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Telegramme Allgemeine, Czernowitz.
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Vom Tage.
Der Sultan hat ſeine Reiſe nach Mazedonien und Albanien angetreten. — An der griechiſch-türkiſchen Grenze kam es zu bewaffneten Zwiſchenfällen. — Die Reiſe des Königs von Serbien nach Paris wurde bis zum Herbſt aufgeſchoben.
Bunte Chronik.
Die öſterreichiſchen Behörden haben an der Grenze ſanitäre Vorſichtsmaßregeln gegen Provenienzen aus Venedig angeordnet.
Letzte Telegramme.
Der Kaiſer hat ſich zur Erholung nach Lainz be - geben. — Im Oberſthofmarſchallamte erfolgte heute die Eröffnung des Teſtamentes Johann Orths.
Durch ein kaiſerliches Kabinettsſchreiben wurde die - ſer Tage eine Kommiſſion eingeſetzt, die ſich mit der Re - form der Verwaltung beſchäftigen ſoll. In den letzten Jahren gehörte es faſt zum guten politiſchen Ton, daß die Regierungen ihre löbliche Abſicht bekundeten an die Neu - ordnung der ſehr verwickelten, adminiſtrativen Verhält - niſſe heranzutreten. Dr. v. Körber hat ſeine geradezu be - rühmte „ Studie “über dieſe Frage veröffentlicht und in ihr den Weg vorgezeichnet, der zu einem faſt idealen Zu - ſtande führen würde. Leider haben ſich nicht die ſtaats - männiſchen Techniker gefunden, die den Mut beſäßen und die Kraft ihr eigen genannt hätten, das ſchöne Projekt zu verwirklichen. Beſcheidener als ſein reformfreudiger Vor - gänger war Freiherr v. Beck, der am 25. Juli 1906 ein viel bemerktes Rundſchreiben erließ, das bloß eine kleine Reform der Verwaltung — eine Verbeſſerung ohne grund - ſätzliche Aenderungen — anbahnen wollte. Nun trat als Dritter im Bunde der gegenwärtige Miniſterpräſident auf den Plan.
Die Kommiſſion, die jetzt durch einen Entſchluß des Kaiſers ins Leben gerufen wurde, weiſt die beſten Namen auf, die Oeſterreich auf dem Gebiete der Verwaltungs - praxis und des Verwaltungsrechtes ins Treffen führen kann. An die Spitze der Kommiſſion wurde der ehemalige Statthalter von Tirol, Baron Schwartzenau geſtellt; in die Körperſchaft ſelbſt wurden Männer, wie der verdienſtvolle Kenner der engliſchen Verfaſſung und Politik Dr. JoſefRedlich, der geiſtreiche Wiener Univerſitätsprofeſſor Brock - hauſen, der bekannte Nationalökonom Profeſſor v. Philip - povich und der hervorragende Statiſtiker Profeſſor Rauch - berg berufen. Wird es den anerkannten Kapazitäten ge - lingen, etwas Brauchbares und Ganzes zu ſchaffen? Ueber die Schwierigkeiten des Werkes gibt man ſich keiner Täu - ſchung hin; die Lebensdauer der Kommiſſion wurde auch gleich von vornherein mit drei Jahren feſtgeſetzt. Sollte ſich aber die Notwendigkeit ergeben, die Arbeitszeit zu verlängern, dann kann dies durch eine neue kaiſerliche Entſchließung geſchehen. An einem kräftigen Anſporn zur zielbewußten Ueberwindung der Hinderniſſe fehlt es für die ernſten Fachmänner gewiß nicht. Erſtens leidet die öſterreichiſche Verwaltung heute noch darunter, daß ſie der Bevölkerung zu ſehr entrückt iſt und in Traditionen fort - wirkt, die in der Zeit, in der der Staat vor allem Polizei - ſtaat war, begründet wurden. Zweitens zeigt ſich in der kraſſeſten Weiſe das Unvermögen der öſterreichiſchen Ver - waltung, große Wirtſchaftsbetriebe zu leiten, und das Budget krankt ſehr, weil beträchtliche Summen vergeudet werden. So haben alle Tarifreformen bei den Staats - bahnen nicht dahin geführt, das große Defizit dieſer Unter - nehmung zu beſeitigen, denn der Aufwand für das Perſo - nal ſtieg mit unheimlicher Schnelligkeit.
Aber ſelbſt, wenn man ſich der Hoffnung hingeben will, daß die neue Kommiſſion mehr als einen intereſſan - ten Bericht hervorbringen werde, tut man ſehr gut, be - ſcheiden zu bleiben. Dr. v. Körber hat dargelegt, daß für die ihm vorſchwebende Reform nicht weniger als 11 Reichs - geſetze und je 7 Geſetze in den einzelnen Ländern notwen - dig ſein werden. Man ſtelle ſich nun vor, welche enorme Arbeit dadurch ſelbſt dann entſtünde, wenn das Zuſtande - bringen dieſer Maßnahmen nicht durch unzählige Schwie - rigkeiten gehemmt wäre, die einerſeits in der Rivalität zwiſchen den autonomen Ländern und Gemeinden mit dem Staate und in den alles behindernden nationalen Streitigkeiten ihren Urſprung haben. Deshalb gibt es ſehr viele angeſehene Fachmänner, die die Meinung ver - treten, daß eine vollſtändige Ueberwindung der Uebel - ſtände erſt dann möglich ſein würde, wenn die nationalen Gegenſätze durch eine befriedigende Ordnung aller natio - nalen Angelegenheiten aus der Welt geſchafft wären. Doch wie weit ſind wir noch von der idealen Zeit entfernt, in der die Deutſchen und Czechen, die Polen und Ruthenen, die Slowenen und Italiener einander brüderlich umarmen werden! Aus dieſem Grunde wird man zufrieden ſein müſſen, wenn vorläufig wenigſtens einige Verbeſſerungen herbeigeführt werden können.
In welcher Richtung man ſich dabei bewegen müßte,hat eben jetzt der Univerſitätsprofeſſor Regierungsrat Dr. Karl Brockhauſen in einem Büchlein gezeigt, das unter dem Titel „ Oeſterreichiſche Verwaltungsreformen “nicht nur eine herbe, aber gerechte Kritik der Mängel, ſondern auch praktiſche Vorſchläge bringt. Schon das Motto iſt beachtenswert: „ Das Staatsrecht zerreißt Oeſterreich, die Verwaltung hält es zuſammen. “ Damit iſt bereits das Ziel für jede zweckmäßige Neueinrichtung der Admini - ſtrative angedeutet. Die Verwaltung hat die Aufgabe, die Glieder, die den Staat bilden, feſt aneinander zu ſchließen, ſie muß jedoch andererſeits genug Elaſtizität beſitzen, um ſich den Verſchiedenheiten und Eigenarten anzupaſſen. Eine weſentliche Störung wird durch das Nebeneinander - laufen und Sichdurchkreuzen der ſtaatlichen Adminiſtra - tive und der Selbſtverwaltung der Länder und Gemeinden herbeigeführt. Dabei ruht die Verwaltung des Staates und die der Länder auf ganz verſchiedenen Grundlagen. Das Reich, das über große Einnahmen verfügt, hat den Provinzen den größten Teil der Sorgen für das allge - meine Wohl überlaſſen, ohne ihnen die Mittel einzuräu - men, um ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. Dadurch entſtand auch die chroniſche Geldnot der Länder und ein unbedachtes finanzielles Wirtſchaften, ein „ Wirt - ſchaften auf Regimentsunkoſten “.
Der Aufbau des ſtaatlichen Verwaltungsorganismus weiſt empfindliche Fehler auf. Die Baſis bilden die ſog. Bezirkshauptmannſchaften, die viel zu groß geraten ſind, um mit der Bevölkerung einen lebendigen Kontakt unter - halten zu können, und die ihre ganze Tätigkeit der Erle - digung der Akten widmen müſſen. Im alten Polizeiſtaate genügte dieſes paſſive Verhalten, dieſe Gepflogenheit, die Geſchäfte an ſich herankommen zu laſſen. Im modernen Staate aber fordert man von der Behörde viel Initiative und mehr geiſtige, individualiſierte, als ſchablonenhafte Arbeit. Wie der Unterbau, iſt auch der Oberbau verpfuſcht. Oeſterreich beſteht aus 17 Kronländern, die allerdings zu 14 Verwaltungseinheiten zuſammengelegt ſind. Dabei hat jedoch die Rückſicht auf die praktiſchen Bedürfniſſe keine Rolle geſpielt. Der eine Landeschef iſt verhältnismäßig ungleich mehr belaſtet als der andere, keiner aber iſt bei der gegenwärtigen Amtsorganiſation wirklich imſtande, jene Verantwortung zu tragen, die er der Regierung ge - genüber auf ſich nehmen muß. Er hat täglich Hunderte von Akten zu unterſchreiben, ohne daß er die Zeit finden würde ſich um ihren Inhalt zu kümmern. Zieht man nun in Betracht, daß die Behörden der verſchiedenen Inſtanzen in Oeſterreich gezwungen ſind, immer wieder dasſelbe zu tun; daß ein Akt, der bei der Bezirkshauptmannſchaft ge - arbeitet wurde, meiſtens bei der Statthalterei und dann
16] (Nachdruck verboten.)
Der Bach war noch angeſchwollen, aber er ließ ſein Bün - del am Ufer liegen, und da, wo er in hohen Ufern ſchmal und tief dahinſchießt, faßte er ſich ein Herz und ſprang hinüber. Wohl löſte ſich der aufgeweichte Uferrand unter der Laſt ſeines Anſprungs, ſo daß er hinabglitt und bis an die Knie ins Waſſer geriet, aber er erreichte das Ufer und ſtieg auf dem glitſcherigen Felsgeſtein des Hanges durch’s blühende Günſtergeſtrüpp, das den Händen Halt bot, friſch empor zur kahlen Felſenſpitze, die faſt ſenkrecht hinabfällt zum Tale,, ſo daß man die Tannenwipfel tief zu Füßen ſich wiegen ſieht, mit aufrechtſtehenden Zapfen beſät. Un - verwandt blickte er hinüber zum Berghang, bis Eva über den Tannen ſichbar wurde, mühſam den ſteilen Pfad em - porklimmend. Er verfolgte ſie mit den Blicken, bis ſie im Häuschen der Muhme verſchwunden war. Er ſah, wie ſie eine ganze Weile zögerte, ehe ſie eintrat; endlich aber öffnete ſie die Tür und ging hinein. Schweren Herzens ſtieg er wieder hinab und wanderte talabwärts dem Dorfe zu.
Elftes Kapitel.
Das Häuschen der Jungfer Roſamunde Lautenſchlä - ger, der Muhme Evas, bei der ſie Unterkunft ſuchte und fand, lag in der Mitte zwiſchen dem Dorfe und der Mühle oben am Berge, ganz einſam und ohne jeder Nachbar - ſchaft. Niemand weiß, wie man auf den ſonderbaren Ge - danken hat kommen können, oben in dieſer menſchenfer - nen Bergeinſamkeit ein Haus hinzubauen. Durch eine waldige Schlucht, in der ein klares Bächlein, der Abfluß der neben dem Hauſe aus dem Boden ſpringenden Berg - quelle, zwiſchen Moos und Farn über das dunkle Fels - geſtein hinabhüpfte zum Tale, konnte man die Kirche und die erſten Häuſer von Güldenthal erblicken, und auch das Mühlenanweſen ſah man rechts unten im Grünen liegen. Vernehmlich drang in ſtillen Nächten das Rauſchen deswaſſerreichen Goldbachs herauf und miſchte ſich in das Toſen des fernen Mühlwehres. Im Winter gaben ſich Fuchs und Haſe und Edelmarder dort oben oft ein nächt - liches Stelldichein am Gartenzaune oder hinter dem Säll - chen. Früh ſah man dann die Spuren im Schnee, mit - unter auch rote, wenn das Treffen blutig verlaufen war. Oberhalb dehnte ſich eine viele Morgen große Heidefläche, in deren zartem Blütengezweig im Sommer die Bienen ſchwärmten, ſo daß die ganze Luft von ihrem Summen er - füllt war. Am Berghange unten ragten zwiſchen den dun - keln, verwitterten und mit vielfarbigen Mooſen und Flech - ten ſtellenweiſe dicht überzogene Felsklötzen, die überall aus der Bergwand zutage traten, die alten grauſtämmi - gen Edeltannen, majeſtätiſch rauſchend, wenn der Wind vom Mühlberge herab oder von der felſigen Reiſerswand herüberkam und durch die dunkelgrünen Wipfel fuhr. Ge - genüber der waldige Hang mit den überall aus dem Tannengrün hervortretenden grauen Felsſchroffen und mit den grünbunten Feldſtreifen auf der Höhe — o es war ganz ſchön da oben, wenigſtens ſommersüber. Frei - lich im Winter war es oft recht einſam und unheimlich, da heulte der Sturm um das Häuschen, deſſen Bewohnerin oft tagelang von allem Verkehr mit der Mitwelt abgeſchloſ - ſen war, wollte ſie nicht knietief im Schnee waten. Da leuchtete dann das Licht der Muhme oft wie ein Stern aus der Höhe herab ins Tal, wenn die Nacht ſo dunkel war, daß die Umriſſe des Berges ſich nicht mehr vom Himmel abhoben. Nur ein ſchmaler Pfad führte zum Häuschen empor, das wie viele geringere Häuſer der Ge - gend, noch mit Schindeln gedeckt war und nur eine einzige große Wohnſtube mit einen umfangreichen Kachelofen und zwei niedrigen Schiebfenſtern, daneben eine Kammer und eine dunkle Küche und auf dem Boden direkt unter dem Dache ein Bodenkämmerchen enthielt. Die untere Kammer beſaß nur ein Fenſterloch dicht unter der Decke das im Winter nicht ſelten zuſchneite, ſodaß es Tag und Nacht völlig finſter in der Kammer war. Der kleine Ziegen - und Hühnerſtall war gleich mit ins Haus eingebaut, und man brauchte nur von der Wohnſtube zwei Schritte über den ſchmalen, mit rohen Schieferplatten belegten Haus -flur zu tun, um in den warmen Stall zu gelangen, in dem die Liſe mit den langen Rehohren und den wunderlichen Klunker am Halſe ſich wintersüber das würzige Bergheu und Waldgras ſchmecken ließ. In den Sommermonaten weidete ſie im Freien, zuſammen mit den weißen Kanin - chen, die den ganzen Sommer und Herbſt hindurch ums Haus herum im Grünen hüpften und ſchnupperten, und den bunten Hühnern, die hier oben einen weiten, vortreff - lichen Auslauf hatten und fleißig legten. Freilich fiel man - ches von ihnen dem Fuchſe zur Beute. Die Liſe im Stalle hatte es auch ſonſt gut; es fehlte ihr nicht ein trockener, warmer Lagerſtreu, ſo daß die Muhme oft meinte: „ Wenn’s nur mancher Menſch ſo gut hätte! “
Vor dem Häuschen ſtand ein großer Sauerkirſchbaum und hinter dem Stalle ein alter, reichtragender Süßapfel - baum, deſſen Früchte den ganzen Winter durch herhalten mußten. Da roch es ums Häuschen her oft gar lieblich nach friſchen Bratäpfeln und duftenden Pfannkuchen, die von der Muhme „ Röhrentötſcher “genannt wurden. Auch ein Garten war ſeitwärts am Hauſe, dem die Muhme die größte Sorgfalt zuwandte, da er ihr nicht nur das nötige Küchengemüſe, ſondern auch die vielen Schnittblumen liefern mußte, deren ſie zu ihrer einträglichen Kranzbinderei bei Hochzeiten und Begräbniſſen bedurfte, große Pfund - roſen, Eiſenhut, Schwertlilien, „ Herzchen “, Mutterviolen, Jungfernblatt mit ſtarkduftenden Samtblättern, Salbei und andere wohlriechende Kräuter, Zentifolien und weiße Roſen, vor allem einen reichen Flor von allerlei Sommer - blumen und ein großes Beet voll weißer und bunter Stroh - blumen. Der größte Stolz der Muhme aber waren der große alte Buchsbaum am Eingange, mit beinſtarkem Stamme, und der große, vielverzweigte Rosmarinſtrauch am Giebel, der mancher Brautjungfer und Taufpatin im Dorfe ſeine wohlriechende Zweige ſpenden mußte für den Kirchgang. Auf der anderen Seite ſtieß an das Häuschen eine Wieſe und ein Stück Feld, auf dem die Muhme ihre Kartoffeln und etwas Körner und Rüben baute.
(Fortſetzung folgt).
2Czernowitzer Allgemeine Zeitung 7. Juni 1911.noch beim Miniſterium entſprechend behandelt werden muß, ſo kann man füglich von einer ungeheuren Ver - geudung der Arbeitskraft ſprechen. Natürlich müſſen da - runter die verſchiedenen Aufgaben leiden, die den einander übergordneten Behörden eigentlich zuſtehen und ganz un - gleiche Arbeitsfelder erſchließen.
Als wichtigſter Behelf für die Abſtellung der ſchwerſten Mißſtände erſcheint Profeſſor Brockhauſen die Einrichtung einer Kreisorganiſation, und damit verbunden die Aen - derung des Inſtanzenganges. Heute gibt es in Oeſterreich für verſchiedene verwaltungsrechtliche Agenden, genau gerechnet, fünf Inſtanzen, was des guten wahrlich zu viel iſt. Das Schwergewicht wäre allerdings auf die Herſtellung einer modernen Verwaltungstechnik zu legen. Profeſſor Brockhauſen verlangt energiſch, daß ſich die Verwaltung vor Augen halte, um wieviel mehr unſere Zeit Taten als Entſcheidung fordere. Seiner Meinung nach ſollte man an den Beamten künftig nicht die Frage richten: Wie würden Sie entſcheiden? ſondern: Was würden Sie tun? Ferner müßte mit einem Unfug aufgeräumt werden, der darin beſteht, daß in Oeſterreich jede vorgeſetzte Behörde berech - tigt iſt, der untergeordneten Behörde allgemein giltige und bindnde Weiſungen zu erteilen, ja, daß jeder Amtschef ſeinem Perſonal feſte Marſchrouten vorzeichnen kann. Dieſe einmal erlaſſenen Anleitungen wirken formell Jahre und Jahrzehnte fort, und da immer neue Weiſungen von den verſchiedenſten Stellen aus erlaſſen werden, entſteht ſchließlich ein Chaos, in dem der Beamte untergeht. Ueber - haupt müßte es das Ziel ſein, die Arbeit ſo zu regeln, daß der einzelne Beamte Muße findet, ſich neben der Erledi - gung des Einlaufes noch mit nützlichen Aktionen zu be - faſſen, und daß in ihm das Gefühl der Verantwortlichkeit wachgerufen wird, was gegenwärtig nicht der Fall iſt, weil jeder Akt eine Menge Unterſchriften trägt, ſo daß einer ſich auf den andern verläßt. Eine Schrift über die öſter - reichiſche Verwaltungsreform muß einen Abſchnitt mit der Ueberſchrift: „ Beamtentum und Protektion “enthalten. Ja, Profeſſor Brockhauſen widmet dieſem Problem am meiſten Raum, und man kann ihm dies nur zugute halten. Wer das Uebel ausmerzen will, darf ſich nicht ſcheuen, den Kampf mit dem Ungetüm „ Protektion “— und zwar mit der ſchädlichen Protektion, denn es gibt auch eine nützliche — aufzunehmen.
Mag ſein, daß man in dieſen Vorſchlägen Großzü - gigkeit vermißt! Aber der Praktiker, der wenigſtens einige Schritte nach vorwärts ermöglichen will, darf nicht nach den Sternen greifen. Schon kleine Verbeſſerungen wären hochwillkommen. Doch nicht bloß die Verwaltung im engeren Sinne bedarf — wie ſchon erwähnt — einer Auf - friſchung und Erneuerung. Man muß den Staat auch lehren, Unternehmer zu ſein. Die Rieſenſummen, die in ſeinen wirtſchaftlichen Unternehmungen ſtecken, wollen mit kaufmänniſchem Geiſte verwertet ſein. Damit iſt frei - lich etwas anderes gemeint, als jener ſtumpfſinnige Fis - kalismus, zu dem man ſich in Oeſterreich gerne bekennt. So gibt es denn für die neue Kommiſſion zur Verbeſſer - ung der Verwaltung reichliches Material, das einer ein - gehenden Bearbeitung und Erwägung würdig iſt. Oeſter - reich, das durch die Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechtes der Demokratie die Tore geöffnet hat, ſoll nun endlich dahin kommen, ſeine Geſchäfte und den Ver - kehr mit ſeinen Bürgern mit demokratiſchem Geiſte, mit dem nötigen Feingefühl für das Intereſſe der Bewohner zu erledigen.
Die „ Korreſpondenz Wilhelm “meldet: Der Kaiſer fühlte ſich an den beiden Feiertagen ausnehmend wohl und iſt durch - aus nicht als Patient zu betrachten. Der Monarch ſchläft nachts andauernd und ungeſtört und iſt bei beſtem Appetit.
Der Pfingſtmontag war größtenteils von einer Reihe von Audienzen ausgefüllt. Um 11 Uhr vor - mittags wurde Prinz Friedrich von Schaumburg - Lippe in beſonderer Audienz empfangen, hierauf der Oberſthofmarſchall Graf Zichy und ſodann der geweſene Präſident der Akademie der Wiſſenſchaften Profeſſor Dr. Sueß, beide in halbſtündiger beſonderer Audienz, ſchließ - lich der Vizepräſident des Reichsgerichts von Grab - mayer mit dem Profeſſor Dr. Baron Schey die dem Kaiſer die anläßlich des hundertjährigen Jubiläums des bürgerlichen Geſetzbuches herausgegebene Feſtſchrift über - reichten, ebenfalls in halbſtündiger Audienz. Alle waren von der Leutſeligkeit und Friſche des Monarchen entzückt. und fanden ſein Befinden trefflich.
Nach den Audienzen unternahm der Kaiſer einen Spaziergang im Kammergarten.
Die „ Deutſchna .. Korr. “meldet: Nach den Aeußerungen eines wohlinformierten deutſch-böhmiſchen Politikers ſollen die deutſch[-]czechiſchen Ausgleichsverhandlungen zu Beginn des Herbſtes wieder aufgenommen werden und zwar werden diesmal die Verhandlungen unter dem Druck der materiellen Forderungen der Lehrerſchaft ſtehen. Von der - ſelben Seite wird verſichert, daß im Falle auch dieſe Konferenzen ohne poſitives Ergebnis verlaufen ſollten, die Auflöſung des Landtages erfolgen wird.
Einer halbamtlichen Mitteilung zufolge, beſchloß heute der Miniſterrat in einer Sitzung die Reiſe des Kö - nigs nach Paris aus ſtaatsgeſchäftlichen Gründen bis zum Herbſt zu verſchieben.
Geſtern reiſte der Thronfolger ab, um dem König von England ein Handſchreiben des Sultans zu überbringen.
Mehreren Blättern zufolge ließ die engliſche Regierung dem hier weilenden marokkaniſchen Miniſter des Aeußern, El Mokri, der als Vertreter des Sultans den Londoner Krönungsfeierlichkeiten beiwohnen ſollte, durch die hieſige Botſchaft mitteilen, daß die Anweſenheit der marokkaniſchen Abordnung bei den Londoner Feſtlichkeiten nicht erwünſcht ſei. Der Schritt wird damit begründet, daß die Grauſamkeiten, die die von franzöſiſchen Offizieren befehligte ſcherifiſche Mahalla — namentlich bei den letzten Ausfällen — gegen Weiber und Kinder beging, als entehrend für die Regierung des Sultans angeſehen würden. Es ſei zu befürchten, daß die öffentliche Meinung Englands den Vertretern Mulay Haſids einen un - freundlichen Empfang bereite, was man aus Courtoiſie ver - meiden möchte.
Zuverläſſige Petersburger Nachrichten melden eine große Beſchleunigung der ruſſiſchen Rüſtungen. Die Flotte ſoll über das bisherige Bau - programm hinaus um vier Dreadnonghts von 22.000 Tonnen vermehrt werden. Da die ruſſiſchen Werke allein die Lieferungen nicht beſtreiten können, ſoll die Fabrik Skoda in Pilſen große Gußſtahllieferungen und Krupp die Lieferung von Haubitzen ſchwerſten Kalibers erhalten. Die Befeſtigungen am Schwarzen Meere ſollen ſtark ausgebaut werden.
China will die Erneuerung des ruſſiſch-chineſiſchen Vertrages vom Jahre 1881 in der von Rußland gewollten Form nicht annehmen.
Der Miniſterrat ſprach ſich gelegentlich der Beratung über die Organiſation der Kreditgewährung an Städte und Semſtwos für die Gründung einer beſonderen Staatsbank zur Erreichung dieſes Zweckes, aus.
Dem Senat iſt in den letzten Tagen die umfangreiche Vorlage der Regierung zugegangen auf Aufhebung des finniſchen Generalgouvernements und die Ein - ſetzung eines kaiſerlichen Statthalters in Helfingfors.
In Gegenwart des Königs, der Miniſters und der Be - hörden fand heute die Eröffnung des neuen Handels - kammergebäudes ſtatt.
Der König hielt eine Anſprache, in welcher die Tätigkeit der Handelskammer gewürdigt und der Wunſch ausgeſprochen wird, daß die Handelskammer ein lebendi - ges Beiſpiel patriotiſcher Bemühungen auf dem Gebiete des Handels und der Induſtrie werde und ihre Tätigkeit auf wirtſchaftlichem Gebiete ſtets von dem allgemeinen Intereſſe des Landes inſpiriert und fruchtbar ſei.
Die „ Agence Havas “meldet aus Athen: An der Grenze kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen griechiſchen und türkiſchen Soldaten. Vier türkiſche Soldaten wurden getötet.
Am 2. Juni ſchoß ein türkiſcher Poſten auf einen Montenegriner in Uikitſch.
Die Regierung machte neuerlich Schritte bei der Pforte, da dies der zweite Fall der Verletzung des monte - negriniſchen Gebietes ſeitens türkiſcher Soldaten innerhalb weniger Tage iſt.
Der Torpedokreuzer „ Berfiſatvet “traf in San Giovannidi Medua ein, wo ſich bereits drei Torpedoboote befinden. Ein weiteres Torpedoboot wurde geſtern dorthin entſendet.
Der Monaſtirer Oberſtaatsanwalt wurde von von einem Unbekannten erſchoſſen. Das Motiv iſt unbe - kannt. In Monaſtir herrſcht große Aufregung.
Der gefürchtete bulgariſche Bandenchef Bratſche wurde im Kloſter Zordſche umzingelt und niedergemacht. Seine Genoſſen ſind entkommen.
In Prenitza (Bezirk Köprülü) wurden ſeitens der Behör - den 42 Kilogramm Dynamit ſowie Werkzeuge zur Herſtellung von Bomben entdeckt. Eine Anzahl von Bulgaren wurde verhaftet.
Der Sultan iſt heute nachmittags auf dem S[e]ewege nach Saloniki abgereiſt und wurde von der Be - völkerung ſtürmiſch akklamiert. In Begleitung des Sultans be - finden ſich deſſen zwei Söhne, der Großveſier, der Marineminiſter, der Miniſter des Innern, der Unterrichtsminiſter, der frühere Finanzminiſter Dſchawid und zahlreiche Hofwürdenträger.
Der Kriegsminiſter, der den Sultan hätte be - gleiten ſollen, verſchob im letzten Momente die Reiſe, wie verlautet, auf einen ſpäteren Zeitpunkt.
Die Rebellen nahmen das kleine Fort von Leſch ein, welches von ungefähr 100 Soldaten verteidigt war.
Sie bedrohten die Ortſchaft, zerſtörten die Telegraphen - leitung zwiſchen Leſch-Skutari und Tirana, wurden aber nach längerem Kampfe durch das Militär und die bewaffnete Be - völkerung unter empfindlichen Verluſten vertrieben.
Infolge der Bewegung in der Umgebung von Elkſar und Laraſch ſind die Kriegsſchiffe „ Admirante Lobo “und „ Cataluna “, mit ungefähr 200 Mann Marine-Infan - terie am Bord nach Laraſch abgegangen. Die Schiffe müſſen bereits in Laraſch eingetroffen ſein, wo die Trup - pen jedoch nur ausgeſchifft werden, wenn der ſpaniſche Konſul es für nötig hält.
Die Nachtſitzung der Kammer und des Senats dauerte abwechſelnd bis über 4 Uhr morgens. Die Kam - mer beſtand auf dem Rechte der ausſchließlichen Kompe - tenz, über Budgetfragen zu entſcheiden. Schließlich lehnte es der Senat ab, weiter darüber zu beraten, worauf der Großvezier das Dekret, womit die Seſſion des Parlaments geſchloſſen wird, verlas. Die ſtrittigen Artikel des Budget - geſetzes bleiben offen.
Der „ Temps “unterzieht die ſpaniſchen Beſtrebungen in Ma - rokko einer ſehr ſcharfen Kritik und ſchreibt: Es unterliegt nunmehr keinem Zweifel, daß ſich die Spanier bei ihren Unternehmungen in Marokko von einer franzoſenfeind - lichen Eiferſucht leiten laſſen, welche mit den in den Verträgen vorgeſehenen Zuſammenwirken nichts gemein hat. Dieſe Verträge ſind übrigens durch die Art und Weiſe wie ſie Spanien auslegt, ein zweiſchneidige Waffe. Die ſpaniſche Regierung würde, bevor die Verletzung der In - tegrität Marokkos zu weit geht, gut daran tun, den Ar - tikel 123 der Algercirasakte zu leſen, worauf im Falle des Widerſtandes zwiſchen Beſtimmungen der früheren Ver - träge und der Algecirasakte die Beſtimmungen der Letz - teren überwiegen.
Der Bruder des früheren Schah, Salar ed Dan[l]eh iſt an der Spitze eines großen Kurdenheeres aus Sakis in Bukan eingerückt, von wo er über Miandoab nach Maraga zu ziehen beabſichtigt, Die Bewohner von Maraga haben tele - graphich von Teheran Hilfe erbeten und befeſtigen eiligſt die Stadt.
Der Profeſſor der Geologie Dr. Viktor Uhlig iſt geſtern in Karlsbad geſtorben.
37. Juni 1911. Czernowitzer Allgemeine ZeitungInfolge einer telegraphiſchen Anordnung des Handelsminiſteriums entfallen gegen - über der Provenienzen aus Venedig die uſuellen Erleichterungen bei der Behandlung nicht verdächtiger Schiffe. Die Vergnügungsfahrten nach Ve - nedig wurden aufgehoben.
Nach Meldungen aus Venedig ſoll die Cholera dort insbeſondere unter den ärmeren Schichten auftreten. Die Regierung bietet alles auf, um der Seuche entgegenzutreten. Die Sanitätskommiſſion arbeite Tag und Nacht. Doch werden alle choleraverdächtigen Fälle als gaſtriſche Fiebererſcheinungen erklärt. Einige Aerzte, die darauf drangen, es möge die Wahrheit bekanntgegeben werden, wurden niedergeſtimmt und traten daher aus der Kommiſſion aus. Auch im Vorjahr ſei die Cholera von den Behöden verheimlicht worden. In Trieſter Kreiſen wird vorgeſchlagen, daß im Intereſſe der Allge - meinheit und zur Beruhigung der Gemüter eine Abord - nung von neutralen Deputierten nach Venedig entſandt werden ſoll, damit dieſe auf Grund eigener Wahrnehmung ein Gutachten über den wahren Stand der Epidemie ab - gebe. Im Gegenſatz zu dieſen Meldungen erhält die „ Poli - tiſche Korreſpondenz “von amtlicher Seite aus Rom die Mitteilung, daß der öffentliche Geſundheitszu - ſtand in Venedig, ſowie im ganzen Italien normal ſei und daß man ſeit dem vergangenen Jahr nicht aufge - hört hat, die notwendigen Vorſichtsmaßregeln zu treffen. Die Nachricht über eine verdächtige Erkrankung in Vene - dig beziehe ſich bloß auf zwei Fälle von gaſtriſcher Enderi - tis, was durch amtliche bakteriologiſche Unterſuchung feſt - geſtellt ſei. Es iſt daher abſolut ausgeſchloſſen, daß ſich in Venedig Cholerafälle ereignet hätten und der öſterreichi - ſche Staatsbürger Franzky könne ſich unmöglich die Cholera in Venedig, wo er ſich auch nur ganz kurze Zeit aufhielt, zugezogen haben, wie dies durch eine amtliche Unterſuchung der italieniſchen Behörden erwieſen wor - den iſt.
Die äußerſt ſpärlichen Nachrichten aus Benedig über die choleraverdächtigen Erkrankungen werden von der Bevölkerung mit großer Beunruhigung aufgenommen, da man nunmehr die Ueberzeugung ge - winnt, daß in Venedig tatſächlich zahlreiche Choleraer - krankungen konſtatiert wurden. An den amtlichen Stellen ſucht man jedoch dieſe Fälle lediglich als Brechdurchfälle hinzuſtellen und leugnet jede Gefahr. Reiſende, die aus Venedig kommen, erzählen, daß ſie davon gehört hätten, daß in Venedig mindeſtens 60 — 70 cholera - verdächtige Erkrankungen vorgekommen ſeien. In den hier aus Venedig und anderen Städten Italiens eintreffenden Zeitungen wird mit keiner Silbe das Auf - treten von choleraverdächtigen Erkrankungen in Venedig erwähnt.
Aus Anlaß der jüngſten Meldungen über einige Cholerafälle in Venedig hat das „ Berliner Tageblatt “ſeinen venezianiſchen Korreſpondenten aufge - fordert, ihm genaue Informationen über dieſe Angelegen - heit zukommen zu laſſen. Wie die Telegraphendirektion in Berlin mitteilt, iſt ſeitens der venezianiſchen Tele - graphendirektion die Mitteilung eingelangt, daß auf Grund der getroffenen Dispoſitionen die telegraphiſche Aufforderung dem Adreſſaten nicht ausgehändigt wurde.
Der Aviatiker Bague iſt heute um 5 Uhr früh von Nizza in der Richtung nach Korſika aufgeſtiegen. Bisher iſt über das Schickſal Bagues nichts bekannt.
Bei Linares iſt ein Kurierzug entgleiſt. Vierzehn Perſonen wurden verletzt, davon drei ſchwer.
Beim Entgleiſen eines Straßenbahnwagens wurden 40 Perſonen, meiſt Arbeiter, verletzt, darunter einige ſchwer.
Am 2. Juni nachts entgleiſte auf der anatoliſchen Eiſenbahn ein Laſtzug beim Paſſieren der Brücke zwiſchen Veſirhan und Biledſchik, welche infolge Ueberſchwemmung des Kuruſſufluſſes beſchädigt war. Die Lokomotive und einige Waggons fielen ins Waſſer. Der Maſchiniſt und der Heizer wurden getötet und drei Perſonen verletzt.
Hier wurde der Riemermeiſter Hermann Berglaubter verhaftet, weil er mit fünf Frauen in verſchiedenen Städten Galiziens rituelle Ehen eingegangen war und ſie darauf um ihr Vermögen betrogen hatte. Zum erſten Male heiratete er unlängſt in Lemberg, darauf in Turka, zum dritten Male in Brody,hernach in Tarnow und endlich in Jaroslau. Von keiner einzigen Gattin hatte er ſich ſcheiden laſſen. Der vierten Gattin nahm er 400 Kronen Bargeld und verſchiedene Koſtbarkeiten ab, weshalb ſie gegen ihn die Anzeige bei der Polizei erſtattete. Dadurch kam das fünffältige Ehe - leben Berglaubters an den Tag.
In den Gouvernements Kiew und Cherſon ſind ſchwere Gewitter niederge - gangen. Die Saaten wurden durch den Hagel ver - nichtet. Viele Windmühlen wurden vom Sturm umgeriſſen und mehrere Objekte durch den Blitz in Brand geſteckt.
Die Frau von heute, die in nichts mehr hinter dem Herrn der Schöpfung zurückſtehen will, hat ſich nun auch des Knopflochs, deſſen Schmuck bisher ein Vorrecht des Mannes zu ſein ſchien, bemächtigt. Die Mode verlangt von den Damen, daß ſie ein oder zwei Blumen im Knopfloch tragen, um den monotonen Ernſt des Promenadenkoſtüms dadurch reizvoll zu unterbrechen. Doch immer ſtrenger verlangt das laute Modegebot, den künſtlichen Blumen Valet zu ſagen, und nun muß die Modedame ihre Ehre darein ſetzen, eine ntürliche Blume im Knopfloch zu tragen, die ebenſo entzückend, ebenſo zart, ebenſo duftend und teuerer ſein muß, als eine künſtliche. Orchideen, das Stück zu zehn Francs, Nelken zu fünf Francs, die ſelten - ſten und koſtbarſten Roſenarten erſcheinen den Pariſer Schönen gerade gut genug, um an ihrem Buſen in einer Stunde hinzuwelken. Was die Wahl der Blumen fürs Knopfloch anbetrifft, ſo bevorzugt man rote Nelken, doch werden zu den jetzt beliebten dunkelblauen Koſtümen auch gern kleine Sträuße von Kornblumen getragen. Das tiefe Rot oder Weiß der Levkojen iſt ebenfalls ſehr wirkungs - reich. Zu Beginn des Frühlings wurden hauptſächlich Parmaveilchen, Kamelien und Gardenien getragen, aber jetzt tritt eine andere Auswahl der Blumen an ihre Stelle, vor allem die „ Königin “, die Roſe. Vielleicht die beliebteſte Blume dieſer Saiſon iſt aber die Wicke, die feine ſo man - nigfaltige, leuchtende Färbung dieſer Blume wird durch einige Stengel von Frauenhaar hervorgehoben, mit dem die Wicken zuſammengebunden ſind. Vergißmeinnicht und Reſeda, deren Farbentöne ſo kleidſam ſind, erſcheinen gern mit anderen Blumen zuſammen, wie man überhaupt bei Sträußen eine bunte Miſchung verſchiedener Blumen be - vorzugt. Ein paar loſe gewundene Feldblumen. zuſammen mit ein paar Getreideähren, ſind der ſchlichteſte und zu - gleich feinſte Schmuck der Morgentoilette.
Aus London wird berichtet: Lady Murcia zieht ſich für etliche Monate ins Gefängnis zurück, um über die Grau - ſamkeit ihrer Gläubiger nachzudenken: die ungalanten Herren haben ſie eine Schwindlerin genannt und ihr, ohne Rückſicht auf den glorreichen Namen, den ſie trägt, den Prozeß gemacht. Lady Murcia iſt nämlich — ſie behauptet es wenigſtens — ein unmittelbarer Sproß der hochedlen Herzöge von Somerſet; mit dieſem Titel zog ſie ſeit zehn Jahren durch die Städte Englands, begleitet von einem Herrn, de, r je nach Bedürfnis, als Gatte, Bruder oder Kammerdiener auftrat. Wenn Lady Murcia eine Stadt mti ihrer Anweſenheit beglückte, nahm ſie immer in dem vor - nehmſten Hotel Wohnung, und es wäre keinem Menſchen eingefallen, vor ihr auch nur einen Pfennig Anzahlung zu verlangen. Auf ihren eleganten Koffern, auf ihren Reiſetaſchen und auf ihrer Wäſche ſah man Wappen und Herzogskronen. Dazu kam nach, daß ſie ſich mit ſolchem Luxus kleidete, daß niemand zu zweifeln wagte, daß ſie wirklich aus einer herzoglichen Familie ſtammte. Tat - ſächlich, — dieſes Geheimnis iſt jedoch erſt während des Prozeſſes entdeckt worden — iſt Lady Murcia nur die Tochter eines Wagenhändlers und die Enkelin eines bie - deren Poliziſten aus einer kleinen Provinzſtadt. Der Mann, der auf ihren abenteuerlichen Fahrten ihr Beglei - ter war, iſt der Sohn eines Landarztes. Beſonders merk - würdig iſt die Tatſache, daß Lady Murcia durch ihre au - ßerordentliche Schönheit und ihre glänzenden Geiſtes - gaben einige der bekannteſten Staatsmänner zu bezau - bern wußte; man ſah ſie oft auf der Teraſſe von Weſt minſter mit bekannten Abgeordneten den Tee nehmen.
Der Landtagsabgeordnete Nikolaj von Waſſilko ver - öffentlicht einen offenen Brief an den ſozialdemokratiſchen Kan - didaten für Czernowitz-Weſt, Georg Grigorovici, in welchem er die Behauptung des Letzteren, daß er Waſſilko) nur aus perſönlichen Motiven bekämpfte, zurückweiſt. Die markanteſte ſachliche Stelle dieſes Briefes iſt diejenige, in welcher Herr von Waſſilko darauf hinweiſt, daß Hofrat Skedl aus den Städten ſich zurückzog, um einen jüdiſchen Kandidaten Platz zu machen und daß den Deutſchen in Czernowitz-Weſt das Mandat reſtituiert werden müſſe. Tatſächlich greift dieſe[A]nſchauung in den weiteſten Kreiſen der jüdiſchen Wähler Platz. Bei dieſer Gelegenheit ſei mitgeteilt, daß auch für den 13 Juni wie ſeinerzeit für die Landtagswahlen die umfaſſendſten Sicherheits - vorkehrungen getroffen ſind und daß die Wählerſchaft ungehindert zur Wahlurne wird ſchreiten können.
In der Städtegruppe Radautz — Suczawa — Sereth geſtaltet ſich der Wahlkampf täglich intereſſanter. Zu den beiden bereits vorhandenen jüdiſchen Kandidaturen, Dr. Mahler und Dr. Sommer, iſt ein dritter hinzugetreten, Herr Lucian Vrunner aus Wien, der in Sereth und Radautz bereits Wählerverſammlungen abhielt. Herrn Brunners Programm können wir nicht, man ſagt ihm bloß nach, er ſei ein Millionär. In den drei Städten kandidieren bekanntlich außerdem ein Chriſtlichſozialer und ein Sozialdemokrat.
In Czernowitz Oſt fanden am Sonntag nachmittag faſt zu gleicher Zeit drei Verſammlungen ſtatt (Ippen, Kellner und Straucher). Weitaus am ſtärkſten war die Kellner’ſche Verſammlung beſucht. Die diesbezügliche Reſolution wurde von den Tauſenden Anweſenden einſtimmig angenommen.
Ein am 4. d. M. abgehaltener Delegiertentag der Kanzlei - offizianten beriet unter dem Vorſitze des Obmannes Liquornik Standesangelegenheiten und gab auch für die Reichsratswahl eine Wahlparole aus.
Am 7. d. M. um 8 Uhr abends findet im Gewerbemuſeum eine Verſammlung von Gewerbetreibenden ſtatt, welche zu den Reichsratswahlen Stellung nehmen wird.
Bekanntlich hatte der „ Jüdiſche Volksrat “die Forderung erhoben, daß der neu zu gründende jüdiſche Landtagsklub in ſeinen Statuten die Beſtimmung auf - nehme, daß das Landesausſchußmandat unvereinbarlich ſei mit einem Reichsratsmandat. Dieſe Beſtimmung wurde von Straucher’ſcher Seite nicht akzeptiert, worauf Profeſſor Dr. Kellner ſeine Kandidatur in Czernowitz - Oſt anmeldete. Heute fand neuerlich eine Sitzung ſämt - licher jüdiſcher Landtagsabgeordneten ſtatt und in dieſer wurde nach längerer Beratung einſtimmig nach - ſtehender Beſchluß gefaßt: 1. Einen jüdiſchen Landtags - klub zu gründen und in denſelben einzutreten. 2. In der gegenwärtigen Landtagswahlperiode kein Mitglied des jüdiſchen Landtagsklubs als Beiſitzer in den Landesaus - ſchuß zu wählen, welches ein Reichsratsmandat bekleidet. Profeſſor Dr. Kellner erklärte hierauf, daß er von ſeiner Kandidatur für das Reichsratsmandat Czernowitz - Oſt zurücktrete und ſowohl er, als Dr. Fokſchaner ſich verbindlich machen, eine andere Kandidatur für dieſes Mandat gegenüber Dr. Straucher weder direkt noch indirekt zu unterſtützen.
Die Verſammelten beſchloſſen als jüdiſcher Land - tagsklub, daß ſie die Kandidatur des Hofrates Skedl für das Reichsratsmandat Czernowitz-Weſt unterſtützen werden.
Damit iſt dieſe Epiſode in dem Wahlkampfe erledigt. Der jüdiſche Volksrat hat in der prinzipiellen Frage der Aemterkumulierung einen vollſtändigen Sieg davongetragen.
Am Pfingſtſonntag ſah Czernowitz feſtlich aus. Es bot einen eleganten, friſchen, herzerfreuenden Anblick dar, denn es hatte ſeine hübſcheſten Mädchen, viele Hundert an Zahl ausgeſtellt. Keines derſelben blieb aber auf dem ihr zugewieſenen Platze ſtehen und keines trug in ſichtbarer Schrift die Warnung: „ Es wird erſucht, die Ausſtellungs - gegenſtände nicht zu berühren. “ Hurtig, friſch, munter und mit lachenden Augen walteten die jungen Mädchen innerhalb der ihnen zugewieſenen Rayons ihres Amtes. Eigentlich ihres Berufes: ſie ſuchten einen Mann ... Sie fragten nicht nach Alter, Stand und Rang, und die ſchlichten Handwerker, Arbeiter und Vorſtädter, Greiſe und Knaben fanden Gnade in ihren Augen. Nicht einmal nach dem — Einkommen fragten ſie, ſondern überreichten mit zärtlichem Augenaufſchlag mit mehr oder minder ſanftem Erröten ihr Blümlein und bereitwillig öffnete die von galanter Männerhand bereitgehaltene Sammelbüchſe ihren Mund, in welchen ſich dann die Nickel - und Silber - münzen ſchoben. Die Folgen blieben auch nicht aus: Wie die beſten Tänzer und die „ guten Partien “im Ballſaal mit Kotillonorden, ſo war die ganze männliche Welt von Czer - nowitz mit Blumen — es wurde die Margarethe gewählt — geſchmückt. Für manche war es eine ſüße Vorahnung beſeitigter Knopflochſchmerzen. Als ſich am Sonntag die Abendſchatten auf die lebensvolle Stadt niederſenkten, waren alle Blumen ausverkauft und alles Kleingeld ver - ſchwunden. Niemand konnte eine Krone oder einen Gul - den wechſeln. Der nächſte Morgen — der Blumentag wurde4Czernowitzer Allgemeine Zeitung 7. Juni 1911. montags fortgeſetzt — ſah auf halb verwüſtete Privat - gärten herab, denn die zur Zeit blühenden Sträucher mußten ſich der Wohltätigkeit opfern. Doch nur bis 12 Uhr mittags, dann durfte man ſich wieder in den Straßen ſehen laſſen, ohne einen reizenden Ueberfall zu riskieren.
Der Erfolg des Blumentags war ein voller. Man ſpricht von einem ſo hohen Reinerträgnis, daß wir die Ziffer nicht wiedergeben wollen.
Am Eliſabethplatz ging es an beiden Tagen trotz zweier Platzregen luſtig zu. Ein Volksfeſt mit Muſik, Buſchenſchenke, Kino - (Uraniatheater) und Apollovor - ſtellung ſorgten für die Beluſtigung und Erheiterung von Jung und Alt. Feſtlich gekleidet wogte die Menge durch die Straßen, man ſah es unſeren Czernowitzern an, daß ſie ſich ihres Lebens freuen wollen und den ſtaubgrauen All - tag haſſen. Diesmal freuten ſie ſich für Arme und für Waiſenkinder. Deshalb durften ſich auch die Ernſteſten an dieſer Freude erfreuen.
Die Organiſation der ganzen Veranſtaltung, von der Leitung des Komitees entworfen, war eine treffliche: In ſiebzehn Gruppen, deren jede nach eigenem „ Schlachtplan “vorging, über - ſpannte ſie die Stadt bis an ihre äußerſte Peripherie mit einem Netz, durch deſſen Maſchen es kein Entſchlüpfen gab. Der Dezentraliſation der Kräfte, die ſich ungeachtet der Anziehungs - kraft, welche das Innere der Stadt, Herrengaſſe, Ringplatz ꝛc. auch auf Falter aus anderen Gebieten ausübte, leidlich erhalten ließ, iſt nicht zum geringſten Teile der befriedigende Ausfall des Blumentages zu verdanken.
Auf dem Ringplatz konzertierte an den beiden Vor - mittagen die Kapelle unſeres Hausregiments. Natürlich war die Platzmuſik der Mittelpunkt eines lebhaften Trei - bens, in dem unſere Damen fleißig nach Nickel fiſchten. Mitunter fielen Kronen und Fünfkronenſtücke in die ro - ten Sammelbüchſen und mehr als einmal kam’s auch vor, daß zarte Fingerchen halfen eine widerſpenſtige blaue Note in den engen Schlund zu ſtopfen. Sehr rege war die Sam - meltätigkeit am Nachmittag des Pfingſtſonntages. Schöne Erträgniſſe warfen die Veranſtaltungen auf dem Eliſa - bethplatz ab, wo abwechſelnd die Militärmuſik der 41er, die Marſchmuſik des k. k. Landwehrinfanterieregiments Nr. 22 und eine Zigeunerkapelle aus dem rumäniſchen Nationalhaus an beiden Tagen bis in die ſpäte Nacht hinein konzertierten. Varietee und Kino zogen eine Un - menge von Beſuchern an, ſo daß ſich auf dem Platze und in den Anlagen des Spielplatzes, wo auch eine Buſchen - ſchänke etabliert war, die zu ſehr zivilen Preiſen durch ſchöne Hand gute Brödchen und ſchäumendes Bier bot, ein lebensgefährliches Gedränge entwickelte. Der feenhaft beleuchtete Platz bot den Anblick eines Volksfeſtes und die Wogen förhlicher Feſtesſtimmung gingen hoch. Die Abend - vorſtellungen des Apollotheaters im Stadttheater waren reich beſucht.
Eine hübſche Erſcheinung mitten im lebhaft bewegten Straßenbild boten die Kleinen, die in mehreren Pärchen von Paſſant zu Paſſant trippelten und mit klingenden Stimmchen und bittenden Aeuglein, aus welchen die Freude an der ihnen zu erteilten wichtigen und bedeu - tungsvollen Beſchäftigung hervorſtrahlte, ihre blumen - gefüllten Körbchen emporſtreckten. Die unbewußte Grazie der Kinder tat hier ein Uebriges und ſchuf mitunter Bilder von einem Reiz, die würdig geweſen durch Momenauf - nahmen feſtgehalten zu werden. Man hat den lieben klei - nen Dingern zuliebe doppelt gern in die Taſche gegriffen.
Beſonderen Dank verdienen jene Perſönlichkeiten, welche den Gruppenleitungen Aufenthaltslokale zur Ver - fügung ſtellten. Zumeiſt wurden dieſe noch prächtig deko - riert. Unſer altes Rathaus bot im Blumenſchmuck einen Anblick, über den ſelbſt die Turmuhr vergnügt mit ihren Zeigern wedelte, Hotel Zentral hatte ſein Portal mit rotem Mohn geſchmückt und das Cafee Habsburg hatte liebenswürdiger Weiſe eines ſeiner Fenſter, hervorragend geſchmackvoll dekoriert, zur Verfügung geſtellt. Beſonders hervorgehoben zu werden verdient das Entgegenkommen welches ſein Inhaber, Herr Cafetier Apisdorf ſeinen Gäſten gegenüber dadurch an den Tag legte, daß er den zu Gunſten des Feſtzweckes von den anderen Etabliſſements eingeführten Preisaufſchlag, durch eine Spende von 100 K aus eigenen Mitteln ablöſte und es ſo vermied, den Gäſten irgendeine Beitragsleiſtung aufzuerlegen. So übt man in chevaleresker Weiſe Geſchäftskoulanz und Auf - merkſamkeit gegen die Gäſte. Sehr anerkennenswert war auch das Entgegenkommen, welches den Mitgliedern des Komitees und den Einſammelnden während ihres abend - lichen Ruheaufenthaltes im Kaiſerkafee erwieſen wurde. Man hat ſich überhaupt überall unweigerlich und mit froher Bereitwilligkeit in den Dienſt des Zweckes geſtellt.
Das Erträgnis des Blumentages iſt noch nicht feſtgeſtellt, wird jedoch auf annähernd 20.000 Kronen ge - ſchätzt. Heute abends iſt man in der Landesbank mit der Zählung der „ Beute “beſchäftigt. Hoffentlich entſpricht ſie voll allen Erwartungen.
Ein weiterer Bericht, in welcher die Namen aller an der Sammeltätigkeit beſchäftigt geweſenen Damen und Herren aufgezählt werden, folgt morgen. Raummangels halber ſind wir nicht in der Lage denſelben ſchon heute zu veröffentlichen.
Nach der Meldung eines hieſigen Blattes wurde der Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Smal-Stocki in den erblichen Adelsſtand erhoben, ferner erhielt der Großgrundbeſitzer Chriſtof R. v. Abrahamowicz den Stern zum Komturkreuz des Franz Joſephsordens und der Großgrundbeſitzer Kon - ſtantin R. v. Niculitza-Popovici den Orden der eiſernen Krone dritter Klaſſe. Eine offizielle Verlaut - barung dieſer Auszeichnungen iſt bis jetzt nicht erfolgt. Die Beamten der Landesbank, des Landesſpitals, ſowie des Landesausſchuſſes fanden ſich korporativ beim Landes - hauptmann-Stellvertreter ein, um ihn zu der hohen Aus - zeichnung zu beglückwünſchen.
Generalmajor R. v. Raffay iſt von ſeinem Urlaube zurückgekehrt.
Der Kaiſer hat den Primararzt an der Landesgebäranſtalt in Czernowitz Dr. Oktavian Geor - ghian zum Profeſſor der Geburtshilfe an der Hebam - men-Lehranſtalt in Czernowitz ernannt.
Für das Feſtbuch aus Anlaß der Hundertjahrfeier des allgemeinen bürgerlichen Geſetzbuches haben von der hieſigen Juriſtenfakultät Beiträge geliefert: Profeſſor Dr. Karl Adler „ Ueber Zwecke und Wirkung der Geſamt - ſchuld “, Profeſſor Dr. Joſef Mauczka „ Ueber die An - wendung der Theorie der Intereſſenkolliſion auf die angeborenen Rechte “und Profeſſor Dr. Achill Rappaport „ Ueber die Bedeutung des Titels für die Gültigkeit der Eigentumsübergabe nach dem allgemeinen bürgerlichen Geſetzbuche. “
Am 5. d. M. iſt Karlsbad Herr Dr. Joſef Gerbel, Primararzt der hieſigen Landeskrankenanſtalt, geſtorben. Der Verblichene erfreute ſich wegen ſeiner her - vorragenden mediziniſchen Kenntniſſe, beſonders auf dem Gebiete der Infektionskrankheiten ſowie wegen ſeiner Ge - wiſſenhaftigkeit, Leutſeligkeit und ſeines regen Wohltätig - keitsſinns der größten Achtung und Beliebtheit. Die Nach - richt von ſeinem Tode hat allgemeines Bedauern hervorge - rufen. Dr. Joſef Gerbel, geboren 1860 in Czernowitz, beſuchte das hieſige Gymnaſium, ſodann die Univerſität in Wien, wurde 1893 Hilfsarzt bei der hieſigen Landes - krankenanſtalt, 1896 Sekundararzt, 1898 Ordinarius und 1901 Primararzt. Im Jahre 1908 wurde er durch die Ver - leihung des goldenen Verdienſtkreuzes mit der Krone aus - gezeichnet. Im Jahre 1909 wurden ihm ad perſonam die Bezüge der 7. Rangsklaſſe der Staatsbeamten zuerkannt. Er hinterläßt eine Witwe und drei unverſorgte Kinder. Die Leiche wird hieher überführt werden. — Am 4. d. M. ſtarb hier die Förſterswitwe Frau Beatrix Miszkie - wicz im 71. Lebensjahre und wurde heute nachmittags unter zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen.
Unter zahlricher Beteiligung aller Kreiſe der Bevölkerung wurde am 4. d. Herr Hermann Pallaſch zu Grabe getragen. Die Leiche wurde im Trauerhauſe von Mitgliedern des Kommis - und Buch - halterunterſtützungsvereines gehoben und vor den geöff - neten Tempel getragen, woſelbſt Oberrabbiner Dr. Ro - ſenfeld dem Verblichenen einen ſehr warmen Nachruf hielt. Unter den Trauergäſten, die dem mit Kränzen be - ladenen ſechsſpännigen Totenwagen folgten, wurden be - merkt: Der Präſident der Advokatenkammer Dr. Heinrich Kiesler mit mehreren Advokaten, Direktor Brück, Bibliotheks-Amanuenſis Winkler von Seefels, Stabsarzt Dr. Reitmann, Die Mitglieder des Kom - mis - und Buchhalterunterſtützungsvereines, viele Ge - meinderäte, Aerzte, zahlreiche Bankiers, Kaufleute u. v. a.
Herr ſtud. pharm. Artur Beilich hat die Tyrozinalprüfung mit ſehr gutem Erfolge be - ſtanden.
Von ſchönſtem Wetter begünſtigt, fand verfloſſenen Samstag nachmittags der angekündigte Sojuzanerausflug nach dem Horeczaer Wäldchen ſtatt. Trotz des kühlen Windes hatte ſich dortſelbſt eine zahlreiche, den beſten Kreiſen unſerer ukrainiſchen Bevölkerung angehörende Geſellſchaft einge - funden. Die beſtbekannte Muſikkapelle aus dem „ Deutſchen Weinkeller “ſpielte den Erſchienenen fröhliche Tanzweiſen auf und huldigten dieſelben dem Vergnügen bis in die Nacht hinein. Die erſte Quadrille wurde von 50 Paaren getanzt.
Der Vereinigung der ar - beitenden Frauen Zweig Czernowitz iſt es gelungen, in einer reizenden Gebirgsgegend der Bukowina, in dem lieblichen Fraſſin a. M. ein Urlaubsheim ins Leben zu rufen. Der Aufenthalt im Urlaubsheime iſt natürlich nur für Mitglieder der Vereinigung beſtimmt und koſtet Wohnung ſamt Verpflegung 3 K 20 h per Tag. Die Sai - dauert vom 15. Juni bis 15. September. Anmeldungen und nähere Auskünfte im Vereinslokale ab 1. Juni täglich von 6 bis 8 Uhr abends. Die Vereinsleitung hat be - ſchloſſen, 6 Mitgliedern ohne Unterſchied der Konfeſſion für einen 14tägigen Aufenthalt halbe Freiplätze zu ge - währen. Diesbezügliche Geſuche ſind an die Vereinsleitung, Ruſſiſchegaſſe Nr. 33 längſtens bis zum 15. Juni 1911 zu richten.
Die ſchriftlichen Pri - vatiſtenprüfungen finden am 20. Juni von 8 bis 12 Uhr vormittags ſtatt. Am Nachmittage des 20. und 21. Juni wird die mündliche Prüfung vorgenommen. Zu dieſem Termine haben auch diejenigen Externiſten zu erſcheinen, denen vom k. k. Landesſchulrate eine Aufnahmsprüfung für eine höhere Klaſſe vor den Ferien bewilligt worden iſt. Die Prüfungstaxen ſind am 19. Juni vormittags in der Direktionskanzlei zu erlegen.
Am 27. Mai l. J. fand im Hotel Central die erſte ordentliche, ſehr gut beſuchte Generalverſammlung des Jagdſchutzver - eines für das Herzogtum Bukowina ſtatt und erbrachte dieſe Verſammlung den vollen Beweis der Notwendigkeit dieſes Vereines und des großen Intereſſes der waidgerech - ten Jäger an der obigen Aktion und Sanierung der triſten Jagdverhältniſſe in der Bukowina. Der Präſident des Vereines, Herr Heinrich Ritter v. Mikuli eröffnete die Verſammlung und erſtattete den Bericht über die Tätigkeit des Vereines, indem er hervorhob, daß in dem zur Ver - teilung gelangenden ſchriftlichen Rechenſchaftsberichte die vielen eingeleiteten Aktionen des Vereines niedergelegt er - ſcheinen, da es ſchwer möglich geweſen wäre, in einer Ver - ſammlung einen genauen Bericht der regen Tätigkeit zu er - ſtatten. Außer der umfangreichen Aktion zum Zwecke des formellen Ausbaues des Vereines, welche in der Anwer - bung von Mitgliedern, der Ernennung von Lokalgeſchäfts - führern und in der Veranſtaltung von Diskuſſionsaben - den beſtand, wurden allen in Frage kommenden Behörden in ausführlichen Memoranden die unglaublich triſten Jagdverhältniſſe der Bukowina dargelegt und die Poſtulate unterbreitet, welche eine Sanierung, zum mindeſten eine Beſſerung der Verhältniſſe hervorbringen ſollen. Sämtliche angegangenen Behörden haben in Würdigung der hervor - gehobenen volkswirtſchaftlichen Bedeutung der Jagd die Intentionen des Vereines mit großem Entgegenkommen gefördert und dementſprechende Verfügungen getroffen und ſah ſich die Generalverſammlung veranlaßt, der k. k. Landesregierung, der k. k. Güterdirektion und dem Lan - desgendarmerie-Kommando den einmütigen Dank zum Ausdrucke zu bringen. Insbeſondere muß hervorgehoben werden, daß durch eine von der k. k. Güterdirektion einge - leitete Aktion die Mitgliederzahl des Vereines auf 450 Perſonen ſtieg und daß das Ackerbauminiſterium die Prä liminierung eines höheren Beitrages für Zwecke des Jagd - ſchutzes bewilligt hat. Nach Erteilung des Abſoluto - riums an die Vereinsleitung wurden An - regungen ſeitens der Mitglieder entgegengenommen und die Herausgabe einer eigenen Zeitung, das Arrangement geſelliger Abende, die Aktion wegen genauer Ueberwachung des Pulver - und Munitionsverſchleißes ſowie des Wild - verkaufes in rege Diskuſſion gezogen. Der Jagdſchutzver - ein hat ſich bei den ausgeſchriebenen Jagdlizitationen be - teiligt und durch Erpachtung gefährdeter Jagden und durch mehrere zweckdienliche Maßnahmen darauf hingewirkt, daß die Jagden in waidgerechte Hände gelangen. An Stelle des Herrn Rechnungsrates Kuhn wurde Herr k. k. Forſt - rat Lugert in den Ausſchuß gewählt und mit den Agen - den des Geſchäftsleiters betraut, während der bisherige Sekretär, Herr Oberverwalter Mayer die ſchwierige Funktion der Kaſſagebahrung übernahm. Mit einem Appell an alle Jäger und Jagdfreunde und insbeſondere an die Beſitzer größerer Eigenjagdgebiete die Intentionen des Vereines zu fördern und im engen Kontakte mit der Vereinsleitung auf die Abſtellung jagdlicher Unzukömm - lichkeiten hinzuwirken, ſchloß der Vorſitzende die Ver - ſammlung.
Der Wäſcherin Katharina G. wurde unter dem Vorwande, man werde ihr durch ver - ſchiedene Zauberſtückchen den Mann, der nach Rumänien durchgegangen iſt, wieder zurückbringen, faſt ihr geſamter Vorrat an Kleider, Wäſche und Schmuck herausgelockt be - ziehungsweiſe entwendet. Dafür erhielt ſie ein Zauber - waſſer, bei deſſen täglichem Gebrauch ſie ihren in der Ferne weilenden Mann zurücklocken werde. Um die Wirkung der täglichen Waſchungen noch zu erhöhen, ſollte die Obge - nannte ihre Bett - und Leibwäſche über Nacht im Freien hängen laſſen, was dann ihren treuloſen Gatten mit un - widerſtehlicher Gewalt anziehen müſſe. Als jedoch eines ſchönen Tages alle Sachen verſchwunden waren und ſich der Mann immer nicht einfinden wollte, wurde in der Armen der Verdacht rege, und ſie wandte ſich an die Po - lizei, welche die Zauberin ſamt ihrer Helferin, Taglöhner - innen aus der Vorſtadt Manaſteriska, dem Strafgerichte überſtellte.
in großen bekannten Geſchäftshäuſern, ſowie ſonſtige Mal - verſationen legen den Gedanken nach einem Schutze gegen jegliche Art von Unredlichkeiten ſeitens der Angeſtellten nahe. Dieſen bietet im weiteſtgehenden Maße die Kau - tions - (Veruntreuungs -) Verſicherung, wie ſie von der „ Fieolity and Depoſit-Company of Maryland “, General - Direktion für Oeſterreich in Wien, 1. Bezirk, Ratenturm - ſtraße 20 (Reſidenz-Palaſt) betrieben wird. Proſpekte und Auskünfte auf Wunſch gratis. Wenn das Inſtitut, welches in letzter Zeit die Oeffentlichkeit ſo viel beſchäftigt, ihren Direktor verſichert gehabt hätte, ſo hätten die zahl - reichen Einleger ihre Spargroſchen nicht verlieren müſſen.
Durch Herrn Nikolaus Ritter v. Flondor hat ein Nichtgenanntſeinwollender 500 K Reugeld zu Gunſten des romäniſchen Kinderaſyles in Manaſteriska geſpendet, wofür der wärmſte Dank ausgeſprochen wird.
Dieſer mit allem modernen Komfort ausgeſtattete Pracht - Neubau an Stelle des bekannten Hotel Romania wird am 15. d. M. eröffnet. Mäßige Preiſe.
Die be - hördlich autoriſierte unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehende Maſchin - ſchreibſchule Helene Weiß Stefaniegaſſe 2 a hat neue Kurſe er - richtet, woſelbſt das Maſchinſchreiben auf allen Syſtemen in kürzeſter Zeit nach der neueſten Zehnfingermethode beigebracht wird. Es wird hier nicht nur auf das Praktiſche und Theoretiſche Gewicht gelegt, ſondern auch das Schreiben von kaufmänniſchen Briefen, Adreſſen, Fakturen, Kopien unterrichtet. Die Mechanik und Inſtandhaltung der Maſchinen ferner die Vervielfältigung57. Juni 1911 Czernowitzer Allgemeine Zeitungauf den neueſten Vervielfältigungsapparaten bilden auch Gegen - ſtand des Unterrichtes in dieſer Anſtalt. Minderbemittelten wird das Unterrichtshonorar auf die Hälfte ermäßigt. Arme Waiſen werden ganz unentgeltlich unterrichtet.
Dieſe vor - läufig als Schleppbahn mit Perſonenverkehr ausgebaute und bis zur Reichsgrenze verlängerte Lokalbahn geht ihrer Vollendung entgegen und wurde die techniſche Vor - reviſion dieſer Strecke am 30. v. M. durch den Inſpektor der General-Inſpektion der öſterreichiſchen Eiſenbahnen Ludwig Malinowski in Anweſenheit des Bauleiters Inſpektors Gubert vorgenommen. Nachdem der Bau - zuſtand als anſtandslos befunden wurde, wird dieſe Linie in der zweiten Hälfte des Monates Juni l. J. dem öffent - lichen Betriebe übergeben werden können.
Sonntag früh wurde in Zuczka der Infanteriſt Olenyk des 41. Infanterieregimentes tot aufgefunden. Wie die Erhebungen ergaben wurde Olenyk aus dem Hinter - halte angeſchoſſen, wobei ihm die Kugel in den Hals drang und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Es wurden bereits drei der Tat verdächtige Burſchen feſtgenommen. Als Urſache dieſer Mordtat wird Eiferſucht eines der drei Verhafteten angenommen.
Am Pfingſtmontag fand hier eine allgemein zugängliche Wähler - verſammlung ſtatt, welcher faſt alle Ortſchaften des Kimpolunger Reichsratswahlbezirkes vertreten waren. Anweſend waren ferner die Kandidaten Leuſtean, Serbu und Dr Cotlarciuc mit ihren Anhängern. Nach einer Rede des Bürgermeiſters von Dorna[-]Watra, Forfota, deſſen Ausführungen ſich mehrere bäuerliche Redner anſchloſſen, beſchloß die Verſammlung den früheren Vertreter des Wahlbezirkes, Grafen Bellegarde auch gegen deſſen Willen wieder zu kandidieren und ſämtliche anderen Kandidaten zum Rücktritte aufzufordern. Die Verſammlung war von einer Deputation einberufen worden, die ſich am 15. zum Grafen Bellegarde nach Bruck begeben hatte.
Heute vormittags wurde im Oberſthofmarſchalamte das Teſtament Johann Orths eröffnet. Dasſelbe enthält letztwillige Verfügungen, hauptſächlich Legate. Erbberechtigt iſt in erſter Linie das Haus Toscana. Der Nachlaß beträgt etwa 3 Millionen Kronen.
Der Kaiſer begibt ſich morgen nach Lainz um in der dortigen Hermesvilla Anfenthalt zu nehmen. Wie lange derſelbe dauern wird, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Im Chapagnegebiete ſind abermals Winzerunruhen ausgebro - chen. Namentlich in Bar fur Aube kam es zu Ausſchrei - tungen der erregten Weinbauer gegen die Gendarmerie. Es mußte Militär requiriert werden. Alle Hauptpunkte der Stadt ſind militäriſch beſetzt. Es herrſcht Belager - ungszuſtand. Auch aus anderen Städten, beiſpiels - weiſe aus Troyes, kommen Nachrichten über ſchwere Aus - ſchreitungen. Man befürchtet neuerlich den Ausbruch um - fangreicher Winzerunruhen.
Als eine Abteilung des 120. Infanterieregimentes geſtern abends in die Kaſerne zurückkehrte, fuhr von rückwärts ein Automobil, das unbeleuchtet war, mit großer Wucht in die Abteilung hinein. Ein Soldat wurde getötet, viele teils ſchwer teils leicht verletzt. Der Chauffeur wurde verhaftet.
Hieſige Blätter berichten, daß der deutſche Ingenieur Richter, der von griechiſchen Banditen in das Olympgebirge entführt wurde, in höchſter Gefahr ſchwebe. Der deutſche Konſulgab den Rat, das Löſegeld ſofort zu erlegen. Der Vorſchlag wurde jedoch von den Behörden nicht angenommen, ſondern Militär gegen die Räuber entſendet.
Die Budapeſter Produktenbörſe notiert
| Weizen .[.]...... | K 11·29 — 11 30 per 50[kg.] |
| Mais[..]...... | „ 6 77 — 6 78 „ „ „ |
| Oelſoaten ....... | „ 13 95 — 14·05 „ „ „ |
Einheitliche 4%ige konv. Reute Mai-November 92 45 Jänner-Juli 92 45; Einheitliche Reute 4·2% in Noten, Febr[uar]Auguſt 96 35. in Silber, April-Oktober 96 35 Oeſterr. [Gold -]reute 116 70, Oeſterr. Kronenreute 4% 92·35, Oeſterr[. In -]veſtitionsreute 3½ % 81·20, Ungar. Goldrente 4% 1〈…〉〈…〉 2 15 Ungar. Kronenrente 4% 91 35, Ungar. Inveſtitionsrente[3½ %,]80 10; Oeſterr. -ung. Bank-Aktien 19·25, Kreditaktien 644·50 London vista 239 87, Deutſche Reichsbanknoten für 100 M[ark]der R. -W. 117·40½, 20 Mark-Stücke 23·48, 20 Frank-S[tücke]19·02, Italieniſche Banknoten 94·50, Rubel 253 75.
Preiſe per 50 kg. in Kronen ab (Parität) Czernowitz[.]Weizen 11·20 — 11·40 Roggen 7·75 — 7·85 Gerſte (Bra[uer -]ware) 7·80 — 8·00, Hafer (Herrſchaftsware) 7·25 — 7·40, M[ais]6·40 — 6 50, Kleie (Weizen) 4·60 — 4·70, Roggen 4·95 — 5·00 Spiritus, per 10.000 Literperzent, roher, prompt, exkl. Ste[uer]ab Czernowitz 44 50 — 45 00.
4½ige Bukow. Landesbank-Fondſchuldverſchreibungen 99·50 100·50; 4%ige Bukow. Bodenkredit-Pfandbriefe 93·50, 94·50 5%ige Bukow. Bodenkredit-Pfandbriefe 100·50, 101·50; 4%ige Bukow. Landesbank-Pfandbriefe 93·50, 94·50; 4%ige Bukow. Landesbank-Communalſchuldverſchreibungen 93· —, 94· —; Oeſterr. Kredit 644 25, Anglobank 321 75 Bankverein 541·10, Boden[-]kredit 1276 00, Eskompte-Geſ. 763·00, Länderbank 529 52, Unionbank 616·75. Staatsbahn 752 00, Lemberg-Czernowitzer 555·00, Dampfſchiff 1157·00, Alpine 815 00, Brüxer-Kohlen 758 00. Prager Eiſen 2735 00, Rima-Muranyer 679 90, Weſtböhmiſche Kohlen 668 50, Draſche 840 00, Hirtenberger 1200 00 Türkenloſe 247·50, Rubel 253·50, 254·50, Mark - noten 117 43. 117 43 ; Privat 350·00, Ruſſ 104 00, Lo[m -]barden 120 00. Mai-Reute — · —, Ungar. -Kronenrente 91·35, Karpathen 799·50 Schodnica 486 00, Skoda 659·50, Tabak 338·50 Ung. -Kredit 823 00
Eigentümer und Herausgeber: Dr. Philipp Menezel. — Verantwortlicher Redakteur: Oskar Slawik. — Buchdruckerei „ Gutenberg “, Czernowitz.
Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
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