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XV. Jahrgang. Wien, Dienstag, den 28. April 1908. Nr. 117.

Die Nationalſprachen in der ge - meinſamen Armee.

Abermals wird von Kompromiſſen geſprochen, welche die nächſte Delegationsſitzung zugunſten der Magyaren vor - bereiten ſollen. Täuſcht man ſich wirklich und überſieht, daß die Verhältniſſe in Oeſterreich, die ſolche Kompromiſſe mög - lich machten, andere geworden ſind? Schon bei den jüngſten Delegationsverhandlungen zeigte es ſich, daß die öſter - reichiſche Volksvertretung ein tatſächliches Volkshaus gewor - den. Statt des zaghaften, ſtets nachgiebigen und ſchwäch - lichen Geiſtes von ehedem, trat uns endlich einmal Selbſt - gefühl und Kraftbewußtſein vor Augen.

Die Behandlung der Armeeangelegenheiten liefert uns den Beweis dafür. Würde dieſe infolge unſerer ſtaatsrecht - lichen Einrichtungen nicht dem eigentlichen Hauſe entrückt ſein, die Intereſſen der Armee fänden in dieſem ein noch beſſeres Echo. Je höher ein Volk ſeine politiſche Lage ſchätzt und je unbehinderter es ſeine geſellſchaftlichen Einrichtungen nach eigenem Gutdünken geſtalten kann, deſto ausgiebiger wird es für ſeinen eigenen Schutz ſorgen und deſto größere Opfer wird es bringen, um ſeine Armee und dadurch ſich ſelbſt unüberwindlich zu machen.

Blitzartig tritt heute die Kriegsgefahr heran und wer nicht alle ſeine Verteidigungsmittel zum augenblicklichen Gebrauche bereithält, iſt von vorneherein ſo gut wie ver - loren. Alle Tapferkeit und guter Wille ſind machtlos gegen die ungeheure Zahl der raſch auftauchenden feindlichen Krieger und deren todſpeiende Geſchoſſe und Zerſtörungs - mittel. Ein beſiegter Staat iſt heute wahrhaft erbarmens - wert. Er bezahlt ſein kriegeriſches Verſäumnis mit Milli - arden von Werten und dauernd auferlegten wirtſchaftlichen Verpflichtungen, die ihn auf lange Jahre hinaus ſchädigen und gefügig erhalten. Darum auch die Wahrnehmung, daß die auf ihr Selbſtbeſtimmungsrecht und wirtſchaftliche Un - abhängigkeit meiſtbedachten Völker für die Steigerung ihrer Schlagfertigkeit ſo Außerordentliches leiſten. Die Träume vom ewigen Frieden und allgemeiner Abrüſtung ſind Blend - werk, Phantaſiegebilde, die der menſchlichen Natur wider - ſprechen.

Es ſcheint, daß die Erkenntnis deſſen auch unſere Delegation beherrſcht hat, als ſie bei ihrer letzten Tagung aus eigener Initiative ſich der Armee annahm und unver - zagt der Durchſetzung ihres Willens nachging. In den Delegationen weht merklich eine andere Luft heute, als ehedem, und die chriſtlichſoziale Partei kann ſtolz daraufſein, daß die Wandlung zum Beſſeren ſowohl im Hauſe als in den Delegationen von ihr ausgegangen iſt.

Der politiſche Himmel Europas iſt nicht ſonnenhell und ein heftiges Gewitter kann über Nacht hereinbrechen. Es iſt daher unverantwortlich, daß die Magyaren die Armee benützen, um ihren überſpannten, nationalen Ehr - geiz zu ſtillen. Einſtmals ſchloß ſich Ungarn an Oeſterreich an, damit es ihm helfe, ſeine Grenzen zu ſchützen und die inneren Zwiſtigkeiten niederzuhalten. Heute lähmt Ungarn die gemeinſame Wehr. Erlitte aber Oeſterreich eine Niederlage, ſo würde es entweder zertrümmert oder auf Jahre hinaus finanziell ausgepreßt. Wer aber würde die Milliarden zahlen, die wir abgeben müßten und die Laſten tragen, die uns auferlegt würden? Oeſterreich, gewiß nur Oeſterreich, weil es etwas zu geben hat, nicht aber Ungarn, das kapitalsarm iſt.

Was will Ungarn eigentlich? Angeblich eine nationale Armee, in Wahrheit aber will es die gemeinſame Armee in den Dienſt der Magyariſierung ſtellen. Darin liegt die Haupttriebfeder aller Angriffe wider das Heer, die Kirche, die Schule und die öffentliche Verwaltung, alles arbeitet in Ungarn auf die Magyariſierung der nichtungariſchen Natio - nalitäten los, nur die gemeinſame Armee in gewiſſem Sinne gleichfalls eine Schule höherer Art hielt ſich bis - her dieſer Strömung ferne. Eben darum iſt ſie für die gegenwärtig in Ungarn herrſchende Klaſſe ein Stein des Anſtoßes, der umſo mißliebiger erſcheint, als die Sprache der Armee deutſch iſt.

Mit der Rückberufung aller in Ungarn geborenen Offiziere in ungarländiſche Truppenkörper hat der einſeitige Druck auf die Heeresverwaltung ſeinen Anfang genommen. Leider wurde ihm willfahrt, obwohl dieſe Maßregel, wenn ſie nicht nur vorübergehend iſt, auch ihre recht bedenkliche Seite hat. Zur Verſchmelzung des Offizierskorps trägt ſie keineswegs bei, im Gegenteil iſt zu befürchten, daß mit der Zeit der vater - ländiſche Geſichtskreis vieler mehr als zuträglich eingeengt werde.

Dann folgte die Begünſtigung der magyariſchen Sprache in den Militärbildungs - anſtalten. Auch hier ward den Magyaren nachgegeben, und zwar in bedenklichſter Weiſe. In allen in Ungarn befind - lichen Kadettenſchulen der gemeinſamen Armee werden ſeit dem Jahre 1904 von 20 Vortragsgegenſtänden neun magyariſch gelehrt, die übrigen deutſch und einige doppelſprachig. Während aber in den gleichartigen in Oeſterreich befind - lichen Schulen nebſt der deutſchen Armeeſprache je nach dem Standorte der Schule die Zöglinge auch tſchechiſch, polniſch, rutheniſch, italieniſch, kroatiſch und magyariſchlernen müſſen, wird in den ungarländiſchen Schulen weder rumäniſch, noch ſlovakiſch, noch ſerbiſch gelehrt, ſo daß die Kinder dieſer Volksſtämme ihrer Mutterſprache zugunſten des Magyariſchen vollſtändig entraten müſſen, was zur Folge hat, daß es ſeinerzeit auch bei den betreffenden Regimentern keine Offiziere geben wird, welche mit den Mannſchaften dieſer Nationalitäten in der Mutterſprache werden verkehren können. Die Magyaren haben alſo tatſächlich erreicht, daß Einrichtungen der gemeinſamen Armee in den Dienſt magyariſierender Beſtrebungen geſtellt wurden, was umſo bedenklicher iſt, als zu befürchten ſteht, daß der Widerſtand gegen den ungariſchen Sprachenzwang ſich zukünftig auch gegen die gemeinſame Armee kehren wird, wenn die Rumänen, Slovaken und Serben einmal die Zurückſetzung inne werden, die ihnen zuteil geworden.

Gegenwärtig iſt man beſtrebt, ſogenannte Konzeſſionen zu verlangen in bezug auf die deutſche Kommando -, die deutſche Dienſt - und die Regimentsſprache. Zwiſchen dieſen Abſtufungen iſt wohl zu unterſcheiden, ſie ſind im praktiſchen Militärleben nicht dasſelbe und auch keinesfalls gleichwertig.

Die Kommandoſprache iſt die Sprache der Befehlsgebung im engern Sinne, d. i. auf dem Exerzier - platze, vor der Front. Sie iſt wichtig, aber nicht die Haupt - ſache. Die Kommandoſprache iſt bekanntlich in der gemein - ſamen Armee und öſterreichiſchen Landwehr deutſch, in der ungariſchen Landwehr magyariſch und in der kroatiſchen kroatiſch. Entſcheidend in militäriſcher Beziehung iſt die Dienſtſprache. Sie iſt die Sprache des täglichen Lebens bei der Truppe und in ihr wickelt ſich innerhalb der Truppe der ganze mündliche und ſchriftliche Verkehr ab, vom Oberſt bis zum letzten Unteroffizier, vorausgeſetzt natürlich, daß dieſer der deutſchen Sprache überhaupt mächtig iſt. Erſt gegenüber dem einfachen Soldaten wird notgedrungen allenthalben die Mutterſprache angewandt. Doch gibt es keine Engherzigkeit in ſprachlicher Beziehung. Für gewöhnlich ſpricht jedermann mit ſeinem Kameraden oder Untergebenen in jener Sprache, welche beiden am geläufigſten iſt. Immerhin hat die einheitliche Armeeſprache eine tiefwurzelnde Bedeutung für jeden nicht - deutſchen Truppenkörper, ſo daß jeder alte Soldat unzweifel - haft zugeben wird, daß die Spaltung der Armee nach zweierlei Dienſtſprachen ſehr bald eine Differenzierung auch in anderen wichtigen Belangen zur Folge hätte. In der einheitlichen Dienſt - und Umgangsſprache liegt eben ein unſchätzbares, ganz unerſetzliches Unterpfand des überein - ſtimmenden Fühlens und Denkens, der Gemeinſamkeit und Zuſammengehörigkeit aller.

Feuilleton.

Lachgasverſuche.

Das Lach - oder Luſtgas (Stickſtoffoxydul) und ſeine anäſthetiſche Wirkung, die auch heute noch beim Zahn - ziehen gute Dienſte leiſtet, iſt für uns längſt aus der Reihe der intereſſanten chemiſchen Produkte geſchwunden und wir wiſſen nicht mehr, was für ein Aufſehen dieſes Stickſtoffpräparat kurz nach ſeiner Entdeckung in weiten Kreiſen hervorgerufen hat. In dieſe intime Geſchichte des Lachgaſes und zugleich in ein amüſantes kultur - geſchichtliches Milieu um die Wende des 18. Jahr - hunderts führt uns ein hübſches Büchlein eines bekannten Chemieprofeſſors, der hier ein reiches Material zur Ge - ſchichte der Naturwiſſenſchaften vor uns ausbreitet.

Das von Prieſtley 1772 entdeckte Stickſtoffoxydul zog das Intereſſe der Naturhiſtoriker in höchſtem Maße an. 1796 verteidigte der amerikaniſche Profeſſor Mitchill eine abenteuerliche Theorie, nach der dieſes Gas als die Urſache aller anſteckenden Krankheiten anzuſehen ſei und die ſchrecklichſten Wirkungen herbeiführe, wenn es auch nur in ganz geringen Mengen von Menſch oder Tier eingeatmet werde.

Dieſe aus den wunderlichen Anſchauungen der romantiſchen Medizin geborene Behauptung erſchien damals nicht weiter ſonderbar. Hielt man doch zu ſeiner Zeit überhaupt gewiſſe Gaſe für Krankheitserreger und ſchrieb z. B. das Entſtehen der Schwindſucht einem zu großen. Sauerſtoffgehalte des Organismus zu. Der engliſche Arzt Thomas Beddoes ging daher bei ſeinen Heilungen von der Ueberzeugung aus, daß ſich viele Krankheiten durch das Einatmen beſtimmter Gaſe heilen ließen, indem dieſe die Wirkung der ſchädlichen Gaſeaufheben könnten. Er gründete ein Inſtitut für dieſe pneumatiſche Medizin und ſicherte ſich dafür die Mit - arbeit eines tüchtigen Experimentators, jenes Humphry Davy, der zuerſt die berauſchenden Eigenſchaften des neuen Gaſes entdeckte. Davy atmete nun dieſes Luſt - oder Lachgas zahlloſe Male ein und beſchrieb in poetiſcher Verzückung die Empfindungen, die ihn dabei erfaßt hätten.

Nicht in den idealen Träumen wilden Verlangens habe er je Aehnliches gefühlt: Der Buſen brennt mit nie gefühltem Feuer, die Wange färbt ſich rot mit glühendem Wallen; die Augen leuchten auf mit hellem Blitzen.

In Proſa erzählt er, in welch lebhafte Erregung ſeine ganze Phantaſie durch dieſes Gas gebracht werde, wie prächtige Bilder und große Gedanken ſich in ſeinem Hirn jagten, wie er in einer ganz neuen herrlicheren Welt zu leben meine. Davys Freunde mußten natürlich auch die wunderbare Kraft dieſes merkwürdigen Stoffs an ſich erproben. Auch die Dichter Coleridge und Southey ließen ſich dadurch anregen und beſchreiben, in welch himmliſche Fröhlichkeit ſie dadurch verſetzt wurden, wie ſie ſich leicht und frei fühlten und in ein göttliches Ge - lächter ausbrachen. Das große Publikum wollte gleich - falls Anteil haben an dieſem wahrhaft olympiſchen Mittel der Lebensſteigerung. Wo eine naturwiſſenſchaftlich in - tereſſierte Geſellſchaft beiſammen war, da verfiel man auf die Erprobung des Luſtgaſes.

Einige junge Herren machten den Anfang , ſo er - zählt der deutſche Naturforſcher Schönbein von ſeiner engliſchen Reiſe, und ſie alle gaben unzweideutige Zeichen von Wohlbehagen und wilder Luſt von ſich; ein ältlicher geſetzter Mann hegte aber auch ſeine Zweifel und ent - ſchloß ſich daher, ſelbſt einige Maße des Lachgaſes zu ſich zu nehmen. Nachdem er eine Anzahl von Zügen ge - tan, begann er auf einmal zu tanzen und richtete währendſeiner Ekſtaſe in den benachbarten Blumenbeeten die fürchterlichſten Verwüſtungen an, zu großer Ergötzung der Zuſchauer. Vielleicht wird es auch noch einmal bei uns Sitte, gegen das Ende eines Gaſtmahles Stickſtoff - oxydulgas zu atmen, anſtatt Champagner zu trinken, und tritt dieſer Fall ein, ſo wird es auch an Luſtgas - fabriken nicht fehlen.

Dieſe kühne Prophezeiung iſt zwar nicht eingetroffen, aber jedenfalls wurde damals ſo viel Lachgas in England eingeatmet, wie nie wieder. Die kleineren Theater brachten zur Belehrung ihres Publikums Experimente mit dem neuen Gas, wobei einer der Zuſchauer ſich der Einatmung unterzog und wobei, wenn der Erfolg nicht ganz ſo großartig geweſen, wie man ſich ihn vorgeſtellt, das Ende der Darbietung in eine wüſte Schlägerei ausartete.

Die eigentliche Hochburg der Lachgasverſuche aber wurde das königliche Inſtitut von Großbritannien, das der bekannte Philantrop Graf Rumford, der Erfinder jener berühmten billigen nahrhaften Rumforder Suppen , begründete. Durch dieſes Inſtitut ſollte die Kenntnis der Naturwiſſenſchaften unter dem Publikum verbreitet werden, und es erfreute ſich auch wirklich raſch eines außerordent - lichen Zuſpruches.

Der Raum war bald zu klein für die Tauſende vornehmer Herren und Damen, die ſich zu den Lachgas - experimenten herbeidrängten. Ein neues Gebäude wurde erbaut, ein wahres Pantheon mit einer oben, wo das Licht einfällt, verſchließbaren Knppel , wie ein zeit - genöſſiſcher Bericht ſagt. Der Saal war der prächtigſte Hörſaal in ganz Europa. Der geniale Karikaturiſt Gillray hat in einer Karikatur die elegante Lebewelt Londons geſchildert, wie ſie grotesk aufgeputzt mit Notiz - buch und Lorgnette um den Expertmentiertiſch ſitzt, während ein vornehmer Baronet das Gas einatmet, das aber bei ihm eine unerwartete, durchaus nicht ſalonfähige Wirkung hervorbringt.

Die heutige Nummer iſt 12 Seiten ſtark.

2Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908 117

Unter Regimentsſprache verſteht man die in einem Truppenkörper durch die Mannſchaft vorwiegend geſprochene Sprache. Je nach der Nationalität gibt es in einer Truppe oft 2 bis 3 und mehr Sprachen. Seit langem iſt es jedoch üblich, innerhalb eines Truppenkörpers nur dann eine Sprache zur Regimentsſprache zu erklären, wenn wenigſtens 20% des Mannſchaftsſtandes dieſer Sprache zugehören. Solcherart kann ein und dieſelbe Truppe auch mehr als zwei Regimentsſprachen beſitzen. Es wurde aber vor einigen Jahren verfügt, daß bei den ungarländiſchen Truppen zugunſten der magyariſchen Regimentsſprache auch andersnationale Mannſchaft zu dieſen 20% einzurechnen ſei, ſoferne ſie nebſt ihrer Mutterſprache auch des Magyariſchen mächtig iſt. Auf dieſe Weiſe wurde erreicht, daß unter den ungarländiſchen Regimentern es nur mehr ganz wenige gibt, für die die magyariſche Sprache nicht gleichzeitig Regimentsſprache iſt.

Da überdies in Ungarn die magyariſche Sprache geſetzlich zur Staatsſprache, alſo zur Sprache des öffentlichen Verkehres erklärt iſt und dieſe Sprache in allen Volksſchulen des Landes gelehrt wird, ſo begreift es ſich auch, daß die Truppen mit magyariſcher Regimentsſprache ſtetig zu - nehmen, weil die Kenntnis des Magyariſchen ſich eben immer mehr verbreitet. In Oeſterreich iſt das Umgekehrte der Fall, hier nehmen die reindeutſchen Regimenter ſtetig ab, weil die in ſie eingeſtellten andersſprachigen Rekruten anwachſen. Unter den 37 ungarländiſchen Infanterie - regimentern gibt es angeblich bereits 15 rein magyariſche, hingegen unter den 65 öſterreichiſchen Regimentern nur mehr 8 rein deutſche. Die Regimentsſprachen mancher Truppenkörper ſind alſo gewiſſen Wandlungen unter - worfen.

Die Regimentsſprache hat nicht die Bedeutung der Dienſtſprache, gleichgültig iſt ſie aber doch nicht. Sie dient vernehmlich dazu, um dem Reichskriegsminiſterium die Ein - teilung der Offiziere zu erleichtern. Aus ihr erſieht die Zentralbehörde, welcher Sprache der Offizier vorwiegend mächtig ſein müſſe, um in der betreffenden Truppe er - ſprießlich wirken zu können. Immerhin iſt die Regiments - ſprache aber doch bis zu einem gewiſſen Grade auch be - ſtimmend für die Wahl der Unterrichtsſprache, weil alle jene Leute, welche zwei oder mehr Sprachen ſprechen, ſelbſt - verſtändlich in jener Sprache unterrichtet werden, die auch der Offizier beherrſcht und nach dem geſchilderten Bildungs - gange der Offiziere kann dies bei den ungarländiſchen Truppenkörpern eben nur die magyariſche ſein, weil nur dieſe in den Kadettenſchulen gelehrt wird. Andererſeits iſt die Unterweiſung der Mannſchaft naturgemäß umſo leichter, je weniger Nationalſprachen in der Truppe vorkommen oder, was bezüglich des Unterrichtsergebniſſes wohl das - ſelbe iſt, je mehr Lente ein und dieſelbe Sprache verſtehen.

In jüngſter Zeit tauchte zu den vorſtehenden noch eine neue militäriſche Sprachkennzeichnung auf, nämlich der Ausdruck Geſchäftsſprache , die den Magyaren angeblich zugeſtanden werden ſoll. Was darunter zu ver - ſtehen ſei, iſt jedoch nicht ganz klar. Daß nicht die Ver - kehrsſprache mit den ungarländiſchen Behörden gemeint ſein könne, iſt ſicher, denn ſeit einigen Jahren ſind ohnehin alle ungarländiſchen Truppen verpflichtet, mit dem einheimiſchen Behörden magyariſch zu verkehren. Sollte aber unter jenem Ausdrucke etwa gemeint ſein, daß die Abwicklung der inneren Geſchäftsgebarung bei den Regimentern, die Aus - fertigung von ſchriftlichen Dienſtſtücken, Befehlen u. dgl, ge - meint ſei, dann iſt es nichts anderes als der Erſatz der deutſchen Dienſtſprache durch die magyariſche, nur auf einem Umwege und unter einem andern Schlagworte.

Es gereicht der Armee gewiß zum Vorteil und der Truppe zum Nutzen, daß endlich ernſtliche Vorkehrungen getroffen wurden, damit die Offiziere die Mutterſprache der durch ſie befehligten Mannſchaften auch tatſächlich ſich an - eignen müſſen. Auch die Heranziehung eines ausgiebigenungarländiſchen Nachwuchſes für das Offizierskorps der ge - meinſamen Armee iſt nur zu begrüßen. Bisher waren nahe - zu 80% der Offiziere Oeſterreicher, die vielmals der Landesſprache ihrer Untergebenen nur notdürftig mächtig waren. Binnen wenigen Jahren wird dies aber weſentlich anders ſein. Vom Jahre 1908 ab werden alle in die Armee neu eintretenden Offiziere und Kadetten nebſt der deutſchen noch eine zweite Regimentsſprache beherrſchen und kurz darauf werden auch die Militärbildungsauſtalten mit der Abgabe jener ihrer Zöglinge an die Armee beginnen, welche auf den jüngſt neu geſtifteten ungariſchen Aerarialfreiplätzen untergebracht wurden. Die Kenntnis der verſchiedenen Landesſprachen und insbeſonders der magyariſchen Sprache innerhalb der gemeinſamen Armee wird alſo binnen kurzem ſehr bedeutend zunehmen, ja letzterer Sprache wird eine Stellung angewieſen ſein, die über das rein militäriſche Be - dürfnis augenſcheinlich hinausreicht. Worin ſollen alſo die bisher geheimgehaltenen Konzeſſionen beſtehen, welche Ungarn in bezug auf auf die gemeinſamen Armee noch immer glaubt fordern zu können? In Wahrheit ſcheint es ſich doch immer wieder um die magyariſche Dienſtſprache zu handeln, be - züglich welcher ein Paktieren nicht möglich iſt, ſoll die Ein - heit und Gemeinſamkeit der Armee nicht dauernd leiden und gänzlich in die Brüche gehen. Die Wappen - und Fahnenfrage ſteht unſerer Meinung nach erſt in zweiter Linie.

Es iſt wichtig, daß mit dem Hinausſchieben und Ver - ſchleppen aller militäriſchen Angelegenheiten endlich gebrochen wurde. Die Sicherheit und der Beſtand des Staates erfordern die zeitgemäße Ausgeſtaltung der Armee. Wir wollen uns nicht erneuten Niederlagen ausſetzen. Unſer Volk ſchreit förmlich nach einem Wehrgeſetz mit zweijähriger Dienſtpflicht, nach Erleichterungen in der Stellungspflicht, nach Ernteurlauben und Abkürzung der Waffenübungen, nach einem neuen Militärſtrafgeſetze und moderner Rechts - pflege, nach angemeſſener Verſorgung der Invaliden ſowie vielen anderen berechtigten Dingen, die ohne Bedenken geboten werden können und der Armee ſelbſt zugute kämen. Oeſterreich trägt jährlich viele Millionen bei für die Er - haltung der ungarländiſchen Truppen und zum Lohne deſſen ſoll eine ſtarrköpfige, in der Minderheit befindliche Partei es in ihrer Macht haben, uns vor wohlerwogenen und zweckförderlichen Beſchlüſſen zurückzuhalten? Ein ſolcher Zuſtand iſt unhaltbar und nicht allein unwürdig, ſondern auf die Dauer für den Geſamtſtaat im höchſten Grade gefährlich.

Serbien und Novibazar. Ein ſerbiſcher Auſchlag gegen die Sandſchak - bahn.

Man erinnert ſich der blutrünſtigen Aeußerung, die jüngſt ein ſerbiſcher, in Niſch ſtationierter Offizier über die Sandſchakbahn tat: Serbien werde ſich eher in einen Trümmerhaufen verwandeln laſſen, bevor es den Bau dieſer von Oeſterreich in Angriff genommenen Bahn zulaſſen würde. Wie ſich jetzt zeigt, war es nicht eine in die Luft geſprochene Drohung, die dieſe Worte enthielten, ſondern es war den wahnſinnigen ſerbiſchen Chauviniſten, denen die unbegrenzten Möglichkeiten ihres heimatlichen Regimes völlig die Köpfe verwirrt haben, blutiger Ernſt damit. Aus Uesküb wird berichtet, daß die türkiſchen Behörden einer über den Sandſchak Novibazar verzweig - ten ſerbiſchen Verſchwörung auf die Spurgekommen ſind, die von dem Komitee derferbiſchen Verteidigung in Belgrad organiſiert wurde und den Zweck hatte, die am 25. d. be - reits in Angriff genommenen Arbeiten für den Bau der Sandſchakbahn zu ver - eiteln. An der Spitze dieſer Verſchwörung ſtanden die Popen Jewſtatije und Prota Jowan Karamatijevic, Vater und Sohn, in Nowi - Waroſch und die ſerbiſchen Lehrer Samarſic, Antonijevicund Peric. Die Hausdurchſuchungen ergaben komprimittie - rendes Beweismaterial für die Verbindung dieſer Perſonen mit dem Belgrader Komitee der ſerbiſchen Verteidigung. Die Schuldigen wurden verhaftet und nach Uesküb einge - liefert. Die türkiſchen Behörden drohen, wie man der N. Fr. Pr. meldet, mit der Schließung aller ſerbiſchen Schulen im Sandſchak Novibazar, wenn die ſerbiſche Geiſt - lichkeit und die ſerbiſchen Lehrer nicht aufhören, die ortho - doxe Bevölkerung gegen den Bau der Sandſchakbahn auf - zuwiegeln.

Der Sandſchak Novibazar iſt in ſeinem nördlichen Teile faſt ausſchließlich von Serben bewohnt, unter denen ſich nur kleine mohammedaniſche Siedelungen be - finden; gegen Uesküb zu dringt auch ſchon das albaneſiſche Element ein und überwiegt die mohammedaniſche Bevölkerung, die mit den Serben in der Regel nicht in guten Beziehungen ſteht. Das in Schulſachen ſehr liberale türkiſche Regime hat es geſtattet, daß die Serben und Montenegriner im Sandſchak verſchiedene autonome National - ſchulen erhalten, von denen es aber dem Kenner des Landes niemals ein Geheimnis war, daß ſie viel weniger der Schulerziehung als dem politiſchen Agentendienſte diente. Die Lehrer ſind nicht ſelten Abenteurer, denen zu ihrem Lehrerberufe alles abgeht, die aber umſo eifriger ſich der politiſchen Agitation und der Spionage hingeben. Nicht ſelten trifft man im Sandſchak Novibazar dieſe Schulen an militäriſch wichtigen Beobachtungspunkten gebaut.

Von welchem Haß gegen Oeſterreich unter dem Drucke dieſer Agitation die Bevölkerung dieſer Gegenden beſeelt iſt, davon gibt ein in der öſterreichiſchen Offiziersmeſſe in Priboj getaner Ausſpruch des benachbarten ſerbiſchen Archimandriten Zeugnis: Die Oeſterreicher mögen uns Straßen bauen, die Poſt verſorgen, Aerzte und Medizinen bringen und für die Sicherheit ſorgen aber lieber möge das türkiſche Joch fortdauern, be - vor Oeſterreich den Sandſchak erhalten ſoll. Es iſt zu bemerken, daß die von den k. u. k. Truppen durchgeführten Straßenbauten im nördlichen Sandſchak der ganzen Bevölkerung zugute kommen und daß bei den kleinſten k. u. k. Garniſonen Militärärzte ſtationiert ſind, um der Be - völkerung unentgeltlich ärztliche Hilfe zu geben. Auch ſonſt erfährt die Bevölkerung von den k. u. k. Truppen das denk - bar größte Entgegenkommen.

Es wird vorausſichtlich da mit der Verhaſtung einiger Schuldiger das Feuer nicht ausgetreten iſt nichts übrig bleiben, als daß der Traſſierungslinie der Sandſchak - bahn entlang öſterreichiſch-ungariſche Truppen vorgeſchoben werden, wenigſtens bis Novibazar, während der ſüdliche Teil der Strecke: Mitrovitza-Novi - bazar von türkiſchen Truppen unter ſtrenge Kontrolle genommen werden könnte. Wie wenig die offiziellen Kreiſe in Serbien Grund haben, den Mantel ihrer Liebe über die Umtriebe jenſeits der ſerbiſchen Grenzen zu breiten und wie gut ſie täten, im eigenen Hauſe vorzuſorgen, beweiſt ein Vorfall, der ſich am griechiſchen Palmſonntag, wie die Lon - doner Daily Mail meldet, in der Kathedrale zu Belgrad in Gegenwart des Königs Peter und vieler Würdenträger ereignete: Der Militärkaplan Sabbas Keichzt hielt eine Predigt, die ſich gegen die Dynaſtie Karageorgevich richtete. Mein Gewiſſen erlaubt mir nicht , ſagte der Prediger, die nationale Bedeutung dieſes Tages zu übergehen, der ſo eng mit dem Andenken der großen Dynaſtie Obrenovich ver - knüpft iſt. Der große Miloſch erhob am Palmſonntag die Fahne der Revolution gegen die moslemitiſchen Unterdrücker, und ſein Sohn, Michael der Märtyrer, nahm an dieſem Tage Beſitz von ihrer letzten Feſte. Seine Gebeine liegen in dieſer Kirche, eine ewige Mahnung daran, was wir ihm ſchulden. Schande über den Elenden, der den Tod des patriotiſchen Prinzen herbeigeführt hat! Ruhm den Herſchern des Hauſes Obrenovich!

König Peter ſoll bei dieſen Worten regungslos vor ſich hingeſtarrt haben. Es heißt, der Prediger wurde in der Sakriſtei von den übrigen Geiſtlichen zu ſeinem Mut be - glückwünſcht und es wurde ihm verſichert, die Geiſtlichkeit werde in allen Fällen zu ihm ſtehen.

Der Trümmerhaufen iſt alſo für König Peter nahe genug. Er braucht dazu die Sandſchakbahn nicht.

Ueberhaupt war die Wirkung des Luſtgaſes keines - wegs immer ſo angenehm, wie die erſten Experimentatoren verkündet hatten. Als die Verſuche Davys auf dem Kon - tinent wiederholt wurden, kam man zu ganz anderen Reſultaten und überall machte ſich eine große Enttäuſchung geltend. So berichtet der berühmte franzöſiſche Gelehrte Pronſt: Ich war willens, das oxydierte Stickgas zu atmen, um die fröhliche Trunkenheit zu koſten, welche die engliſchen Chemiker davon verkündigten. Ich hatte mit Sorgfalt alle Vorbereitungen dazu getroffen; von dem Gas war nur derjenige Anteil aufgefangen, der einen bleibenden Eindruck im Schlunde zurückließ. In meinem Lehnſtuhl ſitzend, voll Vertrauens, jedoch unter den Augen einer Perſon, die mir ſagen konnte, wenn ſie Veränderungen an mir durch Zeichen von Ekſtaſe oder Grimaſſen wahr - nähme, fing ich an, reichlich zu atmen, nachdem ich vor - her die Lungen durch Ausatmen von Luft entleert hatte. Aber wie geſchah mir? Verwirrung meines Geſichts, eine wachſende Betäubung, Anaſt, Doppeltſehen, Ohn - macht endlich endigten den Verſuch. Ich hatte genug, ich fühlte mich ſoweit von jener ſanften Fröhlichkeit ent - fernt, daß ich gänzlich die Luſt verlor fortzufahren. Auch der deutſche Chemiker Wurzer machte mit dem Luſt - gas wenig luſtvolle Erfahrungen. Ein quälendes Ge - fühl in der Bruſt und ein Druck in der Gegend der Schläfe war die Wirkung, die ich davon empfand.

Die Lachgasmode griff daher auf dem Kontinent nicht ſehr um ſich, zumal man auch in England die Un - ſicherheit der Wirkung immer deutlicher erkannte, und eine neue Periode in ſeiner Geſchichte brach erſt an, als es Horace Wells 1844 zum erſtenmale als Anäſthetikum benutzte.

Streiflichter.

Sozialdemokraten als Söldlinge einer Spiel - hölle.

Aus Brüſſel wird uns geſchrieben: In der Vorwoche verurteilte der Gerichtshof von Brügge den Spielhöllenbeſitzer Marquet, der mit einem in nichts hinter der Bank von Monaco zurückſtehenden Salon in Oſtende Millionen verdient hatte und ſich nur ſehr ungern die kommende Badeſaiſon entgehen ließ. Marquet war lange Zeit den das Haſardſpiel verbietenden Geſetzen Belgiens mit Anwendung aller Kniffe entgangen. Und als der Mann endlich doch ſtraffällig wurde, wählte er zwei ſozialiſtiſche Abgeordnete, Grimard und Picard, zu ſeinen Advokaten. Dazu ſchrieb das ſozialdemokratiſche Hauptorgan Belgiens, Le Peuple :

Am bedauerlichſten iſt es, daß, wenn endlich das Gericht, um einem bereits zu lange dauernden Skandal ein Ende zu bereiten, das Geſetz walten läßt, Geſetzgeber den Schuldigen verteidigen, große Gelehrte verſpotten und Marquet rein zu waſchen ſuchen, indem man ihn, ohne zu erröten, mit einem Alexander dem Großen vergleicht, und ohne zu lachen, als einen Wohltäter der Menſchheit hinſtellt. So weit hat uns in wenigen Jahren die Freigebigkeit des Großmeiſters des Spiels gebracht. Das Gericht von Brügge hat jetzt die Quelle dieſer Freigebigkeit verſtopft. Das bedeutet einen Sieg für alle, die meinen, daß die Emanzipation des Proletariats nur dort möglich, wo die Seelen nicht herab - gewürdigt ſind.

Nie hat ein der Sozialdemokratie feindliches Blatt ein ſo vernichtendes Urteil ausgeſprochen wie dieſes Partei - organ. Zwei ſozialiſtiſche Abgeordnete haben den unehrlich zu Millionen gekommenen Verbrecher verteidigt, und das wegen der großen Geld - ſummen, die er, der Beſitzer derSpiele, gegeben braucht es mehr? Auch mit mehreren anderen Abgeordneten ihrer Partei ſind die Genoſſen Belgiens nicht zufrieden. Auf dem vor einigen Tagen abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Kongreß wurde bitter geklagt über das Fernbleiben der ſozial - demokratiſchen Abgeordneten von den Kammerſitzungen. Genoſſe Fayt von Thuin erklärte: Das Wählen iſt für uns obligatoriſch, die Anweſenheit in den Sitzungen muß es für die Gewählten ſein. Ein zu Gunſten der Arbeiter durch Genoſſen Denis vorgeſchlagenes Amendement wurde verworfen, weil drei ſozialiſtiſche Abgeordnete fehlten. Ich fordere die Anweſenheit unſerer Abgeordneten und verlange, daß unſer Blatt jeden Tag die Namen der Abweſenden veröffentlicht. Und Genoſſe Baeck fügte hinzu: Ich habe ſchon öfters ähnliche Kritik geübt, doch je mehr man darauf dringt, um ſo weniger erreicht man. Es gibt Abgeordnete, die nie den Sitzungen beiwohnen. Und Le Peuple ſetzt hinzu: Die Genoſſen wollen nicht, daß der Sozialismus für die Abgeordneten ein Luxusartikel ſei, ſondern daß die Abgeordneten Sozialdemokraten ſeien wie die Arbeiter.

Ein Schulbeiſpiel.

Es brachte jüngſt, wie die Reichspoſt gemeldet, das ſozialdemokratiſche Organ für Tirol und Vorarlberg einen geharniſchten Artikel gegen die Kloſtermädchen - volksſchule in Talbach in Bregenz, in dem gemeldet wurde, daß eine Lehrſchweſter der erſten Klaſſe einem Mädchen den Gang zum Abort verwehrt habe; als dar - aufhin das Kind den Boden näßte, habe die Schweſter voll Zorn einen Fetzen holen laſſen und das Mädchen gezwungen, den Boden zu ſänbern und dann den Fetzen dem armen Kinde um den Mund ge - bunden.

3117 Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908

Politiſche Rundſchau.

Oeſterreich-Ungarn.

Das Falſchſpiel von Kalſching.

Dem Deutſch - tum geht es in Böhmen wieder einmal ſehr ſchlecht. Nicht nur, daß die Tſchechen mit täglich geſteigerter Leidenſchaft alle Poſitionen des Deutſchtums angreifen, es iſt auch wehrlos dem dreiſten Mißbrauche ausgeſetzt, den ſich der Freiſinn mit dem Deutſch - tum erlaubt. Unter der Flagge Deutſchtum wird freiſinnige Konterbande eingeſchmuggelt und unter dem Titel Abwehr tſchechiſcher Angriffe wird von deutſchfreiſinniger Seite, wie es geſtern in Kalſching geſchehen iſt, gegen die deutſchen Chriſt - lichſozialen gehetzt. Gegen dieſes un deutſche Fälſcher - ſtück der Deutſchfreiſinnigen muß im Namen des Deutſchtums entſchiedenſt proteſtiert werden. Die Herren Kaſper, Lößl und Soukup mögen ja eine große Angſt haben, ihre Mandate bei irgend einer ſchönen Gelegenheit an die Chriſtlichſozialen zu verlieren, aber dieſe vielleicht nicht ganz grundloſe Angſt gibt ihnen kein Recht, auf einem ſogenannten Deutſchen Volkstage , der, wie ſchon ſein Name ſagt, ausſchließlich deutſchen Intereſſen und nicht den privaten Schmerzen der verſchiedenen frei - ſinnigen Fraktiönchen zu dienen hat ihre Angriffe gegen eine Partei zu richten, die ſich um das Deutſchtum in Oeſterreich mindeſtens ebenſo große Verdienſte erworben hat als der ganze Freiſinn der verſchiedenen Riten. Wenn die Herren Kaſper und Konſorten die Verteidigung des Deutſchtums vor Angriffen nationaler Gegner nicht anders zu führen wiſſen als durch Begeiferung anderer deutſcher Parteien, dann ſind ſie ſelber ärgere Schädlinge des Deutſchtums als die Fiedler, Kramar, Rineſch, Heller und Genoſſen. Das Deutſchtum iſt nicht dazu da, um dem maraſtiſch gewordenen Freiſinn die wackeligen Mandate zu ſichern. Die Chriſtlichſozialen haben in Böhmen genau dasſelbe Recht, ihrem Programm neue Anhänger zu werben, wie jede andere Partei. Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht das geringſte dagegen einzuwenden, daß ſich die Freiſinnigen gegen die erfolgreich vordringenden Chriſtlichſozialen zur Wehre ſetzen. Aber als undeutſche Unehrlichkeit und als den Intereſſen des Deutſchtums ſchädliche Falſch - ſpielerei muß es gebrandmarkt werden, wenn die Frei - ſinnigen der verſchiedenen Riten ihren Kampf gegen die Chriſtlichſozialen unter der Flagge der nationalen Geſin - nung und unter dem die deutſchen Wähler betrügenden Titel Deutſche Volkstage führen. Die Chriſtlichſozialen, die bei den letzten Reichsratswahlen in Deutſchböhmen mehr Stimmen aufbrachten als die Alldeutſchen, die Deutſche Volkspartei und die Deutſch - liberalen, werden dieſe Irreführung der deutſchen Wähler abſolut nicht dulden und mit den Falſchſpielern ſo deutlich und ſo deutſch reden, daß ſie von dieſen verſtan - den werden.

Die böhmiſche Kriſe.

Die durch die jüngſten nationalen Zwiſchenfälle in Böhmen geſchaffene Situation wird allgemein als ſehr kritiſch angeſehen. Sowohl die tſchechiſchen als die deutſchnationalen Organe kündigen große Aktionen ihrer Parteien an. Während die Deutſchn. Korr. ankündigt, daß man vom Juſtiz - miniſter Dr. Klein verlangen werde, er möge nun nach dem Vorgehen des Prager Oberlandesgerichtes ebenfalls ſein Aufſichtsrecht geltend machen und den status quo ante herſtellen, betreiben die Tſchechen eine Ein - berufung des böhmiſchen Landtages, der allein zur Entſcheidung in der Sprachenfrage kompetent ſei. Heute erſchien, wie uns aus Prag telegraphiert wird, eine Deputation der tſchechiſchen Radikalen beim Oberſtlandmarſchall - ſtellvertreter, um ihn um Intervention in dieſer Frage zu erſuchen. Gegenüber den Entſcheidungen des Prager Oberlandesgerichtes befolgt das Egerer Kreisgericht die Taktik, es in allen Fällen auf eine Beſchwerde an die obere Inſtanz ankommen zu laſſen, um der Prager In -ſtanz die Praxis zu erſchweren. Die Entſcheidungen des Hofrates Rineſch haben alſo bereits zur paſſiven Reſiſtenz der Gerichte geführt. Daß ſolche Zuſtände unhaltbar ſind, iſt klar. Daß die[in]Böhmen eingeleitete Tſchechiſierungspolitik überhaupt zu uner - träglichen Unzukömmlichkeiten führt, hat der ſogenannte Deutſchbroder Zwiſchenfall am 22. d. gezeigt, an welchem Tage es den deutſchen Fahr - poſtbeamten nicht möglich war, in der Station Deutſchbrod die Poſt zu übernehmen, da die Deutſchbroder tſchechiſchen Poſtbeamten, welche die Poſt abzufertigen und zu über - geben hatten, auf Knall und Fall die tſchechiſche Amts - ſprache eingeführt hatten. Der Vorfall hat großes Auf - ſehen erregt. Leider müſſen die Adreſſaten der verſpätet beförderten Poſtſtücke die Koſten der vom Handelsminiſter Fiedler begonnenen Tſchechiſierung der Poſt in Böhmen tragen. Aus Prag wird uns hiezu gedrahtet: Seitens der Prager Poſtdirektion wurde bei der Poſtambulanz Wien Tetſchen Nr. 23 eine Unterſuchung einge - leitet, um ſicherzuſtellen, ob und welcher der Beamten ſich bei dieſem Vorfalle gegen die geltenden Vorſchriften vergangen hat. Das Reſultat der eingeleiteten Unter - ſuchung wird im Auftrage des Handelsminiſteriums dem Handelsminiſter Dr. Fiedler ſofort übermittelt werden. Wie verlautet, ſteht die Heraus gabe eines Erlaſſes bevor, der die ſprachlichen Verhältniſſe bei den Poſtambulanzen genau ergeben ſoll, um ähnliche unliebſame Konflikte hintanzuhalten.

Die Eröffnungsſitzung des Tiroler Land - tages.

Aus Innsbruck, 27. d., wird uns berichtet: Nach einem von dem Labg. Prälaten Zacher zelebrierten Amte fand heute um 11 Uhr vormittags die Eröffnung des beinahe vollzählig verſammelten Landtages durch den Statthalter Baron Spiegelfeld ſtatt. Zunächſt ſtellte der Statthalter den Landeshauptmann Doktor Kathrein und deſſen Stellvertreter Abg. Dr. Conci vor und nahm dem Abg. Kathrein das Gelöbnis ab. Der Landeshauptmann erbat ſich die Unterſtützung des Hauſes, gedachte des Regierungsjubiläums Sr. Majeſtät[u]nd brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus, in welches allſeits begeiſtert eingeſtimmt wurde. Der Statthalter ſagte in deutſcher und italieniſcher Rede volle Objektivität zu und erſuchte um das Vertrauen der Mitglieder des Landtages. Er werde ſtets bereit ſein, die Gegenſätze auszugleichen. Hierauf wurde die Verifizierung ſämtlicher Wahlen und die Abnahme des Handgelöbniſſes der Abgeordneten vorgenommen. Abg. Don Gentili erklärte namens der Italiener daß das Verlangen nach der Autonomie aufrecht bleibe, daß aber die Ita - liener ſich an den Verhandlungen des Landtages in der Hoffnung auf wirtſchaftliche Berückſichtigung und auf eine gerechte Wahlreform beteiligen. In der morgigen Sitzung werden die Ausſchußwahlen ſtattfinden. Die Stärke der Parteien im neuen Landtage iſt, wenn man von den drei Landesbiſchöfen abſieht, fol - gende: Es beſitzen die deutſchen Chriſtlichſozialen 25 Mandate (1 Prälat, 2 Städte, 22 Landgemeinden) die Altkonſervativen 8 Mandate (2 Städte, 4 Adels - kurie, 2 Prälaten), die Deutſchfreiſinnigen 12 Mandate (1 Viriliſt, 2 Handelskammer, 3 Städte, 6 Adelskurie), die chriſtlichſozialen Italiener 14 Mandate (1 Prälat, 1 Städte, 12 Landgemeiden), frei - ſinnige Italiener 6 Mandate (5 Städte, 1 Handelskammer). Aus dieſer Zuſammenſtellung erſieht man klar, welche der Landtagsparteien im Volke wurzeln und welche ihren politiſchen Beſitzſtand den Privilegien ver - dauken. Dieſes zu wiſſen iſt wichtig zur Beurteilung der Haltung, welche die Parteien in der Frage der Land - tagswahlreform einnehmen werden.

Chriſtlichſoziale Verſammlung in der Bukowina.

Aus Radautz, 27. d., wird uns tele - graphiert: Ueber Einberufung der chriſtlichſozialen Landesparteileitung fand geſtern hier eine überaus zahl - reich beſuchte Verſammlung ſtatt, die einen ſehr lebhaften Verlauf nahm, da der Student Karl Schläger, welcher bis vor kurzem ein eifriger chriſtlichſozialer Agitator war, in jüngſter Zeit aber die notwendige Diſziplin verletzte und ſo der gegneriſchen Keſchmann - Skedl-Richtung Vorſchub leiſtete, mit zwanzig Anhängern

Das Vorarlbg. Volksbl. forderte daraufhin das Innsbrucker ſozialdemokratiſche Blatt auf, Namen zu nennen, was nun auch geſchah. Als Miſſe - täterin nennt das Blatt die Schweſter Imelda und als Zeugin der Tat der Schweſter Aquinata Die Nachforſchung hat nun aber ergeben, daß zur Zeit, als der angebliche Unfug paſſiert ſein ſoll, keine der beiden genannten Schweſtern in der erſten Klaſſe anweſend war. Und von den zirka 30 Schulmädchen, welche zuerſt jedes einzeln, dann alle zuſammen über die angebliche Mißhandlung ausgefragt wurden, wußte nicht ein einziges, daß ein ſolcher Fall oder ein ähnlicher paſſiert wäre. Es hat ſich bisher auch kein Kind gemeldet, das auf die geſchilderte Weiſe wäre mißhandelt worden; auch keine Eltern haben darüber Klage geführt. Der ſo[z]ialdemokratiſche Bericht iſt offenbar rein erfunden. Freilich iſt die Ge - ſchichte deshalb nicht ſchlechter als hundert andere ähnliche Räubergeſchichten, die alle gut genug ſind, um die Ehre braver Frauen zu beſchmutzen, die ſich der chriſtlichen Jugenderziehung gewidmet haben.

Spät kommt Ihr ...

Die Freiſinnigen des Deutſchen Reiches haben in dieſer Woche ihren Parteitag abgehalten, ein großes politiſches Holzhacken, bei dem die Splitter und Spähne nach allen Seiten hin, nur möglichſt weit voneinander, ſtoben. Doch da nun einmal außer den Sottiſen, die die Größen vom liberalen Geiſte einander zu ſagen hatten,auch etwas Poſitives geleiſtet, eine Senſation gebracht werden mußte, hatte man das Thema Liberalismus und Arbeiterfrage zum Gegenſtand der Tages - ordnung gemacht und Herr Friedrich Naumann, Führer der ſüddeutſchen Freiſinnigen, ſprach dazu die unvergeßlichen Sätze:

Der Liberalismus braucht die Arbeiter nicht zur Ver - mehrung ſeiner Wähler, ſondern weil der Liberalismus auf die Leute angewieſen iſt, die noch nicht im Beſitze der bürgerlichen Freiheiten ſind. Bereits iſt auf Anregung des Abg. Goldſchmidt von der Partei ein Ausſchuß zur Bericht - erſtattung über die Arbeiterfrage eingeſetzt worden, der zum Teil auch aus Arbeitern beſteht. Er wird dazu helfen, daß Fehler vermieden werden und daß die Geſetzesvorſchläge der Regierung ſachverſtändig geprüft werden. Wir hoffen auch, daß unſer Wunſch, Arbeiter in die Parlamente zu bringen, bald in Erfüllung gehen wird. Schon einmal iſt beſchloſſen worden, die Arbeiterfrage auf die Tagesordnung eines Parteitages zu ſetzen, jetzt kommen wir endlich dazu, uns die Bedeutung der Arbeiterfrage für den Liberalismus klar zu machen. Es liegt jedenfalls ein Bedürfnis vor, daß der Liberalismus einmal beſtimmt formuliert, was er bezüglich der Arbeiter - frage eigentlich will.

Daran erkenn ich meine liberalen Pappenheimer! Im Jahre 1908 wirft ein freiſinniger Parteitag die Frage auf: was der Liberalismus bezüglich des Arbeiterproblems des Kerns der ſozialen Frage eigentlich wolle. Die Frage iſt geſtellt. Die Antwort lautet vermutlich nach wie vor nichts.

die Verſammlung zu ſprengen ſuchte. Der Plan miß - lang aber vollſtändig und die Störer mußten die Ver - ſammlung verlaſſen. Die Landesparteileitung hatte als Redner die Herren Karl Schüttler und Alois Moreniuk entſendet, deren Ausführungen über Zweck und Ziele der chriſtlichſozialen Organiſation die Ver - ſammlung begeiſterten. Es wurde ein chriſtlich - ſozialer Verein für die Stadt Radautz gegründet und proviſoriſch konſtituiert. Der Reichs - und Landespartei wurde das unbedingte Vertrauen aus - geſprochen und an Bgm. Dr. Lueger ſowie an Arbeitsminiſter Dr. Geßmann Telegramme ab - geſendet.

Eine polniſche Kundgebung gegen die Rutheneu.

Wie uns aus Stanislau berichtet wird, fand dort geſtern eine große polniſche Verſammlung ſtatt, um zur Ermordung des Statthalters Stellung zu nehmen. Nach einer heftigen Rede des Abg. Dr. Buzek gegen die Ruthenen wurden Reſolutionen beſchloſſen, welche die Regierung angeſichts der verbrecheriſchen Tätigkeit der ukrainiſchen Partei auffordern, das polniſche Volk vor Angriffen auf Leben und Eigentum zu ſchützen.

Ausland.

Im deutſchen Reiche hat der Bruch in der frei - ſinnigen Vereinigung zur Ausſcheidung der Oppoſition aus der Partei geführt, was nach den Vor - gängen bei der Abſtimmung über die beiden polenfeind - lichen Geſetze unausbleiblich war. Die Freiſinnigen ver - lieren ihre beſten Köpfe: Dr. Barth, Dr. Breithaupt und v. Gerlach. Der übrig bleibende Reſt iſt zwar an Zahl viel größer, hat aber durch ſeine Abhängigkeit von der Bülowſchen Blockpolitik jeden Einfluß als beſondere politiſche Partei verloren.

Der jüdiſche Bürgermeiſter von Rom, Nathan, wird von der geſamten italieniſchen kon - ſtitutionellen Preſſe angegriffen, weil er im Nunzialrat durch den Block eine ſtädtiſche Dotierung von 10.000 Lire zugunſten der ſozialdemokratiſchen Camera del Lavoro annehmen ließ. In der Camera haben die Syndikaliſten, ſogenannte Halbanarchiſten, das Heft in Händen; der letzte Generalausſtand war ihr Werk. Im gegebenen Augenblick nimmt ſich alſo die Subvention wie eine Gutheißung der ſozialdemokratiſchen Aktion aus.

Italiens Forderungen in Tripolis. [Privattelegramm der Reichspoſt .]

Die Forderung der italieniſchen Regierung, betreffend Uebertragung der geſamten Küſtenſchiffahrt an eine italieniſche Geſellſchaft, hat die amtlichen türkiſchen Kreiſe in große Erregung verſetzt. Man glaubt daraus zu erkennen, daß Italien planmäßig die Türkei demütigen und ſich eine Vormachtſtellung in der Levante verſchaffen will. Eine Zurückweiſung der italieniſchen Forderung iſt natürlich undenkbar, da von den übrigen Großmächten keine geneigt ſein würde, der Pforte Bei - ſtand zu leiſten. Man möge jedoch in Europa bedenken, daß die Fortſetzung einer ſolchen demütigenden Zwangs - politik gegen die Türkei leicht zu Ausbrüchen des mohammedaniſchen Fanatismus und zu ſchweren Ver - wicklungen im Orient führen kann.

Die Unruhen an der ruſſiſch-perſiſchen Grenze.

Die Unruhen an der ruſſiſch-perſiſchen Grenze nehmen derart bedrohliche Formen an, daß Rußland genötigt iſt, Truppen von Batum und Baku heran - zuziehen. In Kurdiſtan befindet ſich alles in ernſter Gärung. Es ſteht zu erwarten, daß Rußland die perſiſche Provinz Aſerbeidſchan okkupieren wird, um ſo der Bewegung Herr zu werden. Die perſiſchen Truppen ſind unfähig Ordnung zu ſchaffen.

Depeſchen aus Urmia melden, daß an der türkiſchen Grenze ernſte Unruhen ausgebrochen ſeien. Kurden wären in großen Mengen angerückt und es hätten Gefechte ſtatt - gefunden. Proviantzüge und Truppen gehen über Baku und Batum nach dem ſüdlichen Kaukaſus ab.

Der Krieg in Marokko. Ein Gefecht. Große Kriegsvorbereitungen.

Am 24. d. kam es zu einem Gefechte bei Dar ben Hamed im Mzabgebiete. Einzel - heiten fehlen. General D’Amade hielt Journaliſten von den Truppen fern und verhinderte Mitteilungen über die Operationen nach Caſablanca. Transportſchiffe brachten 60 Ambulanzwagen und Kriegsmaterial nach Settat, nach dem Mzab - und dem Mdakragebiete, wohin täglich ſtarke Züge mit Material zu Baraken und Telegraphenbauten ab - gehen. Man erwartet größere Operationen. Am 23. d. traf der engliſche General Kelly Kenny hier ein, der aber nicht nach dem Operationsfelde aufgebrochen iſt. Die Meldung von verſchiedenen Niederlagen der Mehalla Muley Hafids und des Abfalles des Ruhamnaſtammes haben ſich als falſch erwieſen. Muley Hafid iſt am 22 d. im Aſchaſchgebirge eingetroffen.

Das Regime der magyariſchen Koalition. Eine koſſuthiſtiſche Polemik gegen die Reichs - poſt .

Die magyariſche Preſſe iſt ſehr erboſt über die Reichs - poſt , weil dieſe den Umtrieben der Koſſuthiſten in der Gagenfrage ſo entſchieden entgegengetreten iſt und antwortet nun in dem jenſeits der Leitha üblichen Ton. So ſchreibt der Egyetertes :

4Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908 117

Im lauten Chor ſingen die öſterreichiſchen Blätter ihr Schmählieder auf Ungarn. Die öſterreichiſche Toll - künheit und Perfidie charakteriſierend, führen wir hier eine Stelle aus dem Blatt der Chriſtlich - ſozialen an. Dieſe Zeitung, die ihre Bildung aus dem Wörterbuch Luegers bezieht, ſagt in ihrer letzten Nummer in bezug auf die Tatſache, daß Aehrenthal und Schönaich ſich ſteif an ihr Verſprechen in den Delegationen halten, folgendes: Daß die Delegationen im Mai zuſammentreten, iſt ſo ſicher, daß Ungarn dies nur durch einen Staatsſtreich verhindern könnte. Das wäre aber eine derart gewagte Sache, daß dazu der Löwenmut des mit dem Großkreuz des Leopolds - ordens gezierten Geheimrat Koſſuth kaum ausreichen wurde. Dieſe ſelbſtbewußte Vermeſſenheit, dieſer rohe Ton (!) charakteriſiert die ganze öſterreichiſche Preßkampagne. Es wäre lächerlich, dagegen zu polemiſieren. Damit würden wir Koſſuth beleidigen. Koſſuth hat weder das Miniſterportefenille noch die Geheimratswürde oder den Leopoldsorden geſucht. Was er getan, das gebot ihm das Intereſſe der Nation. Ebenſo Andraſſy und Apponyi. Sollte ſich der Würfel wenden, ſo verzichtet jeder von ihnen gerne und leichten Herzens auf ſeine Würde. Jenes Offi - zierskorps, das derart unſer erklärter Feind iſt, daß ſelbſt der letzte milchmäulige Junge von einem Leutnant uns als Hundsungar (vgl. das Kutjanemet ) tituliert, uns ſeine Herren und Brotgeber! Dieſes Offizierskorps erwartet umſonſt eine Gagenerhöhung von uns, ſolange wir keine Garantien dafür erhalten, daß ſich auch ſein Geiſt ändere. Wenn der Kaiſer die Gagenerhöhung ſo ſehr am Herzen trägt, ſo lohne er die Opferwilligkeit Ungarns mit Rechten über dieſe Armee. So lange wir kein Recht haben, den uns Hundsungar zurufenden Geſellen das Genick um zu drehen, erwarte man von uns keine Opferwilligkeit.

Wie man ſieht, geht Roſza Sandor in der magyariſchen Preſſe noch immer um.

Zum Aufenthalt des Banus in Wien.

Die hentige Audienz des Banus Baron Rauch nahm nahezu eine Stunde in Anſpruch. Der Vortrag desſelben erſtreckte ſich ſowohl auf die allgemeine politiſche Lage, in Kroatien wie auf einzelne laufende Angelegenheiten. Nach der Audienz ſtattete der Banus dem Staatsſekretär im Miniſterium a latere Verteſſy einen Beſuch ab und begab ſich ſodann in die Kabinettskanzlei, wonach er beim Miniſter des Aeußern Freiherrn v. Aehrenthal vor - ſprach. Wie verlautet, hatte Baron Rauch vor allem über die großſerbiſche Bewegung und über deren Uebergriffe nach Kroatien zu berichten.

In den Kreiſen der Koalition glaubt man, daß das Ergebnis der Reiſe des Banus Maßregelungen von Beamten, Richtern und Pro - feſſoren im Gefolge haben werde. Heute wurden zwei der bekannteſten Agramer Richter vom Amte ſuſpendiert, darunter der kroatiſche Juriſt Dr. Simon. Eine große Anzahl von Richtern wurde in die Provinz verſetzt. Der Profeſſor der Agramer Univerſität Doktor Manojlovic wurde von ſeinem Poſten enthoben, weil er das offene Schreiben an Banus Rauch mitunter - ſchrieben habe, während Profeſſor Dr. Surmin penſioniert wurde. Dem ſerbiſchen Organ Srbobran wurde das Poſtdebit entzogen.

Telegramme.

Ernennung neuer Kardinäle.

Corriere d’Italia ſtellt für die erſte Hälfte Juni ein Konſiſtorium in Ausſicht, in dem der Papſt neue Kardinäle ernennen wird.

Der Poſitiviſtenkongreß.

Heute wurde der internationale Poſitiviſtenkongreß eröffnet. Der ruſſiſche Schriftſteller Novikow, der Präſident der Londoner Poſitiviſtenvereinigung, Swimſy und Boborykin hielten Anſprachen. Lubbock, Levaſſeur, van der Welde, Haeckel, Lombroſo u. a. wurden zu Ehrenpräſidenten ernannt. Novikow wurde zum Vor - ſitzenden des Kongreſſes gewählt.

Ein blutiges Kirchweihfeſt.

In Kis-Bodajk, Komitat Moſon, kam es geſtern beim Kirchweihfeſte zu einem Zuſammen - ſtoß zwiſchen einer Volksmenge und Gendarmerie, wobei letztere feuerte. Eine Perſon wurde erſchoſſen, mehrere Perſonen wurden verletzt.

Keuſchreckenplage in Tunis.

Der nördliche Teil von Tunis wurde von einer bisher nicht erlebten Heuſchrecken - plage heimgeſucht. Der Heuſchreckenzug kam aus dem Süden von Kairuan und bedeckte 60.000 Hektare von Dſchebui. Er näherte ſich Tunis bis auf 30 Kilometer und erreichte die Stadt Tebuba.

Kaiſer Wilhelm bei der k. u. k. Eskader.

Kaiſer Wilhelm ſtattete der k. u. k. Eskader einen Beſuch ab. Unter den Salutſchüſſen der Geſchütze begab er ſich an Bord des Schlachtſchiffes Erzherzog Karl und beſichtigte es eingehend, worauf die Geſchützmannſchaften eine Reihe von Uebungen ausführten, welche den vollen Beifall des Kaiſers fanden. Konteradmiral Ziegler gab ſodann an Bord des Erzherzog Karl zu Ehren des Kaiſers ein Frühſtück. Bei demſelben gab der Kaiſer in einem Trinkſpruche ſeiner großen Freude Ausdruck, die Eskader beſichtigen zu können.

Ein neuer Streitfall zwiſchen China und Japan.

China proteſtiert offiziell gegen die Ausdehnung der japaniſchen Verwaltung auf das Chientao-Territorium zwiſchen Korea und China, deſſen Zugehörigkeit zu Korea von China beſtritten wird. Japan habe dieſe Ausdehnung ſeiner Verwaltung in aller Stille vorgenommen und dadurch die Stellung Marquis Itos verſtärkt, der dort drei ſtändige Vertreter eingeſetzt hat.

Die Abreiſe Prinzeſſin Giſelas von Konſtantinapel.

Prinzeſſin Giſela von Bayern iſt heute mit Prinz Konrad nach Wien abgereiſt. Zur Verabſchiedung waren im Bahnhofe im Namen des Sultans der Oberzeremonienmeiſter Galib-Paſcha, der Chef des kaiſerlichen Militärkabinetts Marſchall Abdullah-Paſcha und die Sekretäre des Großveziers und des Miniſters des Aeußern, die Mitglieder der deutſchen Botſchaft und der öſterreichiſch-ungariſche Geſchäftsträger erſchienen. Die Prin - zeſſin dankte den Vertretern des Sultans für die erwieſenen Ehrungen und für die Geſchenke.

Tagesbericht.

* Kalender für Dienstag den 28. April.

Katholiken: Vitalis. Griechen (15. April): Oſterdienstag. Sonnen - aufgang 4 Uhr 49 Minuten morgens. Sonnenunter - gang 7 Uhr 7 Minuten abends. Mondesaufgang 4 Uhr 17 Minuten morgens. Mondesuntergang 4 Uhr 27 Minuten abends.

* Geſchichtskalender für den 28. April. 1799.

Raſtatter Geſandtenmord. 1809. Major Schill verläßt mit ſeinem Korps Berlin. 1853. Ludwig Tieck geſtorben. 1858. Anatom und Phyſiolog Johannes Müller geſtorben. 1896. Hiſtoriker H. v. Treitſchke geſtorben. 1906. Hermann v. Budde, Miniſter der öffentlichen Arbeiten geſtorben.

* Ernennungen.

Der Kaiſer hat den Hofbau - oberinſpektor und Leiter der Verwaltung des Hofopern - theatergebäudes Anton Haufle zum Schloßhauptmann in Schönbrunn und Hetzendorf und den Hofbauoberinſpektor und Leiter des Hofgebäudedepartements Dajo Paraſic zum Hofoberbaurat extra statum und Vorſtand dieſes Departe - ments ernannt.

* Die Tranung Windiſchgrätz-Szapary.

In glanz - voller Weiſe wurde geſtern im Prälatenſaale des Schotten - ſtiftes die älteſte Tochter des Präſidenten des Herrenhauſes, Fürſten Alfred Windiſchgrätz, Prinzeſſin Hedwig, mit dem Legationsſekretär Grafen Ladislaus Szapary, vom Schottenpfarrverweſer Pater Lambert getraut. Der Zeremonie wohnten bei: Herzogin Thyla und Prinzeſſin Olga von Cumberland, Zweiter Oberſthofmeiſter Fürſt Montenuovo mit Gemahlin, Tochter und Sohn, Miniſter des k. u. k. Hauſes und des Aeußern Freiherr von Aehren - thal und Gemahlin, der großbritanniſche Botſchafter Goſchen und Gemahlin, der franzöſiſche Botſchafter Mr. Crozier, der amerikaniſche Botſchafter Mr. Francis, der deutſche Militärattaché Rittmeiſter Graf Kageneck, die deutſchen Botſchaftsſekretäre Graf zu Erbach und Prinz Sayn-Wittgenſtein, der ruſſiſche Militärattaché Oberſt von Martſchenko, die Gemahlin des japaniſchen Botſchafters. Baronin Uchida, der bulgariſche diplomatiſche Agent Sarafow, der niederländiſche Geſandte, Prinzeſſin Thereſe Schwarzenberg, Gräfin Fünfkirchen - Liechtenſtein, Engelbert Prinz Anersperg, Karl Fürſt Auersperg und Gemahlin, Oberſtſilberkämmerer FML. Auguſt Prinz zu Windiſchgrätz, Fürſtin Chriſtine Windiſch - grätz, Gardekapitän G. d. K. Alois Prinz Eſterhazy, Fürſtin Starhemberg, Alexandrine Prinzeſſin Windiſchgrätz, Kammer - vorſteher Rittmeiſter Auguſt Prinz Lobkowitz, Julie Prin - zeſſin Arenberg-Hunyady, Major Prinz Schwarzenberg, Prinzeſſin Schwarzenberg-Hoyos, Prinz Adolf Auersperg. Ferner waren anweſend: Graf Franz Clam-Gallas mit Gemahlin, Landespräſident a. D. Freiherr v. Widmann, Geſandter a. D. Graf Kuefſtein, Karl Graf Lanckoronski und Gemahlin, Oberſtküchenmeiſter Auguſt Graf Bellegarde und Gemahlin, Graf Schönborn, Graf und Gräfin Marenzi, Hofrat Graf Montecuccoli, Heinrich Graf Hoyos, Rudolf Graf Jonkheer Dr. de Weede de Beerencamp und Gemahlin, der norwegiſche Geſandte Baron Beck-Friis, der griechiſche Ge - ſandte Manos, der bay[r]iſche Legationsſekretär Baron Tucher und Gemahlin, der Erſte Sektionschef Freiherr v. Call, Miniſterpräſident a. D. Franz Graf Thun, gemein - ſamer Finanzminiſter Freiherr v. Burian und Gemahlin, Generaladjutant General der Kavallerie Graf Paar, Sektionschef Ladislaus v. Müller, Sektionschef Jettel v. Ettenach, Sektionschef a. D. Freiherr v. Niebauer, Ge - ſandter Freiherr v. Gagern und Gemahlin, Pauline Fürſtin Metternich-Sandor, Fürſt und Fürſtin Max Egon Fürſten - berg, Eduard Prinz Auersperg mit Gemahlin und Tochter, Fürſtin Valerie Windiſchgrätz, Fürſtin Wrede, Alexander Markgraf Pallavicini und Gemahlin, Fürſt Otto Windiſch - grätz, Gräfin Thun-Lobkowitz mit Töchtern, Fürſt und Fürſtin Karl Paar, die Fürſten Ernſt und Robert Windiſch - grätz, Prinzeſſin Croy, Prinz Alfred Liechtenſtein, Prinzeſſin Fanny Liechtenſtein, Fürſt und Fürſtin Karl Windiſchgrätz, FZM. Graf Welſersheimb mit Gemahlin und Tochter, Prin - zeſſin Hohenlohe, Fürſt Adolf Joſef Schwarzenberg mit Tochter Bellegarde und Gemahlin, Georg Graf Stockau, Leopold Graf Sternberg, Graf Radetzky, Franz Graf Colloredo, Alfons Graf Mensdorff, Dr. Hans Graf Lariſch, Eugen Graf Czernin und Gemahlin, Vikomteſſe Fontenay, Gräfin Kiel - mannsegg-Paar, Gräfin Dubsky-Palfiy, Gräfin Joſef Thun, Graf Ferdinand Kinsky und Gemahlin, Gräfin Bellegarde - Oettingen mit Töchtern, Gräfin Hans Wilczek, Gräfin Buquoy-Cappy und Tochter, Gräfin Roman Potocki, Gräfin Taſſilo-Feſtetits, Gräfin Weſtphalen, Graf und Gräfin Moritz Palffy, Graf Adolf Dubsky, Freiherr v. Freudental und Gemahlin, Freiherr v. Schlechta, Botſchaftsrat v. Muſulin, FZM. Freiherr v. Albori, FZM. Ritter v. Kropatſchek, GM. Graf Huyn, Geſandter Freiherr v. Biegeleben ꝛc. ꝛc.

* Päpſtliche Auszeichnung.

Papſt Pius X. hat der Präſidentin des I. Vereines katholiſcher Lehrerinnen und Erzieherinnen für Oeſterreich, Oberlehrerin Karoline von Ambros, das päpſtliche Ehrenkreuz pro ecclesia et pro pontifice verliehen.

* Die Preiſe unſeres Kaiſers für das internationale Preisreiten.

Aus Rom wird telegraphiſch berichtet. Geſtern abends ſind Generalmajor Freiherr v. Kirchbach und Oberſt - leutnant Graf Herberſtein mit dem vom Kaiſer Franz Joſef geſpendeten Preiſe für das internationale Preisreiten hier eingetroffen.

* Verhaftung gefährlicher Einbrecher.

Ein ver - wegener Einbruch iſt am 20. d. im Hauſe Obere Donau - ſtraße Nr. 61 verübt worden. Dort bewohnt die Private Frau Cäzilia Kniner eine Wohnung im erſten Stock. Frau Kniner iſt jetzt von Wien abweſend und die Wohnung ſteht leer. Am 20. d. ſind nun Gauner nachts auf den zur Wohnung gehörenden Balkon geklettert und in die Wohnung gedrungen. Was ſie geſtohlen haben, konnte noch nicht feſt - geſtellt werden, da Frau Kniner noch nicht nach Wien zu -rückgekehrt iſt. Die Polizei forſchte nach den verwegenen Gaunern und am Sonntag gelang es den Hilfsarbeiter Franz Gruber, den Bäckergehilfen Johann Springer feſtzunehmen. Sie wurden dem Sicherheitsbureau übergeben und dieſes ermittelte als Mitſchuldige den Gärtnergehilfen Adolf Burian, der beim Infanterieregiment Nr. 49 diente und erſt am 18. d. M. deſertiert iſt, ferner den Hilfsarbeiter Johann Kaller. Zu der Bande gehören auch der Schloſſer Johann Rukawina und der Hilfsarbeiter Joſef Stürzer, die, wie berichtet, in der Nacht zum 22. d. M. bei einem Ein - bruch in der Iſtrianer Weinſtube im Stadtbahnbogen Nr. 1 auf dem Sechshauſergürtel abgefaßt wurden. Das Sicher - heitsbureau konnte ihre Täterſchaft bisher in zehn Ein - bruchsfakten, zumeiſt in Wohnungen, Gaſthäuſern[und]Geſchäften, nachweiſen. Der Schaden überſteigt 2000 Krenen. Alle Gauner bis auf Burian, der der Militärbeh[örde]übergeben wurde wurden dem Landesgericht eingelieſeit. Eine zweite ſehr gefährliche Einbrecherbande iſt gleichfalls in den letzten Tagen in den Händen der Polizei. Am 1. d. nachts wurde nämlich die Wohnung des Fuhrmannes Franz Heinkobler, Nordweſtbahnſtraße 73, erbrochen. Es wurden Schmuckgegenſtände um 250 Kronen und 340 Kronen bar geſtohlen, Am Sonntag gelang es endlich, die Gauner zu verhaften und zwar den Dachdeckergehilfen Joſef Breuer, den Kommis Auguſt Pollermann, den Hilfs - arbeiter Joſef Stuck, den Kommis Artur Weiner und den beſchäftigungsloſen Anton Maſſakamphirte. Im Ganzen hat die Polizei dieſer Bande bisher ſieben Einbrüche mit einer Geſamtſchadenſumme von 4000 Kronen nachgewieſen.

* Ertrinkungstod des rumäniſchen Parteiführers Radovici.

Aus Neapel, 27. April wird uns drahtlich be - richtet: Der bekannte Führer der jetzt in Rumänien herrſchenden liberalen Partei Dr. Jean Radovici, der ſich mit ſeinem Bruder auf der Fahrt zwiſchen Marſeille und Neapel befand, ſtürzte unterwegs ins Meer und ertrank. Alle Verſuche des Kapitäns, die Leiche zu bergen, blieben erfolglos.

* Im Monate Mai finden die Ziehungen

einer größeren Anzahl Losgattungen ſtatt, zu welchen vom Bank - hauſe Schelhammer & Schattera, 1. Bez., Stefansplatz 11, zu folgenden billigſt geſtellten Prämienverſicherungs - anmeldungen gegen Kursverluſt übernommen werden und zwar: 25 Heller für II. Bodenloſe, 2 Kr. für ganze Ungar - loſe, 1 Kr. für halbe Ungarloſe, 90 Heller für 4% Ung. Hypothekenloſe, 10 Heller für Joszivloſe und 85 Heller für I. Bodenkreditloſe.

* Die erſte Wiener Großſchlächterei-Aktiengeſell - ſchaft

hat in den letzten Wochen neun weitere Verkaufs - ſtände errichtet und beſitzt nunmehr 16 offene Stände in den bevölkertſten Bezirken Wiens, in welchen ſie friſches Fleiſch guter Qualität zu billigſten der jeweiligen Marktlage angepaßten Preiſen zum Verkaufe bringt. Bezüglich der Plätze der Stände verweiſen wir auf das Inſerat in unſerem heutigen Blatte.

* Zwei Pferde ertrunken.

Zwei dem Fuhrwerker - beſitzer Franz Wieſer, Nußdorferlände Nr. 29 wohnhaft, gehörige Pferde gerieten heute vormittags beim Tränken unterhalb der Kaiſer-Franz-Joſefsbrücke in die Strömung der Donau, wurden fortgeriſſen und verſchwanden in den Wellen.

* Unfall.

Der Kutſcher Karl Sonaer, in Atzgersdorf bei Schembar und Söhne bedienſtet, ſtürzte heute nach - mittags infolge Unwohlſeins bei der Rennweger Kaſerne vom Wagen, wurde von den Pferden getreten und erlitt außer mehrfachen rechtsſeitigen Rippenbrüchen Wunden im Geſicht und am Schädel. Die Rettungsgeſellſchaft brachte ihn ins Wiedener Krankenhaus.

* Breite Laufteppiche für 65 Kreuzer.

Das Teppichhaus Orendi, Wien, 1., Lugeck 2, verkauft dieſe Woche 90 Zentimeter breite ſchön deſſinierté Laufteppiche für nur 65 Kreuzer per Meter.

* Luft, Sonnen - und Waſſerheilanſtalt Wälliſchhof

in herrlicher, ſtaubfreier Lage, nächſt Mödling bei Wien. Beſte Kurerfolge, tägliche Koſten inkluſive Verpflegung, Maſſage, Gymnaſtik, elektriſche Bäder, ſonſtige Heilmittel und ärztliches Honorar 10 Kronen 50 Heller, Wohnung 2 Kronen bis 12 Kronen. Man verlange Proſpekt. Keine Nebenſpeſen.

* Erſter oberſteiriſcher Fremdenverkehrstag.

Sonntag den 3. Mai um 2 Uhr nachmittags wird im großen Saale des Hotel Gärner in Leoben ein ober - ſteiriſcher Fremdenverkehrstag abgehalten.

* Ein köſtliches Zollſtücklein

wird der N. Z. aus Eger gemeldet: Dieſer Tage kam eine Bauersfrau aus dem benachbarten Bayern nach Eger, um hier eine Wecker - uhr zu kaufen. Bei dem Uhrmacher feilſchte die Frau derart, daß dieſer ſich zu rächen beſchloß. Scheinbar nebenher fragte er die Frau über ihre Heimat und die Abfahrt des Zuges und übergab ihr dann den Wecker, den die Frau in umſtändlichſter Weiſe zwiſchen ihren halben Dutzend Röcken verſchwinden ließ und dann zum Bahnhof eilte. Wie alle ihre Mitreiſenden mußte auch die Bauersfrau an dem langen Zolltiſch vorüber. Nichts Verzollbares? fragte der Beamte. Na! war die prompte Antwort der Bäuerin. Im gleichen Augenblicke ertönte unter den Röcken der er - ſchrockenen Frau das laute Krrr des Weckers, deſſen Weck - zeiger der Uhrmacher auf einige Minuten vor Abgang des Zuges geſtellt hatte. Der Wecker wurde ein ſehr teures Stück.

* Unregelmäßigkeiten bei einem Bezirksgericht.

Aus Eger wird uns geſchrieben: Vor einiger Zeit wurden beim Bezirksgericht Wildſtein Unregelmäßigkeiten ent - deckt, weshalb in den letzten Tagen eine neuerliche Unter - ſuchung eingeleitet wurde. Der Grundbuchsführer Uebner, der an den Unregelmäßigkeiten keine Schuld tragen ſoll, nahm ſich die Sache ſo zu Herzen, daß er ſeinem Leben durch einen Revolverſchuß ein Ende machte.

* Profeſſor Wolfsgruber als Jubilar.

Wie wir erfahren, begeht der Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Wiener Univerſität und derzeitige Dekan der Wiener theologiſchen Fakultät Dr. Cöleſtin Wolfsgruber in den nächſten Tagen ſeinen 60. Geburtstag. Dem allſeits verehrten akademiſchen Lehrer werden aus dieſem Anlaß zahlreiche Sympathiekundgebungen zugehen.

* Hundertjähriges Jubiläum von Marienbad.

Aus Marienbad wird uns geſchrieben: Geſtern fand hier eine Verſammlung ſtatt, an der die Gemeindeausſchuß - mitglieder, ſowie ſämtliche Vereine der Stadt und die her -5117 Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908vorragendſten Perſönlichkeiten unſeres Kurortes teilnahmen. Dr. Reiniger legte dar, daß nach den geſchichtlichen Daten Marienbad ſeit dem Jahre 1808 beſteht. In dieſem Jahre ſei in der Nähe des Kreuzbrunnens das erſte Bade - haus gebaut worden; ebenſo beſtand ſchon die Marien - kapelle, von der Marienbad ſeinen Namen ableitet. Es wurde beſchloſſen, von einer großen Feier abzuſehen, jedoch ſoll jede größere Veranſtaltung in dieſer Saiſon den Cha - rakter einer Jubiläumsveranſtaltung tragen.

* Antimilitäriſtiſche Kundgebungen in Böhmen.

Wie das Ceske ſlovo aus Rokitzan meldet, wurde dort geſtern eine ſeitens der tſchechiſchradikalen Partei einberufene antimilitäriſtiſche Proteſtverſammlung durch Gendarmen auseinandergejagt. Zwei Landwehr - ſoldaten, welche der Verſammlung beiwohnten, wurden von den Gendarmen verhaftet.

* Selbſtmordverſuch in der Stadtbahnhalteſtelle.

Der Cafetier Heinrich Heid, Hernalſergürtel 30 wohnhaft, wollte ſich heute mittags wegen ſchlechten Geſchäftsganges töten, begab ſich in die Stadtbahnhalteſtelle Unter-St. -Veit und warf ſich, als ein Zug heranbrauſte, auf die Schienen. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf, an den Schultern und an beiden. Knieen. Man brachte ihn ins Rochusſpital. Die Näherin Anna Prucha, die die Szene vom Perron aus mit anſah, regte ſich ſo auf, daß ſie von Herzkrämpfen befallen wurde.

* K. k. Geographiſche Geſellſchaft.

Morgen Dienstag findet die Jahresverſammlung ſtatt: Wahl des Präſidenten; Vortrag des Hauptmannes Hemala über Korea und Nippon (Lichtbilder). Beginn der Verſammlung 7 Uhr, des Vortrages ½8 Uhr.

* Ortsbrand in Mähren.

Man telegraphiert uns aus Brünn vom 27. d. M.: In der Nacht vom 25. d. M. brach in der Gemeinde Loucka, Bezirkshauptmannſchaft Holleſchau, ein Brand aus, wodurch 30 Häuſer ſamt Wirt - ſchaftsgebäuden eingeäſchert wurden. Der Kaiſer hat für die Abbrändler aus Allerhöchſten Privatmitteln 3000 Kronen zu ſpenden geruht.

* Schwere Unfälle bei einem Antomobilrennen.

Aus London, 27. April wird telegraphiert: Bei dem internationalen Automobilrennen in Briarcliff, wo bekanntlich die italieniſchen Marken den Sieg davontrugen, ereigneten ſich mehrere ſehr ſchwere Unfälle. Bei einer Straßenbiegung entſtand unter den Zuſchauern ein der - artiges Gedränge, daß vier Perſonen erdrückt wurden. Die Menge drängte derart, daß die Vorneſtehenden auf die Fahrbahn geſtoßen und von den heranſauſenden Wagen erfaßt wurden. Hiebei erlitten nicht weniger als 60 Perſonen mehr oder minder ſchwere Verletzungen. Eine Dame, die in der Nähe eines explodierenden Motors ſtand, erlitt ſehr ſchwere Brandwunden.

* Die Typhusepidemie in Weſtungarn.

Aus Steinamanger, 27. d., wird uns gemeldet: Die Typhusepidemie, welche immer mehr an Ausdehnung ge - winnt, hat bereits viele Opfer gefordert. Unter anderen wurde geſtern die Gattin des Advokaten Dr. Viola von der Krankheit dahingerafft. Aus einzelnen Provinzorten der Umgebung werden bereits einige Typhusfälle gemeldet. Das Stadtphyſikat hat die umfaſſendſten Vorkehrungen getroffen. Heute wird gemeldet: Die Unterſuchung des Trinkwaſſers ergab, daß dieſes keine Thyphusbazillen ent - hält, wohl aber durch Abflußwaſſer einer chemiſchen Fabrik verunreinigt wurde. Drei Typhusfälle verliefen bereits tödlich. Der Krankenſtand beträgt gegenwärtig 323.

* Einbruch bei einem Uhrmacher.

Als der Uhr - macher Ludwig Zottl heute früh ſein Geſchäftslokal, Währing, Gerſthoferſtraße 39, öffnete, entdeckte er, daß darin Einbrecher gehauſt hatten. In der Wand, die ſein Geſchäft vom benachbarten Friſeurladen trennt, klaffte ein Loch und im Lokal ſelbſt waren die Kaſten und Vitrinen erbrochen. Die Gauner hatten die Türe des Friſeurladens mittels Nachſchlüſſels geöffnet, ſich ins Geſchäft geſchlichen und in die trennende Mauer, nachdem ſie die Türe der Raſierſtube wieder geſchloſſen hatten, ein Loch gebrochen. Sie hatten zahlreiche Juwelen erbeutet. Auf dem gleichen Wege ent - fernten ſich die Gauner dann. Ihre Ausforſchung iſt ein - geleitet.

* Unfall eines Profeſſors.

Aus Mailand wird uns unterm 27. April telegraphiert: Der Mailänder Pro - feſſo Cattaneo, der in Pallanza nächſt Mailand eine Villa beſitzt, verletzte ſich, als er Gartenarbeiteu vor - nahm, an dem Dorn eines Roſenſtockes. Er beachtete die Wunde anfangs gar nicht, bald ſtellte ſich jedoch eine Blut - vergiftung ein, in deren Verlaufe die behandelnden Aerzte zur Amputation des rechten Armes ſchreiten mußten. Doch auch dieſe konnte den Profeſſor nicht retten und die Aerzte haben ihn aufgegeben.

* Ein Wirbelſturm auf den Comoren.

Wie aus Paris telegraphiert wird, hat das Kolonienminiſterium ein Telegramm erhalten, in welchem mitgeteilt wird, daß auf den Comoren ein heftiger Zyklon gewütet hat, der namentlich auf Großcomoro arge Verwüſtuugen anrichtete. Auch haben ſich mehrere Schiffsunfälle ereignet.

Eine große Kundgebung für die katholiſche Preſſe. Feſtverſammlung des Piusvereines.

Die heute im großen Wiener Muſikvereinsſaale ab - gehaltene Feſtverſammlung des Piusvereines war glänzend beſucht. Alle Galerien waren zum Erdrücken beſetzt. Es waren über 3000 Perſonen erſchienen, die angeſehenſten Geſellſchaftskreiſe Wiens waren vertreten. U. a. bemerkten wir: Exzellenz Weihbiſchof Dr. Marſchall, Herrn Abg. Dr. v. Fuchs, Exzellenz Graf Silva-Tarouca, Graf Gudenus - Thun, Graf Philipp Thun, Graf Monjoie, Fürſtin Win - diſchgrätz-Radziwill, Prinzeſſin Oettingen, die Gräfinnen Seilern-Hardegg, Monjoie, Seilern-Pejacſevich, Thun - Lobkowitz, Mensdorff-Paar, Walterskirchen-Wenckheim Gertha Walterskirchen, Walterskirchen-Ludwigſtorff, Gudenus - Thun, Kuenburg, Sofie Zamoyska, Baronin Gamerra, Baronin Scherpon, Baronin Pirquet, Gräfin Maria Roſſi, Gräfin Thereſe Seilern, Gräfin Linci Stubenberg, Gräfin Hardegg-Waldburg mit Komteſſe Marie Hardegg, Erb - prinzeſſin Thereſe Schwarzenberg, Gräfin Alexandrine Reſſeguieur, Theologe Herward Prinz Auersperg, Gräfin Emma Daun, Prinzeſſin Fanny Liechtenſtein, Grafen Karl und Eugen Czernin, Gräfin Thereſe Czernin mitTöchtern, Gräfin Rudolf Bellegarde mit Töchtern, Gräfin Weſtphalen-Trauttmansdorff Gräfin Hoyos-Trauttmansdorff, Gräfin Marenzi, Fürſtin Alexandrine Windiſchgrätz, die Komteſſen Noſtitz, Hofrat Prälat Dr. Schindler, Kanonikus Graf Ortenburg, Stiftkämmerer Süß, Graf Lippe, kaiſ. Rat Dr. Schwarz, OLGR. Dr. Kaſerer, StR. Heindl, Vertreter der katholiſchen Verbindung Rudolfina .

Nach einem herrlich unter Peterlinis bewährter Leitung vorgetragenen achtſtimmigen Chor die Muſik beſorgte der rühmlichſt bekannte Chor und das Orcheſter des Jünglingsvereines Mariahilf unter Mitwirkung mehrerer Hofmuſiker meiſterhaft ſprach Exzellenz Graf Franz Walterskirchen Worte herzlicher Begrüßung, wobei er der großartigen, in den letzten Tagen in Innsbruck ſtattgefundenen Pinsvereinsverſammlung gedachte. Die zündenden Worte unſeres P. Kolb fanden ſtürmiſchen Bei - fall ſofort meldeten ſich 500 Mitglieder zum Eintritte und, was das rührendſte iſt: unter ihnen iſt eine Dienſt - magd, die als Wohltäterin mit einem Beitrage von 200 Kronen dem Piusvereine beitrat (Bewegung), ein herrliches Beiſpiel der Begeiſterung und Aufopferungsfähig - keit unſeres Volkes, das auch bei uns in allen Kreiſen Nachahmung verdient. (Großer Beifall.) Wenn etwas in den letzten Tagen den Wert einer ſtarken katholiſchen Preſſe be - wies, ſo war es die große Proteſtbewegunggegen das Treiben eines Innsbrucker Univerſitätsprofeſſors, in der überall der Ruf nach einemmächtigen Helfer, wie es eine mächtige Preſſe iſt, laut wurde. Bei dieſem Anlaſſe verſichern wir dem wackeren Tiroler Volk, daß wir ſeinen Schmerz und ſeine Empörung teilen und wir vereinen unſern Ruf mit dem ſeinen: Mit keinem Fuß darf dieſer Mann, der die Katholiken Oeſter - reichs ſo ſchwer beleidigte, mehr die Lehr - kanzel der Innsbrucker Hochſchule betreten! (Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.)

Univerſitätsprofeſſor P. Michael Hofmann S. J. (Innsbruck) führt aus: Es will mir ſcheinen, daß wie einſt die Philiſter mit Goliath vor die Scharen des Volkes Gottes traten und ſie beſtürmten, ſo hat ſich in unſerer Zeit ein gewal - tiger Rieſe erhoben, ausgerüſtet mit allem: Der Rieſe unſerer modernen Zeit iſt die große, gewaltige ſchlechte Preſſe (Bei - fall) und der kleine ihm entgegentretende David iſt der junge, kampfesmutige Piusverein. (Großer Beifall.) Man rechnete aus, daß jährlich abgeſehen von der guten Preſſe jedes Jahr rund 10.000 Milliarden Blätter er - ſcheinen; ſie erreichen aufeinandergetürmt die Höhe von 70.000 Metern und ihr Gewicht iſt 700.000 Tonnen, und würde man dies Papier breiten, es würde 25.000 Quadrat - kilometer bedecken. Das iſt der moderne Rieſe, weit ge - waltiger und furchtbarer, als jener aus dem Kampfe Davids. Sein eherner Helm, der ſein Haupt ſchützt, iſt die irregeführte öffentliche Meinung; ſie iſt ſo ſtark, daß ſelbſt in katholiſchen Kreiſen die Meinung möglich iſt, man könne in Politik, Literatur, Kunſt, Wiſſenſchaft nicht mitreden, wenn man ſich nicht ein jüdiſches Blatt halte. Und der Panzer des Rieſen iſt das Geld, die gewaltige Summe Geldes, die der ſchlechten Preſſe zur Verfügung ſteht und einen Panzer bildet, an dem Tauſende von Geſchoſſen abprallen. Die Lanze in der Hand des Rieſen iſt die ſchöne Phraſe, die er hinaus - ſchleudert, kunſtgerecht die ſchwachen Stellen am Gegner erſpähend; die moderne ſchlechte Preſſe, dieſer Goliath, hat es zuſtande gebracht, daß ſie für jede ſchlechte Sache ein ſchönes Wort bereit hat und für jede gute eine Verhöhnung, eine Verſpottung. Die Beachtung ſittlicher Gebote heißt nach dieſen Schlagworten fade P[rüd]erie, vom Glauben heißt es, er widerſpreche der Wiſſenſchaft, daß man Gott mehr gehorchen müſſe als den Menſchen, iſt bigott . Der Schild des modernen Rieſen iſt die Heuchelei und wie einſt Goliath prahlt die ſchlechte Preſſe, daß ſie alles verſteht, in Religton, Wiſſen - ſchaft, in allen Dingen und wer ihr nicht zuſtimmt, iſt geächtet und gilt als unmodern und inferior. Und gegen dieſen übermächtigen, drohenden Goliath tritti der Hirten - knabe zu Felde. Jawohl, ein heller Zorn und Unmut ent - flamme auch uns, daß man die heiligſten Güter uns raubt! Das iſt der Anfang. (Großer Beifall.) Und ballen wir die Fauſt nicht im Sacke, ſondern heraus damit und treten wir offen mit unſerer Ueberzeugung hervor, es überall ungeſcheut predigend: Hinaus mit der ſchlechten Preſſe aus den chriſtlichen Häuſern! (Großer Beifall.) Und kämpfen wir mit Gottver - trauen! Der Herr, der David beiſtand, als er den Löwen und Bären erſchlug, er wtrd uns auch beiſtehen, das große feindliche Heer zu beſiegen! (Großer Beifall.) Wir müſſen erfüllt ſein mit einem großen Gottvertrauen und mit der Ueberzeugung, daß wir in unſerem Kampfe ſtreiten für unſeren Glauben und unſer Heiligſtes. Denn es kommt der Segen von oben herab auf ein Herz, das kämpft in dem unerſchütterlichen Ver - trauen auf Gott. (Stürmiſcher Beifall.) Und dann treffen wir mit David den Rieſen an die freche Stirn, die bei keiner Lüge ſchamrot wird, mit dem Kieſelſtein, und ich ſage es offen heraus, was ich für den Kieſelſtein halte: das iſt der Heller der Armen, gegeben für den Piusverein! (Großer Beifall.) Diejenigen, die mit den Gütern dieſer Erde geſegnet ſind, ſollen nicht etwa nichts geben (Heiter - keit), nein, aber die Maſſe der Schneeflocken, die Maſſe der Kleinen iſt es, die ſelbſt den eiligſten Zug aufzuhalten im - ſtande iſt. Alſo vorwärts, kleiner David Piusverein, und wir werden dem rieſigen Goliath bald das Hauptabſchlagen! (Stürmiſcher, nicht enden - wollender Beifall.)

Oberſtudienrat Präſident der bayriſchen Kammer Dr. Orterer, mit großem Applaus begrüßt, gibt einleitend eine Rundſchau über die Entwicklnng der katholiſchen Or - ganiſation im Deutſchen Reiche. Die Ausgeſtaltung des katholiſchen Vereinslebens hat auch in meinem Vaterland große Fortſchritte gemacht: Unſer Auguſtinus - verein zur Förderung der katholiſchen Preſſe hat eine große Entwicklung genommen; er vermittelt auch die ſtete Füh - lungnahme zwiſchen den Männern der Preſſe und des Par - laments zur Beſprechung der politiſchen Praxis und Taktik. Dieſe enge Verbindung zwiſchen den Par - lamentariern und den mutigen Männern der Feder wirkt befruchtend für das ganze Vaterland und verdient vielleicht auch in Oeſterreich Nachahmung. Redner verweiſt dann auf die herrliche Organiſation des Volksvereines für das katholiſche Deutſchland mit ſeinen 600.000 Mitgliedern. (Großer Beifall.) Auch hie - bei iſt die Arbeit anf dem Preßgebiet außer -ordentlich: Der Volksverein hat im vorigen Jahre allein 20 Millionen Schriften verbreitet, ſeit ſeinem Beſtande 95 Millionen, die in Fragen der Volkswirtſchaft, Politik, der Apologetik wichtige Aufklärung gebracht haben. Wir haben auch eine Reihe von Büchervereinen älterer Kon - ſtruktion und ſpeziell in Bayern, den katholiſchen Preßverein mit 12.000 Mitgliedern in 85 Filialen; ſpeziell die von dieſem Verein errichteten Volksbibliotheken erfüllen eine bedeutſame Aufgabe im Kampfe gegen die Schundliteratur. Dieſer Verein erfreut ſich des Wohlwollens und der Unterſtützung unſeres ganzen Epiſkopates und der Befürwortung Papſt Pius X. Ich verweiſe hierauf, um zu zeigen, wie die gleiche Not zu gleichen Mitteln geführt und wie wir mit der gleichen Arbeit den gleichen Zielen entgegenſtreben. Wir anerkennen damit, was Sie ſchon geleiſtet. Neidlos blicken wir auf das glückliche Bemühen der glänzenden Leogeſellſchaft (Beifall) und auf die ſo wichtige chriſtliche Frauenorganiſation, die auch bei Ihnen in Angriff genommen wird; wir gedenken Ihrer Jugendorganiſationen und Ihres wahrhaft großartigen Katholiſchen Schulvereines, von dem wir ſagen: O könnten wir es Ihnen nachmachen! , eines Vereines, deſſen Wirken bei uns allſeitig, auch in fernerſtehenden Kreiſen anerkannt wird, und der unter der Leitung eines Mannes, des Rates Dr. Schwarz ſteht, zu dem wir Sie wahrhaft beglückwünſchen müſſen. (Beifall.) Aber auch der Hochſchul - frage widmen wir unſere Aufmerkſamkeit. Es iſt leider wahr, daß unſere Jugend die Hochſchulen nicht mehr mit dem Vollbeſitze der chriſtlichen Ueberzeugung verläßt. Der hochſelige Weihbiſchof Haller, der jetzige Miniſter Dr. Eben - hoch haben ſchon vor Jahren die Aufmerkſamkeit des Volkes auf die bedauerlichen Hochſchulzuſtände gelenkt. Dr. Ebenhoch hat einmal verlangt, in jeder Hochſchule ſoll ein Profeſſor ſein, der chriſtliche Philoſophie tradiert, nun muß man wohl dazu ſetzen: Auch ein Profeſſor, der wirklich katholiſches Kirchenrecht tradiert. (Beifall.) Der Redner erinnert daran, wie Dr. Luegers Katholikentagsworte über die Hochſchulfrage und über die Notwendigkeit einer katholiſchen Univerſität mit ſtürmiſchem Widerſpruch ſeitens der Gegner aufgenommen wurden. Ja, wir brauchen wenigſtens eine Hochſchule, die eine Pflege - ſtätte wahrer chriſtlicher Wiſſenſchaft ſei, an der wir uns in freier Konkurrenz entfalten können. (Beifall.) Redner be - ſpricht dann in eindringlichen Worten die Wichtigkeit des Piusvereines, um deſſen Höhe Oeſterreich von den bayriſchen Katholiken be - neidet werden müſſe. Wir ſehen es, wie wir der Verführung des Volkes durch die Preſſe faſt machtlos gegenüberſtehen, ohne daß dagegen eine geſetzliche Hilfe geboten würde. Hier anregen und erwärmen und ſelbſttätig zu helfen, iſt eine ernſte Aufgabe aller chriſtlichen Männer. Aber gegen uns ſteht auch eine Macht, deren Organiſation mit großer Opferfähigkeit zu - ſammengefügt wurde und von deren Preſſe jüngſt einer ihrer Führer in Ofen-Peſt ſagte: ſie biete reine Bor - telliteratur! Hoffentlich iſt dieſe Selbſterkenntnis bei der Sozialdemokratie der Anfang zur Beſſerung. (Heiterkeit.) Denken Sie hier in Oeſterreich nur an die famoſe Ehereform und Freie Schule , hier fließen alle Feinde zuſammen! Ein Hockblock oder ſonſtige Blöcke werden gerne überall erwartet!

Auch gegenüber der farbloſen Preſſe, die ſich in entſcheidenden Augenblicken immer gegen uns wendet, müſſen die Augen offen gehalten werden. Wenn ich die Leiſtungen ihres Piusvereines überſchaue, erinnere ich mich an das Wort, das der verſtorbene Baron Dipauli 1892 in Linz ſprach. Er mahnte an das Wort des großen Staatsmannes Stein: Der religiöſe Sinn des Volkes muß neubelebt werden; will man Treue und Glauben, Liebe zum Vaterland gedeihen machen, ſo muß man auf religiöſen Sinn ſehen. In der Tat, Treue zu Gott und Kaiſer quillt aus dem Glauben und damit auch aus dem Werke des Piusvereines. Aller - dings ſei zu wünſchen, daß noch andere Gebiete von deſſen Arbeit einbezogen werden, die Sudetenländer, die ſloveniſchen und kroatiſchen Länder; es könnten damit bei beharrlicher Arbeit gewiſſe Schwierig - keiten erleichtert oder beſeitigt werden, die heute noch von Bedeutung ſind. Redner gedenkt in ſeinen Schlußworten mit hinreißender Wärme des Jubiläums Kaiſer Franz Joſefs, zu deſſen Feſte nun die deutſchen Fürſten nach Wien kommen, um einen Tag zu bereiten, wie ihn ſeit dem Wiener Kongreſſe Europa nicht geſehen. (Beifall). Daß das Jubeljahr geſegnet ſei für Oeſterreich und ſeinen erhabenen Kaiſer, den die Liebe ſeiner Völker als die ſchönſte Krone ſchmückt, das iſt auch der Wunſch von uns Katholiken des Deutſchen Reiches und beſonders von uns Bayern, die wir durch ſo viel Bande des Blutes mit Ihnen verbunden ſind. (Stürmiſcher Beifall.) Wenn ich bald wieder nach Wien komme, hoffe ich, beim Piusverein das zweite Hundert - tauſend Mitglieder zu finden. (Großer Beifall.)

Mit Ovationen für die Redner und die vortrefflichen Chordarbietungen ſchloß die großartige Verſammlung.

Miniſter Dr. Geßmann über die Wohnungs - reform.

Die Zentralſtelle für Wohnungsreform in Oeſterreich hielt heute im Handelskammerpalais ihre Hauptverſamm - lung ab, welcher der Miniſter für öffentliche Arbeiten Dr. Geßmann, Vertreter der verſchiedenen Miniſterien, der Statthalterei, des Landes und Magiſtrats, mehrere Herrenhausmitglieder und Abgeordnete, ferner Delegierte des Beamtenvereins, des Reichsverbandes der Poſtbedien - ſteten, des Zentralverbandes der Baugewerbetreibenden, der Landesverbände der Zentralſtelle für Wohnungsreform in Deutſchböhmen und Schleſien, der Zweigvereine St. Pölten, Prag, Troppau, Budweis, Brünn und Reichenberg beiwohnten.

Miniſter Dr. Geßmann bemerkte in ſeiner Begrüßungs - rede, er habe bei der Feſtſtellung des Wirkungskreiſes des neuen Miniſteriums die Agenden des Bauweſens nach der ſozialpolitiſchen Seite hin zu ergänzen und auszubauen geſucht, und ſo einen für die ganze Bevölkerung überaus wichtigen Dienſt in den Verwaltungsapparat eingefügt. Die Bedeutung der Woh - nungsfrage ergibt ſich förmlich ziffermäßig aus dem Anteil im Ge - ſamteinkommen, den die Befriedigung des Wohnungsbedürfniſſes für ſich fordert. Gerade beim Mittelſtand iſt es verhältuiß - mäßig größer als bei den wohlhabenderen Schichten. Redner ſtreift die Frage, welchen Einfluß die Wohnungsfrage nach der moraliſchen Seite hin ausübt. Das gemütliche Heim 6Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908 117ſei ein außerordentlich wichtiger Faktor des Familienlebens, ja geradezu ſeine Vorbedingung. Das Wort gemüt - lich , von dem man nicht mit Unrecht be - haupte, daß es ein durchaus eigenartiger Beſitz der deutſchen Sprache ſei, kennzeichne eine ganze Summe von Eigenſchaften. Die Vorbedingung für eine Entfaltung dieſer an weifellos, daß die Wohnung entſprechend groß ſei. Muß ſich eine Familie mit 2, ja eventuell nur mit einem Raume be - günſtigen, ſo kann von einem gemütlichen Wohnen umſoweniger die Rede ſein, wenn die Behauſung noch öfter gewechſelt werden muß. Wir kommen mit dieſer Erörterung zu dem Drehpunkt der ganzen Wohnungsfrage, zum Kredit - problem. Dieſem vor allem muß die größte Aufmerkſam - keit gewidmet werden, denn ſeine, wenn auch nur teilweiſe Löſung wäre der gewaltigſte Fortſchritt auf dieſem Gebiete. Eine ſehr wichtige Spezialfrage bildet die Werkſtätten - not. Ich habe den Bau von Werkſtättenkaſernen in Ausſicht genommen. Eine weitere Aufgabe wird vor allem die ſtatiſtiſche Erhebung und Erkundung der beſtehenden Miß - ſtände ſein. Maßnahmen werden erwogen werden müſſen, wie die gemeinnützige Bautätigkeit zu organiſieren und die Ge - ſtaltung des Wohnungsmarktes zu beeinfluſſen ſei. Sehr wichtig ſei auch die Frage der Errichtung von Ledigen - heime für unverheiratete Arbeiter, ſowie von Arbeiter - wohnungen in der Nähe von Fabrikshäuſern. Die Beeinfluſſungen der Bauordnungen, die Aufſtellung einer Muſterbauordnung, eventuell die Einführung der Wohnungs - inſpektion in geeigneter Form alles das ſind wichtige Probleme. Dieſe kurze Erörterung zeigt, daß dem neuen Miniſterium durch die Aufnahme der Wohnungsfürſorge in ſeinem Wirkungskreis eine außerordentlich große Zahl von wichtigen und ſchwierigen Problemen erſtanden iſt. Es wird mein beſonderes Bemühen ſein, ein raſches Fort - ſchreiten der bereits in Angriff genommenen Arbeiten auf dieſem Gebiete zu ermöglichen nach dem Grundſatze: Daß zweimal gibt, wer raſch gibt. Der Miniſter verſpricht ſchließ - lich, die Beſtrebungen des Vereines wärmſtens zu fördern. (Lebhafter Beifall.)

Hierauf erſtatteten der Obmann Hofrat Dr. Mareſch und Generalſekretär Dr. v. Fürth die Berichte über die Tätigkeit des Vereines. Nach der Neuwahl von zehn Ausſchußmitgliedern und drei Rechnungsprüfern wurden Reſolutionen betreffs Beſchleunigung der Reform der Bau - ordnungen und betreffs Inangriffnahme von Maßnahmen zur Kreditbeſchaffung für die gemeinnützige Bautätigkeit an - genommen.

Das Regierungsjubiläum des Kaiſers.

Die Teilnahme des Kaiſers an den Feſtlichkeiten.

Die heutige Wiener Abendpoſt meldet: Zu wieder - holten Malen iſt der Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden, daß Seine Majeſtät das ſechzigjährige Jubiläum Allerhöchſt - ſeiner Regierung ausſchließlich durch Werke gemeinnütziger und humanitärer Natur begangen zu ſehen wünſche. Um längſt Vorbereitetes nicht zu ſtören, hat Seine Majeſtät trotzdem in huldvollſter Weiſe Sein Erſcheinen bei zwei Feſtlichkeiten zugeſagt: bei der Huldigung der Wiener Jugend im Mai und bei dem Feſtzug im Juni. Damit iſt das Programm der Veranſtaltungen, welche auf das perſönliche Erſcheinen Seiner Majeſtät rechnen können, end - gültig erſchöpft; andere Feſtlichkeiten werden daher unter keinen Umſtänden auf die Anweſenheit des Monarchen zählen können.

Das Tiroler Kaiſerjubiläumsſchützenfeſt.

Aus Bozen wird uns vom 27. d. telegraphiert: Anläßlich des Regierungsjubiläums des Kaiſers fand geſtern hier in Anweſenheit des Erzherzogs Eugen, des Pro - tektors des Tiroler Schützenbundes, das Kaiſerjubiläums - ſchützenfeſt ſtatt. Die Stadt prangte im Flaggen - und Reiſigſchmuck. Extrazüge brachten Schützen aus allen Gauen Tirols. Leider fehlte dem Feſte der Sonnenſchein, der der Szenerie erſt vollen Glanz verliehen hätte. Erzherzog Eugen war ſchon Samstag abends mit ſeinem Adjutanten, Oberleutnant Andrich, aus Innsbruck hier angekommen. Das Feſt wurde Samstag abends mit einem Zapfenſtreich eingeleitet. Am Virgl wurde ein prächtiges Feuerwerk abgebrannt. Sonntag früh um 7 Uhr war Tagreveille, die Muſikkapellen durchzogen mit klingendem Spiel die Straßen Aus mehr als 166 Städten und Märkten Tirols waren Schützenkorporationen eingetroffen.

Um ¾10 Uhr vormittags verkündeten Fanfaren vom Pfarrturm den Beginn der Feſtmeſſe auf dem Walterplatze, zu der die I. allgemeine Reſerviſtenkolonie Bozen die Ehrenkompagnie ſtellte. Nach dem Gottesdienſte begaben ſich die Schützen zum Schießplatze. Bald darauf erſchien Erz - herzog Eugen in Begleitung des Ehrenpräſidiums Heinrich Fürſt Campofranco, Statthaltereirat Anton Graf Ceschi a Santa Croce und Bürgermeiſter Dr. Jul. Perathoner. Ferner hatten ſich in Stell - vertretung des Statthalters Hofrat Meusburger und Landesoberkommiſſär Bauer eingefunden. Nachdem die Feſtgäſte verſammelt waren, begrüßte Oberſchützenmeiſter Steinkeller die Erſchienenen in herzlicher Weiſe, worauf Dr. Paul Krautſchneider die Feſtrede hielt, die in ein Hoch auf den Kaiſer ausklang.

Stürmiſche Hochrufe folgten und die Militärkapelle intonierte die Volkshymne, worauf Erzherzog Eugen mit herzlichen Worten dankte und ſeiner Freude Ausdruck gab, dem patrioſchen Feſte beiwohnen zu können und ſodann das Schießen für eröffnet erklärte. Nunmehr kredenzte die Tochter des Oberſchützenmeiſters, Fräulein Viktoria Stein - keller, dem Erzherzog Eugen den Ehrentrunk aus dem Jubiläumsbecher, den 1898 der Kaiſer dem Hauptſchießſtande in Bozen geſpendet hatte. Der Erzherzog tat Beſcheid und unterzeichnete hierauf die Eröffnungsurkunde. Nach Beſich - tigung der alten Ehrenſcheiben ſprach der Erzherzog eine Reihe von Perſönlichkeiten an, darunter den 86jährigen Prantl aus Schenna und kehrte, nachdem er eine Weile dem Feſtſchießen gefolgt war, in die Stadt znrück. Das Dejeuner nahm der Erzherzog beim Fürſten Compofranco. Vom Schießplatze aus wurde an den Kaiſer eine Huldigungs - depeſche abgeſandt.

Um 2 Uhr nachmittags ſetzte ſich der Schützenfeſtzug in Bewegung, an dem ſich über 5000 Perſonen und 160 Gruppen beteiligten, die faſt ausnahmslos mit Fahnen und Muſikkapellen erſchienen waren. Abends ſtellte ſich Regen ein, der die Feſtgäſte zwang, die geſchloſſenen Räume der Gaſtwirtſchaften aufzuſuchen, die Feſtesfreude aber nicht zu trüben vermochte.

Ein Vitriolattentat auf der Straße.

Der Eskonteur Eduard Kleemann, Ottakring, Haſner - ſtraße 78 wohnhaft, unterhielt durch längere Zeit ein Liebesverhältnis mit der Hilfsarbeiterin Marie Roſinaz. Vor drei Tagen löſte er dieſe Beziehungen; die Roſinaz beſchloß, ſich zu rächen und Kleemann dauernd zu ver - unſtalten. Sie kaufte ſich zu dieſem Zwecke Vitriol und lauerte ihrem Geliebten heute abends an der Ecke der Mariannen - und Kinderſpitalgaſſe auf, da ſie wußte, daß er in dieſer Gegend eine Einkaſſierung habe. Als Kl[ee]- mann wirklich vorbeikam, trat ſie auf ihn zu und ſtellte ihn zur Rede. Den Augenblick, als er ihr antwortete, benützte ſie, um ihm den Inhalt des Fläſchchens ins Geſicht zu ſchütten. Sie traf ſo gut, daß ihm das Vitriol auch in den halbgeöffneten Mund drang. Auch das ganze Geſicht, beſonders das linke Auge und die ſchützend vorgehaltene linke Hand ſind mit Verätzungen bedeckt. Das Mädchen wollte nach der Tat flüchten, wurde jedoch angehalten und aufs Polizeikommiſſariat gebracht. Kleemann, der ſchwer verletzt iſt und das linke Auge verlieren dürfte, wurde in die Sicherheitswachſtube Mariannengaſſe geleitet, dort verbunden und in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Das Attentat erregte großes Aufſehen.

Theater, Kunſt, Muſik.

Im Deutſchen Volkstheater beginnt morgen Dienstag die erſte Aufführung der vieraktigen Komödie Der Liebhaber von Bernard Shaw, deutſch von Siegſried Tre - bitſch, um 7 Uhr.

Die erſten öffentlichen Vorſtellungen der Schauſpiel - ſchule des Konſervatoriums finden Dienstag den 28. und Donnerstag den 30. d. M. abends 7 Uhr im kleinen Muſikvereinsſaal ſtatt. Am erſten Abend gelangen Szenen aus König Richard der Dritte von Shakeſpeare, Der Miſanthrop von Molière, Klein-Dorrit von Schönthan, Fuhrmann Henſchel von Hauptmann und Die Schul - reiterin von Pohl, am zweiten Abend aus Des Meeres und der Liebe Wellen von Grillparzer, Judith von Hebbel, Francillon von Dumas, Der Meineidbauer von Anzen - gruber und Abſchiedsſouper von Schnitzler zur Aufführung. Karten an der Konzertkaſſa der Geſellſchaft der Muſikfreunde, I., Canovagaſſe 4.

Gemeindezeitung.

Wahlen im Gemeinderate.

Bei den in der Gemeinderats - ſitzung am letzten Freitag vorgenommenen Wahlen in ver - ſchiedene Ausſchüſſe, Kommiſſionen ꝛc. wurden nachſtehende Gemeinderäte gewählt: In das Komitee zur Beratung einer neuen Bauordnung für Wien VBgm. Dr. Porzer und GR. Eigner; in den k. k. Bezirksſchulrat Wien Büſch; in die Donauregulierungs-Kommiſſion Eigner und Oppenberger als Mitglieder und Schneider als Erſatzmann; in den Gemeinderatsausſchuß für den Bau und Betrieb der ſtädtiſcheu Elektrizitätswerke Lux und Nemetz als Erſatzmänner; in die Kommiſſion zur Ueberwachung des Betriebes des ſtädtiſchen Stein - bruches am Exelberge Eigner und Sebaſtian Grünbeck; in den Ausſchuß für die ſtädtiſche Gas - beleuchtung Braun, Eigner, Eßlbauer und Hörmann als Mitglieder, Hoß als Erſatzmann; in die Gewölbe - wache kommiſſion Dobes und Hötzel; in den Aus - ſchuß zur Regulierung der Bezirksgrenzen Wiens für den 2. Bezirk Oppenberger, für den 4. Bezirk Breuer, für den 5. Bezirk Nemetz, für den 10. Bezirk Nejez - chleba, für den 12. Bezirk Dobes, für den 17. Bezirk Eigner; in den Ausſchuß zur Durchführung des Baues einer zweiten Hochquellenleitung und der Bauten für die Ergänzung der Kaiſer-Franz-Joſef - Hochquellenleitung Hilſcher als Erſatzmann; in die Kommiſſion zur Ueberwachung der ſtädtiſchen Humanitäts - anſtalten Brauneiß, Dobes, Hawranek und Laub; in den Aſylverein für Obdachloſe Glößl; in den Vor - ſtand des Vereines Kinderſchutzſtationen Schalich; in das Kuratorium für das zu errichtende Joſefine von Königswarterſche Kinderſpital Pichler und Völkl; in das Kuratorium der Kaiſer-Franz-Joſefs-Stiftung zur Unterſtützung des Kleingewerbes in Wien Oppenberger und Stehlik; in den Ausſchuß zur Vorberatung der Ange - legenheiten des Lagerhauſes der Stadt Wien Wagner; in den Verwaltungsausſchuß der ſtädtiſchen Kaiſer - Franz-Joſef-Jubiläums-Lebens - und Rentenverſiche - rungsanſtalt VB. Dr. Porzer, die Gemeinderäte Brauneiß, Müller und Stehlik; in den Ausſchuß zur Be - ratung und Antragſtellung über die künftige Neugeſtaltung des Wiener Pflaſterungsweſens Eigner; in die Rathauskellerkommmiſſion ZB. Hierhammer, die Gemeinderäte Eigner, Ferdinand Gräf, Sebaſtian Grün - beck, Hawranek, Hermann, Schlögl, Stangelberger und Weſſely; in die Ueberwachungskommiſſion für die ſtädtiſchen Sammlungen Dr. Stich; in den Verwaltungs - ausſchuß des Zentralvereines zur Beköſtigung armer Schulkinder Brauneiß und Dobes; in den Verwaltungsausſchuß des Zentralvereines zur Er - richtung und Erhaltung von Knabenhorten Franz Benda und Brauneiß; in das Kuratorium der Ignaz Singerſchen Schulſtiftung Stehlik; in den Ausſchuß zur Durchführung des Baues eines Kaiſer-Franz-Joſefs - Stadtmuſeums Nagler; in den Ausſchuß für das Stadtſäuberungsweſen: für den 2. Bezirk Oppenberger, für den 6. Bezirk Weſſely, für den 9. Bezirk Dürbeck, für den 10. Bezirk Wippel, für den 17. Bezirk Eigner, für den 19. Bezirk Steiner, für den 21. Bezirk Dücke; in die Kommiſſion zur Ueberwachung der ſtädtiſchen Stein - brüche in Oberöſterreich Eigner; in den Ausſchuß des Kaiſerjubiläums-Theatervereines VB. Hierhammer und die GR. Dürbeck, Glößl und Hermann; in die Kommiſſion für Verkehrsanlagen in Wien Steiner; in die Kommiſſion zur Kontrolle des geſamten, in Wien befindlichen unbeweglichen Vermögens der Gemeinde Wien ſowie des unbeweglichen Vermögens der unter der Verwaltung der Gemeinde Wien ſtehenden Fonds: für den 1. Bezirk Breuer und Lux, für den 2. Bezirk Franz Benda. für den 3. Bezirk Schlerka, für den 5. Bezirk Fiſcher, für den 6. Bezirk Glößl, für den 7. Bezirk Stehlik, für den 8. Bezirk Hawrauek, für den 10. Bezirk Nejezchleba und Wip[pel], für den 16. Bezirk Mareſch, für den 17. Bezirk Eigner, für den 18. Bezirk Laub, für den 19. Bezirk Brenta und für den 20. Bezirk Sadilek; in den Gemeinderats - ausſchuß zur Beratung der Frage einer eventuellen Zoll - trennung von Ungarn Franz Benda, Dürbeck,Glößl und Oppenberger; in das Komitee zur Herausgabe eines Prachtwerkes über Wien VB. Hierhammer; in den Vorſtand des Vereines Volksleſehalle Brauneiß; in das Kuratorium zur Ueberwachung der Ver - waltung der Seehoſpize und Aſyle für ſtrofulöſe und rachitiſche Kinder der Gemeinde Wien Weſſely; in das Preis - gericht für die Zuerkennung von Preiſen für die Aus - ſchmückung von Balkonen und Fenſtern mit Blumen Dücke; in den Ausſchuß wegen Erſtattung von Vor - ſchlägen zur Beſeitigung der herrſchenden Kohlen - teuerung VB. Hierhammer und die GR. Franz Benda, Breuer und Dürbeck; in den Ausſchuß der Zentral - ſparkaſſe der Gemeinde Wien Franz Benda, Dechant, Eigner, Hermann, Knoll und Nemetz; in den Appro - viſionierungsausſchuß Dücke, Knoll, Schlerka und Weſſely; in den Ausſchuß zur Reviſion, eventuell ſeiner - zeitigen Neuherausgabe des ſtädtiſchen Preis - tarifes Breuer und Hawranek; in den Ausſchuß für den Betrieb des Brauhauſes der Stadt Wien und der Oekonomie Wallhof Oppenberger; in die Kommiſſion zur Vorberatung der Feier des Regierungsjubi - läums des Kaiſers Franz Joſef I. ſeitens der Gemeinde Wien Franz Benda, Brauneiß, Breuer, Büſch, Glößl, Hermann, Oppenberger, Schrader, Wawerka und Weſſely; in das Kuratorium für die Ueberwachung des Kaiſerin-Eliſabeth - Kinderhoſpitales in Bad Hall Brauneiß, ſchließlich in das Schiedsgericht für Lagerhaus - ſtreitigkeiten die Herren Franz X. Fürſt, Ferdinand Heger, Ferdinand Linder, Karl Resnitſchek, Karl Richard Seyfert und Kommerzialrat Joſef Wild.

Konſtituierung der Bezirksvertretungen.

Im alten Gemeinderatsſitzungsſaale im Alten Rathauſe fand heute vormittags die Konſtituierung der neugewählten Bezirksvertretung des erſten Bezirkes ſtatt. Den feierlichen Akt leitete VB. Dr. Porzer und wohnte demſelben auch der neugewählte StR. Heindl bei. Von 24 abgegebenen Stimmen entfielen 16 auf den bis - herigen BV. kaiſ. Rat Wieninger, während die Liberalen 8 leere Stimmzettel abgaben. VB. Dr. Porzer beglückwünſchte den wiedergewählten Bezirksvorſteher. BV. kaiſ. Rat Wieninger hielt ſodann eine Anſprache, in welcher er auch die Tätigkeit der letzten Seſſionsperiode und betonte, daß ein gewaltiges Stück Arbeit geleiſtet worden iſt. Die Vereinigung der ſtädtiſchen Aemter, ſagte Redner, für den Bezirk im Alten Rathauſe iſt unſer Verdienſt und die Bevölkerung war durch dieſe Durchführung befriedigt. In vielen Straßen wurde geräuſchverminderndes Pflaſter gelegt, die Beleuchtung mit elekriſchem Licht in vielen Verkehrs - ſtraßen durchgeführt, und ſo kann ich mit ruhigem Gewiſſen ſagen, daß wir keine rückſchrittliche und kulturfeindliche Vertretung waren, noch ſind, aber auch nicht ſein werden, ſondern im echten Sinne chriſtlichfortſchrittlich. (Großer Beifall.) Was die Verkehrsverhältniſſe anbelangt, erklärt ſich Redner als Anhänger der Durchführung der elektriſchen Straßenbahnen mit Oberleitung durch die Innere Stadt. Für eine Untergrundbahn, ſagte Redner, bin ich nicht, da umfaſſende und langwierige Erhebungen nötig ſein werden, die Koſtenſumme eine enorme ſein wird und die Innere Stadt auf einen modernen Ver - kehr nicht ſo lange warten kann, bis all dieſe Fragen gelöſt ſein werden, da die Geſchäftsleute bei län - gerem Zuwarten ſehr ſtark geſchädigt ſein würden. (Bei - fall.) Auch die Kehrichtabfuhr wird in abſehbarer Zeit zur Zufriedenheit der Bewohner des Bezirkes gelöſt werden. Bezirksvorſteher Wieninger erklärte ſchließlich wie bisher in vollſter Objektivität die Geſchäfte führen zu wollen und die Wahl als Bezirksvorſteher anzunehmen. (Grotzer Bei - fall.) Sodann wurde zur Wahl des Bezirksvorſtehersſtell - vertreters geſchritten und entfielen von 24 abgegebenen Stimmen 16 auf den bisherigen Bezirksvorſteherſtellvertreter Glück, welcher als gewählt erſcheint. Nebſt der Inneren Stadt erfolgte heute noch die Konſtituierung der Bezirks - vertretungen in den Bezirken Margareten, Alſer - grund und Fünfhaus. Zum Bezirksvor - ſteher im 5. Bezirke wurde der bisherige Bezirksvorſteher Joſef Schwarz mit 21 Stimmen gewählt. Zum Bezirks - vorſteherſtellvertreter wurde der Spenglermeiſter und Haus - beſitzer Alois Frömel mit 12 Stimmen gewählt. Auf den bisherigen Bezirksvorſteherſtellvertreter Thomas Porzer entfielen 11 Stimmen; es blieb daher derſelbe in der Minorität. Im 9. Bezirk fungierte als Vertreter der Gemeinde Wien Dr. GR. Klotzberg. Zum Bezirksvorſteher wurde gewählt der bisherige Bezirks - vorſteher Joſef Stary mit 20 Stimmen und zu deſſen Stellvertreter gleichfalls der bisherige Bezirksvorſteherſtell - vertreter Franz Vogler wiedergewählt. Im 15. Bezirk war in Vertretung der Gemeinde Wien StR. Schreiner anweſend. Zum Bezirksvorſteher wurde der bisherige Bezirksvorſteher Dr. Joſef Mattis und zu deſſen Stellvertreter der bisherige Bezirksvorſteher - ſtellvertreter Karl Baumgartner gewählt.

Schulweſen.

Studentenunruhen an der Wiener Technik. Kundgebungen gegen Prof. Engländer.

Die Wiener techniſche Hochſchule war heute vormittags der Schauplatz von Demonſtrationen, die gegen den Pro - feſſor der Maſchinenbauſchule Richard Engländer gerichtet waren. Um 10 Uhr hatten ſich in der Aula und im erſten Hof gegen 400 Studierende des Maſchinenbau - kurſes eingefunden, die eine Abordnung mit einem Memo - randum zu Prof. Engländer ſandten. Darin wurde Prof. Engländer gebeten, neue Termine für die Prüfungen anzu - beraumen, damit jene Hörer, die wegen nicht genügend be - fundener Zeichnungen reprobiert worden waren, Gelegen - heit haben, dieſe Scharte auszuwetzen. Prof. Engländer hatte nämlich bei der letzten Ueberprüfung der eingereichten Zeichnungen von 110 Kandidaten ſechzig reprobiert. Da Prof. Engländer die Denkſchrift bis 11 Uhr nicht beantwortet hatte, beſetzten die Studenten den Lehr - ſaal, in welchem Prof. Engländer leſen ſollte. Um ¼12 Uhr betrat der Profeſſor den Hörſaal und kam ſo - fort auf das ihm überreichte Memorandum zu ſprechen. Er erklärte, die Ueberreicher dieſes Memorandums ſeien Hörer anderer Diſziplinen geweſen, er aber wolle nur mit Hörern des Maſchinenbaukurſes in Verhandlungen treten. Man antwortete darauf, daß es vermieden wurde, Hörer des Maſchinenbaukurſes zu entſenden, um die Ueberreicher nicht zu exponieren. In dieſem Augenblicke ertönte ein Pfiff, dem wüſter Lärm folgte. Es wurde gepfiffen und mit den7117 Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908Füßen geſtampft, bis ſich Engländer in ſein Arbeitszimmer zurückzog. Die Demonſtranten folgten ihm. Vor dem Arbeitszimmer des Profeſſors kam es zu neuerlichen lauten Demonſtrationen. Auch gegen den Aſſiſtenten Profeſſor Engländers, den Dozenten Furtmüller, dem zum Vor - wurf gemacht wird, daß er den Studierenden bei der Anfertigung von Zeichnungen in nicht genügender Weiſe an die Hand gehe, richteten ſich hier die Demonſtrationen der Studenten. Unter Lärmen zogen die Studenten nach der Anla. Dort erſchien Rektor Doktor Vortmann und forderte die Hörer auf, eine Deputation ins Rektorat zu entſenden, die ihm Bericht erſtatten möge. Nun begab ſich eine Studentendeputation in die Rektorats - kanzlei, wo Profeſſor Vortmann den Studenten mitteilte, daß er mit Profeſſor Engländer und den übrigen Lehrern an den Maſchinenbaukurſen eine Konferenz abhalten werde. Gleichzeitig ſtelle er den Studenten für morgen einen Lehr - ſaal für eine Vollverſammlung aller Studierenden der Hochſchule zur Verfügung.

Die reichsdeutſchen Katholiken für die Salz - burger Univerſität.

Man ſchreibt uns aus München: Die von Salzburg aus in großer Zahl nach den katholiſchen Kreiſen Süd - und Weſtdeutſchlands verſandte Einladungs - ſchrift zur Unterſtützung der geplanten katholiſchen Univer - ſität hat bei einigen Vereinen Deutſchlands den Gedanken gereift, Stipendien für die geplante Univerſität zu ſtiften, und damit zugleich zu dem Univerſitätsfonds ſelbſt einen Beitrag zu leiſten. Allerdings wären hiefür noch einige Vorfragen zu löſen, beſonders hinſichtlich amtlicher Rechte, welche der Salzburger Univerſität verliehen werden ſollen. In dieſer Hinſicht wäre es ſehr gut, wenn die Vertreter des Planes recht bald hierüber eine beſtimmte Entſcheidung der öſterreichiſchen Regierung herbeiführen könnten. Dann ließe ſich vielleicht auch eine Erklärung der bayriſchen Re - gierung dafür erlangen, daß die an der Salzburger Uni - verſität abſolvierten Studien auch den Bewerbern um Staats - ämter in Bayern voll angerechnet werden könnten.

Aus dem Gerichtsſaale.

Eine Wuchererkompagnie.

Der Prozeß gegen Auguſt Kogerer, Arthur Robitſchek und Eduard Schibich wegen Betruges und Veruntreuung von Wechſeln, die ſie zur Geldbeſchaffung erhalten hatten, nahm, wie berichtet, heute vor dem Schwurgerichte unter Vorſitz des Hofrates Dr. Feigl, ſeinen Anfang. Die von StAS. Dr. Langer vertretene Anklage ſchildert ausführlich das Treiben der Kompagnie, in das auch zwei andere berüch - igte Wucherer verwickelt ſind: Anton Bodenſtein und ein gewiſſer Herrnfeld, welch letzterer wegen einer damit zuſammenhängenden Transaktion bereits abgeſtraft wurde. Natürlich erklärten ſich heute ſämtliche Angeklagte für nichtſchuldig. Kogerer bezeichnet ſich als Pferdehändler und ſagt, daß er ein gutes Einkommen habe. Robitſchek bezeichnet ſich als Agenten und Schibich, ein geweſener Offizier, ſagt, daß er Schreiber in einem Handelshauſe ſei und monatlich 120 Kronen Gehalt beziehe. Die einzelnen Geſchäfte, die zur Erörterung gelangen, ſind derart kompli - ziert, daß ihre Wiedergabe zu umfangreich und für die Oeffentlichkeit auch von geringem Intereſſe iſt. Ueber den Ausgang des für drei Tage anberaumten Prozeſſes werden wir berichten.

Der Betrug an der Südbahn in Tüffer.

Der Kaſſationshof unter Vorſitz des Staatspräſidenten Doktor Freiherr von Prandau hat heute der Nichtigkeits - beſchwerde des vom Schwurgerichte Cilli zu drei Jahren ſchweren Kerkers verurteilten ehemaligen Südbahnbeamten Joſef Schönthoner ſtattgegeben, Verdikt und Urteil aufgehoben und dem bezeichneten Gerichte eine neue Verhandlung aufgetragen. Es handelte ſich um den Betrug durch Zuſendung einer gefälſchten Anweiſung auf 41.000 Kronen an die Station Tüffer. Die Nichtigkeitsbeſchwerde hatte Einſchränkung desVerteidigungsrechtes geltend gemacht, welchen Mangel des Verfahrens der Kaſſationshof auch darin erblickte, daß dem Verteidiger zum Aktenſtudium eine zu kurze Zeit zur Ver - fügung ſtand.

Der Prozeß Polonyi-Lengyel.

Aus Ofen-Peſt wird telegraphiſch berichtet: Heute begann vor dem Schwurgerichte die Verhandlung in dem Verleumdungsprozeſſe, den der geweſene Juſtizminiſter Polonyi gegen den Abg. Zoltan Lengyel wegen der be - kannten gegen Polonyi erhobenen Beſchuldigungen ange - ſtrengt hat. Polonyi vertritt ſelbſt die Anklage; Zoltan Lengyel wird vom Abg. Vaszonyi verteidigt.

Zu Beginn der Verhandlung ordnete der Präſident die Verleſung des inkriminierten Artikels an, welcher unter dem Titel Ich klage an! in dem Blatte A Nap erſchienen war. Sodann beginnt das Verhör des Ange - klagten. Auf die Frage, ob er ſich ſchuldig fühle, ſagte Lengyel: Ich habe den Artikel geſchrieben, fühle mich aber nicht ſchuldig. Präſident: Warum fühlen Sie ſich nicht ſchuldig? Lengyel: Weil mein Gewiſſen mich gedrängt hat, den Kampf gegen Polonyi aufzunehmen. Präſident: Beſtanden perſönliche Gegenſätze zwiſchen Ihnen? Lengyel: Nein, ich habe keine privaten Feindſchaften gehabt und nur Gegner, weil ich gegen Mißbräuche ange - kämpft habe. Präſident: Warum haben Sie den Kampf, den Halmos begonnen hat, fortgeſetzt? Lengyel: Weil ich be - merkt habe, daß Polonyi den gegen ihn erhobenen Anklagen auswich und hiebei ein ſchlaues Manöver anwandte, indem er den kranken Halmos mit ärztlicher Hilfe zu Tode er - ſchreckte, damit dieſer ſeine Anklagen zurückziehe. Auf die Frage, ob er im Gegenſatze zur Unabhängigkeitspartei ſtand, erwidert Lengyel: Ich wurde ausgeſchloſſen, weil ich gegen - über der Unabhängigkeitspartei die Forderung erhoben habe, daß dieſe ihre Prinzipien verwirkliche und daß an ihrer Leitung nicht ſolche Perſonen teilnehmen dürfen, die nicht vollkommen intakt ſeien. In der Affäre der Eliſabeth Beke wird der Nagy-Szent-Mikloſer Advokat Geza Jeszenski als erſter Zeuge verhört. Der Prä - ſident fragt ihn, ob er wiſſe, daß die Eliſabeth Beke von dem alten Grafen Nako eine Endabfertigung erhalten habe. Zeuge: Ich glaube, ſie hat dieſelbe bekommen.

Präſident: Hat man dieſe Endabfertigung end - gültig geregelt?

Zeuge: Ja, und zwar der gegenwärtige Gouverneur von Fiume Graf Alexander Nako. Das Dokument hierüber wurde von Seite des Gouverneurs durch den Advokaten Johann Löwengart und durch den Advokaten der Beke verfaßt. Erſt nach der definitiven Erledigung richtete Polonyi im Auftrage der Beke vier Briefe an den Grafen Nako. Im erſten erſuchte er den Grafen, er möge ihn in dieſer Angelegenheit beſuchen. Dieſer antwortete hierauf nicht, ſondern beauftragte mich, ich möge in dieſer Angelegenheit verhandeln. Die Beke hatte nämlich auf Grundlage eines notariellen Dokumentes ſeitens des alten Grafen neue Forderungen geſtellt. Meiner Meinung nach war die Beke nicht zu neuen Forderungen berechtigt. Um aber Skandalen auszuweichen, vereinbarten wir die Abſchließung eines Vergleiches. Wir haben dieſen Vergleich auch abgeſchloſſen und ſtellten eine jährliche Rente von 6000 Kronen feſt.

Präſident: Appellierte Polonyi nicht an die Ritterlichkeit der gräflichen Familie und hat er angedeutet, daß die Affäre eventuell in den Blättern zur Sprache ge - bracht werden würde? Zeuge: Ja! Praſident: Können Sie bezengen, daß Polonyi vor dem Grafen für ſich ein Honorar verlangt hat? Zeuge: Nein! Präſident: Sagte etwa Polonyi, daß er dafür ſorgen werde, daß die Angelegenheit in den Blättern veröffentlicht wird? Zeuge: Nein. Verteidiger: Hielten Sie es für möglich, daß aus der Sache ein Standal werden wird, und zwar von der Partei Polonyis ausgehend? Zeuge: Der Graf fürchtete einen Skandal, warum, das weiß ich nicht. Verteidiger: Haben Sie die Rente an die Beke oder in die Kanzlei Polonyis geſandt? Zeuge: An die Beke, mit Ansnahme einer reſtlichenSumme, welche wir in die Kanzlei Polonyis ſandten. Verteidiger: Wie viel betrug dieſe Summe? Zeuge: Beiläufig 1000 Kronen. Verteidiger: Hat die Kanzlei dieſe Summe gefordert? Zeuge: Ja, weil wir uns um einen Tag verſpätet hatten.

Lengyel zum Zeugen: Wiſſen Sie etwas davon, daß man der Beke den Polonyi empfohlen hat als den einzigen, der aus dieſer Affäre noch Geld herauspreſſen könnte? Zeuge: Ich habe von der Beke gehört, daß der öffentliche Notar Rupp ihr geſagt habe, daß in dieſer Sache nur Polonyi helfen könne.

Der Staatsanwalt beantragt, daß Geza Polonyi als Zeuge verhört werden möge.

Deſider Polonyi ſchließt ſich dieſem Antrage an und erſucht für den Fall, daß der Gerichtshof nicht in dieſem Sinne beſchließen ſollte, daß auch er die Zeugen befragen dürfe.

Der Präſident erklärt, dieſer Bitte zu willfahren.

Nach dem Verhöre des Zeugen Jeſzensky, des Advo - katen der gräflichen Familie Nako, wird der Gouverneur von Fiume, Graf Alexander Nako, der Erbe und Enkel des Grafen Koloman Nako, vernommen. Er ſagt aus, daß der Eliſabeth Beke laut Notariatsaktes am 21. Mai 1901 20.000 Kronen, für das nächſte Jahr 6000 Kronen und weiterhin 3000 Kronen zugeſichert wurden. Im Jahre 1903 wandte ſich die Beke brieflich an den Grafen Alexander Nako. Sie ſchrieb ihm, ſie habe gehört, der alte Graf habe ſie in ſeinem Teſtamente reichlich bedacht. Sie wünſche die Mitteilung dieſes Teſtamentes. Graf Alexander Nako antwortete ihr, ſie befinde ſich bezüglich des Teſtamentes in einem Irrtum. Hierauf erhielt Graf Nako von Polonyi ein Schreiben, in welchem dieſer den Grafen erſuchte, ihn in ſeiner Kanzlei zu beſuchen. Da Graf Nako dieſer Ein - ladung keine Folge leiſtete, wurde brieflich verhandelt und in dieſer Sache drei oder vier Briefe gewechſelt. Später ſuchte Polonyi den Grafen Alexander Nako auf und teilte ihm mit, daß die Beke eine Erhöhung ihres Jahrgeldes auf 12.000 Kronen fordere. Er werde aber darauf hinwirken, daß ſie ſich mit 6000 Kronen begnüge. Sodann befragt der Präſident den Zeugen über jene Schritte, die Polonyi als Juſtizminiſter bei dem Gouverneur behufs Erlangung ſeiner Ehrenerklärung getan hat. Graf Nako erklärt, Polonyi habe ihn erſucht, zu erklären, daß die in den Blättern erſchienenen Anſchuldigungen betreffs ſeiner Intervention für Eliſabeth Beke unwahr ſeien. Er habe damals eine Erklärung abgegeben, die jedoch von Polonyi als ungenügend betrachtet worden ſei. Dieſer habe auch um die Anfügung eines Paſſus erſucht, daß der Graf das Vorgehen Polonyis als Sach - walter für korrekt anerkenne, welchem Erſuchen der Graf auch hinterher Folge geleiſtet habe.

Graf Nako gibt auf Befragen weiter an, daß ſein Großvater auf die Eliſabeth Beke eine halbe Million Kronen verwendet habe. Der Staatsanwalt konſtatiert, daß in den Akten ſich mehrere Anzeigen gegen die Beke wegen Er - preſſung und Betrug vorfinden, welche teils vom Grafen Koloman Nako, teils von deſſen Enkel Graf Alexander Nako erſtattet wurden. Angeklagter Lengyel zum Zeugen: Haben Sie gehört, daß Polonyi im Miniſterrate bei Erörterung ſeiner Angelegenheit ſich geäußert haben ſoll, nicht die Beke habe erpreßt, ſondern Sie (der Zeuge) hätten an ihm eine Erpreſſung verübt.

Zeuge Graf Nako erwidert, im Nationalkaſino habe man erzählt, Polonyi habe ſich geänßert, daß Nakos Groß - vater ſein Vermögen der Beke hinterlaſſen habe, daß jedoch er (der Zeuge) der Beke dieſes Vermögen vorenthalte. Zeuge habe hierauf in Gegenwart des Miniſterpräſidenten den damaligen Inſtizminiſter zur Rede geſtellt. Polonyi habe erwidert, nicht er habe dies behauptet, ſondern dies ſei die Information der Beke.

Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde der Miniſter des Innern Graf Julius Andraſſy als Zeuge ver - hörte. Der Vorſitzende richtete an ihn die Frage, ob Gou - verneur Graf Nako ſich je beklagt hätte, daß Polonyi in der Angelegenheit Beke erpreſſeriſch vorgegangen ſei. Mi - niſter Graf Andraſſy: Das hat er mir nicht mitgeteilt. Ich

25. Folge.

Nachdruck verboten.

Die Sierramühle.

Collinſon war an dieſem Nachmittag ganz beſonders zerſtreut und in ſeine Träumereien verſunken; am Holz - haufen ſtand er auf die Axt geſtützt ſo tief in Gedanken, daß eine ſmaragdgrüne Eidechſe keck auf den Holzklotz ſchlüpfte und im Gefühl ihrer Sicherheit zu ſchlafen begann.

Mit Einbruch der Nacht erhob ſich der Wind wie ein fernes am Berg entlang ziehendes Summen. Dann ſchüttelte er die Gipfel der hohen Rotſandelholzbäume hinter der Mühle, ohne indeſſen die Mühle ſelbſt oder die trockenen Blätter im Flußbett zu berühren. Später wurde das Summen anhaltender, bis es dem ruheloſen Grollen eines fernen Meeres glich, und endlich tobte der Wind auch die Bergſeite hinab. Er trieb den Rauch den kurzen Schornſtein der Mühle herunter, rumorte in den von der Sonne verzogenen Schindeln des Daches, traf die Sparren im Innern mit ſeinem kühlen Hauch und heulte um die Vorſprünge der roh gezimmerten Dachtraufen. Um neun Uhr wickelte ſich Collinſon, wie es ſeine Ge - wohnheit war, vor dem Feuer in ſeine Decken und ſchlief ein.

Mitternacht war vorüber, als ihn das bekannte Poltern des Gerölls den Abhung herunter weckte. Es klang, als ob ein ganzes Heer in ungeſtümem Lauf rings gegen die Mühle anſtürmte; dann folgte ein ſchwerer Stoß gegen die Tür, wie er ihn ſchon einmal gehört hatte. Er glaubte nichts Ungewöhnliches darin zu erkennen und drehte ſich auf die andere Seite, um weiter zu ſchlafen. Diesmal aber fiel die Tür krachend aus den Angeln; ein Mann trat zu ihm, die Gewehrmündung nach ſeinem Kopf richtend.

Im Nu ſprang Collinſon ſeitwärts nach ſeiner Waffe, welche am Herde lehnte. Dieſe Bewegung wärevielleicht ſchon in der nächſten Sekunde ſeine letzte ge - weſen und kein Sterblicher hätte je Seth Collinſons Einſamkeit wieder unterbrochen, wäre nicht das Gewehr des zuerſt Eingetretenen von einem zweiten Mann ſchnell in die Höhe geſchlagen worden und der einzige Schuß, welcher in dieſer Nacht fiel, harmlos in das Dach ge - gegangen. Gleichzeitig fühlte Collinſon ſeine Arme gepackt und feſt nach hinten gezogen. Durch den Rauch ſah er undeutlich, daß maskierte und bewaffnete Leute das Zimmer füllten. Im nächſten Augenblick wurde er ge - knebelt und auf ſeinen Lehnſtuhl geworfen. Auf ein Zeichen verließen drei der Männer die Schenkſtube und Collinſon hörte, wie ſie die andern Räume und Neben - gebäude durchſuchten. Dann traten die beiden Leute, welche ihn geknebelt hatten und noch neben ihm ſtanden, mit einem gewiſſen ſoldatiſchen Reſpekt vor einem Mann mit glattem Kinn zurück, der durch die offene Tür herein - ſchritt. Er goß ſich am Schenktiſch ein Glas Whisky ein, leerte es bedächtig und ſtellte ſich dann Collinſon gegen - über. Nachläſſig gegen den Herd gelehnt und die eine Hand leicht auf ſeine Hüfte geſtützt, räuſperte er ſich. Wäre Collinſon ein ſchärferer Beobachter geweſen, ſo würde er bemerkt haben, wie die beiden Männer in ſeiner Nähe plötzlich mit einer gewiſſen ergebungsvollen Miene die Köpfe ſenkten und einen ungeduldigen Seufzer zu unter - drücken ſchienen, und wäre er Zeuge des Poſtraubes ge - weſen, ſo würde er in dem Glattraſierten den Redner wiedererkannt haben. Er ſah ihn aber nur mit ſeinem Blick voll ſtumpfer, unerſchütterlicher Geduld an.

Wir bedanern unendlich, daß wir gezwungen waren, gegen einen Ehrenmann in ſeinem eigenen Hauſe Gewalt zu brauchen, begann der Redner mild. Umſomehr halten wir es für unſere Pflicht, der Wiederholung eines ſo be - klagenswerten Vorfalls, wie er ſich bei unſerem Eintritt zutrug, vorzubeugen. Sie können uns darin ſehr unter - ſtützen, indem Sie uns einige Fragen beantworten, und wir empfinden die tiefſte Dankbarkeit, daß Sie dazu noch imſtande ſind was vor einigen Augenblicken außer - ordentlich unwahrſcheinlich ſchien. Er hielt inne, huſteteund lehnte ſich an den Herd zurück. Wieviele Männer außer Ihnen befinden ſich hier?

Nicht ’n einziger, ſagte Collinſon.

Der Fragende ſah die drei Leute an, welche vor - her hinausgegangen waren und eben zurückkamen. Sie nickten zuſtimmend.

Gut! Sie haben die Wahrheit geſagt eine vor - treffliche Gewohnheit, welches jedes Geſchäft beſchleu - nigt. Nun, antworten Sie ebenſo aufrichtig gibt es ein Zimmer in dieſem Hauſe mit einer verſchließbaren Tür?

Nein.

Auch keinen Keller oder ſonſtigen Raum?

Nein.

Das tut uns leid, denn wir werden nun, ganz gegen unſere Abſicht, gezwungen ſein, Sie vorläufig ge - bunden zu laſſen. Die Sache iſt nämlich die: Umſtände ſehr dringender Natur nötigen uns, dieſes Haus für einige Tage in Beſitz zu nehmen vielleicht auf unbe - ſtimmte Zeit. Wir achten jedoch die heiligen Geſetze der Gaſtfreundſchaft zu hoch, um Sie hinauszuwerfen. Nichts könnte unſer Gefühl mehr verletzen, als wenn ſich dergleichen entehrende Gerüchte über uns in den ritter - lichen Sierras verbreiteten. Wir müſſen Sie daher in ſtrenger Gefangenſchaft halten, wenn Sie es ablehnen, uns Ihr Beſitztum, wie es ſteht und liegt, für ſagen wir 500 Dollars zu verkaufen. Wir würden Sie in dem Fall freundlichſt erſuchen, ſich einem Warentransport anzuſchließen, welcher morgen früh durch das untere Tal nach dem Thompſonpaß aufbrechen wird. Doch müßten wir zur Bedingung machen, daß Sie geloben, den Staat auf drei Monate zu verlaſſen und dieſe Angelegenheit geheim zu halten. Drei von dieſen Herren werden mit Ihnen gehen, um Ihre werte Perſon zu bewachen und Sie wenn nötig mit ihren Gewehren an Ihr Verſprechen zu erinnern.

(Fortſetzung folgt.)

8Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908 117

kenne dieſe Affäre überhaupt nur indirekt durch jene Details, die mir Nako mitgeteilt. Die übrigen Fragen beantwortete der Zeuge ſichtlich ausweichend.

Kirchliches.

Inſtallierung des neuen Pfarrers von Simme - ring.

In feierlicher Weiſe wurde Sonntag der Kurprieſter Michael Seitz als Pfarrer von Simmering inſtalliert; die Einführung des neues Pfarrers nahm Weihbiſchof Dr. Marſchall vor.

Die Infel von Wilna.

Man meldet uns aus St. Petersburg, vom 24. April: Die ruſſiſche Re - gierung hat das Domkapitel in Wilna wiederholt aufge - fordert, einen Biſchof für den abgeſetzten Monſgr. Baron von Ropp zu wählen. Die Domherren weigerten ſich mit Recht, da der Sitz nach kanoniſchem Recht nicht vakant iſt, indem der Heilige Stuhl die Abſetzung nicht anerkannte. Daraufhin hat der Gouverneur von Wilna ſämtliche Domherren abgeſetzt und ihrer Einkünfte beraubt. Das ſoll ſolange währen, bis ein neuer Biſchof oder ein Adminiſtrator gewählt iſt.

Neue Erzbruderſchaft für Prieſter.

Eine Erz - bruderſchaft für die lebenden und verſtorbenen Prieſter wurde gegründet und kanoniſch errichtet in der Kirche der Prämonſtratenſerinnen in Meſnil-Saint-Denis (Departement Seine-et-Oiſe). Die Mitglieder beten jeden Tag ein Vater unſer und Ave für die lebenden und ein De profundis für die verſtorbenen Prieſter und hören jeden Monat zwei Meſſen, eine für die lebenden und eine für die verſtorbenen Prieſter.

Vorträge.

In der Zeit vom 21. bis 25. April hat der beliebte Kanzelredner Prälat Dr. Guſtav Müller in der Stadtpfarrkirche zu Groß-Enzersdorf, apologetiſche Vorträge gehalten, welche ſehr gut beſucht waren.

Vereinsnachrichten.

An alle chriſtlichen Vereine Wiens!

Das Stadt - komitee der Katholikenorganiſation hat für Mittwoch den 29. April, ½8 Uhr abends, eine Verſammlung für Vorſtands - und Ausſchußmitglieder ſämt - licher chriſtlichen Vereine Wiens einberufen. Die auf Namen lautenden Karten ſind bereits verſchickt. Wer noch keine ſolche erhalten hat, kann gegen Vorweiſung ſeiner Mit - gliedskarte eine ſolche in der Kanzlei, 1. Bezirk, Bäcker - ſtraße 14 oder bei der Firma J. Janauſchek u. Ko., 1. Be - zirk, Singerſtraße 18, beheben, eventuell vor Beginn der Verſammlung im Sitzungsſaale des Alten Rathauſes, 1. Bezirk, Wipplingerſtraße, reklamieren. Dieſe Verſamm - lung iſt für Wien von hochwichtiger Bedeutung, weshalb um kräftige Agitation und zahlreichen Beſuch dringend gebeten wird. Sprechen werden: Rabg. Seminardirektor Auguſt Kemetter über Wiener Verhältniſſe und P. Alban Schachleiter aus Prag-Emaus über Selbſt - hilfe gegen unſere Feinde .

Der Wiener Tierſchutzverein

hält am Mittwoch den 29. d. M. um 6 Uhr nachmitags im großen Sitzungs - ſaale des Niederöſterreichiſchen Gewerbevereines Eſchenbach - gaſſe 11 ſeine 56. ordentliche Generalverſammlung ab.

Chriſtlicher Mütterverein.

Der Stammverein der chriſtlichen Mütter bei St. Urſula, Johannesgaſſe 8, hat ſeine nächſte Vereinsandacht daſelbſt Freitag den 1. Mai um ½9 Uhr früh. Die Monatsandacht der Filiale Sankt Ulrich bei Notre Dame de Sion, Burggaſſe 39, findet Montag den 4. Mai um 8 Uhr früh ſtatt.

Verein der penſ. und qucſ. Staatsbeamten.

Mitt - woch den 29. d. M. um 4 Uhr im großen Saale des erſten allgemeinen Beamtenvereines der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie (Wipplingerſtraße 25, Parterre) Verſammlung.

Katholiſcher Verein Reunion .

Donnerstag den 30. April findet im Vereinsſaale, Poſtgaſſe 13, um Uhr abends der 28. Vereinsabend ſtatt, wobei Monſgre. Doktor Karl v. Weczerzik einen Vortrag über Die geologiſche Entſtehung unſerer Erde halten wird. Im Anſchluſſe dar - an Muſikvorträge von H. Siegl und Frl. Anna Prochaska. Hierauf Theatervorſtellung.

Volkswirtſchaft.

Die mittlere Linie.

Die Kaufkraft der Bauern bedingt zum Teile die[in]duſtrielle Entwicklung eines Landes. Kein vorurteilsfreier Induſtrieller oder Gewerbetreibender wird daher die Kräftigung des Bauernſtandes mit ſcheelen Augen anſehen, ſondern jeder wird ſich freuen, wenn es den Bauern gut geht. Die gute Ernte des Jahres 1906 brachte der Induſtrie reichen Verdienſt; das Geld, das der Bauer für ſein Getreide, ſein Vieh und ſeine Molkereiprodukte einnahm, begann ſofort ſeinen Kreislauf in der Volkswirtſchaft und füllte die Taſchen des Staates, der Induſtrie und des Gewerbeſtandes, denn hat der Bauer Geld, ſo hat’s die ganze Welt . Beſonders eine blühende Viehzucht iſt die Grundlage der intenſiven Landwirtſchaft, nichts iſt daher für den Bauernſtand wichtiger als die Fernhaltung von Seuchen, welche ſeinen Viehſtand dezimieren können.

Aber einen Umſtand darf der Bauer nicht überſehen; ebenſo wie er ſein Geld für Induſtrieprodukte ausgibt, ſo tut das der Städter ſeinerſeits, indem er landwirtſchaftliche Produkte kauft. Die Abhängigkeit iſt daher eine gegen - ſeitige. Der Bauer iſt an der Induſtrieentwicklung des Landes intereſſiert, weil die wachſende Kaufkraft der indu - ſtriellen Bevölkerung ihm die Möglichkeit gibt, ſeine Pro - dukte mit Vorteil zu verkaufen. Milch, Butter, Eier, Obſt kann der Bauer in entlegenen Gegenden, wo keine Stadt und keine Induſtrieanſiedlung in der Nähe iſt, nur ſchlecht verwerten; beſonders gilt das für tieriſche Produkte. Das Entſtehen eines großen Induſtrieunternehmens innerhalb einer bäuerlichen Gegend kann daher den Kulturzuſtand des ganzen Landes heben, weil die Rentabilitä[t]der Viehhaltung nur durch dieſe neue Abſatzquelle möglich gemacht wird. Wo der Bauer früher nur zehn Heller für den Liter Milch bekam und wo er die Milch manchmal nur als Butter oder Käſe verwerten konnte, da erhält erdurch das Entſtehen einer Fabrik mit mehreren 100 Arbei - tern die Möglichkeit, die Milch an Ort und Stelle mit 20 Heller per Liter zu verkaufen. Der Schutz der Landwirtſchaft hat alſo ſeine Grenze dort, wo die Tragfähigkeit der In - duſtrie aufhört. Es iſt in den letzten Jahren wiederholt vor - gekommen, daß Induſtrien in Oeſterreich nur deshalb nicht entſtanden, weil die Steuern zu hoch ſind. So iſt beiſpiels - weiſe die Entwicklung eines neuen Induſtriezweiges, der Fabrikation von Kalkſtickſtoff wohl nur ſchwer möglich, weil die Laſten, welche die Indu - ſtrie trägt, bei uns zu hoch ſind. Die Landwirt - ſchaft wird daher in ſolchen Fällen um die Möglichkeit der Entwicklung des Innenmarktes gebracht. Im Falle, der eben angeführt wurde, verliert ſie außerdem die Möglichkeit, ſich relativ billig mit einem wertvollen Düngungs - mittel zu verſorgen. Was für die direkten Steuern, welche auf der Induſtrie laſten, gilt, das gilt auch für die in - direkten Steuern, welche den induſtriellen Arbeiter treffen. Wird das Leben im Inlande zu teuer, ſo muß ein Teil der Induſtriearbeiter auswandern; mit jedem auswandernden Induſtriearbeiter verliert aber die Landwirtſchaft einen Käufer für ihre Produkte. Nun iſt das Leben in den letzten Jahren in Oeſterreich teurer geworden, und zwar haupt - ſächlich deshalb, weil die Lebensmittel im Preiſe geſtiegen ſind; wenn das ſo fort geht, wird nichts übrig bleiben, als daß die Löhne der Induſtriearbeiter gewaltig ſteigen. Bis jetzt haben die Induſtrie und die induſtriellen Arbeiter immer noch die Laſten zu tragen gewußt, die ihnen von allen Seiten auferlegt wurden, weil die Kon - junktur auf dem Weltmarkte eine günſtige geweſen iſt. Nun - mehr, wo ſich das Blatt wendet, wird es fraglich, ob das ſo fortgehen kann. Eines der teuerſten Lebensmittel für den Induſtriearbeiter iſt das Fleiſch; wenn der Fleiſchpreis eine gewiſſe Höhe überſchreitet, ſo muß der Induſtrie - arbeiter ſich des Fleiſchgenuſſes entwöhnen. Solange die Grenzen gegen die Balkanſtaaten offen waren, konnten ſich viele Induſtriearbeiter die billigen, allerdings oft minder - wertigen Fleiſchqualitäten beſchaffen, die von dort eingeführt wurden, und heute, wo die Grenze gegen Serbien geſperrt iſt, iſt ein Rückgang des Fleiſchkonſums in der ärmeren induſtriellen Bevölkerung zu verzeichnen. Unſere Landwirt - ſchaft hat davon ebenſowenig einen Vorteil, als wenn die Arbeiter auswandern. Aber die Sache hat noch eine andere ſehr bedenkliche Seite. Die Balkanländer ſind nur dann imſtande, Induſtrieprodukte zu kaufen, wenn ſie mit ihren Erzeugniſſen dieſelben bezahlen können. Wenn wir den Serben die Möglichkeit verſchließen, Tiere im lebenden oder wenigſtens im geſchlachteten Zuſtande herüber - zubringen, ſo werden ſie ruiniert und unſere Induſtrie wird wiederum geſchädigt. Aus Verzweiflung ſind nun die Serben dazu übergegangen, ſich eine eigene Induſtrie zu ſchaffen. Vor allem haben ſie ſich auf die Zuckerinduſtrie geworfen, und da ſieht man, ein wie zweiſchneidiges Schwert Agrarzölle ſind. Die Zuckerinduſtrie, die in Oeſter - reich auf einer ſehr hohen Stufe ſteht und die ja auch bei der Viehmaſt, alſo auch für die Fleiſchproduktion eine große Rolle ſpielt, wird das ſerbiſche Abſatzgebiet voll - ſtändig verlieren. Wir ſehen alſo, daß ein Teil der Land - wirtſchaft geſchädigt wird, weil der andere Teil der Land - wirtſchaft zu hohe Forderungen ſtellt. Man kann die Sache von welcher Seite immer anſehen, man wird zur Ueber - zeugung kommen, daß man auch im agrariſchen Schutze im ureigenſten Intereſſe der Landwirtſchaft nicht übers Ziel ſchießen ſoll. Das Wirtſchaftsleben innerhalb eines Staates erfordert eine fortgeſetzte Reihe von Kompromiſſen zwiſchen den verſchiedenen Berufsgruppen. Geht der Bauer zu Grunde, ſo kann der Städter ihm nichts verkaufen, weil er ihm nicht zahlen kann; geht der Wohlſtand des Städters zurück, ſo kann der Bauer ihm nichts verkaufen, weil der Städter kein Geld hat. Sinkt der Abſatz von Fleiſch und tieriſchen Produkten, ſo muß früher oder ſpäter die Vieh - zucht zurückgehen und kein Schutzzoll kann daran etwas ändern. Es gilt daher die richtige Mitte zu finden, um ſich nicht ſelbſt zu ſchädigen. Das ſcheint aber der Fall zu ſein, wenn man, wie es jetzt beabſichtigt iſt, die geringe Quantität minderwertigen Fleiſches aus Serbien nicht her - einlaſſen will, welche im Verhältnis zur geſamten Produk - tion des Reiches an Vieh kaum in Betracht kommt. Würde jede der einzelnen Produktionsgruppe im Staate ohne Rück - ſicht auf andere Gruppen ihre Intereſſen verfechten, wie das die Nur-Agrarier bezüglich des ſerbiſchen Handels - vertrages tun, müßte ein Kampf aller gegen alle entſtehen, unter dem ſchließlich auch die Landwirt - ſchaft ſchwer leiden müßte.

Eine Proteſtverſammlung gegen das Penſions - verſicherungsgeſetz.

Im Feſtſaale des Gewerbevereines fand geſtern unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung eine Proteſtverſamm - lung gegen das Privatbeamten-Penſionsverſicherungsgeſetz ſtatt. Der Vorſitzende Vizepräſident des niederöſterreichiſchen Gewerbevereines Bernhard Ludwig führte in ſeiner Eröffnungsanſprache aus, daß noch ſelten ein Geſetz eine ſo einmütige Ablehnung erfahren habe wie das Penſions - verſicherungsgeſetz; nicht allein die Unternehmer, ſondern auch deren Angeſtellte ſind gegen dieſes Geſetz. Je mehr man ſich mit ihm beſchäftige, deſto mehr erkennt man, daß es unbrauchbar ſei. Hierauf erſtattete Maſchinen - fabrikant Ernſt Krauſe das Referat. Er wies zunächſt darauf hin, daß der Widerſtand gegen dieſes Geſetz nicht nur von allen induſtriellen und kommerziellen Korporationen, ſondern auch von den meiſten Angeſtellten geteilt werde. Die In - tereſſenten müßten darüber aufgeklärt werden, was das Geſetz von ihnen verlange und wie verſchwindend klein das ſei, was ihnen dafür geboten werde. Bei den landes - üblichen Durchſchnittsbezügen muß ein Unternehmer mit fünf Angeſtellten 1000 Kronen pro Jahr, einer mit zehn Angeſtellten 2000 Kronen zahlen, wovon allerdings ein Drittel den Angeſtellten vom Gehalt abgezogen werden kann, was ſie ſich nicht gefallen laſſen werden. Große Aktiengeſellſchaften werden 100.000 bis 150.000 Kronen, gleich 15 bis 20% ihrer Dividende, zu ent - richten haben. Dieſe Beiträge ſollen zehn Jahre lang auf - geſpeichert werden, ohne daß den Angeſtellten auch nur ein Heller an Renten vergütet wird. Es werden ſich 300 bis 500 Millionen anſammeln, welche der Volkswirt -ſchaft entzogen werden. Die Regierung ſelbſt habe den Intereſſenten zu verſtehen gegeben, daß ſie einer Novellierung des Geſetzes keinen Widerſtand leiſten werde. Kammerrat Mendl führte aus, man müſſe gegen das wider den Willen der daran beteiligten Kreiſe geſchaffene Geſetz in ſchärfſter Weiſe Stellung nehmen. Den Angeſtellten werde durch dieſes Geſetz wohl wenig geholfen, die Induſtrie aber könne daran zugrunde gehen. Kommerzialrat Oeſterreicher beſprach die Rechtsunſicherheit, welche durch die unklare Faſſung des Geſetzes geſchaffen werde. Kammerrat Müller überbrachte die Zuſtimmung des Vereines der öſterreichiſch-ungariſchen Buchhändler. Er hob die beſondere Gefährdung des Detailgeſchäftes durch das Geſetz hervor. Der Sekretär des Zentralvereines der kaufmänniſchen Angeſtellten Urbach erklärte namens dieſes Vereines, daß die organiſierte Gehilfenſchaft, die von dem Geſetz be - troffen werde, in dieſem Falle ganz auf dem Standpunkt der Unternehmer ſtehe und ſich der Proteſtkundgebung voll - kommen anſchließe. Referent Krauſe beantragte hierauf eine Entſchließung, in der die einberufenen Korpo - rationen beauftragt werden, bei den kompetenten Miniſterien ſowie bei den führenden Mitgliedern der beiden Häuſer des Reichsrates deputativ vorſtellig zu werden, um für die An - geſtellten von Induſtrie und Gewerbe den Aufſchub des Penſionsverſicherungsgeſetzes zu er - wirken, damit Zeit für eine Novellierung des Geſetzes gewonnen werde, die den Wünſchen der Betriebs - unternehmer ſowie der Angeſtellten Rechnung trägt.

Nachdem dieſe Reſolution einſtimmig angenommen worden war, wurde die Verſammlung geſchloſſen.

Der Landwirt.

Eine Kundgebung der u. . Weinhauer.

Aus Kloſterneuburg wird uns gemeldet: Bei impoſanter Beteiligung der Weinhauer aus dem ganzen Gerichtsbezirke Kloſterneuburg fand geſtern in der Gaſtwirtſchaft zum Herzogshut am Stadtplatz von Kloſterneuburg eine Ver - ſammlung ſtatt. An der Verſammlung nahmen teil die Rabg. Direktor Kemetter und Dr. Weidenhoffer, Labg. Hölzl, n. . Weinbaudirektor Reckendorfer und Weinbauinſpektor Kober; den Vorſitz der Verſamm - lung führte Bgm. Hofbauer von Kloſterneuburg. Nachdem Rabg. Dr. Weidenhoffer ein Referat über die Aktionen des parlamentariſchen Weinkulturausſchuſſes erſtattet und Rabg. Kemetter einzelne den Weinhauer - ſtand tangierende Fragen erörtert hatte, wurde eine Ent - ſchließung angenommen, in der die Regierung erſucht wird, endlich Notſtandsgelder für die von den Weinhauern durch die Fröſte des Jahres 1907 erlittenen Schäden flüſſig zu machen.

Handel und Verkehr.

Wiener Börſekammer.

Am Mittwoch den 29. d. M. findet um Uhr mittags eine Plenarverſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: Antrag des Memorandum - Komitees betreffend die Effekten-Umſatzſteuer; Antrag der Warenſektion betreffend die neuen Kohlenuſancen; Anträge des Subkomitees für Notierungsangelegenheiten, betreffend die Anſuchen: der Kommunal-Kreditanſtalt für Iſtrien wegen. Notierung ihrer 4½%-Schuldverſchreibungen per 10 Millionen Kronen; der Lokalbahn Wſetin Groß - Karlowitz wegen Notierung ihrer 4% Prioritätsobligationen per 2,158.000 Kronen; der Vereinigten Böhmerwald-Lokal - bahnen wegen Notierung ihrer 4% Prioritätsobligationen per 2,328.000 Kronen; der Eiſeninduſtrie-A. -G. Zenica wegen Notierung ihrer 17.500 Aktien à 200 Kronen; der Apollo-Mineralöl-Raffinerie-A. -G. wegen Notierung ihrer 20.000 Aktien à 200 Kronen.

Eine preußiſche Studienkommiſſion auf den Wiener Märkten.

Die zum Studium der öſterreichiſchen Märkte entſendete preußiſche Kommiſſion, beſtehend aus dem Geheimen Oberregierungsrat Hofmann, Geh. Reg. R. Dr. Göppert vom Miniſterium für Handel und Gewerbe, Geh. Reg. R. Dr. Bill-Drews vom Miniſterium des Innern, Geh. Reg. R. Freiherr von Falkenhauſen vom Miniſterium für Landwirtſchaft, Geh. Reg. R. Dr. Boeniſch, vom Reichsamt des Innern, Generalſekretär der Zentralſtelle der preußiſchen Landwirtſchaftskammern Burckhardt, Landesrat Frei - herr von Meſſenbach, Mitglied des Reichstages und des Hauſes der Abgeordneten Fiſchbeck und Ver - waltungsdirektor des ſtädtiſchen Vieh - und Schlacht - hofes in Berlin, Holtz, erſchienen heute am Zentralviehmarkte in St. Marx, wo ſie vom Magiſtratsreferenten für das Approviſionierungsweſen, Magiſtratsrat Dr. Konſtantin Mayer, Marktamts - Direktor Bauer, Marktvizedirektor Frohweint, Veterinäramtsdirektor Toscano de canella, Landesveterinärinſpektor Wittmann, Marktamtsinſpek - tor und Leiter des Viehmarktes Entenfellner, deſſen Stellvertreter Iglauer und Obertierarzt Dau - ſcher empfangen und in die große Rinderhalle, in der eben der Rinderhauptmarkt ſtattfand, geleitet wurden. Die reichsdeutſchen Gäſte, die bereits den Viehmarkt in Graz be - ſichtigt hatten und noch den in Ofen-Peſt in Augenſchein nehmen werden, intereſſierten ſich hauptſächlich für die Ge - ſchäftsabwicklung auf unſerem Markte, da man in Berlin beabſichtigt, den Viehverkauf nach Lebendgewicht, wie es bei uns geübt wird, einzuführen. Sehr eingehend ſtudierten ſie die Einrichtungen und hörten mit Intereſſe die erſchöpfenden ſachlichen Erläuterungen, die ihnen hier Marktamtsleiter Entenfellner gab. Nach kurzer Mittagspauſe er - ſchienen ſie wieder am Markte, wo ihnen in den Markt - amtskanzleien Marktkommiſſär Iglauer die Geſchäftsführung am Markte, hauptſächlich hinſichtlich der Preisbeſtimmung und Berechnung eingehendſt erläuterte. Die Gäſte nahmen hie Pläne des Marktes, Beſchreibungen desſelben, ſowie die nötigſten auf die Geſchäftsführung bezughabenden For - mulare in Empfang und verließen nach mehr als ſechs - ſtündigem Aufenthalte daſelbſt mit Worten der vollſten An - erkennung und des Dankes den Markt. Gewiß intereſſant für die Leſer der Marktberichte der Reichspoſt iſt die Tatſache, daß Herr Marktamtsinſpektor Entenfellner den Gäſten gegenüber die genaue und ausführliche Markt - berichterſtattung der Reichspoſt vor den anderen Wiener Blättern hervorhob.

9117 Wien, Dienstag Reichspoſt 28. April 1908
〈…〉〈…〉

triebe des Gemiſchtwarenhandels (Verbandſtoffefabrik und Krankenpflegeartikel) regiſtrierten Arnold Hochſinger, 6. Bezirk, Theobaldgaſſe Nr. 18. Konkurskommiſſär LGR. Dr. Viktor Feigl, prov. Maſſeverwalter Dr. Robert Deutſchmann, 4. Bezirk, Kettenbrückengaſſe Nr. 18. Termine: 4. Mai, 1. und 9. Juni. Ferner auf eigenen Antrag über das Ver - mögen des unter der Firma Fuchs und Vollhofer vormals J. J. Lautinger und Cie. zum Material -, Spezerei - und Farbenhandel regiſtrierten Rudolf Vollhofer, 1. Bezirk, Schottengaſſe Nr. 3. Konkurskommiſſär LGR. Stern v. Rechfelden, prov. Maſſeverwalter Dr. Max Diamant, 1. Bezirk, Börſegaſſe Nr. 6. Termine: 4. Mai, 1. Juni, 9. Juni. Vom Landesgerichte Wien wurden nachſtehende Konkurſe eröffnet über Helene Wachsler, Edelſteinhändlers - gattin, 1. Bezirk, Salzgries Nr. 10 Konkurskommiſſär LGR. Dr. Samuel Wallerſtein, prov. Maſſeverwalter Dr. Adolf Brock, 1. Bezirk, Lugeck Nr. 3. Termine: 7. Mai, 29. Mai, 4. Juni. Ferner über Heinrich L. Weikart, Realitäten - beſitzer, 9. Bezirk, Wagnergaſſe 10. Konkurskommiſſär LGR. Theodor Thanner, prov. Maſſeverwalter Dr. Salomon Bruckner, 8. Bezirk, Lerchenfelderſtraße Nr. 4. Termine: 8. Mai, 30. Mai, 12. Juni.

Z[ahl]ungseinſtellungen. Der Kreditorenverein veröffent - licht folgende Zahlungseinſtellungen: Kirſchner Ignaz, Kaufmann in Lugos; Novak Franz, Handelsmann in Kuttenberg; Frank Jan, Handelsmann in Nove-Kladno; Simon Salomon, Handelsfirma in Zenta.

Vom Geldmarkte.

BankratePrivatdiskont
Wien4⅛%
Berlin54⅛%
Paris32 $$\frac{11}{16}$$ %
London32⅝%

Die Deutſche Bank ſetzte heute endlich, nachdem eine Ermäßigung der Rate ſchon ſeit Wochen angekündigt, aber nicht ausgeführt worden war, die Bankrate um ½% auf 5% herab und ermäßigte den Lombardenzinsfuß auf 6%. Da der relativ hohe Zinsfuß unſerer Bank nur mit Rückſicht auf die deutſche Bankrate bisher beibehalten wurde, ſo iſt zu hoffen, daß in dieſer Woche noch auch unſere Bankrate um ½% ermäßigt werden wird. Die Notierungen des Privat - diskonts blieben allerorts unverändert.

Berlin. (Reichs-Bankausweis vom 23. April 1908.)Dieſe Woche StandLetzte Woche StandDifferenz
Aktiva: Metallbeſtand967.548.000915,483.000+ 52,060.000
Reichskaſſenſcheine69,206.00066,343.000+ 2,863.000
andere Banknoten39,071.00033,461.000+ 5,610.000
Wechſel914,988.000968,740.000 53,752.000
Lombard-Forderungen96,404.000113,296.000 16,892.000
Effekten146,821.000154,351.000 7,530.000
ſonſtige Aktiva108,137.000116,795.000 8,598.000
Paſſiva: Grundkapital180,000.000180,000.000unverändert
Reſervefonds64,814.00064,814.000unverändert
Notenumlauf1.450,622.0001.517,745.000 67,123.000
ſonſtige täglich fällige Ver - bindlichkeiten609,292.000570,081.000+ 39,211.000
ſonſtige Paſſiva37,447.00035,774.000+ 1,673.000

Wiener Effektenbörſe.

(Eigenbericht.) An Anregungen fehlte es heute nicht, wohl aber an lebhafterer Beteiligung. Trotz feſterem Auslande, glatter, guter Abwicklung der Ultimoprolongation und der zu erwartenden Herabſetzung der deutſchen Bankrate entwickelte ſich nur ſchwacher Verkehr, geringe Beteiligung ſelbſt der lokalen Spekulation. Der Rückgang der Eiſenpreiſe brachte beſonders für Montanwerte etwas niedrigere Kurſe. Nur Nordweſt -, Elbetal -, Dampfſchiff -, Skoda - und Poldi - hüttenaktien fanden Beachtung, ſonſt blieben andere Werte ohne Begehr, daher auch im ganzen nur kleine Kurs - unterſchiede ſich zeigten. Bei der heutigen Effekten - prolongation, welche mit dem Schluß der Ultimoverſor - gung zuſammenfiel, war bis 5%, nur für Alpine Montan - aktien 5¼% Geld flüſſig. Die Ermäßigung des Diskonts um 5½% der Deutſchen Reichsbank blieb ohne Eindruck, wurde aber ſchon vorigen Samstag eskontiert. Trotz feſterem Aus - land blieb die Mittagsbörſe luſtlos, wobei Kurſe etwas ab - bröckelten und der Verkehr ſich ausnehmend ſtill zeigte. Ueb - rigens ließ ſich aus dem ganzen Gehaben entnehmen, daß auch für die nächſte Zeit, wenn nicht beſonders belebende Mo - mente von außen einwirken werden, keine dauernde Beſſerung der Situation platzgreifen dürfte. Zum Schluſſe haben die Aktien Elbethal 12 Kronen, Nordweſt 8 Kronen, Tabak 1 Krone 25 Heller, Anglobank 2 Kronen, Dampfſchiff 2 Kronen, Kar - pathen 5 Kronen, Teppiche 4 Kronen uud Weſtböhmiſche Stahl 2 Kronen 50 Heller profitiert, dagegen Lombarden 2 Kronen 50 Heller, Karpathen 5 Kronen, Skoda 5 Kronen, Schodnica Petroleum 5 Kronen und Oeſterreichiſch-ungariſche Bank 2 Kronen eingebüßt. Der Anlagemarkt und Renten ſchloſſen behauptet, Deviſen und Valuten etwas ſteifer.

Prag. (Effektenbörſe. Schluß.)27. / 4.25. / 4.
4% Bankſchuldv. d. Zentralb. d. Spark.98. 98.
4% Eiſenbahnſchuldv. d. b. Landesb.97.9597.95
4% Pfandbr. d. böhm. Hyp. -Bank98.8598.85
Böhm. Induſtrialbank416. 416.
Böhm. Unionbank245.50245.50
Erſte böhm. Rückverſich. Bank158. 159.
Landwirtſchaftliche Kreditbank388.50388.50
Prager Kreditbank521. 521.
Zivnoſtenska Banka238.50238.50
Böhm. Zuckerinduſtriegeſellſchaft173. 173.
Erſte böhm. -mähr. Maſch. -Fabr.850. 850.
Maſchinenbau Danek470. 470.
Ofen-Peſt. 27. / 4.25. / 4.
Oeſt. Kredit634.25633.25
Ung. Präm.188. 188.
Ung. Kredit.743.50743.
Ung. Hypoth.429.75429.
Ung. Eskonteb.471. 471.
Ung. Goldr.111.20111.20
Ung. Kommb.3295. 3295.
Elektz. -Akt.273. 273.
Ung. Kronenr.93.2093.20
Oeſt. Goldr.116.25116.25
Oeſt. Kronenr.97.7597.75
Peſt. Straßenb.563.75561.50
Elektr. Stadtb.266. 265.
Felten905. 905.
Ganz u. Co.3040. 3030.
Salgo587. 586.
Rima552. 553.
Oeſt. -ung. Stb.691. @5690.50
Südbahn1@6. 138.
Ung. Handelsg.572. 574.
Vaterl. Bank276. 275.75

Die Tendenz der heutigen Börſe war gut behauptet und zeigte ſich ſpeziell für lokale Transportwerte gute Nachfrage. Ultimogeld 5½%, für ungariſche Kronenrente 5%.

Schlußkurſe am 27. April um 2 Uhr 30 Minuten.
Kredit633. ,Prag. -Eiſ.2645. ,Kommunall.500.
Kreditung.744. ,Staatsb.689.50,Türkenloſe187.25,
Anglo298. ,Elbetal447. ,Napoleons19.10,
Union541. ,Lombarden135.50,Marknoten117.60,
Bankver.526. ,Oeſt. -K.-R.97.45,Rubel2.51,
Länderb.435.50,Ung. -K.-R.93.25,Nordbahn5320. ,
Oe. -B. ex C.1065. ,Mairente97.45,Dampfſchiff1020. ,
Tabak-Akt.410. ,Oeſt. -G.-R.116.25,Waffen554. ,
Alpine685. ,Ung. -G.-R.111.20,Norweſtb.450. ,
Rima550.50,Silberrente97.45,Ruſſen94.10.

Auswärtige Börſen.

Berlin. 27. / 4.25. / 4.
Schluß:
Wien 8 T.85. 84.95
Wien (lang). .
Oeſt. Bankn.85.0585.
Ruſſ. Bankn.213.90213.85
3½% D. R.91.4091.30
4% D. Rſch.99.5099.50
4% It. Rente. .
4½% Jap. Anl.86.9086.70
Oeſt. Goldr.98.7098.50
Oeſt. Kronenr.. .
Oeſt. konv. R.97.2597.20
Oeſt. nicht konv. Rente. .
Türkenloſe149.10149.10
Ung. Goldr.93.3093.25
Ung. Kronenr.. 93.20
Oeſt. Kreditakt., ultimo198. 198.30
Oeſt. Länderb.. .
Wr. Bankv.. .
Wr. Unionb.. .
Oeſt. -ung. Stb.147.50147.60
Lombarden23.3023.90
Can. Pacific153.50154.
Boch. Gußſt.220.50219.80
D. -Luxemb.154.75154.75
D. -öſt. Berg.178.75178.75
Dortm. Union62.7563.40
Dynam. -Truſt163.90163.60
Gelſenkirchener194.60194.75
Harpener198.25198.75
Hohenlohe179.30179.
Laurahütte210.75209.25
Mannesm.162.40162.75
Phönix185.90185.25
Rh. Stahlw.180.75181.
Siem. u. Halske183.50183.

Die eingetretene Ermäßigung des Diskontes der Reichs - bank hat die Haltung der heutigen Börſe gar nicht beeinflußt und war die Tendenz zu Beginn auf allen Märkten nicht einheitlich Hüttenwerke zogen im Verlaufe ziemlich an, da das Angebot die Nachfrage überſchritt, was auf die Haltung des Bankenmarktes gunſtig einwirkte. Bahnen notierten ganz ver - einzelt höher, konnten aber im allgemeinen kaum ihren vor - wöchentlichen Stand behaupten. Die neuen 4%igen Anl[e]ihen, deren Kurs zum erſtenmale offiziell 99.50 betrug, wieſen nur geringfügige Umfätze auf. Die Börſe gab zum Schluſſe wieder etwas nach, nur die Induſtriewerte des Kaſſamarktes zeigten infolge der lebhaften Kaufluſt der Outſider eine feſte Haltung.

Paris. [Schluß.]27. / 4.25. / 4.
3% fr. Rente96.4796.50
4% Oeſt. Goldr.97.8597.90
4% Ung. Goldr.94.6094.65
3¾% Ital.103.70.
3% Lomb. Obl.314. 315.
5% Marokk.. 515.
5% Ruſſen 190698.4598.60
5% ruſſ. Schatz - ſcheine 1904514. 514.50
4½% Serben 1906442. 441.
Türk. Tabak.426. .
Oeſt. Boden - kredit. 1117.
Oeſt. Länderb.461. 461.
Ung. Hypo - thekenbank450. 449.
Banque de Paris1445. 1442.
Banque Otto - mane726. 728.
Oeſt. Staats - bahn744. .
Oeſt. Südbahn142. .
Rio Tinto1598. 1614.
Chartered18.50.
De Beers277. 279.
Eaſtrand83.7583.75
Jagersfontein81.2582.50
Transvaal Land43.7537.50
Wechſel Wien (kurz)104.43104.43
Italien. Gold - wechſel (kurz)@%pari
Matt. Matt.
Frankfurt (Schluß.)
27. / 4.25. / 4.
Oeſt. Papierr.. 98.90
Oeſt. Silberr.99.0599.
Oeſt. Goldr.98.7098.70
4% öſt. einh. R.97.3097.20
Ung. Goldr.93.2093.40
Ung. Kronenr.93.2093.
Oeſt. Kredit198.50198.80
Oeſt. Bankakt.124.20124.10
Staatsbahn147.50147.80
Lombarden23.4023.80
Wechſel auf Wien84. 93·384. 97·5
Wiener Bankv.132.40131.80
Unionbank136.40136.40
Intern. Elek - trizitätsakt.148. 147.70
Alpine341. 343.
3% ung. Gold - anleihe77.5077.50
Ruhig.Feſt.
London [Schluß.]27. April.
Konſols86½
Rupien63¾
Japaner79¾
Spanier92¼
Ung. Goldrente94
Kanada Pacific159¾
Tendenz träge.
Diskont
Lombarden5⅝
Italiener102¾
Silber24 $$\frac{2}{16}$$
Wechſel a. Wien.

Vom Warenmarkte. Börſe für landwirtſchaftliche Produkte am 27. April.

(Eigenbericht.) New-York brachte heute Weizen bis Ets. höher, Peſt weiters ſteigende Terminkurſe. Hier machte dies keinen Eindruck, denn es trat weder Ausgebot noch Nachfrage hervor. Weizen und Roggen notieren amtlich un - verändert, Mais und Hafer jedoch 5 Heller niedriger. Auf die Preislage wirkt wohl am meiſten die Witterung ein. Nach - dem die Saaten dringendſt warmes Wetter bedürfen, wirkt eben jede Verſchlechterung und Kühle dahin ein, daß die Kurſe lebhafte Aufwärtsbewegung bringen, beſonders empfindlich in dieſer Hinſicht zeigt ſich Deutſchland. In New-York erhöhte ſich vergangene Woche Weizen um 3⅝ bis 6⅛ Cts., in Berlin um 11 Mark.

Warenmarkt.

Weizen, Theißer 12. bis 12.40, Banater . bis . , Wieſelburger und Raaber 11.25 bis 11.60, ſlovakiſcher und Schüttler 11.45 bis 11.70, Südbahn 11.40 bis 11.70, Marchfelder und anderer Niederöſterreicher 11.20 bis 11.50. Roggen, ſlovakiſcher 10.20 bis 10.40, Schüttler 10.10 bis 10.35, Peſterboden 10.20 bis 10.40, Südbahn 10.10 bis 10.30, diverſer ungariſcher 10.10 bis 10.35, öſterreichiſcher 10.25 bis 10.45. Gerſte, mähriſche, ab Wien . bis . , ab Station . bis . , Marchfelder, ab Wien . bis . , ab Station 7.40 bis 7.90, Wienerboden, ab Wien . bis . , ab Station 7.50 bis 8.20, ſlovakiſche, ab Wien 7.40 bis 8.60, ab Station 6.75 bis 8.30, Schüttler und Raaber, ab Station 7.10 bis 7.70, Raaber und Wieſelburger ab Station . bis . , Südbahn, ab Station . bis . , Ofenpeſt-Fünfkirchen ab Station . , nord - ungariſche, ab Station . bis . , Theiß, ab Station . bis . . Brenn - und Schälgerſte 7. bis 7.30. Futtergerſte 6.90 bis 7.15. Hafer, mittel 7.55 bis 7.85, Prima 7.85 bis 8.05, Ausſtich 8.05 bis 8.40. Mais, alter 6.80 bis 7. , neuer . bis . , Cinquantin, alt 7.80 bis 8.40, neu . bis . . Reps . bis . . Rüböl, raffiniert 48.50 bis 49. . Hirſe, roh, 5.80 bis 7.25. Kartoffel 1.90 bis 2.75. Kleie, Weizenkleie, fein 5.90 bis 6.05, grob 6.30 bis 6.45, Roggenkleie 6.15 bis 6.25. Spiritus, unverändert. Kontingentiert prompt 61.60 Kr. G., 62·20 Kr. Bf.

Ofen-Peſt.
25. April27. April
[d]erAprilMaiOktoberAprilMaiOktober
Weizen. 11.23@. 11.319.51feſt
Rog[g]en. 9.708.23. 9.638.25[behaupt.]
Hafer. 7.056.50. 7.016.50unver.
Mais. 6.39. 6.396.51
Reps17.17 1017. 50·60

Weizenofferte. Kaufluſt mäßig, behauptet, Umſatz 15.000 Meterzentner. Alles unverändert.

Termine eröffneten auf Amerika feſt, zogen auf kühleres Wetter und Deckungen etwas an, ſpäter auf Abgaben ſchwach behauptet. Kühl.

Berlin.
25. April.27. April.
per MaiJuliSept.per MaiJuliSept.
Weizen216¾217194¼216¼217¼195ſtetig
Roggen196½193¾178¾197195179¼feſt
Hafer160½165½160½165½ſtetig
Mais151145152154träge
Rüböl73.60. 73.6069.50feſt
Schön.

Vom Londoner Metallmarkt.

(Eigenbericht der Reichspoſt .) Amerikaniſches Kupfer; Die Verſchiffungen von New-York, Philadelphia und Baltimore betrugen in der Vor - woche laut Kabelnachricht von Amerika 11.324 Tons. Dieſe Zahl iſt ein Rekord für alle bisher dageweſenen Verſchiffungen. Dienstag ſetzte das Geſchäft auf der Metallbörſe wieder ein, aber die Erwartungen, daß die Befeſtigung, welche die Woche vorher platzgegriffen hatte, weiterſchreiten würde, hat ſich als trügeriſch erwieſen. Der totale Umſatz in Standardkupfer be - trug ungefähr 2550 Tons. Die Spekulation hielt ſich abſeits und nur der Konſum war im Markte. Die Woche ſchloß mit 57.15 Pfund Sterling Kaſſa und 58.7.6 Pfund Sterling drei Monate. Mit Rückſicht auf die reaktionäre Tendenz im Standardmarkte und die wenig erfreulichen Geſchäftsberichte von verſchiedenen Seiten verhielten ſich die Konſumenten reſerviert und deckten nur den dringendſten Bedarf in Feinkupfer, für welches die Händler außerordentlich billig offerierten. Die Hauptproduzenten, deren Forderung 60 Pfund Sterling für Elektrobrands iſt, waren unmöglich im Markte und werden bald Konzeſſionen im Preiſe zu machen haben, es ſei denn, daß die Spekulation wieder eingreift und wieder Leben in den Markt bringt. Die Geſchäftsberichte von Amerika lauten wieder etwas beſſer. Zinn: Der Markt wurde in feſter Stimmung eröffnet und es fanden Transaktionen für nahe Lieferung zu 145.5 Pfund Sterling und entferntere Lieferung zu 144 Pfund Sterling ſtatt, doch wich derſelbe infolge verſchiedener Realiſationen bald um 25 Schilling. Die Woche ſchließt ſtetig mit 144.15 reſp. 143.10 Pfund Sterling. Die Verſchiffungen vom Oſten dürften 3500 Tons nicht über - ſteigen. Blei: Das Geſchäft befindet ſich in einem wenig erfreulichen Stadium und es fanden nur ſehr wenig Abſchlüſſe mit dem Konſum ſtatt. Die Schlußbörſe war 13.5 bis 13 8.9 Pfund Sterling für ausländiſches und 13.10 bis 13.12.6 Pfund Sterling für engliſches.

Eiſen und Stahl: Die ganze Woche hindurch war der Markt flau und Preiſe ſanken ſtetig von 52 / Kaſſa bis auf 51 / 3. Die Woche ſchließt mit 51 / 5 Kaſſa 49 / 8 ein Monat und 48 / 9 drei Monate. Trotzdem die Verſchiffungen noch immer ſehr bedeutend ſind, zeigen die Vorräte in Middlesbrought nur eine ſchwache Abnahme. Die Nachrichten von Amerika ſind nicht ſo gut und die Preiſe haben eine kleine Abſchwächung erfahren. Antimon: Leblos. Pfd. St. 33. bis Pfd. St. 34. .

[Eigenbericht der Reichspoſt .] Calcutta berichtet, daß im Norden und Oſten von Bengal genügende Regenmengen gefallen ſind, was eine ſtarke Abſchwächung des Jutemarktes zur Folge hatte. Firſtmarken notieren Pfd. St. 17. , Mai / Juni.

Liverpooler Baumwollmarkt.

Amtliche Lokonokierungen vom 25. April 1908. Mid. Amerikan 5.31. W, Fine M. G. Broach 5⅛, Fine Bhownuggar 4 $$\frac{11}{16}$$ , Fine Oomra Nr. 1 , Fine Sendei 3 $$\frac{11}{16}$$ , Fine Bengal 3 $$\frac{11}{16}$$ , Fair Pernam 6. , Good fair brown Aegyptian 7 $$\frac{5}{16}$$ . Wochenbericht: Import 57.000 Ballen, Export 9000 Ballen, Umſatz 28.000 Ballen, wirk - licher Vorrat 938.000 Ballen, wirklicher Konſum und For - warded 69.000 Ballen.

Amtliche Warenkurſe der Wiener Börſe.

Zucker (per 100 Kilogramm), Rohzucker, prompt, ſtetig, Frachtbaſis Auſſig, Kronen 27.25 G., 27.35 W., per Okt. -Dez. prompt, Frachtbaſis Auſſig 24.10 G., 24.20 W.; Brot-Raffinade prompt ab Wien in Ganzwaggons 77. G., 77.50 W.; Würfelzucker Ia, prompt, ab mähriſche Station tranſito . G., . W.; Pilés Centrifugal Ia, ſtetig, prompt ab Trieſt tranſito 31. G., 32.50 W.: per Mai-Auguſt ab Trieſt tranſito 31. 37½ G., 33.25 W. Spiritus (per 10.000 Liter %), unverändert, prompt, kontingentiert ab. Wien 61.80 G., 62.40 W. Rüböl (per 100 Kilo), ruhig, prompt ab Wien 97. G., 98. W. Leinöl (per 100 Kilogramm), ruhig, prompt ab Wien pr. Waggon 67.75 G., 68.25 W. Oel - ſaaten (per 50 Kilogramm), Kohlreps, prompt ab Wien . G. . W. Petroleum (per 100 Kilo) ruhig, kau - kaſiſches, raff., ohne Faß, prompt ab Trieſt tranſito 11.50 G., 12. W.; galiziſches ſtandard white, prompt ab Wien per Waggon 26.25 G., 26.75 W.; detto ab Wien barellweiſe 27.25 G., 27.75 W.; detto waſſerhell, prompt ab Wien per Waggon 27.25 G., 27.75 W.; detto ab Wien barellweiſe 28.25 G., 28.75 W. Fettwaren (per 50 Kilogr. ), ſtetig, Schweinefett, inkluſive Faß, prompt I. Koſten ab Wien 69.50 G., 70. W.; Speck, weiß, exkluſive Packung, prompt I. Koſten ab Wien 58. G., 59. W.; Unſchlitt, Ausſchnitt prompt I. Koſten ab Wien 33.50 G., 34. W. Kaffee per 50 Kilogramm), ruhig, prompt, prima ab Trieſt Santos 56. G., 59. W.; Superior 51. G., 52. W.: Good Average 47. G 48. W.; Regular 42. G., 43. W.; Ordinär 39. G., 40. . W. Perl Primes 55. G., 56. W.; Perl Superior 54. G., 55. , W.; Perl good 51. G., 52. W. Gewürze; per 50 Kg., ruhig, Caſſia lignea ſelected, prompt, ab Trieſt, tranſito 58. , W. 60. , Ingwer, Bengal naturell, G. 39. , W. 40. , Ingwer, Chochin, geſchält, j. n. G. G. . , W, . , Macisblüte G. 240. , W 255. , Macis - nüſſe, je nach Größe, G. 95. , W. 185. , Nelken, Zanſibar, G. 64. , W. 66. , Pfeffer, Penang, ſchwarz, G. 37. 38. . Pfeffer, Penang, weiß 60. bis 62. . Pfeffer, Singa - pore, ſchwarz 41. bis 42. . Pfeffer, Singapore, weiß 65. bis 67. . Piment Jamaica 34. 35. . Kartoffelſtärke: per 100 Kg., ruhig, prompt, ab Wien, Hochprima G 29. W. [2]9.50, Prima G. 28. , W. 28.50, Sekunda G. . , W. . , Tertia G. . , W. . . Kartoffelſtärke-Mehl, Hochprima G. 29.50, W. 30. .

Kaffeemarkt. Wochenbericht.

Tendenz in Rio: Feſt. Kurs auf London 15 $$\frac{8}{16}$$ . Preis für Kaffee Standard Nr. 7 3 Milreis 475 Reis. Zufuhr der Woche 36.000 Sack,10Wien, Dienstag Reichspoſt. 28. April 1908 117Vorrat 274.000 Sack, Verkäufe der Woche nach den Ver - einigten Staaten 6000 Sack, Verkäufe der Woche nach Europa 12.000 Sack, Verſchiffungen der Woche nach den Ver - einigten Staaten per Dampfer 18.000 Sack, Verſchiffungen der Woche per Segler nach Holland 1000 nach Belgien 9000 Sack, nach Frankreich 3000 Sack, nach dem Reſt von Europa 5000 Sack, nach dem Kap 1000 Sack. Anzahl der Dampfer ladend nach den Vereinigten Staaten 5, Anzahl der Dampfer ladend nach Europa 4. Fracht nach den Vereinigten Staaten 30. Tendenz in Santos: Kaum behauptet. Preis für Kaffee Standard Nr. 7 3 Milreis 300 Reis. Vorrat 1,003.000 Sack, Zufuhr der Woche 46.000 Sack, Wochen - zufuhr in Stationen des Innern 46.000 Sack, Verkäufe der Woche nach den Vereinigten Staaten 46.000 Sack, Verkäufe der Woche nach Europa 14.000 Sack, Verſchiffungen der Woche nach den Vereinigten Staaten 42.000 Sack, nach Deutſchland 3000 Sack, nach Holland 2000 Sack, nach Frank - reich 1000 Sack. Anzahl der Dampfer ladend nach den Vereinigten Staaten 3, Anzahl der Dampfer ladend nach Europa 3, Fracht nach Havre 35.

Kaffee. Hamburg, 27. April, vormittags 10 Uhr:

Santos good average.

Per Ultimo MaiReichsmark 31½
September 32
Dezember 32
März 32½

Tendenz behauptet.

Amtliche auswärtige Warenkurſe.

Zuckermarkt. Stetig. Rohzucker prompt ab Prag 26.65, ab Kolin 26.05, ab Auſſig 27.25, per Okt. -Dez. 1907 24.10 Geld ruhig, Raffinade Ia. prompt, 76. / 76.50; Kartoffelſpiritus raffiniert ab Prag 153. / 153.50; Rüböl per 100 Kilo prompt 96. / 97. .

(Zuckermarkt.) Kornzucker 88 gr. 11.60 11.75, Kornzucker 75gr. 9.80 9.90, ſtetig, Ge - mahlene Raffinade mit Faß 21¼, Gemahlene Melis Ia., 20¾ ſtetig. F. a. B. Hamburg, Baſis 88@ matt, April 23.90, Mai 23.90, Juni 23.90, Juli 23.95, Auguſt 24. , Okt. -Dez. 21.25 per 100 Kilogramm.

(Schluß.) Zucker. Cuba fair refining muſcovado 3.98. Kaffee. Rio-Type 7 prompt 6. . Petroleum. Raffiniertes Petroleum ſtand white in New - York 8.45, Raffiniertes Petroleum ſtand white in Philadel - phia 8.40, Raffiniertes Petroleum (in caſes) in New-York 10.90. Petroleum Credit Balances at Oil City 1.78.

Zuckermarkt. Centrifugal Pilés, ſtetig, prompt, 32. bis 32½, per Mai-Auguſt 31⅜ bis 33¼ Kaffee (Eröffn.) Santos good average Geldkurs: per Mat . , per September . , per Dezember . , per März . ; Briefkurs: per Mai 41¼, per September 41½, per Dezember 41½, per März 41¾: Liquidationskurs: per Mai 41. , per September 41¼, per Dezember 41¼, per März 41½, ſtetig; Riogood Geldkurs: per Mai . , per September . ; per Dezember . , per März ; Briefkurs: per Mai 36¾, per September 37¾, per Dezember 38. , per März 38¼. Liquidationskurs: per Mai 36½, per September 37½, per De - zember 37¾, per März 38. , ſtetig; Spiritus kontingentiert 150. , denaturiert 34. , Exportware per März 34 / · , ſtetig.

Petroleum loko 7.55, ruhig.

Petroleum 22. feſt.

Rohrüben-Zucker, Baſis 88@, feſt, April 11 / 10½, Mai 11 / 11, Auguſt 11 / 11¾, Okt. -Dez. 11 / 7, Continental Granulated Kriſtall-Zucker 13 / , feſt, Cubes Raffinade 21 / 9 feſt, Java-Zucker 12 / 3 feſt.

Rohzucker 88° disponibel 29.50 29.75, ſtetig, Weißer Zucker per lauf. Monat 32¾, per Mai 32⅞, ſtetig, Raffinade disponibel 62.50 / 63. .

Fettwaren, per 100 Kilo - gramm. Peſter Schweinefett 139. , Tafelſpeck, dreiſtückiger 108. .

(Rindermarkt. [Eigenbericht.] Geſamtauftrieb an Schlachtvieh, inkluſive Samstagauftrieb 3905 Stück, darunter unverkaufter Reſt von der Vorwoche 41 Stück. Davon entfallen auf Maſtvieh 3251 Stück und Beinl - vieh 654 Stück. Nach Gattungen: 2555 Stück Ochſen, 681 StückStiere, 634 Stück Kühe und 35 Stück Büffel. Hievon wurden füe Wien verkauft 3222 Stück und nach auswärts 682 Stück. Unverkauft blieben 1 Stück. Außer dem Markt, jedoch mit Berührung desſelben, wurden noch für Wien angekauft 351 Stück. Verkauft wurden per aus und über Ungarn: Prima 1436 Stück von 68 bis 96, Sekunda 414 Stück, von 57 bis 82 Tertia 55 Stück von 50 bis 70; Maſtochſen aus und über Galizien: Prima 62 Stück von 80 bis 88, Sekunda 25 Stück von 74 bis 78, Tertia 3 Stück von 70 bis 72; Maſtochſen aus anderen Ländern (deutſche): Prima 322 Stück von 80 bis 96, Sekunda 47 Stück von 72 bis 78, Tertia 10 Stück von 64 bis 70, Maſtſtiere 600 Stück von 56 bis 68; Maſtkühe 266 Stück von 54 bis 70; Büffel 35 Stück von 44 bis 57, Beinlvieh 542 Stück von 40 bis 57. Am Fuße wurden verkauft: Maſtvieh 6 Stück von 211 bis 271, Beinlvieh 81 Stück von 71 bis 200 per Stück. Alles mit Ausſchluß der extremen Preiſe. Marktbericht: Der heutige Auftrieb war um 902 Stück Rinder ſtärker als am vorwöchentlichen Hauptmarkte. Geſchäftsverkehr lebhaft. Primaſtallmaſtſorten behaupteten feſt die Vorwochenpreiſe; die übrigen Maſtſorten waren nur in den erſten Marktſtunden zu Vorwochenpreiſen erhältlich, ſpäter jedoch mußten ſelbe um 1 bis 2 Kronen per Meterzentner teurer bezahlt werden. Stiere und Beinlvieh, bei lebhaftem Geſchäftsverkehre, zu ſehr behaupteten Vorwochenpreiſen.

(Jung - und Stechviehmarkt.) [Eigenbericht.] Die Zufuhren betrugen Kälber, lebend, 16 Stück von 72 bis 108, ausgeweidete 181 Stück von 100 bis 140, Lämmer, ausgeweidete, 27 Stück Kr. . , Schafe, aus - geweidete, Stück von bis . Bei den Lämmern gilt der Preis per Paar in Kronen, bei den übrigen Vieh - gattungen gelten die Preiſe in Hellern per 1 Kilogramm exkluſive der Verzehrungsſteuer, mit Ausſchluß der extremen Preiſe. Marktbericht: Der Markt war belanglos.

Internationaler telegraphiſcher Wetterbericht der k. k. Zentralanſtalt für Meteorologie in Wien

StationLuftdruckTemperatur CelſiusWindBewölkung
Eger762·81·4W32
Trautenau762·72·7SE13
Prag763·45·0SE11
Brünn761·74·7NNW24
Troppau762·83·604
Bielitz763·24·0E14
Krakau762·05·0NW24
Lemberg761·26·7NW2Nebel
Czernowitz759·68·4NW11
Feldkirch762·53·404
Innsbruck764·90·104
Zell a. See765·20·20klar
Salzburg764·53·9S24
Iſchl763·21·7S31
Kremsmünſter763·92·2WNW12
Wien763·25·0NNW24
Graz763·25·7NE2klar
Riva765·18·101
Klagenfurt763·12·4SW1Nebel
Laibach765·13·1SW24
Görz763·49·401
Trieſt762·59·6ENE21
Pola762·110·8NNW11
Abbazia761·49·402
Luſſinpiccolo761·012·3W1klar
Zara760·713·0NW13
Leſina762·212·8NNW2klar
Raguſa761·512·8N1klar
Ofen-Peſt759·76·5NW34
Nizza762·012·2E41
Turin762.58·0N1klar
Florenz763·810·2E23
Neapel763·512·20klar
Sarajevo761·38·40klar
Korfu759·615·2NW1klar
Höhenſtationen:
Pilatus556·8 4·0SW6Schnee
Zugſpitze557·1 11·4NW6Nebel
Glocknerhaus
Sonnblick557·4 16·4WSW12
Obir557·3 9·5NE11
Semmering675·10·20klar

Anmerkung: 1 = viertelbewölkt, 2 = halbbewölkt, 3 = dreiviertel bewölkt, 4 = bewölkt. Reg. = Regen, Schn. = Schnee, Gew. = Gewitter.

Allgemeine Ueberſicht:

Eine Depreſſion liegt im Weſten von England, hoher Druck im Nordoſten und im Südweſten Europas. In den nördlichen Alpenländern und in Galizien herrſcht vor - wiegend trübes, in Böhmen und ſüdlich den Alpen heiteres Wetter. Die Temperaturen ſind faſt allgemein gefallen.

Wetterprognoſe:

(Vom Abend des 27. bis Abend des 28. April.)

1. Wien und Niederöſterreich: Meiſt heiter, mäßige Winde, zunehmende Temperatur, vorerſt noch ſchön, ſpäter Trübung.

2. Böhmen, Mähren, Schleſien und Weſtgalizien: Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde, zunehmende Temperatur, gleichmäßig anhaltend.

3. Oſtgalizien und Bukowina: Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde, Temperatur wenig verändert, ſpäter Ausheiterung.

4. Salzburg und Oberöſterreich: Größtenteils bewölkt, mäßige Winde, zunehmende Temperatur, gleichmäßig an - haltend.

5. Nordtirol: Wie 4.

6. Nordſteiermark und Nordkärnten: Meiſt heiter, ſchwache Winde, mild, gleichmäßig anhaltend.

7. Südtirol: Meiſt heiter, ſchwache Winde, mild, gleich - mäßig anhaltend.

8. Südkärnten und Südſteiermark: Meiſt heiter, ſchwache Winde, mild, gleichmäßig anhaltend.

9. Krain, Küſtenland und Iſtrien: Meiſt heiter, ſchwache Winde, mild, gleichmäßig anhaltend.

10. Dalmatien: Wie 9.

11. Vorarlberg: Wie 4.

Waſſerſtandsbericht vom 27. April 1908.

AbnahmeZunahme
Vilshofen (Donau)+ 722
Schärding (Inn)+1006
Engelhartszell (Donau)+ 97
Linz (Donau) 551
Wels (Traun) 1001
Mauthauſen (Donau)+ 844
Steyr (Enns)+ 527
Stein (Donau)+ 201
Wien, Reichsbrücke (Donau) 362
Wien, Ferdinandsbrücke (Donaukanal) 1014
+ bedeutet über dem Nullpunkt, unter dem Nullpunkt des Pegels.

Der Inn iſt im Unterlaufe noch ſchwach ſteigend.

Die Donau und die übrigen Zuflüſſe ſind im Fallen be - griffen.

Prognoſe für morgen Wien (Reichsbrücke): 38 Zenti - meter.

Eingeſendet.

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〈…〉〈…〉
11117 Wien, Dienstag Reichspoſt 27. April 1908

Kurſe an der Wiener Börſe am 27. April 1908.

[U]rechnungsſätze für Kapital und Zinſen: 1 fl. ö. W. oder Silber = 2 K; 1 fl. K. -M = 2 K 10 @; 1 Goldgulden = 2 K 40 h; 1 Mark = 1 K 18 h; 1 Franc oder 1 Lire = 96 h 1 Liyre Sterling 24 K. Die notierten Kurſe verſtehen ſich in Kronenwährung. Die Notierung ſämtlicher Aktien und der Diverſen Loſe verſteht ſich per Stück. In den Rubriken A K werden die auf K ö. W. oder Silber lautenden Eſſekten für 100 K = 50 fl.; die auf K. -W. oder Goldgulden lautenden für 50 ff. des betreffenden Nominales, die auf Mark Francs, Lire und Liv. St. lautenden für 100 Mark, Francs, Lire und 10 Liv St. notiert. Die ausnahmsweiſe per Stück gebandelten Effekten dieſer Rubriken ſind beſonders bezeichnet.

Schlußkurte
A. Allg. Staatsſchuld. GeldWare
Proz
Einheitl. Rente@ 4% konv. @. K@ Mai-Nov. p. K. 497,4597,65
@ p. A. 497,4597,65
@ Jän. -Julip. K. 497,3597,55
@ p. A. 497,3597,55
4·2% ö. W. Not. Feber-Auguſt p. K. 4·299,0599,25
4·2% p. A. 4·299,0599,25
4·2% Silb. April-Oktober p. K. 4·299,2099,40
4·2% p. A. 4·299,2099,40
Loſe vom J. 1860 zu 500fl. ö. W. @ 4150, 154,
Loſe vom J. 1860 zu 100fl. ö. W. @ 4214, 218,
Loſe vom J. 1864 zu 100fl. ö. W. @.262,25266,25
Loſe vom J. 1864 zu 50fl. ö. W. @.262,25266,25
Staatsdom. -Pfandbriefe 120fl. 300 Fr. 5289, 291,
B. Staatsſchuld der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder.
Oeſt. Goldrente ſteuerfrei Gold Kaſſe 4116,20116,40
Oeſt. Goldrente ſteuerfrei Gold Arrgt. 4116,20116,40
Oeſt. Rente in K. -W. ſtenerfrei p. K.. 497,4097,60
Oeſt. Rente in K. -W. ſteuerfrei p. U.. 497,4097,60
Oeſt. Inveſt. -Rente, ſteuerfrei p. K. 87,6087,80
Oeſt. Inveſt. -Rente, ſteuerfrei p. A. 87,6087,80
Eiſenbahn-Staatsſchuld - verſchreibungen.
Albrechtbahn in Silber 100 u. 1000fl. 496,6597,65
Eliſabethbahn in Gold ſtfr. à 10. 000fl. 4, ,
detto (div. St.) ......... 4114,40115,40
Franz Joſefbahn i. S. (div. St.) .. 120,20121,20
Galiz. Karl Ludwig b. (div. St.) ... 496,4097,4@
Pilſen-Prieſen-Bahn in ö. W ..... 496,5597,55
Rudolfbahn in K. -W. ſtfr. (div. St.). 496,7097,70
Voraribergbahn ſtfr. 400 u. 2000 K. 496,5097,50
Zu Staatsſchuldverſchre bungen abgeſtembelte Eiſenbahnaktien.
Eliſabethbahn 200fl. KM ..... 467, 47@,
detto Linz-Budweis 200fl. ö. W.. 431, 433,
detto Salzburg-Tirol 200fl. ö. W ... 5422,50426,50
Kremstalbahn 200 u. 2000 K ... 4194,50195,50
Vom Staate zur Zahlung über - nommene Eiſenbahn-Prtoritäts - Obligartonen.
Albrechtbahn ..... 300fl. Silber 5105,85,
detto 200fl. G. = 400 M. = 20 Lſt ... 5119,90120,90
detto .... 200 u. 1000 Silber. 496,5097,50
Aſch-Roßb. Lb. E. 1903 400 u. 2000 K. 495,8596,85
Böhmiſche Weſtbahn, Em. 1885 .. 497,2598,25
Böhmiſche Weſtbahn, Em. 1885 600 M 4115,10116,10
Böhmiſche Weſtbahn, E. 1895 i. K .. 497,1098,10
Czern. -Novoſtel. (Buk. Lok.) 400 K .. 496,5097,50
Eiſenerz-Vordernberg Lokb. (d. St.) .. 496,6097,60
detto E. 1892, 200 u 1000fl .... 496,6097,60
Eliſabethbahn 600 u. 3000 M .... 3·6116. 117,
detto 400 und 2000 M ....... 4113,25114 25
Ferdin. -Nordb. Em. 1886 (d. St.) .. 498,4099 40
Ferdin. -Nordb. Em. 1887 (d. St.) .. 498,2599,25
Ferdin. -Nordb. Em. 1887 (d. St.) gar. 498,2599,25
Ferdin. -Nordb. Em. 1888 (d. St.) .. 498,2599,25
Ferdin. -Nordb. Em. 1891 (d. St.) .. 498,2099,20
Ferdin. -Nordb. Em. 1898 (d. St.) .. 498,3099,30
Ferdin. -Nordb. Em. 1904 (d. St.) .. 498,2099,20
Franz Joſefbahn Em 1884 (div. St.) S. 497,3098,30
Gal. Karl Ludwigbahn (div. St.) Silb .. 496,5597,55
Kremstalbahn Em. 1905 200 u. 3000 K 498, 99,
Laibach-Stein Lokb. 200 und 1000fl ... 497, 98,
Lembg. -Czern.-J. Eiſ. -Geſ. E. 1894 K 496,7597,75
Lokaleifenb. -Geſellſchaft öſt. (d. St.) K 378,1079,10
Mähr. Grenzbahn 400 und 2000 K .. 496,5097,50
Mähr. -ſchleſ. Zentrb. 600 und 3000 K. 496,6097,60
@lſen-Prieſen-Bahn 150fl. Silber .. 496,6097,60
Rudolfb. Salzk. 400, 1000 u. 2000 M.. 4114,50,
Rudolfbahn. E. 1884 (div. St.) Silber 497,1098,10
Ung. -gal. Eiſenb. E. 1870 200 fl. Silber 5104,105,
detto 1870 400 K konvertiert ... 85,8586,85
detto 1878 200fl. Silber ..... 5104, 105,
detto 1878 400 K konvertiert ... 85,8586,85
detto 1887 200fl. Silber ..... 496,1597,15
detto 1903 400 u. 5000 K .... 85,8586,85
Vorarlb-B. E. 1884 (div. St.) Silber 497,0598,05
C. Staatsſchuld d. Länder der ungariſchen Krone.
Ung. Rente in G. à 10. 000fl. p. K ... 4, ,
Ung. Rente in Gold .... p. Kaſſe 4111.30111,50
Ung. Rente in Gold ..... p. Ult. 4111,30111,50
Ung. Rente in K ſtfr .... p. Kaſſe 493,1593,35
Ung. Rente in K ſtfr ..... p. Ult. 493,1593,35
Ung. Rente in K ſtfr .... p. Kaſſe 82,7082,90
Ung. Rente in K ſtfr .... Arrgt. 82,7082,90
Ung. Eiſernes-T@r-Anlehen Gold K. 376,9077,90
Ungar. Prämien-Anlehen à 100fl ....190, 194,
Ungar. Prämien-Anlehen à 50fl ...190, 194,
U. Theiß-R. u. Szeg. Prämien-Oblig .. 4146, 150,
Kroat. -ſlav. hyp. Grundablöſ. -Oblg .., ,
detto Schankr. -Entſch.-O. ſtfr ... 100,50101 50
Ung. Grundentlaſtungs-Oblig. ö. W.. 493,3594,35
Kroat. -ſlav. Grundentl. -Oblig. ö. W.. 494,5095,50
D. Andere öffentliche Anlehen.
Bosniſches Landes-Anlehen (div. ) .. 491.6092,60
Bosn. -herz. Eiſenb. -Land.-Anl. (div. ) 98,3099,30
detto Em. 1902 K ....... 4@98,4099,40
Donan-Reg. -Anl. v. J. 1878 v. ö. W.. 5103,50,
detto 1899 verl. K ........ 496,6597,65
Wiener Verkehrsanlagen-Anl. verl. K. 497,4098,40
detto Em. 1900 verl. K ...... 497,3598,25
Landesanleihen.
Bukowinaer 1898 verl. K ...... 496,7597,75
Bukow. Provinations-Schldv. ö. W,. 5101,35102,35
Dalmatiniſches 1883 ö. W ...... 5102, ,
detto 1886 ö. W .......... 5102, ,
Dalmat. L. -Mel.-Fonds 1893 verl ... 497,7598,75
Dalmat. Lds. -Komm.-Anl. 1897 v. K. 497,5098,50
Galiziſches 1893 verl. K ...... 490, 97
Galiz. Provinations-Sch. 1889 ... 497,2598,25
Görzer Land. -Anl. S. erie Au. B. 1888 .. 497, 97,50
detto 1903, derl. K ........ 497, 97,50
Iſtrianer Landes. -Anl. 1900 verl. K. 4@101,50102,50
Krainer Landes-Anl. 1888 verl. ö. W.. 497,5098,50
Mähriſches 1890 verl. ö. W ...... 497,9098,90
Niederöſt. Land. -Eiſend.-Anl. 1903 v. K 497,7098,70
detto 1906 v. K ........ 497,7098,70
Oberöſterreichiſches 1887 verl. ö. W.. 499, 100,
Steier. Land. -Eiſd.-Anl. S. I 1801 .. 496,9097,90
detto S II 1893 ......... 496,9097,90
detto S III 1895 ......... 496,9097,90
Steier. Land. -Anl. 1905 verl. K ... 496,5098,
Tiroler Land. -Anl. 1895 verl. K ... 497,25,
Temes-Bega-Tal-Waſſer-R. E. 1847 K 492, 93.
Städteanleihen.
Auſſig a. d. Elbe 1890 ö. W ..... 96,7597,75
detto v. J. 1894 K ....... 94, 95,
detto v. J. 1898 K ........ 4, ,
detto Kleinb. -A. v J, 1900 K ... 497,25,
Brnn. 1883 verl, ö. W ....... 100,50,
Budapeſt 1903 verl, K ....... 491,1092,10
Budweis 1886 verl. ö. W, ..... 93,5094,50
detto 1893 verl. K ...... 93,5094,50
detto 1879 verl. ö. W ...... , ,
detto 1886 verl. ö. W ........ 497, 98,
Graz 1902 verl. K ......... 496,5097,50
Junstruck 1904 verl ........ 498, 99,
Klagenfurt 1904 verl. K ...... 4, ,
Lemberg 1900 verl. K ....... 492,2593,25
detto 1896 verl. K ....... 94, 94,50
Pilſen 1886 verl. ö. W ....... 95,2596,25
Pola 1902 verl. K ........ 4@101,50102,50
Salzburg 1905 verl. K ....... 498.7599.50
S@chom 1888 verl. ö. W ...... 96,5097,50
Schlußkurte
ProzGeldWare
Spalato 1889 verl. ö. W ....... 5101, 10@
detto 1901 verl. K ....... 100,10101,10
Teplitz 1887 verl. ö. W ........ 496,25,
Trieſt 1879 verl. ö. W ....... 109, ,
detto 1899 verl. K ........ 495.8096.80
Stadt - und Handelskammer Trieſt ...97,2598.25
Wien verl. ö. W ........... 5101.20102,20
Wien (Silber oder Gold) 1874 verl .. 5120,60121,60
detto 1894 verl. K ....... 94,7095,70
detto (Gas) 1893 verl. K ..... 496,7597,75
detto (Elektr. ) 1900 verl. K .... 496,8097,80
detto (Inveſt. -Anl.) 1902 K .... 496,6097,60
Zara 1894 verl. K ........ 99,50100,50
Zara 1901 verl. K ........ 4@99,50100,50
Waſſerg. Menfalc. 1900 verl. K ... 497, 98,
Wr. Börſebau-Anleben 1902 verl. K 497,2598,25
Wr. Frucht-u. Mehl-Börſeb. -Anl. verl .. 495, 96,
[It]alieniſche Rente 100 Lire .... , ,
Ruſſ. Staatsanleihe 1906 f. 100 K p. K.. 593.8594,30
detto .......... v. U.. 593,7594,25
Bulg. St. -E.-Hyp.-Anl. 1892 G. Arr.. 6121,60122,60
Bulg. St. - (Tab. -) Anl. 1902 G Arr ... 5118, 119,
Bulg. St. -Gold-Anl. 1907 f. 100 K. 4@86,7087,70
E. Pfandbrieke, Kom - munal -, Eiſenbahnkredit - u. Bankenobligationen.
Bodenkr. -A., allg. öſt. 50 J. ö. W. v.. 95,8596,65
B[o]denkredit-Anſtalt für Dalinatien. 102, 102,50
Böhm. Hypothe[k]enbank in 33 J. v ... 5102,75103,50
detto innerh. 42½ J ö. W ...... 498,5@99,55
detto innerh. 57 J. verl. K ..... 498,5599,55
detto innerh. 60½ J. v. K .... 3@90,6091,60
Böhm. Induſtrialb@. B@ſchv. 50 J. K. 99,75100,75
Böhm. Landesban@-Fondsſchuldſch .. 499,50100,50
detto Kom. -Schuldſch. 50 J. verl ... 497,9598,25
detto 78 J K ... 497,9598,25
detto Meliorationsſch. 50 J. ö. W ... 497,9598,95
detto 78 J. K ... 497,9598,95
detto Eiſenb. -Schuldſ[ch]eine 78 J.. 497,9598,15
detto Sparkaſſe inh. 60 J. K ... 498,9099,80
Bu@in. Bodenkredit-Anſtalt .... 5101,10102,10
Bukowin. Landesbankt in 60 J. verl ... 496, 97,
detto (früher Boden-Kred. -Anſtalt. 496, 97,
detto Kom. -Schuld. in 78 J. verl. K. 496, 97,
detto Fondsſchuld ve[r]ſchr. K .... 493,8094,60
Bukowiner Spartaſſe v ....... 496, 97,
Zentralb., deutſch, Spark in 55 J. v. K. 498, 99,
detto Bankſchv., in 50 J. v. K ... 498, 99,
Zentral-Bodenkreditb. öſt. i. 45 J. v.. 102, ,
detto innerh. 50 J. K ....... 498, 99,
detto innerh. 65 J. K ....... 498, 99,
detto innerh. 34 J. ö. W ....... @84, ,
detto inh. 34 J. v. vrz. i. G. 150fl. S,. 288,30.
detto inh. 34 J. ver. ö. W ..... 88, .
detto inh. 34 J. verl., G. 300 M.. 104,50
Kred. -Inſt. ö. f. Verk. -U, Kat. A, 78 j. K 496,7597,75
detto Em. 1@01, @8 j. K ..... 496,2597,
detto Kat. B 78 j. K ....... 496,5097,50
detto ſtaatsgar. Kateg. K ..... 496,7097,70
Gal. Aktie[n]- Hyp. -Bank mit 10% Pr.. 5110, 111,
detto inh. 50 J. verl. ö. W ..... 99,75100,75
detto inh. 50 J. verl. K ..... 4@99,65100,65
detto inh. 60 J. verl. K ...... 494,5095,50
Gal. Bodenkreditverei[n]in 56 J ... 4V93 7594,75
detto i. 41 J. v. ö. W ........ 497,5098,50
detto (ältere Em.) ö. W ...... 4V96,8597,85
Galiziſche Landesbank in 51½ J ... 100, 100,50
detto inh. 57½ J. rückzahlbar K .. 494,7595,75
detto Kom. -Obl. III. Em. 42 J ... 100, 100,75
detto Kom. -Obl. IV. Em. 45 J .... 494,2595,
detto Eiſenb. -Obl. inh. 57½ J ... 494,7595,75
Gör zu. Grad. Land. -Hyp.-Kr.-A. v. K. 496,7597,25
Grazer Gemeinde-Sparkaſſe i. 55 J. 497,2598.25
Iſtr. Bodenkr. -Anſt. 36 J. ö. W .... 5102,40103,40
Kärtner Landse-Hyp. -Anſt. 54½ J. K. 497,5098,50
Linzerallg. Spk. u. Leih-Anſt. i. 55 J. v, K 498,5099,50
Nähr. Hypothe[kb]ank. 36 J. ö. W.. 104,50,
detto inh. 36 J v. ö. W ....... 5103,25,
detto inh. 54@ J. K ....... 497,7598,7@
Nähr. Land. -Kult.-Bank, Kom. -Obl .. 496,3597,30
detto Eiſenbahn-Obl. verl. K .. 496,2097,20
Mähriſche Sparſaſſa erſte inh. 55 J ... 497,5098,50
detto innerh. 55 J. K ..... 100,50101,50
Nieder. -öſt. Landes-Hypoth. -A. 55 J.. 498,2599,25
detto bis 1912 inkl. 2% Pr .... 89, ,
detto Kom. -Schuldſch. 2% Pr. v.. 89, 90,
detto Kom-Schuldſch. v ...... 498 1099,10
Oberöſt. Landes-Hypoth. -A. v. ö. -W .. 498,2599,25
detto inh. 59 J. v. K ...... 95, ,
detto Kom. -Kr.-A. Kom. -Oblig ... 498,2599,25
Oeſt. Hypoth. -Bank i. 50 J. v ..... 497,2598,25
Oeſter. -Schleſ. Bodenkr. -A. i. 36 J, .. 5103.25@
detto @8 J. verl ......... 102,75103,75
detto 41 J. verl .......... 497,8598,85
detto 55 J. verl .......... 497,5098,50
Oeſt. -ung. Bank 50 J. v. ö. W ..... 498,1599,15
detto 50 J. verl. K ........ 498,5099,50
Schleſiſche Kom. -Kredit-Anſtalt. 497, 98,
Sparkaſſe, Erſte öſt., inh. 60 J. v. K .. 499,40,
Steterm. Spark., 53 J. v. ö. W. u. K .. 497, 98,
Steterm. Spark. S. 190 @ 53 J. v. K .. 497, 98,
Tirol. Landes-Hyp. -Anſtalt v. K ... 498,2599,25
detto verl. K ......... 3@94. 95,
Zentralbankderböhmiſchen Sparkaſſe. 4100, 100.30
Vorarlberger Land. -Hypothekenbank K 4100, 101,
Schwarzenberger Anl., fürſtl. inh. 38 J. verl. Gold à 1000 u. 2000 M .... 4114, 115,
Zentral - Hyp. -B. ung. Spark. als Akt. -Geſ. @ S. VI-XIV. inh. 50 J. K. 98,7599,75
@ inh. 50 J. K ...... 492,5093,50
@ Kom. -Obl. inh. 60 J. K. 98.2599,25
@ Kom. -Obl. inh. 60 J. K .. 492,5093,50
K. -O. i. 55 J. m. 3% Pr. K. 493,5094,50
@ Schuldv. i. 70 J. K .. 4@98,2599,25
Schuldv. i. 70 J. K ... 492, 93,
Kommerzialbank, Peſt. ung. 41 J ... 99,25100,25
detto 50jährig K ........ 493,4094,40
detto Kom. -Oblg. m. 10% Prämie. 102.10103,10
detto 50@jährig 5% Prämte K .. 494,6095,60
detto inh. 50½ J. K ...... 99, 100,
detto inh. 60 J. verl. K ...... 493,2594,25
Esk. -u. Wechſlerbank, ung. i. 50 J. v.. 493,2594,25
detto inh. 65 J. verl. K ...... 493,2594,25
Hermanſt. Boden. -Kred. i. @ J. ö. W.. 5100,95101,95
detto i. 40½ J. K ....... 99,25100 25
detto VII. E. i. 50 J. K ...... 493,5094,50
Herm. Spark. 10% Prämie inh. 31 J.. 5, ,
detto 6% Prämie inh. 40 J. ö. W ... 5104,75105,75
detto III. Em. i. 40 J. ö. W. u. K .. 5100,40101,40
detto IV. Em. i. 35 J. K .... 99,25100,25
detto V. Em. inh. 50 J. verl. K ... 493,2594,25
Kroat-ſlav. Land. -Hyv.-B. i. 45 J.. 99, 100,
detto inh. 50 J. verl ........ 496,5097,50
detto Ser. II inh. 50 J. verl. K .. 496,5097,50
detto Kom. -Obl. inh. 50 J. v ... 98,5099,50
detto innerhalb 50 J ....... 494, 95,
Spk. -AG. Arad. bürg. 10% Pr. i. 40 J.. 5103, 104,
detto 40 J. verl. ö. W ....... 596, 97,50
Spark. Arader Komit, 50 J. v. K .. 97,4598,45
Spark. Bud. Hrſt. 46½jähr. ö. W ... 4@98,5099,50
detto 50 J. verl. K ........ 492,5093,50
Sparkaſſa Innerſt-Budapeſt v. K. 98,5099,50
detto 50 J. v. K ........ 94,5095,50
Sp Kroat. E@ſte. Agram I. E. 50 J. v. K 99,25100,25
detto I. Em. inh. 50 J. v. K .... 497.2598.25
Spark. Kronſtädter allg. 40 J. v. K. 5101,50,
detto II. Em. inh. 45 J. verl. K. 4@100, 101,
detto III. Em. inh. 50 J. v. K .. 4·299, 100,
Sparkaſſa v. Peſt vat. I i. 50 J v ... 493, 94,
detto Kom. -Obl. i. 50 J. v. K .. 99, 100,
detto inh. 50 J. v. ö. W ...... 493, 94,
detto Oblig. i. 65 J. v. K .... 492,7593,75
Spark. Ung. Lnd. -Ztr. i. 40 J. ö. W.. 4@98,5099,50
Schlußkurte
ProzGeldWare
Spark. Ung. L@d. -Ztr. i. 50 J. v. K 98,5099,50
detto Se. C inh. 50 J. v. K .... 492,5093,50
detto ung. allg. A. -G., i. 50 J. v. K .. 493,5094,50
detto i. 65 J. v. K ........ 493,5094,50
Temesv. Spark. Erſte. S. B i. 40 J. v.. 4@99, 100,
detto Serie C 40 J. v. K .... 4@98, 99,
detto Serie D 40 J. v. K ..... 493, 94,
Ung. Agr. -u. Ren@b. -Weinb. O. i. 20 J.. 493,7594,75
detto Rentenſch. 2% Pr. 50 J. v. K 4@98, 99,
detto Pfandbriefe i. 50 J. v. K .. 4@98, 99,
detto Eiſb. -R.-O. i. 70 J. v. 100 K. 492,2593,25
Ung. Bodenkred. -Inſt. i. 41 J. ö. W.. 497,2598,25
detto inh. 50 J. verl. K ...... 491,8592,85
detto inh. 63 J. verl. K ..... 3@83,9084,90
U. Reg. u. Bodenam. i. 50 J. ö. W. u. K. 491,9092,90
Ung. Hypothb. i. Peſt 42½ J. v. ö. W.. 4@99,25100,25
detto Serie I inh. 50 J. v. K ... 4@99,25100,25
detto Serie I inh. 50 J. v. ö. W ... 493,5094,50
detto Serie I inh. 50 J. v ...... 493,5094,50
detto Serie II inh. 50 J. v. K ... 493,5094,50
detto Serie I u. II inh. 6@ J. v. K. 493,5094,50
detto Kom. -Sch. i. 50 J ...... 98,7599.75
detto Kom. -Obl. 10% Pr. i. 50 J. v.. 499,50100,
U. Hypth. -Bk. Kom. -O. @ 50 J. v. ö. W.. 493,5094,50
detto Kom. -Obl. i. 50 J. u. K ... 493,5094,50
Ung. Landb. -Zt.-Inſt. f. Kleingrundb .. 5100,50101,
detto inh. 50½ J. verl ...... 4@97,5098,50
detto inh. 65½ J. verl. K ... 4@95,5096,50
Ung. Lok. -Eiſenb.-Obl. 50½ J. v ... 4@98,2599,25
detto 5% Pr. -Obl. i. 50 J. v ..... 493,2594,25
Landesbankfür Bosn. u. Herz. 20 J. v.. 5101,50102,50
detto @nh. 30 J. v. K ....... 5102, 103,
detto i. 33 J. v. K ...... 4@98,5099.50
detto K. -O. i. 30 J. verl. K .... 5100,75101,75
F. Eiſenb. -Priorit. Oblig.
Bozen-Mer. -B. 200 u. 1000fl. ö. W.. 496,9597,95
detto II. E. 400. 2000 u. 10.000 K. 496,9597,95
Bregenzerwaldb[ah]n. 400 u. 2000 K. 496, 97,
B@ün@er L. -E.-G. Em. 1900 (d. St.) K. 492, 93,
detto Em. 1904, 500 K ...... 492, 93,
Budapeſt-Fünfk. B., E. 1889 200fl ... 493,4094,40
Bukowinger Lokalb. E. 1902 (d. St.) K. 494,5095,50
Buſchtiehr. Bah, E. 1896 (d. St.) K 497,5098,55
Deutſchbr. -Hump. Lokalb. (d. St.) .. 495,2@96,25
Deutſchbr. -Saar Lokalb. 400 K ... 494,759@,75
Dux-Bodenb. E. I. E. 1869 (d. St.) .. 5105, 106,
Dux-Bodenb. E. II. E. 1871 (d. St.). 5105, 106,
Dux-Bodenb. E. III. E. 1874 (d. St.) .. 5, ,
Dux-Bodenb. E. Em. 18@ 300fl .. 495,7596,75
Dux-Bodenb. E. Em. 18@1 300 M ... 4113,75114,75
Dux-Bodenb. E. Em. 1893 (d. St.) K. 377, 78,
@ler Eiſenb. E. 1898 100 u. 1000fl .. 4, ,
Frianl. Eiſenb. E. 1897 1000 fl ... 4, ,
Fünfk. -Bá@ſer Bah[n]200fl ..... @102,65103,65
Fürſt[e]nf. -Hartbg. Lokalb. 400 K. 495,1096,10
Göpfr. -Gr. Siegb. Lokalb. 2000 K .. 496, 97,
Graz-Köflacher Em. 1902 K .... 495,9095,90
Kaſchau-Oderb. E. E. 1889 (d. St.) .. 495,6096,60
Kaſchau-Oderb. E. E. 1889 Mk. (d. St. @111,50112,50
Kaſchau-Oderb. E. E. 1891 S. (d. St.) 495.8596,85
Kaſchau-Oderb. E. E. 1891 Mk. d. St.) 4111,50112,50
detto (öſt. St. E. 1889 200 u. @000fl ... 496,5097,
K@hnsdorf-Eiſenk. Lb. 400 u. 2000 K. @, ,
Lambach-Haag Lkb. 400 u. 2000 K .. 4, ,
Lemb. -Cz.-J. E. -G. E. 1884 300fl .. 3·689, 90,
Lemb. -Cz.-J. E. -G. E. 1884 300fl ... 496,1097,10
Leob. -Vordernb. E. E. 189@ (d. St.) .. 496,6597,65
detto Em. 1903 20 0 K ...... 496,6597,65
Mähr. -Budw.-Jam. Lb. 200, 1000fl .. 4, ,
Mth. -Gr. Lkb. @00,400, 2000 u. 10.000 K 497,5098,50
Nordweſtbahn, öſt. 200fl. Silber ... 5102,90103,90
konvertierte 200fl. = 400 K 85,5086,50
Lit. A E. 190@ (div. St.) K. 88,7589,75
Lit. B 200 u. Silber .... @102, 103,
L. B. konv. 200fl. S. = 400 K 3@85,2586,25
L. B. E. 190@ (din. St.) K 88, 89,
L. C. E. 1874 600 Mk ..... 5119.75120,75
L. C. E. 1874 600 Mk. Konv .. 101,70102,70
L. C. E. 1903 (div. St.) Mk. 102,40103,40
Em. 1885 200 u. 1000fl. Silb .. 498,2599,25
Oſtgaliz. Lokalbahnen (div. St.) ... 4, ,
Oſtrau-Friedl. Eiſenb. 300fl. S .. 496,4097,40
@ag-Duxer Eiſenbahn, Em. 189@ .. @, ,
Reich. -Gabl.-Tannw. E. (d. S.) K .. 493,2594,25
detto II. Em. (div. St.) K ..... 493,2594,25
detto III. Em. (d. St.) K .... 493,2594,25
Sch@eebg. -A.-G. 400 u. 2000 K .. 490, 91,
Schwarze@-Zwet@l Lokalbahn fl ... 495,5096,50
detto Em. 1900 400 u. 2000 K ... 495.5096,50
detto Em. 1904 400 u. 2000 K ... 495,5096,50
Staatseiſenb. -G. 500 Fr. p. St .... 3401, 406,
Em. 1874 500 Fr. p. St .... 3390, 400,
X. Em. 1885 500 Fr. v. St ... 3380, 390,
Ergz. -Ney 500 Fr. v. St.. 3396, 400,
500 Francs = 505 Mk. v. St.. 4480, 490,
E. 1895 (d. St.) M. 100 M ... 391,2592,25
I. Em. 200fl. Gold .... 5123 25124,25
II. Em. 1874 200fl. Gold ... 5123,50,
(Britun-Roffitz) 1@0fl. Gold., ,
Em. 1883 400 u. 2000 Mk ... 4113, 114,
Strakonitz Winterb. Lokalb. ö. W.. 496,2597,25
detto K ......... 496.2597,25
Südbahn-Geſ. J@. -Juli 500 Fr. p. St. 3294,90296,90
dett@ April-Oktober 500 Fr. p. St.. 3294 90296,90
detto 500 Frs. = 405 Mk. St. ... 4, ,
detto 200fl. Silber oder Gold ... 5120,35121,35
detto 400 und 2000 Mk ...... 4108,50109,50
Südnordd. Verb@ndgb. fl. S ..... 496,509@,50
@ é Lokalb. K .....99.75100,
Trieſt-Parenzo Lokalb. K ...... 499 90,
Ung. Weſtb. (Ra@-Grei@) 200fl. S,. 5101.75102,75
detto E. 1890 1000fl. Silber ... 499 75,
Un@erkrainer B. (div. St.) ö. W ... 498,2099,20
Valſugana-E. -G. 200, 1000 10.000 K. 495,7596,75
detto Em. 1902 2000 u. 10.000 K .. 495,7596,75
Vintſchgaub. 400, 2000 u. 10.000 K. 495,4096,40
Waldviertelbahn, niederöſt. 400 K .. 495,3096,30
detto Em. 1902, 400 u. 2000 K ... 495,3096,30
Welſer Lokalbahn 400 u. 2000 K ... 496, 97,
Wien-Aſpang-Eiſenb. 200fl. Silber. 497,5598,55
Wien-Pott. -W@.-N. B. 200fl. Silber. 5103, 104,
W@. Lokalbahn-A. -Geſ. 400 K .... 491,5092,50
Wod@an-Prachatitz Lokalbahn ö. W. 496,3597,35
detto ö. W ............ 496,3597,35
Wolframs-Tel@ſch L. -B. Em. 1900 .. 496,2597,25
Y@bs@a bahn Em. 1896 ö. W ..... 495,1096,10
detto Em. 1902, 400 K ...... 495,1096,10
Zeltw. -Wolfsbern u. U. -W. E. 1902. 495,4096,40
Zillertalb. Em. 1904 400 u. 2000 K .. 499,55100,55
G. Obligat. von ſonſtigen Transport-Unternehm.
Adria k. ung. Seeſch@ff. -G. ö. W.. 99, 100,
Budapeſter @tr. S@ad b. -A.-G. K. 490, 92,
detto Straßen-Eiſ. -Geſ. m. 5% Pr.. 496,3597,35
Don. -Dampfſch.-G. 00 u. 10.000 Mk. 4110,80111,80
detto Em. 1886 100 M ....... 4110,80111,80
Lloyd, öſt. Em. 1881 500fl. Gold ... 5118,50119,50
detto Em. 1882 500fl. G ...... 5118,50119,50
detto Em. 1884 500fl. G ..... 118,50119,50
detto Em. 1887 500fl. G ...... 4112, 113,
detto Em. 1895 1000 u. 5000fl. G.. 4107,50108,50
detto Em. 1901 2000 K = 2100 F@s .. 492 0593,05
Oe. Schiff. -A.-G. C@ulich (d. St.) 98,7599,75
Torontaler Lokalb. -A.-G. K .. 98,7599,75
H. Obligationen induſtr. Geſellſchaften.
Eiſenb. -Verkehrs-Anſtalt, öſt. K .. 99, 100,
Ganz u. Comp. 200, 1000, 2000 K. 99, 100,
Gummif. -A.-G. öſt. -amerik. 400 K. 98,50,
Kohleninduſtrie-Verein @000 K. 98, 99,
Ront-G. böhm. E. 1896 500 K. @97,9098,90
Schlußkurte
ProzGeldWare
Monig. öſt. -akv. 500, 2500, 12.500 Frs. 95,6096,60
Poldihiltte, Tiegelgußſtahl 5% Pr ... 494,5095,50
Pot@endorf. -Baummſy. u. Zwirn .. 99, ,
@dolfsh@tt@Fein@l. 5% Pr ..... 498,50,
Siemens-Schuckert-Werke A. G ... 98, 99,
Steieriſche Ei@enind. -Gefell. 200fl ... 6103,75104,75
Trifail. Kohlenme@ 1883 500 Frs. 5, ,
detto Em. 1889 500 Frs ....... 4, ,
detto Em. 1883 500 Frs ....... 4, ,
Union E. u. Blechfabrik 1904 .... 5100,10101,10
I. Diverſe Loſe.
a) @ Per Stück:
Bodenkredit-A. öſt. Em. 1880 100fl. 275, 281
detto Em. 1889 100fl ....... 269.50275.50
Donau-Regul. -L. v. J. 1870 100fl .. 5%258,50264.50
@gar, Pr. -S@v. 100 fl,. 4246,75252 75
Serbiſche Prämien-Anleih 100 frs,. 2101,75107,75
b unver@e Loſe.
@dan, Baſili@a (Domb. ) 5fl. ö. W ...20,1522,15
Kreditanſtalt für H. u. G. 100fl. ö. W..453, 463,
@lary ......... 40fl. K. -M.151, 161,
Innsbrucke Stadt-Anlehen 20fl. ö. W.108, 118
Kr@kaner Lotterie-Anl@ 20fl. ö. W.115, 125,
@aibache@ Prämie@-Anlehen 20fl. ö. W.62 5068.50
Oſen, Stadtgemeinde ... 40fl. ö. W.218, 228,
Valffy ......... 40fl. K. -M.190, 196
[R]oten Kreuz. öſte@r. Geſell. v. 10fl. ö. W.50,7554,75
[R]oten Kreuz. unga@, Geſell. v. 5fl. ö. W.28, 30,
Rudolf-Stiftung ..... 10fl. ö. W.68, 72,
Salm .......... 40fl. K. -M.230, 240,
Sal[z]burger Prämien-Anleh. 20fl. ö. W.110, 120,
Türk. Eiſb. -A., Präm. -O., 400 Frs. v. K., ,
detto a 400 Frks .... per M. Se@t.186,75187,75
Wiener Kom. -L. v. J. 1874 100fl. ö. W.497, 507,
Gewinnſt-Sch. @% Bd. -Kr.-L. Em. 188041, 45,
detto Em. 1889 .......74, 78.
detto 4% ung. Hypotheken-Loſe ..29, 33,
Aktien (per Stück.)
K. Transp. -Unternehm. Nom. -l Div. Betr. in K
Adria k. ung. Seeſchifff. -G. 200 K 20. 412, 415,
Auſſig-Te@tze Eiſe bahn 500fl. 120. 25102520
Auſtro-belg. Eiſb. -G. 200fl. 135fl. 0. , ,
Barcs-Pakr. E. -P.-A .... 200fl. 20. 404, 406,50
Betr. -G. d. Or. Eſb. 200fl. G. p. K. 30 Frs., ,
detto ........ per U. 30 @535, 536, @0
Böhm. Nordbahn ..... 150fl. 17. 400, 401 50
Bozen-Meraner Bahn .. 100fl. 26. 585, 595,
Brünner L. -E.-G ... 100fl. abg. 11. 226, 232,
Bukowinaer Lokalb. Pr. -A. 200fl. 24. 420, 460,
detto Stamm. -Akt .... 200fl. 24. 394, 424,
Buſchteh@ader Eiſb. 500fl. K. M. 145. 30653075
dtto lit. B. .. pr. K. 200fl. ö. W. 52.
dtto lit. B. .. pr. U 200fl. ö. W. 52. 11241130
Donau-Dampfſchiff. 500fl. K. -M. 42. 10171023
Dur-Bode bache Eiſenb .. 400 K 28. 571, 572,
Elbeſchiff. -G. v. A. -G. 1000 M@, 100. 15351540
Ferdin. -Nordbahn 1000fl. K. M. 272.5053205325
Friauler Eiſ. -Pr.-A .... 200fl. 16. , ,
Fünfkirch. -Barcs.-E. 200fl. S. 19. 88@414, 415,
G@tsber@b. -G. Pr. -A .. 200fl. 0. , 115,
Gleisdorf-Weiz. Lb. Pr. A. 200fl. 26. , ,
Graz-Kufl. Eiſ. u. Bergb. -G. 200fl. 24. 505, 507,
Ka@enb. Eiſ. -G. (Syſt. Rigi) 100fl. 0. 39,7540,
Kaſch@-Od@berg. E. 200fl S. 15. 88 $$\frac{3}{10}$$ 362, 365,
Lemb. -Belz. P. -A ..... 200fl. 20. 418, 423,
Lembg. -Czernow.-J ... 200fl. S. 28. 568, 571,
Lemb. -Kl.-Jaw. Lkb. Pr. -A. 400 K 16. 350, 365,
Leoben-Bordernberg Eiſ .. 200fl. 150. 28002900
Lloyd. öſterr ....... 400 K 0. 425, 427,
Mori-Arco-Riva Lokd. -Prt. lit. A.376, 384,
detto lit. B ..........400, 420,
detto Stamm-Akt ........720, 750,
Nordweſtbahn. öſt .... 200fl. S 21. 449. 451,50
detto lit. B ... pr. K. 200fl. 21. , ,
detto lit. B ... pr. U. 200fl. 21. 446, 448,
Oſtgaliziſche Lo@alb. Pr. -A. 200fl. @6. 392, 400,
Oſtrau-Friedlander Eiſenb. 200fl. 40. 825, 890,
Prag-Duxer-Eiſenbahn 100fl. a@g. 10. 225, 227,50
detto P@ior. -Akt ... 150fl. S. 12. 287, 289,
Reichbg. -Gablon@ Pr. -A .. 200fl. 16. 357, 36@,
Tannw. Eiſ. Stamm. -A. lit A. 200fl. 0. , 140,
detto lit. B. ..... 200fl. 0. 125. ,
Salzb. Eiſ. u. T@amw. -Geſ. 200fl. 14. 292, 296,
Staats-Eiſ. -Geſ. Kaſſe 200fl. S. 33 Frs, ,
detto. pr. U. 200fl. S. (500 Fr.) 33 Frs688,50689,50
Südbhn. -Geſell. pr. K. 500 Frs. S. 0 Frs, ,
detto pr. U. 500 Frs. (200fl. S.) 0 Frs134,75135.75
Südnord. Ver@ind. 200fl. K. -M. 17. 404, 407,
Szamosthal-Eiſ. P. -A ... 500fl. 50. 980, 1005
Transport-G., internat., 100fl. abg. 0. . ,
Ueberetſcherbahn. Pr. -A. 2000 K 90. 20002030
U. Wſtb. (Raab-Graz) 200fl. S. 19. 78 $$\frac{8}{10}$$ 405, 409,
Wien-Pottd. Wr. Neuſt. B.. 200fl. 20. 440. 445,
W[i]ener Lo@albahn Akt. -Geſ. 200fl. 0. 210. 240,
Auſſig-Teplitzer E. -G.-Gen@ſcheine.12801300
Staatseiſenbahn-A. -G. Genußſcheine.174, 176,
L. Banken.
A@o-öſterr. Bank .... 240 K 16. 297,75298,75
Bankverein, Wiener. p. K. 400 K 30. , ,
detto ........ p. U. K 30. 525,25526,25
Bielitz-B@aler E. u. Wechſlb. 200fl. 40. 720. 750,
Bodenkredit allg. öſt .... 300 K 46. 10021067
Böhm. Indſtrial-Bank .. 400 K 20. 416, 417,
Zentr. -Bodenkr.-B. öſt ... 200fl. 28. @35, 542,
Z. -Hypb. ung. S@k. A. -G. 500fl. 55. 10251050
Komme[r]zialbank Pe@er .. 500fl 160. 32903300
K[r]edit-Aſt. f. H. u. G. v. K. 160fl. 30. . .
detto ...... @ U. 160fl. 30. 631,75632,75
Kred@-Bank, ung. allgm .. 200fl. 40. 744,50745,50
K@ed. -J@ſt. ö. f. V. -U. u. öff. A. 400 K 24. 416, 418,
Depoſitenbank, a@gm .. 200fl. 25. 454 45@,
Eskon@-Bank, böh@n ... 400 K 40. . ,
Esk. -Ba@k mähr ..... 400 K 22. 399,50400,
Esk. -Bank. Ma@burg ... 200fl. 18. 365, 380,
Esk. -Bank, ſteierm .... 400 K 32 590, 598,
Esk. -Geſell., u. ..... 400 K 32. 53@, 587,
Esk. - u. Wechslerb@., ung. 400 K 28. 468, 471,
Gal. Ak@ien-Hypothb ... 200fl. @. 568. 570,
Gal. Bank f. H. u. Ind.. 200fl. 0. 92, 98,
G@ - u. Kaſſenverein Wr. 200fl. 24. 455. 457,
Hypothb. öſt. 200fl. 50% E 200 K 16. 28@. 289,
Hypothekenbank ung. 100fl. G. 15 Frs.429, 431,
Kroat. -fl. Land. -Hyp.-B .. 100fl. 18. 217. 220,
Lände bank, öſterr ... p. K. 200fl. 16. , ,
detto ...... p. U. 26. 435,40436,40
Landbk. f. Bosnien u. Herz. 80 K E. 7·20126,50127,50
L@ndw. K[r]editb. f. Böhm. 00fl. 22. 388,25388,75
Lonbard - u. Esk. -B., Wr. 100fl. 12. 211, 212.
Nähr. Oſtr. H. u. G. -B. 400, 1000 K 28. 512. 513,
Merkur Wſl. -A.-Geſ ... 400 K 36. 613, 617,
Oberöſt. u. Salzb. -Bk ... 200fl. 26. 550. 555,
Oeſter. -ung. Ba@ ... 1400 K 107.4017331744
Ung. Agrar - @. Rent. -A.-G. 400fl. 24. 425, 427,
Ung. Hand. -Akt.-Geſellſch. 400 K 36. 572, 573,
Ung. Spark., allge u., A. -G. 500 K 33. 590 590,50
Ung. Land. -Ztr.-Sparkaſſe 300fl. 85. 15901600
Unionbank ....... 200fl. 30. 540,50541,50
Unionbank. böhm ..... 100fl. 13. 245, 246,
Verkeh[r]sbank, allgm .... 140fl. 18. 330, 331,
Zivnostenskabanka ... 100fl. 12. 237.75288,25
Verſicherungs-Anſtalten.
Allianz ........ 200fl. 34. 10501200
Anker ......... 500fl. 200. 54505850
Aſſieurazioni Generali. 300fl. 600 Frs.1450014700
Donau , ö. V. A. -G ... 200fl. 40. 850, 870,
Fon@ière Peſter Ver. -G. 200 K 14. 258. 262.
Hagel - u. Rück erſich. ung. 200K 20. 310, 315,
Mertdionale .... 400 K 32. 518, 532,
Oeſt. Ph@x , V. -G ... 100fl. 0. 116. 120,
Schlußkurte
ProzGeldWare
Rückv. -Geſell., Wr .... 80fl. E 260, 270,
Securitas , Rückv. -Geſ .. 600 K 60. 11101135
Unfall-B. -G. I. ö. a ... 200fl. 100. 67006800
detto A. -Geſ. intern ... 200fl. 62. 21802220
Wr. Leb. -u. Ren@v. -Anſt. 200fl. 80. 720, 730,
Wr. Verſich .. Geſell ... 200fl. 26. 484 494,
M. Induſtr. -Unternehm.
Auſtria , Email-F., 250 K abg. 35.362, 364,
Bau-Geſ., allgm. öſt ... 100fl. 0. 124, 129,
Bau-Geſ., d. I. a. Beamt. -V. 100fl. 3. , ,
Bauverein, u. -öſt ..... 150 K 12. 215, 216,
Bierbrauerei (Schellenhof) 100fl. . , ,
Bosn. Aml. -Sodaf. I ... 200 K 50. 880, 900,
Brünn. A. -B. u. Malzf. I. 200fl. 26. 435, 445,
Brünn. Kerzen - u. Seifenf. 100fl. 10. 170, 175.
Brünner Maſch. -F.-G ... 100fl. 30. 480, 482,
Brünner Wollw. -J.-G. 100fl. @5. 340, 350,
Brüxer Kohlenb. -Ge@ ... 100fl. 38. 710, 716.
Brunner Brauerei-A. -G. 100fl. 7. 155, 157,
Dynamit Nobel. A. -G ... 200fl. 100. 14701475
Egyder Eiſen - u. St. -Ind. 100fl. . 219, 221,
Eiſenbahn-Verk. -Anſt. ö .. 100fl. 27. 392 395,
detto ung ....... 200 K 25. 363,50364,50
Eiſenbahn-Wag. -Leihg. I.. 200 K 14, 207, 209,
Elbemühl, Papierfbrik .. 100fl. 10, 202, 204,
Elektr. -Geſell., allgem. öſt. 200fl. 26. 405, 406,
Elektr. -G., intern ..... 200fl. 32. 585, 587,
Elektr. -G., verein ..... 200 K 10. 220, 222,
Elektr. -Geſ., Wiener .. @fl. @. , ,
Elek. -A.-G@allgem. Budap. 200 K 14. 310, 313,
Elektr. -A.-Geſ., ung .... 300 K 16. 274, 275,50
Elektrtsw. S@b. Czern,. 400 K 32. , ,
Enderlin G., Df. u. m. W. 400 K 44. 730, 750,
Felixdorfer Web. u. Appret. 200fl. 45. 800, ,
Felien u. Guill. F@el KSt. K 400 K 70. 10121018
Fezfabriken-A. -Geſ., öſt .. 400 K 36. 559, 562,
Gal. Karpath. -Petrol. A. G. 500 K 12.50517. 527,
Gasbeleucht. A. -G. öſt. 250fl. K. -M. 74. 10601078
Gas eſell., allgm., ö. -u .. 400 K 120. 18201855
Gasind. -G., Wiener 100fl. abg. 60. 11001150
Glashüttw. v. J. Schreibe@ & Neffe 60. 11751185
Gößer Brauerei. -A.-Geſ .. 200fl. 28. 560, 565,
Goetz A. -G. Holzg. Dm@fs. 500 Frs 45. 760, 768,
Golleſchauer Portl. -Zemen 400 K. 823, 825,
Gran. -Szászvárer Kohlenb. 200 K 0. 150, 155.
Grazer Brauer. (Schrein.). 500fl. 60. 15001540
Graz. Wag. u. Maſch. -Fabr. 400 K 32. 560, 565
Gummifabr., öſt. -ameirk .. 200fl. 0. 475, 480,
@te bg. Patronen-F .. 400 K 60. 985,995,
Holz-Handels-Akt. -Geſ. 200 K 16. 279, 280,
Hotel-Aktieng. I. Wr ... 120fl. 25. 417, 419,
Hutter u. Schrantz, A. -G 200 K 14. 241, 244,
Jungbunz. Spir. u. chm. F. 400 K . 349, 350,70
Jute-Spinn. u. Web. I. @ .. 200fl. 40. 755, 765
Kabelfbr. -u. Drahtind. -A G. 200 K 22. 340, 344,
Kleinmünch. Bw. -Sp. u. W. 100fl 10. 210, 212.
Königs@ofer Zement. -F .. 400 K 64,920, 922,
Kohlenindu[ſtr]ie-Verein. 200 K 8. 184, 186,
Lankowitzer Kohlen-Ko ... 100fl 10. 227, ,
Leipnik-Lundburg. Zuckerf. 200fl. 40. 670, 680,
Lengenfeld Portl. Zementf. 250fl. 30. 512, 515,
Leykam-Joſefsthal .... 200fl. 28. 520, 522,
Liefinger Braue[r]ei ... 100fl. 12. 256, 259,
Linz. Akt. -Brauerei u. Mlzk. 400 K 12. 331, 341,
Lobofitzer Zucker abr. A. -G. 100fl. 20. , ,
Lokomotiv-Fabr. A. -G. Wr. 200fl. 48. 797, 807,
detto v. Siegl, Wr. -Neuſt. 200fl. . 253, 254,
M. -Oſtrauer Bier. -u. Mlzf. 200fl. 12. 328, 331,
Mſchnfabr. -A.-G. N. Heid 200 K 15. 292, 294,
Maſchb. Brand u. Lyuill. 160 K abg. 10.40205, 207.
detto Prior. -A ..... 200 K 13. 262, 266,
Maſchfabr. Danek & Co ... 100fl. 26. 468, 472,
Métropole, Hot. -A.-G .. 100fl. 6. 115, 120,
Montang., öſterr. -alpine. 100fl. 30. 684,60685,60
Moravia, Brauerei u. Mlzf. 400 K 20. 400, 40@,
Nadráger Eiienind. -G ... 200fl. 32. 750, 760,
Neſſelsd. Wagenb. -F.-G .. 200fl. . 866, 876,
Nettingsb. Papierfbr. A. -G. 400 K 28. 452, ,
Neufiedl. Papiefbr. -A.-G. 200 K 24, 455, 461,
Nordb. Kohlenw. -Geſ ... 200fl. 62. 1@001420
Nordungar. v. Kohlenbgb .. 100fl. 13. 253. 255,
Oberung. Berg - u. Hüttw. 150 K 20. 570 595,
Oelinduſtr[ie]- Geſellſchaft. 200fl. 50. 975. 1075
Perlm. hydr. Kalk u. Portl. 100fl. 25. 464, 468
Pilſener Akt. -Brauerei I. 150fl. 0. 22002230
Pittener Papierfabrik k. @. pr. 400 K 32. , ,
Poldihütte@ T. -F.-A.-G .. 200fl. 24. 455, 459,
Portl. -Cem.-Fbr.-A.-G. ö. 300 K 80. 12251235
Pottendorf. B. u. Zw ... 200fl. 16. 227, 231,
detto Prior. -Aktien ... 300fl. 54. 723, 727,
Prage[r]Eiſen-Ind. -Geſ .. 200fl. 170. 26@02650
Reisſch. -F.-A.-G. I. Trieſt. 400 K 50. , ,
Rimamur. -Salgó-Tarj .. 100fl. 28. 549.50550,50
Roſſitzer Bergb. -Geſell ... 200fl. 12. 42@, 42@0
Sálgo-Tarj. Steink. -Bgb. 100fl. 32. 587, 590,
Sarajevo-Aktienbrauere[i]. 200 K 35. 480, 4@,
Schlöglmühl, Papierfabr .. 200fl. 0. 290, 300,
Schodnico, A. -G. f. Pap. -J. 500 K 12.50470, 476,
Schrauben A. -G. Brev. u. U. 400 K 60, 950,955,
Simmeringer, Wag. -Fabr. 200 K 6. 235, @,
Skodawerke A. -G. in Pilſen 200 K 12. 293, 2@5,
Steyre m. Ppfbr. u. V. -G .. 100fl. 21. 435, 438,
Stölze’s A. -G. f. Glasfbr. 400 K 24. 448, 452,
Teppich Ph. Haas & S ... 150 K 15. 250, 253,
Tr@. Kahlenw. -Geſ .. 70fl. abg. 9. 286, 289,
Türk. Tabakr. Geſ .. p. K. 200 Frs. 24 Frs, ,
detto ..... pr. U. 200 Frs. 24 Frs410, 411,
Ung. allg. Kohlenbgb. -G .. 100fl. 16. 615, 625,
Union-Baugeſellſchaft .. 100fl. 0. 165, 168,
Union-Baumater. -Geſ ... 100fl. 6. 188, 190,
Union, Eiſ. - u. Blechf. -G .. 200 K 14. , ,
Vareſer Eiſ. -Ind. A. -Geſ .. 400 K 45. 900, 940,
Veitſcher Magneſitw. P. -A. 400 K 50. 925, 935,
Waagner Biro, Kurz .... 300 K 9. 275, 276,
Waffenſabrik-Geſ. öſt ... 100fl. 20. 554, 557,
Waldheim R. v. J. Eberle & C. 150 K 7,50125, 127,
Waldm., Po@tl. u. E. -A. G. 200 K 11. 211, 212,50
Weſtböhm. Vergb. -A.-V .. 100fl. 20. 405, 409,
Wiener Baugeſellſchaft .. 100fl. 7. 144, 145,
Wienerbg. Ziegelf ... 120fl. E. 33. 719, 724,
Zuckerinduſtr. -G. böhm .. 100fl. 6. 175, 175,50
Zuckerind. -A.-G. ung .. 1200 K 100. 17781788
N. Deviſen.
Amſterdam f. 100 holl. Gulden .. 198,60198,85
Brüſſel für 100 Frks ....... , ,
Bukareſt für 100 Lei ... @ .. 5, ,
Deutſche Bankplätze f. 100 M ... 5117,52117,72
Ital. Bankplätze für 100 Lire ... 595,5595,70
Kopenhagen 100 dän. K ..... 6, ,
London für 10 Pfd. Sterling ... 3240,15240,40
New-York für 100 Dollars .... 5, ,
Paris u. franz. Bankpl. f. 100 Frks.. 395,6095,80
Petersb. u. ruſſiſch. Plätze f. 100 Rub. , ,
Zürich u. Baſel f. 100 Frks .... 95,3895,50
Schweizer Plätze f. 100 Frks .... 95,3895,50
O. Valuten.
Kaiſerliche Münzdukaten ... pr. St.11.3511,38
Kaiſerliche Randdukaten ... pr. St.11,2411,28
Oeſt. -ung. 8fl. -Goldfrücke ... pr. St., ,
20-Franks-Stücke ..... pr. Kaſſa19,1019,12
detto .......... pr. @lt., ,
20-D@ar-Stücke ....... pr. St., ,
20-Lei-Stücke ........ pr. St., ,
20-Mark-Stücke ....... pr. St.23,3023,55
Ruſſtſche 5 Rubel-Goldſt .... pr. St., ,
Sone@eigns ........ pr. St.23,9724,05
Türkliche Goldlire ...... pr. St., ,
Deutſch. Reichsbkn. f. 100 R. M ... p. K.117,55117,75
detto ........... pr. Ult.117,50117,70
Italien. Ban[k]noten f. 100ital. Lire.95,6095,80
Rubel-Noten ....... pr. Kaffa2,512 52
〈…〉〈…〉
12Wien, Dienstag Reichspoſt. 28. April 1908 117
〈…〉〈…〉

Herausgeber Dr. F. Funder Wien. Verantwortlicher Redakteur Heinrich Ambros, Wien. Druck von Ambr. Opitz Nachf. Wien.

About this transcription

TextNr. 117, 28.04.1908.
Author[unknown]
Extent12 images; 28838 tokens; 9570 types; 211128 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNr. 117, 28.04.1908. . OpitzWien1908. Reichspost

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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  • Deutsches Textarchiv
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  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
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