PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Telephon 1828.

III. Jahrgang. Wien, Dienſtag, den 28. Jänner 1896.

Extra Hungariam non est vita.

Die Woche fängt gut an, ſagte der Mörder, als er am Montag zum Galgen geführt wurde. Das Millenniumsjahr in Ungarn fängt ſchön an. Es hätte den Gottesfrieden bringen ſollen, ſtatt deſſen bringt es einen Rieſen-Scandal. Graf Albert Apponyi hat vermuthlich das Friedensangebot, das er der Regierung machte, ganz ehrlich gemeint. Graf Apponyi iſt ein durch und durch ehrlicher, wenn auch durch und durch einſeitiger und unpraktiſcher Politiker. Er hat dieſen Gottesfrieden für möglich gehalten. Jetzt ſieht er wohl ſelbſt ein, daß Baron Banffy ihm wieder einmal, um mit Fritz Reuter zu ſprechen, in der Fixigkeit über war. Den Waffenſtillſtand will der Herr Miniſter - präſident ſchon annehmen, aber den Preis dafür will er nicht zahlen. Er will ſich erſt das Budget und was er ſonſt braucht, votiren laſſen, dann will er weiter ſehen, was er etwa concediren kann, von einem wirklichen Geſetz über Reinheit der Wahlen, von einer wirklichen, wenn auch noch ſo beſchränkten Wahlreform iſt natürlich nicht die Rede.

Gerade à propos kommen nun die Ent - hüllungen zur Conceſſionirung der Boldavathaler Localbahn. Herr Obergeſpan Miklos, der ſeinen Einfluß bei der königlich ungariſchen Regierung mit 80.000 fl. baar und verſchiedenem Zubehör taxirt, war ſeiner Zeit Reichstags-Ab - geordneter und ſelbſtverſtändlich eine Zierde der Partei, die die Civilehe votirt und das Millen - niumsjahr würdig damit eingeleitet hat, daß ſie den chriſtlichen Charakter des ungariſchen Staates zerſtörte und die Rezeption der Juden votirte. Wir fühlen uns von jedem Phariſäismus frei, aber das darf man doch ſagen: Solche Dinge, wie die Affaire Miklos, könnten bei uns doch nicht vorkommen. Daß ein Bezirkshauptmann oderStatthalter als Conceſſionswerber für eine Bahn auftritt, wäre doch bei uns ganz undenkbar. Wir fühlen uns aber gedrängt, Herrn Miklos zu vertheidigen. Man thut ihm unrecht; das Geſchrei, das ſich gegen ihn erhebt, iſt über - trieben. Die Lumpereien, die der Mann gemacht hat, ſind nicht ärger als jene, die unter der Herr - ſchaft der liberalen Partei in Ungarn gang und gäbe geworden ſind. Die Varady, Bokrosz und Cohnſorten haben dasſelbe gethan. In Ungarn zeigt jedermann mit dem Finger auf die Depu - tirten, die kein erweisliches Einkommen haben und die 10.000 oder 20.000 Gulden jährlich ausgeben. Neben Frankreich iſt Ungarn jenes Land, wo die Corruption am tiefſten gefreſſen hat. Offenbar iſt es ein reiner Zufall , daß jetzt in dieſen beiden Ländern die Hetze gegen die katholiſche Kirche einen Hauptbeſtandtheil der inneren Staats - politik ausmacht.

Graf Apponyi hat eine nützliche Lection be - kommen. Vielleicht wird er es ſich jetzt doch über - legen, ſich einer Regierung zu nähern, die ihn foppen wollte und will, und deren Werkzeuge ihren Einfluß verkaufen. Mit einem Miniſterium Banffy ſoll eine anſtändige Politik keinen Frieden ſchließen. Die Nationalpartei iſt zu ſchwach, um das Cabinet Banffy allein aus den Sattel zu heben; ſie ſollte Anlehnung nach rechts ſuchen, bei der jugendlich aufſtrebenden katholiſchen Volkspartei. Vereint mit dieſer kann ſie ſich fühlbar machen. Wir ſind überzeugt, daß auch im ungariſchen Volk die Ehrlichen ſich zu den Spitzbuben verhalten wie Tauſend zu Eins. Bis jetzt aber verſtehen es die Ehrlichen erſt, ſich zu vereinen und der Kampf gegen die Corruption ſyſtematiſch aufzunehmen. Solange das nicht der Fall iſt, werden die Miklos im Singular und Plural ruhig fortwirthſchaften. Den einen mag man erwiſchen und lynchen, der Paſcha von Biſtritz wird ſchon dafür ſorgen, daß den anderen nicht zu viel geſchieht. Eine Regierung,die auf Willkür, Rechtsbruch und Wahlfäſchung beruht, kann gegen ihre Werkzeuge nicht ſtrenge ſein. Leben und leben laſſen wer Wahlen fälſchen will, muß ſeine Beamten ſtehlen laſſen.

Aus den Landtagen.

Böhmen.

Abg. Pacak begründet ſeinen Antrag auf Erlaſſung eines Geſetzes gegen die Zuckerfabriks-Car - telle, Abg. Dr. Schreiner ſeinen Antrag auf Errichtung von Verſuchs - und Unterſuchungsſtationen. Im Anſchluſſe hieran beſchwert ſich Redner über die Zurück - ſetzung der deutſchen Beamten bei den Landesämtern. Beim Landesausſchuſſe ſoll ein deutſcher Beamter, der 44 Jahre zur vollſten Zufriedenheit gedient, durch eine jüngere Kraft erſetzt werden, zweifellos aus nationalen Motiven. Abge - ordneter Adamek bemerkt, daß es nicht uſuell ſei, derartige Angelegenheiten in die Oeffentlichkeit zu zerren. Graf Adalbert Schönborn ſagt, die Berathung dieſer Ange - legenheit gehe über den Rahmen der Debatte hinaus, es werde ſpäter Gelegenheit ſein, darüber zu ſprechen. Abg. Schreiner verwahrt ſich dagegen, daß er einen Mißbrauch begangen habe. Der Antrag Schreiner wird der Commiſſion zugewieſen.

Mähren.

Im Einlaufe befindet ſich eine Regierungsvorlage, be - treffend Abänderung des § 19 des Geſetzes über die Zu - ſammenlegung landwirthſchaftliche Grundſtücke. Abgeord - neter Skene begründet ſeinen Antrag betreffend die Creirung eines Landesculturrathes für Mähren. Der An - trag wird einſtimmig dem volkswirthſchaftlichen Ausſchuſſe zugewieſen. Nach Begründung durch den Abg. Rund wird deſſen Antrag auf Aufhebung der Aerarialmauthen dem Ausſchuſſe zugewieſen. Abg. Elias referirt über den Antrag, betreffend Aufhebung der Beſchränkung der Anlage von Waiſengeldern, insbeſondere rückſichlich der Sparcaſſen und Gemeindeſparcaſſen (Angenommen.) Eine Subvention für das Franzens-Muſeum in Brünn wird bewilligt. Nächſte Sitzung übermorgen.

Galizien.

Der Antrag des Abg. Zardecki wegen Einſetzung von Armeelieferungs-Commiſſionen in Galizien wird dem Ge - werbeausſchuſſe, und der Antrag des Abg. Merunowicz betreffend, den Tabakbau dem Landesculturausſchuſſe zuge - wieſen. Sodann wurden zahlreiche Petitionen erledigt. Der polniſche Bauer Warzecha interpellirte wegen Schwierigkeiten bei Ausfertigung der Viehpäſſe.

Feuilleton.

Diana Vaughan.

Es wird intereſſant ſein, in einigen Umriſſen das Leben einer Dame kennen zu lernen, die, in alle Ge - heimniſſe der Logen eingereiht, in Freimaurerkreiſen einen hohen Ruf genoſſen hat, die den Orden ſelbſt aus allen Kräften unterſtützte und ausbreitete, die aber auch im katholiſchen Lager viele Bewunderer fand, welche ihren Irrthum beklagten und in innigen Gebeten ihrer gedenkend Gott um ihre Bekehrung anflehten.

Es iſt dies Miß Diana Vaughan.

Geboren wurde ſie in Frankreich am 29. Februar 1864 von proteſtantiſchen Eltern. Ihre Mutter ſtammt aus Frankreich, ihr Vater war ein Engländer, der ſich zwei Jahre nach ſeiner Heirath in Kentuky anſiedelte.

Die Reichthümer ihrer Eltern geſtatteten ihr die Möglichkeit, viel Gutes für Nothleidende zu thun. Wir ſehen ſie nach dem Tode ihres Vaters in New-York, wo es ihre Freude war, Arme zu ſuchen und ihnen zu helfen.

Auf franzöſiſchem Boden geboren, iſt es heißes franzöſiſches Blut, das in ihren Adern rollt und das der proteſtantiſchen Erziehung die Rauheit nahm. Ihr Geiſt neigt zum Frohſinn hin, im Verkehre iſt ſie an - ziehend und gewinnend. Zu bewundernswerther Schön - heit reiht ſich ein ausgezeichnet feiner Takt, und ihre außerordentliche Intelligenz verräth das blitzende Auge, welches, wenn ſich ſein Ausdruck mildert, die Güte ihrer inneren Natur hervorſtrahlt. Doch ihre Herzens - güte weiß ſie zu einen mit einer ſeltenen Charakter - feſtigkeit und Energie, welche wir bei ihrem Geſchlechte ſelten antreffen.

Man hat bereits viel von ihr geredet und vielüber ſie geſchrieben, doch ein Umſtand iſt es namentlich, den anzuführen man nie unterläßt.

Im Jahre 1885, erzählt Doctor Bataille, bewarb ſich Diana Vaughan um den Grad einer Meiſterin des Tempels (maitresse templière). Um ſie zu erproben, brachte man unter Anderem eine conſecrirte Hoſtie, die ſie entehren und mit einem Dolche durchſchneiden ſollte.

Sie weigerte ſich dies zu thun.

Denn, ſagte ſie, von meinem Vater habe ich gehört, daß die Communion nur ein Symbol ſei. Ich glaube nicht an die Gegenwart Gottes in dieſem myſtiſchen Brode. Ich halte es auch für unwürdig, thörichterweiſe ein Stück Brodes zu verunehren und es zu durchbohren. Ich weigere mich abſolut, dieſen Act der Verirrung zu begehen. (Annales de Notre Dame de Lourdes, 28me année, pag. 217.)

Nicht unintereſſant dürfte es auch ſein, etwas über ihren Glauben und ihre Moral zu erfahren. So ſchreibt z. B. Canonicus Muſtel in der Revue Catholique de Contances (15. Juni 1894): Feurig, thätig, voll Eifer, doch für ihren abſcheulichen Gott und für ſeinen Cult, hat ſie richtige und erhabene Grundſätze und einen gerechten und feinen Moralſinn; ſie iſt aufrichtig, haßt Niemanden, ſchützt ſogar ihre Gegner, verſteht und bethätigt die Aufopferung und Liebe. Sie iſt edel, rein und ehrt die Tugend, wo ſie ſelbe ſieht und ſie zu ſehen glaubt. Diana macht ſich von Lucifer ein völlig entgegengeſetztes Bild, als er in Wirklichkeit iſt: ſie denkt ſich Lucifer gut, als einen Gott, der das Gute beſchirmt, der die Barmherzigkeit ſelbſt iſt, wie es die Engel des Lichtes ſind. Sie wirft ſich vor ihm nieder, nachdem ſie ihn mit göttlichen Vollkommenheiten ausgeſtattet hat. So beſteht ihr Irrthum nicht in der Vorſtellung, die ſie von der Gottheit hat, ſondern vielmehr darin, daß ſie die gött - lichen Gaben dem Höllenfeinde Gottes beilegt. Es bezeugt dies klar ihren Edelmuth und ihre Seelen -größe (citirt bei Margiotta, Adriano Lemmi pag. 275).

Viele andere Beiſpielen könnte man anführen, und überall tritt uns eine edle Seele entgegen, je mehr wir uns mit ihr beſchäftigen, deſto mehr gewinnt ſie unſere Zuneigung. Sie wird uns zu einem Räthſel, ſo daß Dr. Bataille ganz recht hat, wenn er behauptet, daß ſie einzig daſtehe unter allen, denen er begegnete und beifügt: Ich neige mich zu der Anſicht, daß der Dämon in ihr eingeſchloſſen iſt durch den allmächtigen Willen Gottes, daß er nur ein Werkzeug in der Hand Gottes ſei, und daß ſie ſich ſchließlich bekehren werde, was immer ſie auch ſagen möge (Marg. pg. 274). O möge ſie Gott befreien, ruft Muſtel aus, von dem Joche, das ſie hindert, zu ihm ihre Blicke emporzuheben und ihn zu erkennen.

Am 20. September 1893 wurde Adriano Lemmi durch Betrug das Oberhaupt der geſammten Frei - maurerei. Viele der angeſehenſten Freimaurer fielen von dieſem verhaßten Oberhaupte ab, unter ihnen auch Margiotta, der berühmte Verfaſſer der vor Kurzem erſchienenen Schrift: Adriano Lemmi, oberſter Chef der Freimaurer. Am 19. April 1894 ſchickte Diana Vaughan ihre definitive Demiſſion ein nach dem ſie einen ſcharfen Feldzug gegen Lemmi unter - nommen hatte. Mehrere Publicationen namentlich über die Perſon Lemmi’s, ſowie ein auf gerichtlichen Urkun - den geführter Beweis ſeiner Laſterhaftigkeit, Nieder - trächtigkeit und Verlogenheit, erregten in den Logen einen wahren Tumult.

Während dieſer Vorgänge, welche die Freimaurerei in ihrem wahren Lichte zeigten und den hölliſchen Haß derſelben gegen die katholiſche Kirche und das Papſt - thum klar offenbarten, blieb man im katholiſchen Lager keineswegs müßig. Diana bezeugt es uns ſelbſt: Man hat ſehr für mich gebetet während der National-Wall - fahrt an der hl. Grotte der Pyrenäen (Lourdes), und die göttliche Mutter hat mir die größte Gnade erwirkt

2Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27

Politiſche Rundſchau.

Oeſterreich.

Im kärntneriſchen Landtage ſtellte der[Abgeo]rdnete Johann Huber einen Antrag, wo - nach ſich der Landesausſchuß mit den Landes - Ausſchüſſen der anderen Kronländern ins Ein - vernehmen zu ſetzen und gemeinſchaftlich bei der Reichsregierung bittlich zu werden hätte, damit den Viehbeſitzern anſtatt des jetzigen Vieh - ſalzbezuges weißes Salz ohne Zuſatz mindeſtens um jenen Betrag billiger verab - folgt werde, welcher jetzt für die Beimengung aufgewendet werden muß.

Jeder Landwirth weiß, mit welchen faſt un - überwindlichen Schwierigkeiten der Bezug von Viehſalz verbunden iſt und wie viel dieſes Viehſalz für die Verwendbarkeit häufig zu wünſchen übrig läßt. Der Antrag des Abg. Huber iſt jedenfalls mit Freude zu begrüßen. Vielleicht wird es weite Kreiſe intereſſiren, wann wird bei dieſer Gelegen - heit ein characteriſtiſches Factum mittheilen. Die Wiener Tramway-Geſellſchaft erhält von Wieliczka zu einem beſonders er - mäßigten Preiſe Abfallſalz, welches zur Beſtreuung der Schienen als Mittel gegen deren Vereiſung im Winter in großen Mengen zur Verwendung gelangt. Was ſagen unſere Land - wirthe zu dieſer coulanten Behandlung einer groß - capitaliſtiſchen Geſellſchaft?!

Der Regierungsofficioſus fälſcht den Privatofficioſus des Miniſterpräſidenten, iſt das neueſte Ereigniß im neueſten Regime. Das Fremdenblatt hatte den Czas hinſichtlich der Antwort des Kaiſers auf die Anſprache des Sectionschefs Wittek am Schulvereinsballe für Beamtentöchter citirt und dabei folgenden ſehr wichtigen Paſſus weggelaſſen:

Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die kaiſerlichen Worte nicht gegen dieſe oder jene politiſche Strömung gerichtet waren, ſondern lediglich gegen die Form, in welcher ein Theil der Beamten an dem öffentlichen Leben Antheil zu nehmen begann.

Die Weglaſſung dieſes Satzes iſt ſicherlich charakteriſtiſch. Der Czas wird direct aus dem Miniſterpräſidium inſpirirt, ſeine Wiener Corre - ſpondenzen werden, wie ſchon geſagt, auf Mi - niſterpapier geſchrieben. Es ſcheint alſo, daß in dieſem Falle der Hofrath Freiberg mit den An - ſichten ſeines Herrn nicht ganz einverſtanden war und dieſelben für das deutſch leſende Publicum etwas verbeſſerte.

In der letzten, Freitag abgehaltenen Sitzung der öſterreichiſch-ungariſchen Zoll - und Handels - conferenz, der auch unſer diplomatiſcher Ver - treter in Sofia, Freiherr von Call, beiwohnte, wurden die neuen Vorſchläge der bulgariſchen Handelsvertragsdelegirten mitgetheilt. Die Confe - renz ſchloß ihre Berathungen Samſtag ab.

Miniſterpräſident Graf Badeni und Finanz - miniſter Dr. v. Bilinski haben ſich geſtern Abendsnach Lemberg begeben. Ende der Woche kehrt der Miniſterpräſident nach Wien zurück.

Dem Reichsrathe wird bei ſeinem Wieder - zuſammentritte eine Regierungsvorlage zugehen, in welcher das Budget pro 1896 mit Rückſicht auf die inzwiſchen eingetretene Ausſcheidung der Eiſenbahnagenden aus dem Handelsminiſterium und die Bildung eines eigenen Eiſenbahn - miniſteriums entſprechend rectificirt wird. Eine Mehrforderung wird ſich aus dieſer Theilung nicht ergeben, da die neue Organiſation völlig im Rahmen des aufgeſtellten Budgets durchgeführt werden ſoll.

Unter dem Titel Der Sturm im Badeni - Staate brachte der Lemberger Kurjer Lwowski in ſeiner geſtrigen Nummer einen intereſſanten Artikel, in welchem zunächſt aus - geführt wird, mit welchen Erwartungen die Er - nennung Badeni’s zum Miniſterpräſidenten aufgenommen wurde.

Man glaubte, ſchreibt das Blatt, es mit zumindeſt einem öſterreichiſchen Bismarck zu thun zu haben, und das ſtolze Wort im Parlamente, er laſſe ſich nicht führen, ſondern wolle ſelbſt führen, ſchien dieſe An - ſichten zu beſtätigen. Diejenigen, welche ſeine galiziſche Statthalterthätigkeit kennen, wußten indeſſen, was von ihm zu erwarten ſtand, und bald zeigte ſich auch, daß Badeni’s Verſprechungen nichts weiter ſind als effectvolle Phraſen. Der Mann der eiſernen Hand hat von den Antiſemiten Hiebe bekommen, er hat ſich vor dem Dr. Kaizl beugen, den Deutſchen goldene Berge verſprechen müſſen und ſein ſtolzes Ich will ſelbſt führen in das gewöhnliche Taaffe’ſche Durchfretten und Fortwurſteln geändert, mit dem Unterſchiede, daß Taaffe damit rechnete, Oeſterreich beſitze civiliſirte Elemente und zu geiſtreich war, um am Ende des neunzehnten Jahrhunderts eine autokratiſche Maske vor - zunehmen. Der von ihm bagatelliſirte Lueger erwies ſich als bedeutender, als Badeni angenommen. Trotz den angewendeten, in einem conſtitutionellen Staate un - erhörten Mitteln erſtarkte die antiſemitiſche Bewegung in dem Maße, daß ſich Graf Badeni nach den Neuwahlen neuerlich in einer weit ſchwierigeren Stellung befinden wird, als jemals. Auch im Falle einer nochmaligen Nichtbe - ſtätigung Dr. Lueger’s iſt ein weiterer Kampf mit dem überwiegenden Theile der Wiener Bevölkerung un - möglich und ſo muß die eiſerne Hand , die heute ſchon aus Kautſchuk iſt, zu einer thönernen Hand werden. Badeni wurde auch geräuſchvoll als Zähmer der apokalyptiſchen Beſtie Radicalismus erklärt. Bisher waren deſſen claſſiſcheſten Repräſentanten die Jungczechen; wie zähmte er die? Er pactirt mit ihnen. Er zahlte den Preis den Fall Thun’s. Aber hinter dieſem ſteht die Phalanx der böhmiſchen Magnaten, welche ihm gefährlich werden kann und ſie ſoll wieder beſchwichtigt werden, indem man den böhmiſchen Statthalterpoſten einem der ihrigen verleiht. Das künſtliche, mit den Ueberzeugungen eines Krakauer Stanczyken völlig im Gegenſatz ſtehende Favoriſiren der brutalen Kaizl’s und Vaſaty’s hat ſelbſt die Altczechen ſtutzig gemacht. Auf der einen Seite fordert ihn die Neue Freie Preſſe arrogant auf, ſein Programm ins Feuer zu werfen, wenn es die Befriedigung der Jung - czechen umfaßt, andererſeits droht die Politik mit der Oppoſition des ganzen czechiſchen Volkes, wenn die Jungczechen nicht befriedigt werden. Im ſchleſiſchen Landtag ſtrei[t]en die Polen und die Czechen, im ſteieriſchen die Slovenen, im iſtrianiſchen die Croaten; überall eine Unmaſſe von Conflicten, von denen Badeni keinen zu löſen weiß. Er wird bald einſehen, daß ſeine Kraft hiezu nicht ausreicht.

Troppau.

In jüngſter Zeit wurde vielfach Graf Coudenhove als Nachfolger des Grafen Thun auf dem Statthalterpoſten in Böhmen genannt. In

Ehre ſei Maria. Dank Allen denen die gebetet haben. (Annales de N. D. p. 209.)

Wir leſen in den genannten Annalen den ganzen Vorgang ihrer Bekehrung. Anfang Auguſt ſchickte Diana den Patres der Himmelfahrt Mariä die Summe von 300 Francs, um die Reiſekoſten für arme Pilger zu zahlen, mit dem Anſuchen, für ſie zu beten, daß ſie Glauben erlange in verſchiedenen Punkten unſerer heiligen Religion, die ihr noch dunkel blieben. Nach einiger Zeit ſchickte ſie noch 200 Francs, dazu beſtimmt, auf dieſelbe Meinung hin Perſonen der Erzbruderſchaft Unſerer Lieben Frau vom Siege nach Lourdes zu ſchicken. Es wurde Louiſe Danſette dazu auserwählt, von der Dr. Blache ſich alſo ausgedrückt hatte: Dieſes junge Mädchen iſt abſolut verloren. Die Wiſſenſchaft kann nichts für ſie thun. Gerne hätte Diana Vaughan an dem Pilger - zuge theilgenommen, doch es war ihr nicht möglich. Mit ihren Gedanken aber war ſie bei den Kranken, welche von Paris nach Lourdes ſich begaben.

Es war nun am 21. Auguſt, da wurde Louiſe Danſette wunderbar an der Grotte geheilt und an dem - ſelben Tage, zur ſelben Stunde, ſah auch Diana Vaug - han im innigen Glauben ihre letzten Zweifel ſchwinden. Sie verfaßte und unterzeichnete eine Erklärung als treue Chriſtin und nahm ohne irgend welchen Vorbe - halt alle Lehren der Kirche an. Drei Tage darauf, am 24. Auguſt, empfing ſie zum erſten Male die heilige Communion. Mit welchen Gefühlen? Diana ſagt es uns ſelbſt: Was ſoll ich zu dem allen hinzufügen, ſpricht ſie, als daß ich ganz be - ſtürzt bin? Wenn ich an den geſtrigen Tag zurück - denke und den heutigen mir vorſtelle, da erſcheint mir die Güte Gottes völlig klar und von einer ſolchen Er - habenheit, daß es meine ſüßeſte Freude iſt in Demuth mich ganz zu verlieren und aufzugehen in der Liebedes guten Meiſters, in ſein Herz zu flüchten und nur darin leben zu wollen. An dem Tage ihrer erſten Communion ruft ſie aus: Endlich, o mein Gott, haſt Du mich ganz; o welch Entzücken, o welche Seligkeit. O Jeſus, hüte mich! Deine Liebe iſt zu gut, um irgend ein anderes menſchliches Gefühl beizumiſchen. Die Eucha - riſtie, ſiehe das wahrhaft Göttliche, ſie iſt der Himmel im Herzen der Creatur (Ann. p. 219).

Wie ſind doch die Wege Gottes erhaben und ge - heimnißvoll! Vor nicht langer Zeit ſahen wir in ihr noch eine kühne, eifrige Verfechterin der ſchändlichen Grundſätze der Freimaurerei, ſahen, wie ſie den Irr - thum mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln verbreitete, den Cult der falſchen Gottheit, den Satansdienſt, billigte und vertheidigte, da auf einmal öffnet ſich ihr Herz den belebenden Strahlen der göttlichen Gnade, und ſie weiſt ſie nicht zurück: Gehör ſchenkend allen guten Eingebungen, behält ſie dieſe im Herzen. Die Mahnung ihres Freundes Margiotta be - ſchäftigt ſie beſtändig in ihren Gedanken: Ich beſchwöre Sie, die Sie im höchſten Grade gut ſind, deren Herz ſtets überfloß von der wahren heißeſten Liebe, denken Sie nach. Ich habe die Wahrheit erfahren: Der Gott der Katholiken iſt der alleinige wahre Gott. (Margiotta pag. 14) Daß ſie es auch erfahren hat, daß ſie mit ganzem Herzen den katholiſchen Glauben erfaßte, haben wir oben geſehen; und daß ſie ihren früheren, unglückſeligen Eifer für die Verbreitung des Irrthums in einen fruchtbaren Eifer für die gute Sache um - wandelte, bezeugt folgende Thatſache: In Frankreich iſt eine Welt-Liga (Bund) gegen die Freimaurerei gegründet worden. Dieſelbe führt den Namen Labarum (Kreuzes - fahne Conſtantin des Großen.) Dieſe Gründung iſt auf den Einfluß von Miß Diana Vaughan zurückzuführen. Gott gebe es, daß ein ſolches Beiſpiel viele treue Nach - ahmer finde!

hieſigen Kreiſen ſchenkte man der Meldung wenig Be - achtung, obwohl nicht zu leugnen iſt, daß ſich Graf Coudenhove in hohem Maße der beſonderen Gunſt Badeni’s erfreut. Dieſe Wahl erſcheint wenig wahr - ſcheinlich, zumal, wenn man der Beziehungen gedenkt, in denen Graf Coudenhove zu ſeinem einſtigen Chef Graf Thun geſtanden und noch ſteht. Da klingt nach mehr Wahrſcheinlichkeit die Meldung, daß Graf Coudenhove den Statthalter von Mähren, Baron Spens, der um ſeine Penſionirung anſuchen will, er - ſetzen ſoll.

Innsbruck.

Kaum iſt die Nachricht ruchbar ge - worden, daß der liberale Gemeinderath dahier die Trutzſchule doch bauen werde und dafür bereits einen Grund angekauft habe, da bringt die Brixener Chronik ein neues Factum echt liberalen, religiösfeindlichen Wüthens. Der Schauplatz der neueſten liberalen Action iſt kein anderes, als das Stadtſpital. In Nr. 7 der Brixener Chronik leſen wir Folgendes:

Der Nachfolger des Profeſſors Nicoladoni, Profeſſor Dr. Hacker, hat in der chirurgiſchen Abtheilung des Spitals in einer die Kranken tief verletzenden Art und Weiſe ſeine Mißachtung der religiöſen Ueberzeugung zutage treten laſſen. Auf ſeinen ſtrengen Befehl mußten aus den Krankenzimmern die Heiligen - bilder, ja, aus dem Zimmer eines Schwerkranken das Crucifix entfernt werden. Man ſagt ſogar, daß die Spitalverwaltung das nicht habe verhindern können. Darüber herrſcht nun in katholiſchen Kreiſen große Entrüſtung. Hoffentlich kommt ſie auch in entſprechender Weiſe zum Aus - druck. Iſt es ſchon bedauerlich für die hieſigen Verhältniſſe, daß ein Profeſſor ſo etwas wagen zu dürfen glaubte, viel - leicht im Glauben, nicht allzu energiſchen Widerſtand zu finden, ſo wäre es noch um viel bedauerlicher, wenn der Entrüſtungsſturm nicht die gehörige Wirkung hätte.

Wir bemerken zu dieſer Notiz, daß die in derſelben referirte Thatſache wohl als ſehr zutreffende Illuſtration für den zahmgewordenen Liberalismus in Oeſterreich angeſehen werden darf. Faſt ſcheint es, als wollte ſich derſelbe für ſeine vernichtenden Niederlagen in der Reichshauptſtadt, in den Provinzialſtädten durch provo - zirenden Cynismus revanchiren. Das neueſte Stücklein des Liberalismus im Spitale ſtimmt auch herrlich zum Verhalten der liberalen Partei im Landtage gegenüber der beantragten religiöſen Landesfeier. Es wird ver - muthet, daß ſowohl im Gemeinderathe als auch im Landtage gegen den Vandalismus der Liberalen im Spitale ſcharfe Proteſtkundgebungen erfolgen werden. Das wäre ſehr zu begrüßen.

Ungarn.

In Ungarn wurde die Lieblingsidee der magyariſchen Chauviniſten, die Verſtaat - lichung des Volksſchulweſens aufs Tapet gebracht. Die Idee hängt bekanntlich mit der Magyariſirung der ungariſchen Nichtmagyaren zu - ſammen, ſcheiterte aber bisher jedesmal an den Koſten der Durchführung. Diesmal jedoch muß der Finanzminiſter ſchweigen. Succeſſive ſoll die Verſtaatlichung der Volksſchulen vor ſich gehen, womit denn auch ein weiterer Schritt zur Ent - chriſtlichung des Landes geſchehen ſoll. In erſter Linie ſollte dieſes, dann aber auch das erſt - berührte Moment, alle Chriſten Ungarns zur Be - kämpfung vereinigt finden. Wohin mit der Ver - ſtaatlichung der Volksſchulen in Bezug auf die Religion hingezielt wird, darüber belehren uns die Anſichten der Majoritätsredner im ungariſchen Abgeordnetenhauſe, wonach in Orten, in welchen ſtaatliche Volksſchulen gegründet werden, die etwa beſtehenden Privat - d. h. confeſſionellen Schulen geſchloſſen werden ſollten. Da iſt natürlicher Weiſe der Wunſch der Vater des Gedankens.

Das ungariſche Abgeordnetenhaus ſetzte heute die Budgetdebatte beim Titel Obergeſpane fort. Abg. Herrmann bringt einen Beſchlußantrag auf Reviſion des Incompatibilitäts-Geſetzes vor; Be - amte oder Abgeordnete ſollten an vom Staate begünſtig - ten Unternehmen nicht theilnehmen können, jene die gegenwärtig betheiligt ſind, ſollten binnen 2 Monaten ihr Amt oder Mandat niederlegen oder von dem Unter - nehmen zurücktreten und dem Hauſe ſoll ein Verzeichniß der Beamten und Abgeordneten vorgelegt werde, bei welchem der Fall der Incompatibilität vorliege. Abg. Sreter ſchließt ſich mit Freuden dem Beſchlußan - trage des Grafen Csaky an. Dasſelbe that der Abg. Barta. Es ſei Pflicht der Regierung, gegen die Strohmänner die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, ſagte der Redner, und beantragte, daß ein aus 15 Mit - gliedern beſtehender Ausſchuß alle Incompatibilitäts - fälle prüfe. Abg. Makfalvay unterſtützt den Antrag, Bartas. Abg. Szacsvay erklärt ſich gleich - falls für den Antrag Bartas. Graf Apponyi ſpricht über die Inſtitution der Obergeſpane und erklärt gegenüber der jüngſten Rede des Abg. Horvath, daß der Beamtenkörper heute nicht mehr einen Theil der unabhängigen Intelligenz bilde, ſondern von der Centrale abhängig ſei, von welcher aus derſelbe gebildet und gelenkt werde, wodurch die geſammte Intelligenz von der Centralgewalt abhängig gemacht werde. Redner lehnt den Titel ab und ſpricht ſich auch gegen die Penſionirung der Miniſter aus. Dem Antrage des Grafen Csaky ſtimmt Redner unter den Bedingungen Bartha’s zu, doch gebe dieſer Entſchluß keine Abſolution für die Vergangenheit. Abg. Pazmandy beſpricht den327 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896Fall Miklos und verlangt die Ent[ſend]ung einer parlamentariſchen Unterſuchungs - Comiſſion. Redner beantragt die Ergänzung der Reſolution Csaky dahin, daß die Incompati - bilität auch bezüglich der Mitglieder des Magnatenhauſes ausgeſprochen werde. Redner ſpricht über die zweite Wahl in Neutra und fragt den Miniſter des Innern, ob es wahr ſei, daß der Wahl - präſident Szulyavszky nach der Wahl eine ſtaatliche Pacht erhalten habe. Schließlich beſpricht Redner den Verkauf einer Vicinalbahn-Conceſſion durch Koloman Rado. Cultusminiſter Wlaſſics erklärt die Verleihung der erwähnten Pacht ſei erfolgt. (!)

Ausland.

Auch Fürſt Bismarck

befindet ſich, wie telegraphiſch bereits kurz gemeldet, unter jenen Perſonen, welche Kaiſer Wilhelm jüngſt zu ſtimmfähigen Rittern des Ordens » pour le mérite « für Kunſt und Wiſſenſchaft ernannt hat. Dazu bemerkt treffend die Ger - mania : Welche Verdienſte ſich Bismarck für die Wiſſenſchaft erworben hat, wird nicht ge - ſagt. So iſt man auf die Vermuthung angewieſen, daß ihm die Auszeichnung für ſeine literariſchen Verdienſte als Mitarbeiter der Hamburger Nach - richten zu Theil geworden iſt. Was die Ver - dienſte um die Kunſt betrifft, ſo wiſſen wir nur ſo viel, daß er mit den Künſten der Politik ſehr vertraut war; welche Künſte er ſonſt gepflegt hat, wiſſen wir freilich nicht. Die anderen Herren, welche dieſelbe Auszeichnung erhielten, ſind ſämmtlich Hochſchulprofeſſoren erſten Ranges. Mit ſolchen wiſſenſchaftlichen Großen auf eine Stufe geſtellt und der gleichen Auszeichnung ge - würdigt zu werden, iſt allerdings eine hohe Ehre für den ehemaligen Göttinger Corpsſtudenten.

Der Fall Hammerſtein

kam dieſer Tage im preußiſchen Abgeordnetenhauſe zur Sprache. Der Abg. Dr. Bachem-Centrum hatte betont, daß das nothwendige Zuſammengehen der Prote - ſtanten mit den Katholiken durch den Fall Hammerſtein nicht geſtört werden könne. Das benützte der Abg. v. Kröcher, ein gläubiger Proteſtant und ehemals Mitglied des Heraus - geber-Comites der Kreuzztg. , um den Fall Hammerſtein eingehend zu beleuchten und zu be - weiſen, daß die conſervative Parteileitung für die bedauerliche Verſchleppung der Hammerſtein - ſchen Angelegenheit nicht verantwortlich gemacht werden könne. Seine intereſſante Rede lautete im Weſentlichen:

Ich bin zunächſt dankbar für das große Aufſehen und die große ſittliche Entrüſtung, die die Schandthaten des Freiherrn v. Hammerſtein in den Zeitungen aller Parteien gefunden haben; nur die Centrumsblätter haben ſich am wenigſten darüber aufgeregt. Es iſt ſelbſtverſtändlich ſittlich viel verwerflicher und tadelnswerther, wenn ein Mitglied einer Partei ſolche Schandthaten begeht, die die Worte Chriſtenthum und Monarchie auf ihre Fahne ſchreibt, als wenn dies ein Mitglied einer anderen Partei thut. (Lebhafte Proteſtrufe links. Abg. Rickert: Natürlich, Sie ſind ja die Privilegirten! Die einzigen echten Chriſten!) Wenn ſolche Dinge in anderen Parteien vorkamen, ſo war man bisher nicht ſo entrüſtet. Ich will zugeben, daß man durch mehr oder minder große Schandthaten zum Schuft werden kann, und daß Freiherr v. Hammerſtein ganze und völlige Arbeit gemacht hat. (Heiterkeit.)

Es iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß meines Wiſſens kein Menſch von den wirklichen juriſtiſchen Schandthaten des Freiherrn v. Hammerſtein, von Wechſelfälſchung, öffentlicher Urkundenfälſchung ꝛc., etwas gewußt hat; Sie werden das auch pſychologiſch ſchon ganz natürlich finden. Ich muß ſagen, ich habe den Freiherrn v. Hammerſtein für einen ſtarknervigen Herrn gehalten, aber für einen Mann, der eine ſolche Starknervigkeit hätte, daß er für Chriſtenthum, Mon - archie und alles Mögliche eiutreten könnte in ſeiner Zeitung und in den Parlamenten und dabei das Bewußtſein hatte, daß er, wenn auch noch nicht juriſtiſch, ſo doch factiſch ein Zuchthäusler ſei, für ſo etwas habe ich ihn doch nicht gehalten und ich glaube, Sie werden mir zugeben, däs auch kein Menſch gethan haben wird. (Zuſtimmung.)

Herr v. Kröcher ſtellte dann feſt, daß Ende December 1894 Freiherrn v. Hammerſtein ſechs - monatlich gekündigt wurde, dieſer hatte daher nur noch bis zum 1. Juli 1895 im Amte zu bleiben. Zu dem Ankaufe des Deutſchen Tagblatt habe Hammerſtein nicht das Recht gehabt, den Penſions - fonds zu verwenden; er that es ohne die Erlaubniß irgend eines Comitemitgliedes, die er auch nie er - halten haben würde.

Dann kam die Sache wegen der Papier - lieferungen. Es ſtand feſt, daß Frhr. v. Hammer - ſtein das Papier immer zu einem bedeutend höheren Preiſe genommen hatte, wie es nach dem Marktpreiſe nöthig war. Frhr. v. Hammerſtein, zur Rede geſtellt, ſagte: Ja, das iſt ſchon möglich, ich habe aber den Contract vor ſo und ſo viel Jahren gemacht, ich habe große politiſche Gedanken im Kopf (Heiterkeit), ich habe vielleicht ein bischen zu viel be - zahlt, ich kann mich um dieſe Kleinigkeiten nicht kümmern. (Heiterkeit.) Es wurde uns aber bekannt, daß Freiherr v. Hammerſtein auch perſönlich bei dem Papier - lieferanten verſchuldet ſein ſollte. Er gab das mit den gemüthvollen Worten zu: Ja, meine Herren, ich bin noch bei ganz anderen Leuten verſchuldet! (Große Heiterkeit.)

Alsdann die Sache mit den Wechſeln. Da war ein guter Freund von ihm, zu dem war er hingekommen und hatte zu ihm geſagt: Gib mir die Unterſchrift unter einem Wechſel. Wohl, hatte der geſagt, ich werde es thun, aber unter zwei Bedingungen: erſtens daß der und der als dritter mitunterſchreibt und zweitens, daß er den Wechſel bei der und der Darlehenscaſſe in Berlin discontirt. Nun, den dritten hatte er angeblich nicht getroffen; er wird wohl ſchon eine gewiſſe Vermuthung gehabt haben, und hatte geſagt, er unterſchreibe den Wechſel nicht. Dann kam er zu mir; ich glaube, es war Ende De - cember. Ich ſage: Nein, auf den Wechſel laſſe ich mich nicht ein, den discontiren wir nicht. Was macht er nun? Er geht mit dem Wechſel nach Dresden und nimmt das Geld dort auf von Jemand, der es auf die gute Unterſchrift des Anderen hin hergibt und nachher auch hat bezahlen müſſen. Nun werden Sie mir zugeben, die Sache iſt nicht ſchön, aber vor den Staatsanwalt konnte man ſie doch nicht bringen.

Ebenſo war es bei dem ſogenannten Stöcker - Fonds. Da iſt einmal ein Fonds für Stöcker ge - ſammelt und an die Kreuzzeitung abgeliefert worden, wahrſcheinlich weil die einen Geldſchrank hatte und Stöcker keinen. (Heiterkeit.) Er ſollte verzinſt werden. Dieſes Geld hat Hammerſtein genommen, und zwar hat er geſagt: das hat ein Beamter bei Seite gebracht, der nun todt iſt. (Bewegung.) Das iſt ja auch eine ſolche Sache, einem Beamten das nachzuſagen, der todt iſt. Die ihn gekannt haben, ſagen, es wäre ein anſtändiger Mann geweſen, dem wäre das nicht zuzutrauen. Aber ſchließlich kam es doch immer darauf an, ob man es dem Hammerſtein glaube oder nicht glaubte. Das war die Frage.

Und dann das Verhältniß mit Fräulein Flora Gaß. (Heiterkeit.) Darüber will ich weiter nichts ſagen. Es iſt mir auch ganz unzweifelhaft: ich würde nie als Ver - leger einen Mann als erſten Redacteur einer Zeitung be - halten haben, der ſolche Charfreitags -, Weihnachts - und Pfingſtartikel ſchreibt und in ſolchen Beziehungen lebt. (Lebhafter Beifall.) Und zur Sache ſage ich: Wer ſich frei von Sünde fühlt, in Wort und Werken und Gedanken, der werfe den erſten Stein auf ihn. (Große Heiterkeit.)

Der Schluß der Rede des Herrn v. Kröcher legte überzeugend dar, daß das Comite dem Frei - herr v. Hammerſtein nicht gewachſen war und keines - wegs für die Möglichkeit der Flucht verantwortlich gemacht werden kann. Herr v. Kröcher hat mit ſeiner offenen Darlegung der ganzen Hammer - ſteinerei ſeiner Partei zweifellos einen großen Dienſt erwieſen.

Ueber die Romreiſe des Grafen Nigra

ſchreibt die Pol. Corr. , daß angeſichts der ſtrengſten Geheimhaltung welche die maßgebenden Kreiſe über die Beſprechungen beobachten, irgend etwas Verläßliches nicht zu erfahren ſei. Zu verzeichnen wäre allenfalls die Vermuthung poli - tiſcher Kreiſe, daß die Reiſe des genannten Diplo - maten mit der Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England in Zuſammenhang ſtehen dürfte, da die Cabinette von Rom und Wien es ſich zum Ziele geſetzt hätten, die Keime von Miß - verſtändniſſen, die zwiſchen dieſen beiden Staaten aufgetaucht ſein mögen, zu beſeitigen. Unter allen Umſtänden könne jedoch conſtatirt werden, daß zwiſchen Italien und Oeſterreich - Ungarn auf dem geſammten Gebiete der inter - nationalen Politik eine vollſtändige Solidarität der Intereſſen beſteht, welche zur Wirkung hat, daß die Cabinette von Nom und Wien auch in der gegenwärtigen Phaſe der europäiſchen Lage ſich mit einander im engſten Einvernehmen be - finden.

Kleine Chronik.

* Kalender für Dienſtag, den 28. Jänner.

Katholiken: Carl d. Gr. Griechen (16.): Petri Kett. Sonnenaufg. 7 Uhr 36 Minuten Morgens. Sonnenuntergang 4 Uhr 51 Minuten Abends. Mon - desaufgang 2 Uhr 16 Minuten Abends. Mondesunter - gang 6 Uhr 35 Minuten Morgens. Tageslänge 9 Stunden 15 Minuten. Nachtlänge 14 Stunden 45 Mi - nuten. 28 339.

* Hof - und Perſonalnachrichten.

Der Statthalter in Oberöſterreich Freiherr von Pouthon iſt heute Vor: mittags von hier nach Linz zurückgekehrt. Der k. und k. Le - gationsſecretär in Belgrad, Rudolf Graf Coronini hat ſich heute von hier nach Berlin begeben.

* Die Kaiſerin an der Riviera.

Die Kaiſerin, welche gegenwärtig in Nizza in Begleitung der Gräfin Sztaray und der Frau v. Feifalik weilt, beſuchte am 23. d. den leidenden Großfürſten Georg von Ruß - land, den ſie aber nicht antraf. Vorher beſuchte Kaiſerin Eliſabeth die Ex-Kaiſerin Eugenie in der Villa Cyrnos. Um die Mitte des Februar wird der Ankunft des Kaiſers Franz Joſef am Cap Martin entgegen - geſehen, deſſen Aufenthalt auf 14 Tage berechnet iſt. Der Kaiſer wird über Italien reiſen.

* Verlobung.

Fräulein Marie von Fuchs Tochter des Herrn Dr. Victor von Fuchs, Reichs - raths - und Landtags-Abgeordneter, Hof - und Gerichts - advocat hat ſich mit Herrn Dr. Otto Stöger, k. k. Miniſterial-Concipiſten, verlobt.

* Rohheiten von Schülern.

Man ſchreibt uns: Im 3. Bezirke wurde durch Werfen mit Eisklumpen die Sicherheit der Paſſanten arg gefährdet, jüngſt erſt einer Dame am Halſe eine Wunde beigebracht u. ſ. w. Wäre es nicht angezeigt, wenn die freiſinnige Schulbehörde, ge - nannt Wiener Bezirksſchulrath, ſich mit den Rohheiten ſo mancher ſeiner Pfleglinge befaſſen und Abhilfe ſchaffenwürde, als zu Gericht zu ſitzen über den Cooperator hochw. Herrn Dittrich, wofür ſie nicht einmal com - petent iſt.

* Sterbefall.

Geſtern Morgens um 6 Uhr iſt in ſeiner Wohnung, Joſefſtadt, Alſerſtraße Nr. 33, der königl. ungariſche Honved-Oberſt-Brigadier i. P. Anton Ritter v. Durſt-Dreznicki im 59. Lebensjahre geſtorben.

* Plötzlicher Tod.

Die Weißnäherin Karoline Schwarzer, Erdbergerſtraße Nr. 95 wohnhaft, wurde ſeit dem 24. d. M. von ihren Nachbarn nicht geſehen. Man verſtändigte geſtern Abends das Polizeicommiſſariat, das die Wohnung öffnen ließ. Man fand die Näherin todt im Bette auf. Sie dürfte, ärztlichem Ausſpruche zu Folge, einem Schlaganfall erlegen ſein. Der Bäckergehilfe Caſpar Schwarz iſt geſtern Vormittags während der Arbeit beim Bäckermeiſter Johann Pekarek, Mariahilferſtraße Nr. 88, die 79jährige Beamtenswitwe Johanna Roſen - baum geſtern Früh plötzlich geſtorben.

* Zehntauſend Gulden abhanden gekommen.

Ein in Budapeſt etablirter Tuchhändler reiſte Samſtag Abends nach Brünn und nahm eine Summe von 10.000 Gulden in einer Brieftaſche mit ſich. In Marchegg angelangt, ſtieg der Kaufmann in ein Coupe des nach Brünn ver - kehrenden Zuges und auf der Strecke dahin kam ihm die Brieftaſche mit der früher erwähnten Summe abhanden. Mit dem Kaufmanne befand ſich noch ein junger Mann, welcher aus Budapeſt kam, in demſelben Coupe und gegen dieſen Mann liegt der Verdacht vor, den Diebſtahl verübt zu haben. Der Tuchhändler vermuthet, daß ihm die Brief - taſche im Coupe, während er ſchlief, oder in der Toilette geſtohlen wurde. In der Toilette hatte er nämlich ſeinen Rock abgelegt und ſich gewaſchen. In der Bruſttaſche des Rockes war die Brieftaſche verwahrt.

Das Waldviertel für die Chriſtlich - Socialen.

Die geſtern ſtattgefundene Verſammlung des Waldviertler Bauernvereines in Waidhofen a. d. Thaya geſtaltete ſich durch die Anweſenheit der Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß - mann zu einer wahrhaften Volkskundgebung ſo ziem - lich des ganzen Waldviertels für die Wiener anti - ſemitiſche Bewegung und deren Führer. Der von Gmünd berab - und von Wien heraufkommende Zug ſetzte bereits in Schwarzenau ſo viele Perſonen ab, daß der ſonſt nur aus wenigen Waggons be - ſtehende Localzug von Schwarzenau nach Waidhofen a. d. Thaya zu einem mächtig langen Train anſchwoll, dem eine ſchwere Locomotive vorgeſpannt werden mußte. Und dabei mußten die Paſſagiere noch in den Waggons ſtehen, ähnlich wie an einem Sommer Sonntags-Abend auf der Weſt - oder Südbahn vor Wien. Als der Zug in die Station Waidhofen einfuhr, erwarteten Tauſende denſelben, ſo daß beſondere Vor - kehrungen als nöthig erachtet worden waren. Die Ge - leiſe waren von dem Bahnhofsplatze durch Stricke auf einen weiten Umkreis abgeſperrt und zahlreiche Gen - darmerie war zu Ehren des Tages ausgerückt ohne freilich zu irgend einem Eingreifen Anlaß zu finden.

Als die Abg. Dr. Lueger und Dr. Geß - mann den Waggon verließen, ertönten aus Tauſenden von Kehlen Hochrufe, welche die klare Winterluft er - zittern machten und die Trompetentöne einer in dieſem Augenblicke einfallenden Muſikbande völlig übertönten. Nach einer kurzen Begrüßung ſetzte ſich der impoſante Zug in Bewegung und unter beſtändigen Hochrufen und Tücherſchwenken wurden die Abgeordneten zum Hotel goldener Löwe geleitet, wo die Ver - ſammlung ſtattfinden ſollte.

In der Stadt ſelbſt aber war in den verſchiedenen Gaſthäuſern kein Platz mehr zu finden, wo Schlitten hätten eingeſtellt werden können. In Hunderten von Gefährten war die Bevölkerung aus den nicht an der Bahn gelegenen Ortſchaften herbeigeeilt, ſo daß in den Einkehrgaſthäuſern überall Schlittenburgen den Verkehr hemmten.

Präciſe um ½2 Uhr begann die Verſammlung; der große Saal des Hotels zum goldenen Löwen ſammt den beiden Nebenſälen war bereits um dieſe Stunde dicht gefüllt und immer noch drängten neue Maſſen nach. Als das um ½1 Uhr begonnene Gaſſel-Wettfahren vor 2 Uhr beendet war, kamen neuerlich viele Hunderte, die Einlaß in den Saal begehrten. Wohl über 1500 Perſonen hatten, Kopf an Kopf gedrängt, in den geſammten Saallocali - täten Platz gefunden und nun mußten die beiden Stiegeneingänge unten abgeſchloſſen werden, obwohl noch Tauſende im Hofe und auf der Gaſſe ſtanden, denen der Eintritt aus Sicherheitsrückſichten verwehrt werden mußte.

Im Saale ſelbſt waren alle Stände vertreten. Nebſt Mitgliedern der Waidhofener Ge - meindevertretung ſah man Aerzte, Ad - vocaten, Profeſſoren, Lehrer, ſehr zahlreiche Fabrikanten und Gewerbetreibende, dann ſehr viele Bauern, darunter zumeiſt die Bürgermeiſter und Gemeindevertreter der betreffenden Ortſchaften. Weit über ein halbes Hundert Mitglieder des hochw. Clerus aus allen Theilen des Waldviertels, an ihrer Spitze der hochw. Herr Propſt von Eisgarn und der hochw. Dechant i. P. und 83jährige Jubelprieſter von Waidhofen waren in der Verſammlung erſchienen. Officiell als anweſend notirt waren Angehörige der Städte und Orte Groß - Siegharts, Zwettl, Litſchau, Gmünd, Horn, Thaya, Heidenreichſtein, Puch, Eisgarn, Göpfritz, Pfaffenſchlag, Windigſteig, Vitis, Wildberg,4Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27Schwarzenau, Kautzen, Geras, Al - tenburg, Wappoltenreith, Kirchberg am Wald und zahlreicher kleinerer Dörfer.

Präciſe um ½2 Uhr eröffnete der Präſident des Waldviertler Bauernvereins, Pfarrer Döller, die Verſammlung mit einer Anſprache, in der er zunächſt die erſchienenen Abgeordneten unter ſtürmiſchen Hoch - rufen der Verſammlung begrüßte und dann die Zwecke und Ziele des Bauernvereins erörterte, dem gewiß das judenliberale Schreckgeſpenſt des Clericalismus fremd ſei und der nicht nur die Intereſſen des Bauernſtandes, ſondern auch die der Gewerbetreibenden und aller anderen ehrlich arbeitenden Berufsſtände zu fördern ſich zur Aufgabe mache. Die kernigen, echt volksthümlichen Worte wurden mit ſtürmiſchem Beifalle aufgenommen.

Hierauf ergriff Abg. Dr. Geßmann das Wort, um eingehend die traurigen Erwerbsverhältniſſe des Bauern - und Gewerbeſtandes zu ſchildern, und die Nothwendigkeit einer feſten Organiſation derſelben und eines feſten, gegenſeitigen Zuſammenhaltens beider mit den anderen Berufsſtänden des Mittelſtandes beſonders gegen die zerſtörenden Tendenzen der Umſturzparteien zu betonen. Seine Ausführungen über die Bedeutung der nationalen Idee und den Vorwurf der Judenpreſſe über die angebliche Reaction der antiſemitiſchen Partei fanden den einſtimmigen, frenetiſch ausgedrückten Bei - fall der Verſammlung.

Als Dr. Lueger das Wort ergriff, empfing ihn ein minutenlanger Beifallsſturm. Er beſprach die trau - rige Lage des deutſchen Volkes in Oeſterreich, das mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt werde, und beleuchtete in ſeiner bekannten ſarkaſtiſchen Weiſe unter zahlloſen Beifalls - und Lachſalven der Verſammelten die politiſchen Vorgänge der letzten Zeit. Als er u. A. die famoſe Affaire Richter mit den jüdiſchen Confectio - nären, anläßlich der jüngſten Gemeinderathswahlen er - zählte und den Ausſpruch des Gerichtshofes citirte, daß die betreffende Handlung wohl verwerflich ſei, daß aber im Geſetze eine Lücke beſtehe, und daran die Be - merkung knüpfte, daß gewöhnlich die Chriſten ſich in den Maſchen des Geſetzes verfangen, während die Juden - liberalen dieſe Lücken prächtig zu benützen verſtänden, erhob ſich plötzlich der anweſende Regierungsvertreter, Herr Bezirkshauptmann Ritter v. Keller und wollte aus ſeinem Stenogramme den Vorwurf einer Parteilichkeit der Gerichte ſeitens des Dr. Lueger conſtruiren, indem er den Vorſitzenden aufforderte, den Redner zu unterbrechen. Dr. Lueger bewies aus den ganz mißverſtändlich aufgenommenen Worten des Herrn Regierungsvertreters, das Unberechtigte des Eingreifens. Auf die Verſammlung aber brachte der Zwiſchenfall eine förmlich elektriſche Wirkung hervor, denn die Zu - ſtimmung und die ſichtliche Erregung der Anweſenden machte ſich nunmehr in noch ſtürmiſcheren Kund - gebungen Luft.

Am Schluſſe ſeiner Rede wurde dem Dr. Lueger vom Präſidenten des Vereines, dem hochw. Herrn Pfarrer Döller, ein prachtvolles Bouquet aus Roſen, Nelken und Orangeblüthen überreicht mit dem Wunſche, er möge ſtets ſo blühen, wie dieſe Blumen. Hierauf ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung, nachdem er noch der ſo werkthätigen Theilnahme des hochw. Biſchofs Rößler für die Intereſſen des chriſt - lichen Volkes gedacht, mit einem Hoch auf Papſt und Kaiſer.

Die Abfahrt der Wiener Gäſte zur Station Göpfritz geſtaltete ſich zu einem Triumphzuge durch die Stadt. Viele Hunderte umdrängten die Schlitten und endloſe Hochrufe und Tücherſchwenken begleiteten die Führer der Wiener Bewegung durch die ganze Stadt. Und die auf der Straße heimkehrenden Landleute riefen ihnen bei jeder Begegnung ein herzliches B’hüt Gott! und Auf baldiges Wieder - ſehen zu. Der Waldviertler Bauernverein aber, der bereits über 3000 Mitglieder zählt, hatte einen Ehrentag zu verzeichnen, der ihn in ſeiner ferneren Wirkſamkeit gewiß aufs kräftigſte fördern wird.

Gerichtsſaal.

Schuſter und Ordensgründer.

(Fortſetzung aus dem Abendblatte.) Schuſter Heger iſt eine originelle Figur mit bis über die Schultern reichenden langen Haaren. Er bekannte ſich nichtſchuldig. Vorſ. : Was ſind Sie? Angekl. : Lehrer, da ich für das Gymnaſium vorbereite. Vorſ. : So, alſo Lehrer ſind Sie? Da müſſen Sie auch Sprachen ſprechen. Angekl. : Höchſt unvollkommen, aber die lateiniſche Gottesſprache verſtehe ich. Vorſ. : Sie ſind aber doch eigentlich nur Schuhmacher, nicht? Angekl. : O, nur zeitweiſe benützte ich die Gewerbe - freiheit zur Ausübung dieſes Handwerkes. Vorſ. : Sie haben Gymnaſialclaſſen hinter ſich, wie viele? Angekl. : Ein Semeſter. Vorſ. : Und da ſind Sie durchgefallen? Angekl. : Ich erinnere mich nicht. Vorſ. : Nun wenn man nur ein Semeſter durchgemacht, kann man das Durchfallen nicht ſo leicht vergeſſen. Sie waren auch in Holland? Angekl. : Und in Italien. Borſ. : In Italien? Das iſt uns ganz neu. An - gekl. ; Ja, und von da ging ich nach Egypten, wo ich übernachtete. Vorſ. : Sie werden uns doch nicht vor - machen wollen, daß Sie, um zu übernachten, von Italien nach Egypten gingen? Angekl. : Später erſt ging ich nach Holland in ein Miſſionshaus. Vorſ. : Was waren Sie dort? Angekl. : Zögling. Vorſ. : Das iſt nicht wahr, denn aus der Note des dortigen Miſſionshaufes waren Sie Commorant, und fanden Verwendung in der Schuſterei. Angekl. : Ja, ich habe aber auch einen Schnitt für Miſſionsſchuhe erfunden. Vorſ. : Sehen Sie, Sie ſind doch mehr Schuſter als Lehrer geweſen. Warum ſind Sie denn von dort fort? Angekl. : Weilmir die Ordensregeln zu wenig ſtrenge waren. Vorſ. : Dann ſind Sie nach Wien und haben den großen Sprung von der Schuſterei zum Lehrfach gemacht. Angekl. : Ich habe ſieben Schüler gehabt und auch gut unterrichtet. Vorſ. : Sie können ja nicht einmal ordentlich ortho - graphiſch ſchreiben. Sie haben auch Religion gelehrt? Angekl. : Ja, denn ich bin von Gott zu einer Miſſion auserleſen. Die Zukunft wird lehren Vorſ. : Bleiben wir hübſch bei Ihrer Vergangenheit. Angekl. : Ich habe zu dieſem Zwecke einen heiligen Orden gegründet, und das Weitere wird Gott thun. Vorſ. Der Vater des von Ihnen unterrichteten Sohnes hat Giovinetto geheißen, und den Namen des Sohnes kann man faſt gar nicht ausſprechen Giuſeppo di Lombardo di Redinetti, das iſt Ihre Erfindung nicht? Angekl. Nein Vorſ. Sie haben auch Tramway-Actien gehabt und länger bei ſich behalten. Angekl. Weil ich wußte, daß ſie ſteigen würden. Vorſ. Alſo ſpeculirt? Das vereinigt ſich mit Ihrer Religiöſität nicht. Wie ſind Sie mit der Loidl bekannt geworden? Angekl. Sie iſt mir in einer Viſion erſchienen, nach dieſer Viſion hab ich ihr Bild gemacht, welches ſehr ſchön geworden iſt, und die weinende Muttergottes darſtellt: Vorſ. Alſo Maler ſind Sie auch noch? Angekl. Ja wohl, dieſes gelungene Bild habe ich in Druck legen laſſen, und eines der Loidl geſchickt. Vorſ. Na, und der Loidl hat dieſe Viſion ſammt dem Bilde natürlich über alle Maſſen gefallen. Angekl. : Natürlich, es mußte ihr ja gefallen. Sie ging dann gleich auf meinen Antrag, den Orden zu gründen, ein, hat mir Geld geſchenkt und die Zukunft, ſie wird lehren, daß ſie überzeugt ſein wird, daß ich das Geld nicht für meine Perſon, ſondern für jene heiligen Zwecke verwende, die das Reich Vorſ. : Machen Sie uns keine ſolchen Sachen vor, uns kriegen Sie für Ihren Orden doch nicht. (Heiterkeit.) Was iſt’s denn mit der Hob - ler? Angekl. : O, das iſt ein großartiges Weib! Vorſ. : Seit wann beſchäftigen Sie ſich mit der Ordens - gründung? Angekl. : Seit meinem 24. Jahre. Die Hauptſache des Ordens iſt Buße und Gebet ... Vorſ. : Und Geld. Es wäre überhaupt beſſer geweſen, Sie wären ein ehrlicher Schuſter geblieben, als ſich von Frauenzimmern aushalten zu laſſen, denn das paßt für einen Ordensgründer nicht. Angekl. : Ich that Alles, was ich thun mußte. Vorſ. : Wer hat Ihnen denn die Macht verliehen, den Ordensſchleier zu vergeben? Angekl. : Gott! Die Schweſtern trugen Ordenskleidern, da die weltlichen das fromme Gemüth nur zerſtreuen. Vorſ. : Sie lebten zu Dritt in Stangenberg; die dortige fromme Bevölkerung jedoch nahm an dieſem Scandal Aergerniß und Sie mußten fort. Angekl. : Da war nur der Cooperator ſchuld, der gegen mich von der Kanzel predigte. Vorſ. : Das war höchſt nothwendig. Darauf wird die Verhandlung bis morgen Früh 9 Uhr unterbrochen.

Gemeindezeitung.

Die elektriſchen Bahnen in Wien.

Die Wiener Tramway-Geſellſchaft hat die zur Umwandlung auf elektriſchen Betrieb conceſſionirte Transverſalſtrecke nöthigen Maſchinen und Materialien bereits ausge - ſchrieben. Ein Paſſus der Ausſchreibung, der theoretiſch den inländiſchen Erzeugniſſen den Vorzug einräumt, muthet uns ſympathiſch an. Nur möchten wir rechtzeitig daran erinnern: daß Ungarn trotz gemein - ſamen Zollgebietes unſere Reichshälfte bekanntermaßen als Ausland zu behandeln pflegt. Reciprocität der Handlungsweiſe ſcheint ſpeciell in vorliegendem Falle am Platze. Man wiſſe und merke, gerade vor dem ab - zuſchließenden Ausgleiche, daß wir auch hinüberzu - ſchießen wiſſen. Es iſt uns bekannt, daß ſich, ganz im Stillen, beſcheiden und indirect, wie es ſich für ein Mädchen aus der Fremde ziemt, eine Peſter Fabrik um die zu vergebenden Arbeiten bewirbt. An kräftiger Unterſtützung fehlt es nicht. Da iſt eine mit dieſem Fabriksunternehmen eng liirte ungariſche Bank, deren in Wien domicilirende Mama, ein ſoge - nanntes leitendes Inſtitut fördernd im Hintergrunde ſteht.

Man kann ja Opfer bringen, was möglicher Weiſe ſpäter an den übernommenen Arbeiten verloren wird, hat man, dank der froheren Anregung ſchon vielfach als wohl informirt an der inſcenirten Actienhauſſe ver - dient. Von Bankesgnaden hat jene geſchäftlich rührige und ſtrebſame Peſter-Fabrik nominell deren cis - leithaniſche Filiale eine große elektriſche Anlage in Böhmen übernommen, und deren Ausführung iſt gänz - lich mißglückt. Ein ebenſo eclatantes techniſches Fiasco hat dieſes Haus mit für Bulgarien übernommenen Arbeiten hinter ſich. Es wird lange dauern, bevor dieſes für unſern Export ſo aufnahmsfähige Land wieder Vertrauen zu öſterreichiſchen Firmen dieſer Branche faßt. Nun, im Süden iſt man ausgeſperrt, was ſchadet es Cisleithanien iſt offen. Caveant consules, Hungaria ante portas.

Die Gemeinderathswahlen werden nicht verſchoben.

Heute Nachmittags fand eine Sitzung des Bezirksausſchuſſes Wieden unter dem Vorſitze des Be - zirksvorſtehers Baier ſtatt, in der ein auf die zu - künftigen Gemeinderathswahlen bezughabendes Schrift - ſtück des Bezirkshauptmannes Friebeis zur Ver - leſung gelangte und aus dem hervorgeht, daß die Ausſchreibung der Gemeinderathswahl für die aller - nächſte Zeit zu erwarten iſt. Der Bezirkshauptmann erſucht nämlich die Bezirksvertretung, ſchleunigſt die Zuſammenſtellung der Wahlcommiſſionen, ſowie die Nominirung der Vertrauensmänner vorzunehmen. Der Bezirksausſchuß kam dieſem Verlangen ſofort nach und conſtituirte die Wahlcommiſſionen. Nach dieſem, auch an die übrigen Bezirksvertretungen gerichteten Circulare des Chefs der Communalverwaltung iſt die Wahlaus - ſchreibung ohne Zweifel bereits für den kommenden Monat zu gewärtigen.

Vereinsnachrichten.

§ Der katholiſche Lehrer-Bund für Oeſter - reich

veranſtaltet am 30. d. im Saale des Reiterbundes 3. Bez., Beatrixgaſſe, den erſten ſeiner diesjährigen Vor - tragsabende, bei welcher Dialectdichtungen des Dialect - forſchers Dr. Matoſch vorgetragen werden. Beginn ½8 Uhr. Eintritt frei.

§ Oeſterreichiſcher Völker-Verein.

Die Kreuzer der Maſſen ſind das unbeachtete offen zu Tage liegende Geld menſchlicher Theilnahme und könnten durch ein Syſtem, wie jenes, durch Wohlthätigkeits - Poſtkarten leicht behoben und ſo die Thränen vieler Unglück - licher getrocknet werden. Oeſterreich hat 28.000 Ortſchaften und wenn in jedem Orte im Durchſchnitte nur zehn Kreuzer durch den Pfarrer, oder wen immer über Zeitungs-Aufrufe geſammelt werden, ſo laufen 2800 Gulden binnen einem oder zwei Tagen ein, die als erſte raſche Hilfe den Nothſtändlern gewiß willkommen ſein könnten. In dem Proſpecte dieſes Vereines ſind auch Getreideſammlungen in den Ortſchaften in praktiſcher Art angedeutet und bliebe dieſes bei einem Inſaſſen aufbewahrt, um bei Bedarf an die Nothſtätten verſendet zu werden. Zahlreiche Stadt - und Landgemeinden haben in öffentlichen Sitzungen ſich amtlich für die Gründung des öſter - reichiſchen Völker-Vereines erklärt, und dem eben im Entſtehen begriffenen Gründungs-Comite ſind bereits zwei Mitglieder des Herrenhauſes und vier Reichsrathsabgeordnete beigetreten.

§ Der Brigittenauer Humanitätsverein hielt am 24. d. ſeine neunte Jahres-Generalverſammlung ab. Ob - mann-Stellvertreter Herr Georg Hütter hielt einen Rück - blick auf das abgelaufene Vereinsjahr. Dem Rechenſchafts - bericht des Caſſiers Herrn Franz Michtner wurde das Abſolutorium ertheilt. Hierauf erfolgten die Ergänzungs - wahlen in den Ausſchuß. Zum Obmann wurde der Lehrer Otto Rippl und zum Obmann-Stellvertreter der Milch - meier Carl Lang, zu Schriftführern Carl Hladik und Franz Schrom, zu Ausſchüſſen Otto Poppek und Robert Behnert gewählt.

§ Katholiſcher Schulverein.

Die Pfarrgruppe St. Andreas zu Hütteldorf veranſtaltet 9. Februar um 5 Uhr Nachmittags im ſtädtiſchen Caſino zu Baum - garten (13. Bez., Linzerſtraße 297, Reſtaurateur Georg Raſchenberger ihre Jahresverſammlung, die einen beſonders feſtlichen Charakter tragen wird. Spenden für den Glücks - hafen nimmt entgegen der Obmann-Stellvertreter der Pfarr - gruppe Hochw. Rudolf Graf Mels-Colloredo, Wien, XIII / 5, Hütteldorf (Pfarrhof).

§ Die St. Severinus-Vereins-Abtheilung Wäh - ring hält Sonntag, 2. Februar, 4 Uhr Nachmittags, im Turnſaale des katholiſchen Lehrerſeminars, 18. Bez,, Semper - ſtraße Nr. 45, eine Plenarverſammlung ab, bei welcher der Miſſionsprieſter Joſef Berghold und Profeſſor Franz Müllner ſprechen werden.

Ballnachrichten.

§ Die Studentenverbindung Tirolia veran - ſtaltete 29. d., 8 Uhr, Abends ihren Stiftungscommers im im Hotel Goldner Stern , 6. Bez., Mariahilferſtraße Nr. 99.

§ Das Kränzchen des Penſions-Vereines Exiſtenz findet Dienſtag, den 28. d., in den Sälen zum grünen Thor , Wien, 8. Bez., Lerchenfelderſtraße 14, ſtatt. Das Reinerträgniß wird dem Witwen - und Waiſen - fonde des unter dem Protectorate des Fürſt-Crzbiſchofs Dr. Anton Joſef Gruſcha ſtehenden Vereines katholiſcher Meſſner, Kirchendiener und Pfarrkanzliſten zugewendet. Herren erſcheinen ſchwarz. Anfang 8 Uhr. Eintrittskarten bei allen Vereinsmitgliedern, ſowie im Vereinslocale, Wien, 1. Bez., Freiung 6. Früher gelöſte à 50 kr., an der Caſſa à 80 kr.

Tagesbericht.

* Vom Hofe.

Beim Erzherzog Rainer und der Erzherzogin Marie fand Sonntag Abends um 6 Uhr ein Familien-Diner ſtatt. An demſelben nahmen theil: Se. Majeſtät der Kaiſer, die hier weilenden Mitglieder des kaiſerlichen Hauſes, ſhwie Prinz Alfons und Prinzeſſin Louiſe von Baiern.

* Vergiftung durch Leuchtgas.

Der Fragner Joſef Rabbauer, ſeine Gattin Thereſe und ihre Kinder Maria 17 Jahre alt, Franz 10 Jahre alt und Karoline 6 Jahre alt, ſowie die dort wohnhafte 37 jährige Karoline Rath erwachten geſtern Früh in der Wohnung, Joſef - ſtadt Laudongaſſe Nr. 44 unter Vergiftungserſcheinungen in dem neben dem Gaſſenladen befindlichen Wohnzimmer. Der herbeigerufene Polizeibezirksarzt Dr. Munk b[r]achte alle 6 Perſonen außer Gefahr. Ein auf der Straße neben dem Hauſe liegendes Gasrohr dürfte ſchadhaft geworden ſein, ſo daß Gas durch das Mauerwerk in das Zimmer ſtrömte. Die Familie athmete das Gas ein und erkrankte an Leuchtgasvergiftung.

* Selbſtmord.

Die 33 jährige Magazinsarbeitersgattin Maria Stuffler, Floridsdorf wohnhaft, trank geſtern Abends eine Phosphorlöſung und erlitt ſchwere innere Ver - letzungen. Maria Stuffler, die ſchon vor 2 Jahren einen Selbſtmordverſuch durch Sprung in die Donau unternahm jedoch gerettet wurde, hat die That diesmal wegen häuslicher Zerwürfniſſe begangen.

Drechslermeiſter-Verſammlung.

Dienſtag den 28. Jänner 1896, um halb 7 Uhr Abends findet in K. Ober - mayer’s Gaſthausſaal, 6. Bez., Stumpergaſſe 19 eine Drechslermeiſter-Verſammlung ſtatt, behufs Beſprechung über die bevorſtehenden Wahlen in die Genoſſenſchaftsvertretung. Tagesordnung: 1. Bericht über die ſtattgehabten Gruppen - Verſammlungen. 2. Wahl von 12 Herren, welche die Can - didaten zur Genoſſenſchafts-Wahl zu nominiren und die Wahl zu leiten haben. 3. Beſprechung über gewerbliche An - gelegenheiten und Annahme einer Reſolution gegen die Ein - beziehung der Kleingewerbetreibenden in die Unfallverſicherung. 4. Entgegennahme von Wünſchen und Beſchwerden von den Delegirten aus dem Stande der Gehilfen. 5. Anträge und Interpellationen.

527 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896

* Vom Hofe.

Erzherzog Ludwig Victor be - ſuchte heute Nachmittags um halb 3 Uhr die Aquarell - Ausſtellung im Künſtlerhauſe.

* Spende.

Der Kaiſer hat der Rettungsgeſellſchaft aus Anlaß der Rettungsarbeiten beim Brunneneinſturze in Döbling 1000 fl. zugewendet.

* Hofdiner.

Heute um 6 Uhr Abends fand aus Anlaß des Geburtstages des deutſchen Kaiſers und Königs von Preußen im Marmorſaale der Hofburg eine Allerh. Tafel ſtatt. Während des Diners brachte Se. Majeſtät einen Toaſt auf das Wohl des Kaiſer Wilhelm aus.

* Der Geburtstag des deutſchen Kaiſers.

Aus Anlaß des Geburtstages des deutſchen Kaiſers fand heute Nachmittags um 1 Uhr bei dem deutſchen Botſchafter Grafen zu Eulenburg und ein Dejeuneur dinatoire ſtatt.

* Streik.

In der Eiſengießerei von Leopold Quittner im neunten Bezirke ſind heute ſämmtliche dort beſchäftigte Arbeiter 280 an der Zahl in Aus - ſtand getreten. Die Urſache des Ausſtandes ſind Chika - nen des Werkleiters und ſanitätswidrige Einrichtungen in der Fabrik.

* Chriſtliche Wählerverſammlung im Lanner - Saale.

Der geſtrige Abend vereinigte die chriſtlichen Wähler des III. Wahlkörpers des 1. Bezirkes im Lanner - ſaale zu einer äußerſt zahlreichen Verſammlung. Als Dr. Lueger und Prinz Alois Liechtenſtein er - ſchienen, wurden ſie mit nicht endenwollenden ſtürmiſchen Hochrufen empfangen. Comitemitglied Belohlawek eröffnete die Verſammlung und ertheilte Dr. Lueger das Wort. Mit gewohnter Meiſterſchaft und Geiſt legte der Redner die jetzige politiſche Lage in Wien dar; er ſchloß mit den Worten: wir Antiliberalen ſind fertig, unſere Bataillone kampfbereit, auf zum Kampfe und zum Sieg. Nach ihm ergriff ſtatt des verhinderten Reichs - raths-Abgeordneten Dr. Pattai Prinz Liechten - ſtein das Wort. Er ſprach über die großen Aufgaben des Reichsrathes, Ausgleich, Gewerbe - und Wahlreform, um mit den Worten zu enden: Laſſen wir den Liberalen den Tanz, bald kommt der Aſchermittwoch und wir werden ſie faſten lernen. Den Rednern wurde für ihre mit ſtürmiſchen Beifall aufgenommenen Reden der Dank votirt. Als Dritter ſprach Dr. Porzer, deſſen Mittheilung, daß Dr. v. Friebeis die Abhaltung der Verſammung in der Volkshalle des Rathhauſes nicht geſtattete, einen Sturm der Entrüſtung hervorrief. Nachdem der Vorſitzende noch aufmerkſam machte, daß liberale Agenten von Wähler zu Wähler ſchleichen, um ſie für die Judenliberalen zu kapern, ſchloß er um ¾10 Uhr die Verſammlung.

* Miſſion.

Vom 19. bis 26. Jänner wurde in der Pfarrkirche zu Hörnesdorf (Bez. Miſtelbach) eine Volksmiſſion durch die Redemptoriſtenpatres aus Eggenburg: Rector Wieſer, Reiner und Polepil mit ſehr ſchönem Erfolge abgehalten. Beſonders anerkennenswerth iſt es, daß der Ziegeleibeſitzer Martin Weingaßner in Frättingsdorf ſeinen Arbeitern frei gab, damit ſie die Gnadenzeit der Miſſion benützen konnten, was ſie auch thaten. Es empfingen über tauſend Perſonen die heiligen Sacramente. Beſonders feierlich geſtaltete ſich die Schluß - feierlichkeiten am 26. Nachm. mit der Kreuzweihe. Nach dem Te Deum dankte Ortspfarrer Johann Nep. Kopſch den PP. Miſſionären für ihre aufopfernde Mühe.

* Im Traucrgemach des Prieſters.

Am 25. d. verſchied der hochw. Prieſter der Congregation der Miſſion Franz Xav. Nowak im Miſſionshauſe Währing, Vincenz - gaſſe Nr. 3 im Alter von 27 Jahren an einer Gehirnhaut - entzündung. Unter außergewöhnlicher Betheiligung fand heute Früh das Leichenbegängniß des Verſtorbenen ſtatt. Nach der Einſegnung ſetzte ſich der Zug, an welchem ſich circa tauſend Perſonen betheiligten, nach dem Gerſthofer Friedhofe in Bewegung, woſelbſt die Leiche zur Ruhe ge - bettet wurde.

* Socialiſten in Ungarn.

Die Budapeſter Poſt - Oberdirection hat gegen die im Unter-Beamtenperſonal be - merkbar gewordene ſocialiſtiſche Bewegung Maß - regeln ergriffen. Welcher Art aber dieſe Maßregeln ſind, wird nicht gemeldet. Wahrſcheinlich echte liberale , den freiheitlichen Tendenzen der ungariſchen Machthaber ent - ſprechend.

* Brand,

Die Papierfabrik von Raimund Kubek in Bubentſch iſt heute Nachts ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer verbreitete ſich ſo ſchnell, daß die Arbeiter, die in voller Arbeit waren, nur mit genauer Noth das Leben retten konnten. Alle Maſchinenbeſtandtheile und Vorräthe ſowie der größte Theil des Gebäudes ſind ein - geäſchert.

* Eine Reform des kirchlichen Documents.

Die Firma Freitag und Berndt in Wien VII / 1. hat neuartige Tauf -, Trauungs - und Todtenſcheine angefertigt bei denen eine Fälſchung derartiger Documente ausgeſchloſſen iſt. Dieſe neue Ausgabe iſt aus ſtarkem kräftigen Papier und mit bunten Unterdruck verſehen, ſo daß auch das Ausſehen eines ſolchen Documentes ein bedeutend hüb - ſcheres wird. Die Originale lagen der Biſchofsconferenz vor und fanden allſeitigen Beifall.

Telegramme.

Die Verſtaatlichung der Schulen.

Gegenüber den in jüngſter Zeit gegen die Regierung erhobenen Anſchuldigungen, daß dieſe Verſtaaatlichung des geſammten Schul - weſens und die Säculariſation der Kirchengüter anſtrebe meldet das ungariſche Telegraphen-Correſpondenz-Bureau, daß dieſe Anſchul - digungen nichts als böswillige Erfindun - gen ſind; übrigens verweiſt es auf eine officielle jüngſt vom Cultusminiſter Wlaſſic abgegebene Er - klärung folgenden Juhaltes: Ich erkläre, daß die Be - hauptung, als würden wir für die ausſchließliche Ver - ſtaatlichung, ja für die Säculariſation Stellung nehmen, Ich habe öfters im eigenen wie im Namen der Regie - rung erklärt, daß dieſe Regierung weder für die exclu - ſive Verſtaatlichung noch noch für Säculariſation Stellung nehmen könne und auch niemals Stellung nimmt. In dieſer Beziehung iſt alſo kein Grund zur Unruhe vorhanden. (Siehe Politiſche Rundſchau, Ungarn.

Die Landtage.

Dr. Schleſinger theilte der Adreßcommiſſion mit, daß die Deutſchen darauf ver - zichten, in das Subcomité der Adreßcommiſſion Mitglieder zu entſenden, weil ſie, nachdem ſie an den merito - riſchen Berathungen in der Adreßcommiſſion nicht theilnehmen, ſich auch an den Berathungen des Subcomités nicht bethei - ligen werden.

Sitzung des Landtages. (Schluß.) Nach Erledigung der Tagesordnung, welche zumeiſt wirth - ſchaftlichen Angelegenheiten gewidmet war, wird die Sitzung geſchloſſen. Die Adreßcommiſſion hielt eine kurze Sitzung ab, in welcher die Mittheilung entgegen ge - nommen uwrde, daß von deutſcher Seite keine Betheiligung ſtattfände. Hierauf wurde das Sub - comité gewählt: Herold, Kramar, Glakovsky, Prinz Ferdinand Lobkowitz, Prazak und Dr. Prinz Friedrich Schwarzenberg.

Der Statthalter bringt eine Vorlage betreffend die Erhaltung der Murregulirungsbauten ein. Nach Erledigung kleinerer Angelegenheiten wurde der Sonderausſchuß zur Vorberathung des Antrages betreffend die Ausgleichs verhandlungen mit Ungarn ge - wählt. Nächſte Sitzung Sonntag. (?)

Fürſtbiſchof Dr. Kahn begründet ausführlich ſeinen behufs Hebung des Bauernſtandes eingebrachten Antrag auf Erlaſſung eines Geſetzes, mit welchem die beſtehenden bäuerlichen Beſitzungen in beſtimmte Claſſen von Ganz -, Halb - und Viertel-Huben eingetheilt und Veräußerungen derſelben mehrfachen Beſchränkungen unterworfen werden ſollen, wobei der Landesausſchuß mit Hilfe der Landes-Hypothekbank durch Gewährung von langfriſtigen Darlehen und durch eventuelle zeitweilige Erwerbung ſolcher Realitäten mitzu - wirken hätte. Nach längerer Debatte wurde der Antrag einem zu wählenden Agrarausſchuſſe zugewieſen. Für die zu erbauende Gurkthal-Localbahn wurde ſeitens des Landes der Betrag von 100.000 fl. zur Uebernahme von Stammactien bewilligt und bezüglich der Localbahn Kühnsdorf-Eiſenkappel der Landesausſchuß mit weiteren Erhebungen und Verhandlungen betraut.

Deutſcher Reichstag.

Im Reichstage wurde heute ein Antrag des Abg. Paaſche eingebracht, wonach den In - habern von Mühlen oder Mälzereien, für die Ausfuhr ihrer Fabrikate, ſowie den Inhabern von Preßhefefabriken für die Ausfuhr der Preßhefe eine Erleichterung dahin zu gewähren ſei, daß der Eingangszoll bei Ausfuhr einer ent - ſprechenden Menge verwendeten Getreides, einſchließlich Mais nachgelaſſen wird. Das zur Mühle, Mälzerei oder Preß - hefefabrik zollamtlich abgefertigte ausländiſche und ſonſtige Getreide darf in unverarbeitetem Zuſtande nur mit Genehmi - gung der Steuerbehörde veräußert werden.

Geburtsfeſt des deutſchen Kaiſers.

Einer der erſten Glück - wünſche welche dem deutſchen Kaiſer heute früh zugiengen, war derjenige des Fürſten Bismarck. Dem Reichskanzler Fürſten Hohenlohe verlieh der Kaiſer das Großcomthurkreuz des Hausordens von Hohenzollern, dem Profeſſor Behring den Kronen - orden zweiter Claſſe und den Botſchafter Grafen Eulenburg in Wien das Comthurkreuz und Stern des Hausordens von Hohenzollern, dem Miniſter Freiherrn v. Hammerſtein den Rothen Adler - orden und dem Miniſter Von der Recke den Stern zum Rothen Adlerorden. Heute früh fand Tag - reveille der Garniſon ſtatt. Vormittags wurde Gratulationscour im Weißen Saale des Schloßes ab - gehalten; Nachmittags findet ein Familiendiner ſtatt.

Franzöſiſche Kammer.

Hubbard interpellirt wegen der Flucht Vitrac des Roziers, der in der Ver - öffentlichung der Liſte der 104 durch die France compromittirt erſcheint. Mirman ſagt, um das Parlament herum herrſche eine Verdachts - Atmoſphäre, weil man Gemeinſchaften mit gewiſſen Journaliſten und anderen Individuen eingehe. Redner nennt verſchiedene Namen und wird zur Ordnung gerufen. Der Miniſterpräſident erklärt, daß über Vitrac des Roziers nicht die Präventivhaft verhängt werden konnte, weil es ſich um eine einfache Verleumdungs-Angelegenheit handelte. Der Miniſter - präſident verſichert ſchließlich, daß er keine Zeitung ſub - ventionirt.

Miniſterkriſe in Rumänien.

In der Kammer verlas Miniſterpräſident Sturdza ein königliches Decret, durch welches die Demiſſion des Miniſters des Innern, Fleva, angenommen und der Miniſterprä - ſident interimiſtiſch mit der Führung dieſes Miniſteriums betraut wird. In politiſchen Kreiſen wird durch die Demiſſion des Miniſters Fleva die endgiltige Homogenität der gegenwärtigen Regierung als hergeſtellt betrachtet, indem die übrigen Miniſter ſich immer ſowohl unter einander als auch mit dem Miniſterpräſidenten in Uebereinſtimmung befanden.

Der Glaubenswechſel des Prinzen Boris.

Es beſtätigt ſich, daß Miniſter - präſident Stoilow Freitag Abends im Club der Nationalpartei erklärt habe, er könne verſichern, daß die Ceremonie des Uebertrittes des Prinzen Boris zum orthodoxen Glauben ſicher noch im Laufe dieſer Sobranje-Seſſion, welche mit 30. Jänner a. St. zu Ende geht, ſtattfinden werde. Der Miniſterpräſident richtete an die Präfecten ein Rundſchreiben, in welchem er denſelben mit - theilt, daß demnächſt die Ceremonie des Uebertrittes des Prinzen Boris ſtattfinden werde und daß ſie hievon die Bevölkerung in Kenntniß ſetzen ſollen, damit ſich dieſelbe zur eventuellen Theilnahme an der Ceremonie bereit halte. In den Kreiſen der Sobranje-Majorität wird die of - ficielle Theilnahme Rußlands an derCeremonie für ſicher gehalten. Der bulgariſche Exarch Joſef, der auf der Reiſe hieher begriffen iſt, iſt in Adrianopel eingetroffen, wo er mit großen Ehren empfangen wurde.

Prinz Ferdinand von Coburg iſt heute hier eingtroffen und im Hotel de Londres abgeſtiegen. Wie man verſichert wird Prinz Ferdinand heute Abends im Vaticanempfan - gen werden.

Madagascar.

In der hieſigen Preſſe ver - breitete Meldungen aus Madagascar vom 23. d. M., berichten von einem Aufſtand der Eingebornen gegen die Howas im Diſtricte Vatomandey. Ein norwegiſcher Händler namens Engle und mehrere Howas - officiere waren getödet worden. Der Aufſtand gewinne täglich an Ausdehnung.

Italien in Afrika.

Die Agenzia Stefanie meldet aus Adahagamus: Ueber den Marſch der Colonne Galliano’s ſind widerſprechende Gerüchte im Umlaufe. Einige Kundſchafter berichten, daß die Ascaris ſeines Vataillons entwaffnet worden ſeien, andere ver - ſichern, ſie bewaffnet geſehen und kein Anzeichen von einem Conflicte bemerkt zu haben. Bis jetzt iſt Oberſt - lieutenant Galliano hier noch nicht eingetroffen, und auch der Bote, welchen General Baratieri an Ras Makonnen abgeſandt hatte, nicht zurückgekehrt.

Der Aufſtand auf Cuba.

Nach einer Meldung des interi - miſtiſchen Gouverneurs von Cuba wird die Verfol - gung des Feindes eifrig fortgeſetzt und haben mehrere für die ſpaniſchen Truppen günſtige Gefechte mit den Inſurgenten ſtattgefunden. Oberſt Galvis hat die unter Gomez ſtehenden feindlichen Streitkräfte geſchlagen. Nach der Ausſage von Gefangenen wäre Gomez ver - wundet und hätte ſich derſelbe mit 20 Mann von ſeiner Bande getrennt. Der Inſurgentenführer Miranda erlitt in der Provinz Matanzas gleichfalls eine Niederlage

Grubenkataſtrophe.

Einer Depeſche aus Cardiff zu Folge wurden in einer Kohlengrube bei Tylorstown in Folge einer Exploſion 80 Bergarbeiter verſchüttet. Die Zahl der Umgekom - menen iſt unbekannt.

Graf Badeni und Dr. von Bilinski ſind heute Nachmittags hier eingetroffen. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich alle Nota - bilitäten des Landes und der Stadt Lemberg ein - gefunden.

Heute erſchien ein Erlaß des Kaiſers, mit welchem bekanntgegeben wird, die daß zur Preisaufgabe-Ergänzung der tanzenden Maenade geſandten Arbeiten bei aller Anerkennung der Vorzüge einiger Arbeiten nicht entſprechen, weßhalb der Preis von 2000 Mark nicht verliehen werden konnte. Der Kaiſer beſtimmt für den nächſten Wettbewerb dieſelbe Aufgabe und erhöht den Preis auf 3000 Mark.

Der amerikaniſche Botſchafter Runyon iſt heute Nachts an Herzſchlag geſtorben.

Die Nordd. Allg. Ztg. erklärt die Nachricht, daß ſich demnächſt zwei deutſche Kriegs - ſchiffe zur Betreibung der Zahlung der deutſchen Eiſenbahnforderung nach Puerto Cabello begeben und dort eventuell Marine-Soldaten gelandet werden ſollen, als falſch. Richtig iſt, daß die deutſche Regierung durch eine Note bei der venezuelaniſchen Regierung auf die Zahlung der fälligen Garantieſumme zurück - gekommen iſt.

Wie die Blätter melden, ſei der Chefredacteur des in Budapeſt erſcheinenden Olvaſt , F. Szeles, welcher nach London geflüchtet, jedoch unter der Zuſicherung, daß er nicht werde beläſtigt werden, nach Frankreich wieder zurückgekehrt war, im Laufe der letzten Woche in St. Julien (Departement Haute-Savoie) ver - haftet worden, wo er in Gewahrſam gehalten werde. Die Pariſer Freunde Szeles bemühen ſich, ſeine Freilaſſung zu erwirken.

Der Miniſterrath wird ſich mit der Einführung einer Einfuhrſteuer auf Cuba beſchäftigen. Einige Miniſter wünſchen, daß die Steuer ſich ſowohl auf ausländiſche als auf nationale Pro - ducte erſtrecken ſolle. Depeſchen aus Cuba beſagen, Maximo Gomez, welcher an einer alten Wunde leide, werde von Unruhe geplagt. Eine von Lacret befehligte Inſurgentenbande wurde, als ſie verſuchte, in die Provinz Matanzas einzudringen, zurückge - ſchlagen.

Bautenminiſter Radoſavl - jevic hat eine Vorlage betreffend die Erbauung einer Eiſenbahn durch das Timok-Thal von Negotin nach Niſch ausgearbeitet.

Literatur.

Katholiſcher Schulfreund nennt ſich eine neue katholiſche, pädagogiſche Monatsſchrift, deren erſtes Heft ſoeben erſchienen iſt. Als Beilage enthält ſie Der katho - liſche Jüngling nach dem Vorbilde des heiligen Aloiſius von Gonzaga , ein der Belehrung und Unterhaltung der katholiſchen männlichen Jugend gewidmetes Blatt. Den reichen Inhalt zeigen: 1. Im Katholiſchen Schulfreund : Was wollen wir? Gruß im Herrn. Der ſelige Joh. Bapt. de la Salle als Pädagog. Kurze Erwägungen vom ſeligen de la Salle. Neu - jahr 1896. Das Prager Jeſuskind. Eine Eiſenbahn - geſchichte. Die Anſtalten der Schulbrüder in Oeſterreich - Ungarn. Erſtes Marienheim bei Wien. Goldene Sprüche. Vereins-Angelegenheiten u. ſ. w. 2. In Der katholiſche Jüngling : Leitſtern der Jugend. St. Aloiſius. Miramar. Der Libanon, hiſtoriſcher Roman. Die heiligen Drei Könige. Aus dem Leben der Krokodile. Denkſprüche. Vereinschronik Zeitvertreib und Scherz. Dazu vier ſchöne Bilder: Das6Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27Prager Jeſuskind, Marienheim, Miramar, die heiligen drei Könige. Der Preis dieſer neuen Monatsſchrift iſt ein außergewöhnlich billiger, er beträgt für das ganze Jahr nur fl. 1.20 = Mk. 2.40 = Frcs. 3.40, einſchließlich Poſtzuſendung. Beſtellungen ſind zu richten an die Vereins - kanzlei in Strebersdorf bei Wien, oder an die nächſte[Bu]ch - handlung. Der Reinertrag des Blattes, zu dem be - deutende Schriftſteller Oeſterreichs die Aufſätze liefern, dient zur Erhaltung des Marienheim, weshalb wir der Bezug dieſes Blattes unſeren Leſern um ſo dringender empfehlen.

Zur Beachtung.

Wir machen unſere P. T. Abonnenten, welche mit der Einzahlung des Abonnementsbetrages für den Monat Feber 1896 noch im Rückſtande ſind, aufmerkſam, daß wir mit 6. Feber die Zuſendung des Blattes einzuſtellen bemüßigt wären. Wir erſuchen daher um ehebaldigſte Einzahlung des Abonnementsbetrages, damit in der Zuſtellung des Blattes keine Unterbrechung eintritt.

Wir erſuchen unſere geehrten p. t. Abnehmer, gütigſt zum Monatswechſel das Abonnement bald - möglichſt erneuern zu wollen, damit in der Zu - ſendung keine Unterbrechung eintritt.

Gleichzeitig bitten wir jene Abonnenten, welche das Abonnement angemeldet haben und daraufhin das Blatt bereits zugeſandt erhielten, gütigſt die Begleichung des Betrages erfolgen zu laſſen.

Volkswirthſchaftlicher Theil.

Abänderung der Prüfungsvorſchriften im Dienſte der k. k. Oeſterreichiſchen Staatsbahnen.

Auf Grund der Erfahrungen, welche rückſichtlich der beſtehenden Dienſtordnung gewonnen wurden und infolge der Einbeziehung gewiſſer Arbeiterkategorien in das ſtatusmäßig eingereihte Perſonal ſind folgende Ab - änderungen der Dienſtordnung vom k. k. Handelsmini - ſterium genehmigt wurden, welche für Bewerber um Poſten bei den k. k. Staatsbahnen vielfach eine Erleichterung bedeuten: a) die Aufnahmsprü - fung für Bewerber um Beamtenpoſten im mittleren Eiſenbahn-Betriebs - und Verwaltungsdienſte entfält in Hinkunft. b) Die Ausbildungsfriſt für ſolche Candidaten wird entſprechend erweitert und der Prü - fungsſtoff der fachlichen Beamtenprüfungen, insbeſondere bei der bautechniſchen und commerciellen Fachprüfung wird weſentlich vereinfacht; endlich werden die Prü - fungstermine derart verlegt, daß die abgelegte Prüfung beim nächſten Avancementstermine berückſichtigt werden kann. c) Im niederen Staats-Eiſenbahn - dienſte wird nur mehr von Bewerbern um ſolche Unter - beamtenspoſten, welche erſte Anſtellungen bilden, der Nachweis der an einer Bürger -, Gewerbe oder Unterrealſchule, beziehungsweiſe an einer ähnlichen militäriſchen Anſtalt erworbenen Schulbildung gefordert und entfällt auch dieſer Nachweis bei ſolchen Be - werbern, welche im k. u. k. Heer oder der k. u. k. Kriegsmarine als Feldwebel oder Zugsführer beziehung - weiſe einer äquiparierenden Charge gedient haben, d) Die Prüfungen für die niederen Dienſtpoſten haben nicht mehr vor einer Prüfungscommiſſion, ſondern vor einem Prüfungscommiſſär ſtattfinden.

Ein Antrag zur Erhaltung der bäuerlichen Beſitzungen.

Im kärntneriſchen Landtag hat der Fürſtbiſchof Doctor Kahn den Antrag eingebracht, es ſei ein Geſetz auszu - arbeiten, wonach die jetzt beſtehenden bäuerlichen Beſitzungen für alle Zukunft zu erhalten ſind. Der Antrag umfaßt 5 Artikel und ſtellt folgende Grundſätze für das neue Geſetz auf:

Die bäuerlichen Beſitzungen ſind nach Einheiten, als: Viertel -, Halb -, Dreiviertel - und ganze Huben abzuſchätzen und feſtzuſtellen. Im jetzigen Beſitzſtande der Bauern dürfen keine gewaltſamen Veränderungen vorgenommen werden.

Veränderungen aus freien Stücken dürfen nur in fol - genden Fällen künftig ſtattfinden:

1. Verkauf einer Einheit an den Käufer, welcher dieſe Einheit als ſelbſtſtändiger alleiniger Beſitzer bewirthſchaftet; 2. Tauſch von gleichen Einheiten; 3. Trennung und Auf - löſung von Doppelhuben in zwei Huben in zwei Beſitzern und Eigenthümern; 4. Auflöſung einer Hube in zwei Halb - huben; 5. Verkauf von ſolchen Einheiten, wodurch die kaufende Hube zur nächſt höheren Einheit emporwächſt, die verkaufende Hube zur nächſt niederen Einheit herabſinkt; 6. Bei Abrundungen muß die etwa zuwachſende Einheit oder ein Theil derſelben an einem anderen Orte als gleich - werthige Einheit oder gleichwerthiger Theil vom abrundenden Grundſtücke abgetrennt werden.

Werden größere Grundcomplexe aus welchem Grunde immer, jedoch ſtets ohne Zwang frei, namentlich ſolche, welche durch Aufkaufen von bäuerlichen Beſitzungen ange - wachſen ſind, ſo gilt 1. als Regel, daß der urſprüngliche Großgrundbeſitz abgerundet erhalten werde in der Hand eines Beſitzers und Eigenthümers, die übrigen Beſitztheile aber in den obigen Einzelheiten wieder auf ſelbſtändige bäuerliche Beſitzer und Eigenthümer übergehen. 2. Werden aus freien Stücken von den Herrſchaftsinhabern die bäuer -lichen Beſitzungen wieder hergeſtellt, ſo iſt den Beſitz - und Eigenthumswerbern nach folgender Art die nothwendige Hilfe zu gewähren. Der Landesausſchuß iſt nach den im zu ſchaffenden Landesgeſetze niederzulegenden Cautelen zu beauftragen und zu bevollmächtigen, bei den vorausgehenden Umwandlungen im Beſitze und Eigenthum mit Hilfe der Landes-Hypothekenbank 1. kurzfriſtige Darlehen mit Annuitäten zu gewähren, und 2. im Uebergangsſtadium die Realitäten zu erwerben und mit Verpachtungen vorzugehen. Bei dieſen bevorſtehenden Umwandlungen haben als Hilfsorgane dem Landes-Aus - ſchuſſe von Fall zu Fall Commiſſionen zu dienen, beſtehend: aus zwei ſachverſtändigen Bauern, aus je einem Commiſſär des Landes-Ausſchuſſes, aus je einem Commiſſär der k. k. Regierung. F[ür Di]e vorbeſchriebenen Umwandlungen iſt um Steuer-Erlei[ch]terungen anzuſuchen.

Ein Graf als Colporteur.

Mit Bezug auf unſere, unter dieſer Spitzmarke veröffentlichten Artikel, liefen in unſerer Redaction neuerlich eine Anzahl Briefe aus Abonnentenkreiſen eine denen die bekannten Circulare des Grafen Moritz Rummerskirch beigelegt waren. Es erſchien aber in Folge dieſer Artikel auch der Vertreter des Herrn Grafen bei uns und bat um Einſtellung der Angriffe gegen dem, daß ſein Client die Verſendung der Circulare aufgebe und ſich von der Ver - tretung der Firma Max Herzig, deren Ad - miniſtrator er ſei, ſofort zurückziehe. Wir gingen auf dieſe Abmachung vorläufig ein, erhielten aber ſchon nach einigen Tagen neues Material zur Be - urtheilung der Thätigkeit des gräflichen Admini - ſtrators aus Abonnentenkreiſen zugeſendet. Der Herr Adminiſtrator der Firma Max Herzig, der merkwürdiger Weiſe im eigenen Namen Abonnenten fängt, die ſeinem Chef ſonſt unerreichbar wären, verſendete nämlich neuerdings Circulare und Subſcriptionsliſten, diesmal die Goldene Claſſiker - Bibel und eine Weltgeſchichte von Joh. Ev. Weiß unter Einem empfehlend.

Wir machten ſofort den Advocaten des Herrn Grafen Rummerskirch auf dieſe, den Bedingungen der Capitulation nicht entſprechende Handlungsweiſe auf - merkſam. Die Folge dieſes unſeres neuerlichen Eingreifens war, daß der Herr Graf und ſein Anwalt ſich dahin ausſprachen, der Erſtere könne dieſen Erwerb nicht aufgeben, ſei aber bereit, eine Schrift auszuſtellen, in der er erklärt, daß er mit behördlicher Erlaubniß berechtigt iſt, die Central - Buch -, Kunſt - und Muſikalienhandlung Max Herzig beim Vertriebe einer Anzahl namentlich aufgeführter Werke, darunter die Goldene Claſſiker-Bibel und Weiß Weltgeſchichte zu unterſtützen und demzufolge die Verſendung von auf dieſe Werke bezüglichen Circulare vorzunehmen.

Ans dieſer Erklärung des Herrn Grafen geht deutlich heevor, daß ſich, wie viele unſere Loſe richtig vermutheteten, die Firma Max Herzig von Herrn Grafen Rummerskirch durch Ausſendung von auf ſeinen Namen lautenden Circularen unter - ſtützen läßt.

Unſere Leſer werden die Nutzanwendung aus dieſen Fall ſelbſt zu ziehen wiſſen.

Ernteergebniß im Jahre 1895.

Das k. k. Acker - bauminiſterium veröffentlicht eine nach amtlichen Quellen verfaßte Zuſammenſtellung über das Ernteergebniß der wich - tigſten Körnerfrüchte im Jahre 1895 in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Von der geſammten Ackerlandsfläche der diesſeitigen Reichshälfte im Ausmaße von 10,636.872 Hectar entfiel auf den Anbau von Weizen. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais im Jahre 1895 eine Aera von 6,365.131 Hectra, das iſt 60 Perc. Es bezifferten ſich der Ernte-Ertrag an Weizen auf 10,925.586 Metercentner, an Roggen auf 16,459.650 Metercentner, an Gerſte auf 13,291.583 Metercentner, an Hafer auf 18,180.049 Mctr. und an Mais auf 6,596.895 Mctr. Den größten Ernte - Ertrag an dieſen Körnerfrüchten erzielte Galizien, und zwar das Gebiet der Landwirthſchafts-Geſellſchaft in Lemberg mit 2,283.050 Mctr. und das Gebiet der Landwirthſchafts - Geſellſchaft in Krakau mit 1,190.929 Mctr., dann folgen Böhmen mit 2,954.079 Mctr., Mähren mit 1,190.929 Mctr. und Nieder-Oeſterreich mit 1,087.290 Mctr. Die Publication der Ergebniſſe der Geſammternte des Jahres 1895 nach natürlichen Gebieten und für die vier Hauptkörnerfrüchte auch nach Gerichtsbezirken wird nachträglich erſcheinen.

Die Zahl der Concurſe in den Vereinigten Staaten betrug im Jahre 1895 13.013 gegen 12.721 in 1894. Die Activen ſtellten ſich in 1895 auf 98,115.530 Dollars (gegen 79,755.067 Dollars in 1894), die Paſſiven auf 158,842.445 Dollars (gegen 149,595,434). In Kanada iſt die Zahl der Concurſe in 1895 auf 1876 (gegen 1851 in 1894) geſtiegen. Die Activen betrugen 6,054.126 Dollars. (7,800.303), die Paſſiven 15,347.931 Dollars (17,724.633).

Branntwein-Conſum in Rußland.

Soeben ver - öffentlichten ſtatiſtiſchen Daten iſt zu entnehmen, daß der Branntweinconſum in St. Petersburg, beziehungsweiſe im Gouvernement St. Petersburg, in erſchreckendem und ſtetigem Wachsthum begriffen iſt. Es wurden nämlich in dieſem Gouvernemente im Jahre 1893, bei einer Einwohnerzahl von 1,899.600 Perſonen, nicht weniger als 147.000 Hectoliter Branntwein conſumirt, das iſt beinahe doppelt ſo viel als in den fünf Gouvernemente Archangel, Wolozda, Nowgorod, Olonetz und Pskow zuſammen, die 4,482.000 Einwohner zählen. Im St. Petersburger Gouvernement gibt es nicht weniger als 3054 Branntweinſchänken, ſo daß je eine auf 622 Perſonen entfällt.

General-Gütertarif.

Zur Jänner-Ausgabe 1896 des General-Güter-Tarifes der öſterreichiſchen Staatsbahnengelangt mit Giltigkeit vom 1. Februar 1896 der Nachtrag I zur Einführung.

Glaswaarenausfuhr nach der Türkei.

Mit 1. März d. J. wird in der Türkei das metriſche Maß - und Gewichtsſyſtem eingeführt werden; die nöthigen Aufträge ſind ſchon an die Gemeindeämter er - gangen. Die Durchführung dieſer Maßregel wird ver - muthlich größere Neuanſchaffungen von Glaswaaren und Flaſchen, die nach dem metriſchen Syſtem geaicht ſind, mit ſich bringen. Für unſeren Glaswaarenexport dürfte ſich da eine lohnende Abſatzgelegenheit bieten, deren intenſive Be - nützung bei den ſchon gegenwärtig beſtehenden regen Handelsverbindungen kaum erhebliche Schwierigkeiten be - reiten kann.

Einfuhr von ruſſiſchem Papiergeld nach Ruß - land.

Nach einer Mittheilung der ruſſiſchen Poſt-Ver - waltung gelangt ſehr häufig ruſſiſches Papiergeld zur Ein - fuhr nach Rußland, mit welchem dann im Sinne des dortigen Zollgeſetzes verfahren wird. Aus dieſem Anlaſſe wird dem correſpondirenden Publicum wiederholt zur Kenntniß gearacht, daß ruſſiſches Papiergeld, welches in Werth briefen oder Fahrpoſtſtücken nach Rußland zur Verſendung gelangt, einem Einfuhrzoll von 1 Kopeke für je 100 Rubel unterliegt, und daß von dem in gewöhnlichen oder in recom - mandirten Briefen vorgefundenen ruſſiſchen Papiergelde der vierte Theil von der ruſiſchen Zollbehörde confiscirt wird.

Die k. k. Bergwerks-Producten-Verſchleiß - Direction

in Wien, 1. Bez., Herrengaſſe 23, als Central - Verkaufsſtelle für ſämmliche auf den ärariſchen Montan - werken producirte Metalle und Producte gibt bekannt, daß ſie mit dem Berkaufe des auf dieſen Werken producirten Hüttenſilbers, welches bisher ausſchließlich zu Münzzwecken verwendet wurde, in ihren Amtslocalitäten begonnen hat.

Börſe.

Die geſtrige Stimmung der Nachmittagsbörſe blieb weniger feſt. Die Großſpeculanten ſcheinen die oſtentativen Käufe, welche mit vielem Lärm für ſie effectuirt waren dazu ausgenützt zu haben, um hinterm Rücken der Käufer viel, viel größere Verkäufe zu bewirken. Die Judenblätter berichteten geſtern Abends, daß die Hauſſe von geſtern noch lebhaftere Accorde wie in der Vorwoche angeſchlagen hat. Gelogen wie gedruckt. Die Schlußtendenz abwartend.

Amtliche Waarencurſe der Wiener Börſe.

  • Zucker (per 100 Kilo), Rohzucker 88 Grad R., prompt, Frachtbaſis Auſſig 14.72 bis 14.75, ab Olmütz 13.80 bis 13.90, ab Brünn-Wien 14. bis 14.10, pro Februar Frachtbaſis Auſſig 14.72 bis 14.75 ab Olmütz 13.80 bis 13.90, ab Brünn-Wien 14. bis 14.10, ruhig. Raffinade Ia prompt ab Wien 32.50 bis 32.75, IIa prompt ab Wien 32. bis 32.50, feſt; Würfelzucker Ia prompt ab Wien 33.50 bis 33.75, IIa prompt ab Wien 33. bis 33.50, feſt; Melis prompt ab Wien . bis . , feſt; Piles Centrifugal Ia prompt ab Trieſt tranſito 15.50 bis 16. , pro Jänner-März ab Trieſt tranſito 16. bis 16.50. Spiritus (per 10.000 Ltr. (% prompt contingent ab Wien 14.70 bis 14.80, ruhig. Rüböl (per 100 Kilo) prompt ab Wien 27. bis 27.50. ruhig. Leinöl (per 100 Kilo), engliſches prompt ab Wien 32. bis 32.50, ruhig. Oelſaaten (per 100 Kilo), Kohl - reps per Jänner-Feber ab Wien 10.05 bis 10.15, per Auguſt-September ab Wien 11.10 bis 11.20, ruhig. Petroleum (per 100 Kilo), Kaukaſiſches raffinirt ohne Faß prompt ab Trieſt tranſito 5. bis 5.20; Galiziſches ſtand white prompt ab Wien 20. bis 20.25; Galiziſches waſſerhell prompt ab Wien 20.50 bis 20.75; Galiziſches 20arke Gartenberg-Schreier prompt ab Wien 20.25 bis 25.50; Galiziſches Kaiſeröl, Marke Skrzynski prompt ab Wien 21.50 bis 22. ; Marke Wagemann waſſerhell prompt ab Wien 20.75 bis 21. ; Floridsdorfer waſſerhell prompt ab Wien 20.75 bis 21. ; Pardubitzer white roſe prompt ab Wien 20.75 bis 21. ; Oderberger white Star Ia prompt ab Wien 20.75 bis 21. ; Amerikaniſches Fiumaner prompt ab Wien 22.25 bis 22.50; Kaukaſiſches Fiumaner prompt ab Wien 21. bis 21.25; Kaukaſiſches Trieſtiner 3 Kronen prompt ab Wien 21. bis 21.25; Oſtrauer Fackel-Apollo prompt ab Wien 20.75 bis 21. ; Orſovaer Mondmarke prompt ab Wien 20.25 bis 20.50; Salon. Petroleum Mke. Lipinki prompt ab Wien 20.50 bis 20.75; Mke - Fibich-Stawiarski prompt ab Wien 20.50 bis 20.75; ruhig. Fettwaren (per 100 Kilo), Schweinfett, inländiſches incluſive Faß prompt I. Koſten ab Wien 56.50 bis 57. ; Speck, weiß excluſive Packung prompt I. Koſten ab Wien 47.50 bis 48.50; Unſchlitt, Ausſchnitt prompt I. Koſten ab Wien 28.50 bis 29. ; prompt. Colonialwaren: Kaffee per 100 Kilo): Santos ſuperior prompt ab Trieſt 96. bis 98. ; Santos good average prompt ab Trieſt 91. bis 93. ; Santos fair average prompt ab Trieſt 89. bis 91. ; Santos regular prompt ab Trieſt 86. bis 88. ; Santos ordinär prompt ab Trieſt 82. bis 85. ; je nach Sorte: Ceylon highgrown prompt ab Trieſt 140. bis 160; Ceylon lowgrown prompt ab Trieſt 131. bis 138; Ceylon Perl prompt ab Trieſt 146. bis 160. ; je nach Sorte: Portorico prompt ab Trieſt 131. bis 138. Rio lavé prompt ab Trieſt 110. bis 122. ; Java gelb, mittel, prompt ab Trieſt 130. bis 140. ; Menado je nach Sorte; prompt ab Trieſt 160. bis 190. .

Amtliche Curſe der Börſe für landwirthſchaft - liche Producte in Wien.

  • Weizen, per 100 Kilo: Theiß, 78 82 Kilo zu fl. 7.55 bis fl. 7.85; Banater, 77 82 Kilo zu fl. 7.30 bis fl. 7.70; Weißenburger 78 81 Kilo zu fl. 7.45 bis fl. 7.70; Slovakiſcher 77 80 Kilo zu fl. 7.35 bis fl. 7.60; Bacskaer 76 80 Kilo zu fl. 7.35 bis fl. 7.70; Wieſelburger zu 75 78 Kilo zu fl. 7.25 bis fl. 7.45; Süd - bahn, 76 79 Kilo zu fl. 7.35 bis fl. 7.55; Marchfelder, 78 80 Kilo zu fl. 7.35 bis fl. 7.50. Schlußcurſe: Uſance - waare per Frühjahr zu fl. 7.35 bis fl. 7.37, per Mai-Juni fl. . bis fl. . , per Herbſt 1896 fl. 7.48 bis fl. 7.48. Roggen, per 100 Kilo: Slovakiſcher, 72 75 Kilo zu727 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896fl. 6.95 bis fl. 7.10; Peſterboden 72 75 Kilo zu fl. 6.95 bis fl. 7.10; Südbahn, 71 74 Kilozu fl. 6.80 bis fl. 6.95; diverſer ungariſcher, 71 74 Kilo zu fl. 6.80 bis fl. 6.95; öfterreichiſcher, 71 75 Kilo zu fl. 6.85 bis fl. 6.95. Schlußcurſe: Uſancewaare per Frühjahr 1896 zu Gulden 6.74 bis fl. 6.76, per Mai-Juni fl. . bis fl. . , per Herbſt 1896 fl. 6.42 bis fl. 6.44. Gerſte, per 100 Kilogramm: Mähriſche zu fl. 7.10 bis Gulden 8.50; Slovakiſche zu fl. 5.75 bis fl. 8.20; Südbahn zu fl. 5.75 bis fl. 7.75; Nordungariſche zu fl. 5.75 bis fl. 8. ; öſterreichiſche zu fl. 6.40 bis fl. 7.40; Brennergerſte zu fl. 5. bis fl. 5.60; Futtergerſte zu fl. 4.20 bis fl. 4.90. Mais, per 100 Kilo: Ungariſcher, alter zu fl. 5.80 bis fl. 5.90; ungariſcher, neuer, zu fl. 4.55 bis fl. 4.65; Cinquantin, neuer, zu fl. 5.75 bis fl. 6. ; Schlußcurſe: Uſancewaare per Mai-Juni zu fl. 4. 65½ bis fl. 4.67; per Juni-Juli fl. . bis fl. . , per Juli - Auguſt zu fl. 4. 82½ bis fl. 4. 82½. Hafer, per 100 Kilo: Ungariſcher, Mittelqualität zu fl. 6.40 bis fl. 6.50; Prima zu fl. 6.55 bis fl. 6.75; Ausſtich zu fl. 6.80 bis fl. 7. ; Böhmiſcher Mähriſcher ꝛc. zu fl. 6.40 bis fl. 6.60. Schlußcurſe: Uſanceware per Frühjahr zu fl. 6.41 bis fl. 6.41. per Mai-Juni fl. . , per Herbſt fl. . bis fl. . . Reps, per 100 Kilo: Rübſen prompt fl. . bis fl. . , Kohl zu fl. 10.10 bis fl. 10.30. Hopfen, per 50 Kilo: Saazer Stadthopfen zu fl. 80. bis fl. 92. , Bezirkshopfen (hallirt) zu fl. 85. bis fl. 92. ,nicht hallirt fl. 80. bis fl. 85, Kreishopfen (hallirt) zu fl. 78. bis fl. 90. , Kreishopfen (nicht hallirt) fl. 70. bis fl. 80. , Auſchaer Rothhopfen (hallirt) zu fl. 35. bis fl. 60. , Auſchaer Rothhopfen (nicht hallirrt) fl. 35. , bis fl. 55. , Daubaer Grünhopfen zu fl. 25. bis fl. 35. . Südſteiriſcher Frühhopfen zu Gulden . bis fl. . , Südſteiriſcher Späthopfen zu fl. 22. bis fl. 35. ; Nordoſtſteiriſcher Frühhopfen zu fl. . bis fl. . ; Nordoſtſteiriſcher Späthopfen zu fl. . bis fl. . ; Oberöſterreichiſcher (Mühlviertler) zu fl. 20. bis fl. 30. , Anderer Provenienz zu fl. . bis fl. . ; Galiziſcher zu fl. 25. bis fl. 50. . Gries per 100 Kilo: Nr. A fl. 12.80 bis 13.50, Nr. B fl. 12.60 bis fl. 13. , Nr. C fl. 12. bis fl. 12.70. Weizenmehl, per 100 Kilogramm: alte Type: Nr. 0 zu fl. 13. bis fl. 13.40, Nr. 1 zu fl. 12.60 bis fl. 13. , Nr. 2 zu fl. 12.30 bis fl. 12.70, Nr. 3 zu fl. 12. bis fl. 12.40, Nr. 4 zu fl. 11.70 bis fl. 12.10, Nr. 5 zu fl. 11.50 bis fl. 11.90, Nr. 6 zu fl. 10.80 bis fl. 11.20, Nr. 7 zu fl. 10.50 bis fl. 10.90, Nr. 8 zu fl. 10.20 bis fl. 10.60, Nr. zu fl. 9.90 bis fl. 10.30, Nr. zu fl. 8.30 bis fl. 8.70, Nr. 9 zu fl. 6.80 bis fl. 7.20; Weizenmehl, neue Type: Nr. 0 zu fl. 12.60 bis fl. 13. , Nr. 1 zu fl. 12.10 bis fl. 12.50, Nr. 2 zu fl. 11.50 bis fl. 11.90, Nr. 3 zu fl. 10.80 bis fl. 11.20, Nr. 4 zu fl. 10.60 bis fl. 10.90, Nr. 5 zu fl. 10.20 bis fl. 10.60, Nr. 6 zu fl. 9.90 bis fl. 10.30,Nr. 7 zu fl. 8.40 bis fl. 8.70, Nr. 8 zu fl. 6.80 b fl. 7.20. Roggenmehl: Nr. 0 zu fl. 12. bis fl. 12.50, Nr. 1 zu fl. 10.25 bis fl. 10.75 Nr. 3 zu fl. 7.75 bis fl. 8.25. Weizenkleie feine fl. 3.60 bis fl. 3.70, grobe fl. 3.65 bis fl. 3.75. Roggenkleie fl. 4.15 bis fl. 4.25.

Briefkaſten.

A. H. Sie ärgern ſich, daß in der Reichspoſt die Verkündung einer ungariſchen Civilehe ſtand. Der hochw. Herr Pfarrer, welcher uns dieſelbe ſandte, gieng von der Erwägung aus, daß, nachdem die Verkündigung in Oeſterreich erfolgen mußte, dieſelbe, nachdem es ſich um Chriſten handelt, eher in einem katholiſchen Blatte, als in dem ihm von den ungariſchen Behörden vorge - ſchriebenen jüdiſchen Wiener Blatte am Platze ſei. Wir ſind ganz derſelben Meinung, und hoffen, daß auch Ihnen dieſe Aufklärung genügen wird. Anglus. Engliſches Blatt The Tablet beſtellen Sie auf der Poſt. Olmütz. Das iſt ein echtes und rechtes Judenblatt. Warnen Sie davor, wo Sie können. B. N. .... bach. Leider zu con - fiscabel. Wahrheit darf man nicht ſagen, noch weniger ſchreiben. O. Troppau. Die beiden Firmen, die Sie jüngſt in einem conſervativen Blatte fanden, ſind jüdiſch.

Der Schatz des Präſidenten von Paraguay.

(21.) (Nachdruck nicht geſtattet.)

Manche Luftſchiffer erzählten, daß bei bedeutenden Höhen das Blut aus den Poren des Geſichtes und der Ohren trete.

Roberthon berichtet, der Kopf ſei ihm einmal ſo angeſchwollen, daß er ſpäter keinen Hut mehr tragen konnte.

Gewiſſenhafte neuere Studien und Beobachtungen haben dieſe Fabeln größtentheils auf ihr richtiges Maß zurückgeführt, geben aber ohne weiters zu, daß der Luft - ſchiffer in ſehr bedeutenden Höhen in größter Todes - gefahr ſei.

Nach dieſen Beobachtungen zeigen ſich die erſten Symptome der Luftſchifferkrankheit bei 2150 Meter, eine Höhe, die der Lage des Hochplateaus von Mexico entſpricht. Der Luftdruck iſt dann 590 Millimeter, der Puls ſchlägt 70 Mal in der Minute.

Bei 4150 Metern iſt der Druck 450 Millimeter, Pulsſchläge ſind 84 in der Minute; es befällt die Aeronauten Ekel und Brechreiz, der Leib bläht ſich auf, ſie empfinden Schwindel, das Antlitz zeigt beginnende Congeſtionen.

Bei 6000 Meter ſinkt ſonderbarer Weiſe der Puls auf 70 Schläge, man empfindet Angſtgefühle, die Seh - kraft wird getrübt, die Kräfte fangen zu ſchwinden an, ganz ungern bewegt man ſich, ſelbſt der Kopf iſt davon nicht ausgenommen, die Zunge wird ſchwer, beinahe gelähmt.

Bei 7000 Meter ſtellen ſich Ohnmachten ein, wenn man keinen Sauerſtoff in Cylindern mit ſich führt; bei 8000 Meter tritt das Blut aus den Lippen und wenn die Unglücklichen nicht ſchon von der Kälte getödtet ſind, die in dieſen Höhen geradezu ſchrecklich iſt, ſo ſterben dieſelben.

Glücklicher Weiſe hatte Sennor Calderon, obwohl halb ohnmächtig, doch noch einige Geiſtesgegenwart be - wahrt, und durch ſeine letzten Worte es verhindert, daß der Ballon zu jenen Höhen emporſtieg, wo alle Drei den ſicheren Tod gefunden hätten.

Der Maſter, zäher als die zwei Anderen, hatte die ſchreckliche Probe am beſten beſtanden. Auch als er niederſtürzte, ließ er die Ventilleine nicht los und öffnete ſo dem Gaſe den Ausgang. Der Ballon war noch einige Meter geſtiegen, dann fiel er ſo raſch, daß er ſich nach 3 bis 4 Minuten in der Höhe von 5000 Metern befand.

Die Rückkehr in dieſe Region von zum Athmen tauglichen Luft erzeugte ſchnelle und wunderbare Wir - kungen. Der Maſter, der noch vor wenigen Minuten todt zu ſein ſchien, rührte ſich baldigſt, rieb die Augen, riß die Kinnladen auf und ſchlürſte mit Behagen die Luft ein, dann erhob er ſich auf die Knie und be - trachtete ſeine beiden Gefährten, die ruhig zu ſchlafen ſchienen.

Oh! rief er mit Staunen aus, bin ich todt oder lebendig?, ... Wenn ich nicht in dieſer Gondel wäre, den Ballon über mir und meinen guten Cardozo an der Seite ſähe, ſo möchte ich ſagen, ich ſei in der andern Welt zum Leben aufgewacht. Aber was iſt denn geſchehen? Der Teufel ſoll mich holen, wenn ich das verſtehe! Hätt mich doch der Capitän auf alle Faxen aufmerkſam gemacht, die ſolchen Luftſchiffen ein - fallen. Aber wo ſind wir denn eigentlich?

Er erhob ſich, ließ die Ventilleine los und beugte ſich über die Gondelbrüſtung.

In einer Entfernung von 2000 2500 Metern bemerkte er eine große ſchwarze Maſſe, die zeitweilig in bläulichem oder röthlichem Lichte erglänzte, von Feuerzungen durchfurcht, die ihrer Schnelligkeit wegen nichts anderes als Blitze ſein konnten. Dumpfes Grollen ſtieg empor, gemiſcht mit einem ganz eigenthümlichem Geräuſch, das von einem furchtbaren Sturmwinde her - rühren mußte.

Das werden die Wolken ſein ſagte er. Wir ſind noch ſehr hoch, aber irre ich mich nicht, ſo fälltder Ballon mit Rieſenſchnelle. Ich fürchte, mein Ader - laß war für den Ballon doch zu ſtark .

Er verließ ſeinen Platz, beugte ſich über Cardozo und hob ihn zärtlich empor, indem er mehrere Male ſeinen Namen rief. Der Junge riß die Augen auf und nieſte kräftig und laut.

Wie gehts denn, mein Bürſchchen! fragte ihn eiligſt der Maſter.

Oh! ſehr gut antwortete Cardozo. Aber ... habe ich vielleicht geſchlafen?

Nein, Du biſt ohnmächtig zuſammengeſtürzt.

Ja .... ja .... ich erinnere mich, wir war ſehr übel, der Kopf drehte ſich wie im Kreiſe, meine Pulſe hämmerten wild, der Leib blähte ſich auf. Aber jetzt iſt mir wie einem Meerſchweinchen ſo wohl!

Ich glaub es Dir .

Und wo iſt Sennor Calderon?

Hier! antwortete der Agent und richtete ſich langſam in die Höhe.

Ich bin glücklich, Sie wieder lebendig zu ſehen, ſagte ihm Diego. Aber erklären Sie mir doch den Vorgang, deſſen Opfer wir waren.

Fällt der Ballon?

Ja, Sennor!

Das Fallen hat uns gerettet.

Warum? riefen Diego und Cardozo wie aus einem Munde.

Unſere Ohnmacht war die Folge der großen Höhe, zu welcher der Ballon gelangt war, ſagte der Agent. 7000 Meter! In einer ſolchen Höhe kann Niemand leben.

Und warum haben Sie das mir nicht früher geſagt? Ich hätte im geeigneten Augenblicke den Ader - laß vorgenommen.

Der Agent zuckte mit den Achſeln und antwortete nichts. Er erhob ſich, warf einen Blick auf das Baro - meter, dann einen hinaus in die Weite, dann legte er ſich ruhig wieder auf die Säcke und ſchloß die Augen.

Sennor, ſagte der Maſter, wir ſinken.

Kann ich’s aufhalten?

(Fortſetzung folgt.)

〈…〉〈…〉
8Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 27
〈…〉〈…〉

Herausgeber und Verleger A. Weimar, Wien. Sprechſtunden von 5 bis 6 Uhr Abends. Verantwortlicher Redacteur Franz Winter. Druck von Ambr. Opitz, Wien.

About this transcription

TextNr. 27, 28.01.1896.
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 27, 28.01.1896. . OpitzWien1896. Reichspost

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

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Editorial principles

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