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Telegramme: Allgemeine, Czernowitz.

Czernowitzer Allgemeine Zeitung

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Nr. 1069. Czernowitz, Dienſtag, den 6. Auguſt. 1907.

Uebersicht.

Vom Tage.

Fürſt Ferdinand von Bulgarien iſt in Iſchl von Kaiſer Franz Joſeph empfangen worden. In Caſablanca herrſcht Panik. Die Europäer fliehen.

Bunte Chronik.

Bei Angres iſt ein Eiſenbahnzug entgleiſt und in den Fluß geſtürzt.

Letzte Telegramme.

In Florenz verſuchten antiklerikale Demonſtranten eine Kirche in Brand zu ſtecken. Bei dem Eiſenbahnunglück bei Angers find 50 Perſonen getötet und 16 verwundet worden.

Das garantierte Chaos.

(Orig. -Korr.)

Bekanntlich haben die Großſtaaten Europas die Aufrecht - erhaltung des Status quo auf dem Balkan garantiert. Die internationale Diplomatie iſt ſehr ſtolz darauf, daß ſie dieſe Einigung erzielt hat, und jeder Unkundige muß glauben, daß der Zuſtand, den die Mächte mit ſo angeſtrengter Mühe - waltung und ſo aufrichtiger Genugtuun[g]konſervieren, ein geradezu paradieſiſcher Zuſtand ſei. Dieſe Annahme wäre aber ein arger Irrtum, denn auf dem Balkan herrſcht nach wie vor eine wüſte Unordnung, und was dort durch die Mächte garantiert iſt, das iſt lediglich das Chaos. Gewiß ſoll nicht verkannt werden, daß wenigſtens der Ausbruch einer verheerenden Feuersbrunſt verhindert worden iſt, aber dieſe Leiſtung iſt doch nur eine negative; den poſitiven Erfolg, die ſtreitenden Nationalitäten beruhigt, ihre Anſprüche befriedigt, eine dauernde Ordnung geſchaffen zu haben, dieſen Erfolg haben die Groß - mächte nicht zu erzielen vermocht.

Nach wie vor wütet in Mazedonien der Kampf aller gegen alle, und die verſchiedenen Völkerſtämme arbeiten rüſtig an der Propaganda der Tat. Der Bandenkrieg dauert fort, nur mit der neuen Nuance, daß jetzt immer eine beſtimmte Nation ſich der Führung bemächtigt, während die andern ſich ein wenig verſchnaufen, um alsbald wieder mit friſchen Kräften in den patriotiſchen Wettbewerb einzutreten. Eine Zeitlangwaren es vor allem die Bulgaren, die die landſäſſige Bevölkerung mit der ſanften Gewalt von Blut und Brand für ſich zu gewinnen ſuchten. Dann aber entzog die bulgariſche Regierung den Banden ihre Unterſtützung, weil Fürſt Ferdinand ſich lieber bei ſeinen Untertanen als bei den Großmächten diskreditieren wollte. Wenn auch heute noch bulgariſche Banden in Mazedonien ihr Unweſen treiben, ſo geſchieht dies doch nur inoffiziell, auf eigene Rechnung und Gefahr, und Fürſt Ferdinand kann ſeine Hände in Unſchuld waſchen. Neben den Bulgaren ließen ſich auch die Serben nicht lumpen, indeſſen ſcheinen ſie augenblicklich ein wenig erſchöpft zu ſein. Sie haben auch im eigenen Lande ſo viel Zerſtreuung, daß ſie ſich nicht außer - halb der Grenzen Motion zu machen brauchen. Unter ſolchen Umſtänden war es für die Griechen eine Ehrenſache, die Lücke auszufüllen und in Mazedonien den Guerillakrieg da fortzuſetzen, wo die Bulgaren und Serben ihn abgebrochen hatten. Griechiſche Banden unter griechiſchen Offizieren nationaliſieren jetzt mit Feuer und Schwert die mazedoniſche Bevölkerung. Dieſem Treiben iſt nun die Pforte in einer ſehr beſtimmt gehaltenen Note entgegengetreten.

Die Türkei kann ziemlich ſicher ſein, daß die Mächte ſie in dieſer Angelegenheit unterſtützen werden; ſelbſt die enragierteſten Türkenfeinde ſind längſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß es unmöglich iſt, die Beſtrebungen der chriſtlichen Balkanvölker zu fördern. Niemand weiß, wie die Dinge geordnet werden ſollten, wenn die türkiſche Herrſchaft zuſammenbräche, und alle ſind darin einig, das Leben des kranken Mannes ſo lange wie irgend möglich hinzufriſten So unzulänglich der jetzige Zuſtand iſt, jede Aenderung ſcheint eine Verſchlimmerung zu bedeuten. Die Note der Türkei wird daher vermutlich die Zuſtimmung ſämtlicher Mächte finden, ja, man kann annehmen, daß ſie der Ini - tiative der europäiſchen Diplomatie ihre Entſtehung verdankt. Der Dreibund will eo ipso, daß auf dem Balkan Ruhe gehalten wird und der status quo aufrecht bleibt, und auch die anderen Mächte haben ein ſtarkes Intereſſe daran, daß jetzt in dem Wetterwinkel Europas nicht etwa eine ernſte Komplikation eintritt. Sie ſind ja alle auf dem Balkan mehr oder weniger intereſſiert, aber angeſichts der Serie neuer Ententen, die in jüngſter Zeit abgeſchloſſen wurden, kannihnen jede durchgreifende Aenderung der europäiſchen Kon - ſtellation, wie ſie eine Aufrollung der Balkanfrage notwendiger - weiſe nach ſich ziehen müßte, nur unbequem ſein; einſtweilen braucht Europa Ruhe, damit die Verbündeten, deren Freund - ſchaft noch ſo überaus grün iſt, ſich mit einander einleben. Später läßt ſich ja vielleicht eher über die Balkanangelegen - heiten reden.

Ganz offenkundig iſt jetzt das Beſtreben der Großmächte dahin gerichtet, in den Balkanfragen allen Konfliktsſtoff aus dem Wege zu ſchaffen. Die leitenden Miniſter Italiens und und Oeſterreich-Ungarns haben ſich eben erſt in Deſio wieder dahin geeinigt, daß unter allen Umſtänden der status quo auf dem Balkan aufrecht erhalten werden müſſe, und die Note der Türkei iſt vermutlich ein Nachhall dieſer Begegnung. Die Audienz des Fürſten Ferdinand bei Kaiſer Fanz Joſeph ſteht offenbar damit in Verbindung, und den Schlußſtein wird dem ganzen der Beſuch Eduards in Iſchl aufſetzen. Die Mächte ſind ſich alſo einig darüber, daß auf dem Balkan Frieden herrſchen ſoll und daß ſie ſich nicht die Finger an dem Feuerchen, daß dort geſchürt wird, verbrennen wollen. Das gilt insbeſondere von Oeſterreich, deſſen balkaniſche Intereſſen und Aſpirationen vielfach falſch beurteilt werden. Man ſagt uns Anexionsabſichten nach. Nun, es könnte uns wirklich nichts Schlimmeres paſſieren, als wenn uns jemand ganz Mazedonien ſchenken wollte. Unſere Intereſſen auf dem Balkan ſind vorwiegend kommerzielle; es iſt alſo von Wert für uns, daß dort ſtabile Verhältniſſe hergeſtellt werden, die unſerer Handelswelt eine ſichere Kalkulation geſtatten. Politiſch müſſen wir wünſchen, das wir uns mit Italien oder einer anderen Macht nicht um diverſer Balkanaſpirationen willen in die Haare ge - raten, daß uns aber auch niemand dort unſere fried - lichen Kreiſe ſtört. Damit iſt aber unſer Intereſſe an der Sache auch vollſtändig umgrenzt. Oeſterreich kann ſich der Aufgabe nicht unterziehen, aus dem Balkanchaos einen Kosmos zu geſtalten, und beſchränkt ſich daher darauf allen Maßregeln beizuſtimmen, die zwar keine[ideal]e Ordnung ſchaffen, aber wenigſtens das Schlimmſte verhüten können.

Feuilleton.

Gefährliche Fahrt.

Nachdruck verboten.

Unmutig ſaß die neuengagierte Berichterſtatterin vo[r]ihrem Schreibtiſch und faltete die Hände müßig im Schoß. Das erregte die Aufmerkſamkeit des lokalen Chefredakteurs; in ſeinem Bureau durfte niemand feiern.

Fräulein Meiſter rief er ſcharf, nachdem er einige Sekunden in ſeinem Notitzbuch geblättert hatte.

Ja, Herr Lauten erwiderte ſie raſch und trat zu ihm. Schon im nächſten Augenblick, noch während ſie ein paar Papiere in ihr braunes Ledertäſchchen ſtopfte, war ſie aus der Tür.

Wo haſt Du ſie hingeſchickt, Walter? fragte ihn ſein Freund und Gehilfe und ſah von ſeiner Arbeit auf.

Entführung nach dem Oſten! kam die knappe Antwort. Es wird nicht viel Intereſſantes dabei heraus - kommen, aber wenigſtens hat ſie Beſchäftigung. Hätte ich ſie nur dem Alten, der ſie mir ſchickte, wieder zurückgeſendet. Mädchen ſind in unſerem Berufe nichts wert ſie haben keinen Mut und keine Grütze! Was iſt denn los, Stahl?

Dieſer war erregt aufgeſprungen und ſchlug jetzt mit der Fauſt auf den Tiſch.

Großer Gott, Lauten, was haſt Du angerichtet! rief er heftig, im Oſten ſtreiken ja die Arbeiter. Und ſie gerät mitten unter ſie!

Da haben wir’s, gab der andere ſtirnrunzelnd zurück, warum habe ich auch das Frauenzimmer genommen! Ein Mann kann für ſich ſelbſt ſorgen. Ah bah, ſie iſt ein Neu - ling, ſie wird ſich ängſtigen und die Geſchichte laufen laſſen. Kein Grund zur Beſorgnis, Max.

Du kennſt ſie nich, Walter entgegnete dieſer, dem das zarte junge Geſchöpf ein ihm ſelbſt unerklärliches In - tereſſe eingeflößt hatte, noch immer beunruhigt. Sie nimmtdie Sache ernſt. Sie ſtammt aus einer Zeitungsfamilie und iſt mit deren Traditionen aufgewachſen. Die weicht vor dem Streik nicht zurück. Und wenn ihr etwas zuſtößt?

Ach, unke doch nicht ſo, brummte der Freund unwirſch. Es wird ihr ſchon kein Leids geſchehen. Zur Chaperone bin ich nicht engagiert worden. Bringe lieber Dein Buntes Allerlei zu Ende.

Stahl ſchwieg hierauf und verſuchte eine nervöſe Auf - regung zu beſchwichtigen.

Das gleiche verſuchte auch Fräulein Meiſter. Sie hatte nicht den Streik vergeſſen und wußte, daß er bedeutend ernſthafter war, als ihn die Morgenblätter darſtellten. Sie wußte auch, daß ſie ſich mitten hinein wagen müſſe, aber an feigen Rückzug dachte ſie nicht.

Es dauerte lange, bis ſie eine Elektriſche nach dem Oſten fand, und als endlich eine kam, waren deren Fenſter - ſcheiben zerbrochen und der Führer hatte ein blutiges Taſchentuch um das Handgeleng geſchlungen.

Ein Poliziſt ſah, wie ſie ſich auf das Trittbrett hinauf - ſchwang und wollte ſie warnen.

Aber ſie ſchüttelte nur den Kopf.

Ich fürchte mich nicht, ſagte ſie lächelnd, ich bin Berichterſtatterin und muß das Neueſte zu erfahren ſuchen.

Achſelzuckend ließ er ihr ihren Willen und entfernte ſich ein ähnliches Gefühl wie Stahl im Herzen.

Prachtmädel, murmelte er, hoffentlich paſſiert ihr nichts.

Annies Unruhe wuchs, als ſie von dem Schaffner, der ihrer Geſellſchaft froh war, erfuhr, wie aufgeregt das Volk im Streikrevier ſei. An einer Straßenecke warfen einige halbwüchſige Jungen mit Steinen nach ihr. Dem Rat des Schaffners folgend, hockte ſie ſich im Innern auf dem Boden nieder, doch ſich ihrer Furcht ſchämend, ſprang ſie bald wie - der auf.

Als ſie die Markthalle im Oſten erreichten, verſuchten einige Männer den Wagen aufzuhalten, wüſtes Geſchrei und Gejohle tönte um ſie her, und verdorbenes Obſt und Gemüſe flog zu ihr hinein. Eine unreife Pflaume traf empfindlichihre Naſe, und eine faule Tomate überſpritzte ſie mit ihrem Saft, und rohe Redensarten trieben ihr das Blut in die Wangen.

Aber es geſchah für ihre Zeitung, und der Reſt der Fahrt verlief verhältnismäßig ruhig. Ganz ſtolz und erhaben fühlte ſie ſich, als ſie jetzt an ihrer Halteſtelle abſtieg.

Der Chefredakteur würde ſchon eines Tages hören, wie es ihr gelungen war, alle Details der Entführung zu erhalten. Denn ſie erhielt ſie, und eine Photographie der Entflohenen mit in den Kauf.

Es war nur ein kleines Bildchen, eine Momentaufnahme von einer Landpartie, aber von unſchätzbarem Wert für die Berichterſtattung.

Ueberglücklich machte ſie ſich auf den Heimweg.

Es war jetzt ſpät am Nachmittag und währte geraume Zeit, bis eine Straßenbahn kam. Natürlich war ſie leer, und der Führer ſchaute Annie betroffen an, als ſie vorne zu ihm aufſprang.

Wollen Sie denn wirklich mit, Fräulein? fragte er erſtaunt, es kann unangenehm werden.

Ich muß, erwiderte ſie lächelnd, der Hinweg war nicht ſchlimm, der Rückweg wird es wohl auch nicht ſein.

Der Mann gefiel ihr, er ſah kräftig, ſtark und gutmütig aus. Anders wie der Schaffner, der ein unangenehmes, mürriſches Weſen hatte.

In den Gaſſen drängte ſich das Volk, und wieder tönten Schimpfworte, dieſes Mal aus dem Munde von Frauen, dem jungen Mädchen in das Ohr, während ſie an der erregten Menge vorbeifuhr.

Aber man warf nicht nach ihr, und ſchon hoffte Annie, ungefährdet nach Hauſe gelangen zu können. Da bogen ſie um eine Ecke, die Markthalle lag vor ihnen, und ſofort wußte ſie, daß ſie ſich zu früh in Sicherheit gewähnt hatte.

Der ganze Platz war ſchwarz von Menſchen. Dicht vor der Elektriſchen, quer über den Schienen, ſtand ein Bierwagen und verſperrte den Weg. Der Fahrer riß an ſeiner Klingel, aber der Kutſcher rührte ſich nicht von der Stelle, und die Menge brüllte und johlte.

2Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 6. Auguſt 1907

Vom Tage.

Fürſt Ferdinand von Bulgarien in Iſchl.

Eine kleine, aber durchaus nicht ganz bedeutungsloſe Monarchenentrevue hat ſich geſtern in Iſchl vollzogen. Fürſt Ferdinand von Bulgarien iſt bei Kaiſer Franz Joſeph in Audienz erſchienen. Fürſt Ferdinand gehört zwar unter den Herrſchern Europas zu den dii minorum gentium, in den Balkanfragen aber, bezüglich deren erſt kürzlich in Deſio ein neues Uebereinkommen erzielt worden iſt, dem nunmehr auch England beitreten wird, iſt Fürſt Ferdinand und ſein Land von beſonderer Bedeutung, denn Bulgarien iſt nicht unſchuldig daran, daß die Bandenbewegung auf dem Balkan in letzter Zeit beſorgniserregende Dimenſionen ange - nommen hat. Es iſt alſo anzunehmen, daß die Ausſprache zwiſchen Kaiſer Franz Joſeph und dem Fürſten F[e]rdinand den Balkanfragen gegolten hat und, da den Fürſten von Bulgarien an den engliſchen Hof verwandſchaftliche Beziehungen knüpfen, auch mit dem bevorſtehenden Beſuche König Eduards in Iſchl zuſammenhängt. Ein Telegramm meldet dazu:

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Der Kaiſer empfieng heute den Fürſten Ferdinand von Bulgarien in einſtündiger Audienz und ſtattete ihm ſpäter einen faſt halbſtündigen Beſuch ab. Der Fürſt mit Be - gleitung wurde dem Familiendiner beigezogen und reiſte nachmittags ab.

Die Entrevue von Swinemünde.

Die Berichterſtattung über die Entrevue von Swine - münde beſchränkt ſich, wie nicht anders zu erwarten, auf die Anführung der Beſuche und Gegenbeſuch, Diners, Soupers und Ordensverleihungen, und was die beiden Kaiſer und ihre Reichskanzler verhandeln, bleibt ſelbſtverſtändlich tiefſtes Geheimnis. Heute wird berichtet:

Der Sonntag.

(Tel, der Cz. Allg. Ztg. )

Heut Vormittags fand auf den Hohenzollern ein Gottes - dienſt in Anweſenheit des Zaren ſtatt. Mittags wurde auf dem Standart ein Gottesdienſt anläßlich des Namens - tages der Kaiſerinmutter von Rußland abgehalten. Der deutſche Kaiſer und Fürſt Bölow nahmen an der Feier teil.

Auszeichnungen.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Kaiſer Wilhelm hat dem Gefolge des Zaren zahlreiche Ordensauszeichnungen, unter anderem dem Hofmarſchall Grafen Benkendorff das Großkreuz des Roten Adler-Ordens verliehen. Außerdem hat Kaiſer Wilhelm dem Miniſter des Aeußern Iswolski und dem Miniſter des kaiſerlichen Hofes, Baron Fredericks, wertvolle Doſen und dem General Tatiſcht - ſchew ſein Bild mit ſeiner Unterſchrift zum Geſchenk gemacht.

Die Ruthenen.

Der altrutheniſche Abgeordnete Kurylowicz iſt infolge des bekannten Beſchluſſes der altrutheniſchen Vertrauensmänner aus dem Ruthenenklub ausgetreten. Die beiden anderen Altruthenen, Pater Dawydiak und Dr. Korol, die bisher dem Ruthenenklub angehörten, haben beſchloſſen, ſich an ihre Wähler zu wenden, um deren Meinung über den Ruthenenklub kennen zu lernen. Die erſte Wählerverſammlung fand in Zolkiew ſtatt, zu der achtzig Vertrauensmänner erſchienen waren. Sie forderten Korol auf, aus dem Ruthenenklub auszutreten. Dieſer aberweigerte ſich entſchieden, der Aufforderung Folge zu leiſten, weil er niemals ein Ruſſe geweſen ſei: er bleibe bis zu ſeinem Tode ein Ruthene. Er könne nicht mit Markow zuſammengehen, falls er aber gezwungen werden ſollte, aus dem Ruthenenklub auszutreten, ſo wolle er ſich überhaupt keiner Partei anſchließen. Dieſe Erklärung rief unter den Vertrauensmännern große Entrüſtung hervor, die ſich in heftigen Worten gegen Korol äußerten. Gleichzeitig fand eine rutheniſche Verſammlung ſtatt, in welcher dem Abg. Markow die Mißbilligung aus - geſchprocheu wurde.

Die Deutſchenhetze in Südtirol.

Neue Ausſchreitungen.

Aus Südtirol werden neue Gewalttaten gemeldet. Ein Mann, der die nach Perſen ge - liehenen Fahnen in öſterreichiſchen und tiroliſchen Farben zurückbringen ſollte, wurde von einer Italienerhorde überfallen und die Fahnen geraubt. Ein anderer Deutſcher, der nach Perſen fuhr, wurde angehalten. Man fiel dem Pferd in die Zügel und zwang den Wagen zur Umkehr. Der Reiſende wurde inſultiert. Unter den Demonſtranten befanden ſich angeſehene Bürger von Trient.

Aeußerungen der polniſchen Preſſe.

Die polniſchen Blätter Galiziens veröffentlichen Artikel über die Vorgänge in Perſen und Calliano, in welchen die polniſchen Abgeordneten aufgefordert werden, an die öſterreichiſche Regierung das Verlangen zu ſtellen, das Profeſſor Edgar Meyer und andere preußiſche Agitatoren, welche mit ihrer Propaganda die friedliche Be - völkerung im Trienter Gebiet beunruhigen, ausgewieſen werden. Die Polen fordern die Ausweiſungeu als Repreſſalien gegen die häufigen Ausweiſungen polniſcher Bürger aus Preußen.

Hundstagsphantaſien.

Bezüglich einer Petersburger Meldung der Times , daß die öſterreichiſche Diplomatie ſeit einiger Zeit bemüht ſei, ein neues Dreikaiſerbündnis zu gründen, deſſen Zweck darin beſtehe, für die Dreikaiſermächte das Monopol eines politiſchen Einfluſſes im nahen Orient zu be - gründen, bemerkt man an hieſiger unterrichteter Stelle, dieſer Artikel der Times werde am beſten durch die Tatſache widerlegt, daß König Eduard binnen kurzem mit Kaiſer Franz Joſeph in Iſchl zuſammenkommen und daß bei dieſer Gelegenheit auch Baron Aehrenthal und der engliſche Staatsſekretär Sir Charles Hardinge anweſend ſein werden. Es iſt zweifellos, daß bei dieſer Gelegenheit über die Zuſtände auf dem Balkan bezw. über die weitere Reform - aktion geſprochen werden wird, aber man kann mit Sicherheit annehmen, daß die Beſprechungen ſich in derſelben Linie bewegen, die Sir Edward Grey im engliſchen Unterhauſe gezogen hat und wie ſie in den Anſchauungen Oeſtecreich - Ungarns längſt feſtſtehen. Schon daraus geht hervor, daß die Aeußerungen der Times jeder Begründung entbehren.

Der polniſche Schulkampf in Preußen.

Der Kampf der Polen in öſtlichen Provinzen Preußens gegen die deutſche Schule ſcheint vor einer neuen Auflage zu ſtehen. Der Streik der Schulkinder iſt bekanntlich mißglückt,und nun predigen die polniſchen Organe der Boykott gegen die deutſchen Lehrer. Die preußiſchen Polen können bei ihrem Kampfe um ihre Sprache gewiß der Sympathie aller Billig - denkenden ſicher ſein; alles Mitgefühl mit einem unterdrückten Volke kann aber die Ablehnung von Kampfesmitteln ſolcher Art, wie das jetzt vorgeſchlagene, nicht ausſchließen. Das ſind Gewaltmaßregeln, die naturgemäß den behördlichen Druck nur erhöhen müſſen und ein Kompromiß, das vielleicht doch noch gefunden werden könnte, unmöglich machen. Uebrigens ſchaffen Märtyrer erfahrungsgemäß nur der Sache Freunde, für die ſie leiden. Es iſt daher unklug von den preußiſchen Polen, die deutſchen Lehrer zu Märtyrern zu ſtempeln. Dazu wird berichtet:

Die Gazeta Grudziadzka ſchreibt: Ueberall dort, wo der deutſche Religionsunterricht eingeführt iſt, wo die Eltern und Kindern darunter zu leiden hatten und haben, dort müßten den Lehrer jede Hilfe verſagt werden, jede, auch die allerkleinſte Gefälligkeit. Solch ein Lehrer muß als unſer allergrößter Feind behandelt werden; man muß ihn fühlen laſſen, daß das polniſche Volk ihm jede Unterſtützung verſagt. Es geht uns auch darum, den Lehrern zu erkennen zu geben, wie das polniſche Volk die - jenigen zu ſtrafen verſteht, die ihm und ſeinen Kindern Unrecht zufügen. Das polniſche Volk muß einem ſolchen Lehrer das Leben verſauern, ihm Leiden verſchiedener Art bereiten, ſo daß er bei Nacht und Nebel aus dem Dorfe ausrückt. Jeden andern, der ſolchem Lehrer beiſteht und Hilfe leiſtet, ſieh, o polniſches Volk, als Verräter, als Aus - wurf der Geſamtheit an.

Aus Rußland.

Das Kronſtädter Komplott.

(Tei. d. Cz. Allg. Ztg. )

Durch den Spruch des Kriegsgerichtes in Angelegenheit der Kronſtädter revolutionären Organiſation wurden 21 Angeklagte zu Zwangsarbeit von 4 bis 8 Jahren, ein Student zu 2 Jahren Feſtung und ein Marinearzt zur Deportation verurteilt; ein Student und eine Bäuerin wurden freigeſprochen.

Die neue Reichsduma.

Trotz der unklaren politiſchen Lage kann man ſchon jetzt, wenigſtens einigermaßen, die Aus - ſichten für die Zuſammenſetzung der kommenden Reichsdnma beurteilen. Miniſterpräſident Stolypin wandte ſich wiederholt direkt an alle Gouverneure mit dem Erſuchen, ihm mitzu - teilen, welches Reſultat in dem betreffenden Gouvernements erzielt werden könne, wenn das neue Wahlrecht ſtrikte durch - geführt wird. Nun erhielt Stolypin von den Gouverneuren Antworten, von denen die meiſten die Behauptung enthalten, daß abſolut kein Grund vorhanden ſei, den Ausgang der neuen Wahlen lediglich in dem von der ruſſiſchen Re - gierung gewünſchten Sinne zu erwarten. Einige Gouverneure haben die Hoffnung ausgeſprochen, daß es bei milderem Vorgehen ſeitens der ruſſiſchen Regierung und bei einer ge - nügenden Propagandatätigkeit der Regierungskommiſſäre, wie bei einem vernünftigen Vorgehen der ruſſiſchen Adminiſtration doch möglich ſein wird, ruhige und ſelbſtbewußte Elemente für die neue Reichsduma in dem betreffenden Gouvernement durchzuſetzen.

Die Vorgänge in Marokko.

Die nächſten Schritte Frankreichs und Spaniens in Marokko werden in der Entſendung beträchtlicher Streitkräfte

Gerade, als der Straßenbahnwagen anhalten w[o]llte, weil er nicht weiter konnte, bewegten ſich die Gäule, die das Klingel - zeichen gehört hatten, inſtinktiv aus eigenem Antrieb vorwärts. Wütend verſuchte der Bierkutſcher, ſie zurückzutreiben, aber ſchon fuhr die Elektriſche über den frei gewordenen Raum, und ihr Führer lachte.

Das war wie Feuer auf Pulver.

Alle Anweſenden ſympatiſierten mit den Streikern. Keine ſollte ſich unterſtehen, über ſie zu lachen. Mit wildem Toben raſten ſie hinter dem Wagen her und umſtellten ihn.

Schnell, rief der Fahrer dem Mädchen zu, verſtecken Sie ſich, ſie werfen!

Annie kauerte bereits zwiſchen den Sitzen nieder.

Ueber ihr krachte etwas, und ein Stein fiel auf ihren Rock. Sie ſtrich ſich die Glasſplitter aus dem Haar und kroch näher zu dem Fahrer heran. Ein Ei kam durch die Luft geflogen und zerſchellte an ſeiner Mütze. Nur rückweiſe kam der Wagen vorwärts.

Der Schaffner hatte ſich flach hinter ihr auf den Boden gelegt und ſeinen Kopf unter einem Sitz verborgen. Es kam ihr plötzlich erbärmllch vor, daß ſie den Mann da draußen ganz allein kämpfen ließ. Hunderte von Menſchen umringten ihn, ſie konnte ihre Geſichter ſehen, wenn ſie die Augen zum Fenſter hob.

Jetzt ſtieß der Fahrer einen Strolch hinunter, der auf - ſpringen wollte; der Kerl ſtürzte ab. Wilderes Geſchrei ertönte, und ein anderer Stein, größer als der vorherige, fiel neben ihr nieder.

Er hatte den Führer mitten zwiſchen den Augen getroffen.

Sie ſah ſeine Hände am Rad beben und das rote Blut aus dem Munde fließen. Da vergaß ſie ihre Furcht vergaß alles, außer daß ein Menſch in Gefahr war.

Sie ſprang auf und hinaus, zog den Verletzten ſo unge -ſtüm hinter ſich, daß er zuſammengekauert zu Boden ſank, und trat an ſeine Stelle. Ihre Hände lagen auf dem Rad wie kurz vorher die ſeinigen, ihre Röcke bedeckten ihn teil - weiſe vor der wütenden Menge.

Vor Ueberraſchung verhielt ſich der Mob einige Sekunden ſchweigſam, und ſie wußte, was dieſes Schweigen wert war.

Aus dem Weg dort, rief ſie mit ihrer hohen Mädchen - ſtimme, die laut über den Platz ſchallte. Aus dem Weg, und laßt den Wagen weiterfahren. Feiglinge Ihr Feig - linge ſo viele gegen einen! Fort, oder ich überfahre Euch! Ich warne Euch! Ich tue es! Ich habe die Kraft und ich benutze ſie. Geht, geht, geht! Und ihr Abſatz ſtieß ſcharf auf die Klingel, deren warnendes Signal alle ſo gut kannten.

Es ſchien ſie aus ihrer Erſtarrung zu wecken.

Halt’s Maul! ſchrie eine Stimme. Es iſt nur ein Mädel, Genoſſen! Laßt Euch nichts ins Bockshorn jagen!

Ein Stein ſauſte dicht an ihrem Kopſ vorüber. Sie ſtand unbeweglich da.

Fort, fort, rief ſie noch einmal. Wenn einer zu Schaden kommt, trifft mich keine Schuld!

Und ohne ein weiteres Wort drehte ſie das Rad herum, lockerte die Bremſe, und der große Wagen ſprang mit einem Satz vorwärts. Heulend und fluchend wich die Menge zurück.

Sie ſah, daß ein paar Leute fielen, aber keiner kam unter die Räder. Finſter ſtand ſie auf ihrem Poſten, die Augen geradeaus gerichtet, ſelbſt, als der Marktplatz ſchon weit hinter ihr lag und das Lärmen der Maſſen nur noch dumpf zu ihr herüberklang.

Nicht hinter ſich wagte ſie zu blicken. Wenn der Fahrer nun tot war? Der Wagen flog ſurrend über die Schienen. Erregte Zurufe tönten an ihr Ohr, aber ſie raſte weiter. Hilfe wollte ſie herbeiholen, Hilfe von ihrer Zeitung.

Vor der Redaktion war eine Halteſtelle. An die anderenLinien hatte ſie gar nicht gedacht, und nur wie durch ein Wunder war ein Zuſammenſtoß vermieden worden.

Nun ſing ſie an zu ſchluchzen und Tränen traten ihr in die Augen. Als ſie ſie auf ihren Händen fühlte, erinnerte ſie ſich plötzlich an die Blutstropfen, die auf die kräftigen Finger des Fahrers gefallen waren, und ein Zittern überlief ihren Körper.

Da hörte ſie ihren Namen rufen und ſah jemand neben dem Wagen herlaufen.

Mechaniſch drehte ſie an der Bremsvorrichtung, die Fahrgeſchwindigkeit verringerte ſich zuſehends, und im Augen - blick, wo ſich Stahl keuchend und atemlos an ihre Seite ſchwang, hielt ſie mit einem Ruck an.

Fräulein Meiſter, Annie, ſtammelte er, um Himmels - willen, was iſt geſchehen? Sind Sie verwundet?

Statt aller Antwort deutete ſie auf den wimmernden Mann, zu ihren Füßen.

Sie ſie wollten ihn töten, ſagte ſie mit ſchriller Stimme, und ich ſprang für ihn ein. Das iſt alles. Dann als ſie Lautens bleiches, verängſtigtes Antlitz vor ſich auf - tauchen ſah, raffte ſie ihre letzte Kraft zuſammen, richtete ſich ſtolz auf und reichte ihm die kleine, zerknitterte Photographie.

Hier iſt das Bild, Herr Lauten, murmelte ſie beinahe unverſtändlich, die Geſchichte dazu werde ich werde ich heute . Sie wankte und fiel Stahl bewußtlos in die Arme, der ſie zärtlich emporhob und in das Redaktions gebäude trug.

Nun? konnte er ſich nicht enthalten den Freund zu fragen, während er das Mädchen ſanft auf ein Sofa gleiten ließ, nun, Walter, wer hat recht gehabt?

Du, erwiderte der andere zögernd, und ſein Blick weilte mit ſeltſamem Ausdruck auf der langſam wieder Er - wachenden, Du haſt ſie beſſer erkannt als ich, wahre Dir Dein Glück!

36. Auguſt 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

beſtehen, die die Stadt Caſablanca beſetzen ſollen. Zugleich verſammelt ſich ein anſehnliches franzöſiſch-ſpaniſches Kriegs - geſchwader vor Caſablanca. Die Truppen ſollen nach den Erklärungen eines franzöſiſchen Miniſters ſo lange dort ver - bleiben, bis die Banden, die die franzöſiſchen, ſpaniſchen und italieniſchen Arbeiter niedergemetzelt haben, unſchädlich gemacht worden ſind . Die handelnden Mächte bemühen ſich zugleich, darzulegen, daß ſie ſich bei dieſen militäriſchen Vor - kehrungeu der Verpflichtungen bewußt ſeien, die ihnen der Algeciras-Vertrag auferlegt. Dieſer Vertrag enthält als leitende Grundſätze drei Punkte: die Souveränität des Sultans, die Unverſehrtheit ſeiner Staaten und die Gleichheit der Be - handlung aller Staaten in wirtſchaftlicher Beziehung. Das jetzige ſpaniſch-franzöſiſche Einſchreiten wird nur inſofern durch den Algeciras-Vertrag eingeſchränkt, als die beiden Mächte ver - pflichtet ſind, obige drei Grundſätze aufrecht zu erhalten. Die Haltung der von den letzten Geſchehniſſen in Caſablanca nicht betroffenen Mächte wird zunächſt eine abwartende ſein. Wenn auch dem marokkaniſchen Gouverneur in Caſablanca viel Schuld an den Zuſtänden zuzuſchreiben iſt, ſo hätte doch gerade die Ausführung der Hafenarbeiten eine vorherige Organiſation der Polizei zum Schutz dieſer Arbeiten erfordert. Daß Frankreich und Spanien das nicht getan haben, iſt um ſo verwunderlicher, als ihnen von den anderen Mächten irgend welche Schwierigkeiten hierbei nicht in den Weg gelegt wurden. Heute liegen folgende Nachrichten vor:

Die franzöſiſch-ſpaniſche Aktion.

Es verlautet aus zuverläſſiger Quelle, daß Caſablanca in ſpäteſtensacht Tagen von franzöſiſch-ſpaniſchen Streitkräften beſetzt werden ſoll. Die franzöſiſchen Truppen, ungefähr 3000 Mann, worunter 400 Reiter, werden unter dem Befehl eines Generals ſtehen, der ſich über alle Operationen mit dem Kommandeur der ſpaniſchen Truppen verſtändigen wird. Sämtliche Stadt - tore werden ſtarke Bewachung erhalten. Die Rädelsführer werden ſofort feſtgenommen, die vom Lande in Caſablanca eingedrungenen Beduinen zwangsweiſe entfernt und die Hafen - arbeiten unter militäriſchem Schutze fortgeſetzt werden. Die Beſetzung Caſablancas und einiger anderer Hafenorte wird vorausſichtlich von längerer Dauer ſein.

(Tel. d. Cz. Allg. Ztg.)

Zwei Kreuzer und ein Transportdampfer ſind heute nach Marokko abgegangen. Drei Krenzer gehen heute nachts nach Marokko ab.

Die Opfer der Metzeleien.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, ſind bei den Metzeleien in Caſablanca 13 Perſonen getötet worden. Darunter befinden ſich auch 3 Italiener.

Panik in Caſablanka.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

In Caſablanca herrſcht große Panik. Alle Europäer verlaſſen die Stadt.

Bunte Chronik.

Schweres Eiſenbahnunglück. Ein Perſonenzug ins Waſſer geſtürzt.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Die Lokomotive des nach Poitiers gehenden Zuges entgleiſte auf der Brücke bei Pondodece und ſtürzte mit dem Tender, dem Laſtwagen und einem Perſonenwagen dritter Klaſſe in die Loire. 40 Perſonen werden vermißt. 13 Leichen wurden geborgen.

Die Standard-Oil-Company.

Die Standard-Oil-Company will gegen das Erkenntnis, durch welches ſie zu einer Geldſtrafe von 29,240.000 Dollars (150 Millionen Kronen) verurteilt wird, Berufung einlegen.

Ein Anſchlag gegen ein franzöſiſches Kriegsſchiff.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

An Bord des Kreuzers Bouvet brach in der Nähe der Pulver - kammer ein Brand aus, welcher noch rechtzeitig erſtickt wurde. An der Brandſtelle wurden zwei mit Oel ge - tränkte Kleidungsſtücke gefunden. Es wurde eine Unterſuchung eingeleitet.

Die Lage in Belfaſt.

(Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Wegen wiederholter Angriffe auf Fuhrleute haben die Behörden be - ſchloſſen, von Montag ab Militär in den Straßen patrouillieren zu laſſen, um die Laſtwagen vor Angriffen zu ſchützen. Abends griff der Mob einen Polizeitransſportragen an und verſuchte, einen Gefangenen zu befreien. Die Polizei - begleitmannſchaft wurde zuerſt zurückgetrieben, konnte aber nach dem Anlangen einer Verſtärkung, indem ſie vonihren Knüppeln Gebrauch machte, die angeſammelte Menſchen - menge auseinander treiben, wobei Verletzungen vorkamen. Eine Lowry, die keine Bedeckungsmannſchaft hatte, wurde in Brand geſteckt und die Ladung in den Fluß geworfen.

[Erdbeben].

Aus Moſtar (Herzegowina) wird gemeldet: Am Donnerſtag abend 11 Uhr hat hier ein heftiges Erd - beben von 10 Sekunden Dauer ſtattgefunden. Die Bewohner verließen in panikartigem Schrecken ihre Wohnungen, zahl - reiche Häuſer weiſen Sprünge auf, Dächer und Rauchfänge ſind eingeſtürzt. Das Erdbeben erfolgte bei tropiſcher Hitze und war von unterirdiſchem Rollen begleitet. Eine halbe Stunde ſpäter wurde in Sarajewo ein weniger heftiger Stoß verſpürt.

[Schwerer Automobilunfall].

Ein ſchwerer Unfall beim Kriterium von Frankreich das bei einer Fahrt Paris Clermont Ferrand die Dauerhaftigkeit der beteiligten Kraftwagen dartun ſollte, hält gegenwärtig die Gemüter in Frankreich in Aufregung. Während der zweiten Etappe ließen manche Teilnehmer die ſtrenge Vorſchrift, ein gemäßigtes Tempo auf den Landſtraßen einzuhalten, außer acht. In - folgedeſſen ereigneten ſich zwiſchen Clermong-Ferrand und Bordeaux mehrere ſehr ernſte Unfälle. Die Kunde von ihnen drang nach Bordeaux, wo man ſogar von zehn Toten ſprach. Zwei Journaliſten, Renee Herbert von der Gironde und Amigues von der Franze , wollten im Automobil die Stätte des ernſteſten Unfalles erreichen, um dem Gerücht auf den Grund zu gehen. Ihr Wagen kollidierte mit einem anderen, wobei die Journaliſten und ihre beiden Chauffeure lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die drei Inſaſſen des anderen Kraftwagens wurden ſofort getötet; die Chauffeure ſtarben kurz darauf. Wie aus Bordeaux telegraphiert wird, befindet ſich unter den fünf Getöteten Mr. Roulier, der Hauptagent der Automobilfirma Peugeot. Roulier und die beiden Journaliſten kamen unter den Regina-Dixi-Wagen, mit dem das Peuge - otſche Gefährt zuſammenſtieß. Journaliſt Amigues liegt im Sterben.

[Der Fernwecker.]

Ein gar launiges Poſtkurioſum wird der Bresl. Morgenztg. aus ihrem Leſerkreiſe mit - geteilt. In München, meinem ehemaligen Wohnſitze , ſo erzählt die Zuſchrift, war ich auch Inhaber eines königlich - bayeriſchen Telephonanrufs. Wie bei uns in Preußen, wird auch im ſchönen Bayerlande die telephoniſche Verbindung durch Damen hergeſtellt. Ganz im Gegenſatz zu Breslau ſtand ich mit den Münchener Telephonfräulein auf einem ziemlich freundſchaftlichen drahtlichen Verkehrfuße. Eines Nachts langte ich ich glaube, ich war kurz vorher im Hofbräuhauſe zu etwas ſpäter Stunde zu Hauſe an. Am nächſten Morgen ſollte ich um fünf Uhr früh eine Reiſe antreten. Mich nieder - legen und erſt in ſpäter Mittagſtunde erwachen, wäre ich kenne mich darin ſehr genau eine feſtſtehende Tatſache geweſen. Eine Weckuhr nannte ich auch nicht mein eigen. Da kam ich auf eine kühne Idee: das königlich-bayeriſche Fern - ſprechamt muß mir aus der Verlegenheit helfen. Ich hob die Hörer ab. Das Fräulein, vom Amt meldete ſich: Hier Amt! Ach mein liebes Fräulein ( liebes betonte ich nach - drücklich) hätten Sie nicht die Güte, mich um 5 Uhr tele - phoniſch zu wecken, ich muß dringend verreiſen! Ich hörte ein luſtiges Lachen. Na ich werde mal ſo gut ſein, ſchlafen Sie wohl! Punkt 5 Uhr ſchnarrte das Telephon mit einer Vehemenz, als ob nicht ein in ſchweren Schlaf Verfallener, ſondern ein Toter geweckt werden ſollte. Ich ſprang aus dem Bette und lief an den Fernſprecher. Fünf Uhr, Aufſtehen! tönte es mir luſtig entgegen. Ich war ent - zückt und gab meinen Gefühlen in beredten Worten Ausdruck. Doch das königlich-bayeriſche Telephonfräulein ſchnitt mir das Wort vom Munde ab, indem ſie meinte: Bitte keine Beamtenbeleidigung ...

[Eineunangenehme Erinnerung].

Aus Temes - var wird dem N. Wc. Tagebl. geſchrieben: Schon lange iſt die hiſtoriſche Inſchrift am Giebel unſeres Stadthauſes gewiſſen Kreiſen ein Dorn im Auge. Immer wieder wurde verlangt, daß ſie entfernt werde, da ſie einen ſtaatsrechtlichen Irrtum enthalte. Jetzt endlich iſt ſie gefallen, vor einigen Tagen hat man ſie in aller Stille übertüncht. Es iſt aber wohl von Intereſſe, daß ihr Wortlaut feſtgehalten werde, ehe er aus dem Gedächtnis der Zeitgenoſſen ſchwindet. Zum Verſtändnis der Innſchrift ſei folgendes vorausgeſchickt: Am 17. Oktober 1716 eroberte Prinz Eugen die Feſtung Temes - var, die etwa 170 Jahre im Beſitze der Türken war. Später wurde General Mercy zum Koloniſator des ganzen Banats ernannt und er ſchuf aus dem Türkenneſte eine ſchöne neue Stadt, eine kaiſerliche Feſtung. Dieſe Stadt aber erhielt zum ewigen Gedächtnis ein Wappen, das ein Tor darſtellt, welche in eine paliſadierten Türkenwall führt. Dieſes Wappen wurde in Reliefausführung am Giebel des Temes - varer Stadthauſes abgebildet und auf beiden Seiten prangte über hundert Jahre die lateiniſche Inſchrift, die jetzt gefallen iſt. Sie lautet in deutſcher Ueberſetzung:

  • Was geweſen ich einſt, das ſoll dies Zeichen dich lehren. Rings auf türkiſche Art ſiehſt du die Wälle erbaut,
  • Die mit des Kaiſers Heeren Prinz Eugen überſtiegen. Stolz prangt heute der Wall, Mercys vollendeter Bau.
  • Mögen die Himmliſchen mir bis ans Ende der Zeiten beſcheren, Dies mein heutiges Glück, das ich ſo lange erſehnt,
  • Daß ich mich freue, ſo lang der erhabene Adler mich ſchirmt, Du

Herrliches Oeſterreich, unſere Fluren beherrſchſt.

Dieſe Inſchrift iſt nicht mehr, ſie mußte ausgetilgt werden, da man in Ungarn nicht gern daran erinnert wird, was man Oeſterreich zu danken hat.

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Adminiſtration der Czernowitzer Allg. Zeitung

Czernowitzer Angelegenheiten.

Sektion Bukowina des Bundes der öſterreichiſchen Induſtriellen.

Der vom Referenten Advokat Dr. Fein der Sektion Bukowina in der Sitzung vom 21. v. M. vorgelegte Bericht, über ſeine Tätigkeit im abgelaufenen Jahre, den wir in der letzten Sonntagsnummer erwähnt haben, beſagt:

Die Sektionsleitung iſt durch die Zentrale in die Lage gekommen im vorigen Jahre über Beſchwerde der Bukowiner Müller dahin zu wirken, daß dem empfindlichen Waggon - mangel abgeholfen werde. Sie hat ferner bei der Er - neurung des Handelsvertrages mit der Schweiz und mit Rußland den Wünſchen der Bukowiner Induſtriellen Rechnung getragen und insbeſondere bei letzterem durch Er - ſtattung eines über Erſuchen der Bukowiner Handelskammer erſtatteten ausführlichen Gutachtens bezüglich der Zollſätze bei Rundholz die Intereſſen der Bukowiner Induſtrie wirkſam zu vertreten verſucht. Auch in Fragen, welche einzelne Inter - eſſengruppen tangierten, ſo der Bierinduſtriellen der Bukowina, wegen Einflußnahme auf Herabſetzung des Exportzolles auf Malz nach Rumänien; einer Anzahl von Holzhändlern in Wiznitz, welche ſich an die Sektion wegen A[u]fhebung gewiſſer behindernder chikanöſen Zollmanipulationen an der ruſſiſchen Grenze gewendet haben, endlich des Vereines der landwirtſchaftlichen Spiritus-Induſtriellen, welcher die Sektion Bukowina angegangen hat, für eine Verlängerung der für Spiritus gewährten Refaktie bis Ende Auguſt vorigen Jahres einzutreten, hat ſich die Sektionsleitung in ausführlichen Memoranden an die Zentrale gewendet und hat dieſelbe nach Maßgabe der Verhältniſſe bereitwilligſt ihren großen Einfluß geltend gemacht, um den geäußerten Wünſchen tunlichſt zu ent[ſpr]echen. In allen jenen Fällen, in welchen ſich einzelne Induſtriellen an die Sektion gewendet haben, um Abhilfe gegen Uebelſtände zu ſuchen, iſt ſofort das Nötige ver - anlaßt worden und erwähnt wird nur beiſpielsweiſe, daß über unſere Intervention die den Sägebeſitzer A. C. in Dornawatra ſchwer ſchädigende Einſtellung ſeiner Säge über Intervention der Bundeszentrale aufgehoben wurde; ebenſo haben wir über Erſuchen unſeres Vorſtandsmitgliedes Herrn M. Zentner gegen das ungerechte Vorgehen des Bezirkshauptmannes in Sokal, direkt und durch die Zentrale Beſchwerde erhoben und iſt weiters über Beſchwerde unſerer Mitglieder Herrn J. H. und F. W. wegen ungerechter Be[-]meſſung der Unfallsverſicherungsbeiträge in ihren Betrieben - durch direkte Intervention unſeres Referenten bei der Landes -, regierung Ausſicht auf Sanierung vorhanden.

Ebenſo hat der perſönliche Eingriff der Sektion die ſeinerzeit gerügten Uebelſtände bei der hieſigen Frachtenkaſſe zur ſofortigen Abhilfe dieſes Uebelſtandes geführt. Die Sektionsleitung hat des Fernern teils aus eigener Initiative teils über Veranlaſſung der Bukowiner Handels - und Gewerbe - kammer, welche in dankeswerter Weiſe bei ſich darbietenden Anläſſen die Intervention der Sektion anregt, in allen die Induſtrie betreffenden Fragen das Ihrige zur günſtigen Löſung beigetragen. So haben wir uns anläßlich der Er - höhung der Telephon und Portogebühren dem Proteſte der Zentrale in energiſcher Weiſe angeſchloſſen, ohne leider einen Erfolg verzeichnen zu können, ebenſo hat die Sektionsleitung in der Frage der Errichtung einer Handels - akademie ſich für die Erfüllung dieſes lebhaften Wunſches des Landes warm eingeſetzt und den in dieſer Sache in Wien weilenden Herrn Handelskammerpräſidenten, kaiſerlichen Rat Langenhan mit der Vertretung der diesfälligen Wünſche der Sektion betraut, welcher Miſſion ſich der genannte Herr in überaus zuvorkommender Weiſe unterzogen hat. Auch in der Frage der Schnellzugsanſchlüſſe von reſpektive nach Itzkany ab 1. Mai 1907 an das neu eingeführte Schnellzugspaar hat die Sektion Stellung genommen, und würde über Initiative des Obmannes der Sektion, Herrn Baurat Gregor von Seite der Vertreter des Eiſenbahn - miniſteriums die ſtrikte Erklärung abgegeben, daß im Jahre 1908 an den neu kreierten Eilzug von Lemberg Wien auch ein Anſchluß von Czernowitz bis an die Reichsgrenze kreiert werden wird. Von größeren ſelbſtändigen Aktionen der Sektion wären hervorzuheben: Die Petition an das Herren - haus des öſterreichiſchen Reichsrates wegen Faſſung der §§ 37 und 38 a der Gewerbenovelle und die Abfaſſung eines er - ſchöpfenden Memorandums, welches die Wünſche der Bukowiner Induſtriellen zum Ausdrucke brachte und dem in unſerem Kronlande im Herbſte v. J. weilenden Eiſenbahnminiſter Exzellenz Derſchatta von einer Abordnung der Sektion perſönlich überreicht wurde. Ebenſo hatte der Referent der Sektion über Wunſch der Zentrale in Wien Anlaß, wegen4Czernowitzer Allgemeine Zeitung 6. Auguſt 1907Vergebung des Elektrizitätswerkes in Suczawa an eine öſterr. Firma an Stelle der in Ausſicht genommenen ungariſchen Geſellſchaft mit Erfolg zu intervenieren.

Soweit es tunlich iſt und die beſchränkten Mittel der Sektion es ermöglichten, hat dieſelbe ihre Mitglieder von allen wichtigen die Juduſtrie betreffenden Aktionen durch Zirkulare in Kenntnis geſetzt und ihre Mitwirkung erbeten, ſo bei verſchiedenen Tarifangelegenheiten, Arbeitsvergebung und Handelskonventionen betreffenden Fragen. In zwei großen die Bundeszentrale in Wien bewegenden Angelegen - heiten und zwar der Schaffung von Arbeits - geberverbänden und die abgelaufene Reichsratswahlen betreffend, konnte allerdings die Sektionsleitung auf Grund wiederholter Sitzungsbeſchlüſſe nicht im Sinne der Bundesleitung tätig ſein. Die Frage der Arbeitsgeberverbände iſt für ſie nicht aktuell um die Ver - ſchärfung der Gegenſätze zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit - nehmer ſpeziell in unſerem Lande tunlichſt zu vermeiden. Auch eine Anteilnahme der Sektion an den abgelaufenen Reichs - ratswahlen hat ſich mit Rückſicht auf die politiſche Kon - ſtellation in der Bukowina als durchaus unzuläſſig erwieſen und hat die Erfahrung gelehrt, daß ſelbſt in den Induſtrie - zentren des Weſtens nach dieſer Richtung trotz zielbewußter Aktion und der großen hiefür aufgewendeten Fonds kein Erfolg zu erzielen war. Die Sektionsleitung war ſtets bemüht, an ſie geſtellten Anforderungen in ihren zahlreichen Vorſtands - ſitzungen, ſowie durch direktes Eingreifen des Obmannes Herrn Baurat Gregor, ſomie des Referenten gerecht zu werden und war auch die direkte Einflußnahme der Sektion bei den Lokalbehörden, wie mit Genugtuung konſtatiert werden kann, jederzeit von Erfolg begleitet und bleibt nur zu wünſchen, daß unſere einheimiſchen Induſtriellen Gelegenheit nehmen mögen, ſich der Sektion in allen vorkommenden Fällen öfters zu bedienen, als es leider bisher der Fall geweſen iſt.

Polizeiliche Statiſtik.

Ueber die Tätigkeit der Sicherheitswache im I. Halbjahre 1907 hat uns die Polizeidirektion einige ſtatiſtiſche Daten zur Verfügung geſtellt, die vielfach auch für die Oeffentlichkeit inter - eſſant ſind, und die wir daher unſeren Leſern im Nachſtehenden mitteilen.

Im abgelaufenen Halbjahre 1907, wurden von der Sicherheitswach 1579 Arretierungen vorgenommen und 3713 ſchriftliche Meldungen und Anzeigen erſtattet. Von dieſen Amts - handlungen erfolgten wegen: Majeſtätsbeleidigung 1, öffentlicher Gewalttätigkeit 59, Kindesmord 1, leichter und ſchwerer körper - licher Beſchädigung 68, boshafter Beſchädigung fremden Eigen - tums 68, gefährlicher Drohung 28, Diebſtählen 355, Betrug und Veruntreuung 49, Fundverheimlichung 3, Einmengung in Amts - handlungen 35, Wachebeleidigung 30, Uebertretung des Waffen - patentes 10, Vagabondage 132, Kuppelei 2, Entführung 2, Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit 1, geheimer Proſtitution 1, Reverſion 26, Bettlens 67, Deſertion 1, Verwendung Un - mündiger als Kutſcher 15, aufſichtloſen Fuhrwerkes 136, Schnellfahrens 135, Vernachläſſigung bösartiger Hunde 46, Betretens feuergefährlicher Orte mit offenem Lichte 3, Fenſter - putzens ohne Sicherheitsgürtel 3, Tierquälerei 272, Ueber - tretung der Fiakerordnung 291, Uebertretung der Fahrordnung 87, Uebertretung des Hauſierpatentes 27, Uebertretung der Ge - werbeordnung 9, Uebertretung der Sperrſtundenvorſchriften 136, Uebertretung der Sonntagsruhevorſchriften 420, Paſſagever - ſtellung 112, Nichtbeſtreuung der Trottoire 199, Nichtabſchlagen der Eiszapfen 3, Uebertretung des Vogelſchutzgeſetzes 12, Nicht - abraupung der Obſtbäume 363, Exzeſſes 323, nächtlicher Ruhe - ſtörung 36, polizeiwidrigen Verhaltens 200, Nichtfolgeleiſtung 47, Veranſtaltung von Muſikproduktionen ohne Lizenz 9.

Zur Ausweisleiſtung wurden 87 verdächtige In - dividuen angehalten. Vorführungen über Befehl, dann auf Grund der Beſchreibungen im Polizeianzeiger kamen in 107 Fällen vor. Anzeigen über Funde und Verluſte wurden in 19 Fällen entgegen genommen. Die Beanſtängungen von Tierquälerei, deren Zahl 272 betrug, waren auf die einzelnen Wachſtuben verteilt, hauptſächlich am Wachzimmer Bahnhof und zwar in 106 Fällen wahrzunehmen, während die Wachpoſten Polizei - direktion und Ringplatz mit 57 reſpektive 80 Fällen folgen, was ſich aus der Natur der örtlichen Verhältniſſe ergibt. Die 291 Arretierungen und Anzeigen von Fiakern erfolgen zumeiſt wegen unbefugter Aufſtellung, Stoppelns, (Herumhauſierens mit den Wagen auf den Straßen und Beläſtigung der Paſſanten), wie auch insbeſondere wegen Taxüberſchreitungen und ungeſtümen Benehmens gegen die Fahrgäſte.

Von den obausgewieſenen 403 Beanſtändungen wegen Trunkenheit weiſen die Wachpoſten Polizeidirektion reſpektive Ringplatz, 129 reſpektive 123 Fälle als Höchſtziffern aus, woraus ſich ergibt, daß hier nicht nur am meiſten Alkohol vertilgt wird, ſondern auch die meiſten Schänken ſich befinden. Unter den 26 Revertenten befanden ſich oft abgeſtrafte Verbrecher, denen auch große Diebſtähle nachgewieſen werden konnten und die nun für längere Zeit unſchädlich gemacht ſind. Die 132 Be - anſtändungen wegen Vagabondage bedeuten inſoferne einen Fortſchritt zum Beſſern, als der größte Teil der Vaganten auswärts zuſtändige Individuen waren, die als nicht nach Czernowitz gehörig abgeſchoben werden konnten, wodurch die Stadt von vielen Elementen, die ſubſiſtenz - und beſtimmungslos herumzogen und daher eigentumsgefährlich ſchienen, geſäubert wurde. Die Zahl 420 der Beanſtändungen wegen Nichtein - haltung der Sonntagsruhevorſchriften ſpricht deutlich für die Berechtigung der bezüglichen Klagen der Handelsangeſtellten. Die 12 wegen Uebertretung des Vogelſchulgeſetzes beanſtändeten Perſonen ſind hauptſächlich in Roſch und Klokuczka zu ſuchen und iſt dieſen profeſſionellen Frevlern durch Abnahme der Fangapparate und Erſtattung der Anzeige an den Stadtmagiſtrat das Handwerk ſo ziemlich gelegt worden. Bei Selbſtmorden und Selbſtmordverſuchen intervenierte die Sicherheitswache in 6 Fällen, und gelang es einem Wachmanne durch beſonnenes und raſches Eingreifen einen Selbſtmord zu verhindern. Wegen Irrſinnsverdachtes wurden 23 Perſonen angehalten. In 72 Fällen wurde von der Sicherheitswache verunglückten Perſonendirekt und außerdem bei plötzlichen Erkrankungen auf der Straße, bei Unfällen cꝛ. 48 Perſonen indirekte erſte Hilfe geleiſtet.

Auch dem namentlich in den Vorſtädten vorkommenden Betreten feuergefährlicher Orte mit offenem Licht wurde ſeitens der Sicherheitswache die gebotene Aufmerkſamkeit zugewendet und, wie erwähnt, in drei Fällen Uebertretungen des bezüglichen ſtrafgeſetzlichen Verbotes wahrgenommen, worüber dem Gerichte die Anzeige erſtattet wurde. Durch nachſichtsloſe Beanſtändung ſolcher Kontraventionen dürfte dieſem Unfuge, der bereits auf ein Minium beſchränkt wurde, hoffentlich bald vollends geſteuert werden. Bei Bränden intervenierte die Sicherheitswache in 69 Fällen, wobei ſie vielfach bis zum Eintreffen der Feuerwehr ſich beſtimmend am Rettungswerk beteiligte. Streitſchlich - tungen kamen durch die Sicherheitswache in 389 Fällen vor, wovon allein 209 Fälle auf den Wachpoſten Bahnhof und 119 auf das Wachzimmer Ringplatz entfallen. Vom aktuellem Intereſſe ſind 109 Wahrnehmungsmeldungen, die ſich mit ver - ſchiedenen öffentlichen Mißſtänden beſchäftigen und 316 ſchrift - liche Meldungen, die ſpeziell den Czernowitzer Straßengebrechen gewidmet waren. Die 59 Fälle öffentlicher Gewalttätigkeit fallen größtenteils in die Zeit der Reichsratswahlen. Wegen Ueber - tretungen des Wahlſchutzgeſetzes wurden 30 Arretierungen vor - genommen. Außerdem wurden während der Reichsratswahlen 38 Perſonen wegen verſchiedener Polizeidelikte von der Sicherheitswache beanſtändet.

Abgeſehen von den Interventionen der Sicherheitswache bei zahlreichen öffentlichen Verſammlungen, öffentlichen Feier - lichkeiten, Umzügen, Begräbniſſen und dergleichen, wobei außer der dienſthabenden Mannſchaft häufig Abteilungenvon 40 50 Mann in den Dienſt geſtellt werden mußten, waren im abge - laufenen Halbjahre zu Inſpektionszwecken bei Theater, Vor - ſtellungen, Tanzunterhaltungen, Volksfeſten, Singſpielhallenpro - duktionen, Zirkus und zu ſonſtigen öffentlichen Darbietungen insgeſamt 1449 Mann kommandiert. Dieſe Ziffern erſchöpfen aber lange nicht die Tätigkeit der Sicherheitswache im abge - laufenen Halbjahre, da viele Amtshandlungen derſelben, wie Abmahnungen mit poſitivem Erfolge, Ratſchläge oder Aus - künfte und dergleichen naturgemäß gar nicht evident gehalten werden können.

Auszeichnungen.

Der Kaiſer hat geſtattet, daß der Vorſtand der Güterdirektion des Bukowiner gr. -or. Religions - fondes, Hofrat Joſef Ullman in Czernowitz das Groß - offizierskreuz des königlich-rumäniſchen Ordens Stern von Rumänien und die königlich rumäniſche Jubiläumsmedaille Karol 1., der Domänenrat der Güterdirektion des Bukowiner gr. -or. Religionsfondes Regierungsrat Zdenko Trinks in Czernowitz und der Landesamtsdirektor Regierungsrat Anton Zachar in Czernowitz das Kommandeurkreuz des königlich rumäniſchen Ordens Krone von Rumänien , der Finanzwach - kommiſſär Friedrich Malinowski in Unter-Synoutz die königlich rumäniſche Medaille für Tapferkeit und Treue zweiter Klaſſe und unſer Landsmann der Privatdozent Dr. Demeter Ritter v. Tabora in Preßburg das Offiziers - kreuz der königlich rumäniſchen Ordens Krone von Rumänien annehmen und tragen dürfen.

25jähriges Dienſtjubiläum.

Der Kanzleioffiziant des hieſigen Landesgerichtes Franz Nowacek feierte am 3. d. M. ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Aus dieſem Anlaſſe wurden ihm ſeitens ſeiner Kollegen Ovationen zuteil.

Der VIII. Zioniſtenkongreß.

Wir erhalten folgende Zuſchrift: Nach einem faſt 2000jährigen Schlummer wurde vor 12 Jahren das jüdiſche Volk durch Dr. Theodor Herzl zu neuem Leben geweckt. In dem alten Volke regt ſich der Trieb nach Regenerierung. Das erwachende Verlangen nach Organiſation findet ſeinen Ausdruck in der ſtets wiederkehren - den Einberufung der zioniſtiſchen Kongreſſe, durch welche ein Forum geſchaffen wurde, wo laut und deutlich die Wünſche des jüdiſchen Volkes verkündet, und das Zuſammengehörigkeits - gefühl proklamiert wurde. Dieſer Verſuch der Bildung einer parlamentariſchen Körperſchaft, muß als gelungen bezeichnet werden. Denn einerſeits wurden bis nun die Beſtrebungen der Kongreſſe mit Achtung und Aufmerkſamkeit bei allen Kulturvölkern verfolgt, andererſeits hat dieſe Inſtitution durch ihr muſtergiltiges Funktionieren es vermocht, viele Mißver - ſtändniſſe in Betreff der jüdiſchen Frage aufzuklären und Anfeindungen gegen das jüdiſche Volk die Spitze abzubrechen, Leiſtungen, welche den Erfolg hatten, daß mächtige Regierungen in den Kongreſſen die legalen Vertreter des jüdiſchen Volkes zu ſehen ſich gewöhnt haben. In wenigen Tagen hält der Zionismus neuerlich Heerſchau ab. In wenigen Tagen werden unſere Geſinnungsgenoſſen, die Führer und Förderer unſerer großen Idee aus allen Teilen der Welt im Haag zuſammen - kommen, um auf dem VIII. zioniſtiſchen Kongreſſe neuerlich Zeugnis ablegen für das jüdiſche Volk. Sein Programm, die Fülle und Wichtigkeit, des von ihm zu bewältigenden Ma - terials geſtaltet ihn zu bedeutſamen Arbeitstagen: Reform des Organiſations-Statutes, Ausbau des Nationalfondes, Be - richt und Kritik der praktiſchen Paläſtinaarbeit und nicht in letzter Linie die Konzentration aller jüdiſchen Parteiſchattierungen auf der Tagesordnung. Aus dieſem Grunde kann man mit Recht ſagen, daß der herannahende Kongreß ſich zu einem der bedeutungsvollſten geſtalten wird. Aufgabe der Juden iſt es nunmehr die Bedeutung des Kongreſſes durch Kundgebungen zu Gunſten desſelben zu erhöhen, wodurch andererſeits den gewählten Delegierten nochmals die Größe ihrer Aufgabe vor Augen geführt wird. Dieſe Aktion muß überall plan - mäßig geleitet und in ſachlicher Form gehalten ſein. Damit iſt auch eines der beſten Mittel zur Verbreitung des zioniſti - ſchen Gedankens gegeben. Die akademiſche Verbindung He - bronia hat ſich die Aufgabe geſtellt, dieſe Aktion durchzu - führen. In der Landesauptſtadt Czernowitz, wie in allen jüdiſchen Gemeinden der Bukowina wird die akademiſche Ver - bindung Hebronia öffentliche Verſammlungen abhalten, in denen ihre Redner über die Tagesordnung des VIII. Kon - greſſes und Tendenz des Zionismus referieren werden. Ich wende mich nun an alle jüdiſchen Gemeinden und zioniſtiſchenVereine in der Bukowina, ſowie an alle jene, welche der zioniſtiſchen Idee wohlwollend gegenüberſtehen, mit der Bitte, durch eifrige Agitation für den zahlreichen Beſuch dieſer Ver - ſammlungen Sorge zu tragen. Jakob Gertler, dz. Senior der akademiſchen Verbindung Hebronia .

Gutsankauf.

Großgrundbeſitzer Marku Fiſcher hat das Landtafelgut Annahof bei Wiznitz um 60.000 Kronen käuflich an ſich gebracht.

Trauerfeier.

Die akademiſche Verbindung Hebronia veranſtaltet aus Anlaß des Ablebens des jüdiſchen Dichters Morris Roſenfeld, am Mittwoch den 7. d. M. um halb 5 Uhr nachmittags auf ihrer Bude Stein - gaſſe Nr. 23 I. Stock eine Trauerfeier, bei welcher Herr stud. jur. Leon Hornſtein dem verblichenen Dichter einen Nachruf halten wird. Gäſte willkommen.

Bauarbeiten in der Schweiz.

Wir werden vom Magiſtratspräſidium um Aufnahme folgender Zeilen erſucht: In dieſem Jahre wird in der Schweiz im Baugewerbe vor - ausſichtlich eine lebhafte Nachfrage nach fremden Arbeitern ſich ergeben. Die Bauſaiſon dauert von Anfangs März bis Ende November. Die Arbeitslöhne betragen 0·50 bis 0·60 Franks per Stunde für Maurer, 0·38 bis 0·48 Franks per Stunde für Handlanger und 0·28 bis 0·37 Franks per Stunde für Pflaſterbuben. Eine Kündigung findet nicht ſtatt. Der Lohn wird per Stunde wirklicher Arbeitszeit bemeſſen und am erſten Zahltage, entſprechend den Leiſtungen des Arbeiters feſtgeſetzt. Alle 14 Tage iſt Zahltag, die Aus - zahlung findet nach Schluß der Arbeit ſtatt. Vorſchüſſe werden keine gegeben. Es müſſen daher die Arbeiter wenigſtens ſoviel Bargeld mitbringen, daß ſie durch 14 Tage leben können, wenn anders ſie nicht durch Kontrahierung ſ[ch]wer zu tilgender Schulden von vorneherein in eine bedrängte Lage kommen wollen. Es iſt Vorſchrift, daß jeder Arbeiter gegen Unfall verſichert werde. Die normale Arbeitszeit beträgt in der Regel im Sommer 10 Stunden, im Winter richtet ſie ſich nach der Tageshelle, beträgt jedoch nicht weniger als acht Stunden. Für Sonntags - und Nachtarbeit, ſowie für Ueber - zeit, d. h. von mehr als 10 Stunden per Tag, wird ein Zuſchlag von 50 Prozent gewährt; ebenſo wird für Arbeit, bei welcher der Arbeiter im Waſſer ſtehen muß, bis zu 50 Prozent Zuſchlag bezahlt. Um Unannehmlichkeiten bei den Schweizer Behörden zu vermeiden, iſt es vorteilhaft, wenn die Arbeiter mit auf die Schweiz lautenden Reiſe - legitimationen ſich verſehen.

Mädchenhändler .

Mit Bezugnahme auf dem unter dem vorſtehenden Titel in unſerer Sonntagsnummer erſchienenen Artikel, in dem es hieß, daß ſich in Czernowitz auch einige wenige Kellner und Friſeure dazu hergeben, den Mädchen - händlern Handlangerdienſte zu leiſten, werden wir von den Vorſtänden der Genoſſenſchaft der Kellner, beziehungsweiſe Friſeure darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſich dabei keineswegs um Mitglieder dieſer beiden Genoſſenſchaften, die ein ſolches Vorgehen ihren Angehörigen ſtrengſtens ahnden würden, handeln kann. Wir ſtehen nicht an, feſtzuſtellen, daß es nur einem bei der Korrektur über - ſehenen Flüchtigkeitsfehler zuzuſchreiben iſt, wenn die betreffende Stelle fälſchlich ſo ausgelegt werden kann, als ſeien die Helfershelfer jenes lichtſcheuen Geſindels vornehmlich unter den Kellnern und Friſeuren zu ſuchen. Eine ſolche Auffaſſung wäre übrigens ſchon aus dem Grunde vollkommen haltlos, weil ſowohl die Kellner als auch die Friſeure in Berufs - organiſationen zuſammengefaßt ſind, die mit anerkennenswerter Strenge darüber wachen, daß ſich nicht unlautere Elemente in dieſelben hineindrängen. Uebrigens betonen wir, daß nach den authentiſchen Informationen, die unſeren Ausführungen zugrundelagen, die Zutreiber weder Kellner noch Friſeure ſind, ſondern Individuen, die ſich das Kind muß ja einen Namen haben und der polizeiliche Meldezettel verlangt die Angabe eines Berufes Kellner oder Friſeure nennen, ohne aber dieſen Berufen anzugehören. Sie ſind nämlich berufsmäßig arbeitslos . Trotzdem übrigens das Wörtchen angeblich in dem zitierten Satz irrtümlich aus - geblieben iſt, enthält derſelbe doch keineswegs einen kollektiven Vorwurf gegen die Angehörigen zweier ehrenwerter Berufe; räudige Schafe gibt es ja bekanntlich in jeder Herde. Um aber Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſtellen wir hiemit nochmals ausdrücklich feſt, daß es nur einem Verſehen zuzuſchreiben iſt, wenn dieſer Satz in einem Sinne ausgelegt werden kann, der natürlich durchaus nicht beabſichtigt war.

Auswanderung.

Mit dem Zuge Nr. 318 und 322 ſind vorgeſtern 2 hierländiſche Bauern (Bezirk Suczawa) und 13 ruſſiſche Emigranten nach Amerika gefahren. Mit dem Zuge Nr. 322 ſind geſtern 16 rumäniſche Emigranten nach Amerika abgereiſt.

Ein gewalttätiger Militäriſt.

Im angeheitertem Zuſtande erſchien geſtern nachmittags der Zugsführer Karl B. des 41. Inf. -Reg. im Hauſe der Karoline Koczara Kaliczanka Nr. 138 und begann mit ihr einen Streit. Da ſie ihm das Haus verwies, begann er ſie mit Fäuſten zu bearbeiten und bedrohte die Frau ſogar mit dem Bajonett. Der intervinierende Sicherheitswachmann forderte den Zugs - führer vergebens mehrmals auf, das Haus zu verlaſſen; da alle Ermahnungen nichts fruchteten, erklärte er ihn für arretiert und mußte ihn mit Gewalt aus der Wohnung entfernen. Während der Eskorte verſetzte er dem Wachmanne einen Fauſtſchlag vor die Bruſt und ſuchte ſich durch Flucht der Arretierung zu entziehen. Er wurde jedoch ein - geholt und entwaffnet, worauf es erſt dem Sicherheitswach - mann mit ſchwerer Mühe gelang, den gewalttätigen Soldaten der Polizeidirektion zu überſtellen. Von hier aus wurde er bald von einer durch den Journalbeamten requirierten Militärpatrouille abgeholt und der Kaſerninſpektion überſtellt.

Sountagsruhe.

Wegen Nichteinhaltung der Sonntags - ruhevorſchriften wurden geſtern von der Sicherheitswache 24 hieſige Geſchäftsleute beanſtändet und polizeilicherſeits dem Stadtmagiſtrate angezeigt.

56. Auguſt 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung

Unfall infolge Trunkenheit.

Als vorgeſtern um 3 Uhr nachmittags eine hieſige Schuldienersgattin die Ueber - gangsbrücke nächſt der Steiner’ſchen Odaia paſſierte, ſtürzte ſie infolge Trunkenheit in den Pruthfluß und war nahe daran, zu ertrinken. Sie wurde jedoch bemerkt und von den Grund - wirten Iwon Chowanetz und Theodor Rudka gerettet. Nach erſter Hilfeleiſtung durch den Inſpektionsarzt der frei - willigen Rettungsgeſellſchaft Oberſtadtarzt Dr. Flinker wurde die Frau der häuslichen Pflege übergeben.

Unfall.

Als geſtern ein hieſiger Tiſchlermeiſter mit ſeinem Sohne auf einem in der Baraquengaſſe gelegenen Holzlagerplatz ſtand, um Bretter zu kaufen, ſtürzte beim Aus - wählen ein Stoß derſelben auf den Burſchen. Auf das vom Vater erhobene Geſchrei eilte der Rayonspoſten herbei, worauf beide den Burſchen unter der Bretterlaſt hervorzogen. Der Burſche erlitt keine Verletzungen und kam mit den bloßen Schrecken davon.

Schadenfeuer.

Geſtern um halb 10 Uhr vormittags geriet in der Ziegelei des Herſch Trichter in Kaliczanka ein daſelbſt aufgekaufter Steinkohlenvorrat von etwa 20 Waggons Inhalt in Brand. Das Feuer konnte nach kurzer Zeit von der Feuerwehr gelöſcht werden, und iſt der nur geringfügige Schaden durch Verſicherung gedeckt. Der Kohlenvorrat war ſonderbarerweiſe knapp an den Wänden der Heizöfen ausgeſchüttet, und dürfte die Urſache des Brandes darin zuſuchen ſein, daß die Kohlen durch die aus - ſtrahlende Hitze der Oefen ſich entzündeten. Am Brandplatze war Oberkomm. Lunz, mit dem dienſthabenden Journal - beamte Pol. Konzipiſt Becker und Revierinſpektor Cho - mizki mit einer Abteilung der Sich. Wache anweſend. Geſtern um halb 11 Uhr vormittags geriet in der ärariſchen Weidenpflanzung in Kaliczanka ein Heuſchober, vermutlich durch Wegwerfen von brennenden Zigaretten in Brand, den die ausgerückten Feuerwehr bald lokaliſierte. Der Schaden iſt unbedeutend.

Die Kartenſteuer.

Die Rathauskorreſpondenz teilt mit: In letzter Zeit haben ſich Geſuche von Vereins - leitungen und Korporationen um Nachſicht der Karten - ſteuer für Vorſtellungen zu wohltätigen, oder gemeinnützigen Zwecken gemehrt. Da nach dem Geſetze vom 22. Dezember 1900 Nr. 7 L. G. Bl. und der Vollzugsvorſchrift Nr. 19 ex 901 L. G. Bl. die Kartenſteuer nach der Maßgabe des alljährlich prälimirten Erforderniſſe mit einem gleichen Perzentſatze auf alle Erträgniſſe und Veranſtaltungen umzulegen und zu einem beſtimmten Zwecke, das iſt zur Erbauung und Erhaltung des Theaters beſtimmt iſt, daher die Befreiung einzelner Korporationen von dieſer Kartenſteuer eine Erhöhung des Perzentſatzes bei anderen Parteien ſomit eine unzuläſſige Mehrbelaſtung derſelben nach ſich ziehen müßte, hat der Gemeinderat in einzelnen Fällen den Ausweg gewählt, daß bei Vorhandenſein beſonders be - rückſichtigungswürdiger Gründe den betreffenden Vera[n]ſtaltern (Vereinen und Korporationen) ſtatt der angeſprochenen Kartenſteuerbefreiung, Subventionen in der Höhe der Karten - ſteuer aus dem Stadtfonde bewilligt wurden. Dieſer Vorgang hat indes in der Folge die Unzukömmlichkeit ergeben, daß die Gemeinde, welche für Subventionszwecke alljährlich eine beſtimmte Summe votiert, für weitere Subventionen über dieſen Rahmen hinaus keine Bedeckung hat. Von dieſer Er - wägung geleitet, hat der Gemeinderat in der Sitzung vom 2. Juli 1907 den prinzipiellen Beſchluß gefaßt, derartige Subventionsgeſuche beziehungsweiſe Geſuch um Nachſicht der Kartenſteuer nicht m[e]hr zu berückſichtigen und gleich zeitig den Magiſtrat ermächtigt, diesfällige Anſuchen a limine ab - zuweiſen. Dieſer Beſchluß wird den beteiligten Vereinen und Korporationen zu dem Behufe zur Kenntnis gebracht, damit unnütze Geſuche, welche mit Stemp[e]lauslagen ver - bunden ſind, fortan vermieden werden und damit anderſeits Vereine, welche auf Subventionen Anſpruch zu haben glauben, ihre diesfälligen Geſuche in der vorgeſchriebenen Friſt d. i. bis Ende März einesjeden Jahres behufs Berückſichtigung im nächſtfolgenden Kalendejahre rechtzeitig einbringen, da auf verſpätete Subventionsgeſuche und auf Geſuche um Nachſicht der Kartenſteuer, beziehungsweiſe um Bewilligung einer Subvention in der Höhe der Kartenſteuer in einzelnen Fällen, keine Rückſicht mehr genommen werden wird.

Ein ausverkauftes Haus

und einen ſenſationellen Erfolg bringt das neue Novitäten-Programm im Variete Bierpalaſt . Oſer, der urkomiſche Parodiſt, der in ſeinem da Capo unermüdlich iſt, läßt die Beſucher aus dem Lachen nicht herauskommen. Man muß ihn ſehen und hören, als Neger Parodis und Ringkämpfer. Sadie & Leopold, das famoſe Neger-Duo entzücken durch herrliche Stimmen, prachtvolle Toiletten und hochelegantes Auftreten. Wilma Wilda iſt eine reizende Soubrette voll Chik und Grazie. Louiſe Fiſcher iſt und bleibt der Star des Enſembles. Die Poſſe Maltſchis Verlobung findet eine glänzende Darſtellung. Kein Wunder, wenn bei dem Viel - gebotenen das Haus täglich ausverkauft iſt.

Korreſpondenzen.

Radantz. (Jüdiſch-akademiſche Ferialver - einigung Chermonia .)

Das Ergebnis der am 27. Juli l. J. vorgenommenen Chargenwahl ergab folgendes Reſultat: Praeſes. stud. jur. Jakob Lapajowker, Vize - praeſes: stud. med. Herſch Weinlös, Schriftführer: stud. jur. Meſchulem Jahr.

Bad Dorna, (Die Saiſon.)

Die Hochſaiſon iſt im vollen bewegten Gange. Täglich laden die anlangenden drei Züge Kurgäſte, Touriſten und Durchzügler hundertweiſe ab, bringen-überdies zahlreiche Antomobile ungeheuerlichſter Dimenſionen und verwunderlichſter Formen, Herren - undDamengeſellſchaften in den ſonderlichſten Sporttrachten und ſetzen all[e]s mitten drin in der Kuranlage, zwiſchen dem Kur - und Badehauſe ab ... Ein tolles, wildes Treiben und Jagen vor dieſen monumentalen Geſnndheitspaläſten, die mit ſteinerner Ruhe auf das Geſchlecht blicken, das ſich hier mit zügellofer Daſeinsluſt auslebt und in babyloniſchem Sprachengewirr austollt, als gälte es die bibliſche Epiſode vom teſtamenta - riſchen Turme wieder unfzufriſchen und dazu die ſchreienden ſozialen Farben der modernen Geſellſchaft in kraſſ[e]ſter Diſſo - nanz über das Bild zu klekſen. Zwei autelnde Miniſter aus Rumänien wollen da mit dem hierortigen Gerichtsleiter wegen Ueberführung einiger Bummler gelegentlich der Ausweis - leiſtung die üblichen parlamentariſchen Umgangsformen ſich in Erinnerung bringen und dort verſucht es ein halbes Dutzend patentierter Volkshygieniker, die Eltern eines von einer heimtückiſchen, übertragungsfähigen Jafektionskrankheit ergriffenen Kindes, unterſtützt von dem bedrohlich anwachſen - den Unwillensgetratſche der aufgeſcheuchten, zu frohem Ge - nuſſe verſammelten Schaaren, auf die Straße zu ſetzen. Aber über all dieſen Gewäſſern ſchwebt der Lockruf des Tombola - geiſtes, der geigenden, ſingenden, parodierenden und tanzen - den Arrangeure, Künſtler, Bänkelſänger und wie alle die herumziehenden Luſtigmacher ſich noch nennen. Dorna hat einen ſolchen Spektakel noch nicht geſehen, ein ſolches Tohu - wabohu noch nicht gehört! Und ganz ſtill wickelt ſich neben - bei der regnläre Geſundungsdienſt ab mit erhöhter Anſpan - nung ſeiner Samaritergemeinde, mit verſchärfter Hingebung ſeiner Ueberwachungsorgane. Um viertauſend Bäder haben die Mineralabteilungen allein mehr als im Juli des Vor - jahres abgegeben. Und trotzdem die Anzahl von 10.000 auf über 14.000 geſtiegen iſt, ſind noch immer einige Betriebs - ſtunden frei. Ebenſo ſind die hydr[i]atiſchen Abteilungen von hunderten Kurbedürftigen gefüllt, zeigen auch dieſe Kurräume eine faſt 40 Perzent Steigerung der Inanſpruchnahme. Auch die Saiſonfrequenz bewegt ſich bereits im vierten Tauſend. Ueber Anregung des Herrn Sektionschefs Pop wird der Konzertſaal des Kurhauſes während der Mahlzeiten als Speiſeraum benützt, iſt dieſer Prachtſaal mit ſeinem Licht - meere der hellen Beleuchtung unſerer vornehmen und geſchmack - vollen Frauengeſellſchaft auch außerhalb der künſtleriſchen Produktionsabende dienſtbar gemacht worden. Zudem weiſt dieſer hohe Funktionär, der durch ſein liebenswürdiges und joviales Auftreten die Sympathien aller Geſellſchaftskreiſe ſich im Fluge erobert hat und ſeine Popularität von Tag zu Tag immer feſter begründet, neue Wege und neue landſchaft - liche Reize dem Bewunderungsbedürfniſſe der Naturfreunde, weil er die Zeit ſeiner Erholung dazu benützt, dienſtliche In - ſpizierungen vorzunehmen und bei dieſer Gelegenheit eine Spurenweite hinterläßt, die Groß und Klein zu den muſter - giltigen Trift - und Abflößungseinrichtungen ſowie zu dem imponierenden Beſitze des Religionsfondes, an jungen und alten Forſten ſowie an Urwald führt.

Storozynetz. (Dankſagung.)

Seine Hochwohl - geboren, der Herr Landespräſident Dr. Octavian Regner von Blehleben, hat dem Vereine zur Pflege und Unterſtützung von Waiſen des Storozynetzer Gerichtsbezirkes den Betrag von 50 ſage fünfzig Kronen zukommen laſſen, für welche hoch - herzige Spende die gefertigte Vereinsleitung Seiner Hochwohl - geboren den ergebenſten Dank hiemit ausſpricht. Verein zur Pflege der Unterſtützung von Waiſen des Storozynetzer Gerichts - bezirkes. Vereinsobmann Dr. Georgian.

Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroff[enen]Telegramme[ſi]ehe die[Rubriken Vom Tage , Bunte Chronik ]und[Rechtsp]flege .

Das Landtagswahlrecht.

(Priv. -Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Hier fand geſtern eine maſſenhaft beſuchte Wählerverſammlung ſtatt, in der Abg. Obsnicki ſeinen Rechenſchaftsbericht erſtattete. Abg. Obsnicki forderte in ſeiner Rede unter ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht für den Landtag. Die Verſammlung votierte ihm das Vertrauen.

Die Entrevue von Swinemünde.

(Priv. -Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Wie aus der Umgebung des Kaiſers Wilhelm ver - lautet, trug der Zar geſtern außerordentliche Fröhlichkeit zur Schau und ſah ſehr gut aus. Kaiſer Wilhelm hielt den geſtrigen Gottesdienſt auf den Hohenzollern , wie er es bei ſeinen Nordlandsfahrten zu tun pflegt, ſelbſt ab. Seiner Predigt legte er den Bibelſpruch unter: Wer da ſäet, der wird auch ernten.

Die italieniſchen Kirchenſtürmer.

(Priv. -Tel. der Cz. Allg. Ztg. )

Geſtern kam es hier abermals zu ſtärmiſchen antiklerikalen Kundgebungen. Sozialdemokraten veranſtalteten einen großen Demonſtrationsumzug und verſuchten im Verlaufe desſelben die Kirche del Abadia Joſepo zu ſtürmen und in Brand zu ſtecken. Gendarmerie griff ein. Es kam zu einem heftigen Handgemeinge, bei dem vier Gendarmen und zahlreiche Demonſtranten verwundet wurden. Der Rädelsführer Dr. Pieraccini wurde verhaftet.

Das Eiſenbahnunglück bei Angers.

(Korr. B.)

Den letzten Meldungen zufolge beträgt die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Lespuſdece getöteten Perſonen 50. 16 Perſonen wurden verletzt. Bis jetzt wurden 17 Leichen geborgen. Unter den Getöten befindet ſich kein Ausländer.

Attentat gegen einen General.

(Korr. -B.)

In Pjätigorsk wurde heute früh im Zentrum der Stadt der frühere General - gouverneur von Odeſſa General Karangoroff durch drei Revolverſchüſſe getötet. Die Täter ſind entkommen.

Blutige Ausſchreitungen in Paris.

(Korr. -B.)

Zwiſchen Radikalen und Sozialiſten kam es geſtern nach dem Bekanntwerden der Reſultate der Generalratswahlen zu einem heftigen Zuſammen - ſtoße. Gegen einen Gendarmerierittmeiſter wurde ein Bierglas gewvrfen, wodurch dieſer an beiden Augen ſchwer verletzt wurde. Artilleriſten kamen der Gendarmerie zu Hilfe und ſtellten die Ruhe wieder her.

Wetterprognoſe für morgen.

Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde, mäßig warm, gleich - mätzig anhaltend.

Elegante moderne Damenhüte wegen vorgerückter Saiſon zu bedeutend reduzierten Preiſen Zur Franzöſin Czernowitz Herrengaſſe 16.

〈…〉〈…〉
6Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 6. Auguſt 1907.

Telegraphiſche Kurſe vom 4. Auguſt 1907.

(Wechſelſtube der Bukowinaer Landesbank)

4% Bukow. Landesbank-Fond-Schuldverſchreibung99·75100·75
Bukowinaer Bodenkredit-Pfandbriefe 4 Proz ...99·25100·25
Bukowinaer Bodenkredit-Pfandbriefe 5 Proz ...103· 104·
Oeſterr. Kredit .............650.
Anglobank ..............302 50
Bankverein ..............533 5[0]
Bodenkredit ..............1〈…〉〈…〉 10
Eskomptegeſellſchaft ............567
Länderbank ..............[4]31 75
Unionbank ..............537 50
Staatsbahn ..............657 75
Nordweſt ...............428.[]
Elbethalbahn ..............422.50
Lemberg-Czernowitzer ............560
Dampfſchiff ..............988
Alpinè ...............528
Brüxer Kohlen .............734
Prager Eiſen .............2600·
Rima-Muranyer ............540
Weſtböhm. Kohlen ............373 50
Draſche ...............724
Hirtenberger ..............1064[]
Türkenloſe ..............184
Rubel ..............254 .
Marknoten ............117·55117.66

Effekten - und Wechſel-Kurſe.

Einheitliche 4% konv. Rente, Mai-November ....96.90
4% Jänner-Juli ....96.60
Rente 4·2% in Noten, Februar-Auguſt ..98.20
4·2% in Silber, April-Oktober ..98.20
Oeſterreichiſche Goldrente ..........115.10
Kronenrente 4% ........96.60
Inveſtitionsrente 3½% ......86.75
Ungariſche Goldrente 4% ..........110 40
Kronenrente 4% .........92.15
Inveſtitionsrente 3½% .......81.90
Oeſterr. -ungar. Bank-Aktien .........18.05
Kreditaktien ..............650
London vista .............240.45
Deutſche Reichsbanknoten für 100 Mark d. R-W ...117 42
20-Mark-Stücke .............23.48
20-Frank-Stücke .............19.12
Italieniſche Banknoten ..........95.70
Rubel-Kurs ..............252.50

Telegraphiſcher Handelsbericht

vom 3 Auguſt 1907.

Die Budapeſter Produktenbörſe notiert:

Weizen ...........K 11.52 53 vr. 50 Kg.
Mais ........... 6 75 76 50
Oelſaaten .......... 17.90 18 50

Amtlicher Kurs - und Markt-Bericht der Czernowitzer Frucht - und Produkten-Börſe.

Preiſe in Kronen per 50 Kilogramm ab (Parität) Czernowitz

VonBis
KhKh
Weizen: Prima .......10401050
Mittel .......
Rogggen: Prima .......880890
Mittel .......
Gerſte: Brauerware ......
Brennerei-Malzware ....[]
Hafer: Herrſchaftsware ......750780
Marktware .......
Uſanzenware ......
Oelſaaten: Winterreps prompt ..157516
Rüben ......
Leinſaat ......
Hanfſaat prompt ...
Kleeſaat prima ....
mittel ....
Mais: Prima prompt ......650660
Neumais: prompt ......
Kleie Prima prompt ...520530
Hülſenfrüchte: Bohnen lange ..
Erbſen.
Fenchel: ...........
Spirttus pr. 10.000 Literperzent roher, prompt exkl. Steuer ab. Czernowitz5253
〈…〉〈…〉
74. Auguſt 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung
〈…〉〈…〉
8Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 6. Auguſt 1907.
〈…〉〈…〉

Eigentümer und Herausgeber: Dr. Philipp Menczel und Joſef Kaufmann. Verantwortlicher Redakteur: Arnold Schwarz. Buchdruckerei Gutenberg , Czernowitz.

About this transcription

TextNr. 1069, 06.08.1907.
Author[unknown]
Extent8 images; 10177 tokens; 4154 types; 78828 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNr. 1069, 06.08.1907. . Buchdruckerei „Gutenberg“Czernowitz1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

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  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:26Z
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