Hierdurch erlaube ich mir, Ihnen das zweite Heft meiner kritischen Beleuchtung des Grim̃schen WörterbuchsSanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Zweites Heft. Hamburg 1853.Zweites Heft. Hamburg 1853. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.1 zuzusenden, wovon Ihnen seiner Zeit das ersteSanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Erstes Heft. Hamburg 1852.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.2 durch den Verlegerwird zugegangen sein. Wie Ihnen, geehrtester Herr, nicht entgangen sein kann, habe ich ingenanntemersten HeftSanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Erstes Heft. Hamburg 1852.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.3 besondere Aufmerksamkeit namentlich der nach - göthischen Literatur gewidmet, da die in ihr niedergelegten Sprachschatz mit wenigen Ausnahmen die Grim̃ sonst ganz ignoriert. Es ist aber gewiß ein ebenso unbegreiflicher als unverzeilicher Mißgriff, daß von neuern Schriftstellern in dem Wörterbuch der GrimmGrimm, Wilhelm; Grimm, Jacob: Deutsches Wörterbuch. Erster Band. A – Biermolke. Leipzig 1854.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 09.04.2019.4 sonst nur Dahlmañund BettinaBerücksichtigung gefunden haben, und daß die beiden Brü - der, die es nicht verschmäht, die Voßische Zeitung von 1852 als Gewährsmann zu zitieren, unsere bedeutendsten Schriftsteller, besonders geflißentlich aber, wie es scheint, darunter alle diejenigen ignorieren, welche nicht denselben politischen Standpunkt einnehmen, wie sie selbst. Und doch war es nach den vortrefflichen Vorarbeiten namentlich eines A - delungund eines Campeauf dem Gebiet deutscher Lexikographie, gerade die gründliche Berücksichtigung unsrer neuern Literatur als des lebendigen Zeugnisses für die Fort - entwicklung unserer Sprache, die man von einem neuen Werke der Art ganz besonders erwarten dürfte. Auf diese Weise aber über ihre Vorgänge hinauszugehen, darauf haben die Grim̃, wie es scheint, mutwillig, in vornehmer Mißachtung der Neuzeit verzichtet. Rech - nen Sie nun noch hinzu, geehrter Herr, daß das Grim̃’sche Werk, – wie ich in meiner Kri - tik überzeugend nachgewiesen zu haben glaube, – in Bezug auf logische Anordnung, Ueber - sichtlichkeit und praktische Brauchbarkeit auch nicht von Weitem den Vergleich mit sei - nen Vorgängern aushält, je daß es – weit entfernt davon, ein geordnetes Buch zu sein – sonst nur chaotisch durcheinander liegende Materialien zu einem solchen von grö - ßerem oder geringerem Werth enthält, daß es also nur Sprachforschern vom Fach will - kom̃en sein kann, denen es an der Sam̃lung eines zu verarbeitenden Stoffes gelegen ist; fügen Sie dazu noch weiter, geehrter Herr, daß selbst der von den Grim̃zusam̃en getra - genen Stoff nur mit ganz besonderer Vorsicht zur Bearbeitung wird benutzt werden köñen, (Beispielhalber verweise ich auf die Behauptung der Grim[̃], Goethegebrauche niemals das Wort Aar, Luthernie das Wort Armbrust,sieheHeft I[,]pagina33Sanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Erstes Heft. Hamburg 1852.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.5; Heft II[,]pagina147Sanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Zweites Heft. Hamburg 1853.Zweites Heft. Hamburg 1853. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.6), – weñ Sie dies Alles er - wägen, geehrtester Herr, so darf ich wohl keinen Widerspruch von Ihnen befürchten, wie ich es als Aufgabe der Kritik bezeichne, dem Publikum den wahren Werth der Grim̃’schen Ar - beit vor Augen zu legen, und zwar um so entschiedener und offen, je geneigterbe -bewährte Namen sind, das Urtheil zu blenden und zu bestehen. Diese Aufgabe habe ich in meiner kritischen Behauptung zu lösen gesucht, in deren zweiten HeftSanders, Daniel: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm, kritisch beleuchtet. Zweites Heft. Hamburg 1853.Zweites Heft. Hamburg 1853. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 06.12.2018.7 ich namentlich auch die Mangelhaftigkeit des Grim̃’schen Werks in Bezug auf unsere ältereA⟨L⟩iteratur hervorgehoben.
Darf ich nach dem Gesagten, höchst verehrter Herr, mir die Bitte erlauben,daß[1v]daß Sie auf die beiden Hefte meiner Kritik, weñ Sie dieselben der Beachtung nicht unwerth finden, die Aufmerksamkeit des Publikums durch Besprechung derselben in einer Zeitschrift len - ken wollen? Wie sehr Sie mich dadurch verpflichten würden, kann ich kaum sagen; muß mir doch vor Allem an dem Urtheil eines Dichters liegen, der
„ über Stoff, Geist und Regel der Sprache gewiß ganz anders zu gebieten weiß, als Gram̃atiker und Wörterbuchmacher zusam̃engenom̃en. “
Sebastian GöttelNote: Herausgeber. Linda MartinNote: Transkription und TEI-Textannotation. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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