesammt-Einnahme der Jahre 1840 bis incl. 1846 nebst einem Bestand aus dem Jahre 1839 von 583,688 Thlr. zusammen 9,746,477 Thlr. 10 Sgr. 4 Pfg. An die Staatskasse wurde hiervon in den Jahren 1840 bis incl. 1846 nur abgeführt 6,950,921 Thlr. 7 Sgr. 1 Pfg., und zu andern Zwecken, insbesondere zum Ankauf von Grundstücken 2,691,374 Thlr. 19 Thlr. 10 Pfg. verausgabt.

Spezial-Rechnung XIV. über Ausgaben für die königlichen Ministerien und obersten Central-Behörden. 1) Für Beschaffung der Orden sind ausgegeben 6000 Thlr. NB. Außerdem sind noch in der Spezial-Rechnung VII. des Haupt-Extraordinariums zu demselben Zwecke 29,763 Thlr. verausgabt. 2) Die Verwaltungskosten der General-Ordens-Kommission haben betragen 7,748 Thlr. 3) Für die Verwaltung des Staatsschatzes sind an Besoldungen gezahlt 27,359 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., darunter dem Staatsminister Thiele, General der Infanterie, 10,891 Thlr. 20 Sgr.0894 4) Die Unterhaltung der Haupt - und Landgestüte hat einen Zuschuß erfordert von 172,984 Thlr. 9 Sgr. 3 Pf. 5) An die General-Militär-Kasse sind gezahlt 25,196,308 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. 6) Die ganze Ausgabe beträgt für 1846 43,113,952 Thlr. 3 Sgr. 11 Pf. Im Jahr 1840 betrug solche 36,822,046 Thlr. 2 Sgr. 10 Pf. 1846 also mehr 6,292,906 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf.

(Schluß folgt.)

24Wien, 8. Dez.

Gestern ging das Gerücht, in Pesth sei die Dynastie des ungarischen Throns verlustig erklärt worden. Man spricht von ernstlichen Bauernunruhen in der Nähe von Krems. Zu Preßburg ist die Cholera.

Tilsit, 5. Decbr.

Das hier erscheinende Echo am Memelufer berichtet von der Grenze, deß die Russischen Truppen in diesen Tagen auch auf der Grenzlinie Ordre erhalten würden, schleunigst abzurücken, und zwar nach den südlichen Provinzen. Die dortigen Verwickelungen werden als der Grund dieser plötzlichen Maßregel angegeben, die allgemein überrascht, da die Truppen die bestimmte Ordre hatten, bis zum 1. März k. J. an der Grenze zu bleiben.

Königsberg, 7. Dez.

Fast täglich gelangen Riesenpakete mit Plakaten von dem volksfeindlichen Ministerium, direkt aus der Geheimen Oberhofbuchdruckerei aus Berlin, an die Bewohner der Provinz und zur Vertheilung für diese an die Landrathsämter. Ein Landrath in Litthauen, der sich solchen Befehlen widersetzt hat, ist bereits vom Amte entfernt worden. Mehrere andere Beamte von gleicher Gesinnung werden wohl bald dasselbe Schicksal zu theilen haben. Es ist wieder eine schöne Wirthschaft im Gange!

(Ostf. Z.)

Kiel, 8. Decbr.

Der Vorstand der schleßwig-holsteinschen Landesversammlung beruft durch eine Bekanntmachung vom 8. d. sämmtliche Abgeordnete zum 27. Decbr. d. J. nach Schleswig ein.

*Altona, 7. Dezember.

Rensburg ist in Belagerungszustand erklärt. Die ganze Stadt ist in Bewegung, von Neumünster ist bereits eine Zustimmungsadresse an die Bürgerschaft eingegangen, besonders da man auch erfahren, daß Luttermersk und Unteroffiizier Schmidt auf Befehl des General v. Bonin in Lützenburg verhaftet worden sind Hauptmann Kall und Lieutenant Meier holten bei der Verhaftung die Angeschuldigten aus dem Bette, und soll die Verhaftung auf diese Weise auf Befehl Botän's vorgenonommen sein, Dea Leutenant Blandowsky hat man vom General-Commando zur Verantwortung gezogen, da er die Verbreiter der Adresse nicht denunzirt hat, obgleich er dieselben gekannt hatte.

(P. M.)

Französische Republik.

17Paris, 8. Decbr.

Die fanatisch nationale Partei unter den Slaven giebt hier als Société slawe de Paris bereits die vierte Nummer des Blattes La Pologne heraus, welches sich Organ der Bundesinteressen der Slawen in Polen, Böhmen, Ungarn und im Morgenland titulirt. Ohne der uns deutschen Demokraten befreundeten Partei der Polen im Mindesten zu nah zu treten, halte ich es für Pflicht, Deutschland auf dies Machwerk der uns hassenden aufmerksam zu machen: Die österreichische Kamarilla, personifizirt in Windischgrätz, ist in diesem Augenblicke dem Banus Jellachich, dem Manne des zukünftigen Oesterreich und des demokratischen Völkerbundes (sic) übern Kopf gewachsen, doch nicht auf lange denken wir. Das Journal der kroatischen Patrioten (sic), der Slawenski Jug, hat Recht, wenn er jubelnd ruft: Wien's Eroberung und Einäscherung ist ein Zeichen der Gerechtigkeit Gottes, sie eröffnet dem Slawenthum eine Laufbahn. Folgt eine lange hinterlistige Argumentation, das deutsche Element in Wien sei nichts als purer Pangermanismus, Bureaukratismus, Feudalismus, und somit kriegt natürlich der keusche Panslawismus einen Heiligenschein. Jellachich, heißt es weiter, war weise genug, sich mit dem zweiten Platze zu begnügen, obschon seine Krieger die ersten auf den Schanzen gewesen; er schonte die Empfindlichkeit der deutschen Wiener und erließ eine Proclamation, worin er die edlen Worte sprach: ich bin nicht euer Feind, ich will aber nicht nur eure, sondern auch die Freiheit der Kroaten; letztere vertheidige ich gegen die Magyaren; seht den Kossuth, er hat schon im März sich von euch getrennt, ich aber mit meinen Kroaten nähere mich euch; ich will nicht aus dem schönen Oesterreich ein Slawenland machen; die Zukunft wird es lehren. Und an die patriotische Böhmensocietät der Slowanska Lipa oder slawischen Linde schrieb er klug: Theure Brüder, ich habe in Wien der antislawischen und antiöstreichischen Partei den Garaus gemacht, denn Oestreich ist so nöthig für unsre slawische Entwicklung, daß, existirte es noch nicht, es erfunden werden müßte. (Also die Wiener sollen in usum delphini für diese Herren Slawen im habsburger Käfig gehalten werden!) Die Augsb. Zeitung, fährt der Artikel fort, sagt: Jellachich sei in den Augen der Tschechen schon ein slawischer Napoleon. Nun wohlan, eine baldige Zukunft wird zeigen, was aus diesem Konflikte der beiden Rassen herauskommt. In einem andern Aufsatz: Das östreicher Parlament und dessen Unmacht, ein deutsches zu bleiben, heißt es: Im neuen Slawenreiche der Donau, welches dem Zarenreiche Trutz bieten und die fast ganz mit Slawenstämmen bedeckte Türkei aufschlingen könnte, wären Polen, Tschechen und Illyrokroaten, diese drei Hauptfamilien, zu den Germanen wie drei gegen eins; das wiener Parlament würde folglich ohne Umstände slawisch reden; wo bliebe dann Habsburg's Hof und Kabinet, das bisher aus Deutschen besteht?

*Paris, 9. Dez.

Etwa 900 Insurgenten sollten in Freiheit gesetzt werden. Die Spezialkommission hatte bereits diesen Akt der Gerechtigkeit beschlossen. Was thut die Regierung? Sie schickt drei Kommissarien nach Cherbourg, um dieses Urtheil zu paralysiren. Diese Kommissarien sind Lucas, Foucher und Halton, der wegen seiner zu den Aktenstücken hinzugefügten Glossen so bekannt ist. Einer der in den Kasematten Schmachtenden, Hugelmann, schreibt daher im Namen seiner unglücklichen Gefährten einen Brief an die Reforme, worin er sich bitter beklagt, daß man jetzt, nachdem man die Freiheit habe hoffen lassen, diese Hoffnung abermals zerstöre.

Diese Liste der 991, heißt es, war nur eine Lockspeise, womit man unsere in Jammer und Elend versunkenen Familien feiger Weise genährt hat. Die Kommissarien thun, als wenn sie nichts von den zahlreichen Verhören wüßten, und fragen uns nach unsern Namen und den nähern Umständen unserer Verhaftung. Wenn wir uas beklagen wollen über die Kränkungen und schmähliche Behandlung unserer Kerkermeister, so zeigt man uns höhnisch die Thüre. Wir haben hundertmal den Seepräfekt beschworen, sich zu uns zu begeben, um Zeuge unserer Leiden zu sein; aber vergebens. Commandant Legivre ist neulich gekommen, und hat unsern Schmerz verhöhnt, indem er öffentlich unsern Brief vorlas, und den Furchtsamern glauben machen wollte, daß ein Zurücknehmen unserer Beschwerden unsere baldige Befreiung begünstigen könnte: Sie können sich leicht denken, welche Aufnahme dieser Antrag fand. Im Augenblicke wo die Pariser Nationalgarde nach Cherbourg gekommen war, um mit der von Cherbourg zu fraternisiren, und sich selbst hoch leben zu lassen, kam Legivre mit einem Briefe vom Rougeo, Sekretär der Kommission, unsere Briefe doch wohl zu adressiren, damit sie franko an unsere Familien gelangten, weil sie kein Geld für Brod hätten, viel weniger für Briefporto!

Wir erhalten verdorbenes Gemüse, verdorbenen Wein, und mehrmals in der Woche gar kein Fleisch. Unsere Qualen sind namenlos, die Commissarien wollten sie nicht anhören; ich erwarte mit Ungeduld den Tag meiner Befreiung, um mit aller Kraft gegen die Scheußlichkeiten zu protestiren, deren Opfer wir alle sind.

12Paris, 10. Dez.

Die Wahlen haben begonnen. Die Aufregung ist fürchterlich: Die Blouse, die im Juni das Tageslicht fliehen mußte, um nicht massakrirt oder eingekerkert zu werden, geht triumphirend durch die Straßen, während die lorbergekrönte Mobilgarde unsichtbar wird. Wo sie sich einzeln blicken läßt, wird sie erschlagen. Eine Deputation von Mobilgardisten hat den demokratischen Klubs ihre Reue über die Junivorfälle öffentlich an den Tag gelegt, und den Wunsch ausgesprochen, mit ihnen zu fraternisiren. Der Wahlspruch der demokratischen Partei ist: Keinen Präsidenten! wozu einen Präsidenten wählen, der fallen muß, auf irgend eine Weise. Der Präsident der Arbeiter ist le droit au travail: das heißt auf deutsch: der Hunger; ihr Ziel: Sturz der Bourgeois-Herrschaft und Bourgeois-Konstitution.

Considerants Demokratie und Ledru-Rollin's Revolution behaupten, in einer Geheimsitzung des bonapartistischen Ministerraths sei der große Staatsstreich auf den 20. d. Mts. verschoben worden.

Proudhons Peuple enthält einen Brief L. A. Blanqui's aus dem Donjon gegen die Memoiren Causidiere's rücksichtlich des Februarcorps der gefürchteten Montagnards. Dieser Brief nimmt dieses Corps in Schutz und geht dem Ex-Präfecten gewaltig zu Leibe.

Brodpreis der Stadt Köln.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 5 Pf.

Köln, 10. Dez. 1848.

Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 11. Dezember 1848.

Angekommen: Kapt. Willemsen von Rotterdam mit 3655 Ctr. Kapt. Scholten von Amsterdam mit 4745 Ctr. Kapt. Kamps von Amsterdam mit 6116 Ctr. H. Mundschenk von Bingen. H. Staab von Heilbronn, J. Budberg von Duisburg. S. Seelig von Kitzingen.

Abgefahren: Ant. Bender nach Mainz. S. Schulz nach dem Main. J. König nach Mannheim. Jacob Schmidt und Fr. Kühnle nach Heilbronn.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Wb. Jac. Schaaff. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar P. Kohlbecher. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Val Pfaff. Nach dem Niedermain Fr. Spaeth. Nach Nach Worms und Mannheim M. Görgens. Nach Heilbronn G. A. Klee.

Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21. Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4.

Rheinhöhe am 11. Dez. 11′ 4″.

Kölnischer Kunstverein.

Die Verloosung der in diesem Jahre erworbenen Kunstwerke findet Sonntag den 24. Dez. in dem von Herwegh'schen Hause, Obenmarspforten 7, Statt, und werden die Mitglieder des Vereins hiermit zu derselben ergebenst eingeladen. Die Einzählung der Nummern beginnt Morgens 9 Uhr. Die Aktien, welche bis zum 22. Dezbr. nicht eingelös't sind, werden gemäß §. 7 des Statuts präkludirt, worauf wir die Betheiligten hierdurch aufmerksam machen.

Köln, den 8. Dezember 1848.

Im Namen des Direktoriums, Dr. Ernst Weyden, Sekretär.

Holz-Verkauf in der königl. Oberförsterei Ville, Revier Villenhaus u. Schnorrenberg.

Freitag den 22. Dezember 1848, Vormittags 9 Uhr, soll das im Schlage Rodderbruch -, Brühler - und Pingsdorfer-Gewehr, Bendersegel aufgearbeitete Holz, bestehend in Eichen-Nutzholzstämmen, etwa 30 Stück, Buchen-Nutzholzstämmen, etwa 6 Stück, Eichen, Buchen und gemischtes Brennholz, etwa 67 Scheit und Knüppel-Klaftern, Reiserholz, hart und weich gemischt, etwa 110 Schock, in kurzen und langen Bunden öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Der Verkaufs-Termin wird bei dem Gastwirth Kribben in der Krone zu Brühl abgehalten

Brühl, den 5. Dezember 1848.

Der königliche Oberförster, Schirmer.

Der Abgeordnete für Solingen Geheimer! Finanzrath Hesse ist von Brandenburg in Köln ankommend gleich bei seinem Freunde Esser I. abgestiegen. Esser I. und Hesse?!

Holz-Verkäufe der Burg Gymnich.

Am Mittwoch den 13. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen beim Wirthen Felten in Liblar nachverzeichnete aufgearbeitete Holzsorten, vom Schlage 100 Morgen an der Spickstraße bei Liblar, öffentlich verkauft werden: 49 Loose schönes Eichen - und Buchen-Stammholz, 70 Eichen - und Buchen-Klaftern, 2000 Baumschanzen; ferner werden am Freitag den 15. und nöthigenfalls am Samstag den 16. d. M., jedesmal Morgens um 10 Uhr, bei dem Wirthen Jaixen zu Kerpen, aus dem Walde Kerpenerbroich, verkauft:

A. Am Mühlenwege.

74 Loose aufstehendes Schlagholz, jedes Loos 1 / 2 Morgen haltend, 94 Loose Eichen-Stammholz, worunter einige Eschen - und Ellern-Stämme.

B. Auf dem Schlage Hahnert.

63 Loose Eichen-Stammholz.

Burg Gymnich, den 7. Dezember 1848.

Der gräfl. Wolff-Metternich'sche Rentmeister, Ittenbach.

Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft.

Dritte regelmäßige General-Versammlung.

Die dritte regelmäßige General-Versammlung findet Montag den 18. Dezember dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, zu Aachen in Nuellens Hotel Statt.

Der im Artikel 29 des Statuts vorgesehene Nachweis über den Besitz der Aktien erfolgt an den beiden letzten Tagen vor der General-Versammlung, Vormittags von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, auf unserem Bureau in Aachen, am Burtscheider Verbindungswege, entweder durch Vorzeigung der Aktien, oder durch Beibringung eines genügenden Zeugnisses über den Besitz derselben. Diese Zeugnisse können, außer von inländischen Notarien und kompetenten Behörden, in Berlin von den Herren Anhalt et Wagener und an denjenigen Orten, wo Direktions-Mitglieder wohnen, von diesen ausgestellt werden.

Gegen Vorzeigung der Aktien oder der Besitzbescheinigung derselben erfolgt an den obigen beiden Tagen zu der angegebenen Zeit die Ertheilung der Eintrittskarten zum Besuche der General-Versammlung.

Aachen, am 9. November 1848.

Die Direktion.

Norddeutscher Eisenbahn-Verband.

In Folge unserer Bekanntmachung vom 24. August c, wonach die Frachtsätze für den Transport verschiedener Gegenstände, als Rohtabak, Mahagoniholz in Blöcken und Stücken etc. auf der Route von Bremen nach Duisburg, Düsseldorf und Deutz, wenn solche im Durchgehenden Verkehr direkt nach den vorgenannten Verbandstationen befördert werden, ermäßigt sind, bringen wir hiermit zur Kenntniß des Publikums, daß jene Tarifermäßigung vom 10. d. M. ab auch für die Beförderung von allen Nutzhölzern in Blöcken auf den bezeichneten Strecken Statt finden wird.

Köln, 8. Dezember 1848.

Die Direktion der köln-mindener Eisenbahn-Gesellschaft.

Koaks so wie fette und magere Kohlen sind vorräthig auf dem Lager der Eschweiler-Pannesheider Bergwerks-Vereine am Thürmchen.

U. Keiffenheim, Salzmagazinstraße Nro. 7.

Die ruhmlichst bekannten Stollwerk'schen Brustkaramellen deren treffliche Wirkung sich ganz besonders gegen Heiserkeit, Halsweh und selbst bei schmerzhaftem Auswurf ununterbrochen als ein probates Hausmittel bewährt, und die ihre wohlthuende Kraft dadurch äußern, daß sie für den Leidenden bei ihrem angenehmen aromatischen Geschmacke ein linderndes Mittel bilden, haben sich fortwährend einer so entschiedenen Theilnahme von Seiten des Publikums zu erfreuen, daß dieselben nicht allein in ganz Deutschland, sondern auch in den meisten übrigen Ländern Europa's mit dem günstigsten Erfolge fortwährend verkauft werden, Ich glaube daher auch eine Pflicht gegen alle diejenigen zu erfüllen, welche an den oben erwähnten Uebeln leiden, die von mir fabrizirten Brustkaramellen wiederholt zu empfehlen.

Ich enthalte mich aller weiteren Anpreisungen, da die Karamellen sich durch ihre vortreffliche Wirkung bei allen Konsumenten ungewöhnlichen Ruf und Empfehlung erworben haben, und sich Jeder leicht von der Wahrheit des Gesagten durch einen keineswegs kostspieligen Versuch überzeugen kann.

Zur Erleichterung meiner geehrten Abnehmer habe ich in den meisten Städten Europa's Niederlagen errichtet, so auch hier in Köln bei den Herren

C. J. Hoegel, Bobstraße 20. W. T. Kirchner, Hochstraße 78. W. A. Hospelt, Apostelstraße 9. H. Gerhartz, Altenmarkt 73. J. Sauset, unter Kästen. G. Tonger, Marzellerstraße 1.

Dieselben sind nur in mein〈…〉〈…〉 mehrmals öffentlich bekannt gemachten Niederlagen und in Köln nur bei mir und den oben Bezeichneten das Paket à 4 Sgr. oder 14 Kreuzer zu haben.

Franz Stollwerck, Hoflieferant, Schildergasse Nr. 49

Gasthof zum Telegraphen, dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, Weidenbach 11-13.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe.

Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gut zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen.

H. Hermans.

Ein schöner Hühnerhund, von vorzüglicher Race, noch nicht ganz zwei Jahre alt, wird billig abgegeben. Die Expedition dieser Zeitung sagt wo.

Herr Ochse-Stern hier wird hie [rmi] t aufgefordert endlich einmal Rechnung über die in Händen habenden Gelder zur Bestreitung der Kosten gegen die Gas-Continental-Compagnie baldigst abzulegen.

Mehrere Betheiligte.

Punsch-Stube.

Von heute an wird zu jeder Zeit des Tages warmer Punsch verabreicht. Rum-Punsch 2 Sgr. Arrac-Punsch 3 Sgr. Ananas-Marasquin-Punsch 6 Sgr. das Glas, in der Liqueur-Fabrik von Hub. Cron, unter Gottesgnaden Nr. 13-15.

Konzessionirtes Vaudevillc-Theater.

Heute Dienstag den 12. Dezember 1848.

Zum Erstenmale: Der Rettigjunge oder der Proletarier und seine Familie.

Lustspiel in 4 Akten von F. E.

Entree 10 Sgr. á Person, wofür Getränke verabreicht werden.

Kassa-Eröffnung 6 Uhr.

Anfang 7 Uhr.

Franz Stollwerck.

Theater-Anzeige.

Dienstag den 12. Dezember:

Außerordentliche Vorstellung zum Benefiz des Kapellmeisters Herrn Eschborn, unter gefälliger Mitwirkung des Balletmeisters Herrn Martin und Frau Martin Zimman, erste Tänzer vom königl. Theater in Lissabon.

Neu einstudirt: Wilhelm Tell.

Große romantische Oper in 4 Akten. Musik von Rossini.

Vorkommende Tänze: Im ersten Akt.

Zum Erstenmale: Pas de Sylphyde.

Grazieuses Pas de deux, komponirt von Herrn Martin, getanzt von demselben und Frau Martin.

Im dritten Akt.

Zum Erstenmal: Tyrolese.

Neues Pas de trois, komponirt von Herrn Martin, getanzt von demselben, Frau Martin und Frl. Lina Gärtner.

Musik von Rossini.

Zu dieser Vorstellung ladet ein geehrtes Publikum ergebenst ein.

Jos. Eschborn.

Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.

About this transcription

TextNeue Rheinische Zeitung
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Marx-Engels-GesamtausgabeNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2017-03-20T13:08:10Z Jürgen HerresNote: Konvertierung TUSTEP nach XML2017-03-20T13:08:10Z Maria ErmakovaBenjamin Fiechter Susanne HaafFrank WiegandNote: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat2017-03-20T13:08:10Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNeue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie Nr. 166, Dienstag, 12. Dezember 1848. Beilage . ClouthKöln1848.

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Russisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte RGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268http://rgaspi.org/

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; nrhz

Editorial statement

Editorial principles

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.

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Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:20:08Z
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Holding LibraryRussisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte
ShelfmarkRGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268
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