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Nr. 300 Olmütz, Mittwoch, den 30. December 1896. 17. Jahrgang.

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Cleveland’s Abſchied.

Es wird zwar noch einige Wochen dauern, ehe Grover Cleveland das Weiße Haus in Waſhington verläßt, allein es kann ſchon jetzt darauf hingewieſen werden, wie ſchwer ihm dieſer Abſchied gemacht wird. Nicht in dem Sinne, daß der derzeitige Präſident der Vereinigten Staaten mit ehrgeiziger Zähigkeit an ſeinem Amte haftet; auch wenn er um jeden Preis bleiben wollte,was er iſt, müßte er gehen, denn die Verfaſſung des Reiches geſtattet keine längere Friſt und es entfiel darum auch bei den Neuwahlen keine einzige Stimme auf ihn, obwohl er ſich großen Anſehens im ganzen Lande erfreut. Cleveland trennt ſich von ſeinem hohen und verantwortungs - vollen Poſten, weil die Sorge ſein Herz bedrückt. Seit dem Seceſſionskriege waren die inneren Verhältniſſe der Unionſtaaten nicht ſo verworren wie in dieſem Augenblicke. Wer da weiß, mit welcher Brutalität in Amerika überhaupt die materiellen Intereſſen in den Vordergrund ge - ſtellt werden, begreift den Kummer, den der der - malige Zuſtand in den Vereinigten Staaten einem Manne bereitet, welcher mit dem Blicke eines großen, die Eigenthümlichkeiten ſeiner Heimat verſtehenden Staatsmannes begnabet iſt. Cleveland war als Präſidentſchafts-Candidat ein Programm. Die Silberkönige des Weſtens hatten ihr Haupt ſchon mächtig erhoben und ſtanden mit allen Mitteln der ſchlimmſten Corruption bereit, die wohlfundirte eingelebte Goldwahrung der Republik aus den Angeln zu heben. Daneben erhob ſich, damals noch mächtiger, eine beiſpielloſe Schutzzoll - Agitation, welche Nordamerika von allen europäſchen Zufuhren abſchneiden wollte, die auf dieſe Art entſtehende Vertheuerung aller Producte ſollte das Land den dortigen Induſtriellen ausliefern. Das Geſetz, das mit dem Namen des Nachfolgers des ſcheidenden Präſidenten unzertrennlich ver - bunden iſt, markirte den Sieg dieſer gewalt - thätigen Wirthſchaftspolitik. Da erhoben ſich die reinlicheren Democraten und warfen mit der Wahl Clevelands die in allen Faſern verdorbenen Republikaner aus dem Sattel. Das neue Staats - oberhaupt legte raſch Breſche in das begonneneProhibitivſyſtem und hatte die Genugthuung, den öconomiſchen Kampf mit den europäiſchen Staaten weſentlich mildern zu können.

Nicht ſo glücklich war Grover Cleveland in der Münzpolitik. Die Gläubiger Amerikas dieß - ſeits des Atlantiſchen Oceans trauten den Dingen nicht und ſandten zunächſt die Papiere der Unionsſtaaten in ihre Heimat. Dadurch entſtand ein unausgeſetzter, großer Abfluß von Gold aus New-York nach Europa und die Währung der Republik ward tief erſchüttert. Die Regierung beſaß kein rechtes Mittel, dieſem Strome Halt zu gebieten und mußte ſich wiederholt an das Privatcapital wenden, um ſein Geld in den Staatsſchatz zu leiten, wenn dort die Ebbe ſo groß ward, daß die Bedeckung der Noten nicht mehr genügte. Theuerung und Entwerthung wechſelten in jähen Sprüngen ab, die Vermögens - verhältniſſe jedes Einzelnen wurden tief erſchüt - tert, Kriſen traten ein und ſelbſt die ernſteſten und ruhigſten Leute mußten ſich die Frage vor - legen, ob eine ſolche Entwickelung der Dinge nicht einen Sturz der Vereinigen Staaten von ihrem Fundamente der Solidität und des Reich - thums in das Chaos und in die Verarmung zur Folge haben werde. Die Rückwirkung auf die Staatsfinanzen blieb nicht aus. Die Republik, welche die während des Seceſ - ſionskrieges zu Schleuderpreiſen contrahirte enorme Staatsſchuld beinahe ganz und al pari zurückgezahlt hatte, gerieth in das Deficit und dieſes nahm allmählig einen Umfang an, der geeignet war, die eingetretene Beunruhigung zu fördern. Je größer die Verwirrung wurde, umſo mehr Oel goſſen die Silberleute in das Feuer, welches die beſtehenden Verhältniſſe verzehren

Feuilleton.

Das Acetylen und ſeine Ge - fahren. Von

Robert W. Dahus (Greifswald).

(Nachdruck verboten.)

Als vor einigen Jahren der Amerikaner Wilſon im electriſchen Schmelzofen Kalk und Kohle miteinander erhitzte, um zu ſehen, was die geheimnißvolle Kraft, die in kurzer Zeit ſo viele neue chemiſche Proceſſe er[m]öglicht hat, wohl aus dieſen Stoffen machen würde, entdeckte er das Calciumcarbid und damit die fabriksmäßige Her - ſtellung des Acetylens, deſſen unberechenbare Exploſivkraft jetzt ſoviel Schrecken und Beunru - higung verbreitet. Es war nur eine Wiederent - deckung, denn der große Wöhler hat ſchon vor 35 Jahren Proben deſſelben Stoffes herge - ſtellt, und noch dazu ziemlich planloſe. Wilſon erwartete gewiß etwas anderes beim Oeffnen ſeines Schmelzofens, als was er fand; vielleicht hoffte er, wie ſo viele ſeiner Collegen, auf die künſtlichen Diamanten, die man der electriſchen Gluth ſeit zehn Jahren abzugewinnen bemüht iſt, jedenfalls hielt er den Block erſtarrten Geſteins, der ſich nach dem Erkalten des Ofens als einziges Reſultat der Schmelzung auswies, weiterer Untcrſuchung nicht für werth. Man warf den formloſen Klumpen beiſeite, er geriethdurch Zufall in ein Gefäß mit Waſſer, und ſofort begann jener wunderbare Proceß, in dem man wenige Monate ſpäter den Anfang einer neuen Aera der Beleuchtung ſah. Ein übelriechen - des Gas fing an ſich ſtürmiſch zu entwickeln; angezündet, brannte es mit einem ſo weißen glänzenden Lichte, daß eine Gasflamme daneben einer Kienfackel glich, eine müheloſe Dar - ſtellung des längſtgekannten, aber nur in Spuren nachgewieſenen Leuchtgaſes Acetylen war erfunden.

Wir wollen uns mit der weiteren, glänzen - den Ausgeſtaltung der Erfindung nicht lange aufhalten. Daß der einfache Proceß der Her - ſtellung von Calciumcarbid bald genug ſo weit ausgebildet war, um große Fabriken zu ſeiner Gewinnung als Handelswaare daraufhin zu be - gründen, läßt ſich bei der Wichtigkeit, die man der Erfindung ſofort beimaß, wohl begreifen. So wunderbar der ganze Hergang dieſer chemi - ſchen Umwandlungen iſt, ſo einfach iſt ja ihre practiſche Durchführung. Zwei unſchmelzbare Sub - ſtanzen, Kalk und Kohle, vereinigen ſich unter der electriſchen Hitze mit Begier, und das Reſultat iſt ein ganz leicht ſchmelzbarer Körper, den man nur ins Waſſer zu werfen braucht, um ihm wieder eine neue Geſtalt und Zuſammenſetzung zu geben: ein Kohlenwaſſerſtoff iſt es jetzt, gleich dem Leuchtgas, nur doppelt ſo ſchwer und von der zehn - bis zwanzigfachen Leuchtkraft. Was ließ ſich nicht von einer ſolchen Combination günſtiger Umſtände alles erwarten! Man ſah ſchon alle bisherigen Gasanſtalten begraben, und anſtattder Retorten und Oeſen und Maſchinen und Reinigungsapparate, ſtatt der Kohlenkarrer und Retortenzieher ſah man im Geiſte blos noch Leute, die immerfort Calciumcarbid ins Waſſer warfen und Acetylen in winzigen Gaſometern auffingen und damit unmenſchlich viel Geld ver - dienten. Amerika, England, Frankreich harten als - bald große electro-chemiſche Carbidwerke; mit deutſchem Gelde wurden deren im vorigen Jahre zwei geſchaffen, von denen eins die Kraft des Rheinfalles, das andere die ſächſiſchen Braun - kohlenlager benutzen ſoll, um die gewaltigen Electricitätsmaſſen zu erregen, welche Kalk und Steinkohle in Carbid und Acetylen verwandeln ſollen. Natürlich kam man bald dahinter, daß in der Acetylentechnik, um ein bekanntes fliegen - des Wort zu gebrauchen, auch blos mit Waſſer gekocht wird, und daß die Farben anfangs ein wenig ſtark aufgetragen waren. Der Preis des Calciumcarbids blieb einſtweilen auf 20 Mk. pro Centner ſtehen, und das war und iſt viel zu theuer, als daß dem Leuchtgaſe von Seiten des Acetylens irgend eine Gefahr erwachſen könnte. Die alte ehrenwerthe Induſtrie der Gas - anſtalten, die den Todesſtoß, wenn man allen voreiligen Prophezeiungen erfinderiſcher Heiß - ſporne glauben wollte, mindeſtens ſchon ein dutzend Mal bekommen hat, war wieder gerettet. Selbſt wenn der Carbidpreis, was bei ſehr billigen Waſſerkräften, wie am Niagara, wohl möglich, auf 5 Mk. pro Centner herabgehen ſollte, würde das Leuchtgas im Großen ſchwerlich vom Acelylen

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und ihrer Herrſchaft Raum ſchaffen ſollte. Cleve - land widerſtand mit bewunderungswürdiger Energie dieſem Anſtürmen, und wenn bei der Neuwahl des Präſidenten Mac Kinley fiegte, der ſich als Mann der Goldwährung proclamirte, ſo iſt das zum größten Theile das Verdienſt des ſcheidenden Staatsoberhauptes, welcher mit voller Selbſtverleugnung in die Agitation eingriff. So iſt wenigſtens die Währungsfrage vorläufig aus dem Bereiche der Erſchütterung gezogen worden, während der Hochſchutzzoll allerdings neuen Triumphen entgegenſieht, wenn Mac Kinley von der Stellung eines rückſichtsloſen Congreßmit - gliedes in die, Vorſicht und Zurückhaltung ge - bietende Würde des Präſidenten der Union vorrückt.

Zu den inneren Verlegenheiten iſt nun noch eine äußere Frage hinzugetreten. Ein großer Theil der Bevölkerung der Union ſympathiſirt mit den Aufſtändiſchen auf Cuba und im Senate iſt deren Anerkennung als kriegführende Macht beantragt worden. Cleveland und ſein Staats - ſecretär des Aeußeren widerſtehen mit Geſchick. In der ſicheren Erkenntniß, daß einem ſolchen Schritte die Kriegserklärung Spaniens auf dem Fuße folgen würde, beruft ſich Herr Olney darauf, daß nach der Verfaſſung die geſetzgebende Körperſchaft in ſolche Dinge überhaupt nichts dreinzureden habe, und verweigert die Erfüllung des Verlangens. Man mag in den Vereinigten Staaten aus den geringen Erfolgen der ſpani - ſchen Armee gegen die Aufſtändiſchen den nicht unberechtigten Schluß ziehen, daß die Frage für Nordamerika ſo gut wie entſchieden ſei, wenn es ſich zu jener Anerkennung herbeiläßt, allein es wäre doch gegen allen völkerrechtlichen Gebrauch, auf ſolche Art ſein Gebiet zu vergrößern. Die Vereinigten Staaten würden von den anderen Mächten geächtet, wenn ſie zu einer ſolchen Piratenpolitik herabſtiegen. Sie mögen aus irgend einem Grunde, ſelbſt aus einem cubani - ſchen, gegen Spanien die Waffen ziehen und das Schwert entſcheiden laſſen, ſie werden ſelbſt im Falle der größten Gewaltſamkeit ſich an bekannte Beiſpiele anlehnen können; der Fall jedoch, daß Rebellen als kriegführende Macht anerkannt wur - den, iſt noch nicht vorgekommen. Dasſelbe Spanien, welchem jetzt ein Bein geſtellt werden ſoll, hätte Grund gehabt, füe die Seceſſioniſten dasſelbe zu thun, und vermied den Schritt, ob - wohl zwei wohlorganiſirte Armeen in ordentlicher Kriegführung einander gegenüberſtanden. Es hielt ſich jedoch an den internationalen Anſtand. Zur Stunde vermag, ſagt die Wiener Montags - R[e]vue , auch Cleveland noch Widerſtand zu leiſten, wer aber kann wiſſen, ob nach ihm, und wenn die Spanier auch weiter keine nennenswerthen Fortſchritte machen, die Aufregung in den Ver - einigten Staaten nicht in einem ſolchen Maße wächſt, daß die verhänguißvolle Anerkennung den -noch geſchieht. Auch dieſe Sorge nimmt Grover Cleveland in das Privatleben mit.

Niederöſterreichiſcher Landtag.

In der heutigen Sitzung des niederöſter - reichiſchen Landtages kam es zu ſo bewegten Scenen, wie ſie ſich in der niederöſterreichiſchen Landtagsſtube wohl kaum jemals zugetragen haben.

Auf der Tagesordnung ſtanden die Wahlen aus den Curien.

Während ſich die Mitglieder der einzelnen Curien in die verſchiedenen Säle zur Berathung zurückzogen, wird plötzlich aus dem an den Sitzungsſaal ſtoßenden Herrenſaal, wo die Stadtgemeindenvertreter beriethen, ein immer ſtärker werdendes Lärmen und Schreien hörbar, aus welchem wiederholt das Wort Ohrfeigen deutlich hervortönt. Der Lärm wurde durch ein heftiges Rencontre zwiſchen den Abg. Schneider und Dr. Benedikt hervorgerufen. Bei der Wahl in den Verwaltungsausſchuß hatte nämlich Dr. Kopp den Abg. Dr. Benedikt als Can - didaten der Minorität vorgeſchlagen. Abg. Schneider, der, wie heute das antiſemitiſche Organ zu melden wußte, ſchon bei der geſtrigen Wahl in den Finanzausſchuß, für welchen gleich - falls Dr. Benedikt candidirt wurde, ſeinen Stimm - zettel mit den Worten: Ich wähle keinen Juden! ausgefüllt hatte, rief heute bei dem Vor - ſchlage Dr. Kopp’s laut in den Saal: Ich wähle keinen Juden! Dr. Benedikt replicirte: Das iſt eine Frechheit! Nun entſtand ein er - regter Disput zwiſchen den beiden Abgeordneten, in deſſen Verlaufe Dr. Benedikt dem Abgeord - neten Schneider zurief: Ein nächſtesmal gebe ich Ihnen eine Ohrfeige! Nun wurde der Streit allgemein. Abg. Gregorig ſchreit: Streitet doch nicht wegen eines Juden! Abg. Dr. Lueger ruft: Hier wird nicht geohrfeigt. Wenn es aber wirklich zum Prügeln kommt, wird es ſich erſt zeigen, wer ſtärker iſt! Noch einige Minuten wogte der Streit auf und ab, bis endlich ſo weit Ruhe eintrat, um die Wahlen vornehmen zu können.

Die Antiſemiten beſchloſſen die Affaire Benedikt-Schneider durch einen Dring - lichkeitsantrag vor das Plenum zu bringen. Dieſer Antrag geht dahin dem Abg. Dr. Benedikt die tiefſte Entrüſtung und Mißbilligung aus - zuſprechen.

Nach Einbringung des Antrages erklärt der Landmarſchall er werde dieſe Angelegenheit, die nicht in öffentlicher, ſondern in geſchloſſener Sitzung einer Curie vorgefallen, nicht zur Be - handlung in öffentlicher Sitzung des Landtages zulaſſen.

Abg. Dr. Lueger: Es iſt wohl wahr, daß dies der erſte derartige Fall im parlamen -tariſchen Leben Oeſterreichs iſt, er iſt aber nach meiner Ueberzeugung auch der erſte Fall eines derartigen Benehmens, das nach unſerer Ueber - zeugung nicht ungerügt hingenommen werden kann. Nachdem dem Landmarſchall über die Vor - gänge in den Curien kein Disciplinarrecht zu - ſteht, muß ſich der ganze Landtag dieſer Sache bemächtigen. Ich bitte um die dringliche Be - handlung meines Antrages.

Der Landmarſchall beharrt bei ſeiner Auf - faſſung und erklärt, eine weitere Discuſſion nicht zuzulaſſen.

Abg. Gregorig erklärt, die in der Curie gefallene Aeußerung ſei als im Hauſe gefallen zu betrachten.

Dr. Lueger: Ich bitte, über meinen An - trag abſtimmen zu laſſen ....

Landmarſchall (einfallend): Herr Dr. Lueger, Sie haben nicht das Wort! Wir ſchreiten weiter in den Wahlen!

Auf dieſe Worte entſteht ein großer Lärm auf der Rechten. Man ruft: Das gibt es nicht! Keine Vergewaltigung! Wir wurden hieher ge - ſendet, um uns auszuſprechen!

Dr. Lueger ſchreit: Ich erkläre Ihnen, Herr Landmarſchall, daß hier nicht weiter gewählt wird, ehe dieſe Sache nicht im Plenum beſprochen iſt. (Stürmiſcher Beifall rechts, an dem auch die Galerie theilnimmt.) Wir laſſen uns keine Ohr - feigen antragen. (Rufe: Das geht nicht, Herr Landmarſchall! So laſſen wir nicht mit uns um - gehen!) Ich bitte, das Haus zu befragen.

Landmarſchall: Es wurde der Antrag geſtellt, ob der Dringlichkeitsantrag verleſen werden ſoll. Ich bitte die Herren, die dafür ſind, ſich zu erheben Bei der Abſtimmung erheben ſich die antiſemitiſche Majorität und zwei Mitglieder der Großgrundbeſitzer-Curie für die Verleſung des Antrages Lueger. Der Antrag lautet: Bei der heute vorgenommenen Wahl der Ausſchüſſe in der Städtecurie appellirte (ſoll wol heißen apo - ſtrophirte) Abg. Benedikt den Abg. Schneider: In Zukunft werde ich Sie ohrfeigen! Rufe der Antiſemiten: Das iſt die neue Social-Politik! Pfui! Pfui!) Dieſer Zuruf beweiſt eine pöbel - hafte Geſinnung und zeigt eine ſolche Unbildung dieſes Abgeordneten, daß demſelben von Seite des Landtages eine Zurechtweiſung zu Theil werden muß. Wir ſtellen daher den Antrag, der Land - tag beſchließe, dem Abg. Benedikt wird wegen ſeines unqualificirbaren Benehmens die tiefſte Entrüſtung und Mißbilligung ausgeſprochen. (Lauter Beifall rechts.)

Abg. Gregorig beantragt die Befragung des Hauſes, was der Landmarſchall zuläßt.

Das Haus beſchließt den Dringlichkeitsan - trag Luegers in Berathung zu ziehen.

Abg. Dr. Benedikt: Ich hatte nicht be - abſichtigt, bereits am zweiten Tage der Seſſion in irgend einer Weiſe in den Vordergrund zu

verdrängt werden, ſondern es könnte davon nur eine Verbeſſerung und Verbilligung erwarten, da dem Steinkohlengaſe, welches Spuren von Acetylen ſtets enthält, durch eine größere Bei - miſchung desſelben eine weit erhöhtere Leuchtkraft verliehen werden kann.

Aber das neue Gas erſchien, bevor man ſeine böſen Eigenſchaften, die ſich nun zu mehreren Malen und zuletzt in der ſchrecklichen Berliner Exploſionscataſtrophe vom 11. December ſo fürchterlich offenbarten, genauer kannte, einer weit vielſeitigeren Verwendung fähig. Vor allem be - ſitzt es ja eine Eigenſchaft, die dem Leuchtgas faſt ganz abgeht und deren Mangel letzterem niemals eine unbedingte Herrſchaft über das Petroleum geſtatten wird. Das Leuchtgas will überallhin durch Röhren geleitet ſein, das Acetylen dagegen läßt ſich, und zwar am bequemſten in ſeiner Zwiſchenform als Carbid, transportiren, wohin man es wünſcht. Eine Gaslampe in der Geſtalt einer tragbaren Petroleumlampe iſt noch immer ein frommer Wunſch, eine Acetylenlampe, die viel ſauberer und ebenſo bequem wie die Petrolenmlampe mit Carbidſtückchen gefüllt wird, war dagegen eine der erſten Erfindungen, die der Einführung des Acetylens folgten. Für häusliche Zwecke wird vorläuſig, aber auch nur vorläufig, das Petroleum noch den Vorzug der größeren Wohlfeilheit vor dem Acetylen haben, obwohl man z. B. in Frankreich, wo hohe Petroleumzölle auch der Gasbeleuchtung eine viel größere Rolle als bei uns verſchafft haben, derAcetylenlampe ſchon jetzt großes Gewicht beimißt. Für Straßen - oder Eiſenbahnbeleuchtung dagegen, für Leuchtbojen und ähnliche iſolirte oder in Bewegung beſindliche Leuchtkörper kann das Acetylen ſchon jetzt unter allen Umſtänden eine große Wichtigkeit erlangen, denn die jetzt für dieſe Zwecke üblichen Methoden der Gasbeleuchtung ſind noch keineswegs vollkommen. Die mangel - hafte Eiſenbahnbeleuchtung mit Fettgas, die wir jetzt genießen, macht bekanntlich für jeden Wagen einen großen Behälter nothwendig, um das com - primirte Gas unter 8 10 Athmoſphärendruck mitzuführen. Ein paar Kilogramm Carbid, an Ort und Stelle aufgelöſt, beſitzen mindeſtens die - ſelbe Leuchtkraft. Ja das Acetylen hat noch einen weiteren großen Vorzug, der ſogar die Unbequem - lichkeit, es überall erſt in beſonderen Apparaten aus Carbid herſtellen zu müſſen, b[e]ſeitigt: es läßt ſich ſehr leicht verflüſſigen und in druck - ſicheren Gefäßen verſenden, wie man Kohlenſäure und andere Gaſe in Stahlflaſchen verſchickt. Da dieſe Flaſchen meiſt auf 200 bis 400 Athmoſphären geprüft werden, ſo hätte die Aufſpeicherung des nur auf 40 50 Athmoſphären geſpannten flüſſigen Acetylens in ihnen gar keine Schwierigkeiten, wenn nicht ein Umſtand wäre, auf den ich gleich zurückkommen werde, und der, wie es ſcheint, der ganzen Acetyleninduſtrie einen argen Stoß verſetzt hat.

Man hat aber von dem Acetylen noch ganz andere Dinge erhofft, als nur eine Hebung der Beleuchtung. Die Thatſache, daß das flüſſigeGas oder auch nur das Calciumcarbid es ge - ſtattet, die an großen Waſſerkräften oder Kohlen - diſtricten gewonnene Energie weithin zu trans - portiren, ohne wie beim Leuchtgas oder bei der Elektricität, eine Leitung nöthig zu haben, ließ weitere große Hoffnungen zu. Da augenblicklich die Technik der Gaskraftmaſchine zu außer - ordentlicher Höhe geſteigert iſt, dachte man darauf, die Gasmotoren durch Acetylen anſtatt Leucht - gas zu treiben und dergeſtalt die in Form von Carbid verſteinerte Kraft der Ströme an anderen Orten durch Gasmotore wieder lebendig zu machen. Theoretiker von hervorragender Bedeutung, wie A. v. Ihering, haben nachgewieſen, daß bei einer billigen Maſſenherſtellung des Calcium - carbids in Zukunft die Acetylenmaſchine mit der Dampfmaſchine concurriren könne, und wieder andere ſahen hereits die Kriegsſchiffe und Schnelldampfer der Zukunft mit Gasmotoren ausgerüſtet und ohne die ſchwere Keſſelbatterie, nur von Carbid anſtatt Kohle beſchwert, in den Ocean hinausſteuern. Noch viel mehr! Auch der Chemie ſollten aus der Acetylen-Aera neue, un - erhörte Fortſchritte erwachſen. Das merkwürdige Gas iſt einer der leichtreagirendſten Körper, die wir beſitzen. Eine Menge von chemiſchen Pro - ducten, die wir bisher nur auf mühſamen Um - wegen, größtentheils aus dem Steinkohlentheer, herſtellen können, laſſen ſich aus dem Acetylen ganz leicht und einfach zuſammenſetzen. Andere, wie Alcohol, Eſſigſäure und mehrere weitere, laſſen ſich zwar nicht aus Acetylen machen, wohl

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treten. Meine Abſicht war es, in ganz ruhiger und beſcheidener Weiſe (Gelächter rechts), ſo weit es meine Kräfte geſtatten, an den Arbeiten des Landtages mitzuwirken. Ich möchte nur auf das im Antrage enthaltene nicht gerade in ſehr gebildeter Weiſe gebrauchtes Wort (Gelächter rechts) hinweiſen, auf den Mangel an Bildung. Meine Fachbildung iſt nicht nur von meinen Collegen, ſondern auch von der Regierung und vom Auslande von allen Seiten anerkannt. (Neuerliches Gelächter rechts!) Sie wiſſen ja nichts davon. Ich erinnere mich da an das Wort meines Lehrers, der auch der Lehrer des Dr. Lueger war, Ihering (Abg. Gregorig: Auch ein Jud!), welcher einmal ſagte: Wenn man in ſolcher Weiſe angegriffen wird, hört jede Bildung auf. Mit den Büchern und Theorien kann man ſich gegen perſönliche Beſch[i]mpfungen nicht wehren. Der Abgeordneter Schneider, der ſeit geſtern eine hervorragende Stellung im Landtage einnimmt, hat mich ohne jeden Anlaß beſchimpft. (Widerſpruch rechts) Ich will ganz davon ab - ſehen weil ich mich damit nicht decken will daß ich zufälliger Weiſe ein Chriſt bin. (Gelächter rechts.) Lachen Sie nur, das macht nichts Ueber unſere religiöſe Ueberzeugung wollen wir nicht ſtreiten. (Rafe rechts: Die geht uns nichts an.) Die geht Sie gewiß nichts an. Der Angriff des Abgeordneten Schneider war ein unprovocirter und ein beleidigender und er verdiente denjenigen Ausdruck, der auch im Antrage angeführt iſt. Der Angriff Schneid r’s war auch kein zufälliger, er ſteht aus, wie eine Art Vorpoſtengefecht. Es iſt unmöglich, dem gegenüber die Ruhe zu be - wahren, es iſt dies auch nicht weine Aufgabe, denn ich bin, nachdem ich ſo lange Zeit in meinem Berufe ehrenvoll gearbeitet und gewirkt habe, durchaus nicht in den Landtag entſendet worden, um mich von irgend Einem von Ihnen be - ſchimpfen zu laſſen. Das iſt nicht meine Abſicht, und ich werde es unter keinen Umſtänden dulden: die Wahl des Mittels der Abwehr muß mir überlaſſen bleiben und ich mußte dieſe Abwehr wählen, weil eine andere Abwehr hier gar nicht gontiren wird. Ich gebe zu, daß meine Er - widerung eine Art Exp[l]oſion war, aber wenn Einer Feuer legt, darf er ſich nicht wundern, wenn es zu brennen anfängt. In dieſem Sinne habe ich erwidert, um meine perſönliche Ehre zu ſchützen, denn es iſt eine faule Ausrede, wenn man ſagt, das Wort Jude ſei keine Beleidigung. Beleidi - gend iſt es, wenn jemand bei einer Wahl in einer Curie ſagt, einem Juden gebe ich keine Stimme. (Ruf rechts: Das war recht von ihm.) Das iſt beleidigend, und auf eine Beleidigung gehört eine Antwort und ich wüßte nicht, welche Antwort ich geben ſollte. Verſetzen Sie ſich in die Sitnation, daß Jemand ſofort beim Eintritte in die Arbeit angegriffen und beſchimpft wird. (Widerſpruch rechts.) Es war dies kein einmaliger Ausbruch Schneider’s ſondern das iſt das Glied in der Kette der Beſchimpfungen, Verhetzungenund Angriffe. Sie kennen die Entwicklung der Dinge und wiſſen, daß endlich einmal ſo etwas provocirt wird. Schon vor 40 und 50 Jahren haben ſich mir ſehr naheſtehende Verwandte, die Officiere in der Armee waren, wegen ſolcher An - griffe geſchlagen und ſind dabei gefallen. (Ge - lächter rechts.) Ich bitte den Landtag und jene Elemente desſelben, die noch gerecht denken, ſich über den Fall das richtige Urtheil zu bilden. Auf Ihr Urtheil (zur Rechten gewendet) muß ich leider verzichten.

Abg. Kopp bedauert, daß der Landmar - ſchall ſeiner correcten Auffaſſung nicht treu geblieben ſei. Wenn dem Abg. Benedikt die Mißbilligung auszuſprechen wäre, ſo wäre dies auch dem Abg Schneider gegenüber am Platze.

Nachdem noch mehrere Redner geſprochen, wird der Dringlichkeitsantrag mit allen gegen die Stimmen der Liberalen und Socialpolitiker angenommen.

Sodann wurden die Ausſchußwahlen aus dem Plenum vorgenommen.

Böhmiſcher Landtag.

Nach dem Vortrage einer Reihe von Initia - tiv-Anträgen wird in die Tagesordnung, und zwar Verhandlung des Budgetproviſo - riums, eingegangen. Als Contra-Redner ſind zum Worte gemeldet die Abg. Dr. Vašaty, die Deutſchnationalen Dr. Reiniger und Iro und Opitz (chriſtlichſocial.)

Abg. Dr. Vašaty erklärt, daß er ſchon darum gegen das Budgetproviſorium ſei, weil der Oberſtlandmarſchall der geſtern zum Aus - drucke gebrachten Forderung der Vertreter beider Volksſtämme, den Antrag auf Einführung directer Wahlen in den Landgemeinden ſchon heute auf die Tagesordnung zu ſetzen, nicht nachgekommen ſei, ferner weil er ſich gegen die Landeszuſchläge ausſprechen müſſe. Redner ſchlägt an deren Stelle eine Reihe von anderen Steuerarten vor, z. B. Luxusſteuern, Gebühren - Aequivalent von Fideicommiſſen. Während der Rede des Abg. Dr. Vašatý entſteht eine ſolche Unruhe, daß der Redner plötzlich zu ſprechen aufhört und eine Weile ſchweigend daſteht. Hierauf ruft jemand aus ſeiner Nähe mit Stentorſtimme: Ruhe! , worauf ſich der Lärm legt. Abg. Dr. Vašatý apoſtrophirt den Oberſtlandmarſchall: Euer Durchlaucht! Wenn der Lärm ſo fort - dauert, ſo kann ich trotz der größten Mühe nicht weiter ſprechen. Abg. Dr. Vašatý ſetzt hierauf ſeine Re[d]e fort. Er berechnet ziffermäßig das Erträgniß einer einzuführenden Fideicommiß-Be - ſteuerung auf Millionen.

Abg. Dr. Vašatý ſchließt ſeine Rede mit einem Reſolutions-Antrage, wonach die Caſſenbeſtände des Reiches für die Bedürfniſſe Böhmens verwendet werden ſollen.

Der deutſchnationale Abgeordnete Reini -ger kommt auf das Wort des Oberſtlandmar - ſchalls von geſtern zu ſprechen, wonach derſelbe ſein Bedauern darüber ausgedrückt habe, daß die maßgebenden Parteien keine Einigung erzielt hätten in Bezug auf die formelle Behandlung des Landesausſchußantrages über die Einführung directer Wahlen in den Landgemeinden. Das habe auf ihn den Eindruck gemacht, als ob hier private Verhandlungen gepflogen worden ſeien und er verlange, daß das Plenum des Landtages von denſelben Kenntniß erhalte, weil es ſonſt möglich wäre, daß andere Einflüſſe und mögli - cherweiſe auch Regierungseinflüſſe bei den maßge - benden Parteien platzgreifen könnten. Es erſcheine ſomit wie ein Manöver, daß man ein beſchleu - nigtes Vorgehen in Bezug auf die directen Wahlen verlangte, gleichzeitig aber auch die Un - möglichkeit eines ſolchen Verfahrens herbeige - führt habe.

Abg. Dr. Nitſche proteſtirt gegen die Verdächtigungen ſeitens des deutſchnationalen Abg. Reiniger gegenüber ſeiner Partei und weiſt ins - beſonders die Bezeichnung unwürdige Komödie zurück. Der deutſchnationale Abg. Iroſpricht im gleichen Sinne wie der Abg. Reiniger. Er ſpricht davon, daß das deutſch[-]böhmiſche Volk nicht ſolche Männer wählen werde, welche mit der Regierung unter einer Decke ſpielen Das deutſch - böhmiſche Volk ſei nicht da, um zur Verdauung maßgebender Parteien ausgequetſcht zu werden.

Abg. Dr. Herold weiſt die Anſchuldigung zurück, als ob auch ſeine Partei unter den gleichen Motiven vorgegangen wäre, und er für ſeine Perſon hätte gewünſcht, daß der Oberſt. Landmarſchall auf die heutige Tagesordnung das Geſetz betreffs der directen Wahlen geſetzt hätte, denn es würde ſich dann herausgeſtellt haben, daß, ſelbſt wenn der Landtag im beſchleunigten Ver - fahren die directen Wahlen beſchloſſen hätte, es dennoch nicht möglich geweſen wäre ſchon aus techniſchen Gründen die Wirkſamkeit des Geſetzes noch bis zur Zeit der Reichsraths - neuwahlen in Geltung bringen zu können. Das Odium hätte dann allerdings die Regierung auf ſich nehmen müſſen. Seine Partei habe alles gethan, um die Erledigung durchzuführen, und man könne ihr daher keinen Vorwurf machen, daß ſie etwas, was in ihrem eminenteſten Intereſſe läge, nicht hätte durchführen wollen. (Abg. Dr. Vašaty unterbricht den Redner in heftiger Weiſe.) Abg. Dr. Herold wendet ſich hierauf gegen den Abg Vašaty und erklärt, er könne mit gutem Gewiſſen behaupten, daß die Jungtſchechen nicht diejenigen ſeien, welche Vertrauen zur Regierung haben und darnach ihr Handeln einrichten, ſon - dern ſie hätten Vertrauen zur Gerechtigkeit ihres Programmes, und zum Rechte des Volkes, und nur aus dieſem Vertrauen zu ihren Grundſätzen und zu ihrem Volke leite ſich ihr Handeln gegen die Regierung her.

Der chriſtlich-ſociale Abg. Opitz ſpricht gegen die Bewilligung des Budgetproviſoriums.

aber aus dem ihm zunächſt verwandten Gaſe, Aethylen (Aethylen), und letzteres kann man wieder aus erſterem herſtellen. In chemiſch de[n]kenden Köpfen baute ſich bereits die Möglichkeit einer Zukunft auf, von der ſchon Werner Siemens einſt geſprochen hatte, einer Zukunft, welche die ganze Reihe der organiſchen Gebilde und Lebens - mittel, deren Schöpfung heute das tiefſte Geheimniß der Natur iſt, aus den nackten Elementen auf - bauen gelernt hat.

Aber vorläufig ſollte, wie ſo oft, wieder einmal alles anders kommen, und das Acetylen, der geträumte Wohlthäter der leidenden Menſch - heit, ſpielt ſich einſtweilen auf ein rechtes Schreck - geſpenſt hinaus. Erſtens iſt es giftig und zwar mindeſtens in demſelben Maße wie das berüch - tigte Kohlenoxydgas. Aber damit wäre fertig zu werden, wir haben ja mit dem Kohlenoxyd um - zuſpringen gelernt und das Acetylen zeichnet ſich vor jenem durch einen höchſt widerwärtigen Geruch aus, ſo daß man es jederzeit leicht be - merkt. Ferner iſt es exploſiv. Das wäre auch nicht ſchlimm, denn Petroleumgaſe, Leuchtgaſe und dergleichen ſind es auch und wir verbrennen ſie doch. Das Maximum der Exploſivkraft tritt bei Acetylen ein, ſobald es mit der zwölffachen Menge Luft gemiſcht iſt, Lenchtgas bedarf dazu nur halb ſoviel Luft. Aber das Schlimme iſt nur: Leuchtgas brennt im reinen Zuſtande ſehr gut, Acetylen muß, wenn es nicht rußen ſoll,ſtark mit Luft gemiſcht werden, oder es bedarf eigenthümlich gebauter Brenner, die einen ſtarken Luftſtrom von ſelbſt ſchaffen. Für den Motoren - betrieb ſchien auf den erſten Blick die höhere Exploſivkraft des Acetylens ein Vortheil, da Gas - motoren überhaupt nur auf den exploſiven Eigen - ſchaften ihrer Füllung beruhen. Aber auch das war Schein: die krachenden Detonationen in den erſten Acetylenmotoren verſetzten die Anweſenden in Angſt und Schrecken, und bis heute ſcheinen keine weſentlichen Fortſchritte erzielt zu ſein.

Das Schlimmſte aber iſt eine gewiſſe Heim - tücke des neuen Gaſes, die ſeiner ungeheuren Vielſeitigkeit, in guten wie böſen Eigenſchaf - ten zuzuſchreiben iſt und die den damit Ex - perimentirenden ſtets im Ungewiſſen läßt, weſſen er ſich zu verſehen hat. Plötzliche, blitzſchnell ein - tretende Cataſtrophen, wie deren in Paris eine ſehr unglückliche, die vorübergehend die polizei - liche Schließung der Acetylenfabriken zur Folge hatte, und in Berlin bereits mehrere ſtattfanden, führen allmählich einige Aufklärung herbei, aber dieſe iſt, wie es ſcheint, noch lange nicht genü - gend, und die Opfer, die ſie fordert, ſind ſehr traurige und große. Beſondere Gefahren ſcheinen bei der Compreſſion und Verflüſſigung des Acetylens vorzuherrſchen. Man hat beobachtet, daß das Gas ſchon bei zwei Atmoſphären Druck zu blitzartigen Exploſionen neigt, bei denen ſich unter Hitzegraden von beinahe 3000 Grad dasAcetylen in ſeine Beſtandtheile auflöſt, den Koh - lenſtoff als feſte Maſſe abſetzt und den Waſſer - ſtoff entweichen läßt. Im flüſſigen Zuſtande iſt die Gefahr einer Exploſion noch viel größer, und die anſcheinend ſichere Thatſache, daß dazu ſtets die Anweſenheit von Luft in den explodirenden Gefäßen und ein zündender Funke gehören, ge - währt bei der geheimnißvollen Art, wie dieſe Exploſionen in der Regel zuſtande kommen, nur einen ſchwachen Troſt. Bei explodirenden flüſſigen Acetylen aber wurden Druckwirkungen von 5000 bis 6000 Atmoſphären beobachtet, ſo daß alsdann ſelbſt die feſteſten Stahlflaſchen in der That wie Glas zerſprengt werden müſſen, da ja ihre Feſtig - keit um mehr als das Zehnfache überſchritten wird. Sogar Kupfer, ſowie Silber, kann durch durch die Einwirkung von Acetylen in einen Körper von der Exploſionsgefahr des Dynamits verwandelt werden. Schon die geringen Mengen Acetylen, welche dem Leuchtgas durch Zufall bei - gemiſcht ſind, haben an Kupfertheilen der Lei - tungsröhren dieſes gefährliche Acetylenkupfer ab - geſetzt und erſchütternde Exploſionen hervorgeru - fcn. Ob wir überhaupt alle böſen Eigenſchaften des Acetylen ſchon kennen, iſt ſehr fraglich; vom Kennen eber iſt es noch ein weiter Schritt zum ſicheren Vermeidenlernen, und erſt dieſer Schritt wird das Acetylen mit Recht in die Reihe der hilfreichen, wohlthätigen Stoffe emporheben.

[4]

Abg. Dr. Pergelt weiſt energiſch die Ver - dächtigungen zurück, welche ſeitens der Abg. Reiniger und Iro vorgebracht wurden. Er characteriſirt dieſe Art von Verläumdung, wie ſie in die Parteien und Gemeinden eindringe, gleich einem böſen Gifte. Gegen eine ſolche Kampfesweiſe müſſe er entſchieden proteſtiren. Redner weiſt nach, daß ſeine Partei, die deutſchfortſchrittliche, ſchon ſeit dem Jahre 1885 für die directen Wahlen in den Landgemeinden kämpfte, zu einer Zeit, als die deutſch-nationalen Herren noch nicht Abgeordnete waren und eine Volkspartei noch gar nicht exiſtirte. (Zwiſchenrufe ſeitens der Deutſchnationalen.) Seine Partei ſtehe der Re - gierung mit Mißtrauen gegenüber. Es ſei un - möglich, ihr zu imputiren, daß ſie Regierungs - einflüſſen zugänglich ſei. Sie ſei von der Noth - wendigkeit des Geſetzes über die directen Wahlen ſo durchdrungen, daß ſie ſelbſt den Antrag auf Beſchleunigung des Verfahrens einbrachte; es gehe alſo nicht an, ſie als hinterhältig zu bezeichnen. Weder ſeitens der Partei noch ſeitens eines Mit - gliedes derſelben ſeien Verhandlungen mit ande - ren Parteien oder mit dem Oberſt-Landmarſchall gepflogen worden, welche auf den Gegenſtand der Tagesordnung Bezug gehabt hätten.

Graf Bouquoy erklärt namens des Groß - grundbeſitzes, daß auch ſeitens ſeiner Partei nicht der geringſte prinzipielle Widerſtand gegen die directen Wahlen beſtehe, aber die gegenwärtig beſchleunigte Durchberathung dieſes Geſetzes wäre ſchon darum ſchwierig, weil in der Vorlage des Landesausſchuſſes Beſtimmungen enthalten ſind, welche erſt durch eine Commiſſion abgeändert werden müßten.

Abg. Prade unterſtützt die Ausführungen der dentſchnationalen Abgeordneten. Wenn im Reichsrathe die Socialdemokraten interpelliren werden, warum der neue Reichsrath nicht auf Grund der directen Wahlen in Böhmen gewählt worden iſt, wird die Regierung einfach ſagen können, ich habe mein Beſtes gewollt aber da der böhmiſche Landtag mit, dem Geſetz nicht rechtzeitig fertig geworden iſt, ſo kann ich zu meinem größten Be - dauern nichts thun. Abg. Dr. Vašaty wendet ſich neu - erlich gegen den Abgeordneten Herold, welcher er - klärt, daß ſeine Partei eine Oppoſition, wie ſie der Abgeordnete Vašaty treibt, niemals acceptiren würde, weil ſie des böhmiſchen Volkes unwürdig ſei. Die Debatte wird geſchloſſen.

Berichterſtatter Dr. Schleſinger weiſt die Verleumdungen und Verdrehungen ſeitens der Deutſchnationalen zurück und verwahrt ſich, daß ſeine Partei als hinterhältig bezeichnet werde. Er wendet ſich gegen den Vorwurf, daß er in Wien Abmachungen mit der Regierung getroffen habe. Er habe lediglich im Intereſſe des deutſchen Volkes dem Miniſterpräſidenten Informationen ertheilt, ohne daß eine Abmachung erfolgt wäre. Bezüglich der directen Wahlen habe er mit dem Miniſterpräſidenten gar nichts geſprochen. Wie ernſt es die Partei des Redners mit dendirecten Wahlen meint, beweiſe, daß ſie den Antrag auf Beſchleunigung des Verfahrens ein - gebracht habe, und daß der eigentliche Antrag des Landesausſchuſſes von ſeiner Partei ausge - gangen ſei.

Der Berichterſtatter gebraucht gegenüber den Deutſchnationalen den Ausdruck Bauernfängerei.

Der Oberſtlandmarſchall bemerkt. wenn der Ausdruck Bauernfängerei in einem gewiſſen landläufigen Sinne gebraucht worden ſei, ſo müßte er ihn nicht in der Ordnung finden. Abg. Dr. Schleſinger entgegnet, daß er den Ausdruck nicht in beleidigendem Sinne ge - braucht habe. Bei der Abſtimmung wird der Reſolutionsantrag des Abg. Dr. Vašaty ab - gelehnt und das Budgetproviſorium mit allen gegen die Stimmen der Deutſchnationalen an - genommen.

Politiſche Nachrichten.

(Der deutſch-öſterreichiſche Gewerbe-Con - greß,)

welcher in den letzten Tagen in Linz ſtatt - fand und vorgeſtern beendet wurde, beſchloß, Proteſt zu erheben gegen einzelne Beſtimmungen der jetzt angenommenen Gewerbe-Novelle und an die Regierung das Anſuchen zu richten, die Gewerbe-Novelle von 1883 beſſer zu hand - haben. Bezüglich der Reichsrathswahlen wurde ein Programm angenommen, nach welchem die Gewerbepartei, wenn es nicht möglich wäre, Candidaten aus ihren eigenen Kreiſen auf - zuſtellen, ihre Stimmen jenen Candidaten ohne Partei-Unterſchied geben wird, welche ſich ver - pflichten, den Forderungen des Gewerbeſtandes in der Weiſe Rechnung zu tragen, daß ſie die Beſchlüſſe der Gewerbetage und Gewerbe-Con - greſſe anerkennen. Bezüglich der Unfallyer - ſicherung beſchloß der Congreß, daß eine weitere Heranziehung handwerksmäßiger Gewerbe nicht mehr ſtattfinde und daß die Unfallverſicherung für dieſe Betriebe ſowie bei Krankencafſen den Genoſſenſchaften überlaſſen werde. Weiters kamen die bekannten Wünſche bezüglich des Befähi - gungs-Nachweiſes, Lehrlingsweſens ꝛc. zur Sprache.

Mähriſcher Landtag.

(3. Sitzung.)

Die heutige Vormittagsſitzung des mähr. Landtages, in welcher zum größten Theile nur geſchäftliche Mittheilungen erfolgten, verlief in vollkommener Ruhe.

Die Sitzung nahm folgenden Verlauf:

Die eingelangten Petitionen werden den Ausſchüſſen zugewieſen.

Abg. Dr. Baron Pražak und Genoſſen beantragen: Die k. k. Regierung wird aufge - fordert, den in der Landtagsſitzung vom 13. Jänner 1863 von der Regierung vorgelegtenGeſetzentwurf über die Einführung von Bezirks - vertretungen, welcher in den Seſſionen der Jahre 1864, 1866 und 1871 Gegenſtand der Verhand - lungen des Landtags war, dem Landtage zur Berathung wieder vorzulegen.

Die Abg. Richter und Genoſſen inter - pelliren den Statthalter wegen der infolge von Boycott-Actikeln wiederholten Confiscation eines in Leipnik erſcheinenden Blattes. Nächſte Sitzung Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1. Bericht des Finanzausſchuſſes wegen des 4 monatlichen Budget - Proviſoriums; 2. Geſuch der Landeshauptſtadt Brünn um ein 4% Darlehen von 5 Millionen aus der am 1. Jänner 1897 ins Leben tretenden Landesculturbank der Markgraſſchaft Mähren, rückzahlbar in proc. Jahresraten in 54½ Jahren; 3. Wahl des neuen Landesausſchuſſes und der Erſatzmänner.

Locales und Provinzielles.

(Auszeichnung.)

Der Kaiſer hat dem Handelsbeiſitzer bei dem Landesgerichte in Troppau Ferdinand Quittner für die Dauer dieſer Function taxfrei den Titel eines kaiſerlichen Rathes verliehen.

(Perſonales.)

Der hochw. Fürſterzbiſchof, Dr. Theodor Kohn hat ſich geſtern mit dem Schnellzuge nach Wien begeben, woſelbſt er von Seiner Majeſtät in Privataudienz empfangen werden wird. Herr Landtagsabgeordneter, Bürgermeiſter Carl Brandhuber iſt heute Nachts von Brünn, wo er den Sitzungen des mähriſchen Landtages beiwohnte, hier eingetroffen.

(Evangeliſcher Jahresſchlußgottesdienſt.)

Zum Beſchluſſe des alten Jahres wird in der hieſigen evangeliſchen Kirche morgen den 31. December um Uhr Abends ein feier - licher Jahresſchlußgottesoienſt abgehalten werden. Der Beginn dieſes Gottesdienſtes wurde, um auch den auswärtigen Glaubensgenoſſen den Beſuch der Kirche zu ermöglichen, von 5 Uhr auf Uhr verlegt.

(Jahresſchlußgottesdienſt in der Stadt - pfarrkirche zu Sct. Mauritz.)

Das bürgerliche Jahr wird morgen in der pröpſtlichen Stadtpfarr - kirche St. Mauritz mit einem feierlichen Gottes - dienſte geſchloſſen werden. Um 5 Uhr Nachmittags wird vom hochw. Domprälaten Dr. Johann Wache eine auf den Tag bezughabende Predigt gehalten, worauf das Te Deum angeſtimmt und der hl. Segen ertheilt werden wird.

(Todesfall.)

In Dürnholz wurde Sams - tag des Wirthſchaftsrath und Thereſianiſche Guts - verwalter Alfred Ritter v. Eiſenſte in zur letzten Ruhe beſtattet. Der Verſtorbene war Ritter des Franz Joſef-Ordens, Ehrenbürger von Dürn - holz, Fröllersdorf und Guttenfeld und hatte ſich um die Thaya-Regulirung hervorragende Ver - dienſte erworben.

Im Süden. Eine Weihnachtsgeſchichte von Conrad Telmann.

Nachdruck verboten.

(15. Fortſetzung.)

Frau Martha Rennert ſelber fühlte ſich jetzt von Tag zu Tag wirklich ſchwächer und wenn ſie auch kaum mehr über irgend etwas zu klagen hatte, meinte ſie doch manchmal, ſie werde den Weihnachtsabend gar nicht mehr erleben, ſondern ſchon vorher ſtill einſchlafen, um nicht mehr zu erwachen. Und dieſen letzten Weihnachten, an dem ſie wohl wuße, daß ihr Kind von den fremden lieben Menſchen beſchenkt werden würde, hätte ſie gern noch mit ihm zuſammen verlebt. Wer konnte wiſſen, welche Weihnachtsfeſte ihm in der Zukunft beſcheert ſein mochten? Dann aber ſah ſie die Sonne des 24. December doch noch aufgehen und blickte mit einem ſtill glücklichen Lächeln vor ſich hinaus. Heute iſt Weihnachten! jubelte ihr der kleine Gotthold entgegen, und ſie küßte ſeine Stirn und wiederholte nickend leiſe: Ja, mein Kind, heute iſt unſer letzter Weihnachten bei - ſammen! Darauf aber gab der Knabe nicht Acht und verſtand es auch wohl nicht, ſondern fuhr fort, zu ihr von allen ſeinen Wünſchen und Er - wartungen zu ſprechen, und daß die Tante ihm geſagt habe, weil die Mama krank ſei, werde der Weihnachtsmann ihr Alles bringen, was er fürihn beſtimmt habe, und ſie werde es ihm dann aufbauen. Und er fragte erſtaunt, wie es denn nur möglich ſei, daß es auch hier einen Weih - nachtsmann geben könne, wo doch gar kein Schnee ſei und man ſich die Apfelſinen ja nur ſo von den Bäumen abpflücken dürfe. Das kommt daher, erwiderte die Kranke, daß überall, wo Gottes Sonne ſcheint, die Erde auch gute Menſchen trägt!

Während ſo Mutter und Kind in ſtill-freu - diger Hoffnung beieinander kauerten und auch in der Seele des ſterbenden Weibes ein ſeltſames, weihnachtliches Glänzen aufgeleuchtet war, hatte Frau Anna Heimburg den Weihnachtstiſch herge - richtet. Den Baum hatte Franz Heimburg ſelber mit Kerzen und buntem Behang geſchmückt; der ſtand nun, über und über mit Goldſtaub beſtreut, in der Mitte des Tiſches und wartete nur noch auf den Augenblick wo er im Lichterglanz er - ſtahlen ſollte. Die Geſchenke waren alle mit weißen Tüchern überbreitet, damit Keiner vom Andern wußte, was der heimlich eingehandelt hatte. So kam die Dämmerſtunde endlich heran.

Franz Heimburg ſaß an der geſchloſſenen Glasthür des Balkons oben in ihrer beiden Wohnzimmer und ſchaute träumeriſch über die Baumwipfel des Gartens hinaus bis auf den Streifen blauen Meeres, der in der Ferne unter den roſig angehauchten Abendwolken aufdämmerte. Sein Herz war ſehr bewegt, und mancherlei Ge -danken wogten in ſeinem Innern. Aber er hatte ſich vorgenommen, tapfer zu ſein, und er war’s. Da ging die Thür leiſe auf und ſein Weib trat ein. Er vermochte in der tiefen Dämmerung, die das Gemach ſchon durchwebte, nicht viel mehr als die Umriſſe ihrer ſchlanken Geſtalt zu er - kennen, aber er ſtreckte ihr ſeine Arme entgegen und fragte: Nun, Anna, iſt Alles fertig? Iſt es Zeit?

Es kam nicht gleich eine Antwort. Die junge Frau hatte ſich wieder auf ihres Mannes Kniee geſetzt, um ihm die beiden Arme um den Hals zu legen und ihren Kopf an ſeiner Schulter zu bergen. So ruhten ſie eine Weile beieinander, ohne zu ſprechen, und ließen den Sturm in ihrer Seele ſich ſänftigen. Dann ſagte Frau Anna leiſe: Franz, es muß etwas, das all die Tage hindurch unausgeſprochen auf uns gelegen hat, erſt geſprochen werden, ehe wir hinabgehen können.

Ein leichter Schauer ging ihm unter ihren Worten über den Leib hin. So ſprich es aus, Anna.

Du weißt es, Franz. Ich will von Dir er - bitten, daß dies Kind, dem wir heute ſehr wider den Wunſch und Willen, mit dem wir die Heimat verließen, einen Weihnachtstiſch aufgebaut haben und das bald ein elternloſes Kind ſein wird, unſer Kind werde.

(Fortſetzung folgt.)

[5]

(Aus dem mähriſchen Landtage.)

In der vorgeſtrigen Abend-Sitzung des mähriſchen Land - tages wurden die Wahlen in die einzelnen Fach - ausſchüſſe vorgenommen. Es wurden u. A. ge - wählt: in den Finanzausſchuß Abgeordneter Primaveſi (Schriftführer) und Dr. Schrötter, in den Communications-Ausſchuß und den volks - wirthſchaftlichen Ausſchuß Abg. Ritter v. Proskowetz und in den Ausſchuß für die Regierungs-Vorlage über das Höferecht und in den Wahlreform-Ausſchuß Abg. Dr. Schrötter.

(Spende.)

Anläßlich des Ablebens der Stadtarztenswitwe Frau Eliſe Jahn haben die Hinterbliebenen einen Betrag von 50 fl. zur Vertheilung an die Ortsarmen dem Bürger - meiſteramte übergeben. Für dieſe hochherzige Spende wurde den edlen Spendern der Dank des Geweinderathes ausgeſprochen.

(Der Adreßentwurf des Clubs der tſchechiſchen Landtagsabgeordneten Mährens.)

Der Entwurf der, in der vorgeſtrigen Abend - ſitzung des mähr. Landtages vom Abg. Dr. Tuček im Namen des Clubs der tſchechiſchen Abgeordneten beantragten Adreſſe an die Krone beginnt mit der Verſicherung der Er - gebenheit und Treue Mährens für den Kaiſer und das Kaiſerhaus und führt dann im Weſent - lichen aus: Das gegenwärtige Jahrhundert habe trotz ſeiner vielen Fehler an ſeiner Neige die ſocial-politiſchen Gedanken in dem Beſtreben con - centrirt, alle politiſchen, nationalen und ſocialen Unterſchiede und Unebenheiten ſo viel als möglich zu beſeitigen. Ein allgemeines Streben nach Ueber - brückung der tiefen Klüfte zwiſchen den einzelnen Claſſen der Geſellſchaft, das Streben nach Be - friedigung der bisher enterbten Maſſen, das Streben nach Reſtituirung jener Nationalitäten, welche früher von mächtigeren Claſſen beherrſcht wurden, kurz das Streben nach Beſeitigung jeder nunatürlichen Vorherrſchaſt ſei das bemerkbarſte Kennzeichen unſerer Zeit. An dieſen Zug der Zeit und den edlen Gerechtigkeitsſinn des Kaiſers knüpfte der mähriſche Landtag die Wiederbelebung ſeiner Hoffnungen auf Beſei - tigung jener Zuſtände der Ungerechtigkeit und Unbill, in welchen ſich die öffentlichen Verhält - niſſe des Landes befinden, an. Dieſer Zuſtand habe vor Allem ſeinen Urſprung und Grund darin, daß durch die neue Verfaſſungsänderung der feſte Grund zerſtört wurde, auf welchem im Wege eines mehrjährigen geſchichtlichen Proceſſes die Rechtszuſtände der öſterreichiſchen Monarchie und namentlich in den Ländern der böhmiſchen Krone ſich herausgebildet haben. Nun folgt eine längere Auseinanderſetzung der bekannten ſtaats - rechtlichen Theorien der tſchechiſchen Parteien, auf Grund deren die nationalen und politiſchen Verhält - niſſe in Mähren in jenen grellen Farben ge - ſchildert werden, welche in den Reichsraths - und Landtagsreden des Verfaſſers des Adreßent - wurfes, Abgeordneten Dr. Stransky, ſowie in den Artikeln der jungtſchechiſchen Organe unab - läſſig wiederkehren. Zum Schluſſe der Adreſſe wird der Kaiſer gebeten, das böhmiſche Staats - recht zu reſtituiren im Interreſſe der Länder.

(Die Spaltung im tſchechiſchen Lager)

unſeres Landes ſcheint doch eine dauernde werden zu wollen, da die Abgeordneten der clericalen Partei nicht aufgefordert wurden in den tſchechiſchen Landtagsclub einzutreten. Die clericalen Blätter heben hervor, daß daran mehr noch die Intriguen einiger Abgeordneten der Nationalpartei als die jungtſchechiſche Volkspartei ſchuld ſeien. Die Letztere ſcheint jedoch die Führung im Club in Händen zu haben. Darauf deutet auch die Wahl Tučeks zum Obmanne.

(Vom Theater.)

Frl. von Savary, die Beneficiantin des geſtrigen Abends darf mit ihrem Beneſice zufrieden ſein. Sie erhielt von dem gutbeſuchten Hauſe reiche Beweiſe ihrer Beliebtheit. Rauſchender Empfang bei dem es an Blumen - und Kranzſpenden nicht fehlte, ſtürmi - ſcher Applaus nach jeder Scene und vielfache Hervorrufe nach jedem Acle bildeten die Signatur des Abends. Frl. v. Savary ſpielte ihre Partie mit hinreißender Verve und Liebenswürdigkeit. Herr Suchanek gab dem Oberſten Lenox in den erſten Acten eine mehr komiſche Färbung und erzielte damit reichere Wirkung als bei der erſten Aufführung. Auch die übrige Darſtellung des ſpannenden Stückes war wieder eine gute und gefällige, ſo daß das Publicumwiederholt zu allgemeinem Beifalle ſich veran - laßt ſah.

(Theaternachrichten)

In der heutigen Auf - führung des Schakeſpeare’ſchen Schauſpieles: Der Kaufmann von Venedig wird Herr Jenſen an Stelle des abermals erkrankten Herrn Korff die Rolle des Graziano ſpielen. Morgen geht Neſtroy’s luſtige Poſſe: Einen Juxwill er ſich machen in Scene. Mit Rückſicht auf die Sylveſterfeier beginnt die Vor - ſtellung ſchon um 6 Uhr Abends.

(Sylveſter-Liedertafel des Männerge - ſangvereins.)

Der Olmützer Männergeſang - Verein veranſtaltet morgen nach längerer Pauſe wiederum eine Sylveſter-Liedertafel, für welche eine ſehr heitere und viele wirkungsvolle Nummern enthaltende Vortrags-Ordnung zuſammengeſtellt worden iſt. Seit Wochen wurden hiezu die Vor - bereitungen getroffen, und es ſteht zu erwarten, daß den Beſuchern einige vergnügte Stunden bereitet werden dürften. Die Verhältniſſe liegen heute allerdings ungünſtiger als früher, nachdem verſchiedene Geſellſchaften eigene Sylveſter-Feiern veranſtalten, wodurch ein Theil der Bevölkerung dem Unternehmen des Männergeſangvereins ent - zogen werden wird. Indeſſen glaubt derſelbe mit Rückſicht auf ſeine bei jeder Gelegenheit zu Tage tretende Bereitwilligkeit, die verſchiedenartigſten Veranſtaltungen zu unterſtützen, mit Recht er - warten zu können, daß die ihm naheſtehenden Kreiſe die Gelegenheit ergreifen werden, um dem Vereine durch recht zahlreichen Beſuch ihre Zu - neigung zu beweiſen. Die dem Beſuche in frü - heren Jahren mitunter weſentlichen Abbruch zu - gefügt habende Vorausſetzung, als würde im Saale Platzmangel herrſchen, iſt unter den ge - änderten Umſtänden nicht mehr zutreffend, und ſo können wir wohl die ſichere Erwartung ausſprechen, daß der Sylveſterabend des Männergeſangvereins ſich einer recht regen Theilnahme erfreuen wird.

(Probe.)

Morgen Donnerſtag Nachmittags 2 Uhr findet im Redoutenſaale eine Probe des Hausorcheſters ſtatt, zu welcher die betheiligten Mitglieder des Männergeſangvereins mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen hiemit einge - laden werden.

(Sylveſter-Feier im Militär-Caſino.)

Morgen Abends findet im Militär-Caſino eine Sylveſter-Feier in der Form eines Ronacher-Abends bei gedeckten Tiſchen ſtatt. Nach den verſchiedenen Vorträgen und Productionen wird getanzt. Die Tanzmuſik be - ſorgt die Militärcapelle des 93. Juft. -Regts. unter Leitung des Herrn Capellmeiſters Schubert. Von Seite des Vergnügungs-Ausſchuſſes wurden alle Vorbereitungen getroffen, um dieſen Abend zu einem ſehr genußreichen zu geſtalten. Die P. T. Gäſte werden erſucht ſich zu dieſer Unterhaltung, die genau um 8 Uhr Abends beginnt und ſehr zahlreich beſucht ſein dürfte, ſchon geraume Zeit vor der angeſetzten Stunde einzufinden.

(Die Sylveſter-Feier des deutſchen Leſe - verei nes in Panlowitz,)

welche morgen im Saale des Paulowitzer Gemeindegaſthauſes ſtatt - findet, wird ſich diesmal Dank der liebenswürdigen Mitwirkung werther Freunde des Vereines ganz beſonders heiter und abwechslungsreich geſtalten. Herr Stationsvorſtand Figlowsky aus Bonio - witz hat ebenfalls ſeine Mitwirkung zugeſagt und wird u. A. ſein neues, vorzügliches Couplet: Lebende Bilder vortragen. Außerdem werden mehrere Herren aus Ol - mütz Jongleur-Productionen, Schattenſpiele etc. vorführen. Die Concertmuſik beſorgt die Muſikcapelle des 98. Inftr. -Rgts. Zum Schluſſe folgt ein Tanzkränzchen. Der Eintrittspreis be - trägt für die Perſon 20 kr. Es ſteht zu erwarten, daß ein recht zahlreicher Beſuch die Bemühungen der Vereinsleitung lohnen werde. Herr Reſtau - rateur Grob wird für eine gute Bewirthung der Gäſte Sorge tragen.

(Sylveſter-Feier im Hotel Pietſch .)

Morgen Abends findet im Hotel Pietſch eine Sylveſter-Feier ſtatt, bei welcher die Militärcapelle des 93. Infanterie-Regiments mitwirken wird.

(Sylveſter-Feier der Tiſchgeſellſchaft Tombola. )

Die Tiſchgeſellſchaft Tombola veranſtaltet morgen Abends in der Groß-Wiſter - nitzer Bierhalle eine Sylveſter-Feier, verbunden mit einem Concerte und Geſangsvorträgen, welchen ſich ein Tanzkränzchen anſchließt. Beginn der Unterhaltung um halb 8 Uhr Abends.

(Der Berein deutſcher Lehrer und Schulfreunde des Landbezirkes Olmütz)

hält Samſtag, den 2. Jännern. J. um halb 2 Uhr Nachmittags im Conferenzzimmer der ſtädt. Volksſchule für Knaben (im Oberrealſchulgebäude) eine Hauptverſammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Mittheilungen der Vereins - leitung. 2. Ueber Reform des Zeichenunter - unterrichtes. Vo trag des Herrn Leopold Schwammel, Oberlehrer in Neugaſſe. 3. Er - ſtattung des Jahres-Berichtes durch Herrn Franz Mikulaſch, Lehrer in Paulowitz. 4. Erſtattung des Geld Berichtes durch Herrn Anton Raab, Oberlehrer in Schnobolin. 5. Bericht über das Programm für die am 6. Februar 1897 geplante Schubertfeier. 6. Beant - wortung der im Fragekaſten vorgefundenen Fragen. 7. Wahl der Vereinsleitung. 8. Freie Anträge. Die Mitglieder werden erſucht vollzählig zu er - ſcheinen.

(Deutſcher Veteranenverein.)

Der unter dem Protectorate Seiner Majeſtät des Kaiſers ſtehende hieſige Militär-Veteranenverein veröffent - licht ſoeben ſeinen Rechnungsabſchluß für das ab - gelaufene 24. Vereinsjahr. Nach demſelben zählt der Verein 50 Ehren -, 88 wirkliche und 29 bei - tragende Mitglieder. Das Vereinsvermögen, welches in dieſem Jahre um 97 fl. 88 kr. zugenommen hat, beträgt 3796 fl. 43 kr. An Unterſtützungen wurden heuer gewährt im Ganzen 133 fl. 88 kr. ; an Leichenkoſten wurden gezahlt 292 fl. 44 kr.

(Das letzte Läuten.)

Bekanntlich hat der Eiſenbahnminiſter einen Erlaß herausgegeben, wonach vom 1. Jänner an, das Läuten mit der der Stationsglocke vor Abgang und Ankunft der Züge eingeſtellt werden muß. Mit dem 31. d. Mts. alſo wird die Stationsglocke zum letzten - male in Thätigkeit ſein, und der Mitternachtszug am Sylveſterabend, der um 12 Uhr 15 Min. abgeht, wird ſchon ohne das übliche 3malige Läuten abgelaſſen werden, worauf wir das reiſende Publicum nochmals aufmerkſam machen.

(Baum’s Orpheum.)

Die nächſte Saiſon in Baums Orpheum beginnt am 1. Jänner. Herr Hotelier Baum hat für dieſe Saiſon eine neue Künſtler-Geſellſchaft engagirt, die nur aus hervorragenden Kräften beſteht. Das Programm wird durchaus originelle und intereſſante Num - mern enthalten und ſich ſehr abwechslungsreich geſtalten. Wir können nur wünſchen, daß die Mühen, welche ſich Herr Baum gibt, dem Publicum ein ſehr gewählte Künſtlergeſellſchaft vorzuführen, durch zahlreichen Beſuch gelohnt werden. Näheres über die nächſte Orpheums-Saiſon werden wir noch mittheilen.

Vom Tage.

(Eine Ligroine-Exploſion.)

Ein ſchweres Unglück, das allerdings bei einiger Vorſicht we - ſentlich gemildert hätte werden können, ereignete ſich vorgeſtern Vormittags, wie gemeldet wird, in Landskron in Böhmen. Der dort eta - blirte Cafétier Herr Neugebauer beleuchtet ſein Local mit Ligroine und hatte vor wenigen Tagen zwei Ballons mit dieſem Brennſtoffe er - halten, die er in einem in das Caff[e]ehauslocal mündenden Keller verwahrte. Vorgeſtern Vor - mittags gingen die Frau des Cafétiers und deren Dienſtmädchen mit einer brennenden Kerze in den Keller, um dort Liqueur nachzufüllen. Plötzlich ertönte ein heftiger Knall und gleich darauf war das ganze Kellerlocal mit Flammen erfüllt, die auch die beiden Frauen einhüllten. Frau Neugebauer war mit dem offenen Lichte dem einen Ligroine-Ballon zu nahe gekommen, und dieſer war explodirt. Die Gewalt der Exploſion war eine ſo heftige, daß die vier Fenſter des Caffee - hauslocales in Scherben auf die Straße hinaus - geſchleudert und alle Einrichtungsſtücke zertrüm - mert wurden. Unter entſetzlichen Hilferufen eilten die beiden Frauen, deren Kleider lichterloh brann - ten, ins Freie, und beide hatten, ehe man die Flammen löſchen konnte, ſo ſchwere Brandwun - den erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezwei - felt wird. Die Feuerwehr eilte raſch herbei und drang in den Keller, um zu löſchen. Aber kurz nachdem die Mannſchaft in den Keller eingedrun - gen war, erfolgte eine zweite Exploſion, und zwar die des zweiten Ballons. Die Wirkung dieſer zweiten Exploſion war eine noch weit ſchrecklichere. Nicht weniger als fünfzehn Feuerwehrleute erlit -[6]ten ſchwere Brandwunden, das Fleiſch wurde ihnen an einzelnen Körperſtellen förmlich vom Leibe ge - riſſen und die meiſten derſelben werden, wie man befürchtet, zeitlebens Krüppel bleiben. In der Stadt herrſcht ungeheure Aufregung. Der Be - ſitzer des Locales, Herr Neugebauer, iſt durch das Unglück um all ſein Hab und Gut gekommen.

(Ein verſunkener Banernhof.)

Aus Caſtle-Island in der iriſchen Grafſchaft Kerry, wo ſich ein Sumpf in einen See ver - wandelt hat, in den ein Bauernhof mit einer Familie von zehn Perſonen und einer Anzahl Vieh verſunken iſt, wird weiters berichtet: Der Bauernhof, welcher mit allen Bewohnern und dem ganzen Viehſtande im Sumpfe unterging, iſt verſchwunden, ohne eine Spur hinterlaſſen zu haben. Der ganzen Erſcheinung ging ein Rollen wie bei einem Erdbeben voran. Der Sumpf iſt noch immer in Bewegung. Die in ſeiner Nach - barſchaft wohnenden Leute verlaſſen die Wohnungen.

(Ein Mittel gegen Kopfſchmerz.)

Im Leipz. Tagbl. leſen wir: Ein Apoſtel der Mechanotherapie, Dr. Ryde in New-York ver ſi - cherte, daß das einfache Rückwärtsgehen das beſte Mittel gegen nervöſe Kopfſchmerzen ſei. Es genügt, ſo meint Dr. Ryde, wenn man täglich zehn Mi - nuten dieſer Uebung obliegt und der beſte Raum dazu iſt ein langer ſchmaler Corridor, in welchem man auf - und abgehen ſoll. Die Be - wegung ſoll ſehr langſam geſchehen und man ſoll erſt mit der Spitze, dann mit dem Abſatz auftreten. Dr. Ryde hat dieſes Verfahren bei vielen Patienten verſucht und, wie er behauptet, immer mit unfehlbarem Erfolg.

(Eine aufgehobene Spielhölle.)

In Erque - linnes im Hennegau iſt kürzlich eine Spielhölle eröffnet worden, für die in Belgien und in Paris eine unglaubliche Marktſchreierei veranſtaltet wurde. Das hatte großen Erfolg. Die Spieler der feinen Welt und der Halbwelt fanden in Erquelinnes einen vortrefflichen Boden für ihre Thätigkeit. Auf Anweiſung des Generalſtaatsan - waltes unternahm unlängſt die Staatsanwaltſchaft von Charleroi mit Gendarmen in bürgerlicher Kleidung einen Einbruch in dieſe Spielhölle. Das Unternehmen wurde mit dem größten Geheimniß umgeben, und ſo gelang der Ueberfall. Während die Capelle in dem neben dem Spielſaal gelegenen Feſtſaal luſtige Weiſen ertönen ließ, drangen die Beamten in den Spielſaal und fanden vier Spieltiſche mit dreißig Spielern beſetzt. Es wur - den 10 000 Francs in Baar und Spielmarken im Werthe von 100.000 Francs beſchlagnahmt. Die dreißig Spieler und die zwanzig anweſenden Angeſtellten wurden die Nacht hindurch bis Morgens 9 Uhr der Reihe nach verhört und konnten erſt dann das Haus verlaſſen. Die Pariſer Spieler erhoben geharniſchten Einſpruch gegen dieſes Vorgehen, aber ohne Erfolg. Eine Franzöſin gab zu Protokoll, daß ſie, als die Beamten erſchienen, gerade 12.000 Frcs. verloren hatte. Unter den Spielern waren nur acht Bel - gier; auch ein amerikaniſcher General befand ſich am Spieltiſch. Das ganze Spielmaterial und alle Schriftſtücke wurden beſchlagnahmt und der Spielſaal verſiegelt.

(Praktiſch in Form und Inhalt,)

vor - nehm in der Ausſtattung! So präſentirt ſich der ſoeben erſchienene Zeitungscatalog und In - ſertionskalender für 1897 der Annoncen-Expedi - tion Rudolf Moſſe, welcher dieſer Tage an die Kunden des Hauſes verſandt wurde; es iſt bereits die 30. Auflage dieſes für jeden Inſerenten ſo unentbehrlichen Rathgebers. Es gibt auf dem großen Gebiete des Reclame - weſens kaum eine Frage, auf welche dieſer be - währte Mentor die Antwort ſchuldig bliebe. Er enthält ein vollſtändiges Verzeichniß ſämmtlicher Zeitungen und Fachblätter Oeſterreich-Ungarns, Deutſchlands und der Schweiz, ſowie aller nam - haſten Blätter des Auslandes mit genauen An - gaben über ihre Verbreitung, Erſcheinungsweiſe, politiſche Tendenz, Inſertions - und Reclamepreis, Spaltenzahl nebſt Spaltenbreite und des der Be - rechnung zu Grunde liegenden Schriftſyſtems nach Rudolf Moſſe’s Normalzeilenmeſſer. Außer dieſen unentbehrlichen Angaben gibt das Buch in einem beſonders intereſſanten Capitel Ueber die Ausſtattung von Annoncen an der Hand von über 130 Originalentwürfen practiſche An - leitungen zur wirkungsvollen Ausſtattung von Annoncen. Es iſt in dieſen Entwürfen jedem Ge -ſchmack und jedem Bedürfniß Rechnung getragen. Durch die hier gegebenen Auregungen, welche zweifellos allen Inſerenten wegen ihrer prac - tiſchen Verwendbarkeit willkommen ſein werden, zeigt die Firma Rudolf Moſſe, wie ſehr ſie beſtrebt iſt, ihren Kunden den Weg zum Erfolge zu bahnen. Was die äußere Ausſtattung des Inſertions-Kalenders an - langt, ſo wurde die ſo practiſche Form einer Pultmappe mit Schreibkalender für alle Tage des Jahres beibehalten. Der Einband und der Druck des Katalogs ſind modern und geſchmackvoll. Zweifellos wird der Inſertionskalender, der recht - zeitig vor Jahresſchluß erſchienen iſt, allen Empfängern Freude machen. Gibt er doch ein Bild von der Leiſtungsfähigkeit der Firma Rudolf Moſſe auf dem Gebiete des Annoncenweſens.

Telegramme des Mähriſchen Tagblattes . (Vom Correſpondenz-Burean).

Die Nordd. Allg. Ztg. meldet: Staatsſecrctär Freih v. Mar - ſchall ſah ſich infolge eines Rückfalles genöthigt, die Weihnachtsfeiertage im Bette zuzubringen; erfreulicherweiſe befindet ſich derſelbe bereits auf dem Wege der Beſſerung.

Das neue ſerbiſche Miniſterium.

Das neue Cabinet iſt in nachſtehender Weiſe gebildet: Simic, Präſidium und Aeußeres, General Miskovic Krieg, Velimirovic öffentliche Arbeiten, Vuic Finanzen, Mika Gjorgjevic Inneres, Adra Nicotic Cultus, Kleric Ackerbau, Milovanovic Juſtiz.

Spanien und die enropäiſchen Mächte.

Wie der Correſpon - dent des Daily Chronicle aus Rom erfährt, ſoll die ſpaniſche Regierung bei den Cabineten in London, Paris und Rom angefragt haben, welche Haltung ſie im Falle eines Krieges zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten einzunehmen gedächten. Frankreich und England hätten erklärt, ſie ſeien außer Stande eine end - giltige Antwort zu ertheilen. Italien habe das Anerbieten gemacht, zur Herbeiführung eines freundſchaftlichen Uebereinkommens b[e]hilflich zu ſein, ohne jedoch Spanien eine Unterſtützung gegen die Vereinigten Staaten zu verſprechen. Der Correſpondent erfährt weiter, daß angeblich auch mit andern europäiſchen Cabineten fort - dauernd Unterhandlungen beſtehen.

Die Meldung des Daily Chronicle von angeblichen Verhandlungen der ſpaniſchen Regierung mit europäiſchen Cabineten iſt, wie das Wolff’ſche Bureau er - fährt, ſoweit ſie ſich etwa auf eine deutſche Ein - miſchung in ſpaniſche Colonialan gelegenheiten beziehen ſollte, gänzlich unbegründet.

Wie die Poſt erfährt, hätten ſich Staatsſecretär Olney und der ſpaniſche Geſandte Dupuy de Lome auf Grund einer officiellen Mittheilung des ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Canovas über ein Abkommen mit den Cubanern verſtändigt. Demzufolge würde Spanien die Unionsſtaaten erſuchen, den Auf - ſtändiſchen die vereinbarten Bedingungen mitzu - theilen, das Bedauern über die Schädigung des amerikaniſchen Handels auszudrücken und dem Abſchluſſe eines Reziprocitätsvertrages, der Amerika entſchädigen würde, zuzuſtimmen. Weiters würde Canovas erklären, daß er die guten Dienſte der Unionsſtaaten als Vermittlers und Bürgen für eine Amneſtie und die Ausführung der geplanten Reformen annehme. Die Form der den Cubanern angebotenen Regie - rung würde ſich auf die Unabhängigkeit beſchrän - ken, wie ſie irgend einer Provinz ohne voll - ſtändige Trennung vom Mutterlande gewährt werden könne.

Die von der Poſt veröffentlichte Nachricht über Ver - handlungen zwiſchen dem Staatsſecretär Olney und dem ſpaniſchen Geſandten wird in amtlichen Kreiſen für unrichtig er - klärt. Man geſteht jedoch zu, daß während einiger Monate Verſuche zu Verhandlungen ſtatt - fanden, welche dahingingen, den Cubanern eine Autonomie zu ſichern, die der Inſel eine Con -trole der Zölle und das Recht zur Wahl aller Mitglieder des eigenen Parlamentes gewährt.

Geſtrandeter Dampfer.

Der Dampfer Carranza mit einer Ladung von Erzen iſt an der Küſte von Santander geſcheitert. Man glaubt, daß zwanzig Perſonen ertranken.

Einer bei Lloyds eingetroffenen Meldung aus Bilbao zufolge iſt der Dampfer Carranza auf der Fahrt von Rotterdam nach Bilbao bei den Cap Ajo in Spanien geſtrandet. Das Schiff iſt gänzlich ver - loren. Sechs Perſonen der Mannſchaft wurden gerettet, fünfzehn Perſonen werden vermißt.

Telephoniſche Nachrichten des Mähr. Tagblattes .

Mähriſcher Landtag.

Der mähriſche Landtag hat heute Nachts ſeine Seſſion unterbrochen, nachdem er das Budget - Proviſorium für die erſten vier Monate des nächſten Jahres und eine Reſolution betreffend die directen geheimen Wahlen genehmigt, ferner die Landesausſchüſſe gewählt und das Fünf-Millionen-Darlehen der Landeshauptſtadt Brünn bewil - ligt hatte.

Der Referent des Finanz-Ausſchuſſes Abg. Julius Ritter v. Gomperz beantragte die Ge - nehmigung des Budget-Proviſoriums mit der bisherigen Landesumlage von 44 kr. für die erſten vier Monate des nächſten Jahres und weiters die Annahme einer Reſolution, dahinge - hend, der Landesausſchuß wird beauftragt die Re - gierung zu erſuchen, den Landtag zu einer ſolchen Zeit einzuberufen, in welcher er über die Finanzgebahrung des Landes ohne Budget-Proviſorium Beſchlüſſe faſſen und die Landtagsabgeordneten ſich vollſtändig ihren Ar - beiten widmen können und deßhalb eine längere, zur Erledigung aller Landtagsarbeiten vollkommen hinreichende Seſſionsdauer feſtzuſetzen.

Dieſe Reſolution ſowie das Budget-Provi - ſorium wurden, nachdem die jungtſchechiſchen Abg. Dr. Perek und Dr. Šileny die be - kannten Klagen der Tſchechen vorgebracht hatten, angenommen.

Ein von dem deutſch-nationalen Abg. Zöllner geſtellter Abänderungs-Antrag das Budgetproviſorium nur für die erſten drei Monate des nächſten Jahres zu bewilligen, blieb in der Minorität.

Hierauf fanden die Wahlen in den Landesausſchuß ſtatt. Es wurden gewählt: aus der Curie des Großgrundbeſitzes Dr. Ulrich (neu), aus der Curie der Städte und Handelskammern Dr. Promber, aus der Curie der Landgemeinden Dr. Tuček (neu), aus dem ganzen Hauſe: Dr. Ritter v. Manner, Dr. Hugo Fux (neu) und Dr. Začek. Als Erſatzmänner wurden gewählt: Graf Zierotin, Dr. Merores, Rozkošny, Seydl, Dr. Popelak und Heimrich.

Nach dem vom Abg. Dr. Götz, der ſich einer vom Abg. Dr. Začek beantragten Reſo - lution angeſchloſſen hatte, erſtatteten Berichte, wurde eine Reſolution angenommen, dahin - gehend, der Landtag erklärt es für dringend nothwendig, daß er in die Lage komme, recht - zeitig das Geſetz, betreffend die Abände - rung der Landtagswahlordnung zu beſchließen, bevor die Neuwahlen in das Abge - ordnetenhaus des Reichsrathes ausgeſchrieben werden.

Der Landmarſchall ſchließt ſodann die Sitzung, indem er den Abgeordneten ein glückliches neues Jahr wünſcht.

Bei der heute im Landtage ſtattgefundenen Debatte über das Budget-Proviſorium warf der Jungtſcheche Dr. Perek dem Landes - Ausſchuſſe vor, daß nichts für die culturellen und wirthſchaftlichen Intereſſen der tſchechiſchen Bevölkerung geſchehen ſei. Die Regierung beſchuldigt Redner, daß ſie der Germaniſirung Vor - ſchub leiſte.

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Der Jungtſcheche Dr. Šileny klagt über die große Steuerlaſt der landwirthſchaftlichen Be - völkerung, welche es mit jener in Ungarn, Deutſch - land und Rußland vergleicht. Redner wünſcht die Errichtung von Arbeiterkammern und tritt für die Hebung des Exportes ein.

Statthalter Freih. v. Spens-Booden ergriff hierauf zu folgender Erklärung das Wort: Ich will dem hohen Landtage nur mit einigen Worten auf eine Bemerkung des Abg. Dr. Sileny antworten. Als ich dieſen Landtag begrüßte, ſagte ich, daß ich nach meinem beſten Wiſſen und nach meinen beſten Kräften die Arbeiten des hohen Hauſes unterſtützen werde. Ich habe die Worte des Herrn Abg. Dr. Sileny ſo verſtanden, als ob er geſagt hätte, daß ich vielleicht abſichtlich es unterlaſſen habe anzu - führen, daß ich gewiſſenhaft handeln werde. Meine Herren! Ich kann nur das Eine betonen: Ich habe den Eid abgelegt, daß ich Alles gewiſſenhaft erfüllen werde. Dieſen Eid hege ich in meinem Herzen und halte ihn hoch. Dies nur will ich dem Herrn Dr. Sileny antworten, weil er ſagte, ich hätte das Wort gewiſſenhaft abſichtlich ausgelaſſen. (Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.

Zeitungstiſch.

( Neue Revue. )

Die Wiener Wochen - ſchrift für Politik, Wiſſenſchaft, Kunſt und öffent - liches Leben Neue Revue veröffentlicht in Heft Nr. 52 (VII. Jahrg. ) vom 23. December 1896 folgende Aufſätze: H. Beruth: Die Ver - ſtaatlichung der Nordweſtbahn; A. Müller - Guttenbrunn: Das Raimund-Theater (XVI.); H. Kirchner; Colleg und Collegiengeld; J. Maehly: Ein Vergeſſener; G. v. Geijerſtam: Verbrecher; Theater und Literatur; Miniatur - bilder aus der Zeit Vierteljähriger Abonnements - preis mit Porto fl. 1·95. Probehefte dieſer Zeitſchrift, die allen Freunden einer ernſten und anregenden L[e]ctüre beſtens empfohlen werden kann, gratis durch alle Buchhandlungen und durch die Expedition, Wien, I. Wallnerſtraße Nr. 9. Die Abonnements beginnen am 1. eines jeden Monats.

( Die Zeit. )

Die Wiener Wochenſchrift Die Zeit (Herausgeber Prof. Dr. Singer, Hermann Bahr und Dr. Heinrich Kanner), welche mit 1. Jänner 1897 in den vierten Jahr - gang ihres Beſtandes tritt, hat es verſtanden, ſich den Ruf einer Revue erſten Ranges zu er - werben. Die Zeit hat ſich als ein nach allen Richtungen hin vollſtändig unabhängiges Organ erwieſen, welches ohne Scheu den Mächtigen die Wahrheit ſagt, und die beſten Namen der Schriftſtellerwelt Europas und Amerikas ſind in den abgeſchloſſen vorliegenden Bänden der Zeit durch vorzügliche Arbeiten vertreten. Die Zeit beſpricht fortlaufend alle Fragen der Politik, Volkswirthſchaft, Wiſſenſchaft und Kunſt und veröffentlicht in jeder Nummer belletriſtiſche Arbeiten hervorragender Autoren. In der Politik verſicht Die Zeit die Grundſätze der Democratte und unterrichtet ihre Leſer fortlaufend über die politiſchen Zuſtände in allen Ländern. In natio - nalen Fragen ſucht Die Zeit ihren Leſern Einblick in die Verhältniſſe, Anſchauungen und Leiſtungen aller Oeſterreich bewohnenden Natio - nalitäten zu gewähren, indem ſie deren hervor - ragendſte Publiciſten zu Wort kommen läßt. In der Volkswirthſchaft vertritt Die Zeit im Geiſte moderner Socialpolitik die Intereſſen der Schwa - chen gegen die Starken. Auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft ſucht Die Zeit ihre Leſer mit den neueſten Ergebniſſen der Forſchung in allen Zweigen bekannt zu machen. In der Kunſt trachtet ſie, ihren Leſern das Verſtändniß für die neueſten Schöpfungen zu vermittelu. Die Bücherrubrik gibt den Leſern Kenntniß von den hervorragend - ſten Erſcheinungen des Büchermarktes. Die Revue der Revuen bringt ihnen das Beſte aus der Zeitſchriften-Literatur in knappen Auszügen zur Kenntniß. So iſt Die Zeit in der That ein Spiegel der Zeit geworden, in dem alle bewe - genden Erſcheinungen des modernen Lebens auf dem Gebiete der Politik, der Volkswirthſchaft, der Wiſſenſchaft und Kunſt ihren Ausdruck finden. Auch in dem am 1. Jänner 1897 beginnenden neuen Quartal verſpricht Die Zeit ſich auf der bisherigen Höhe ihrer Darbietungen zu halten. Es gelangen in dieſem Quartal u. A. die folgenden belletriſtiſchen Original-Arbeiten zur erſtmaligen Veröffentlichung in der Zeit. In der Nummer vom 2. Jänner beginnt einc neue Novelle: Die Frau des Weiſen von Arthur Schnitzler, ferner gelangen in den nächſten Num - mern König Kofetua von Julius Zcyer, Der Engel von Henryk Sienkiewicz, Jung-Wien von Franz Servaes, Berliner und Münchener Briefe von Ernſt von Wolzogen, Pariſer Briefe von Camille Mauclair, ſowie Beiträge von Maurice Barés, Oscar Bie, Georg Brandes, Roberto Bracco, Françols Coppée, Hugo v. Hofmannst al, Max Halbe, Rudolf Chriſt. Jenny, Lombroſo, Richard M. Meyer, Oscar Panizza, Prof. Erich Schmidt, Prof. Dr. J. Wiesner, Emile Zola u. A, und fortlaufend Artikel von den namhafteſten Autoren der Gegen - wart über Fragen der Politik und Volkswirth - ſchaft zur Veröffentlichung. Abonnements auf dieſe Wochenſchrift vierteljährlich 3 fl. Einzelnummer á 30. kr. nehmen die Poſt, alle Buchhandlungen und die Adminiſtration Wien, IX / 3, Günther - gaſſe 1, entgegen. Probenummern gratis und franco.

Sprechſaal.

An die P. T. Theaterobonnenten!

Mit dem heutigen Tage beginnt die zweite Hälfte der Abonnements-Vorſtellungen. Die unter - fertigte Direction erlaubt ſich die P. T. Abon - nenten hierauf aufmerkſam zu machen, damit dieſelben die Abonnementskarten beheben und in ihrem Rechte keine Verkürzung erfahren, weil das Abonnement als für die ganze Saiſon giltig betrachtet werden muß.

Die Direction des ſtädt. Theaters in Olmütz.
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Telegraphiſcher Coursbericht.

29. December 1896.

Oeſt. Kronenrente100.80
Ung. Kronenrente99.25
Ung. Goldr. 4%122.48
Rente, Papier101.35
Silberrente101.45
1874er Wien. -Loſe162.50
Ung. Präm. -Loſe150.
Theiß-Loſe137.25
Anglo-öſter. Bank152.75
Wr. Bankverein259
Credit-Actien376.
Ung. -Credit-Act.412.25
Länderbank249 25
Unionbank296.
Nordbahn344
Staatsbahn366.50
Südbahn91.50
Elbethal274.50
Nordweſtb. lit. A269.50
Carl-Ludwigsb..
London119.95
Napoleon9. 52·5
Reichsmark58.85
Münz-Ducaten5.68

Schluß-Courſe der Vormittags-Börſe der Böhmiſchen Union-Bank, (Filiale Olmütz) vom 30. December 1896.

Credit377.50
Ung. Credit415.
Staatsbahn362.25
Lombarden91.75
Anglo157.75
Länderbank250
Mai-Rente101.40
Ung. Kronen.
Oeſt. Kronen.
Prager Eiſen.
Rima238. ¾
Alpine87.20
Werndl.
Türken-Loſe51.60
Mark58. 82½
Bankverein259 50
Dampfſchiff503.
Wr. Union297.50
Brüxer.
Böhm. Un. -Act..
〈…〉〈…〉
[8]
〈…〉〈…〉
Herausgeber und verantwortlicher Redacteur Wilhelm Seethaler.

Druck von Joſef Groák in Olmütz.

About this transcription

TextNr. 300, 30.12.1896.
Author[unknown]
Extent8 images; 10505 tokens; 3930 types; 79326 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 300, 30.12.1896. . Jakob RiemerCzernowitz1896. Mährisches Tagblatt

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
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