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Marburger Zeitung.

Keiner Partei dienſtbar.

Freies Wort jedem Deutſchen.

Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg: Ganzjährig 12 K, halbjährig 6 K, vierteljährig 3 K, monat - lich 1 K. Bei Zuſtellung ins Haus monatlich 20 h mehr.

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Erſcheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag abends.

Sprechſtunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 12 Uhr und von 5 6 Uhr Edmund Schmidgaſſe 4.

Verwaltung: Edmund Schmidgaſſe 4. (Telephon Nr. 24.)

Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen und koſtet die fünfmal geſpaltene Kleinzeile 12 h

Schluß für Einſchaltungen Dienstag, Donnerstag Samstag 10 Uhr vormittags.

Die Einzelnummer koſtet 10 Heller.

Nr. 91 Dienstag, 30. Juli 1912 51. Jahrgang.

Die endloſe Schraube.

Die Staaten Europas werden unter einem immer ſtärker werdenden Drucke dazu gezwungen, ihr Geld buchſtäblich aufs Waſſer zu tragen. Wie immer iſt auch heute England der treibende Faktor bei den wahnſinnigen Kriegsrüſtungen zur See, die nutzlos Milliarden verſchlingen. Früher ſchon hatte England die ſtärkſte Seekriegsmacht der Welt; immer ſtellte ſie dieſe nach dem Grundſatze ein: England müſſe zur See ſtärker ſein als die jeweilig zwei nächſtgrößten Seemächte Europas zuſammen; um allzeit die Beherrſcherin aller Meeresſtraßen zu ſein. Die alſo durch Englands Übermacht zur See be - drohten Staaten verſtärkten allmählig aus dieſem Grunde, aber auch um ihre kolonialen Intereſſen zu ſchützen und ihre Seegeltung zu heben, ihre Kriegsrüſtung zur See; England aber beantwortete die Legung jedes Schiffskieles mit der Erbauung von zwei oder drei Kriegsſchiffen. Mit einem Schlage wurde aber dieſer ſtille Kampf in ein wildes Tempo gebracht und die finanzielle Leiſtungsfähigkeit der Nationen noch gewalttätiger angeſpannt, als Eng - land im Kriegsſchiffbaue durch die Konſtruktion der Rieſenkriegsſchiffe, der Fürchtenichts, eine wahre Revolution hervorrief. Gegen dieſe ſtählernen Koloſſe mit Rieſengeſchützen, deren Geſchoſſe auf viele Kilo - meter Entfernung ihre furchtbare Zerſtörungskraft ausüben, verſchwand die Bedeutung der bisher gebauten Panzerſchiffe und alle Staaten wandten ſich nun, dem englichen Beiſpiele folgend, dem Baue der Fürchtenichts zu. Ein einziges dieſer ſtählernenSeeungeheuer verſchlingt an Baukoſten 60 Millionen Kronen und wenn ein Staat nur einige dieſer Ungetüme baut, geht die Koſtenrechnung bereits in die hunderte von Millionen Kronen. Aber mit dieſen Meeresbeherrſchern allein iſt es nicht getan; ſie verlangen zu ihrem Schutze und zum Angriffe auf den gleichgepanzerten Gegner neben den raſchen Kreuzern noch die unheimliche Kleinwelt der Torpedoboote und der Zerſtörer, dieſer heimtückiſchen Jagdhunde des Ozeans. Und dies alles verſchlingt im ſtetig wachſenden Tempo die Steuergelder der Bevölkerung und ſchließlich genügt eine einzige See - mine, um einen ſolchen Meeresſchrecken mit hunderten von Männern in wenigen Minuten auf den Grund des Meeres zu verſenken. Und nun ſchreitet England wieder zu einer neuen gewaltigen Vermehrung ſeiner Rieſenkriegsſchiffe; es will überall herrſchen, auf allen Meeren, will überall und an jedem Punkte ſtärker ſein als die anderen Mächte; es will gegen Deutſchland die Nordſee beherrſchen, will im Mittel - meere und in der Adria der Seegebieter ſein und im Atlantiſchen Ozean, auf allen Meeresſtraßen ſollen ſeine Kriegsſchiffe als Alleinherrſcher gelten. Schon kam England ab vom zwei Mächte-Standard; es will jetzt den vereinten Kriegsflotten der drei nächſtgrößten Seemächte überlegen ſein, obwohl an eine ſolche phyſiſche Vereinigung im Kriegsfalle gar nicht zu denken iſt und England jeden einzelnen Staat mit ſeiner ungeheueren Seemacht einzeln über - fallen kann. England redet ſich auf Öſterreich-Ungarn aus; jetzt wird wieder unſere Kriegsverwaltung ſich auf England ausreden und wir ſtehen vor einer Schraube ohne Ende!

Politiſche Umſchau.

Detailbeſtimmungen des Wehrgeſetzes, betreffend den Einjährig-Freiwilligen - dienſt.

Das Kriegsminiſterium hat folgende Durch - führungsbeſtimmungen erlaſſen, denen wir unter anderem folgendes entnehmen:

1. Der Nachweis der wiſſenſchaftlichen Befähi - gung zum Einjährig-Freiwilligen erfolgt: Durch ein Studienzeugnis über die vollſtändig abſolvierte Mittelſchule, reſpektive einer der Ergänzungsſchulen. Durch Abſolvierung einer Kadettenſchule oder Mi - litär-Oberrealſchule (ehemalige Zöglinge) oder durch abgelegte Kadettenprüfung (ehemalige Kadettaſpi - ranten). Durch Abſolvierung der den öſterreichiſch - ungariſchen Mittel -, reſpektive Spezialſchulen gleich - geſtellten Schulen des Auslandes. Bewerber, welche auf Grund ihrer hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Kunſt, Wiſſenſchaft, Literatur, Technik, Kunſtgewerbe das Einjährig-Freiwilligen - recht erwerben wollen, müſſen über dieſe ganz her - vorragenden Leiſtungen Gutachten von Fachleuten, Fachkörperſchaften ꝛc. beibringen, eventuell die be - treffende Arbeit vorlegen. Durch Abſolvierung von ſechs Klaſſen einer öffentlichen oder mit dem Offent - lichkeitsrecht ausgeſtatteten mittleren Lehranſtalt (Realſchule, Gymnaſium, Bürgerſchule) oder Lehrer - bildungsanſtalt und bei Ablegung einer Ergänzungs - prüfung an einer Kadettenſchule.

2. Ergänzungsprüfung für Abſolventen von ſechs Klaſſen Mittelſchule: Zweck der Ergänzungs - prüfung iſt, feſtzuſtellen, ob der Bewerber auf jener Stufe wiſſenſchaftlicher Befähigung ſteht, die den abſolvierten Mittelſchülern entſpricht. Im Geſuch iſt anzugeben, in welcher Sprache und an welcher Ka - dettenſchule man die Prüfung ablegen will, wobei Abſolventen von ungariſchen Schulen, welche die

Auf falſcher Spur.

21 Nachdruck verboten.

Um es zu öffnen, mußte ich dieſe entfernen. Dazu gebrauchte ich mein Taſchenmeſſer. Es brach zwar ab, aber was tat das, denn nach noch nicht fünf Minuten hatte ich die oberſte Schublade offen und ſah den Inhalt vor mir liegen.

Donnerwetter, Aſſeſſor , konnte ſich der Bankier trotz aller Betroffenheit nicht enthalten zu bemerken, Sie haben tatſächlich alle Anlagen zu einem Kapitalverbrecher .

Danke , erwiderte ich mit einem Anflug von Humor.

Der Kommerzienrat ſchwieg und ich ſetzte meine Unterſuchungen fort.

Gleich in dem zuerſt geöffneten Fach fand ich, was ich vermutete. Da blickte mir die Photographie des Ermordeten entgegen, und ſo freundlich und gewinnend ſah er auf dem Bilde aus, als hätte er nie ein Wäſſerchen getrübt, und doch war der Tote einer der ſchlechteſten Menſchen geweſen, die mir je entgegengetreten. Nun ich die Photographie gefunden, ſtand es alſo felſenfeſt, daß Fräulein von Olenhuſen Plock gekannt hatte.

Mittlerweile ſetzte ſich der Bankier und ſchaute neugierig meinem Beginnen zu. Als er mich un - verwandt das Bild betrachten ſah, trat auch er näher und wich dann frappiert zurück.

Du lieber Himmel, das iſt ja ...

Plock , ergänzte ich. Ja, das war es, was ich hier erwartete .

Was, Sie glaubten das Bild hier zu finden? Ein ungläubiges Staunen prägte ſich auf ſeinem Antlitze aus. Was in aller Welt ...

Ich glaube, wir werden noch mehr entdecken, denn beim Diebſtahl allein dürfte es nicht ge - blieben ſein .

Langenheim war ſehr bleich geworden und höchſtes Entſetzen zeigte ſich in ſeinen weitgeöffneten Augen.

Herr , kam es heiſer von ſeinen Lippen, Sie wollen doch nicht etwa ſagen ...

Nun, wir werden ja ſehen , erwiderte ich nachdenklich. Nach allem, was meine Unterſuchungen ergeben haben, glaube ich jetzt beſtimmt, daß das Verſchwinden Ihres Geldes mit dem Tode Plocks zuſammenhängt, und daß Fräulein von Olen - huſen ... doch das wird die Zukunft lehren. Hier in dieſer Schublade befindet ſich jedenfalls nichts kompromittierendes mehr, aber vielleicht in der nächſten .

Schon wollte ich das zweite Schloß von den Schrauben befreien, da ſah ich, wie Langenheims Augen mit entſetztem Ausdruck an dem Schreibtiſche hingen. Ich folgte dem Blicke und bemerkte ſofort den Grund der Aufregung. In dem Mittelfach des Tiſches lag ein zierlicher, mit Silber und Elfenbein eingelegter Miniaturrevolver, ganz beſtimmt der Zwillingsbruder der Waffe, aus welcher der tötliche Schuß auf den Baumeiſter abgefeuertworden war und den man ſeinerzeit bei der Leiche gefunden hatte. Denn als ich den Revolver in die Hand nahm und näher beſichtigte, leuchtete mir eine kleine, am Schaft befeſtigte Silberplatte entgegen, auf welche die Worte in zierlichen Buch - ſtaben eingraviert waren: W. J. Brandon, London, Fleet Street .

Die Waffe bildete wohl den unantaſtbaren Beweis von der Schuld der Frau, ihr mußte auch der zweite Revolver gehört haben, der ſich bei den Akten befand, das würde leicht zu beweiſen ſein.

Ich ſteckte das kleine Mordinſtrument ein und ſagte, nachdem ich wieder alles in Ordnung gebracht und den Riegel von der Tür zurückge - ſchoben hatte, zu dem ſtumm Daſtehenden:

Kommen Sie, Herr Kommerzienrat, meine Aufgabe hier iſt zu Ende .

Lautlos ſchloß ſich die Stahlwand bei der Rechtsdrehung des Knopfes wieder und wir begaben uns auf demſelben Wege, den wir ge - kommen, zu dem Kontor des Bankiers zurück.

10. Kapitel.

Hier angekommen, blieb es eine ganze Weile ſtill. Ich mußte dem tief Erſchütterten Zeit laſſen, die ſo plötzlich auf ihn eingeſtürmten Eindrücke im Innern zu verarbeiten. Er ging einige Minuten im Zimmer auf und ab und trat dann an das eine Fenſter, auf deſſen Scheiben er nervös mit den Fingern wirbelte. Dann wandte er ſich mit einem plötzlichen Ruck zu mir und fragte unvermittelt:

2Marburger Zeitung Nr. 91. 30. Juli 1912

Prüfung in einer nichtungariſchen Sprache, (z. B. deutſch) ablegen wollen, als zweite Prüfungsſprache unbedingt ungariſch anzugeben haben. Die Ergän - zungsprüfung muß ſpäteſtens am 1. Oktober des Aſſentjahrganges abgelegt werden. Eine Wieder - holung der Ergänzungsprüfung iſt ſogleich beim nächſten Prüfungstermin bei einem Ungenügend geſtattet. Zum ſelben Termin ſetzen jene, welche bei der vorhergehenden Prüfung erkrankt ſind, die Prü - fung fort. Bei zwei oder mehr Ungenügend darf die Prüfung erſt nach einem vollen Jahre wieder - holt werden. Fällt die Wiederholung nach dem 1. Oktober des Aſſentierungsjahres des Bewerbers, ſo iſt ſie unzuläſſig.

Eine deutſchradikale Verwahrung.

Bekanntlich haben die Deutſchradikalen (Wolf - Partei) bei den letzten Wiener Gemeinderatswahlen die chriſtlichſozialen Klerikalen auch bei jenen Kandidaturen unterſtützt, welche ſich gegen deutſch - freiheitliche Gemeinderatswahlwerber kehrten. Dieſe antideutſchfreiheitliche Haltung der ſogenannten Deutſchradikalen (von denen der Abgeordnete Doktor Kinz erſt kürzlich ſagte, daß ſie in Wahrheit weit weniger radikal ſind als jene Abgeordnete, die ſich nicht radikal nennen ...) und ihr ſchmachvolles Wahlbündnis mit den Klerikalen verſuchten ſie mit antiſemitiſchen Gründen zu rechtfertigen, an welche faule Ausrede natürlich kein vernünftiger Menſch glaubte, zumal ſie angeſichts jenes deutſchradikal - chriſtlichſozialen Wahlbündniſſes, welches auch gegen deutſchgeſinnte ariſche Bewerber funktionierte, von vornherein vollkommen mißlungen war. Nun aber kommt das Gegenſtück! Das deutſchradikale Nord - mährerblatt ſchüttelt im Namen der deutſchradikalen Partei den Antiſemitismus vollſtändig von den Rockſchößen der Partei ab, führt den Juden zu Gemüte, daß die Deutſchradikalen in Mähren immer für die jüdiſchen Bewerber geſtimmt haben, daß ſie mit dem Judentum in treuer Waffenbrüderſchaft aus wohlverſtandenem ureigenſten Intereſſe zuſammen - halten müſſen uſw. Das deutſchradikale (Wolf -) Blatt ſchließt dieſe Ausführungen mit den Worten: Alſo hoffen wir, daß man den Antiſemitismus nicht mehr gegen uns (Deutſchradikale) ausſpielen wird! Wird man gewiß nicht! Aber ein Bei - ſpiel für die niederträchtige Verlogenheit, mit welcher bei uns in Oſterreich Politik gemacht und die Wähler genarrt werden, iſt dies zweifellos! In Wien heißts mit den Schwarzen gegen die Deutſch - freiheitlichen ſtimmen Motiv: Antiſemitismus! In Mähren verwahrt ſich dieſelbe Partei dagegen, daß man ſie in antiſemitiſchen Geruch bringe! Der ganze Schwindel rührt eben davon her, daß die Deutſchradikalen für einige Mandate in Böhmen klerikale Hilfe brauchen gegen andere deutſchfreitheit - liche Bewerber und deshalb leiſten ſie wieder den Klerikalen in Wien und Niederöſterreich Schützen - hilfe auch gegen die Deutſchfreiheitlichen! Das offen einzugeſtehen wäre wohl ehrlicher als mit dem Anti - ſemitismus jenes erbärmliche Gaukelſpiel aufzuführen und die deutſche Politik durch die ſchlimmſten Ver -logenheiten zu vergiften. Es iſt kein Wunder, wenn unſere deutſchen Abgeordneten der Alpenländer, ohne Rückſicht auf etwaige politiſche Unterſchiede, immer mehr von Ekel erfüllt werden über das unehrliche und hinterhältige, verlogene Treiben der ſogenannten Deutſchradikalen!

Das Deutſchtum der Alpenländer.

Die bisher vorliegenden Ergebniſſe der letzten Volkszählung zeigen eine erfreuliche Erſtarkung des Deutſchtums in Öſterreich, beſonders aber in den Alpenländern und unter dieſen wieder namentlich in Kärnten. Im Jahre 1890 wurden in Kärnten 70 Prozent Deutſche und 30 Prozent Slowenen gezählt. Zehn Jahre ſpäter ergab die Zählung 75 Prozent Deutſche und 25 Prozent Slowenen und nach den neueſten Ziffern hat eine weitere Ver - ſchiebung auf 79 Prozent Deutſche und 21 Prozent Slowenen bei einer Allgemeinen Bevölkerungszu - nahme ſtattgefunden. Allerdings hat dafür das Slowenentum im italieniſchen Trieſt um 100 Prozent zugenommen!

Allſlawiſches.

Einem Prager Jungtſchechenblatte wurde unterm 23. Juli aus Odeſſa geſchrieben: Hier erſchien ſoeben die erſte Nummer des Blattes Slavjanski Jug. Das Blatt wird von einer Gruppe ſüdſlawiſcher Politiker unter Teilnahme ruſſiſcher Faktoren herausgegeben. Das Programm des in ruſſiſcher, bulgariſcher und ſerbiſcher Sprache erſcheinenden Blattes, das auch Artikel in ſlowe - niſcher und tſchechiſcher Sprache veröffentlichen wird, hat den Zweck, eine Annäherung der Slawen über die politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Hauptaufgaben der Südſlaven herbeizuführen. Das heißt, ſo bemerkt dazu das Wiener Alldeutſche Tagblatt: Slavjanski Jug wird ſüdſlawiſche Politik vom allſlawiſchen Standpunkte aus betreiben und von Rußland aus. Und wie entrüſten ſich die Tſchechen über Äußerungen all - deutſcher Gemeinbürgſchaft, ſelbſt wenn dieſe nicht - politiſcher, rein kultureller Art ſind!

Der Mikado geſtorben.

Nach einer Meldung aus Tokio iſt dort geſtern in ſeinem von Chryſanthemen umgebenen Palaſte der Kaiſer von Japan, Mutſuhilo, geſtorben. Der verſchiedene japaniſche Herrſcher, welcher den unerhörten Aufſchwung ſeines Volkes förderte und deſſen glänzenden Sieg über das gewaltige Rußland erlebte, folgte als 15 jähriger Jüngling, der im Jahre 1852 geboren war, ſeinem Vater Kommei Tenno als 123. Mikado der herrſchenden Dynaſtie, die ihren Urſprung der Sage nach auf die Sonnengöttin zurückführt, auf den Thron. Er hat die Gewalt der Schoguns, die das Land beherrſchten, gebrochen und Japan, das ängſtlich vor jeder Verbindung mit den europäiſchen Barbaren abgeſchloſſen wurde, mit Europa in Verbindung g[e]bracht; davon rührt der ungeheure Aufſchwung Japans her.

Eigenberichte.

(Todesfall.)

In Rogeis ſtarb vorgeſtern an Herzſchlag die 30jährige Grund - beſitzerin Maria Maleiner.

(Unter den Bier - fäſſern.)

Ein Fuhrmann des Herrn Bachler in Kranichsfeld führte einen Wagen voll Bierfäſſer und - Kiſten aus Marburg nach Kranichsfeld. Bei Win - denau baten zwei Mädchen und ein Knabe aus Skoggen bei Kranichsfeld den Fuhrmann, daß er ſie mitnehmen möge. In ſeiner Gutmütigkeit nahm der Fuhrmann alle drei auf den Wagen. In Kötſch fiel plötzlich ein Hinterrad herunter und der Wagen ſenkte ſich infolgedeſſen ſo ſehr nach dieſer Seite, daß alle vier Perſonen herunterfielen und die vollen Bierfäſſer über ſie hinwegrollten. Alle vier wurden mehr ober minder verletzt, ein Mädchen aber ſcheint ſchlimme innere Verletzungen und wahrſcheinlich auch eine ſchwere Gehirnerſchütterung davongetragen zu haben, da es trotz aller Labungen bewußtlos blieb. Man holte raſch einen Wagen und führte die drei bedauernswerten Paſſagiere heim. Der ebenfalls beſchädigte Fuhrmann konnte nach einiger Zeit allein weiterfahren.

(Landwirtſchaftliche Verſammlungen.)

Die Filiale Straß der k. k. Landwirtſchaftsgeſellſchaft hielt am 21. Juli zwei Wanderverſammlungen ab, und zwar vormittags in St. Nikolai ob Draßling und nachmittags in Lipſch. Beide Verſammlungen wieſen einen äußerſt zahl - reichen Beſuch auf und hielt der Bezirkstierarzt Herr Zorn aus Leibnitz einen ſehr lehrreichen Vortrag über Viehzucht, Behandlung des Viehes und deſſen Krankheiten. Die Verſammlungsbeſucher waren ſehr zufrieden. Der Obmann Herr Karl Stift dankte für den guten Vortrag und erſuchte den Bezirkstier - arzt, den Landwirten wie bisher mit Rat und Tat beizuſtehen.

(Hagelwetter.)

Freitag den 26. Juli gegen halb ſechs Uhr nachmittags ging ein orkanartiger Sturm mit Hagelwetter in der Richtung über Gra - diſchberg (Gemeinde Willkomm) gegen Partin, St. Georgen W. -B. nieder, Der dadurch angerichtete Schaden iſt ſehr groß. Die ganze Weinernte in dieſer Gegend wurde vernichtet, teils durch Hagel, teils durch den Sturm, welch letzterer derart wütete, daß er ſogar große Bäume, die in geſchützter Lage ſtanden, entwurzelte.

(Sommerfeſt des Reichsbundes deutſcher Eiſenbahner.)

Sonntag den 4. Auguſt findet in Pragerhof ein großes Sommerfeſt, verbunden mit der Gründungs - feier des Radfahrervereines Drauadler und der Turnriege Pragerhof ſtatt. Pflicht aller völkiſchen Kreiſe der Umgebungsorte iſt es, die im harten Kampfe ſtehenden nationalen Eiſenbahner durch einen zahlreichen Beſuch zu unterſtützen und dadurch das Volksbewußtſein neu zu heben und zu ſtärken. Der Reingewinn dieſer Veranſtaltung wird zur Weih -

Wie ich nach all dem Geſehenen und Gehörten annehme, haben Sie Fräulein von Olenhuſen in einem überaus ſchweren Verdacht. Wenn es mir auch bis ins Innerſte widerſtrebt, von einer Bewohnerin meines Hauſes etwas derartiges anzu - nehmen, ſo bleibt mir ich kann kombinieren wie ich will doch nichts anderes übrig, als an einen Diebſtahl der Banknoten von ihrer Seite zu glauben. Es iſt mir freilich ein Rätſel, das ich außerſtande bin zu löſen, wozu ſie das viele Geld gebraucht haben könnte. Sie beſitzt keine Angehörigen mehr, denen ſie es etwa hätte zukommen laſſen können, und was ihre eigene Perſon betrifft, ſo iſt ſie die Sparſamkeit ſelbſt. Sie hat ſogar die abgelegte Garderobe meiner Frau mit beſtem Danke angenommen und trägt ſie jetzt mit Vorliebe. Kurz und gut, alles deutet trotzdem auf ſie als die Diebin, denn niemand als ſie konnte wiſſen, daß ein geheimer Weg zu meiner Silberkammer führt, ein Weg, der ſelbſt mir unbekannt war ... Herrgott, in welcher Gefahr habe ich geſchwebt! Sie hätte mir mit der größten Leichtigkeit alle in der Silberkammer befindlichen Werte entwenden können und ich würde nicht einmal gewußt haben, wie es möglich war. Ich werde Ihnen nie genug danken können, Aſſeſſor , fügte der ſehr erregte Mann aufatmend hinzu. Dann fuhr er fort: So weit wäre die Angelegen - heit alſo geklärt. Sie nehmen aber, wie Sie ſagten, auch an, daß die Dame mit dem Tode des Bau - meiſters in Zuſammenhang zu bringen iſt, unddas iſt es, was ich beim beſten Willen nicht glau - ben kann.

Nun, ich habe zwingende Gründe zu der Annahme, daß Fräulein von Olenhuſen Herrn Plock am Tage ſeines Verſchwindens erſchoſſen hat, und zwar im Teufelsloch.

Aber ich bitte Sie, Aſſeſſor! Wie wäre ſo etwas möglich! Sie war immer ſo häuslich und weigerte ſich direkt auszugehen. Sie wiſſen doch, daß der Weg nach dem Teufelsloch durch die ganze Stedt führt und über drei Viertelſtunden in Anſpruch nimmt. Sie müßte alſo mindeſtens eineinhalb bis zwei Stunden fortgeweſen ſein. Das könnte ſie nicht, ohne meiner Frau etwas zu ſagen, und dieſe war an dem Tage ſo kränklich, daß ſie die Hilfe ihrer Geſellſchafterin gar nicht entbehren konnte ... Weiterhin behaupten Sie, das Mädchen habe Plock erſchoſſen und ich war deshalb auch ſo heftig erſchrocken, als ich den Miniaturrevolver in ihrem Zimmer ſah, aber es iſt mir wirklich unmöglich zu glauben, daß jemand, mit dem ich täglich zuſammenkomme, einer derar - tigen Schandtat fähig iſt.

Wiſſen Sie denn, Herr Kommerzienrat, was die Urſache dazu war? Wer kennt die Tiefen des menſchlichen Herzens! Ich perſönlich bin der Anſicht, daß mancher in der Verzweiflung zu der Mord - waffe greift, der vor einer Stunde noch nicht im entfernteſten daran gedacht hat. Wenn Sie mir verſprechen, über alles, was ich Ihnen jetzt erzahlen werde, vorderhand unverbrüchliches Stillſchweigenzu beobachten, will ich Ihnen mitteilen, wie alles kam und wie es mit Naturnotwendigkeit kommen mußte.

Ich führte nunmehr dem ſtumm Daſtehenden meine Entdeckungen vor Augen. Bei der Erwähnung des Teufelslochganges ſprang er auf und rief:

Das iſt ja ſchrecklich. So hat alſo die Fama doch recht gehabt. Da lebt man in einem Hauſe, das einer Feſtung gleicht und das deshalb wie geſchaffen erſcheint als Geſchäftshaus eines Bankiers, und dann ſtellt ſich ſchließlich heraus, daß es für einen Eingeweihten ſo leicht wie möglich iſt, hier einzudringen ... Na, ich habe genug, ich glaube jetzt alles, auch das Schlimmſte .... Schrecklich, ſchrecklich! ... Und all das muß gewiſſermaßen vor meinen Augen paſſieren, der ich auf meine ſogenannte Menſchenkenntnis ſtets ſo ſtolz geweſen bin. Welches Fiasko!

Ich fuhr dann mit meinen Mitteilungen fort und erwähnte weiter die Auffindung des Medaillons im Gange.

Wie ſah es aus? forſchte Langenheim.

Es iſt ein goldenes, mit Brillantperlen beſetztes Herz, wie es die Damen an der Uhrkette zu tragen pflegen.

Enthielt es ein Bild?

Ja, das Porträt Ihrer Frau Gemahlin.

Das ſchließt Ihre Kette, lieber Freund, es iſt jetzt ganz ſicher, daß Fräulein von Olenhuſen zum mindeſten ſich in dem Gange befunden haben muß.

(Schluß folgt.)

3Nr. 91, 30. Juli 1912 Marburger Zeitung

nachtsbeſcherung armer deutſcher Eiſenbahnerkinder verwendet. Der herrlich gelegene Feſtplatz in Hraſt - niggs Gaſtgarten, ebenſo wie die ſorgfältige Vorſorge für die Befriedigung der leiblichen Bedürfniſſe, ſo - wie die zahlreichen Volksbeluſtigungen werden auch das ihre beitragen, den Gäſte den Aufenthalt ſo angenehm als möglich zu machen. Beginn 3 Uhr nachmittags.

(Gemeinderats - wahlen.)

Bei den am 25. und 26. Juli abgehal - tenen Gemeindewahlen wurden vom dritten Wahl - körper nachſtehende Herren gewählt: Franz Toppan - ſchegg, Hutmacher; Franz Kowatſch, bisheriger Bürgermeiſter; Johann Baumann, Ledereibeſitzer; Karl Weſenſchegg, Kunſtmühlenbeſitzer; Alois Wre - ſounig, Schloſſermeiſter; Hugo Wretſchko, Hafner - meiſter. Erſatz: Drame, Mühlbeſitzer; Anton Schellich d. J., Tiſchlermeiſter, und Johann Schiſchay, Oberpoſtmeiſter i. R. Vom 2. Wahl - körper: Hans Zottel, Kaufmann; Willibald Swo - boda, k. k. Notar; Anton Prettner, Glaſermeiſter; Hugo Detitſchegg, Kaufmann; Dr. Robert Lederer, Advokat; Joſef Pucnik, Hausbeſitzer; Erſatzmänner: Stephan Fillipitſch, Fleiſchhauer; Alfons Sorg - lechner, k. k. Steuerverwalter, und Michael Kollaritſch, Grundbeſitzer. Vom erſten Wahlkörper: Dr. Kadiunig, Arzt; Ferdinand Klemen, Hausbeſitzer; Auguſt Sorman, Holzhändler; Go[tt]fried Haſenbichl, Spar - kaſſebeamter; Leopold Neh〈…〉〈…〉 ny, k. k. Telegraphen - meiſter i. P. und Hausbeſitzer, und Hans Senitza, Fleiſchhauermeiſter; Erſotz: Joſef Kump, Kamin - fegermeiſter; Vinzenz Pirſch, Gaſtwirt, und Raimund Verbiczh. Die lebhaft verlaufene Wahl brachte wieder durchwegs deutſchbewußte Männer in die Gemeindevertretung und dieſe iſt dazu zu beglück - wünſchen, wenn wieder Ruhe einzieht und glückhafte Verwaltung der Marktgemeinde.

(Vom Zugegetötet. Selbſtmordverſuch.)

Als kürzlich der Ar - beiter Friedrich Nop in betrunkenem Zuſtande um 2 Uhr nachts zwiſchen Wildon und Neudorf die Bahnüberſetzung überſchritt, hielt er in der Trunken - heit dit Bahngeleiſe für die Straße und ging auf ihnen weiter. Ein von rückwärts kommender Zug erfaßte ihn und führte ihm beide Füße ab. Nop war ſofort tot. Vor einigen Tagen wollte ſich ein Lehrling des Spezereiwarengeſchäftes Leitner auf dem Dachboden erhängen. Herr Leitner kam aber noch zur rechten Zeit dazu und ſchnitt den Strick ab. Außer einigen Kontuſionen am Halſe hatte der junge Menſch keine weiteren Folgen des verſuchten Spazierganges ins Jenſeits erlitten.

(Großer Brand.)

In der Nacht zum 25. Juli brannte das Anweſen der Frau Maria Vrbnjak in Seluſchen bei Lutten - berg gänzlich nieder. Das Feuer griff vom Tennen - gebäude auf das Wohnhaus und den Schweineſtall über und legte auch dieſe Objekte in Aſche, des - gleichen auch die geſamten Fechſungsvorräte, Ge - treide, Lebensmittel und Ackergeräte gingen zu Grunde. Die Urſache des Brandausbruches iſt un - bekannt.

(Kur - liſte.)

Die letzte Kurliſte weiſt aus 345 Parteien mit 615 Perſonen. Aus Marburg enthält dieſe Kur - liſte die Namen folgender Perſonen: Martin Petelin - ſchek, Religionslehrer an der Knaben - und Mädchen - ſchule; Franz Stahl, Kapellmeiſter; Alois Hauben - reich, fürſtbiſchöflicher geiſtlicher Rat; Dr. Franz Xaver Lukmann, Theologieprofeſſor und Joſef Zidanſchek, Seminardirektor.

(Entarteter Sohn.)

Zwiſchen dem Beſitzer Joſef Kelhar in Dromlje und ſeinem liederlichen Sohne kam es kürzlich zu einem heftigen Streite. Der Sohn packte den Vater an der Kehle und würgte ihn, ſchleuderte ihn zu Boden, ſchlug ihn dann mit einem Prügel mehrmals über die Füße und brachte ihm ſchwere Verletzungen an den Schienbeinen bei. Mutter und Geſchwiſter hielten den Sohn von weiteren Mißhandlungen ab. Gegen den Ungeratenen wurde die Anzeige erſtattet.

(Ritter ſonder Furcht und Tadel).

Gegen Mitternacht ging der Viehhändler Karl Stritof aus Kroatien mit ſeiner in Tiergarten bei Rann wohnhaften Geliebten nach Hauſe. Als die beiden zum Gaſthauſe Petriſic in Tiergarten kamen, wurden ſie von zwei Burſchen überfallen. Der Verehrer des Mädchens ergriff die Flucht und überließ dieſes der Roheit der beiden Burſchen, die es mit einem Prügel zu Boden ſchlugen, ſo daß es ſchwer verletzt und bewußtlos liegen blieb. Es hatte durch Hiebe auf den Kopf einen Schädelknochenbruch davongetragen. Diebeiden Täter ergriffen hierauf in der Finſternis die Flucht. Der eine oder der andere der beiden Täter dürfte ein vom Mädchen abgewieſener Verehrer geweſen ſein.

Pettauer Nachrichten.

Trauung.

Am 28. Juli fand in Graz die Trauung des hieſigen Advokatursbeamten Herrn Joſef Murko mit Fräulen Emmy Priſtolitſch, Tochter des Franz und der Maria Priſtolitſch, k. k. Finanzwachoberkommiſſär in Pettau, ſtatt.

Den Bruder erſtochen.

Am 28. Juli ge - riet der bei ſeinen Eltern in Steindorf auf Urlaub weilende Infanteriſt Johann Besjak mit ſeinem Bruder Franz in einen Streit, welcher bald in Tätlichkeiten ausartete. Johann Besjak zog ſein Bajonett und ſtach damit den Bruder nieder, wel - cher in kurzer Zeit verſchied. Johann Besjak wurde noch am ſelben Tage von der Gendarmerie ver - haftet und der hieſigen Stationswache übergeben.

Leibnitzer Nachrichten.

Nächtliche Ruheſtörungen.

Seit einiger Zeit ſind hier nächtliche Ruheſtörungen wieder an der Tagesordnung. Beſonders arg aber ging es in der Nacht vom Freitag auf Samstag zu. Obwohl der ſattſam bekannte, uniformierte, bisher noch immer unbeeidete, aber trotzdem Polizieidienſte ver - ſehende Gemeindediener Ludwig Voith Nachtdienſt hatte, das Gejohle und Gebrülle am Hauptplatze ſtundenlang dauerte, ſo wurden die Ruheſtörer doch nicht zur Ruhe verwieſen oder gar eine Verhaftung derſelben vorgenommen, obwohl der vorgenannte Gemeindediener ſonſt ſehr ſchnell mit ſolchen Sachen am Platze iſt, wenn die Ruheſtörer der minderbe - mittelten oder gar der Arbeiterklaſſe angehören. Da aber die Ruheſtörer der ſogenannten beſſeren Klaſſe angehörten, ſo durften dieſelben ungeſtört lärmen und toben, ohne daß der Gemeindediener es für gut befunden, einzuſchreiten. Iſt das die von der hieſigen Gemeindevertretung ſo viel gerühmte Objek - tivität, die man angeblich immer ausübt?

Unglücksfall eines Militärrealſchul - zöglings.

Freitag den 26. d. waren die Zöglinge der Militärunterrealſchule von Straß unter der Führung von Offizieren und Unteroffizieren in Leibnitz eingetroffen. Unter anderem wurde von den Zöglingen im hieſigen Sulmbade vor dem Mittag - eſſen ein Bad genommen. Beim Kopfſpringen ins Baſſin kam nun ein Zögling ſo unglücklich zu Fall, daß er eine Rückenmarkerſchütterung erlitt und mittels des Rettungswagens des hieſigen roten Kreuzes weggeführt werden mußte.

Tagesneuigkeiten.

Die Menſchenmarterung in Peru.

Wir haben bereits über die entſetzlichen Greueltaten in Peru, denen im Laufe von einigen Jahren 30.000 Indianer zum Opfer fielen, eine kurze Mitteilung gemacht. Aber man kann ſich vor Entſetzen nicht halten, wenn man nun den ausführlichen Bericht lieſt, den der engliſche Generalkonſul und Kommiſſär in Peru, Sir Roger Caſement, ſeiner Regierung erſtattete; wenn man lieſt, was er über die in dem Kautſchukgebiet von Putumayo in Peru von den Agenten der Peruvian Amazon Company an den dortigen Indianern verübten Entſetztlichkeiten zu erzählen weiß. Die Geſchichte von Peru, dem alten Lande der Inkas, iſt wie die jedes Gebietes, wohin die ſpaniſchen Entdecker, Abenteurer, Conquiſtadores und Staats - beamten ihren fluchtragenden Fuß geſetzt, vom erſten Tage, da Francisco Pizarro an der Küſte landete, von Wellen Menſchenblutes überſpült. Die hereingebrochenen Wüteriche in ihrem zähne - knirſchenden Goldhunger zertraten die unglückliche eingeborene Bevölkerung. Kein Tag ohne Greuel, doppelt ſcheußlich, weil auch die Religionsheuchelei ſich einmiſchte. Doch das gehört nun den dumpfen Zeiten einer traurigen Vergangenheit an. Aber alles, was die erbarmungsloſeſten der Bluthunde in Menſchengeſtalt damals leiſteten, verſchwindet bis zu einer Geringfügigkeit gegenüber den in unſeren Tagen vollbrachten Taten, die im Dienſte der Kautſchukwucherer Arana, Hermanos und Kon - ſorten, von Geſellen wie ein gewiſſer Normand und ſeinen Untergebenen verübt werden. Weitab vom Sitze eines geordneten Verwaltungsgebietesſchalten dieſe Henker ganz nach den wahnwitzigen Eingebungen einer brennenden Habſucht. Arger, tauſendmal ärger als die Sklaven, werden die Eingeborenen zu dem furchtbaren, tötlichen Geſchäfte des Kautſchukſammelns in den Urwäldern gepreßt, und durch unbeſchreibliche Foltern ſollen die Unglücklichen zur Herbeibringung einer im vorhinein beſtimmten Maſſe gezwungen werden. Die Zwangs - und Strafmittel beſtehen im Auspeitſchen, Aus - peitſchen bis zum Tode durch eigens beſtellte Büttel, ferner im qualvollen Einſpannen in den Block, bis zum Eintritt des Hirnſchlages, im Aus - ſetzen zum verhungern, im Abſchlagen einzelner Glieder, Feſſelungen in unerträglichen Lagen, Zerſchmetterung des Kopfes, Hinrichtungen unter ausgeſuchten Torturen. Greiſe, Weiber und Kinder nicht ausgenommen. Die Feder ſträubt ſich, weiteres über die Arbeitsmethode der Herren Arana und Hermanos aus Iquitos und ihrer Schergen zu berichten. Die Hölle muß einem wie ein Sanatorium vorkommen, wenn man dem Bericht des Generalkonſuls Caſement entnimmt, das Syſtem Arana-Hermanos-Normand habe allein im Putu - mayogebiet in kurzer Friſt dreißigtauſend Einge - borenen das Leben gekoſtet. Dreißigtauſend Menſchen von einigen ausbeuteriſchen Scheuſalen, modernen Conquiſtadoren, unter unermeßlichen Leiden hin - gemordet! Und denkt man etwa einen Augenblick, daß das Ungeheuerliche, Unerhörte ja gar nicht wahr ſein könne, daß da irgend eine Fälſchung unterlaufen müſſe, ſo lieſt man alsbald von einem anderen blutrünſtigen Habſüchtling, Francesco Suarez, der zwiſchen dem Benifluß und dem Amazonenſtrom zweimalhunderttauſend Eingeborene verſklavt hat und ſie unter Anwendung der Tortur des Gliederabreißens zur Ableiſtung der vorher beſtimmten Maſſen an Kautſchuk und koſtbaren Hölzern nötigt. Anzahl der Hingemordeten derzeit noch unbekannt.

Raubmord am eigenen Vater.

Aus Sarajewo wird berichtet: In Gorazda wurde der 50jährige Grundbeſitzer Vahida in der Nacht durch Beilhiebe ermordet und 2000 K. geraubt. Die Täter ſind ſein 23jähriger Sohn und deſſen Geliebte, eine 25jährige Witwe.

Gegen einen alten ariſtokratiſchen Wüſtling,

der in Padua eine große Rolle ſpielt, ſind bei der Polizei mehrere Anzeigen eingelaufen, daß ſich der alte Sünder an Hunderten von un - mündigen Kindern vergangen haben ſoll. In ſeiner Wohnung beſchlagnahmte man mehrere hundert unanſtändige Lichtbilder.

Goldfieber im Amur.

Ein Kenner der ſibiriſchen Verhältniſſe berichtet, daß die Gold - induſtrie am Amur ſich jetzt in einem ſtagnierenden Stadium befindet; von der Entdeckung neuer Gold - felder hat in letzter Zeit nichts verlautet. Die letzte große Entdeckung iſt die ſogenannte Millionengrube, deren Beſitzer jetzt ruiniert iſt. Auf dieſen Millionen - feldern fand man das Gold in pfundgroßen Klumpen; Stücke, die weniger als ein Solotnik (etwa 4 Gramm) wogen, beachtete man gar nicht. Man brauchte das Gold nicht erſt auszuwaſchen, ſondern konnte es einfach mit der Hand aufleſen. Der Inhaber des Goldfeldes ſchnappte vor Freude und Glück faſt über und[e]ilte nach Petersburg, um es dort zu verkaufen. In der Reſidenz bot man ihm für das Feld, ohne es geſehen zu haben, anderthalb Millionen Rubel (= 3 Millionen Mark). Er hatte es ſich aber in den Kopf geſetzt, ſein Beſitztum nicht unter 2 Millionen Rubel losſchlagen zu wollen; er lebte in Petersburg in Saus und Braus, kehrte nach dem Amur zurück, ohne das Geſchäft abgeſchloſſen zu haben und wollte die Gruben nun ſelbſt ausnützen. Dort wartete aber ſeiner eine böſe Beſcherung. Er glaubte die Arbeiten in beſter Ordnung und unter beſter Aufſicht zurückgelaſſen zu haben und fand nun zu ſeinem Entſetzen eine wahre Räuberbande vor, die furchtbar gehauſt hatte. Zu ſeinen früheren Arbeitern hatten ſich einige hundert Zuzügler geſellt, alle waren plötzlich vom Goldtaumel erfaßt, ſtahlen das bereits erbeutete Gold, das an 30 Pud (1 Pub = 39 Pfund) betragen haben ſoll, und plünderten nun das Goldfeld weiter aus. Der unglückliche Beſitzer konnte nichts gegen die Räuber tun. Man drohte ihm mit dem Tode, wenn er das Feld betreten ſollte, und der Mann wußte nur zu gut, daß das keine leere Drohung war. Alle Angeſtellten und Aufſeher hatten ſich an dem Raube beteiligt, und die Polizei, die wahrſcheinlich tüchtig geſchmiert war, gewährte dem Beſitzer keine Hilfe, ſondern verwies ihn auf den Beſchwerdeweg,4Marburger Zeitung Nr. 91. 30. Juli 1912der natürlich ganz fruchtlos war. Die Wirtſchaft dauerte Monate, ohne daß nur ein einziger der Spitzbuben zur Rechenſchaft gezogen wurde. Das ganze Gold iſt über die chineſiſche Grenze ge - ſchmuggelt worden, in Rußland ſoll nicht ein Soletnik geblieben ſein. Die alten Arbeiter ver - dufteten allmählich und zerſtreuten ſich mit ihrer Beute in alle Welt, und es kamen freie Goldſucher, die das Land als ihr Eigentum anſahen und immer noch leidliche Funde machten. Der vertriebene und verarmte Beſitzer ſoll irgendwo in einem Irren - hauſe ſtecken.

Fabrikanten als Brandleger.

Seit einem Jahre mehrten ſich in Lodz (Rußland) die Fabriksbrände in auffallender Weiſe und die Brandſchaden-Verſicherungsanſtalten hatten große Summen auszubezahlen. Kürzlich gelang es der Polizei, die Fabriksinhaber Löwenſtein (!) und Weißmann (!) zu überraſchen, wie ſie in ihrer Tuchfabrik einen Brand legten. Sie wurden verhaftet.

Über 4000 Häuſer eingeäſchert.

Eine Feuersbrunſt hat in Chotan, wie aus Kaſchgar (Oſtturkeſtan) gemeldet wird, über 4000 Häuſer, darunter faſt ſämtliche Warenhallen zerſtört. Das Feuer iſt durch Brandſtiftung einzelner Mitglieder der Volksmiliz entſtanden, welche ſämtliche aus den Flammen geretteten Waren raubten. In den dem Brande zum Opfer gefallenen Warenhallen waren ſtets große Vorräte von Baumwollzeug, Seidenzeug und Teppichen, ſowie Gold - und Silberſtoffen auf - gehäuft.

Marburger Nachrichten.

Todesfall.

Am 29. Juli verſchied im Hauſe Nr. 6 in der Kaiſerſtraße Herr Ludwig Auer, Gemiſchtwarenhändler, im 63. Lebensjahre. Die Beſtattung erfolgt Mittwoch um 4 Uhr von der Leichenhalle des Stadtfriedhofes aus.

Maturantenfeier.

Die 30jährige Matura - feier der Maturanten des Jahrganges 1882 der Marburger Lehrerbildungsanſtalt wird in Marburg abgehalten werden. Der vorbereitende Dreieraus - ſchuß erſucht die lieben Kollegen, ja zuverläſſig zu erſcheinen. Zuſammenkunft am Mittwoch den 4. September um 8 Uhr abends in der Gambrinus - halle (ehemalige Lehrerbildungsanſtalt). Für Donners - tag den 5. September iſt ein Ausflug nach Kötſch vorgeſehen. Von dort aus ſind nach allen Richtungen die günſtigſten Zugsverbindungen, ſo daß jedem direkte Heimreiſe ermöglicht iſt. Allfällige Anmel - dungen, Anfragen oder Wünſche an Joſef Moder in Kötſch. Auf Wiederſehen!

Theater - und Kaſinoverein.

Die Tennis - ſtundenverteilung für den Monat Auguſt findet am Mittwoch den 31. Juli um 6 Uhr abends im Volksgarten (Tennis-Platz) ſtatt.

Elite-Konzert

findet Donnerstag den 1. Auguſt im Hotel zur alten Bierquelle ſtatt, ausgeführt von der Unterlandler-Kapelle unter der perſönlichen Leitung des Herrn Ehrenkapellmeiſters Emil Füllekruß. Da ein gut ausgewähltes Programm, iſt ein zahlreicher Beſuch zu erwarten. Anfang 8 Uhr abends.

Heimſtattausflug.

Im Beſiedelungsgebiete iſt bereits alles in Tätigkeit, ſelbſt ein Maſſenbeſuch am 4. Auguſt wird den Anſiedlern keine Verlegen - heiten bereiten, da für Labung und Zehrung ge - nügend Vorſorge getroffen iſt. Die Ortsgruppe Marburg ladet alle deutſchen Vereine ein, den ſehr lohnenden Ausflug mitzumachen. Abfahrt von Mar - burg Hauptbahnhof um 9 Uhr 47 Minuten vor - mittags und 1 Uhr nachmittags. Abends Vereinigung im Südmarkhof in Egydi. Anmeldungen bei Joſef Trutſchl, Burggaſſe.

Marburger Ramſchklub.

Heute Dienstag abends findet außergewöhnlich der obligate Abend ſtatt. Pflicht eines jeden Ramſchlers iſt, beſtimmt zu erſcheinen. Ort: Café Günther.

Vermächtnis.

Der am 29. Mai d. J. in Graz verſtorbene k. k. Schulrat Hinterwaldner hat dem Verein Heimſtatt ein Legat in der Höhe von 100 K. ausgeſetzt, das durch k. k. Notar Dr. Muhri bereits ausbezahlt wurde. Ehre dem wackeren Manne, der über das Grab hinaus für den Schutz der deutſchen Scholle Sorge trug.

Der Ausflug des Marburger Gewerbe - vereines

nach Puntigam, Graz und Göſting wurde nunmehr für Montag den 5. Auguſt end - gültig feſtgeſetzt. Abfahrt von Marburg um 7 Uhr früh. Das Programm liegt der Einladung bei, welche durch den Vereinsdiener mittelſt Bogen erfolgt. Jene Mitglieder, welche etwa durch ein Verſehen nicht eingeladen worden ſind und teilnehmen wollen, werden gebeten, mittelſt Poſtkarte dies dem Mar - burger Gewerbeverein anzuzeigen.

Gelobt ſei Jeſus Chriſtus ver - boten.

Als der bekannte Kaplan Krajnc von Kötſch, wo er die ganze Bevölkerung gegen ſich aufgebracht hatte, endlich fort mußte, äußerte er ſich in einem Wirtshauſe: Ich heiße nur Krajnc und muß fort, aber nach mir wird ein echter Krajnc (Krainer) kommen! Dieſer kam wirklich in der Perſon des kraineriſchen Kaplanes Ivan Laznik, welcher die deutſchfeindliche Tätigkeit ſeines Vorgängers noch übertrifft. In der letzten Sonntagsnummer wurde darüber berichtet, wie er ſich trotz Konſiſtorialerlaß weigert, den Kindern an der deutſchen Volksſchule des deutſchen Roßwein deutſchen Gottesdienſt zu erteilen. Aber das iſt nur ein einziger Punkt der Beſchwerden der durch - wegs katholiſchen Deutſchen von Roßwein, die alle der ſlaviſchnationalen und unverhüllt deutſchfeindlichen Tätigkeit dieſes Wenden[p]rieſters entſpringen. So grüßte ihn einmal vor der Kirche ein deutſches Roßweiner Kind mit dem deutſchen katholiſchen Gruße: Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! Der ſloweniſche Hochwürdige kam wegen dieſes deutſchen Grußes des deutſchen Kindes derart in nationalen Zorn, daß er dieſes bei der nächſten Religionsſtunde die ganze Stunde zur Strafe ſtehen ließ. Vor dem Unterrichte ſpricht er mit den Kindern auf den Gängen uſw. grundſätzlich überhaupt nicht deutſch, ſondern ignoriert an der deutſchen Schule jeden deutſchen Gruß, wenn er ihn nicht obendrein beſtraft. Im Vorjahre haben die Kinder bei den Schulmeſſen natürlich deutſch geſungen; das brachte ihn in Harniſch und ſchließlich wurden die Schulmeſſen von ihm ganz abgeſagt angeblich weil ihm das Trinkgeld für den Meßner zu viel ſei ... Heuer wurde bei den Schulmeſſen nicht mehr geſungen, ſondern gebetet. Natürlich beteten die Kinder deutſch. Das entfeſſelte wieder den Groll des hochwürdigen ſloweniſchnationalen Eiferers und er äußerte ſich in einem Gaſthauſe in Kötſch über die deutſchen Kinder von Roßwein (natürlich ſloweniſch): Früher haben ſie geſungen und jetzt beten ſie, als ob man eine Katze beim Schweif ziehen würde! Die deutſche Sprache gilt dem Wendenprieſter als Katzenſchrei! Vor der letzten Religionsprüfung mußten die Roßweiner Kinder die Meſſe in der Pfarrkirche zu Kötſch beſuchen. Des Wendenprieſters ärgſte Sorge war nun die, zu verhüten, daß die Roßweiner Kinder die Kötſcher Kirche durch deutſche katholiſche Kirchenlieder oder durch deutſche Gebete entweihen könnten. In der Roßweiner Filialktrche hat er es nicht gänzlich verhindern können, aber in Kötſch, obwohl auch dies einen vorwiegend deutſchen und deutſch - freundlichen Charakter beſitzt, durfte dies nicht geſchehen, wie auch die deutſchen Kötſcher niemals ein deutſches Wort von der Kanzel hören. Er klaubte ſich nun trgendwo zwei windiſche Mädeln zuſammen, die er den deutſchen Kindern von Roß - wein als Vorbeterinnen vorſtellte und dieſe beteten auftragsgemäß natürlich nur windiſch vor; ſo hatte der Wendenprieſter die Kirche von Kötſch vor der Schmach behütet, daß in ihr deutſche Kinder deutſch zu Gott beten! Außerdem hatte er zurgrößeren Sicherheit, wie die Kinder zu Hauſe erzählten, ihnen vorher bei Strafe des Einſperrens verboten, in der Kirche deutſch zu beten! Des genannten ſloweniſchen Kaplans Beſtreben geht überhaupt bei jeder Gelegenheit dahin, den Kindern die deutſche Sprache zu verleiden und er tut dies auch auf eine ſehr eigentümliche Weiſe. Die Kinder klagen darüber, daß der Kaplan Laznik ſie ſtets auslacht und beſchämt, wenn ſie, ihrem Alter entſprechend, in deutſcher Sprache einen Fehler machen; im ſloweniſchen Idiom aber können ſie Fehler machen, ſoviel ſie wollen da lacht der Kaplan nicht und übergeht dies mit chriſtlicher Milde, alles nur zu dem Zwecke, um den Kindern durch ſolche Nadelſtiche die deutſche Sprache zu verleiden und ſie dem ſloweniſchen Idiom zuzuführen. So ſieht das Bild eines nationalfanatiſchen Slowenenprieſters aus.

Der Ehebruch im neuen Strafgeſetz.

Der neue Strafgeſetzentwurf in der Faſſung, wie er gegenwärtig dem Herrenhauſe vorliegt, ändert auch einige Beſtimmungen über die Beſtrafung des Ehe bruches. Der verletzte Ehegtte verliert das Klage - recht, wenn vor dem Ehebruch die eheliche Gemein - ſchaft dauernd aufgehoben wurde. Klagen des katho - liſch geſchiedenen Ehegatten gegen den anderen Eheteil werden dadurch künftighin ausgeſchloſſen ſein. Das Klagerecht wegen Ehebruches geht nach dem neuen Entwurf auch dann verloren, wenn der andere Ehe - gatte dem Ehebruch zugeſtimmt hat. Das Geſetz will auf dieſe Weiſe eine Gelegenheit zu Erpreſſungen beſeitigen. Wiederholt haben nämlich Gerichtsver - handlungen gezeigt, daß ſolche Ehebrüche im Einverſtändnis geſchehen, um den Mitſchuldigen der Frau auszubeuten.

Verhüteter Brand.

Als Sonntag nach - mittags der Perſonenzug um 1 Uhr 40 Minuten über die Theſen fuhr, warf ein Paſſagier zweiter Klaſſe einen Zigarren - oder Zigarettenſtummel aus dem offenen Waggonfenſter, der zum Unglück auf einen Holzſchupfen fiel. Wenige Augenblicke darauf bemerkten einige Landleute, daß aus demſelben feiner, dünner Rauch aufſtieg. Raſch begaben ſie ſich in den Schupfen und bemerkten in demſelben eine Flamme, die immer ſcheller um ſich griff. Den vereinten Kräften der Herbeigeeilten gelang es, ein größeres Unglück zu verhüten.

Raufexzeſſe.

Samstag den 27. Juli abends wurde auf der Straße in Schleinitz der Taglöhner Franz Klobaſſa aus Marburg von mehreren dor - tigen Burſchen überfallen, wobei er von einem derſelben mehrere Stiche in den Rücken erhielt. Infolge großen Blutverluſtes mußte Klobaſſa ins allgemeine Krankenhaus nach Marburg überſtellt werden. Der dienſtloſe Knecht Andreas Skof in Leitersberg wurde von einem unbekannten Täter anläßlich eines Exzeſſes mit einem Meſſer in den rechten Oberarm geſtochen, zum Glück aber nur leicht verletzt. Auf nähere Details kann ſich der Verletzte infolge hochgradiger Alkoholvergiftung nicht mehr erinnern.

Großer Brand in Dobrofzen.

Montag nachmittags nach 1 Uhr kam in Dobrofzen (zwiſchen St. Nikolat am Draufelde und Kötſch) ein Schaden - feuer zum Ausbruche, welches den ganzen Ort in Aſche gelegt haben würde, wenn die Windrichtung eine andere geweſen wäre. Da Dobrofzen ziemlich tief liegt und von Wäldern ungeben iſt, konnte der Brand in der Umgebung lange nicht bemerkt werden. Erſt nach halb 3 Uhr bemerkte der Marburger Türmer in der Gegend von Rogeis verdächtigen Qualm aus den dortigen Wäldern aufſteigen, wor - auf er ſofort die Marburger freiwillige Feuerwehr davon verſtändigte, die in unglaublich kurzer Zeit mit der Landdampfſpritze und einem Gerätewagen ausrückte und zu dem weit entfernten Brandherde fuhr. Vor ihr war ſchon die Feuerwehr von Otten - dorf mit ihrer Spritze am Brandplatze erſchienen; da die Ottendorfer Wehr keine Pferde zur Verfü - gung hatte (die Pferde waren alle auf den Feldern),

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5Nr. 91, 30. Juli 1912 Marburger Zeitung

zogen die Wehrmänner ſelbſt die Spritze den drei - viertel Stunden weiten Weg. Dann kam die Spritze des ärariſchen Fohlenhofes bei Kranichsfeld mit Militärmannſchaft; den Marburgern folgte die Feuerwehr von Poberſch mit ihrem Wehrhaupt - manne Herrn Zaff. Der Brand entſtand aus bis - her unbekannter Urſache im rückwärtigen Trakt des Wirtſchaftsgebäudes des Beſitzer Johann Mari - nitſch, Hausnummer 59, griff ſodann über auf das Haus des Beſitzers Georg Sagadin, dann auf das Haus des Beſitzers Franz Pivec und ſchließlich auf den Beſitz des Keuſchlers Franz Oſi - mitſch, der ebenfalls gänzlich eingeäſchert wurde. Im Dorfe war, als der Brand ausbrach, von der männlichen Bevölkerung außer einigen, die noch an den Folgen des Sonntags-Schnapsrauſches litten, faſt niemand anweſend; alles war weit draußen auf den Feldern und ſo konnten die Flammen unge - hindert ihr Werk verrichten, was ihnen auch, da die Julihitze alles ausgedörrt hatte, gründlich gelang. Der Oberlehrer von Dobrofzen war der erſte, welcher an das Rettungswerk ging, ſoweit noch etwas zu retten war. Als endlich die Feuerwehren kamen, weigerten ſich die Leute, die Wehren durch Pumpen zu unter - ſtützen. Als der Gendarmeriewachtmeiſter Virgil Pinter vom Poſten Kranichsfeld erſchien und die müßig ſtehenden Bauerntöchter zum Pumpen an - hielt, antworteten dieſe ſloweniſch, daß ſie das nichts angehe, daß dafür die Feuerwehr da ſei! Erſt unter Aufwendung aller Energie gelang es ihm, die Leute zum Pumpen zu bringen; wenn er ſich aber einer anderen Stelle des Brandherdes zuwandte, waren die Leute ſchon wieder fort. Als die Marburger Feuerwehr unter dem Kommando des Zugsführers Günther eingetroffen war, erregten die Leiſtungen ihrer Kernreuterſchen Landdampſpritze (Maſchiniſt Dr. Schmiderer d. J.) mit ihren drei Strahl - rohren allgemeine Bewunderung. Das Waſſer zog ſie aus einem unweit gelegenen Teiche. Den ver - einten Bemühungen der Feuerwehren gelang es ſchließlich, den Brand auf die erwähnten Objekte einzuſchränken; wäre aber die Windrichtung eine andere geweſen, ſo wäre, bevor noch alle Wehren verſammelt waren, das ganze Dorf in Flammen aufgegangen. Der Schaden beträgt bei Marinitſch 6000, bei Sagadin 6000, bei P[i]vec 5000 und bei Oſimitſch 2500 Kronen. Bis auf Sagadin, der bei der Slavia verſichert iſt, ſind alle verſichert bei der Wechſelſeitigen in Graz, doch ſoll die Verſicherungs - ſumme niedriger ſein, als der Schaden. Der Keuſchler Oſimitſch konnte nichts retten, als ſein Leben und die Kleider, die er am Leibe trug; auch 92 Kronen Bargeld ſind ihm verbrannt. Wie durch ein Wunder konnten die drei Kinder aus dem brennenden Hauſe gerettet werden; ihre Mutter hatte ſchon verzweifelt nach ihren im brennenden Hauſe befindlichen Kin - dern geſchrien und ſie als verloren betrachtet. Außer dem genannten Wachtmeiſter hatten ſich am Brand - platze auch eingefunden Bezirkswachtmeiſter Hahne aus Marburg, ferners die Gendarmeriewachtmeiſter Mülleret und Novacan aus Kötſch, Drame aus Brunndorf und Magditſch aus Marburg. Um dreiviertel 7 Uhr waren die Löſchungs - und Sicherungsarbeiten beendet und die wackeren Feuer - wehren konnten wieder nach Hauſe fahren. Die Marburger Wehr langte um viertel 10 Uhr abends im Rüſthauſe ein.

Trauung.

Geſtern fand in Graz die Trau - ung des Herrn Dr. Adolf Bittersmann, Profeſſor an der Lehrerbildungsanſtalt in Graz, mit Frl. Carola Scharnagel, Lehrerin an der - ſelben Anſtalt, ſtatt. Als Trauzeugen fungierten Herr Joſef Kuderna, k. u. k. Oberſtleutnant, und Ingenieur Oskar Scharnagl, Bauadjunkt der k. k. priv. Südbahn in Marburg.

Elektriſierung der Strecke Marburg Unterdrauburg.

Geſtern hat der Zivil - ingenieur Herr Theodor Schenkel im Auftrage des Eiſenbahnminiſteriums mit den Traſſierungsarbeiten für die Elektriſierung der Strecke Marburg Unter - drauburg begonnen. Die Arbeiten werden drei Tage dauern und ein Projekt liefern, das dann einer eingehenden Überprüfung auf ſeine Durch - führbarkeit vom finanziellen Standpunkte aus unterzogen wird.

Fiſchſterben in der Drau.

Obwohl das am 12. Juli erfolgte Fiſchſterben in der Drau durch die Erhebungen des Fiſchereibezirkvereines und der ſtädtiſchen Sicherheitswache hinreichend aufgeklärt erſcheint (Vergiftung durch eine große Menge aus der Freundſchen Lederei ſtammenden Schwefelnatrium), ſah ſich der Fiſchereibezirksverein dennoch veranlaßt, die Urſache klar und einwand -frei durch die ſogenannte biologiſche Methode feſt - ſtellen zu laſſen. Dieſe beſteht darin, daß ober - und unterhalb der verdächtigen Zuflüſſe (Gasanſtalt, Lederei - und Schlachthausabwäſſer, Kanäle uſw. ) das Drauwaſſer auf das Vorhandenſein der nor - malen Kleintierwelt unterſucht wird. In jedem reinen Fließwaſſer findet ſich nämlich an und unter Steinen, an Holz uſw. eine reiche Kleintierwelt von Inſektenlarven (Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Mücken uſw. ), Schlammwürmern, Flohkrebſen und verwandten Kruſtazeen, die ebenſo empfindlich, wie Fiſche durch Waſſerverunreinigung ſofort zugrunde geht. Wenn alſo oberhalb einer beſtimmten Kanal - oder Bachmündung dieſe Kleintierfauna normal erhalten und unterhalb derſelben vernichtet iſt, ſo iſt damit bewieſen, daß einmal in jüngſter Zeit oder andauernd durch den Kanal oder Bach Giftſtoffe in den Fluß entleert wurden. Die Unter - ſuchung wurde durch den über Veranlaſſung und auf Koſten des Fiſchereibezirksvereines berufenen Vorſtand der Abteilung 7 der k. k. landwirtſchaftlich chemiſchen Verſuchsſtation in Wien, Dr. E. Neres - heimer, am 19. Juli d. J. in exakter Weiſe durch - geführt und hat auf Grund des heute eingelangten Gutachtens, wie zu erwarten war, einwandfrei ergeben, daß die das Fiſchſterben verurſachende Giftwelle aus dem Abwaſſerkanal der Freundſchen Lederfabrik ſtammte.

Neue Statthaltereiräte.

Den Bezirks - hauptleuten Dr. Adam Weiß v. Schleußen - burg in Marburg und Dr. Viktor Negbauer in Graz wurde der Titel und Charakter von Statt - haltereiräten verliehen.

Gewölbebrand in der Tegetthoffſtraße.

Am 28. d. M., gegen 2 Uhr früh wurde im Ver - kaufsgewölbe des Kaufmannes Herrn Karl Haber in der Tegetthoffſtraße 39 ein Brand entdeckt. Das Feuer hatte bereits eine größere Ausdehnung ange - nommen, dennoch konnte der Brand von herbei - geeilten Leuten gelöſcht werden, ſo daß die ausge - rückte Feuerwehr keinen Anlaß zum Eingreifen hatte. Der durch den Brand entſtandene Schaden beträgt mehrere Tauſend Kronen, weil außer den verbrannten Waren und der Gewölbeeinrichtung ein großer Teil von Spezerei und Viktualien unbrauchbar gemacht wurde. Über die Entſtehungsurſache des Brandes iſt nichts Beſtimmtes bekannt. Der Schade iſt durch Verſicherung gedekt. Bemerkt ſei noch, daß die Feuerwehr deshalb zu ſpät kam, weil in der tele - phoniſchen Leitung der Sicherheitswache eine Stö - rung unterlaufen war, ſo daß die Wehr trotz wieder - holten Aufläutens nicht verſtändigt werden konnte; erſt als ein Sicherheitswachmann mit dem Rade zur Feuerwehr kam, konnte dieſe vom Brande ver - ſtändigt werden, worauf ſie ſofort mit dem Stadt - univerſalgerät ausrückte.

Gewalttaten gemeingefährlicher Dra - goner.

In der Nacht zum Montag kamen fünf Dragoner des fünften Dragonerregimentes in das Gaſthaus des Franz Kuſter in der Bankalarigaſſe und ſuchten alsbald ohne jeden Grund mit den anderen Gäſten Streit. Als ſie der Gaſtwirt zur Ruhe ermahnte, hob der Dragoner Johann Barth den Tiſch auf, ſo daß alle darauf geſtandenen Gläſer umfielen. Zur Zahlung aufgefordert, ergriff einer der Dragoner einen Seſſel und hieb auf den Tiſch, ſo daß mehrere Gläſer ꝛc. in Trümmer gingen. Als die Dragoner aus dem Gaſtzimmer hinaus - gedrängt worden waren, wurde die Türe von innen zugehalten. Nun ging die Schlacht los. Mit ge - zogenen Säbeln hieben die Dragoner auf die Türe ein. Ein Dragoner ſchleuderte ein leeres Bierfaß gegen die Tür, ſo daß beide Türfüllungen heraus - brachen. Nun flüchteten ſich die übrigen Gäſte ins Extrazimmer und durch die Fenſter auf die Gaſſe. Daraufhin kamen die Dragoner auf die Gaſſe, hieben mit den Säbeln auf die mit Holzjalouſien geſchloſſenen Fenſter, zertrümmerten Fenſterſcheiben und Jalouſien. Sodann zogen ſie gegen die Stadt. Von einem Wachmann eingeholt, flüchteten drei, während zwei Dragoner in die Kavalleriekaſerne geführt wurden.

Fohlenmärkte in Pettau.

Um den Käufern von Fohlen das koſtſpielige und zeitraubende Hauſieren in den hieſigen zerſtreuten Ortſchaften zu erſparen und ihnen einen Überblick über das im Pettauer Bezirke vorhandene Fohlenmaterial zu verſchaffen, hat die Stadt Pettau vier Fohlenmärkte eingeführt und zwar am 5. Auguſt, 3. September, 1. Oktober und 5. November d. J. Die Fohlenzüchter bringen dieſen Märkten großes Intereſſe entgegen und da im Jahre 1911 ungefähr 1000 Stuten des Bezirkes Pettau mit ſchweren belgiſchen Hengſten belegt wurden, ſo iſt anzunehmen, daß die Beſchickung gutſein wird. Die Herren Fohlenkäufer werden auf die genannten vier Fohlenmärkte aufmerkſam gemacht.

In der Drau ertrunken.

Aus Salden - hofen wird gemeldet: Am 28. d. nachmittags ritt der 20jährige Knecht Gottfried Pokersnik des Joſef Hölbl die Pferde in die Drau, um ſie zu waſchen. Er geriet an einer tiefen Stelle in einen Wirbel, wurde von den Wellen erfaßt und fort - geriſſen. Die Pferde kamen an das Ufer; die Leiche des Knechtes wurde nicht gefunden.

Verunglückter Kutſcher.

Sonntag bezechte ſich der Kutſcher eines Privatgeſpanns in Pößnitz derart, daß er ſeiner Pferde, als er der Stadt zu fuhr, nicht mehr Herr werden konnte. Dieſe jagten in wildem Laufe die Straße entlang und ſprangen ſchließlich, da ſie vor einem Zuge ſcheuten, unver - ſehens zur Seite. Durch den plötzlichen Stoß wurde der Kutſcher herabgeſchleudert und, da er die Zügel um den Leib geſchlungen hatte, etliche zwanzig Schritte weit geſchleift, wobei er auch einige Male am Haupte durch Hufſchläge getroffen wurde. Einige Ausflüger brachten das Geſpann zum Stehen und befreiten den ſchwerverwundeten Mann aus ſeiner Lage. Es gelang auch, deſſen Wohnort zu erfahren, worauf ihn einige von ihnen nach Hauſe brachten. Der raſch herbeigerufene Arzt brachte ihm die erſte Hilfe und veranlaßte die Überführung in das Kran - kenhaus.

Aus dem Gerichtsſaale.

Wilde Rauferei.

In dem Gaſthauſe der Maria Terſtenjak in St. Georgen an der Stainz weilten am 28. April eine Anzahl ſloweniſcher Burſchen. Beim Verlaſſen des Gaſthauſes kam es, anſcheinend ohne Grund, zu der üblichen Rauferei. Der Anton Kolbl wollte den Franz Roſchmann angreifen; dieſer warf ihn jedoch derart zu Boden, daß Kolbl einen ausgedehnten Bluterguß an der Außenſeite des rechten Unterſchenkels im Sprung - gelenke, eine Muskel - und Sehnenzerrung und höchſt - wahrſcheinlich auch einen Bruch des rechten Waden - beines erlitt. Mittlerweile eilte Martin Sovec dem Kolbl zu Hilfe, ergriff einen Ziegel und wollte da - mit den Roſchmann auf den Kopf ſchlagen, während Alois Stuhec Partei für Roſchmann ergriff. Roſchmann wollte nun fliehen; Sovec aber zog ſein Meſſer und wollte damit den Roſchmann ſtechen, traf aber ſtatt dieſen den Stuhec, als ſich dieſer gerade bückte, um den Rock des Roſchmann vom Boden aufzuheben; das Meſſer drang dem Stuhec in die linke Rückenhälfte. Roſchmann und Sovec waren heute des Verbrechens der ſchweren körper - lichen Beſchädigung angeklagt; Sovec verantwortet ſich mit Volltrunkenheit; er wurde heute zu vier, Roſchmann zu zwei Monaten ſchweren Kerker ver - urteilt.

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6Marburger Zeitung Nr. 91, 30. Juli 1912

Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Obſt - und Weinbanſchule in Marburg von Montag den 22. bis einſchließlich Sonntag den 28. Juli 1912

TagLuftdruck-Tagsm. ( red. Baromet.)Temperatur u. CelſtusBewölkung, TagesmittelNiederſchläge m / mBemer - kungen
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelHöchſteNiederſte
in der Luftam Bodenin der Luftam Boden
Montag731.112.719.615.015.820.025.310.510.492.1Regen
Dienstag734.015.224.319.019.524.929.612.011.17·
Mittwoch736.515.424.820.020.125.531.113.412.47·
Donnerst.736.316.325.521.020.926.231.213.713.23·
Freitag737.917.423.017.819.425.729.513.012.17·
Samstag737.015.825.821.020.926.232.012.710.84·
Sonntag735.018.527.819.822.434.437.311.112.32·
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7Nr. 91, 30. Juli 1912 Marburger Zeitung
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Marburger Marktbericht vom 27. Juli 1912

GattungPreiſe
perKh
Fleiſchwaren.Kilo
Rindfleiſch ...186
Kalbfleiſch ...2
Schaffleiſch ...140
Schweinfleiſch.2
geräuchert220
friſch ..180
Schinken friſch.180
Schulter .170
Viktualien.
KaiſerauszugmehlKilo38
Mundmehl ...36
Semmelmehl ..34
Weißpohlmehl ..32
Türkenmehl ..30
Haidenmehl ..56
Haidenbrein ..Liter40
Hirſebrein ...29
Gerſtbrein ...29
Weizengries ..Kilo40
Türkengries ..28
Gerſte, gerollte.50
Reis .....46
Erbſen ....72
Linſen ....88
Bohnen ....40
Erdäpfel ....11
Zwiebel ....18
Knoblauch ...70
Eier .... 1Stück08
Käſe (Topfen).Kilo56
Butter ....320
Milch, friſche ..Liter24
abgerahmt08
Rahm, ſüß ...80
ſauer ...96
Salz .....Kilo26
Rindſchmalz ..3
Schweinſchmalz.2
Speck, gehackt.
friſch ..190
geräuchert2
Kernfette ....2
Zwetſchken ...1
Zucker .....1
Kümmel ....110
Pfeffer ....240
WacholderbeerenKilo60
Kren .....1
Suppengrünes.48
Kraut, ſaures.
Rüben, ſaure ..
Kraut ... 100Köpfe
Getreide.
Weizen ....Zntn.22
Korn .....20
Gerſte .....18
Hafer .....23
Kukurutz ....21
Hirſe .....23
Haiden ....23
Bohnen ....30
Geflügel.
Indian ....Stück
Gans .....280
Ente .....Paar3
Backhühner ..2
Brathühner ..3
Kapaune ....Stück
Obſt.
Äpfel .....Kilo
Birnen ....
Nüſſe .....
Diverſe.
Holz hart geſchw.Meter850
ungeſchw.950
weich geſchw.750
ungeſchw.850
Holzkohle hart.Hektl.170
weich.160
Steinkohle ...Zntn.280
Seife .....Kilo64
Kerzen Unſchlitt.120
Stearin.180
Styria.
Heu .....Zntn.480
Stroh Lager ..6
Futter ..450
Streu ..4
Bier .....Liter44
Wein .....96
Branntwein ..80
〈…〉〈…〉
8Marburger Zeitung Nr. 91, 30. Juli 1912
〈…〉〈…〉
9Nr. 91, 30. Juli 1912 Marburger Zeitung
〈…〉〈…〉
10Marburger Zeitung Nr. 91, 30. Juli 1912
〈…〉〈…〉

Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Druck, Herausgabe und Verlag von Leop. Kralik in Marburg

About this transcription

TextNr. 91, 30.07.1912.
Author[unknown]
Extent10 images; 8357 tokens; 3431 types; 62848 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNr. 91, 30.07.1912. . KralikMarburg1912. Marburger Zeitung

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:49Z
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