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Telephon Nr. 9.

Nr. 132. Olmütz, Freitag den 12. Juni 1891. 12. Jahrgang.

Die Freundſchaft mit Italien.

Die Antwort des italieniſchen leitenden Mi - niſters Marcheſe di Rudini auf die Interpellation des Irredenſiſten Barzilai über das Andreas Hofer-Denkmal in Mantua, hat in Oeſterreich den beſten Eindruck gemacht und die Freunde Italiens in Oeſterreich, zu denen vor Allem die Deutſchen in Oeſterreich zählen, haben ihrer Ge - nugthuung über die Antwort Rudini’s lauten Ausdruck gegeben. Bei den Clericalen und Sla - ven, den Gegnern des Dreibundes konnte natür - lich darüber keine große Freude aufkommen und ſie begnügten ſich daher, von dieſer Antwort nur Kenntniß zu nehmen. Das iſt erklärlich denn Rudini hat nicht nur der Treue des Volkshelden Andreas Hofer ein herrliches Zeugniß ausgeſtellt, er hat auch die Bundestreue Oeſterreich Italien gegenüber hervorgehoben und das Wort geſpro - chen: Unſere Freundſchaft mit Oeſterreich-Ungarn iſt eine ſolche, daß ein Uebelwollen unſeres Allir - ten gegenüber Italien ausgeſchloſſen iſt. Das iſt gar nicht nach dem Geſchmacke der Clericalen in Oeſterreich, welche ſich unausgeſetzt bemühen, Italien in Oeſterreich herabzuſetzen, Streitfälle zwiſchen den beiden Verbündeten zu ſuchen und wenn ſie ſolche gefunden, aufzubauſchen, Italien überhaupt als einen Raubſtaat hinzuſtellen, der das Mißfallen des Himmels erregt hat und darum auch dem Fluche der Menſchen verfallen müſſe.

Die irredentiſtiſchen Stänkereien in Italien werden von Niemand ſorgſamer beachtet, als von unſeren Clericalen; fleißig wird darüber in den clericalen Blättern Bericht erſtattet. Es ſoll da - mit gezeigt werden, daß Oeſterreich an Italien keinen aufrichtigen, verläßlichen Bundesgenoſſen habe. Die Finanzlage Italiens und ſeine Schwie - rigkeiten in Afrika finden in unſeren Clericalen aufmerkſame Beobachter und jedes clericale Blätt - chen, das man zur Hand nimmt, iſt mit irgend einer Schauermähr ausgeſtattet, welche den italieniſchen Nationalſtaat verkleinert, herabſetzt, verdächtigt. Ganze Neſter von clericalen Corre - ſpondenten ſitzen in Rom und in den größeren italieniſchen Städten und machen aus jeder ver - bogenen Stecknadel einen Zwiſchenfall, welcher auf den baldigen Untergang Italiens ſchließen läßt. Damit wird natürlich nur dem Irredentis - mus in die Hände gearbeitet, der es auf einen Umſturz in Italien abgeſehen hat und der franzöſiſchen Politik, welche die größten Anſtren - gungen macht, Italien vom Dreibunde loszu - reißen. So ſind unſere Clericalen durch ihr Treiben gegen Italien die auswätigen Bundes - genoſſen der Irredenta und der Französlinge in Italien geworden und die Schädiger des Dreibundes, auf welchem der Friede in Europa beruht.

Und da kommt nun Rudini, der Nachfol - ger des von den Clericalen über Alles gehaßten Crispi, läßt Andreas Hofers-Gedenktafel aus Staatsmitteln erneuern und hält dem deutſchenund tiroliſchen Helden, der ſeine Vaterlandsliebe zu Mantua mit dem Blute beſiegelt hat, eine Ehrenrede, nennt ihn einen edlen Helden , der ſchlicht und treu für die Unabhängigkeit ſeines Landes gekämpft hat und gefallen iſt. Aber er geht noch weiter: er ſtellt die Bundesgenoſſen - ſchaft zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland thurm - hoch über den Krakehl, welchen anzuzetteln die Irredentiſten und Französlinge jederzeit befließen ſind. Hat er damit nicht auch dieſe Bundesge - noſſenſchaft über die Nergeleien und Zwietrachts - bemühungen unſerer Clericalen hinausgerückt? Gewiß und eben darum finden weder dieſe noch ihre Verbündeten, die anderen Widerſacher des Dreibundes, die Slaven, Worte der Anerkennung für die mehr als ver - bindlichen, für die aufrichtig freundſchaftlichen Aeußerungen des Miniſterpräſidenten Rudini für Oeſterreich. Was er gegen den Irredentiſten Barzilai geſagt hat, das kehrt ſich auch gegen die öſterreichiſchen Widerſacher des Dreibundes und der Freundſchaft mit dem von ihnen ſo ge - ſchmähten Italien. Freilich zu Barzilai ſagte Rudini: Sie ſind jung und werden weiſer wer - den. Das hätte er von unſeren Clericalen nicht ſagen können, die ihre Verbohrtheiten auf Be - ſtimmungen von Ewigkeit zurückführen und ihren Willen als Geſetze für alle kommenden Ewig - keiten betrachten. Bei ihnen iſt jeder Fortſchritt in ihren Anſchauungen ausgeſchloſſen.

Feuilleton.

Der Poſtbeutel. (Aus dem Ruſſiſchen.)

Wer einmal auf der Poſtſtraße zwiſchen B ... und T ... gefahren iſt, entſinnt ſich wohl der Andrejev’ſchen Mühle, welche einſam am Ufer des Flüßchens Koſavka ſteht einer kleinen Mühle mit zwei Gängen. Aelter als hundert Jahre, ſeit langer Zeit nicht mehr im Betrieb, ähnelt ſie einer kleinen gebückten Alten in veſchliſſenem Kleid, die ſich kaum noch auf den Füßen hält. Längſt wäre die Mühle eingefal - len, wenn ſie nicht an einer alten Weide eine Stütze hätte einer Oſterpalme, wie ſie in Rußland ſagen. So breit iſt dieſe Weide, daß nicht zwei Männer den wuchtigen Stamm zu umſchlingen vermögen. Ihr glänzendes Laub be - ſchattet das Dach der Mühle und berührt den Fahrweg, während die unterſten Zweige im Waſſer ſich baden. Auch ſie iſt alt und gebückt; den höckrigen Stamm verunſtaltet eine große dunkle Höhlung; ſteckſt Du Deine Hand hinein, ſo glitſcht ſie in ſchwarzem Honig; wilde Bie - nen umſummen und ſtechen Dich. Wie alt mag ſie wohl ſein? Archipp, ihr Freund, ſagt, ſchon damals ſei ſie alt geweſen, als er noch bei dem Herrn als Franzoſe und bei der Herrin als Neger diente; und das iſt ſchon ſehr lang her.

Noch eine andere Ruine ſtützt die Weide den alten Archipp, welcher an ihrer Wurzel von Anfang bis Niedergang der Sonne ſitzt und angelt. Gebückt iſt er wie die Weide, und ſeinzahnloſer Mund ähnelt einer Höhlung. Tagüber angelt er, in der Nacht ſitzt er am Fuße des Baumes und gibt ſich ſeinen Gedanken hin. Tag und Nacht haben die alte Weide und der alte Archipp zu raunen und zu flüſtern .... Manches erlebten ſie gemeinſam in ihrem langen Leben.

Dreißig Jahre möge es her ſein ... es war Palmſonntag, der Namenstag der Weide, der Oſterpalme ... der Alte hockte auf ſeinem Platz, ſah auf den jungen Frühling und angelte. Stille ringsum ... nur das Flüſtern der beiden Alten war zu hören und mitunter das Plätſchern eines Fiſches. Um die Mittagsſtunde kochte Archipp ſeine Fiſchſuppe. Wich der Schatten der Weide vom Ufer zurück ſo war Mittag ... auch am Geklingel der Poſt, welche am Mittag über den Damm fuhr, erkannte er die rechte Zeit.

Archipp hörte das Geklingel, legte die Angel bei Seite und lugte auf den Damm. Hügelauf jagte das Dreigeſpann und fuhr im Schritt herab. Der Conducteur ſchlief. Auf dem Damm ange - kommen, hielt der Poſtwagen plötzlich ſtill. Schon ſeit Langem wunderte ſich Archipp über nichts mehr, dieſes Halten aber kam ihm höchſt ſonder - bar vor. Außerordentliches mußte geſchehen ſein. Unruhig ſchaute der Kutſcher umher, vom Ge - ſichte des Conducteurs zog er haſtig ein Tuch ab und ſchwang einen Riemen mit eiſerner Wurfkugel. Der Conducteur gab kein Lebenszei - chen von ſich; auf ſeiner Stirn klaffte eine breite Wunde. Der Kutſcher ſprang ab und führte noch einen wuchtigen Schlag. Nach etwa einer Minute hörte Archipp nahende Schritte; der Kutſcher kam gerade auf ihn zu ... die Augen in dem ſonn - verbrannten Geſichte ſtierten, der Himmel weiß,wohin. Bebend am ganzen Körper lief er zur Weide und warf, ohne Archipp zu bemerken, den Poſtſack in die Höhlung; dann eilte er wieder zurück und ſchwang ſich auf den Wagen. Archipp, welcher die Augen nicht von dem Mörder ließ, ſchauerte zuſammen, als derſelbe jetzt einen Schlag gegen die eigene Schläfe führte, ſo daß Blut ſein Geſicht überrieſelte, dann Hilfe! Mord! ſchrie und auf die Pfer[d]e einhieb ...

Hilfe! Mord! ſchrie antwortend das Echo ... noch lange hörte Archipp den grau - ſen Ruf.

Nach etwa ſechs Tagen kam eine Unterſuchungs - commiſſion; man nahm den Plan von der Mühle auf und maß aus irgend einem Grunde die Tiefe des Fluſſes; nachdem die Herren unter der Weide ihr Mittagsmahl eingenommen, fuhren ſie wieder fort. Während der ganzen Zeit der Un - terſuchung ſaß Archipp am Mühlrade und ſah zitternd vor Grauen, auf den zerriſſenen Poſt - beutel in der Höhlung ... er ſah die Umſchläge der Geldbriefe mit ihren fünf Siegeln ... und nun ſaß er ruhelos Tag und Nacht ... blickte auf die Siegel ... blickte auf die Weide, die tagsüber ſchwieg und in der Nacht ſeufzte. Närrin! dachte er und horchte auf. Nach einer Woche nahm er den Poſtbeutel aus der Höhlung ging in die nahegelegene Kreisſtadt und erkun - digte ſich nach dem Sitz der Behörde.

Man zeigte ihm ein großes gelbes Gebäude mit einem Schilderhäuschen an der Pforte. Im Vorzimmer traf er einen Beamten in Uniform mit blanken Knöpfen, welcher den Thürwächter herunterzankte, wobei er dicke Wolken aus ſeiner Pfeife dampfte, Aengſtlich näherte ſich ihm Archipp

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Politiſche Nachrichten.

(Gemeinſame Miniſter-Conferenz.)

Vor - geſtern fand in Wien eine gemeinſame Miniſter - Conferenz ſtatt. Dieſe Conferenz, welche in An - gelegenheit des gemeinſamen Budgets abgehalten wurde, hatte keinen beſchließenden, ſondern einen informativen und vorbereitenden Character. Die öſterreichiſche wie die ungariſche Regierung wollten über die Höhe der Credite Klarheit erhalten, welche der Kriegsminiſter von den Delegationen in Anſpruch zu nehmen gedenkt und die bereits in dieſem vorbereitenden Stadium einen gewiſſen Einfluß auf den Rahmen nehmen, innerhalb deſſen ſich die Entwerfung des gemeinſamen Vor - anſchlages zu bewegen hätte. Allem Anſchein nach iſt das Streben der beiderſeitigen Finanzminiſter darauf gerichtet, den Ausgaben-Etat der Kriegs - verwaltung in der Höhe der für das laufende Jahr bewilligten Credite zu erhalten.

(Der Budget-Ausſchuß des Abgeordne - tenhauſes)

verſammelte ſich geſtern Abends, um das Finanzgeſetz zu erledigen und den vom Ge - neral-Berichterſtatter Dr. v. Bilinski verfaßten Bericht zum geſammten Staatsvoranſchlag ent - gegenzunehmen und feſtzuſtellen. Geſtern Vor - mittags hat der volkswirthſchaftliche Ausſchuß den Lloydvertrag in Verhandlung gezogen, und dieſes Geſetz wird ſomit gleibfalls für die Bud - get-Berathung fertiggeſtellt. Die General-Debatte über den Staatsvoranſchlag wird demnach näch - ſten Montag oder Dienſtag ihren Anfang neh - men können.

(Zur Reform der Geſchäftsordnung im Abgeordnetenhauſe.)

Der Ausſchuß für die Reviſion der Geſchäftsordnung hielt vorgeſtern ſeine erſte Sitzung ab. Abg. Kathrein befürwortet die Einſchränkung der Debatte bei erſten Leſungen. Er meint, das Haus ſolle insbeſondere zwei bis ſechs Wochen nach der Einbringung des Budgets dasſelbe im Plenum berathen. Petitionen ſollen wenigſtens alle 14 Tage verhandelt werden. Er befürwortet die Erweiterung der Disciplinarge - walt des Vorſitzenden, hiebei habe jedoch die größte Vorſicht vorzuwalten und eventuelle Stra - fen ſeien nur mit ſtark qualificirter Majorität zu verhängen behufs Verhinderung von Verge - waltigungen der Minoritäten. Abg. Chlumecky iſt größtentheils mit den Anträgen des Abg. Kathrein einverſtanden, wünſcht aber bei einer Vorlage nur eine Generaldebatte bei der erſten oder zweiten Leſung; bei Anträgen auf nament - liche Abſtimmung oder Conſtatirung des Stim - menverhältniſſes ſolle die Unterſtützung einer größeren Zahl von Abgeordneten nothwendig ſein als wie bisher 50. Er befürwortet ebenfalls diegrößte Vorſicht bei Disciplinarſtrafen, welche nur verhängt werden ſollen, wenn die Fortſetzung der Verhandlung durch die Störung von Abge - ordneten geradezu unmöglich gemacht wird. Bei der Beantwortung von Interpellationen ſolle dem Miniſter eine beſtimmte Friſt gegeben wer - den. Wenn dieſe nicht eingehalten wird, ſolle der Abgeordnete berechtigt ſein, hier über die Eröffnung der Debatte zu verlangen. Abg. Herbſt ſpricht ſich gegen eine weitgehende Reform der Geſchäftsord - nung aus. Wünſchenswerther erſcheine ihm die Vermehrung der Hausſitzungen und die Ver - minderung der Mitglieder der Ausſchüſſe. Abg. Kathrein erklärt, von einer allgemeinen Reform der Geſchäftsordnung ſei keine Rede. Er halte es für angezeigt, ein Sub-Comité zur Ausarbeitung der Reformvorſchläge einzuſetzen.

(Die deutſchen Getreidezölle.)

Im preußi - ſchen Abgeordnetenhauſe gelangte geſtern der An - trag Rickerts von der deutſch freiſinnigen Partei zur Verhandlung. Dieſer Antrag geht bekanntlich dahin, die Regierung möge das Mat rial be - kanntgeben, welches dem Beſchluſſe zu Grunde lag, nach welchem der Reichskanzler am 1. Juni im Abgeordnetenhauſe ſeine motivirten Erklärun - gen in Bezug auf die Frage der zeitweiſen Her - ab -, reſp. Außerkraftſetzung der Getreidezölle ab - gab. Reichskanzler von Caprivi erſuchte das Haus im Namen der Staatsregierung, den An - trag Rickert abzulehnen. Die Staatsregierung, ſagte der Reichskanzler, könne auf die beabſich - tigte Discuſſion nicht näher eingehen; ſie habe keinen Grund, den am 1. Juni eingenommenen Standpunkt zu ändern. Auf ſeine damalige Aeu - ßerung Bezug nehmend, erklärte der Reichs - kanzler, daß das geſammte Material nicht geeig - net ſein würde, einen zahlenmäßigen Beweis zu erbringen, da dasſelbe bloß auf einer Schätzung beruht. Ende April ſeien Unterſuchungen ange - ſtellt, aber auf die königlichen Behörden beſchränkt worden, um keine Agitation und keine Hauſſe - Bewegung hervorzurufen. Außer den Zollbehör - den ſeien auch die Proviantämter in den Reichs - bankſtellen befragt worden. Von denſelben ſei das Material geſammelt worden, aus welchem die Re - gierung die Ueberzeugung gewann, daß kein Noth - ſtand vorhanden ſei. Die Erregung des Landes habe die Regierung veranlaßt, aus ihrer Reſerve heraus - zutreten, die Privaten im Lande und die Conſulate zu befragen. Die Erregung des Landes habe ferner die Regierung gezwungen, eine Erklärung abzu - geben, bevor noch das geſammte Material ge - ſammelt war. Dieſes Material ſei eben eine Schätzung, ebenſo wie Börſen - und Saatenbe - richte. Wir würden Ihnen beweiſen können ſagte der Reichskanzler daß wir ſehr werth -volle Schätzungen beſitzen; aber wir können ſie ſie nicht vorlegen, weil wir keine Namen nennen können. Die Conſulatsberichte ſind auch nicht zu veröffentlichen, da die Conſuln ebenfalls die Quellen nicht neunen. Wir ſind alſo nicht im Stande, das Material vorzulegen. Damit iſt der Haupttheil des Antrages für uns erledigt. Es iſt überhaupt ſchwer, die Menſchen zu überzeugen. Ich wünſche nur, daß die Debatte nicht zu einer weiteren Erregung führen möge. Die Regierung iſt ſich ihrer Verantwortlichkeit bewußt und wünſcht, daß auch Diejenigen, welche darüber reden, ſich bewußt ſein mögen, wie groß der Schaden ſein kann, der durch erregte Meinungs - äußerung zu entſtehen vermag. (Siehe Telegramm.)

(Gerüchte über den Rücktritt des ruſſi - ſchen Miniſters v. Giers.)

Man ſpricht in Petersburg wieder einmal von dem bevorſtehen - den Rücktritte des Herrn v. Giers. Sein Ein - fluß ſei ſchon lange darauf beſchränkt, den Cul - tus der höflichen diplomatiſchen Formen in der ruſſiſchen Diplomatie lebendig zu erhalten, neuer - dings aber ſcheine ſein körperlicher Zuſtand jede angeſpannte Arbeit unmöglich zu machen. Zur Zeit weilt er in Finnland, um nur einmal wöchentlich in Petersburg einzukehren. Die Ge - ſchäfte und die Politik würden ohne ihn gemacht. Im aſiatiſchen Departement des Auswärtigen Amtes haben ſich vor Kurzem bekanntlich wichtige Veränderungen vollzogen. Kommen dieſe Herren an das Ruder, ſo iſt eine Beſſerung des deutſch - ruſſiſchen Verhältniſſes wahrſcheinlich für längere Zeit ausgeſchloſſen.

(Die Judenverfolgungen in Rußland.)

In Bezug auf die Judenverfolgungen in Ruß - land findet man in der Times nachſtehende Petersburger Depeſche: Während des jüngſten Aufenthaltes des Czars in Moskau berichtete der neue General-Gouverneur Großfürſt Sergius ſeinem kaiſerlichen Bruder über die Art und Weiſe, wie die jüdiſchen Handwerker von dort ausgewieſen wurden. Der Großfürſt ſoll insbe - ſondere auf die brutale Behandlung der Juden und den Umſtand hingewieſen haben, daß man ihnen nicht die Zeit zur Abwicklung ihrer Ge - ſchäfte gelaſſen habe. Wie verlautet, hätte der Czar ſich daraufhin mit Entrüſtung über das Vorgehen der Behörden bei Ausführung des Ausweiſungs-Ukas ausgeſprochen, in welchem ganz ausdrücklich die allmälige Entfernung der Juden anbefohlen worden ſei, damit denſelben die Zeit zur Ordnung ihrer Geſchäfte gegönnt werde. Es ſollen nunmehr, wie verſichert wird, Befehle ergangen ſein, welche dieſer empörenden Sachlage ein Ende machen und die Behörden zwingen dürften, ſich an den ſtricten Wortlaut

und erzählte die ganze Geſchichte ... von der alten Weide ... von dem Poſtwagen, der immer zur rechten Zeit gekommen ... vom armen Conducteur. Der Beamte nahm den Poſtbeutel, band den Riemen auf und wechſelte die Farben.

Sofort! rief er und eilte in das Sitzungszimmer, wo ihn ſeine Collegen um - ringten, geſchäftig hin und her liefen und unter einander tuſchelten. Nach etwa zehn Minuten brachte er den Beutel wieder zurück und ſagte zu Archipp: Biſt an den unrechten Ort ge - kommen, Brüderchen. Gehe in die Untere Straße da wird man Dich zurechtweiſen hier iſt das Rentamt, mein Lieber. Du aber mußt Deine Sache der Polizei vortragen!

Archipp nahm den Poſtbeutel und ging. Der Beutel iſt leichter geworden, dachte er, zur Hälfte iſt er leichter geworden.

In der Unteren Straße wies man ihn in ein anderes gelbes Haus mit zwei Schilderhäuschen. Er trat ein hier war kein Vorzimmer näherte ſich einem der Tiſche und erzählte den Schreibern, weshalb er gekommen. Dieſelben riſſen ihm den Beutel aus den Händen, ſchrieen ihn an und ſchickten nach dem Vorſtand. Ein dicker Herr mit ſchwarzem Schnurrbart trat ein, unterzog Archipp einem kurzen Verhör, nahm den Beutel an ſich und ging hinaus.

Wo iſt das Geld? hörte nach einer Minute Archipp im Nebenzimmer ſprechen. Leer iſt der Beutel! Sagt übrigens dem Alten draußen daß er ſich packen könne ... oder haltet ihn beſſer zurück ... bringt ihn zu Ivan Markovics nein, mag er laufen!

Archipp verbeugte ſich vor den Schreibernund ging ſeiner Wege. Anderen Tages ſahen wieder Karauſchen und Barſche ſeinen weißen Bart.

Im Spätherbſt ſaß der Alte an ſeinem ge - wohnten Platze und angelte. Düſter wie die ver - gilbte Weide war ſein Geſicht: er liebte den Herbſt nicht. Und noch düſterer wurde dasſelbe, als er neben ſich den Poſtknecht ſah. Der aber, wie er zur Weide ging und die Hand in die Höhlung ſteckte, bemerkte ihn nicht naß und faul krochen Bienen über ſeinen Aermel er ſtöberte, erblaßte eine Stunde ſpäter ſaß er am Ufer und ſtarrte gedankenlos in das Waſſer. Endlich bemerkte er Archipp und zuckte zuſammen.

Wo iſt’s hingekommen? fragte er.

Archipp gab keine Antwort und wendete ſich mürriſch ab. Bald indeß überwältigte ihn das Mitleid.

Hab’s der Behörde überbracht, ſagte er. Fürchte Dich nicht, Du Narr ... ich ſagte, daß ich’s unter der Weide gefunden hätte ...

Der Poſtknecht ſprang in die Höhe, heulte vor Wuth, warf ſich auf Archipp, ſchlug ihm ins Geſicht, ſchleuderte ihn auf die Erde und trat ihn mit den Füßen. Nachdem er den Alten mißhandelt hatte, wich er nicht mehr von deſſen Seite ... er blieb bei Archipp und ſie wohnten zuſammen.

Tagsüber ſaß er ſchweigſam brütend oder ſchlief, in der Nacht ging er auf dem Damm auf und nieder dort erſchien ihm der Schatten des Conduc - teurs und hielt Zwieſprach mit ihm.

Das Frühjahr kam ... noch immer ſchwieg der Poſtknecht, ſchlief, brütete ... noch immer nahte ſich ihm, bang und leiſe flüſternd, das Geſpenſt in der lautloſen Nacht.

Einſt näherte ſich ihm Archipp.

Hör auf, Du Narr, umherzuſchlendern, ſagte er. Geh fort von hier ... gib Dich an!

Durch die Blätter der Weide, als ob ſie zuſtimmten, ging ein Rauſchen.

Ich vermag’s nicht, ſtöhnte der Poſt - knecht. Die Füße ſchmerzen ... und mich ſchmerzt die Seele.

Da nahm ihn Archipp unter dem Arm und führte ihn in die Kreisſtadt. In der unteren Straße bei derſelben Behörde, wo Archipp den Poſtbeutel abgegeben hatte, fiel der Poſtknecht vor dem Vorſtand auf die Knie und that Buße.

Aber der Dicke mit dem ſchwarzen Schnurr - bart wurde ärgerlich.

Was verleumdeſt Du Dich, Du Schuft! ſchrie er. Biſt wohl betrunken? Möchteſt in’s Loch? Toll ſeid Ihr, Halunken! Ihr verwickelt nur die Sache ... der Verbrecher iſt nicht ge - funden damit baſta! Was willſt Du noch? Eſel? Mach, daß Du fortkommſt!

Als Archipp an den Geldbeutel erinnerte, lachte der Schnurrbärtige laut auf und die Schrei - ber ſahen ſich verwundert an. Die Polizei in der Kreisſtadt hat ein gutes Gedächtniß.

Erlöſung hatte der Poſtknecht geſucht und bei Menſchen nicht gefunden ... da kehrte er mit Archipp zur alten Weide zurück. Aber, es mußte von ſeinem Gewiſſen herunter ... Er - löſung fand er im Waſſer, das wirbelnd über ihm zuſammenſchlug.

Jetzt ſehen auf dem Damm die beiden Alten Archipp und die Weide zwei Schatten huſchen ... und ſie flüſtern mit in die ſtille Nacht.

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des kaiſerlichen Edicts zu halten. Der Corre - ſpondent des Cityblattes bezeichnet auch das Ge - rücht von einer eventuellen Verlegung der Haupt - ſtadt nach Moskau als unbegründet; das Ge - rücht dürfte aus einem Verſprechen des Kaiſers entſtanden ſein, der alten Czarenſtadt alljährlich einen Beſuch abzuſtatten.

Locales und Provinzielles.

(FM. Erzherzog Albrecht in Troppan.)

Aus Troppau, 11. Juni wird geſchrieben: Heute Morgens 5 Uhr 22 Minuten langte Herr Erz - herzog Albrecht mit kleiner Suite mit dem Frühzuge hier an. Am Bahnhofe wurde derſelbe von dem Herrn Erzherzog Eugen, dem Corps - commandanten FML. Edler v. Krieghammer, Diviſionär FML. Ritter v. Samonigg, Bri - gadier Oberſt Edler v. Horſetzky, und mehreren höheren Officieren empfangen. Die Begrüßung zwiſchen den beiden Erzherzogen war äußerſt herzlich. Nach derſelben begaben ſich dieſelben mittelſt zweiſpänniger Equipage in die deutſche Ordens-Commende, woſelbſt die Appartements für Erzherzog Albrecht in Bereitſchaft geſetzt waren. Der frühen Morgenſtunde wegen hatte ſich nur ein kleines Publicum am Bahnhofe ein - gefunden, das Se. kaiſ. Hoheit ehrfurchtsvollſt begrüßte. Jeder feierliche Empfang war verbeten worden. Der Beginn der Inſpicirung der Trup - pen war auf 8 Uhr angeſagt.

(Erzherzog Rainer in Proßnitz.)

Wie man uns aus Proßnitz ſchreibt, traf daſelbſt vor - geſtern Abends Erzherzog Rainer ein und inſpicirte geſtern Morgens den Cadre des Landwehr-Dragoner-Regiments. Von Proßnitz begab ſich der Herr Erzherzog über Olmütz nach M. -Schönberg zur Inſpicirung des dort garni - ſonirenden Landwehr-Bataillons, kehrt heute von dort nach Olmütz zurück und begibt ſich von hier Nachmittags halb 5 Uhr mit der m. -ſchleſ. Centralbahn nach Troppau, wo er Abends eintrifft.

(Ehrengaben für das 4. mähr. Landes - ſchießen.)

Der Protector des 4. mähr. Landes - ſchießens Erzherzog Rainer ſpendete für das - ſelbe einen 75 Centimeter hohen, reich vergolde ten Silberpocal im Werthe von ſechshundert Gulden. Die Spende des Herrn Erzherzogs Eugen für das mähr. Landesſchießen beſteht aus einem prachtvollen künſtleriſch ſchön ausge -ſtatteten Pokal aus getriebenem Silber mit reich - ſter Vergoldung. Der Pokal hat mit Deckel, deſ - ſen Spitze ein Schütze in Tiroler Tracht mit Stutzen ziert, eine Höhe von 50 Centimetern und ruht in einer prachtvollen tabernakelartigen Caſſette. Auf der einen Seite trägt der Pokal die Gravierung: 4. mähriſches Landesſchießen, Neutitſchein 1891 , auf der anderen die erzher - zogliche Krone, darunter ein großes E in ver - zierter, gothiſcher Schrift. Der Pokal ſtammt aus dem Atelier der Firma J. Mayers Söhne, Wien, Stefansplatz und hat einen Werth von 200 fl. Der Pokal erregt allgemeine Bewunde - rung.

(Frühjahrs-Juſpicirung der Cavallerie.)

Geſtern Vormittag fand die Frühjahrsinſpicirung der unter dem Commando des Herrn Diviſions - Commandanten, Oberſtlieutenant Grafen Attems ſtehenden 5. und 6. Escadron des 12. Dragoner - Regiments, durch den Commandanten der 20. Cavallerie-Brigade Herrn Generalmajor Hartwig Freiherrn v. Werſebe in der Cavalleriecaſerne nächſt Salzergut ſtatt. Heute Nachts begab ſich der Herr Cavallerie-Brigadier in Begleitung des Commandanten des 12. Dragoner-Regiments, Herrn Oberſten v. Hagen und des Perſonal - Adjutanten, Herrn Oberlieutenant Camillo Lerſch zur Frühjahrsinſpicirung der 1. und 2. Escadron des obgenannten Regiments nach Biſenz. Heute Abend begibt ſich der Herr Cavallerie - Brigadier Generalmajor Freiherr v. Werſebe nach Krakau zurück.

(Evangeliſcher Gottesdienſt.)

Nächſten Sonntag Vormittag 10 Uhr findet in der evan - geliſchen Capelle Gottesdienſt ſtatt.

(Perſonales.)

Die Olmützer Handels - und Gewerbekammer wählte zu ihrem Delegirten beim Wiener Saatenmarkte das Kammermitglied Herrn Wilhelm Brieß.

(Todesfälle.)

In Kremſier verſtarb Herr Hugo Pieſchl, Profeſſor an der dortigen Landes - Oberrealſchule, im Alter von 49 Jahren. Profeſſor Pieſchl war in den Siebziger-Jahren als Supplent an der k. k. Staats-Oberrealſchule in Brünn thätig. In Proßniß verſtarb, wie man uns von dort meldet, geſtern Morgens Herr Franz Wichterle, Beſitzer der dortigen landwirth - ſchaftlichen Maſchinenfabrik. Derſelbe war der Schwiegervater des Herrn Bezirkshauptmanns Sedlaczek und ein eifriges Mitglied der katholiſch - conſervativen Partei.

(Sitzung der Olmützer Handels - und Gemerbekammer vom 11. Juni.)

Geſtern Nachmittags fand unter dem Vorſitze des Herrn Präſidenten Moritz Primaveſi eine Sitzung der Olmützer Handels - und Gewerbekammer ſtatt. Aus dem reichen Materiale, welches dieß - mal zur Berathung vorlag, heben wir folgende Gegenſtände heraus: Beſchloſſen wurde die Aeuße - rung der Stadtgemeinde Olmütz, daß dieſelbe kein Lagerhaus errichten wolle, zur Kenntniß zu nehmen und der h. mähr. Statthalterei zu er - öffnen, daß gegen das Geſuch des Herrn Bernhard Löwenroſen um Bewilligung zur Errichtung eines Lagerhauſes kein Anſtand obwalte, daß jedoch an die Ertheilung der Conceſſion die Bedingung geknüpft werden ſolle, daß das Lagerhaus bin - nen einem Jahre vom Tage der Conceſſionser - theilung errichtet werden müſſe, widrigens die Conceſſion zu erlöſchen habe. Herr Bürgermei - ſter v. Engel erwähnt im Laufe der Debatte über dieſen Gegenſtand, daß Herr Bernhard Löwenroſen eine Perſönlichkeit ſei, der man volles Vertrauen entgegenbringen könne. Zur Kenntniß wird eine Note des k. k. mähr. -ſchleſ. Oberlandesge - richtes genommen, in welcher mitgetheilt wird, daß dahin gewirkt werden wird, daß nur taug - liche und gewiſſenhafte gerichtliche Schätzmeiſter beſtellt werden. Beſchloſſen wird dem Vereine öſterr. Malzfabrikanten jedwede Unterſtützung an - gedeihen zu laſſen. Beſchloſſen wird den von Herrn A. C. Lemach, Vertreter der Olmützer Kammer im Staatseiſenbahnrathe zugeſandten Bericht über die Thätigkeit dieſer Körperſchaft in der letzten Seſſion im Protocolle zu veröffent - lichen und Herrn Lemach für ſeine erfolgreiche Thätigkeit im Staatseiſenbahnrathe den Dank zu votiren. Hierauf gelangen mehrere Eiſenbahn - Angelegenheiten zur Berathung und werden nach den Anträgen des ſtändigen Ausſchuſſes erledigt. Herr W. Brieß ſtellt einen Antrag wegen beſſerer Zugsverbindung zwiſchen der Nordbahn und der mähr. Weſtbahn (Angenommen). Herr S. Zweig ſtellt einen Antrag bezüglich des Frachtenverkehres mit der Station Georgs - walde. Herr Back (Proßnitz) ſtellt einen An - trag dahingehend, die k. k. priv. Kaiſer Ferdi - nands-Nordbahn möge verhalten werden für eine beſſere directe Bahnverbindung ſämmtlicher Städte, welche auf der Strecke Brünn-Sternberg liegen, Sorge zu tragen. Dieſer Antrag wird dem ſtändigen Ausſchuſſe zugewieſen. Hierauf werden die An -

Das Arbild des Grafen von Monte Chriſto. Eine Kriminalnovelle.

(Nachdruck verboten.)

Am 15. April des Jahres 1814 öffneten ſich die Thore des Schloſſes Feneſtrelle, um einem Unglücklichen die Freiheit zurückzugeben, welcher vor acht Jahren in dieſes Staatsgefäng - niß unter dem Namen Joſef Lucher geworfen worden war. Dieſer Mann, welchen der Kummer und die Härte der Gefangenſchaft zum Greiſe gemacht, hatte im Blick ſeines Auges alles Feuer, alle Lebhaftigkeit ſeiner Jugend bewahrt; und als er ſich das Haar, das tief auf die Schultern herabfiel, und den grauen Bart hatte ſcheeren laſſen, hielt man ihn für einen Fünfziger.

Er zählte aber erſt vierunddreißig Jahre.

In beſcheidener Kleidung und kurzen Tage - reiſen begab ſich Joſef Lucher nach Piemont. Er erhob dort ein ungeheures Vermögen, zu deſſen Erben ihn ein Italiener, der ſein Haftgenoſſe geweſen und am 14. Januar 1814 geſtorben war, eingeſetzt hatte.

Dieſes Erbe beſtand in einem, ſieben Mil - lionen werthenden Grundbeſitz, deſſen Renten in Mailand, Hamburg und Amſterdam zahlbar waren, ferner in einem Schatz von Juwelen und Bargeld, der an einem von den Italiener genau bezeichneten Orte zu heben war. Joſef Lucher hob den Schatz, ſetzte eine Million desſelben in curante Münze um, legte den Reſt ſicher an und ſo, daß er in Italien, Frankreich, Deutſch - land und England jederzeit an den erſten Banken Geld erheben konnte und reiſte nach Paris zurück. Aber als er in ſeinem, wieder unter das väter - liche Scepter der Bourbonen geſtellten Vater -lande ankam, war auch Napoleon wieder nach Frankreich zurückgekehrt. Der politiſche Verur - theilte meldete ſich in einem Krankenhauſe um Aufnahme, wo er bis zum Juli 1815 verblieb.

Als er nichts mehr von der kaiſerlichen Re - gierung zu befürchten hatte, verließ er das Krankenhaus und begab ſich nach dem Platze Saint-Opportune. Dieſer Platz hatte ſeit dem Jahre 1806 ſehr viele Veränderungen erfahren; das kleine Kaffeehaus, in welchem Lucher als Franz Piecaut verkehrt hatte, war verſchwunden. Lucher fragte nach dem Wirth Loupian.

Loupian, ward ihm geantwortet, hat ſeine Wirthſchaft ſeit 1808 verkauft und ein großartiges Kaffeehaus auf dem Boulevard Montmartre errichtet.

Hat er denn Geld geerbt?

Ja. Er hat eine ebenſo ſchöne als reiche Dirne geheirathet.

Ihr Name?

Warten Sie, wie heißt ſie doch gleich? Thereſe ... Thereſe ...

Vigouroux?

Ganz recht. Haben Sie das Mädchen gekannt?

Ja. Ich habe ſie ein einziges Mal ge - ſehen, antwortete Lucher; an dem Tage, als ſie einen Landsmann von Loupian, einen gewiſſen Franz Picaut, heirathen ſollte. Was iſt aus die - ſem Picaut geworden? Hat man etwas gehört über ihn?

Man weiß nichts über ſeinen Verbleib.

Wo könnte ich mich wohl nach ihm er - kundigen? Sie haben den Mann nicht gekannt?

O gewiß! es war ein hübſcher, gut - müthiger Geſell, den ich oft geſehen habe, und der mir, obwohl er nicht reich war, manche Ge - fälligkeit erwieſen hat. Aber er war und blieb verſchwunden.

Sie haben aber doch zu erfahren geſucht, was aus ihm geworden iſt?

Du lieber Gott! zu jener Zeit, unter dem Uſurpator, hat man nicht viel zu reden ge - wagt ... dann hat ein Ereigniß das andere gejagt ...

Ich habe damals oft mit Picaut in dem kleinen Kaffeehaus Loupians verkehrt, verſetzte Lucher. Auch einen gewiſſen Anton Allut habe ich dort getroffen.

Allut! ... das iſt ja ein recht netter Name!

Wo wohnt er jetzt?

Er iſt nicht mehr in Paris. Es gefiel ihm nicht; er hatte auch kein rechtes Glück hier. Er iſt wieder nach Nimes gegangen.

Joſeph Lucher war befriedigt von dieſen Auskünften und ſchied von dem Mann. Am Abend nahm er Poſtpferde und reiſte nach Nimes. Bevor er ſich jedoch auf den Weg machte, hatte er es für gerathen erachtet, ſich als Kloſterabt zu kleiden. Unter dem kirchlichen Gewande und dem Namen Baldini trat er bei Allut ein.

Derſelbe hatte ſich verheirathet. Aber er war weniger glücklich als Loupian geweſen; ſeine Frau war häßlich und beſaß keine Mitgift.

Der Abt Baldini ſprach ihn ungefähr fol - germaßen an:

Lieber Herr! Als Bonaparte ſich des Königreichs Neapel bemächtigte und ſeinen Schwa - ger Murat zum König über dasſelbe ſetzte, ward ich in das Gefängniß der Hauptſtadt geſetzt. Hier machte ich Bekanntſchaft eines Landsmanns von Ihnen und ſchloß mit ihm innige Freund - ſchaft. Er war noch nicht dreißig alt geworden, als ich den Schmerz hatte, ihn zu verlieren. Sein Name war Franz Picaut.

Picaut! was ſagen Sie, Herr? rief Allut aus.

Ja, Franz Picaut, wiederholte der Abt. Er war aus Nimes gebürtig.

Er ... in Italien ... in Neapel .. im Gefängniß in Neapel! .... Ich hab ihn

[4]

träge des Subventionscomités angenommen. Eine längere Debatte entſpinnt ſich über den nächſten Gegenſtand der Tagesordnung, betreffend eine Eingabe auswärtiger Brauereien, in welcher dieſelben über die Art und Weiſe der Einhebung der Conſumſteuer für Bier in Olmütz Beſchwerde führen, namentlich darüber, daß die Anmeldungs - friſt von 12 Stunden beim Bierverkaufe eine zu ausgedehnte ſei und zu Calamitäten für die Bierverſchleißer führe. Es wird die zwiſchen der Handels - und Gewerbekammer und der Stadt - gemeinde Olmütz in dieſer Angelegenheit ſtattge - fundene Correſpondenz zur Verleſung gebracht. Herr Bürgermeiſter v. Engel ſagt, wenn Ueberſchreitungen der Conſumſteuer-Einhebungs - vorſchriften ſtattgefunden haben, ſo bleibe den Bittſtellern nichts anderes übrig als der Beſchwer - deweg. Es ſei in der betreffenden Eingabe auch nicht mit einem Worte erwähnt, daß bei der Handhabung der Vollzugsvorſchriften eine Ueber - ſchreibung ſtattgefunden habe. Die betreffenden aus - wärtigen Bierdepots könnten ſich ſofort von den angeblichen Härten der Vollzugsvorſchriften be - freien, wenn ſelbe ihre Bierdepots außerhalb der Stadt errichten würden; dieß wollen jedoch dieſe angeſehenen Firmen nicht. Herr Ed. Hamburger conſtatirt, daß die Stadtgemeinde Olmütz auf dem Standpunkte des Geſetzes ſtehe. Die Pachtung der Conſumabgabe für Bier habe ſich ſtets ganz coulant bewieſen, trotzdem unterliege es aber keinem Zweifel, daß die Petenten, was die An - meldungsfriſt betrifft, im Rechte ſind. Die An - meldungsfriſt iſt zu weit ausgedehnt und ſollte reducirt werden. Die kleinen Wirthe leiden darunter, daß eine zwölfſtündige Anmeldungsfriſt er - forderlich iſt; der Handelsverkehr werde dadurch arg geſchädigt. Herr Bürgermeiſter v. Engel ſagt, daß er in der Sitzung des ſtändigen Ausſchußes ſelbſt der Verbeſſerung der Vollzugsvorſchriften zuge - ſtimmt habe. Dieſe Verbeſſerung anzuſtreben wäre angezeigt, aber nicht nur für Olmütz, ſon - dern auch für alle geſchloſſenen mähriſchen Städte. Redner macht darauf aufmerkſam, daß die fremden Brauer in Olmütz Freilager beſit - zen, und erſt dann eine Abgabe zahlen, wenn ein Theil des Bieres verkauft wird. Handel und Pro - duction dürfen von der Auflage nicht getroffen werden. Herr W. Brieß ſagt, es unterliege keinem Zweifel, daß die Stadtgemeinde Olmütz auf ihrem Rechte beſtehe. Man möge den Paten - ten die Erledigung zukommen laſſen, daß inſo -lange die gegenwärtig giltigen Vollzugsvor - ſchriften beſtehen, die Handelskammer nichts thun könne. Vielleicht wäre in der betreffenden Erledi - gung auch anzuführen, daß Groß - und Klein - Verſchleiß zu trennen wäre. Herr Brieß ſtellt einen dießbezüglichen Antrag, der angenommen wird. Hierauf gelangt folgender Antrag des Herrn Bürgermeiſters von Engel zur Abſtim - mung: Die Olmützer Handels - und Gewer - bekammer möge erklären, daß dieſe Angelegenheit dem Olmützer Gemeinderathe, beziehungsweiſe der höheren politiſchen Behörde zur Entſcheidung im Beſchwerdewege vorzubehalten ſei. Dieſer Antrag wird angenommen. Ein zweiter Antrag des Herrn Bürgermeiſters v. Engel, daß in der Erledigung an die Petenten darauf hingewieſen werden möge, daß die Beſchwerdeführer jede Art von Controlle leicht vermeiden könnten, wenn ſie ihre Biernie - derlagen außerhalb der Grenzen des Olmützer Stadtgebietes, welche ſich ohnehin zu keiner nennens - werthen Entfernung ausdehnen, errichten wollten. Dadurch würde ihr Verkehr mit den auswärtigen Bierabnehmern unbedingt und jener mit den Abnehmern im Stadtgebiete unter der Bedingung frei werden, daß bei der Einfuhr des Bieres die vorgeſchriebene Anmeldung desſelben zur ge - ſetzlichen Conſumabgabe gemacht wird. Dieſer Antrag wird angenommen. Herr Ed. Hamburger ſtellt folgenden Antrag: Da die beſtehenden Voll - zugsvorſchriften auf Grund des Geſetzes vom Jahre 1833 zur Einhebung der Conſumſteuer auf Bier, welche in mehreren Städten Oeſterreichs angewendet werden, wegen allgemei - ner Aenderung des Brauverfahrens durch Einfüh - rung untergähriger Biere an Stelle der obergährigen Biere veraltet und nicht mehr zeitgemäß ſind, mögen im geſetzlichen Wege, ent - ſprechend der Art der gegenwärtigen Bierer - zeugung, die beſtehenden Vollzugsvorſchriften für Mähren abgeändert werden nnd wäre dießfalls eine wohlmotivirte Eingabe an die hohe k. k. mähr. Statthalterei zu richten. Dieſer An - trag wird ebenfalls zum Beſchluße erhoben. Beſchloſſen wird über Antrag des Herrn Vice - präſidenten Brandhuber dem Handelsmi - niſter den Dank für die in Angriff genommene Reform des neuen Frachtentarifes der k. k. öſter. Staatsbahnen auszuſprechen. Dieſer Antrag wird angenommen. Ein Antrag des Herrn W. Brieß, welcher ſich auf dieſelbe Angelegenheit bezieht, wird dem ſtändigen Ausſchuße zur Berathungund Beſchlußfaſſung zugewieſen. Die übrigen Gegenſtände der Tagesordnung werden nach dem Antrage des ſtändigen Ausſchußes erledigt und ſodann die Sitzung geſchloſſen.

(Die Erweiterung des Ringziegelofens in Gießhübel)

iſt bereits vollendet und wird dieſer Ofen, der nunmehr 18 Kammern beſitzt, ſchon demnächſt in Betrieb geſetzt werden. Der Erweiterungsbau wurde von Herrn Baumeiſter Victor Mader innerhalb der demſelben geſtellten kurzen Friſt, in beſter und ſolideſter Weiſe aus - geführt.

(Die Böhmiſche Union-Bank in Prag)

eröffnet am 1. Juli ein Verkaufsbureau für den commiſſionsweiſen Verkauf von Petro - leum und hat zunächſt mit der Mineralraffi - nerie in Pardubitz der Herren David Fanto & Comp. eine Verbindung angebahnt, der zufolge ſie vom 1. Juli ab den ausſchließlichen commiſ - ſionsweiſen Verkauf ſämmtlicher Erzeugniſſe dieſer Fabrik übernimmt. Dieſes Etabliſſement iſt auf eine Production von 200.000 Centner pro anno beſtens eingerichtet. Seine Erzeugniſſe erfreuen ſich allgemeiner Beliebtheit.

(Aus dem Stadtpark.)

In Bezug auf eine von uns gebrachte Notiz, daß im Stadt - parke an Nadelhölzern ſich Raupen zeigen, welche dieſelben vernichten, wurden wir geſtern vom Hrn. Forſtmeiſter Ludwig mit einem Dementi beehrt. Wir ſind heute leider in der unangenehmen Lage wieder Herrn Forſtmeiſter Ludwig dementiren zu müſſen. Falls derſelbe ſich heute in den Stadtpark bemühen wollte, ſo würde er an den Fichtenbeſtänden nächſt dem Birkenhäuschen Hun - derte und Hunderte von grünen Raupen erblicken, welche die Gipfel dieſer Fichtenbäumchen abnagen. Hr. Stadtgärtner Pohl war heute bereits mit ſeinen Leuten vollauf beſchäftigt dieſe Raupen von den Bäumchen abzuklauben. Die Nonne iſt es aller - dings nicht, die ſich im Stadtpark einniſtete, wohl aber ein anderer Baumſchädling. Das iſt ein be - reits heute feſtſtehendes Factum.

(Abhilfe gegen das waldſchädliche Inſect Nonne .)

In Folge des Umſtandes, daß in mehreren Kronländern bereits Fraßſtellen des für die Waldcultur überaus ſchädlichen und be - kannten, aus Deutſchland eingedrungenen In - ſectes Nonne zum Vorſcheine gekommen ſind, hat, wie die Pol. Corr. meldet, das k. k. Ackerbau-Miniſterium, welches dieſer forſtwirth -

gut gekannt; wir waren 1806 zuſammen in Paris. Iſt das ſonderbar! Armer, armer Burſche! ... Aber wie iſt das möglich? Neapel iſt ſehr weit, ein Seehafen am andern Ende Italiens ... Nein, ſolch ein Unglück! Das iſt mir nicht verſtändlich! Das kann ich nicht faſſen.

Er ſelbſt verſtand auch nichts davon; es war ihm völlig unklar, weshalb er dorthin geſchafft worden war. Franz dachte, oft über ſein räthſelhaftes Geſchick nach, über die Frage: weshalb hat man einen ſchlichten und fleißigen Arbeiter plötzlich mitten in einer Nacht zum Staatsgefangenen gemacht?

In einer Nacht! wiederholte Allut.

Zuerſt, fuhr der Abt fort, war er in einer franzöſiſchen Feſtung eingeſchloſſen; dort lernte er einen Engländer kennen, einen mehr - fachen Millionär, mit dem er befreundet wurde. Dieſer vermachte ihm für verſchiedene wichtige Dienſtleiſtungen bei ſeinem Tode einen Diamant im Werthe von fünfzigtauſend Livres.

Der Galgenſtrick! rief Allut aus. Fünf - zigtauſend Livres!

In dieſem Augenblicke erhielt Baldini Ge - legenheit, die Frau des Hauſes zu begrüßen, welche nach dieſer Ausrufung dem Wunſche nicht hatte widerſtehen können, dem Geſpräche beizu - wohnen.

Ja, fuhr Abt Baldini fort. Bei ſeinem Tode vertraute mir Picaut, deſſen einziger Gefährte ich war, das Folgende an: Mein lieber Baldini! Ich ſterbe als das Opfer eines ſchändlichen Streiches; aber ich will als Chriſt ſterben und meinen Feinden verzeihen. Wenn ich auch nun bis zu dieſer Stunde die Namen jener, welche mich ins Unglück geſtoßen haben, nicht kenne, ſo möchte ich doch, daß dieſe Namen auf meinen Grabſtein geſchrieben würden.

Iſt dies möglich? fragte ich ihn.

Ich glaube wohl, hören Sie zu! Zu der Zeit, als ich verhaftet wurde, war ich be -freundet mit einem hübſchen Burſchen, namens Allut. Er ſtammte, gleich mir, aus Nimes. Nehmen Sie dieſen Diamant, und wenn Sie einſt frei ſind, dann gehen Sie zu Anton ... geben Sie ihm dieſen Diamant in meinem Auf - trag, und fragen Sie ihn nach dem Namen der - jenigen, welche meinen Tod auf ihrem Gewiſſen haben. Ich verſprach es ihm. Sie ſind Anton Allut, der Jugendfreund meines Mitgefangenen Franz Picaut. Hier iſt der Diamant, er gehört Ihnen, wenn Sie mir die Namen der Schuldi - gen nennen.

Es war Abends. Der Diamant funkelte in der Hand des Italieners und zog die Blicke Alluts und ſeines Weibes auf ſich.

Nach einigen Zaudern ſagte Allut mit einer vor Bewegung zitternder Stimme:

Ich könnt ſie wohl nennen.

Schreiben Sie mir die Namen auf! re - dete Baldini.

Die Frau brachte eilig Papier, Tinte und Feder herbei. Allut ſchrieb folgenden Namen auf: Gilles Loupian, Gervais Chaubard und Guil - hem Solari. Der Abt las die Namen, gab ihm den Diamant und verabſchiedete ſich. Ein paar Tage darauf wurde derſelbe bei einem Juwelier in Nantes für 63.000 Franken verkauft.

Allut hielt ſich für reich und lebte herrlich und in Freuden. Einige Monate waren verfloſ - ſen. Da verkaufte der Juwelier den Stein an einen Türken für 100.000 Franken. Allut, deſſen Geld ſchon ſtark auf die Neige ging, glaubte, er ſei von dem Juwelier beſtohlen worden, verlangte den Gewinn desſelben ausgezahlt, und als er ihm verweigert wurde, erſtach er den Juwelier in der Wuth und floh ins Ausland.

Joſef Lucher war nach Paris zurückgekehrt. Es hatte das neue Kaffeehaus Loupians beſucht und jene Thereſe Vigouroux hinterm Büffet be - wundert, welche ihm einſt ewige Liebe geſchworen hatte. Thereſe ſchien ſehr glücklich zu ſein; ihreSchönheit hatte ſich voll entwickelt; ihre Körper - fülle war die deutliche Zeugin ihres Glückes und ihrer Geſundheit.

Joſef Lucher dachte, als er ſie betrachtete, an die Leiden, welche der arme Flickſchuſter ertragen hatte. Er hätte ihr vielleicht verziehen; aber ne - ben ihr ſtand ein Mädchen, ein Kind noch welches die Züge Loupians trug ...

Er verließ das Kaffeehaus mit haßerfülltem Herzen. Am anderen Morgen trat eine alte Dame in Trauerkleidern in das Kaffeehaus und bat Loupian um eine Unterredung. Sie gehörte einem Wohlthätigkeitsvereine an; ſie widmete die letz - ten Lebensjahre dem edlen Zwecke, den Opfern der Revolution und des Bonapartismus Beiſtand zu leiſten. Nachdem ſie Frau Loupian hierüber eine lange Auseinanderſetzung gegeben hatte, bat ſie, ihr als gut königlich geſinnte Frau bei Aus - führung eines guten Werkes beizuſtehen. Ein durch Bonaparte verfolgter und zu Grunde ge - richteter Mann befände ſich in einer ſehr kum - mervollen Lage, die er jedoch den andern zu offen - baren nicht den Muth beſäße.

Dieſer Mann hatte früher eine angeſehene Stellung bekleidet, ſuche aber vergebens nach einer Anſtellung, ſo niedriger Art dieſelbe auch ſei. Sie käme jetzt zu Frau Loupian mit der Bitte, ihn in ihren Dienſt zu nehmen.

Liebe Frau, gab Thereſe zur Antwort wir haben mehr Leute als wir brauchen.

Es handelt ſich um eine Handlung der Barmherzigkeit, liebe Frau, und wir wollen den Verdienſt des Liebeswerkes theilen. Da der Mann zu ſtolz iſt, ein Almoſen anzunehmen, ſo geben Sie ihm Unterſtand und Beſchäftigung; ſeinen monatlichen Lohn aber, den wir auf hundert Franken feſtſetzen wollen, werde ich Ihnen am letzten Tage jeden Monats überbringen.

Sie erbot ſich hundert Franken vorauszu - zahlen. Thereſe ging auf das Anerbieten ein.

(Fortſetzung folgt.)

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lichen Calamität ſchon ſeit langem die vollſte Aufmerkſamkeit zuwendet, die betreffenden Landes - ſtellen angewieſen, mit den durch Wiſſenſchaft und Erfahrung gebotenen Abhilfsmitteln vorzu - gehen. Als ſolches werden inbeſondere die vom Entomologen der forſtlichen Verſuchsſtelle, Fr. Wachtl, mit Erfolg unternommenen Rauchverſuche mit grünem Nadelholzreiſig und Moos empfohlen.

(Promenade-Concert im Stadtparke.)

Heute Abends 6 Uhr findet im Stadtparke ein Promenade-Concert, ausgeführt von der Muſik - capelle des 93. Inft. -Rgts. ſtatt. Das Programm veröffentlichen wir im Sprechſaale unſerer heutigen Nummer.

(Münzfälſchung.)

Geſtern wurde beim ſtädt. Polizeiamte ein falſcher Silbergulden abgegeben, welcher unter der Loſung eines hieſigen Bäcker - meiſters gefunden worden war. Das Geldſtück ſcheint durch Guß hergeſtellt zu ſein. Erhebungen über die Provenienz des falſchen Münzſtückes ſind noch im Zuge.

(Unfall.)

Geſtern 7 Uhr Abends wurde das 5jährige Mädchen Thereſia Kvasnička am Nieder - ringe von einem auswärtigen Fuhrwerke umge - riſſen und leicht verletzt. Nachdem der Fuhrmann ſehr langſam fuhr, dürfte der Unfall auf die eigene Unvorſichtigkeit des aufſichtslos gelaſſenen Kindes zurückzuführen ſein.

(Aufgefundene Leiche.)

Geſtern wurde im Marchfluſſe nächſt der Eiſenbahnbrücke bei Neu - ſtift die Leiche des am 8. Juni bei der Kupfer - mühlbrücke ertrunkenen 21jährigen Schneiderge - hilfen Jacob Thom aus Waldſee, Bezirk Hohen - ſtadt, aufgefunden.

(Unglückſfall.)

Am 3. Juni wurde auf dem Holzhofe des Müllers Johann Julinek in Billowitz das 3 Jahre alte Söhnchen Anton der Taglöhners-Eheleute Joſef und Eleonora Aſchwer durch einen umſtürzenden Holzſtoß erſchlagen.

(Selbſtmord.)

In Zlin (Bez. Ung. -Hradiſch) hat ſich am 8. Juni der 29 Jahre alte verhei - ratete Färber Franz Tluſtak mittelſt eines Revolverſchußes entleibt. Der Selbſtmörder, welcher zwei Kinder hinterließ, ſoll dieſe That wegen ſeiner unglücklichen Ehe begangen haben.

Vom Tage.

(Kaiſerliliches Handſchreiben an FZM. Freiherrn v. Beck.)

Anläßlich der zehnjährigen Wirkſamkeit des FZM. Freiherrn v. Beck als Generalſtabschef hat der Kaiſer an denſelben nach - ſtehendes Handſchreiben gerichtet: Lieber Feld - zeugmeiſter Freiherr v. Beck! Zehn Jahre ſind vergangen, ſeit Ich Sie auf den hochwichtigen, an Verantwortung reichen Poſten des Chefs des Generalſtabes berufen habe. Indem Sie nun ſchon länger als eine Reihe Ihrer ausgezeichne - ten Vorgänger an der Spitze des Generalſtabes ſtehen, welchen Sie anknüpfend an ſeine guten Traditionen im Sinne aller Erforderniſſe ſeiner vielſeitigen und neuen Aufgaben mit ziel - bewußtem Ernſte leiten; indem ſie hervorragen - den Antheil haben an der kriegstüchtigen Aus - geſtaltung Meiner geſammten Wehrmacht: ſam - melten Sie ſich Verdienſte um das Wohl der Monarchie, deren Bedeutung Ich nur erneuert durch den Ausdruck Meiner Zufriedenheit und Dankbarkeit anzuerkennen vermag. Möge es Ihnen Meines Vertrauen verſichert gegönnt ſein, in aller Vollkraft noch lange ſchaffensfreudig zu wirken. Franz Joſef m. p. Bruck an der Leitha am 10. Juni 1891.

(Ein intereſſantes Verlobungsgerücht.)

Wie der Berliner Börſen-Courier hört, wird in Hofkreiſen die Heirath des Kronprinzen von Italien mit der Tochter des Erzherzogs Karl Ludwig geplant. Der Kronprinz von Italien, Victor Emanuel, iſt am 11. November 1869 geboren, daher bald 22 Jahre alt. Erzherzog Karl Ludwig hat drei Töchter, von denen die älteſte um dieſe handelt es ſich wohl Margaretha Sophia am 13. Mai 1871 geboren wurde, alſo 20 Jahre alt iſt. Die jugendliche Erzherzogin iſt Aebtiſſin des k. k. Thereſianiſchen adeligen Damenſtifts in Prag. Das Gerücht des B. B. -C. bedarf jedenfalls der Beſtätigung.

(Ein alter Bombardier.)

In Prag iſt vorgeſtern in höchſtem Greiſenalter ein Gelehrter geſtorben, der wohl einer der letzten Vertreter des alten öſterreichiſchen Bombardiercorps und ſeiner hervorragenden Tüchtigkeit auf dem Ge - biete der Mathematik geweſen iſt. Es war diesder ehemalige Profeſſor der Mathematik an der Prager Univerſität und Technik, Regierungsrath Dr. Wilhelm Matzka, deſſen ſich wohl noch zahlreiche Generationen ſeiner Schüler erinnern. Er hat ein Alter von nahezu 93 Jahren erreicht. Sein Lebenslauf bietet ein Beiſpiel ſeltener Aus - dauer und Beharrlichkeit in wiſſenſchaftlichem Streben. Matzka wurde am 4. November 1798 zu Leipertitz im ſüdlichen Mähren geboren, be - ſuchte die Elementarſchulen zu Weißkirchlitz und Janigg bei Teplitz, dann zu Schopka bei Melnik, ſtudirte hierauf in den Jahren 1811 und 1812 die zwei unterſten Gymnaſialclaſſen im Kloſter Oſſegg privat, ſodann die übrigen Gymnaſial - claſſen in den Jahren 1813 bis 1817 öffentlich zu Komotau, worauf er nach Abſolvirung der philoſophiſchen Studien an der Prager Univerſität im Jahre 1819 in das zweite Artillerie-Regiment zu Wien eintrat, wurde 1821 als Bombardier in das Bombardiercorps überſetzt und am 1. Juni 1831 zum Unterlieutenant im Bombardiercorps befördert. In dieſem Zeitraume ſtudirte er nebſt den Gegenſtänden der Artillerieſchule noch an der Wiener Univerſität unter Lit[t]row, unter Ettingshauſen Mathematik und Phyſik, und unter Mohs Mineralogie, endlich am Wiener Poly - technicum bei Altmütter Technologie. Als Unter - lieutenant wurde er Profeſſor an der Corps - ſchule des Bombardiercorps und trug höhere Mathematik in den Jahren 1832 bis 1837 vor. Am 12. Auguſt 1837 wurde er für die philo - ſophiſche Lehranſtalt zu Tarnow zum ordentlichen Profeſſor der Mathematik ernannt, welches Amt er bis 1849 bekleidete. Am 8. April 1849 wurde er zum Profeſſor der Mathematik und practiſchen Geometrie am Prager Polytechnicum ernannt und 1850 als ordentlicher Profeſſor der Mathe - matik an die Univerſität zu Prag berufen. An der Prager Univerſität wirkte er ſodann durch mehr als zwei Jahrzehnte in erſprießlicher Weiſe, worauf er in den Ruheſtand trat.

(Das Ende eines Verbrechers.)

Wie wir bereits geſtern meldeten, iſt die Perſonsidentität des Verbrechers, der im vorigen Jahre in Wien den Polizeicommiſſär ſpielte, und bei Hausdurch - ſuchungen nach falſchem Gelde, Banknoten, Werth - papiere und Schmuck ſaiſirte und der ſich vor - geſtern in der Währingerſtraße in Wien erſchoß, ſchon eruirt. Er heißt richtig Ludwig Moriz Richtmann, iſt aus Groß-Kikinda in Ungarn ge - bürtig und 25 Jahre alt. Richtmann abſolvirte das Gymnaſium in Budapeſt und ſtudirte dort Jus. Er wurde noch als Hochſchüler wegen Diebſtahls und Betrugs beſtraft und wandte ſich, da er das Studium aufgeben mußte, dem Ver - brechen zu. Im November vorigen Jahres kam er nach Wien und führte den Betrug an der Bankiersgattin Frau Singer, auf dem Maximi - lianplatz, aus, während ein zweiter ähnlicher Ver - ſuch bei der Gattin eines Juweliers in der Leo - poldſtadt mißlang. Von hier aus ging er nach Szegedin, machte ſich dort des Betrugs und der Veruntreuung ſchuldig und flüchtete dann in’s Deutſche Reich. Wie ſeinerzeit telegrafiſch gemel - det wurde, trat er auch dort als Aſſeſſor der Strafkammer , Staatsanwalt und Criminal - Ober-Aſſeſſor auf und arbeitete mit Viſitirungs - und Haftbefehlen. In Altona wurde er verhaftet, entſprang aber aus dem Gefängniſſe und ging nach Paris, wo er ſein Auskommen bis zum Mai fand. Vor fünf Wochen wagte er ſich wie - der nach Wien und plante einen Betrug an einer Gutsbeſitzersgattin Frau v. Jatſchinofsky, die zu Beſuch bei Verwandten in Wien weilte und in einem Hotel auf der Wieden wohnte. Er erſchien am 6. Mai in ihrem Logis und wies eine Ermächtigung zur Hausdurchſuchung nach falſchem Gelde vor. Frau von Jatſchi - nofsky trat ihm, da er auf ihr Verlan - gen, ſich zweifellos als Amtsperſon zu legiti - miren, nichts vorbringen konnte, energiſch ent - gegen, worauf der Gauner abzog. Jetzt, da ſeine Mittel zur Neige gingen, hoffte er einen Betrug oder Einbruchsdiebſtahl bei Profeſſor Neumann in der Schwarzſpanierſtraße fertig zu bringen und trug ſich wahrſcheinlich mit der Abſicht, Wien und dem Continent für längere Zeit den Rücken zu kehren und ſich nach Amerika zu wenden. Am Sonntag ſchon gab er ſeine Effecten beim Portier des Staatsbahnhofes in Verwahrung. Man fand im Koffer Briefſchaften, ſo auch einen Zettel, daß er eine Verwandte in Chicago zu beſuchen gedenke, ferner Speiſen und Getränke, jedenfallszur Sicherung eines Imbiſſes vorbereitet, wenn ihn die Verhältniſſe zu einer höchſt dringenden Flucht genöthigt hätten. Dieſer gefährliche Gauner nannte ſich, ſo weit bis jetzt bekannt: Julius v. Stein, R. v. Pelz, Hartmann, Dr. Lederer, Dr. Ignaz Reich und Dr. Wilhelm Reich de Charles - ville. Schon vor zwei Monaten ſtellte jedoch die Wiener Polizeidirection feſt, daß der falſche Polizeicommiſſär jener vom königlichen Gerichts - hofe zu Szegedin verfolgte Betrüger und Defrau - dant Ludwig Moriz Richtmann iſt. Seine Photo - graphie und das genane Signalement wurden an alle Behörden des In - und Auslandes geſendet, doch fand man die Spur des Verbrechers nicht, der, wie hier bemerkt ſei, im vorigen Jahre in Wien durch falſchen Bart und Brillen ſein Aus - ſehen verändert und beiſpielsweiſe in einem Falle beim Hausbeſorger mit einem Backenbart und zwei Treppen höher in einer Wohnung glatt - raſirt erſchien.

(Der Buchdruckerſtrike beendet.)

In einer von 3000 Perſonen beſuchten Verſammlung der Buchdruckergehilfen, der auch der Gewerbe-Inſpec - tor Kulka beiwohnte, wurde über die Beendigung des Strikes entſchieden. Der Referent Höger be - richtet über eine vorgeſtern Vormittags ſtattge - habte Conferenz der Vertreter beider Parteien, die durch den telegraphiſch darum erſuchten Ge - werbe-Inſpector zuſtande kam. Die Principale hätten auf ihrem bereits bekanntgegebenen Stand - punkt verharrt; der Gremialvorſteher Engel hätte nur verſprochen, als Privatmann für die Bewil - ligung der neunſtündigen Arbeitszeit zu wirken. Die Conferenz ſei ſomit reſultatslos geblieben. Nun, nachdem 100.000 fl. verbraucht ſeien, ſehe ſich der Gehilfen-Ausſchuß genöthigt, die Beendi - gung des Strikes zu empfehlen, da es nicht mög - lich ſei, die Unterſtützungen wie bisher zu gewäh - ren. Czermak gibt die Modalitäten bekannt, unter welchem geſtern Früh die Arbeit wieder auf - genommen werden ſollte. Die Gehilfen ſollen Ver - trauensmänner in die Druckereien entſenden, um ihren Beſchluß bekannt zu geben. Doch ſollen die Gehilfen, ſelbſt wenn die Aufnahme einiger Ar - beiter verweigert wird, ruhig die Arbeit be - ginnen. Schmidt und noch mehrere andere Ge - hilfen ſprechen gegen die Wiederaufnahme der Arbeit; ſelbſt wenn nur 3 fl. Unterſtützung per Woche gezahlt werden könnten, ſolle man aus - harren. Höger ſpricht gegen die Weiterführung des Strikes; dieſelbe würde die Gehilfenſchaft desorganiſiren; auch könne man es nicht verant - worten, Familien hungern zu laſſen. Schließlich dankt Höger dem Gewerbe-Inſpector für die Mühe, die ſich derſelbe zur Beilegung des Strikes gegeben, in ſeinem und im Namen der ganzen Gehilfenſchaft. (Lebhafter Beifall.) Bei der Ab - ſtimmung wird der Antrag des Gehilfen-Aus - ſchuſſes angenommen und das Ende des Strikes abgeſchloſſen.

(Die Freilaſſung der Gefangenen des Orientzuges)

erfolgte, wie aus Conſtantinopel gemeldet wird, bei Eski-Baba, etwa vier Stun - den von Kirkiliſe. Maſchinenführer Freudiger über - brachte gemäß den mit dem Banditenchef verein - barten Bedingungen das Löſegeld, achttauſend Pfund in Begleitung von vier berittenen, jedoch unbewaffneten Griechen. Freudiger ſelbſt ritt, der Verabredung gemäß, ein weißes Pferd. Die acht - tauſend Pfund in Gold, welche achtzig Kilogramm wogen, waren in vier Beutel getheilt, jeder der vier Begleiter trug einen Beutel. Nachdem der Banditenchef das Löſegeld übernommen, wurden die Gefangenen ausgeliefert. Dieſelben beſtiegen die Pferde der Begleiter Freudiger’s während dieſe zu Fuß daneben gingen. Der Banditenchef hat jedem der Gefangenen ſo wie Freudiger fünf Pfund als Reiſegeld geſchenkt. Die Geiſtlichkeit mit dem Muteſſarif von Kirkiliſe kam den befrei - ten Reiſenden entgegen und lud ſie ein, bei ihnen zu bleiben, doch die Reiſenden hegten den begreif - lichen Wunſch, das Land eheſtens zu verlaſſen. In Kirkiliſe erwartete ſie der Botſchafts-Attaché Eckhardt mit dem Dragoman. Daſelbſt wurde ihnen auch Alles, was ſie wünſchten, zur Verfü - gung geſtellt. Sie bekamen hier drei Wagen mit einer Escorte berittener Soldaten bis Adrianopel. Sie glaubten in 1 bis 2 Stunden nach Adria - nopel zu gelangen, aber die Fahrt dauerte viel länger und ſie kamen erſt 5 Minuten vor Ab - gang des Zuges nach Adrianopel. Der Stations - Chef hielt den Zug bis zu ihrer Ankunft zurück. Die Schadenerſatz-Anſprüche der Gefangenen[6]werden durch das Stangen’ſche Bureau bei der Pforte eingereicht werden. Staatsſecretär Marſchall, der ſich für die Angelegenheit ſehr intereſſirt, drückte Stangen die Hoffnung aus, daß die tür - kiſche Regierung ſämmtlichen Reiſenden den erlit - tenen Schaden erſetzen werde.

(Die falſche Gemahlin.)

Nachdem die von den griechiſch-türkiſchen Räubern in der Nähe von Conſtantinopel ausgeplünderten Gefangenen nun - mehr glücklich ihre Freiheit erlangt haben, iſt es wohl erlaubt, auch eine heitere Seite der ſonſt ſehr ernſten Angelegenheit zur Sprache zu brin - gen. In der von allen Zeitungen veröffentlichten Liſte der europäiſchen Reiſenden, die ſich in dem überfallenen Zuge befanden, war auch der Name eines in Berlin wohlbekannten Mannes nebſt Gattin enthalten. Man kann ſich das Erſtaunen der legitimen Ehehälfte dieſes Herrn vorſtellen, als ſie, die ruhig daheim geblieben war, in ihrer Zeitung leſen mußte, daß ſie an der Seite des treuen Gatten von den Räubern aus dem Coupé geriſſen worden ſei und laut jammernd alle ihre Schmuckſachen fortgeworfen habe, um nur ihr Leben zu retten. Ein Irrthum der Zeitungen war in dieſem Falle gänzlich ausgeſchloſſen, da der Bericht amtlich auf Grund der Angaben des Stangen’ſchen Reiſebureaus verfaßt war. Der Gemal mußte alſo in Geſellſchaft einer falſchen Gattin die Reiſe nach dem Orient angetreten haben. Er wird vielleicht jetzt vorgeben, daß er die echte in Vorausficht des inzwiſchen einge - tretenen Ueberfalls fürſorglich zu Hauſe gelaſſen habe. Aber was wird ihm dieſe Ausrede nützen und wer wird ſie ihm glauben? Die betrogene Frau wohl zuletzt. Wenn dieſe übrigens nur einen Schimmer von Verſtändniß für Humor beſitzt, wird ſie dem unglücklichen Don Juan ſchließlich verzeihen.

(Die Influenza.)

Eine mit ganz neuen und recht lebhaften Farben ausgeſtattete Schilderung der Influenza hat ſoeben ein Mitglied des eng - liſchen Parlaments, nach ſeiner Geneſung von der tückiſchen Krankheit, entworfen. Mr. Leng, der Deputirte von Dundee, beſchreibt den Character der in London augenblicklich tyranniſirenden Epidemie folgendermaßen: Du biſt plötzlich von allen den Symptomen des Catarrhs, des zehren - den Fiebers und des Gallenfiebers ergriffen. Du haſt das Gefühl, als ob eine weißglühende Eiſen - platte Deine Rippen zuſammenpreßt. Du glaubſt, daß eine Schraube auf dem Rücken zwiſchen Deinen Schulterblättern ein Loch zu bohren ſucht. Du würdeſt Dir einbilden, in eine weiche Geléemaſſe zerfloſſen zu ſein, wenn nicht die Knochen ſich dadurch in Erinnerung brächten, daß ſie zu Dich annagenden, gierigen Zähnen geworden zu ſein ſcheinen. Aber Alles in Allem genommen, iſt das phyſiſche Befinden trotzdem nichts gegen den moraliſchen Zuſtand. Du haſt das Gefühl, ohne Verhör, ohne Urtheilsſpruch verdammt zu ſein für alle die Verbrechen, welche die ſämmtlichen jemals verfaßten Strafgeſetzbücher vorgeſehen haben.

(Die Cholera)

tritt in Abyſſinien mit einer Heftigkeit auf, daß ſich der Bevölkerung ein wahres Entſetzen bemächtigt hat. Tauſende van Choleraflüchtlingen ſuchen nach Maſſauah zu ge - langen, werden aber von der Beſatzung des ita - lieniſchen Außenforts Tanlut nicht durchgelaſſen, da das Obercommando in Maſſauah jeglichen Verkehr zwiſchen der Einwohnerſchaft und den choleraverdächtigen Zuzüglern aus Abyſſinien ent - ſchieden verboten hat. So lagern dieſe unter freiem Himmel unweit des Sperrforts, wo ſie nach Ver - brauch ihrer Zehrung dem äußerſten Elend verfallen. Die täglichen Todesfälle ſollen nach Hunderten zäh - len, und trotzdem der glühende Sonnenbrand die Leichuame binnen 24 Stunden völlig ausdörrt und mumificirt, dringt der Verweſungsdunſt bis in die Stadt und macht den Aufenthalt daſelbſt faſt un - erträglich. Daraus läßt ſich muthmaßen, wie die Geſundheitszuſtände erſt in den anderen, von Europäern weder bewohnten noch beaufſichtigten Küſtenplätzen des Rothen Meeres beſchaffen ſein mögen. Den egyptiſchen Geſundheits - und Hafen - behörden aber erwächſt aus dieſer Lage eine ernſte Mahnung.

(Ehrung für Herzog Dr. Karl Theodor.)

Aus Meran wird geſchrieben: Eine geradezu großartige Ehrung wurde dem Herzog Karl Theodor in Baiern und ſeiner erlauchten Ge - mahlin am 27. Mai von der Bevölkerung des Curortes Meran dargebracht. Die Anregung fürdieſelbe fand von Seite der Curvorſtehung ſtatt und wurde von allen Schichten der Bevölkerung geradezu mit Begeiſterung aufgenommen. Es wird dem edlen Herzogpaare dort, wie an allen Orten, wo ſelbes als Helfer für die leidende Menſchheit erſcheint, eine hohe Verehrung ent - gegengebracht. Um 8 Uhr machten die Dankes - deputationen unter Führung des Bezirkshaupt - mannes, beſtehend aus Vertretern der Curvor - ſtehung und der Curbezirksgemeinden und des Aerztevereins, ihre Aufwartung. Auf hohen Bogen über die Paſſer geſpannt, ſteht der ſteinerne Steg, auf welchem aus Teppichen für die hohen Herr - ſchaften ein Zelt errichtet war. Dieſelben, ſowie die geladenen Gäſte nahmen um 9 Uhr dort Platz, und auf allen umliegenden Wegen und Anhöhen wogte eine mächtige Menſchenmenge. Gegenüber dem Stege befindet ſich die Perle Merans, die wundervolle Gilf Anlage, überragt auf mächtigen Felſen ſtehend, von der ſtolzen Zenoburg. Drei Muſikcapellen ſpielten kriegeriſche Weiſen und die Beſchießung von Zenoburg mit Raketen und Bomben begann von allen Seiten, während hinter den trotzigen Burgmauern das Feuer nur ſo ſprühte, hinauf gegen den Nacht - himmel, hinab in die Tiefe. Im Hintergrunde begann ſich zuerſt der Himmel zu röthen und immer weiter vor drangen die Flammen, als ſtünde die ganze Burg, die ſich nun ſcharf vom Hintergrunde erhob, in Feuer. Ein herrlicher, ein prächtiger Anblick. Mit einemmale aber flammten nun die ausgedehnten Wege der An - lage in vielhundertfacher Fackelbeleuchtung auf, in wenigen Minuten ſchoſſen ſie empor die Flammenlinien. Ganz von der Höhe brachen nun immer neue Linien von Fackelträgern ein, immer weiter dehnten ſich die Schlangenlinien aus bis zur Th[a]lebene. Endlich ſammelte ſich der Zug und mit tauſendfachem, nicht enden wollendem Hoch zogen die Schaaren an dem Herzogspaare vorüber, welches für dieſe großartige Kundgebung der Verehrung ergriffen dankte.

Aus dem Gerichtsſaale, Amtsehrenbeleidigung durch die Preſſe.

(Fortſetzung und Schluß.)

Aus der Ausſage des Herrn Lieutenant Wotruba iſt noch von Intereſſe, was derſelbe über die Conflicte des Herrn Oberſten R. v. Merta mit dem Herrn General Zygadlowicz mittheilt. Erſterer ſoll von Letzterem wiederholt zurückgeſetzt und in Gegenwart des eigenen Re - giments getadelt worden ſein. Lieutenant Wotruba erklärt auch, daß er, wenn er frei wäre, für alle ſeine Behauptungen die Beweiſe erbringen könnte. Den Officier, der ihm hierüber Mitthei - lungen machte, wollte er jedoch nicht nennen, um demſelben nicht zu ſchaden. Aus einem von dem Angeklagten vorgelegten Briefe des Zeugen geht herror, daß derſelbe vom Militärgerichte zu ſechs - monatlichem Arreſte und Entlaſſung aus dem Heeresverbande verurtheilt wurde. Nach Schluß des Beweisverfahrens, in welches auch die Ge - ſchworenen, namentlich der Geſchworene Herr Leder durch mehrfache Frageſtellung eingriffen, ſtellte der Gerichtshof zwei Hauptfragen an die Geſchworenen. Der Vertreter der Anklage, Herr St. -A. Subſt. Dr. Matyaś erörterte zunächſt in ſachlicher Weiſe, wieſo er geſetzlich zur Vertretung der Anklage berufen ſei und trat ſodann in fließender Rede und ſcharfer Hervor - hebung der Stellung des beleidigten Generals für die Beantwortung der beiden Hauptfragen mit ja ein. Der Vertheidiger Dr. Eben faßte in einem kurzen, aber umſo wirkſameren Plaidoyer die Hauptmomente der Sache zuſammen. Er ſagte, es bedürfe in dieſem Falle keines Wahr - heitsbeweiſes. Der Tod des braven Oberſten, den man freilich nicht mehr vor Gericht ſtellen könne, ſpreche deutlich. Nicht minder klar zu Gunſten des Angeklagten ſpreche die negative Faſſung der Berichtigung des Ófficierscorps, aus welcher nur hervorgehe, daß die Officiere nicht überzeugt ſeien, daß das Benehmen des Generals den Tod des Oberſten verſchuldet habe, aus welcher aber erſichtlich iſt, daß das Benehmen des Generals ſo geweſen ſein müſſe, wie es im Deutſchen Volksblatte geſchildert wurde. Und wenn es noch eines weiteren Beweiſes bedürfte,ſo liege derſelbe in dem, was man zwiſchen den Zeilen des Protokolls des Herrn Lieutenant Wotruba leſen könne und in der Thatſache, daß der Herr General ſelbſt nicht das Geringſte vor - gebracht habe um die erhobene Beſchuldigung zu entkräften. Es könne alſo den angeklagten Redacteur keine Schuld treffen, auch nicht jene der vernachläſſigten Obſorge, da von einer ſolchen nicht geſprochen werden könne in einem Falle wo der Redacteur der Wahrheit und der Ehre eines kaiſerlichen Officier vertraut. Der Verthei - diger ſchloß ſein wiederholt vom Auditorium durch Beifall unterbrochenes Plaidoyer mit der Bitte an die Geſchworenen, beide Fragen zu verneinen.

Nach einer kurzen Replik des Staatsanwalts und einem eingehenden Reſumé des Vorſitzenden gaben die Geſchworenen durch ihren Obmann, Herrn Hauk den Wehrſpruch kund, den wir be - reits geſtern mittheilten. Auf Grund desſelben wurde der Angeklagte freigeſprochen.

Sprechſaal.

Vortragsordnung zu der Sonntag, den 14. Juni I. J. im Schießſtattgarten ſtattfindenden Fiedertafel des Olmützer Männergeſangvereines unter Mitwirkung der ſtädtiſchen Muſikcapelle.

a) Geſangsvorträge:

Dirigent Herr Chormeiſter Wladimir Labler.

  • 1. Jagdlied , Männerchor mit Hornbegleitung von A. M. Storch.
  • 2. a) Zu ſpät , Männerchor mit Baßſolo (Herr Franz Guſtas) von Th. Koſchat.
  • b) Das allerliebſte Mäuschen , Männer - chor von E. S. Engelsberg.
  • 3. Der Blumen Schweſter und der Sterne , Männerchor mit Tenorſolo (Herr Victor Schwach) von E. S. Engelsberg.
  • 4. Zum Walde , Männerchor mit Hornbege - gleitung von J. Herbeck.
  • 5. Schwärmerei , Männerchor mit Clavier von E. Kremſer.
  • 6. Poeſie-Proſa , Heitere Quadrille für Män - nerchor und Clavier von J. Koch v. Lan - gentreu.
  • 7. Gailthaler Jägermarſch , für Männerchor und Clavier von Thomas Koſchat.
  • 8. Das deutſche Lied von Kalliwoda.

b) Muſikvorträge:

Dirigent Herr Capellmeiſter Haus Tſchauner.

  • 1. Baier: Puppenfee Marſch.
  • 2. Ziehrer: Naturſänger Walzer.
  • 3. C. Kreutzer: Die Verſuchung Ouverture.
  • 4. Dorfner: Blaue Augen P. fr. (neu).
  • 5. Schreiner: Irrlichter Potpourri (neu.)
  • 6. Tſchauner: Künſtlergruß Polka Mazur.
  • 7. R. Wagner: Fantaſie aus Lohengrin.
  • 8. Cibulka: Wiener Walzer .
  • 9. Krab: Für Jung und Alt Potpourri (neu)
  • 10. Roſenzweig: Paulinen-Gavotte
  • 11. Wronsky: Diabet Galopp (neu.)
  • 12. Hausmann: König Johann Marſch. (neu).

Beginn 5 Uhr Nachmittag.

  • Entrée per Perſon 40 kr., Familienkarten (4 Perſonen) 1 fl. 20 kr. Die P. T. beitragenden Mitglieder haben gegen Vorweiſung der Jahreskarte freien Eintritt.
[7]

Promenade-Concert im Stadtpark, ausgeführt von der Muſikcapelle des 93. Juft. -Regts.

Programm:

  • 1. Sommer: Suleymann Paſcha Marſch.
  • 2. Eilenberg: Süßer Traum Walzer.
  • 3. Nicolai: Ouverture zur Oper Die luſtigen Weiber von Windſor.
  • 4. Suppé: Nachtigallen Lied für Flügelhoru.
  • 5. Schlögel: Mein Liebling Polka franc.
  • 6. Wagner: Pilger Chor a. d. Oper Tann - häuſer.
  • 7. E. Kaiſer: Ricordo d’Italia Potpourri.
  • 8. Schubert: Immer feſch beinand , Polka ſchnell.

Anfang 6 Uhr.

Correſpondenz der Adminiſtration.

Von der hieſigen k. k. Poſt wurde uns geſtern ein Packet Zeitungen enthaltend die Nummern 121 126 des Mähr. Tagblattes nebſt der Inlage eines Romans aus dem Frem - denblatte , welche jedenfalls für einen Curgaſt beſtimmt waren, mit der Bemerkung: ohne Schleife eingelangt zurückgeſtellt. Der betreffende Aufgeber kann genannte Blätter in der Admini - ſtration des Mähr. Tagblattes abholen.

Telegramme des Mähriſchen Tagblattes. (Vom Correſpondenz-Bureau.

Neue Erdſtöße in Italien.

Nachdem ſich geſtern und in der letzten Nacht leichte, kurz andauernde Erdſtöße wiederholt hatten, wurde heute um 8 Uhr 30 Min. Früh ein ſehr ſtarker Erdſtoß in Tregnago und Badia Calavena verſpürt. Zwei Häuſer ſind eingeſtürzt. Die Bevölkerung iſt ſehr aufgeregt. Die Präfectur hat weiteres tech - niſches Perſonal nach den beiden Städten ent - ſendet. Auch hier war heute Morgens ein Erd - ſtoß fühlbar.

Die deutſchen Getreidezölle.

Im preußiſchen Abge - odnetenhauſe erklärte heute in fortgeſetzter Debatte über die Getreidezölle Abg. Rickert, die Frei - ſinnigen würden nicht eher ruhen, bis die Ge - treidezölle abgeſchafft ſind. Man eſſe ſtatt Brod bereits gleichfalls theure Kartoffeln. Erffa (conſervativ) läugnet den Nothſtand, appellirt an die Freiſinnigen, ſie mögen ihr demagogiſches Treiben einſtellen. Miniſter Heyden theilt mit, daß die definitiven Zahlen im Juli zur Veröffentlichung gelangen werden und daß die - ſelben in Bezug auf Weizen, Roggen und Kar - toffeln günſtiger ſind als die vorläufigen Schät - zungen. Der Miniſter hofft, daß dieſe Mitthei - lung eine günſtige Wirkung äußern würde. Abg. Richter wirft der Regierung eine ſchwankende Haltung vor und bezeichnet die Erklärung des Reichskanzlers v. Caprivi für unzureichend. Redner gibt zu, daß unmittelbar nach der Suſpen - ſion der Zölle die Preiſe ſteigen würden. Für die Handelsverträge würden nur die Freiſinnigen geſchloſſen ſtimmen. Wenn das Wetter ſich ver - ſchlimmert, müßten die Zölle fallen; hoffentlich werde dann die Autorität der Regierung nicht leiden.

Nach hier vorliegenden Meldungen aus Petersburg nahm das Plenum des Reichsrathes einſtimmig den neuen Zolltarif an, deſſen Einführung am 13. Juli bevorſtehen ſoll.

Ferdinand Leſſeps in Unterſuchung gezogen.

Es beſtätigt ſich, daß in Folge von mehr als ſechzig Beſchwerden, welche an die Staatsanwaltſchaft gelangt ſind, eine gerichtliche Unterſuchung gegen Ferdinand Leſſeps, ſeinen Sohn Carl und zwei andere Mitglieder des Verwaltungs - rathes der Panama-Canal-Geſellſchaft eingeleitet werden wird. Die gerichtliche Verfolgung findetauf Grund des Geſetzes vom Jahre 1876 über die Actien-Geſellſchaften ſtatt und iſt durch die letzten Emiſſionen der genannten Geſellſchaft veranlaßt.

Die durch den Sturm verurſachten Verkehrsh inderniſſe auf der Eiſen - bahn Jaros[l]au-Sokal ſind bereits behoben und wurde geſtern der Geſammtverkehr wieder aufge - nommen.

(Reuter-Meldung.) Hier eingegangenen Meldungen zufolge empörte ſich ein Häuptling mit 3 400 Eingeborenen gegen die Portugieſen und erklärte ſich für die Engländer. Der Gouverneur ſende Truppen ab, um den Aufſtand zu unterdrücken.

Das gemeinſame Budget.

(Priv. -Tel. d. M. T. ) Die Hauptziffern des Budgets ſind folgende: Einnahmen 568,3[7]5.521 fl. Ausgaben 564,576.997 fl., Ueberſchuß: 3,798.524 fl; das präliminirte Budget weiſt folgende Ziffern aus: Einnahmen 566,759.572 fl., die Ausgaben 564,473.948 fl., Ueberſchuß 2,285.624 fl.

Telegraphiſcher Coursbericht vom 11. Juni. 1891.

Rente, Papier ........92.62
Ungariſche Papierrente 5% ....101.60
Ungariſcher Goldrente 4% ....105.55
5% Papierrente 5% ......102.40
Silber-Rente .........92.55
1874. Wiener-Loſe .......154.
Theiß-Loſe ..........129.60
Ungariſche Prämien-Loſe ......137 25
Anglo-öſterr. Bank .......156.
Wiener Bankverein .......113.
Credit-Actien .........301.12
Ungariſche Credit-Actien .....342.50
Länderbank .........211.
Nordbahn .........2835.
Staatsbahn .........284 12
Südbahn ..........105.50
Elb[e]thal ..........211.50
Nordweſtbahn lit. A. ......202.
Carl-Ludwigsbahn ........
London ..........117.15
Napoleon .........9.265
Reichsmark .........57.27
Münz-Ducaten ........5.58
〈…〉〈…〉
[8]
〈…〉〈…〉

Herausg[e]ber und[v]erantwortlicher Redacteur Wilhelm Seethaler. Druck von Joſef Groak Olmütz.

About this transcription

TextNr. 132, 12.06.1891.
Author[unknown]
Extent8 images; 10348 tokens; 3973 types; 77313 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z Amelie MeisterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 132, 12.06.1891. . Jakob RiemerCzernowitz1891. Mährisches Tagblatt

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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