„ Jch bin … gegen jede Tendenz, welche die Konservativen (im weitesten Sinne gemeint) von uns fern hält … “
Der Hunger ist kein spezifisches Frauenleiden.
Alle Rechte vorbehalten.
Die vorliegende kleine Schrift handelt vorzugsweise, aber keines - wegs ausschließlich von der deutschen Frauenbewegung. Das Wort „ deutsche “ist daher auf dem Titelblatt absichtlich vermieden worden.
Frau Th. Blanc, eine der verdienstvollsten, besonnensten Schrift - stellerinnen über die Frauenfrage, ist in Frankreich selbst und in der ganzen übrigen Kulturwelt unter ihrem Pseudonym Th. Bentzon weit bekannter, wie unter ihrem wahren Namen. Jch citiere sie daher als Frau Th. Bentzon.
Das zweite, nicht mit Anführungszeichen versehene Motto ist natürlich von mir. Der geringe Umfang meiner Arbeit dürfte schon dadurch gerechtfertigt sein, daß ich eine Art Kritik, nicht eine Geschichte, der Frauenbewegung geben will; und daß vielbeschäftigte Damen und Herren wenig Zeit und Lust haben, sich durch ein dickes, wohl gar mehrbändiges Werk hindurch zu arbeiten.
Kritikerinnen und Kritiker könnten mir vielleicht vorwerfen, daß ich nicht vom Frauenstimmrecht Wyomings, Colorados, Utahs, Neuseelands, Südaustraliens spreche. Jch will daher einige Worte über den Gegenstand sagen. Jn englischen Monatsschriften sind ver - schiedene Plaidoyers für und wider dies Wahlrecht erschienen. Jn einem dieser Essays war gesagt, in einem Staate des fernen Westens Amerikas hätten Männer den Ausschlag zu gunsten des Frauenwahl - rechts gegeben; aber nicht aus Überzeugung, sondern um einen schlechten, unpassenden Scherz zu machen. Diese Behauptung kann richtig sein, denn im fernen Westen gab es nach den bekannten Schilderungen Mark Twain's und Bret Harte's viele rohe Männer, sogar ziemlich viele flüchtige Verbrecher aus dem Osten und aus Europa. Noch heute sind die Zustände jener Gegenden von den ostamerikanischen und europäischen ungeheuer verschieden, wie z. B. die folgende, von mir zusammengestellte statistische Tabelle zeigt.
Staat, Kolonie. | Jahr. | Einwohner auf 1 Qua - dratkilometer. | Staat, Kolonie. | Jahr. | Einwohner auf 1 Qua - dratkilometer. |
Wyoming | 1890 | 0,2 | New-Jersey | 1890 | 71 |
Südaustralien | 1887 | 0,3 | Deutsches Reich. | 1890 | 91,4 |
Utah | 1890 | 0,9 | Massachusetts | 1890 | 104 |
Colorado | 1890 | 1,5 | Rhode Jsland | 1890 | 106 |
Neuseeland | 1886 | 2,3 | Columbia (mit Washington) | 1890 | 47 |
Newyork | 1890 | 1268 |
Mit der steigenden Bevölkerung, Differenzierung der Berufs -, Ver - mögens -, Bildungsklassen dürfte das Frauenstimmrecht auch in jenen fernen, überseeischen Gegenden allmählich verschwinden. (Vgl. unten S. 3, 4.)
Der Vollständigkeit wegen sei erwähnt, daß der pseudonyme, griechische, S. 2 angeführte Ausdruck „ Machetes “Kämpfer bedeutet.
Unten S. 10 sind „ Vorschläge “der Frau Bieber-Böhm er - wähnt. Nach dem Juli-Heft der „ Frau “, S. 579, ist diese Denkschrift als eine Petition des Bundes deutscher Frauenvereine gegen die gewerbs - mäßige Prostitution 1895 dem deutschen Reichstage eingereicht worden.
Ganz kürzlich sind zwei sehr beachtenswerte Artikel über das neue Bürgerliche Gesetzbuch erschienen. Frau Dr. jur. E. Kempin hob am 9. Juli in der Berliner freikonservativen Zeitung „ Die Post “die Lichtseiten des Werkes hervor, während Fräulein Auguste Schmidt in den „ Neuen Bahnen “vom 15. Juli ebenso treffend die Schatten - seiten des Gesetzbuches an praktischen, aus dem Leben gegriffenen Fällen nachwies. Beide Autorinnen sprechen natürlich nur vom Familienrecht und dergl. Der Kempin'sche Artikel wurde auch vom Leipz. Tageblatt Nr. 346 abgedruckt.
Unten S. 7 und 27 ist von der Ohrenbeichte die Rede. Über diesen wichtigen Gegenstand sind auch A. Smith’s Theory of Moral Sentiments, 1759, VII, 4, Ersch und Gruber’s Encyklopädie der Wissenschaften, 3. Sektion, Teil 2, 1832, S. 331, und J. Rieks, Die Ohrenbeichte, Karlsruhe 1875, Macklot, zu vergleichen. A. Smith ist mit dem berühmten Begründer der modernen Nationalökonomie identisch. Rieks ist jetzt Protestant, war indes ursprünglich römisch - katholischer, dann altkatholischer Geistlicher.
Am 20. bis 26. September dieses Jahres soll in Berlin ein Jnternationaler Frauenkongreß tagen. Die Verhandlungen sollen in deutscher, französischer, englischer, italienischer Sprache stattfinden. Erfahrungsgemäß kommen in allen oder fast allen großen Versamm - lungen von Frauen oder Männern einzelne Überschwänglichkeiten vor, die dann von Witzblättern und anderen Organen in ihrer Weise be - sprochen werden. Trotzdem wäre es unwissenschaftlich, unstaatsmännisch, ungerecht, zu verkennen, daß die ganze Sache eine sehr ernste und erfreuliche Bedeutung hat: es handelt sich auch um ein allmähliches, aber mächtiges Einströmen deutschnationaler und wahrhaft kosmo - politischer Kulturideen in die übrige Welt, um den Beginn einer langen Reihe herrlicher deutscher Siege in den Geistes - kämpfen der Gegenwart, um die zukunftsreichen Jdeen Luthers, Friedrichs des Großen, Goethe’s, Schiller’s und Anderer.
Leipzig, den 23. Juli 1896.
Der Verfasser.
Die Litteratur der Frauenfrage. Bezügliche Bibliotheken. Die Parteien auf dem Gebiete der deutschen Frauenbewegung.
Selbst eine internationale, mit großen Geldmitteln ausgerüstete Kommission von Frauen und Männern würde große Mühe haben alle Schriften und Abhandlungen über die Frauenfrage, oder auch nur die besseren unter ihnen, zu sammeln, zu verzeichnen, zu kriti - sieren. Verschiedene Bücher sind vergriffen. Dahin gehören: Frl. Jenny Hirsch, Geschichte der fünfundzwanzigjährigen Wirksamkeit des Lette - Vereins, 1891. Gräfin Gisela v. Streitberg (Pseudonym der Gräfin Gertrud Bülow von Dennewitz), das Weib am Ende des Jahrhunderts, 1891, und andere Drucksachen, auch ältere Jahr - gänge von Zeitschriften, z. B. der „ Gleichheit “.
Aus räumlichen und anderen Gründen kann und will ich hier nicht viel Litteratur geben. Unter den bibliographischen Hilfs - mitteln sind hervorzuheben: Katalog der Bibliothek des Reichs - tages, Bd. 1, 1890, S. 633-636. Bd. 2, 1896, S. 1005. Der 4. und letzte Band ist noch nicht erschienen.
Katalog der Bibliothek der Handelskammer zu Leipzig, 1886. Dazu Bd. 2, 1889, und Bd. 3, 1895. (Die alphabetischen Sachregister.) Enthält so manche seltene Bücher und Zeitschriften, die auf großen Universitätsbibliotheken fehlen. Die Bibliothek wird auch von Professoren, Damen, Auswärtigen u. s. w. benutzt. Die reich - haltige Bibliothek der Gehe-Stiftung in Dresden verleiht eben - falls an Auswärtige.
O. Mühlbrecht, Wegweiser durch die neuere Litteratur der Staats - und Rechtswissenschaften, 2. Aufl. 1893, S. 628.
J. Pierstorff (Prof. der Staatswiss. in Jena) in J. Conrad's Handwörterbuch der Staatswiss. Bd. 3, 1892, S. 660 ff. Derselbe im 1. Supplementbande dieses Handwört. 1895, S. 328. Er gab in J. Conrad's Jahrbüchern für Nationalökonomie, Bd. 41,1883, eine von Roscher gelobte Übersicht der neueren Schriften über die Frauenfrage.
Vgl. auch Brockhaus 'Konv. -Lexik., 14. Aufl. Bd. 7, 1894, und Meyer's Konv. -Lexik., 5. Aufl. Bd. 6, 1894, passim.
Walcker, Die Frauenbewegung. 12Jn Leipzig und Berlin sind Bibliotheken für die Frauen - frage in der Bildung begriffen. Die Leipziger Bibliothek datiert seit 1889, sie führt den Namen „ Luise-Otto-und-Auguste - Schmidt-Stiftung “. Die betreffenden Bücher und Denkschriften befinden sich größtenteils, provisorisch, in Troppau. Der Katalog scheint als eine besondere Drucksache erschienen zu sein. Jch kenne nur das „ Verzeichnis aller in der Troppauer Volksbücherei enthaltenen Werke nebst einem Anhange, enthaltend die in der Bücherei der Luise-Otto - und-Auguste-Schmidt-Stiftung befindlichen Bücher … herausg. von F. Jilg und Dr. (richtiger: Professor Dr.) F. M. Wendt … Troppau, 1896 “. Der auf S. 81 bis 92 stehende „ Anhang “ent - hält verschiedene Druckfehler. Es ist zu lesen: S. 82 Frau J. Kettler, S. 83 Schrattenthal, S. 83 Not (statt Noë), Dr. Machetes, S. 84 DrL. v. Stein. Es handelt sich um zwei Schriften, nicht zwei Bände, desselben. Ferner S. 86 Jda Boy-Ed, S. 87 und 88 Frl. M. v. Salis-Marschlins, S. 88 A. Tennyson, S. 89 Emilie Ringseis, S. 91 J. Conrad. S. 87 wird eine anonyme englische Schrift einem Herrn Byan Old Maid zugeschrieben. By an Old Maid bedeutet aber: „ Verfaßt von einem alten Mädchen. “ Statt Schall ist Shall zu lesen. Elpis Melena, S. 88 ist ein Pseudo - nym für Frau E. v. Schwartz.
Die Berliner Bibliothek ist vom Verein „ Frauenwohl “ge - stiftet worden. (Vgl. Frl. M. Lischnewska in der „ Frauenbewegung “, 1896, Nr. 10.) Geldsendungen sind an die Kassierin der Bibliotheks - kommission Frl. Perwo, Rathenowerstraße 94, Büchersendungen an die Schriftführerin Frl. M. Walther, Ritterstraße 13, zu senden. Die Bücher sollen auch an Auswärtige verliehen werden.
Damen und Herren könnten solche Bibliotheken auch durch Zusen - dungen von Notizen unterstützen, z. B. „ Jn der und der deutschen, englischen u. s. w. Zeitschrift ist von Frau A, oder Herrn B ein Artikel über die Frauenfrage, oder einen Spezialpunkt derselben er - schienen. Jhre (seine) Richtung ist die und die. “ Solche, ganz kurze Notizen könnten handschriftlich aufbewahrt oder gedruckt werden. Auch Hinweise auf bezügliche Stellen in nationalökonomischen, politischen u. s. w. Werken wären brauchbar; vorausgesetzt natürlich, daß sie von unbe - fangenen Sachverständigen geliefert werden.
1892 erschien in Paris W. Ostrogorski, La Femme au point de vue du Droit public. Etude d’histoire et de législation 3 comparée. Ouvrage couronné par la Faculté de droit de Paris. (Vgl. die Newyorker Political Science Quarterly, 1893.) Vom Genfer Prof. der Rechte L. Bridel erschienen: Le Droit de la Femme mariée sur le Produit de son travail, 1893. Le Mouvement féministe et les Droits des femmes, 1893 (ziemlich radikal, vgl. die eben angeführte Zeitschrift, 1895). Die „ Familie und die Frauen - bewegung “(deutsch in der gleichnamigen Zeitschrift, 1896, Nr. 10).
Frau E. Jchenhäuser, Der gegenwärtige Stand der Frauen - frage in allen Kulturstaaten. Eine vergleichende Studie, Leipzig, 1894, 57 Seiten, hat wohl auch die Werke von Ostrogorski und Bridel benutzt. Die talentvolle, aber ziemlich extreme Verfasserin verwechselt manchmal Parteiwünsche und Thatsachen. Sie übersieht z. B. S. 17, 18, daß das englische Oberhaus, unterstützt von der öffentlichen Meinung, jede Frauenstimmrechts-Bill in den Papierkorb werfen würde. Die Stelle über Amerika S. 49 ist nach S. 5 zu berichtigen. Weibliche Pastoren (S. 36) kann es in der finnländischen Staatskirche nicht geben. Es sind wohl Sekten gemeint. Unglaublich klingt ferner die Notiz über russische Bäuerinnen (S. 32). Trotz solchen und anderen Mängeln ist die Broschüre für kritische Leser brauchbar. Die Behauptung über den besonders starken Egoismus der deutschen Männer (S. 45) ist leider nicht richtig: sonst stände es im Posen'schen und anderswo besser, wie es wirklich steht.
Über die Vereinigten Staaten, England und seine Kolonien, kurz, die Angelsachsen, findet man in der North American Review, in der Londoner Review of Reviews Stead's und in den übrigen englischen Monatsschriften viel Jnteressantes, obgleich Stead spiri - tistische und andere ungesunde Ansichten vertritt. Der Engländer Bryce giebt in seinem Werke The American Commonwealth, 3. Aufl., 2 Bde., 1895, auch gute Notizen über die Frauenbewegung. Eins der besten Bücher der Weltlitteratur ist von Frau Th. Bentzon unter dem Titel Les Américaines chez elles, 1896, geliefert worden. Die Verfasserin heißt eigentlich Frau Th. Blanc, steht im Meyer - schen und Brockhaus'schen Konversations-Lexikon, ist eine geborene de Solms, soll wohl heißen: Gräfin Solms. Die Romane, welche von ihr in der Revue des Deux Mondes erschienen, hatten nicht selten etwas Katholisch-Tendenziöses. Jhre neueste Schrift ist weit unbe - fangener. Die Worte « les femmes, ces gardiennes de tous les préjugés » (S. 297) klingen fast protestantisch. Die Verfasserin1*4schildert mit Geist und Witz, wie die überspannten Anhängerinnen und Anhänger des Frauenstimmrechts in Newyork und anderen Städten älterer Kultur regelmäßig von den tüchtigsten, verdienstvollsten Frauen und Männern im Geisteskampfe geschlagen werden, sich nur lächerlich machen. Viele Newyorker Damen erließen 1894 in zehn Punkten einen treffenden Protest gegen das Frauenstimmrecht. Derselbe wurde 1894 in The English Woman's Review, Bd. 25, und 1895 in der Berliner „ Frauenbewegung “, Nr. 2, mitgeteilt. Schon früher bildete sich nach Bryce in Massachusetts eine Ladies-Anti - Suffrage-League. Es giebt ferner eine Albany-Anti-Suffrage - Association, für die sich auch der dortige (wohl anglikanische) Bischof ausgesprochen hat (Polit. Science Quart. 1895, S. 564.) Th. Bent - zon berücksichtigt natürlich auch andere Seiten der Frauenfrage. Sie giebt z. B. S. 29 ff. interessante Notizen über die Protective Agency in Chicago, einen Rechtsschutzverein für arme Frauen und Mädchen.
Trotz den Verdiensten der amerikanischen Frauenvereine ist doch folgendes zu bedenken:
Von den Quellen über England ist bereits oben S. 3 die Rede gewesen. Die von manchen deutschen Autorinnen viel bewunderte Married Property Act von 1882, 45 und 46 Victoria Ch. 75, war ein Fortschritt, aber leider kein genügender. Vgl. E. Schuster, die bürgerliche Rechtspflege in England. Berlin 1887, S. 277. A. Selim, Übersicht der englischen Rechtspflege, Leipzig, 1886, S. 33 ff. 165, 166. Trotzdem ist J. S. Mill's Schrift The Subjection of Women seit 1882 im ganzen veraltet. Die übliche Übersetzung „ Hörigkeit “ist falsch. Besser ist „ Unterwerfung “, ähnlich wie man z. B. von der Unterwerfung der Sachsen durch Karl d. G. spricht. Tüchtige Männer und Frauen bekämpfen den Feminismus (um diesen im Französischen und Deutschen mehr und mehr üblich werden - den Ausdruck zu gebrauchen). Beispielsweise seien erwähnt: Sir J. F. Stephen, Liberty, Equality, Fraternity, 1873, 2. Aufl. 1874 (deutsch von E. Schuster, 1874), Kap. 5, S. 222 ff., 228 ff. der 2. Auflage des Originals. Grant Allen in der Fortnightly Review, N. S., Bd. 46, 1889. Frau E. Lynn Linton's Essay The Wild Women in Nineteenth Century, Bd. 31, 1892. Wild bedeutet natürlich „ emanzipiert “. Die (auch im Meyer'schen Konver - sations-Lexikon stehende) Verfasserin ist hie und da sogar ultrakonservativ.
1889 erschien in der Monatsschrift The Nineteenth Century, Bd. 25, ein von 104 Damen unterschriebener Protest gegen das Frauenstimmrecht. Unterschrieben haben 1 Herzogin, 2 Vice - gräfinnen (viscountesses), 2 Gräfinnen, Lady Randolph Churchill, ferner Frauen von Ministern, Professoren u. s. w., z. B. Frau Bagehot, Henry Broadhurst, W. E. Forster, Goschen, F. Harrison, Max Müller, Mundella, Frl. B. Potter (jetzt Frau Sidney Webb, geb. 1858), Frau Seeley, Leslie Stephen, Humphry Ward und andere. Die Männer dieser Damen stehen zum Teil recht weit links. Man denke z. B. an Harrison und Webb. Herr Broadhurst war, wenn ich nicht irre, Arbeiter, Gewerk - vereinsführer, Parlamentsmitglied, wohl auch Ministerialbeamter. Jn der Monatsschrift The Fortnightly Review, N. S., Bd. 46, 6 erschien in demselben Jahre eine Erklärung für das Frauen - stimmrecht. Mehr als 2000 Frauen und Mädchen unterschrieben. Aus räumlichen Gründen wurden ungefähr nur 1 / 4 der Namen, circa 500, veröffentlicht. Darunter befanden sich 1 Markgräfin (marchioness), 1 Vicegräfin, 7 Gräfinnen, Frau Karl Blind, Frl. J. Cobden, Frau Henry Fawcett, W. E. H. Lecky und andere. Fast alle 500 Unterzeichnerinnen gehören dem Adel oder der Bour - geoisie an, nur unter den letzten 24 Namen kann es einige Hand - arbeiterinnen geben, zu denen nach S. 139 noch 187 Frauen dieser Klassen kommen. Die fehlenden 1500 Namen gehören nicht lauter Proletarierinnen an, denn nach S. 131 befinden sich unter ihnen many valuable and important names. Frau Lily von Gizycki spricht in ihrer Broschüre „ Die Bürgerpflicht der Frau, “1895, S. 14, von der Sache, scheint aber die beiden Listen nicht selbst gesehen zu haben. Sie sagt: „ Es fand sich, daß diese 2000 Frauen ihr Leben mit einem Berufe ausfüllen, während die Protestlerinnen lauter nichtsthuende Damen sind. “ Das ist eine Anspielung auf S. 125, 126 der Fortnightly Review, wo aber so extreme Behaup - tungen nicht stehen. Zu den angeblich nichtsthuenden Damen gehören auch Frau Sidney Webb und Frau Humphry Ward. Der Frau von Gizycky passiert dabei das Mißgeschick, daß sie auf S. 13 ihre These von S. 14 selbst widerlegt, d. h. Frau Webb sehr lobt, weil diese reiche Dame als junges Mädchen im Osten Londons als Schneiderin arbeitete, um Material gegen das Sweating-System zu sammeln. Dies Lob ist natürlich verdient. Frau Ward, die frucht - bare Romanschriftstellerin und verdienstvolle Vorkämpferin der deutschen, aufgeklärten Theologie, ist wahrlich auch keine Drohne. Wie sollte ferner der Beweis geführt werden, daß z. B. die 2 protestierenden Gräfinnen nichts thun, und daß die 7 zustimmenden Gräfinnen ihr Leben mit einem Berufe ausfüllen? U. s. w.
Schon 1886 gab es in London eine segensreich wirkende So - ciety for the Prevention of Cruelty to Children. Eine Ausdehnung des Vereinszweckes auf den Frauenschutz ist wünschenswert. Die 1878 in der Monatsschrift Contemporary Review, Bd. 32, erschienene Abhandlung F. P. Cobbe's Wife-Torture in England ist leider wohl noch heute beachtenswert.
Eine der namhaftesten englischen Damen ist die 1851 geborene Lady Henry Somerset. Jhre Biographie erschien 1893 im Juni - 7 heft der Review of Reviews. Dieselbe Zeitschrift referierte im April - heft von 1895 über einen Essay der Lady, welcher unter dem Titel The Welcome Child im März 1895 in der amerikanischen, in Boston erscheinenden Zeitschrift The Arena veröffentlicht wurde. Die Polemik der Verfasserin gegen compulsory maternity enthält viel Wahres, trotz der orthodoxphantastischen Geschichte von Jngersoll's Mutter. Das Wort compulsory bezieht sich natürlich auf einen ge - wissen Mißbrauch ehelicher Rechte, der auch von deutschen Aerzten, von F. v. Holtzendorff,3) von mir4) und von anderen bekämpft worden ist.
Es kommt vor, daß deutsche Damen von ultramontaner Richtung einem nichtkonfessionellen (sozusagen: interkonfessionellen) Frauen - verein angehören, und es kommt natürlich vor, daß Deutschöster - reicherinnen, Polinnen u. s. w. von römisch-katholischer Konfession Medizin studieren. Trotzdem ist es eine Thatsache, daß die Frauen - bewegung am besten in protestantisch-germanischen und israeli - tischen Kreisen gedeiht, weniger gut in griechisch-katholischen Kreisen, am wenigsten in römisch-katholischen Kreisen. Die tref - fenden Bemerkungen, welche Frl. Dr. Käthe Schirmacher, eine talentvolle reichsdeutsche Dame, in der „ Frauenbewegung “, 1896, Nr. 7, über Frankreich macht, gelten, mit Veränderung des zu Ver - ändernden, auch von anderen katholischen Ländern und Gegenden. Jn der griechischen Kirche hat die Ohrenbeichte der Frauen (und Männer) eine viel geringere Bedeutung, wie in der römischen Kirche, schon weil die griechischen Geistlichen verheiratet sind. Russische Damen haben überhaupt, trotz allen Zweibunds-Phrasen, viel mehr Geistes - und Jnteressengemeinschaft mit deutschen Damen, z. B. in der Polen - und Jesuiten-Frage, wie mit französischen Damen. Aus der Litteratur Jtaliens ist das Werk von Lombroso und Ferrero, La donna delinquente, das Weib als Verbrecherin und Prostituirte, deutsch von H. Kurella, 1894, hervorzuheben. Ein französischer Richter pflegte bekanntlich zu fragen: « Où est la femme? », oder zu sagen: « Cherchez la femme! »
Hinsichtlich der übrigen Länder verweise ich auf die angeführten Arbeiten von Pierstorff, Ostrogorski, Bridel, Frau Jchenhäuser.
J. Duboc's Werk „ Fünfzig Jahre Frauenfrage in Deutsch - land. Geschichte und Kritik “, 1896, entspricht nur wenig seinem Titel. Auf 173 Seiten ist so viel von anderen Zeiten und Ländern die Rede, daß für das eigentliche Thema zu wenig Raum übrig 8 bleibt. Die Notizen über Massachusetts und Frl. H. Goldschmidt, S. 138, 139, sind ungenau. (Vgl. unten S. 9.) Jmmerhin enthält das Buch brauchbare Notizen.
Von R. Artaria erschien in der Gartenlaube 1894, Nr. 15, ein biographischer, mit Porträts versehener Artikel über zehn Führe - rinnen der Frauenbewegung. Ordnet man die Namen chrono - logisch, so erhält man folgende Liste: 1) Freifrau B. v. Maren - holz-Bülow, 1811-93. 2) Frau L. Otto-Peters, 1819-95. 3) Frl. L. Büchner, 1821-77. 4) Frau Dr. Henriette Gold - schmidt in Leipzig (geb. Benas, 1829 in Krotoschin geb. ), nicht zu verwechseln mit Frl. Henriette Goldschmidt in Berlin. 5) Frau M. Weber, geb. 1829. 6 ) Frau Lina Morgenstern, geb. 1830. 7 ) Frl. M. Calm, 1837-87. 8) Frl. Auguste Schmidt, geb. 1833. 9 ) Frau M. Löper-Housselle, geb. 1837. 10 ) Frl. Helene Lange, geb. 1848. Auch andere Namen wären meines Erachtens anzuführen gewesen, z. B. Frl. M. Menzzer (wenn ich nicht irre, 1896 verstorben), Frl. J. Hirsch, Frau Hedwig Dohm, Frau Minna Cauer.
Frl. J. Hirsch's historische Denkschrift ist bereits oben S. 1 erwähnt worden. Von Frau Luise Otto-Peters erschien 1890 „ Das erste Vierteljahrhundert des Allgemeinen Deutschen Frauen - vereins “. S. 1 wird die „ Mitteldeutsche Volkszeitung “erwähnt, die nach dem Meyer'schen Konv. -Lex. 1858 bis 1864, bis zum Tode A. Peters ', von ihm und seiner Frau redigiert wurde. 1865 über - nahm Liebknecht die Redaktion, die er im großdeutsch-partikularistischen Sinne führte. Jm September 1866 wurde das Blatt von der preußischen Militärverwaltung unterdrückt (F. Mehring, Die deutsche Sozial - demokratie, 3. Aufl. 1879, S. 93). Trotz den sonstigen Verdiensten der Verfasserin hat ihre in Rede stehende, 1890 erschienene Schrift sozusagen etwas Geschlechtspartikularistisches, Feministisches, Doktrinär - Unpraktisches, Manchesterliches, wie namentlich die Stellen auf S. 9 ff. 40 zeigen. Viel unbefangener sprach sich nach S. 40 Frl. L. Büchner 1876 aus. Ein stenographischer Bericht über ihre Rede dürfte leider nicht existieren. (Vgl. auch Duboc, S. .99, 100, 104, 105.) S. 16 ist der Name „ Kongreß deutscher Volkswirte “ungenau wiedergegeben. Trotz solchen und anderen Mängeln ist das Buch von L. Otto-Peters eine reichhaltige, dankenswerte Arbeit.
Frau L. Morgenstern's Werk „ Frauenarbeit in Deutschland “, 2 Teile, 1893, enthält noch reichhaltigere statistische Daten über die 9 Frauenvereine und anderes. Nach Frl. Helene Lange gab es 1896 in Deutschland circa 4000 Frauenvereine.
Die Leipziger Halbmonatsschrift „ Neue Bahnen, Organ des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins “erscheint seit 1866. Nach dem Tode von Frau L. Otto-Peters ist Frl. Auguste Schmidt, eine sehr verdienstvolle Dame, alleinige Herausgeberin.
Die Berliner, seit dem Okt. 1893 erscheinende Monatsschrift „ Die Frau “wird von Frl. Helene Lange herausgegeben, von Dr. E. Heilborn redigiert.
Frau Schulrat Minna Cauer und Frau Professor Lily v. Gizycki, geb. v. Kretschman, begründeten 1895 die Berliner Halbmonatsschrift „ Die Frauenbewegung “. Seit 1896 ist die erst - genannte Dame alleinige Herausgeberin. Jn Nr. 3 des Jahrganges 1895 erschien von Frl. Henriette Goldschmidt eine „ Erklärung gegen das Frauenstimmrecht “. Sie verwirft es nur für die Gegenwart, nicht für die fernere Zukunft. Jhr, mit Kritik zu lesender Artikel enthält sehr scharfsinnige Bemerkungen über die Frauen - bewegung.
Die seit 1891 erscheinende Stuttgarter, sozialdemokratische Halb - monatsschrift „ Die Gleichheit “wird von Frau E. Jhrer in Pankow herausgegeben, von Frau K. Zetkin (Eißner) in Stutt - gart redigiert.
J. Kürschner‘s Handbuch der deutschen Presse soll demnächst erscheinen. Es wird auch die übrigen Frauenzeitschriften Deutschlands, Österreich-Ungarns u. s. w. verzeichnen. Jn seinem Deutschen Litteratur - kalender sind auch die Schriften der lebenden Autorinnen und Autoren über die Frauenfrage verzeichnet. Der „ Bazar “hat meines Wissens keine Parteitendenz. Dr. M. Osborn giebt dagegen an, daß die Berliner „ Jllustrierte Frauenzeitung “in der Frauenfrage eine sehr konservative Stellung einnimmt.
Von den zahllosen Schriften und Abhandlungen über die Frauenfrage seien der Kürze halber nur folgende, zum Teil wenig beachtete, oder ganz neue, angeführt:
Frau A. Crepaz, die Gefahren der Frauenemanzipation, 1892. Hie und da etwas ultrakonservativ, aber sehr lesenswert. Die 1849 in Brünn geborene, in Wien lebende Verfasserin scheint Protestantin zu sein. Sie citiert z. B. die Bibel nach Luther, nicht nach der Vulgata.
10R. Koßmann, Die Frauenfrage und der Darwinismus (Nord und Süd, April 1894). Bekämpft die extremen Frauenrechtlerinnen, beachtenswert.
Frau L. v. Gizycki plaidiert in ihrer oben S. 6 erwähnten Broschüre für das Frauenstimmrecht. Diese Forderung ist recht alt; sehr neu ist dagegen die Behauptung (S. 19), daß klatschende Frauen den guten Ruf „ des Nachbarn “zerpflücken. Bisher hat die ganze männliche und weibliche Menschheit angenommen, daß in solchen Fällen immer, oder fast immer Geschlechtsgenossinnen die Kosten der Unterhaltung zu tragen haben. Auch der Ausdruck „ der Nachbar - innen “wäre noch ungenau. Jn Großstädten pflegt man seine Nach - barinnen gar nicht zu kennen. Ähnlich ist es in Kleinstädten, wenn die Nachbarinnen z. B. einer anderen, viel niedrigeren, oder höheren Klasse (um nicht zu sagen: Kaste) angehören.
Gustav Cohn, Prof. der Staatswissenschaften in Göttingen, beiläufig bemerkt, ein Protestant, Die Frauenbewegung (Deutsche Rundschau, März, April, Mai 1896). Trotz den sonstigen Verdiensten des Verfassers und einzelnen treffenden Bemerkungen ziemlich manchester - lich und optimistisch gehalten.
Von den Monographien über gewisse Übelstände seien er - wähnt: M. Kaufmann, Schminke, 1893 (über Schauspielerinnen u. s. w.). T. Kellen, Weibliches Sklaventum, 1894 (über Kellner - innen u. s. w.). D. Wege, Kellnerin, der soziale Notstand des Kellnerinnenberufes, 1896 (recht beachtenswert). Ein Artikel über weibliche Modelle erschien 1892 in der Wochenschrift „ Ethische Kultur “. Vgl. auch H. Braun's Archiv für soziale Gesetzgebung, 1888 ff., passim. Rent's Art. Prostitution in J. Conrad's Handwört. der Staatswiss. Bd. 5,1893. Duboc a. a. O. S. 166 ff. Frau H. Bieber - Böhm (in Berlin), Vorschläge zur Bekämpfung der Prostitution. (Jn den 1890er Jahren erschienen, vielleicht nicht in den Buchhandel gekommen.)
Über die Stellung der Frauen im künftigen Bürgerlichen Gesetzbuch besteht eine ganze, in Frauen - und Juristenorganen ver - zeichnete und besprochene Litteratur. Frau Dr. jur. E. Kempin ver - faßte z. B. 1892 eine bezügliche Denkschrift unter dem Titel „ Die Stellung der Frau “u. s. w. Der Dresdener Rechtsschutzverein für Frauen gab 1895 ebenfalls eine bezügliche Denkschrift „ Das deutsche Recht und die deutschen Frauen “heraus. S. 4 wird der juristische11 Fachausdruck Verschwägerte mißverstanden. Er bezieht sich auf Schwieger-Eltern und Kinder, Stief-Eltern und Kinder. Die in England bekanntlich verbotene Ehe eines Wittwers mit seiner Schwägerin soll bei uns erlaubt bleiben. Proteste gegen gewisse Beschlüsse der Reichstagskommission für das Bürgerliche Gesetzbuch wurden am 28. Mai 1896 in Kassel vom Bunde deutscher Frauenvereine und 29. Juni 1896 in einer Massenversammlung deutscher Frauen in Berlin erhoben. Auch Sachsen, Süddeutschland u. s. w. waren natürlich vertreten. Näheres darüber findet man in Frauenzeitschriften, auch in verschiedenen Zeitungen.
Gelegentliche Ausführungen über die Frauenfrage finden sich an unzähligen Orten, z. B. in der Bibel, bei Dichtern, Philosophen, Statistikern, Nationalökonomen, auch im 1. und 3. Bande von Roscher's System der Volkswirtschaft. Schopenhauer war ein Ehefeind, aber nicht gerade ein Frauenfeind. Er soll so manche un - platonische Beziehungen zum schönen Geschlecht gehabt haben.
Mein Essay „ Der Anteil der Frauen am geistigen Leben “er - schien 1893. Die „ Gegenwart “1895, Nr. 14, brachte von mir einen Artikel „ Die Aussichten der deutschen Frauenbewegung “. Statt A. v. Stein ist natürlich K. v. Stein zu lesen. Das darauf folgende Wort „ Bismarck “ist ein Zusatz der Redaktion. Sie hat wahrschein - lich geglaubt, ich hätte diesen Namen im Versehen fortgelassen. Jch habe ihn jedoch absichtlich nicht erwähnt. Jch bin der Überzeugung, daß die Unähnlichkeiten zwischen dem Luther‘schen und Bismarck'schen Konservatismus viel größer sind, wie ihre Ähnlichkeiten. Jm ganzen halte ich an den daselbst über die Frauenfrage geäußerten An - schauungen fest, zweifle indes jetzt an der Richtigkeit des bekannten Decenz-Arguments für Ärztinnen. „ Dem Reinen ist Alles rein. “ « Naturalia non sunt turpia. » (Natürlicher Dinge braucht man sich nicht zu schämen.) Es ist nicht anstößig, daß Männer als Frauen - ärzte und Geburtshelfer fungieren, Magen - und Darmleiden auch bei Frauen heilen, obgleich dabei die Frage nach dem „ Stuhl “nicht umgangen werden kann. Staatlich geprüfte Ärztinnen könnten auch im Deutschen Reiche zugelassen werden, obgleich ihnen das Recht zu schweren chirurgischen Operationen schwerlich zugestanden werden kann. Alle Sachverständigen sollen dagegen sein.
Von Parteien in der deutschen Frauenbewegung kann man nur in bedingter Weise sprechen. Unter den Frauen der Sozial - 12 demokratie dürften ebenso fundamentale Meinungsverschiedenheiten bestehen, wie unter den Männern dieser Richtung. Jnnerhalb des Vereins „ Frauenwohl “und des „ Allgemeinen Deutschen Frauen - vereins “giebt es bedeutsame Meinungsverschiedenheiten. Dasselbe dürfte vom Lette-Verein und den übrigen Frauenvereinen gelten. Es kommt nicht selten vor, daß in der Seele eines weiblichen oder männlichen, besonnenen (oder überspannten) Jndividuums entgegen - gesetzte Jdeen, Gefühle, Pflichten, Jnteressen mit einander kämpfen.
Jn volkswirtschaftlicher Beziehung kann man sechs Haupt - richtungen unterscheiden: A. und B. Antisozialistinnen, freihändlerische und schutzzöllnerische Anhängerinnen des privaten Grund - und Kapital - eigentums. C. Halbsozialistinnen im Sinne H. George's oder anderer. D. Sozialdemokratinnen. E. und F. Kommunistinnen und Anarchistinnen.
Jn politischer Beziehung kann man ebenfalls sechs Haupt - richtungen unterscheiden: A. Ultrakonservative, Gegnerinnen jeder poli - tischen Thätigkeit der Frauen. B. und C. Gemäßigte Konservative und Liberale, welche eine solche Thätigkeit fordern, aber das Frauen - stimmrecht verwerfen. Das ist z. B. der Standpunkt der oben S. 5 erwähnten 104 englischen Damen. Er wird nach Frau Bentzon auch von den ausgezeichnetsten Damen Amerikas geteilt, praktisch bethätigt. D. Halbradikale, welche in bedingter Weise für das Frauen - stimmrecht eintreten, z. B. für ein Zensuswahlrecht. E. und F. Radi - kale, nichtsozialistische und sozialistische Anhängerinnen des allgemeinen gleichen Stimmrechts beider Geschlechter.
Die sogenannte Frauenbewegung des Deutschen Reiches ist nicht die Bewegung der deutschen Frauen, als Gesamtheit, oder große Mehrheit betrachtet, sondern nur die Bewegung einer winzigen Minderheit. Dieser Satz gilt sowohl von den sog. besitzenden und gebildeten, wie von den sog. arbeitenden und ungebildeten Frauen. Jn den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird die ungeheure Mehrheit der deutschen Frauen, zunächst der gebildeten Protestantinnen, in die Frauenbewegung eintreten; und dann wird sich drastisch zeigen, wie antiradikal, gemäßigt, konservativ, die ungeheure Mehrheit der deutschen Damen war und ist. Vom Radikalismus wird man dann beinahe mit einem Shakespeare'schen Titel sagen können: „ Viel Lärm um Nichts. “
Die Hauptmängel der deutschen Frauenbewegung.
Der Übersichtlichkeit wegen seien dieselben hier schematisch ver - zeichnet:
Als Ganzes betrachtet ist diese, auf Vollständigkeit keinen An - spruch machende Aufzählung von mir, aber die einzelnen Punkte sind keineswegs von mir. Hinsichtlich der Wasserpolitik stütze ich mich z. B. auf eine Denkschrift der ersten Sachverständigen Deutschlands. Ähnlich verhält es sich mit sämtlichen übrigen, in der staatswissen - schaftlichen Litteratur des Jnlandes, zum Teil auch des Auslandes, sehr viel und eingehend erörterten Punkten. 5)Aus räumlichen und15 anderen Gründen sehe ich von solchen Erörterungen hier ab. Jch beschränke mich auf einige, zum Verständnis notwendige Erläuterungen und Ausführungen.
Produktivgenossenschaften werden von Frau L. Otto - Peters, S. 10, und von manchen, meist schwärmerischen Autoren stark überschätzt. Sie machen schon deshalb in der Regel Fiasko, weil es an Sachkenntnis fehlt, und namentlich, weil jeder befehlen, niemand gehorchen will.
Mill's Subjection of Women wird von Frauenrechtlerinnen bis zum Überdruß citiert. Die von Malthus, Mill, Roscher, A. Wagner u. a. gegebenen Ausführungen über und gegen die Vielkinderei pflegen indes ignoriert zu werden, obgleich z. B. Frau Fischer geb. Lette, 1896 eine Broschüre über Malthus und seine Gegner schrieb. Ärzte und Autorinnen behaupten, wohl mit Recht, daß sogar die Gesundheit einer reichen, kräftigen Dame ruiniert werden kann, wenn sie allzu viele, noch dazu ungewöhnlich schwere Entbindungen gehabt hat. Viel Elend entsteht auch dadurch, daß uneheliche Kinder in die Welt gesetzt werden, oder daß unbemittelte Eheleute zu viele Kinder haben. Mill sagt, ein solcher Vater werde (wegen seiner Unenthaltsamkeit) künftig von der öffentlichen Meinung so verachtet werden, wie schon heute ein Trunkenbold verachtet wird. Dieser paradoxe Ausspruch enthält einen beachtenswerten Kern. 6)
Sogar in Baden, welches keine einzige Großstadt besitzt, hat mit gutem Erfolge „ die Verlegung der Jndustrie auf's Land “und nach kleinen Orten stattgefunden. Sehr interessante Notizen darüber hat ein tüchtiger Fachmann im Leipziger Tageblatt, 1896, Nr. 189, gegeben.
Jm Kampfe mit anderen Sprachen steht sich die deutsche Sprache im Osten, Süden, Westen zur Zeit nicht gerade gut, aber im Norden dringt sie vor. 7)Die gebildeten Dänen sind Freunde der deutschen Weltsprache, wenn sie nicht künstlich aufgehetzt worden sind. Eine bedeutende deutsche Auswanderung nach Jütland ist daher möglich, da die deutschen Landwirte u. s. w. den Dänen an Kapital und Bildung überlegen sind. Es ist sogar denkbar, daß dereinst im Parlament zu Kopenhagen der Gebrauch der deutschen Sprache ge - stattet werden wird.
Bei dem großen Kinderreichtum des deutschen Volkes sind all - mähliche, aber massenhafte Auswanderungen nach dem fruchtbaren 16 Südrußland sehr wahrscheinlich. Ein etwaiges, kaum denkbares deutsches Auswanderungsverbot wäre leicht zu umgehen, z. B. durch die Route über Österreich-Ungarn oder Schweden. Ein etwaiges, mehr wahrscheinliches Einwanderungsverbot Rußlands würde auch umgangen oder aufgehoben werden, weil Polizeibeamte bestochen werden würden, und weil kapitalkräftige Landkäufer verschuldeten russischen Edelleuten und Bauern sehr erwünscht wären. Jm Kriegsfalle würden diese Kolonisten leider die Macht Rußlands verstärken; aber es ist möglich, daß ein Teil der Eingewanderten für Deutschland Partei nimmt; und ein deutsch-russischer Krieg ist nur möglich, nicht sicher. Bleibt der Frieden zwischen beiden Staaten stets erhalten, so wäre die ganze Sache für uns recht vorteilhaft. Die Ausfuhr von deutschen Jndustrie - erzeugnissen und Büchern würde z. B. stark steigen. Deutsche Lehre - rinnen würden in Rußland, auch bei deutschen Familien, gute Stellen finden. Der Einfluß Deutschlands auf Rußland würde steigen u. s. w.
Das Reich als solches kann in Argentinien schwerlich eine Kolonie gründen. Ein solcher Versuch würde wahrscheinlich bald zu einer Kriegserklärung der Vereinigten Staaten führen. Die Sache würde indes auf mehr privatem, aktienrechtlichem Wege gehen, wenn große, einflußreiche Kapitalisten der Union und Deutschlands die Sache in die Hand nähmen, Angloamerikaner, Deutschamerikaner, Reichsdeutsche ansiedeln hülfen. Alle brauchten nicht Landwirte zu sein, auch Hand - werker, Kaufleute, Lehrerinnen u. s. w. wären sehr am Platze.
Jn den letzten Jahrzehnten sind deutschen und anderen Frauen verschiedene neue Berufssphären erschlossen worden. Diese Er - scheinung darf in Bausch und Bogen weder beklagt, noch als erfreu - lich bezeichnet werden. Es kommt auf die Art des Berufes und auf die Gunst, oder Ungunst der Arbeitsbedingungen an. Wenn ein armes, schlecht genährtes, vielleicht auch schwach begabtes Mädchen z. B. Medizin studiert, so kann sie als Gymnasiastin, Studentin, Ärztin ihren Anstrengungen erliegen. Ein Genfer Professor der Medizin veröffentlichte 1896 eine Statistik, nach welcher von 30-40 russischen und polnischen Studentinnen der Medizin nur wenige es zur dauernden Ausübung des ärztlichen Berufes brachten. (Jch citiere aus dem Gedächtnis.) Die Thätigkeit einer viel beschäftigten Tele - graphistin, Telephonistin u. s. w. dürfte für Frauen zu anstrengend sein. Der Setzerinnenberuf ist an und für sich wohl nicht ungeeignet, er wirkt aber aufreibend, wenn die Arbeitszeit zu lang ist, wie z. B. 17 nach A. v. Studnitz manchmal in Amerika. Von Krankenwärterinnen kann man nicht sagen, daß sie Männern das Brot wegnehmen, wohl indes von manchen Verkäuferinnen, Buchhalterinnen u. s. w. Wenn Frl. A, Frl. B und Herr C sich um eine Stelle bewerben, und wenn Frl. A siegt, so ist das nur ein privat -, nicht ein volkswirtschaftlicher Vorteil. Frl. B kann z. B. verhindert werden, ihre kranke Mutter zu unterstützen. Herr C kann verhindert werden, seine Braut, Frl. D, zu heiraten u. s. w.
Es ist übertrieben, Mädchengymnasien kurzweg für überflüssig oder schädlich zu erklären; es ist jedoch verkehrt, für sie zu schwärmen. Es wäre keineswegs erfreulich, wenn zum männlichen Gelehrtenpro - letariat noch ein weibliches Gelehrtenproletariat käme. Beim Studium reicher, begabter Damen fällt dies Bedenken fort. Viele von ihnen scheinen indes zu glauben, eine rite promovierte Doktorin werde not - wendigerweise von allen gebildeten Männern und Frauen als eine Geistesaristokratin angesehen. Manche Personen dürften wirklich so naiv sein, klügere geben auf einen Doktortitel nicht allzu viel. Sie sehen auf die Begabung und die Leistungen der betreffenden weiblichen oder männlichen Persönlichkeit. Auch Frauen können unter Umständen auf dem Gebiete der geistigen Arbeit, manchmal sogar der Wissen - schaft, Bedeutendes leisten, ohne je studiert zu haben. Der Streit für und wider die sog. Öffnung der Universitäten dreht sich immer, oder fast immer nur um die Frage der körperlichen und geistigen Befähigung der Frauen zum Studium. Die Sache hat indes noch eine andere, viel wichtigere Seite. Die vollständige Öffnung würde dazu führen, daß die Zuhörerinnen an ihrem weiblichen Zartgefühl Schaden leiden würden, oder daß die Universitäten sozusagen auf das Niveau von Backfisch-Schulen hinabgedrückt würden. Die Professoren der Medizin wären nicht einmal am schlimmsten daran. Jch habe dies Fach 1 ¼ Jahre studiert, und weiß daher, wie objektiv, mit wie vielen lateinischen Fachausdrücken die Anatomie vorgetragen wird. Ein Professor des Strafrechts ist dagegen berechtigt, ja ver - pflichtet, künftigen Staatsanwälten und Richtern den Ausdruck Tri - badie zu erklären, vielleicht die bezügliche Stelle aus A. v. Öttingen's Moralstatistik vorzulesen. Jn anderen Vorlesungen muß von Theodora und Marozia, Lucrezia Borgia, von der Bevölkerungspolitik, von der Abfuhr der städtischen Fäkalien, von den technischen Ausdrücken der Pferdezucht u. s. w. die Rede sein. Wie soll das alles möglichWalcker, Die Frauenbewegung. 218bleiben, wenn auch nur eine Dame zugegen ist?! Man hat daher, nicht mit Unrecht, vorgeschlagen, eine kleine Universität, z. B. Gießen, ganz für Studentinnen zu bestimmen. Für gewisse Fächer, z. B. Philologie, Chemie, Musik könnten daselbst auch Männer als Professoren angestellt werden, aber nicht für Anatomie u. s. w. Damen könnten ferner an Männeruniversitäten solche Fächer hören, in denen nichts für Frauen Unpassendes vorkommt.
Es ist nicht rätlich, von der Gleichberechtigung beider Geschlechter zu reden, denn der Ausdruck bedingte, organische Gleichstellung klingt pedantisch; und eine unbedingte, mecha - nische Gleichstellung ist weder wünschenswert, noch möglich. 8)Der Kürze halber seien nur folgende, zum Teil sehr triviale, aber von extremen Frauenrechtlerinnen immer wieder ignorierte Wahrheiten hervorgehoben:
Die weiblichen „ Hyänen “der französischen Revolution, die Vorläuferinnen der Petroleusen von 1871, sind auch aus Schiller's „ Glocke “bekannt. Der französische, protestantische Graf A. v. Gasparin schildert als Augenzeuge, von welcher Kriegsfurie ultramontane Fran -19 zösinnen 1870 ergriffen waren. 11)1870 sollen gewisse deutsche Frauen und Mädchen in anstößiger Weise mit gefangenen Franzosen und Turkos kokettiert haben. Deutsche protestantische Mädchen haben manchmal Jtaliener, ja Polen geheiratet, ihre Kinder katholisch er - ziehen lassen. Jn katholischen Gegenden herrschen die Ultramontanen weit mehr durch die Frauen, wie durch die Männer. Jn Frankreich, in den polnischen u. s. w. Gegenden sind Damen auch die Haupt - trägerinnen des kulturfeindlichen, antideutschen Chauvinismus u. s. w.
Das Verhältnis der deutschen Frauenbewegung zur sog. Friedensbewegung, zu nationalen Kämpfen und zum Ultramontanismus.
Es ist Gefahr vorhanden, daß ein beträchtlicher Prozentsatz der Mitglieder der deutschen Frauenvereine, wenigstens mancher dieser Vereine, extreme, unpraktische Friedenstendenzen vertreten wird. Da das Wort Friedensfreund sehr vieldeutig ist, so kann man, zur Ver - meidung langer Bezeichnungen, von Anhängern und Anhängerinnen E. Burritt’s14) und der österreichischen Baronin Bertha v. Suttner sprechen. 1896 hielt Frl. M. Mellien im Berliner Frauenverein einen Vortrag über die Friedensbewegung in unserer Zeit. Ein Referat über denselben erschien in Nr. 7 der „ Neuen Bahnen “. Am 11. April 1896 hielt dieselbe Dame, eine sehr gute Rednerin, in der Leipziger Ortsgruppe des Allgemeinen Frauenvereins einen Vortrag über das - selbe Thema. Sie fand nach den „ Neuen Bahnen “Nr. 9 und nach dem „ Leipz. Tageblatt “Nr. 243 lebhaften Beifall, wenn auch in einigen Punkten Widerspruch. Von einer Kritik der[Leipziger] Rede sehe ich schon deshalb ab, weil sie meines Wissens nicht im Druck er - schienen ist. Ein wörtlicher Abdruck der Rede ist auch darum wünschens - wert, weil die Dame, von ihrem katholischen Standpunkte aus, den Kulturkampf, den Augsburger Religionsfrieden, den Satz « Cujus regio, ejus religio » und die ehemaligen Protestantenverfolgungen deutscher katholischer Fürsten besprochen haben soll.
Aus räumlichen und anderen Gründen kann die ganze Friedens - frage hier nicht erörtert werden. Orientierendes findet man in zwei kleinen Schriften, nämlich bei F. v. Holtzendorff, die Jdee des22 ewigen Völkerfriedens, 1882, und bei Walcker, die Notwendigkeit einer europäischen Abrüstung und Steuerentlastung, 1895, noch kürzer in Bise's Artikel „ Schiedsgerichte “im Staatslexikon der Görres - Gesellschaft, Bd. 4, 1895. Es ist ein erfreuliches Zeichen der Zeit, daß zwei liberale Protestanten, nämlich F. v. Holtzendorff und der Schreiber dieser Zeilen, und der Katholik Bise in der Haupt - sache, im Kampfe gegen die Überschätzung der Schiedsgerichts - Jdee einig sind. 15)Ähnlich sprach sich Dr. Jreland, der katholische Bischof von Saint-Louis in Amerika am 9. Mai 1896 nach der Berliner „ National-Zeitung “gegen internationale Schiedsgerichte, für den Krieg aus (sogar in etwas zu weitgehender Weise). Der Kardinal Rampolla richtete dagegen am 9. April 1896 an den Redakteur der Londoner Zeitung „ Daily Chronicle “, im Aufträge des Papstes Leo's XIII., ein Schreiben, in welchem der Redakteur gelobt wird, weil er für a permanent tribunal for the purpose of deciding international controversies plaidiert. Das Original ist wohl latei - nisch. Man findet den Brief in der Londoner Zeitschrift Concord, Mai 1896, und in der Suttner'schen Zeitschrift „ Die Waffen nieder! “, 1896, S. 195, 196. Jm angeführten Heft des Concord ist auch ein Schreiben zu finden, in welchem die katholischen Erzbischöfe von Baltimore, Armagh in Jrland und Westminster sich für solche Schiedsgerichte aussprechen.
Der Ausdruck Schiedsgericht paßt eigentlich nur auf Tri - bunale, welche rechtliche Fragen entscheiden. Eine Versammlung, welche rein politische Fragen entscheidet, ist ein Kongreß oder dergl., kein Gericht, selbst wenn sie aus lauter Richtern besteht. Der Kürze halber sei indes der Ausdruck Schiedsgericht adoptiert. Nehmen wir an, die Sache soll ernst werden, so würden sich folgende Schwierigkeiten ergeben.
Andererseits zieht sich eine gewisse Vorliebe für französische Prätensionen, ein großer Mangel an Verständnis für die Rechte und Jnteressen der Deutschen, Angelsachsen, Russen wie ein roter Faden durch verschiedene Publikationen der Baronin und mancher ihrer Mit - arbeiter. Sie wirft z. B. im Jahrgange 1895 ihrer Zeitschrift, S. 161 ff., eine elsässisch-lothringische Frage auf. Wie unpassend, gelinde gesagt, ein solches Verhalten war, kann man auch mit Verweisungen auf den Jahrgang 1896 zeigen. M. Adler's bezügliche Ausführungen gegen G. Moch, auf S. 104, enthalten viel Wahres, wenn auch für uns Deutsche nichts Neues. E. Ducommun, der Herausgeber der Berner « Correspondance bi-mensuelle » (der früheren « Correspondance autographiée »), tadelte 1896 in scharfen Worten das Hineinzerren jener „ Frage “in die Friedensbewegung, und sein Ausspruch wird von L. Katscher auf S. 224 beistimmend angeführt.
Auf S. 399 des Jahrganges 1896 billigt die Baronin, streng genommen, trotz der Betonung ihrer abweichenden Meinung, das Plaidoyer des „ Friedensfreundes “M. Adler für den französischen (höchst ungerechten) Eroberungskrieg gegen Madagaskar. Sie über - sieht auch, daß dieser Krieg von den Chauvinisten als ein Vorspiel zu einem noch blutigeren Kriege, einem französisch-russischen Angriff auf Ostindien, betrachtet wird, und daß er auch ein ultramontaner Schachzug gegen die protestantischen Eingeborenen und Missionäre der Jnsel war. Wenn eine Redaktion irgend etwas, z. B. die Ketzer - und Hexen - verbrennungen oder jenen Krieg wirklich entschieden mißbilligt, so nimmt sie Plaidoyers für solche Dinge gar nicht auf, auch nicht im Namen der „ Unparteilichkeit “, auf die sich die Baronin unlogischer Weise beruft. Es wäre unpassend, hier seitenlange Citate aus der Suttner'schen Zeitschrift zu geben. Jch verweise daher hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber Deutschland und Frankreich auf den Jahr - gang 1895, S. 197; 1896, S. 59-65, 172-174, 217, 235 (die Briefkasten-Notitz an F. W., d. h. Franz Wirth). Auf derselben Seite wird in einer für Dr. R. H. in Wien bestimmten Notiz die „ segens -26 reiche Macht des Dreibundes “halb und halb geleugnet. Byzantinis - mus und Leisetreterei sind gewiß nicht zu billigen, aber das andere Extrem ist auch nicht zu billigen. Dahin gehört die an F. H. in Baden adressierte, auf S. 155 stehende Briefkasten-Notiz, die für die Dynastien Habsburg-Lothringen und Hohenzollern, für die Unterthanen und Freunde derselben verletzend ist, und überdies ganz ohne Not, nicht in Verteidigung irgend eines berechtigten Jnteresses, vorgebracht wird. Selbst wenn die über Kaiser Franz I. Stephan und Friedrich den Großen aufgestellten Behauptungen bewiesen werden könnten (?), so wäre das Aufrühren solcher alter Geschichten unpolitisch; besonders da beide Fürsten sich, trotz ihren Schattenseiten, große Verdienste erworben haben.
Kurz, die Baronin B. v. Suttner, die überdies eine Aus - länderin ist, eignet sich durchaus nicht zu einer politischen Führerin deutscher Frauen oder Männer.
Trotz den Pyrrhussiegen des Ultramontanismus können ihm gewisse Zeitströmungen, von Liberalen geschickt benutzt, sehr gefährlich werden.
Die wahrscheinliche Zukunft der deutschen Frauenbewegung. Die Notwendigkeit einer antiradikalen Frauenerklärung nach Art ähnlicher englischer und amerikanischer Proteste. Die Förderung berechtigter Fraueninteressen und der politischen Frauenbildung als eine nationalliberale und ähnliche Parteiwaffe gegen den Feudalismus, Ultramonatismus, Sozialismus, polnischen Chauvinismus. Die bevorstehende weltgeschichtliche Verbesserung der Lage der Frauen des Deutschen Reiches und der übrigen Kulturstaaten.
Wirkliche und vermeintliche Extravaganzen deutscher und aus - ländischer Frauenrechtlerinnen haben die Frauenbewegung so unpopulär gemacht, daß zur Beruhigung und Gewinnung der öffentlichen Meinung eine antiradikale Erklärung deutscher Frauen und Mädchen sehr zeitgemäß wäre. (Vgl. oben S. 4 ff., 12 ff., 16 ff., 21 ff.) Bei der29 Feststellung des Textes wären natürlich tüchtige Juristen, National - ökonomen, Politiker zu Rate zu ziehen.
Für gewisse Arten der weiblichen Selbsthilfe sind Männer schwerlich nötig. Man denke z. B. an die segensreich wirkende Stellen - vermittelung des Allgemeinen deutschen Lehrerinnenvereins. Anders verhält es sich, wenn z. B. Forderungen bei der öffentlichen Meinung, im Reichstage und Bundesrate durchzusetzen sind. Hier dringen besonnene Männer weit leichter durch, wie Frauen; weil sie eben die Denk - und Gefühlsweise ihrer Geschlechtsgenossen besser kennen, und gar nicht in Versuchung kommen, doktrinäre, radikale, anstößige Ausdrücke, wie „ Gleichberechtigung der Geschlechter “und dergl. zu gebrauchen. Es ist daher zeitgemäß, daß nationalliberale und ähnliche gemäßigte Männer, Juristen, Nationalökonomen, Landwirte, Jndustrielle, Kauf - leute, Bankiers, Rentiers u. s. w. die Frauenbewegung aufmerksam verfolgen, den Weizen von der Spreu sondern und in ihrem eigenen Namen berechtigte Fraueninteressen vertreten. Sie können dabei (privatim, nicht öffentlich) ihre weiblichen Angehörigen und Bekannten sowie fremde Damen konsultieren. Wenn sie öffentlich erklärten, daß ihnen die Zusendung von Gutachten über die Frauenfrage erwünscht sei, so würden sie von Damen viele gedruckte und handschriftliche Meinungsäußerungen erhalten. Darunter würden sich natürlich halb und ganz überspannte Forderungen befinden, aber auch Gutachten der besonnensten, politisch begabtesten Frauen und Mädchen Deutsch - lands; und es wäre von Wichtigkeit, die Namen dieser Damen zu erfahren, mit ihnen zu korrespondieren, gelegentlich auch mündlich zu konferieren.
Solche Politiker hätten den deutschen Frauen aller Klassen viel Wertvolles zu bieten.
Das Frauenstimmrecht ist schon deshalb verwerflich, weil es den Ultramontanen, den Polen und, infolge von Wahlbeeinflussungen, den Feudalen nützen würde. Die Ultramontanen wollen die Ehe - scheidung als unkirchlich ganz abschaffen, die Feudalen wollen sie zu sehr erschweren. Beide berufen sich dabei mit Unrecht auf die Heilig - keit, die Würde der Ehe. Die Würde des Amtes erfordert die Ab - setzung eines trunksüchtigen Offiziers, Richters, Geistlichen. Ähnlich erfordert die Würde der Ehe die Scheidung einer unwürdig gewordenen Ehe. Die ultramontane Renommage mit der Unlösbarkeit der katho - 32 lischen Ehe ist eine Silbenstecherei. Die vielen Gründe für die Nichtigkeitserklärung einer katholischen Ehe und die noch im 19. Jahr - hundert vorgekommenen päpstlichen Dispense zu Ehescheidungen werden dabei ignoriert. Jede zu weit gehende Beschränkung der Ehescheidung trifft ferner die ärmeren Klassen, z. B. gemißhandelte Arbeiterfrauen, besonders schwer, wie der Mainzer Rechtsanwalt Dr. L. Fuld in Nord und Süd, August 1895, treffend ausführte.
Auch die Frauen, die ein wesentlicher Faktor der öffentlichen Meinung sind, langsam, aber stetig an Macht zunehmen, haben ein dringendes Jnteresse an der Abschaffung der Duelle und Studenten - mensuren, in denen so manche Ernährer und künftige Stützen von Familien fallen. Wenn jemand immer Mensuren, Duelle und andere Allotria im Kopfe hat, so verliert er leicht, den Sinn für die Wissen - schaft, für die Jnteressen der modernen Kultur, des Liberalismus und gemäßigten Konservatismus, des Deutschtums, des Protestantismus gegenüber dem Feudalismus, Partikularismus, Ultramontanismus, Sozialismus, polnischen, tschechischen, magyarischen Chauvinismus. (Vgl. oben S. 26.)
Das Vermögen, oder Sparkassen-Guthaben einer Frau muß gegen etwaige Gelüste ihres Mannes, aber auch gegen ihre etwaige eigene Unvernunft geschützt werden. Sie kann z. B. Geld33 an erbschleicherische Geistliche schenken, an einen leichtsinnigen Vater, Bruder, Schwiegersohn, oder Fremden leihen. Sie kann faule, hoch verzinsliche Papiere kaufen u. s. w. Eine Handelsfrau kann ihrem Vater, Bruder, Mann an Tüchtigkeit gleich stehen, ja überlegen sein; im allgemeinen stehen Frauen indes den Männern an Geschäftskennt - nis und Vorsicht nach. Auch hier wäre eine doktrinäre, radikale, mechanische Gleichstellung beider Geschlechter unpraktisch.
Wenn Jemand Wertpapiere in der Reichsbank liegen hat, so läuft er Gefahr, daß die Depotscheine gestohlen werden, oder ver - brennen. Das Sicherste ist daher, das Kapital als Forderung ins Reichsschuldbuch eintragen zu lassen. Kurze „ Amtliche Nachrichten “über dasselbe sind bei J. Guttentag in Berlin erschienen. Die Reichs - schuldverschreibungen müssen in natura eingeliefert werden. Man sagt, ohne Zweifel mit Recht, daß sie vernichtet werden. Für Berliner und Auswärtige ist die Einlieferung der Papiere ans Reichsschuld - buchbureau mit einem gewissen Risiko verbunden. Sie können unter - wegs gestohlen werden. Englische und andere Verbrecher haben wieder - holt in Deutschland Kassenboten Tausende von Mark gestohlen oder geraubt, indem sie ihnen z. B. Sand in die Augen streuten. Selbst die Haftpflicht der Post ist nicht unbedingt. So verstehe ich wenigstens die bezüglichen Angaben im J. Conrad'schen Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Bd. 5, S. 189, 201. Es wäre daher meines Erachtens nötig, eine der beiden nachstehend erwähnten Reformen vorzunehmen: 1. die Post haftet, wie in Rußland, unbedingt, wenn Wertpapiere oder Geld offen eingeliefert, amtlich verschlossen worden sind; oder 2. das Reichsschuldbuchbureau erhält ein Girokonto bei der Reichsbank, und der Kapitalist zahlt das Geld bei der Reichsbank oder einer Filiale derselben ein. Mehrere Beamte des Reichsschuld - buchbureaus kaufen die Papiere an der Börse, und stempeln sie mit den Worten: „ Außer Kurs gesetzt. Zur Vernichtung bestimmt “ab. Das dürfte das Beste sein, obgleich man auch, wie mir einer der ersten Rechtsanwälte Deutschlands auf meine Anfrage sagte, die Papiere durch die Reichsbank kaufen und für eine Extragebühr durch mehrere Boten zusammen nach dem Reichsschuldbureau senden kann. Die Bank haftet nämlich, nach dem Rechtsanwalt, nicht, wenn der Bote bestohlen wird, oder durchbrennt. Beides ist übrigens nie vorgekommen.
Solche Rechtsschutzvereine könnten ferner gegen Trunksucht und gegen Mißhandlungen von Kindern, Dienstmädchen, Lehr - lingen, Kunststückmachern, Soldaten u. s. w. einschreiten. Jm letztgenannten Falle ist der Schuldige nicht immer ein Vorgesetzter: es kommt vor, daß ein Soldat von anderen Soldaten gemiß - handelt wird.
Durch solche und andere Mittel könnten nationalliberale und andere gemäßigte Politiker, durch und durch edle und prak - tische, die im Neuen Testament empfohlene Schlangenklugheit besitzende Naturen, der deutschen Frauenwelt aller Klassen, von den höchsten bis zu den untersten, ungeheure Wohlthaten erweisen, sich die Frauen zu herzlichem Danke verpflichten, vermittelst der Frauen die Männer, Kinder, Enkel, Urenkel aufs tiefste und segensreichste be - einflussen. Ähnlich wirkten einst christliche Frauen auf ihre heid - nischen Männer ein. Man hat nicht mit Unrecht gesagt: „ Wer die Schule hat, hat die Zukunft, “und man kann mit noch größerem Rechte sagen: „ Wer die Frauen für sich hat, hat die Zukunft. “ Sogar viele feudale, ultramontane, sozialdemokratische, polnische Frauen würden von ihren Vorurteilen gegen die Partei Luther's, Goethe's, Schillers zurückkommen. Die erwähnten Ehrengerichte und Rechts - schutzvereine würden auch den Nutzen bringen, aktenmäßiges Anklage - material gegen so manche Feinde des Liberalismus zu beschaffen. Wenn ein Feudaler, Ultramontaner, Sozialdemokrat sich bei Wahlen oder bei anderen Gelegenheiten unnütz machte, so könnten die National - liberalen häufig sagen: „ Den kennen wir. Er ist ein mauvais sujet, ein sog. fauler Knabe. “ Dabei ist natürlich vorausgesetzt, daß die Rede - und Preßfreiheit durch geeignete Mittel, auch durch einen neuen Artikel der Reichsverfassung, genügend gesichert wird. 27)
Die deutsche Reformation übte auf die ganze Kulturwelt einen großen Einfluß aus. Das Beste am angelsächsischen Protestantismus stammt z. B. aus den Schriften Luther's. Friedrich Wilhelm III. that nach dem Besitzantritt der Rheinprovinz den schönen Ausspruch: „ Was Preußen erwarb, hat Deutschland gewonnen. “ Ähnlich werden künftige Historiker sagen: „ Deutsche Männer haben auf den blutigen Schlachtfeldern von 1866 und 1870 den Ultramontanismus über - wunden. Deutsche Frauen haben diesen Sieg auf den Kampfplätzen37 des Geistes im 20. und 21. Jahrhundert vollenden helfen. Was Deutschland für die Frauen errang, hat die ganze Menschheit gewonnen. “
Goethe sagt im „ Faust “:
„ Und Stürme brausen um die Wette, Vom Meer auf‘s Land, vom Land auf’s Meer, Und bilden wütend eine Kette Der tiefsten Wirkung rings umher. “
Das gilt auch von würdig geführten geistigen Kämpfen, die lustreinigenden Gewittern gleichen. Schon Buffon sagt: « Du choc des opinions jaillit la vérité. »
Die Frauen als ein vermittelndes, Frieden stiftendes Element bei sozialen politischen, konfessionellen, nationalen Gegensätzen.
Es ist bekanntlich im privaten und öffentlichen Leben häufig vorgekommen, daß Frauen ohne Not Streitigkeiten veranlaßt, oder bereits ausgebrochene Streitigkeiten verbittert, verschärft haben. Die Sage und die Geschichte bieten viele Beispiele dafür, aber auch für das Gegenteil. Der bekannten Sage von der Vermittelung der Sabi - nerinnen kann ein wahrer Kern zu grunde liegen. Der 1529 zu Cambrai geschlossene Vertrag ist als Damenfrieden bekannt. 1850 trugen drei fürstliche, bayerische Schwestern in Wien, Dresden, Berlin wesentlich zur Vermeidung des Krieges bei, und das war ein Glück, denn die Chancen Preußen-Deutschlands standen 1866 viel besser. 1866 und 1870 war er für uns vorteilhaft, daß Kaiser Alexander II. sich auch als Schwestersohn König Wilhelm‘s fühlte. Die verwandt - schaftlichen Beziehungen der europäischen Höfe fallen noch heute in der Regel zu gunsten des Friedens ins Gewicht.
Manche Mischehen zwischen Familien verschiedener Stände, Parteien, Konfessionen, Völker sind unglücklich, oder sie befördern Kulturrückschritte; aber andere sind glücklich, sie befördern den Kultur - fortschritt. Letzteres wird immer häufiger werden, denn die Macht der überwiegend protestantischen Staaten und Rußlands wächst täglich. 38Die Eroberung Mexikos, Mittel - und Südamerikas durch Anglo - amerikaner und Deutschamerikaner der Union ist eine bloße Frage der Zeit. Eine Annexion wäre nicht möglich, wohl aber die Beherrschung in republikanischer, oder militär-monarchischer, konstitu - tioneller Form.
Ähnlich steigt täglich das Übergewicht der modernen Kultur über ihre Gegner und Gegnerinnen. Dadurch erhalten edle Frauen und Mädchen mehr und mehr die Möglichkeit, für ihr eigenes Geschlecht, für ihr Volk, ja, für die Menschheit Großes zu wirken.
„ Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan. “
Die Fraueninteressen beim Geisteskampfe zwischen dem Konstitutionalismus und der Kooptationsaristokratie, der Hauptvertreterin der öffentlichen Meinung.
Eine ausführliche Erörterung dieses verwickelten, kontroversen Gegenstandes würde hier zu weit führen. Der berühmte, 1896 ins Parlament gewählte englische Historiker Lecky hat z. B. für sein Werk Democracy and Liberty, 1896, zwei starke, 36 Schilling kostende Bände gebraucht. 28)Selbst meine kleine, im Herbst 1895, im Buchhändlerjahr 1896, erschienene Schrift „ Die Gefahren des Kon - stitutionalismus und ihre Gegenmittel “enthält doch, trotz ihrer mög - lichst knappen Fassung, VI und 29 Seiten. Jch beschränke mich daher auf wenige orientierende Bemerkungen. Jn der politischen Theorie und Praxis Europas, Amerikas, Australiens treten mehr und mehr bedeutungsvolle Bestrebungen hervor, welche den Konstitutiona - lismus ergänzen, kontrollieren, überbieten wollen. Es handelt sich dabei um eine Art Herrschaft der öffentlichen Meinung vermittelst der Rede -, Preß - und Vereinsfreiheit, und, last not least, einer mäch - tigen, volksfreundlichen, aus allen Ständen, einschließlich der unteren Klassen, ergänzten, meist aus Nichtabgeordneten bestehenden Koop - tationsaristokratie. Schon im 16. Jahrhundert sagte Lord Burleigh, der Ahnherr des Marquis Salisbury: « England39 can never be ruined, but by a Parliament. » 29)Jn Amerika unter - scheidet man good citizens und Beutepolitiker, politicians. Ja, die sehr angesehene North American Review brauchte 1883 für das Treiben gewisser politicians den griechischen Ausdruck Kakistokratie, Herrschaft der Schlechtesten. 30)Ähnlich citierte das sehr angesehene Journal des Économistes 1895,31) bestimmend folgenden Ausspruch Giraud-Teulon's: « Tel qu'il fonctionne de nos jours, le suffrage universel, ce véhicule du socialisme et de la barbarie, conduit au naufrage universel. » Jch gebe dies Citat als ein Stimmungs - bild unserer westlichen Nachbarn, ohne die Einseitigkeiten und Über - treibungen des Autors zu verkennen oder zu vertreten.
Auch in Deutschland hat die öffentliche, meist durch Kooptations - aristokraten vertretene Meinung im 16., 18. und 19. Jahrhundert verschiedene Reformen befördert, oder durchgesetzt, verschiedene Rück - schrittspläne mehr oder minder zu nichte gemacht. Die steigende Bedeutung des Prinzips der Kooptationsaristokratie liegt auch im Jnteresse der Frauen, denen der Reichstag und die Landtage ver - schlossen sind; während ihnen die Kooptationsaristokratie, die politische Geistesaristokratie, offen steht. Es bedarf dazu nicht einmal immer einer Vereinsbildung. Hoch begabte, besonnene, staatsmännische Naturen verstehen sich mit Leichtigkeit, auch wenn sie verschiedenen Klassen und Parteien angehören, oder verschiedenen Geschlechts sind. Die politische Freundschaft Friedrich's des Großen und der Großen Landgräfin Karoline von Hessen hat etwas Vorbildliches, Prophetisches, für das patriotische Zusammenwirken der tüchtigsten Männer und Frauen des Deutschen Reiches am Ende des 19. Jahr - hunderts und in kommenden Jahrhunderten. 32)„ Künftige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. “
Von demselben Verfasser sind ferner erschienen:
Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU GießenNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-04-09T14:25:10Z Anna PfundtNote: Bearbeitung der digitalen Edition.2018-04-09T14:25:10Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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