Vor allen Dingen sage ich Ihnen für Ihre vortrefflichen „ Beiträge zur Feststellung des Schiller[ ']schen Textes “Meyer, Joachim: Beiträge zur Feststellung, Verbesserung und Vermehrung des Schiller’schen Textes. Nürnberg 1858.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.1 aufrichtigen innigen Dank. Ich gehe hier nicht näher auf das Werk selbst ein, weil ich beabsichtigte⟨e⟩, eine Besprechung desselben ins Herrig’sche ArchivArchiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Herausgegeben von Ludwig Herrig et al. Braunschweig, Berlin 1846 – Gegenwart.2 einrücken zu lassen. Lassen Sie mich aber wenigstens auch hier schon den Wunsch aussprechen, daß der gründliche Keñer der Schiller 'schen Werke, der sich mit so liebevoller Hingabe ihnen bis[ins] Einzelnste widmet, bei der zu erwartenden Kritischen Ausgabe sich betheiligen möge, so weit es nur irgend möglich ist. Hoffentlich wird ein solcher Wunsch, öffentlich ausgesprochen, Ihnen in Ihrem Ver - hältnis zu Cottanicht unangenehm sein ich bitte aber, weil ich dies nicht ganz kenne,gefälligsteAuskunft.
Auch für die Mittheilung des Uhland’schen Briefs bin ich Ihnen sehr verpflichtet, obgleich ich offen bekenne, daß die Ansicht des hochverehrten Mañes mich nicht ganz be - friedigt, fast so wenig wie die⟨er⟩von mir in meinem vori - gen Brief aufgestellte Erklärungsversuch. Darf ich Uhlands[1v] Namen ohne Indiskretion bei der Besprechung erwähnen? Umgehende Beantwortung dieser Frage wäre mit – weil ich in den nächsten Wochen schon die Korrektur des Buchstaben „ F[.]“begiñe – doppelt erwünscht.
Über die Stelle im FiescoSchiller, Friedrich: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua. Ein Republikanisches Trauerspiel. 2. Auflage. Frankfurt und Leipzig 1786.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 03.06.2019.3:
„ Mein Genie geilte frühzei - tig über jedes Gehege “
Schiller, Friedrich: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua. Ein Republikanisches Trauerspiel. 2. Auflage. Frankfurt und Leipzig 1786, S. 27.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 03.06.2019.4erwarte ich Ihre fernere Mittheilung zur Begründung der allerdings leichtern Lesart „ eilte “, doch erlauben Sie mir wohl beizuschbringen, was sich für „ geilte “sa - gen lässt, das ich – weñ „ eilte “nicht auf einerhandschriftlichenpp.Auktorität, sondern auf bloßer Konjunktur beruht, so leichten Kaufes nicht aufgeben möchte. Ich setze[deshalb] aus demManuscriptmeines Wörterbuchs Folgendes her:
„ Geilen: I,intransitiv(haben): a, wählig springenpp.: Ist hier nicht Ei - ner, reich an Herden, welchem geilt – der wohlgenährte Hengst auf fetten Masten? RückertMak. Rückert, Friedrich: Die Verwandlungen des Ebu Seid von Seræg oder die Makámen des Haríri in freier Nachbildung. Stuttgart und Tübingen 1826 – 1837.Erster Band. Stuttgart und Tübingen 1826. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.5I,57; Schiller150a [das istdie zu bespre - chende Stelle]; KeisersbergPost. Kaysersberg, Johann Geiler von: Postill. Veber die fyer Euangelia durchs jor / sampt den Quadragesimal / vnd von ettlichen Heyligen / newlich ußgangen. o. A. 1522.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.642; 221b (nach Frisch) …… .. d, gierig nach Etwas trachten: Arbeitslieb’inflinke Hand – geilte wie nach Stutzertand. BlumauerIBlumauer, Aloys: An die deutschen Mädchen. In: Blumauer, Aloys (Hg.): Gedichte. Wien 1787, S. 165 – 174.Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.7, 101pp.“Sanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865, S. 566.Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 23.01.2019.8 Ich glaube, daß sich darauf „ geilte “wohl vertheidigen lässt und daß es gegen „ eilte “– weñ dies bloße Konjunktur ist (worüber ich Ihre Mittheilung erwarte) – im Text bleiben muß.
Diese Besprechung hat mich auf mein Wörterbuch ge - führt und hier fühle ich mich gedrungen, Ihnen meine leb - haftesten Dank für die Freundlichkeit auszusprechen, womit Sies⟨S⟩ich meiner Anzeige derselben in der AugsburgerAllgemeinen[2r]Zeitung unterziehen wollen. Sie erweisen mirundmeinem Werk dadurch einen wesentlichen Dienst. Sie wünschen aber da - zu – indem Sie mit liebenswürdiger allzu großer Bescheidenheit Sich mit den Leistungen auf diesem Felde zu wenig bekañt neñen – von mir selbst die Angabe dessen, worinichmeiner Ar - beit sich von denen meiner Vorgänger und Mitstrebenden unter - scheidet. Und ich glaube in der That unbefangenen Blick genug zu besitzen, um in gerechter Würdigung ohne Über -undUn - terschätzung meiner selbst dies angeben zu können; jeden - falls geht mein Streben im Folgenden auf die größte Objek - tivität und in diesem Streben erlaube ich mir auch eine mit großer Fach -undSachkeñtnis geschriebene Besprechung des Prof.Raschigin derNational-Zeitungbeizulegen.
Von meinen Vorgängern und Mitstrebenden, – die Sie in genügender Vollständigkeit in der Vorrede des Grim̃’schen WörterbuchsGrimm, Wilhelm; Grimm, Jacob: Deutsches Wörterbuch. Erster Band. A – Biermolke. Leipzig 1854.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.9 (paginaXXff[.])unddes DeutschenWörterbuchsWeigand, Karl: Deutsches Wörterbuch. Gießen 1857.Zweite Auflage. Gießen 1873. Erster Band online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.,Zweite Auflage. Gießen 1876. Zweiter Band online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.10⟨[sehe:〈…〉〈…〉und〈…〉〈…〉]⟩vonWeigand (paginaXff[.]) aufgeführt finden, weñ Sie dazu ausser Grim̃und Weigandnoch Wurmfügen wollen, über dessen Arbeit Sie mit vollstem Recht Ihre Bedenklichkeit kundgeben – glaube ich mich vor allen Dingen durch die nie ausser Augen gesetzte Rück - sicht auf das Publikum, für das ich mein Werk bestim̃t, zu unterscheiden. Es ist dies nämlich nicht ein Publikumvonlauter Sprachforschernund„ Wurzelgräbern “, sondern der wei - te Kreis aller gebildeten Deutschen und dazu unter den[2v] Ausländern aller derer, die sichfür⟨über⟩unsere SpracheundLiteratur nach dem Standpunkt ihrer heutigen Ausbildung unterrichten wollen. Daher habe ich mit vollem Bewusstseinvonder Fülleunddem Reichthum, der als ein solcher zu beschwältigender mir bleibt,aufalles ganz Veraltete oder nur Mundartli - che ausgeschloßen, Jenes den Gloßarien, Dies den Idiotiken überlaßend, deren wir schon vorzügliche besitzen,zum Beispieldas als Muster fürAalle ähnlichen Arbeiten gelten kañ, JohannSchmeller’s bayerisches WörterbuchSchmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch. München 1827 – 1837.Erster Band. Online verfügbar: bavarikon – BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Online verfügbar: bavarikon – BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.Dritter Band. Online verfügbar: bavarikon – BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.Vierter Band. Online verfügbar: bavarikon – BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.11, ferner – da〈…〉〈…〉zumalfürmit Rücksicht auf die Zeit seines Erscheinens⟨ (1767)⟩ ebenfalls musterhaft heißen kañ, – den Versuch eines bremisch-nieder - sächsischen WörterbuchsBremisch-Deutsche Gesellschaft: Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs. Bremen 1767.Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.12und ähnliches mehr, zu deren fortwährender Vervollständigung dievon From̃añherausgegebeneZeitschrift„[Die] deutschen Mundarten “Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Herausgegeben von Georg Karl Frommann. Nürnberg 1854 – 1877.13 das Ihrige beiträgt. Doch habe ich dieseundähnliche Werke wiezum Beispiel Stalder’s schweizeri - schesStalder, Franz Josef: Versuch eines Schweizerischen Idiotikon mit ethymologischen Bedeutungen untermischt. Basel und Aarau 1806 – 1812.Erster Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.14, Schütze’s holsteinisches IdiotikonSchütze, Johann Friedrich: Holsteinisches Idiotikon, ein Beitrag zur Volkssittengeschichte oder Sammlung plattdeutscher, alter und neugebildeter Worte, Wortformen, Redensarten, Volkwitzes, Sprichwörter, Spruchreime, Wiegenlieder, Anekdoten und aus dem Sprachschatze erklärter Sitten, Gebräuche, Spiele, Feste der alten und neuen Holsteiner. Villaume, Hamburg, Hammerich, Altona 1800-1806.Erster und Zweiter Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.Dritter Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.Vierter Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.15, Weinhold’s Beiträge zu einem schlesischen WörterbuchWeinhold, Karl: Beiträge zu einem schlesischen Wörterbuche. Wien 1853 – 1855.Erster Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.16pp.Ferner vor Allem das für die ältere Sprache so ungemein schätzenswerthe „ teutsch - lateinische Wörterbuch “Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch. Berlin 1741.Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.17 von JohannLeonhardFrischwie die Wör - terbücher der althochdeutschenundmittelhochdeutschen Sprache sorgfältig benutzt, nicht ihren vollständigen Inhalt mei - nem Wörterbuch einverleibend, sondern aus ihren schöpfend[3r] schöpfend, was auf die Abstam̃ung der Wörter und auf den heuti - gen hochdeutschen Sprachgebrauch ein helleres Lichte zu werfen im Stande ist. Dafür zeugen hoffentlich die den Stam̃wörtern bei - gefügten Anmerkungen, wie deñ hoffentlich auch ein Vergleich eine selbständige Benutzung unsererer älteren Literatur, namentlichvon Luther’s Werken, darthun wird. Hier will ich übrigens gleich noch darauf aufmerksam machen, daß ich mich bestrebt habe,den funter das „ VeralteteundMund - artliche “Nichts kom̃en zu lassen, was ihn nicht entschieden zugehört, vielmehr habe ich es mir angelegen sein lassen, das Alterthümliche, wie es sich zumal in der Bibelundin der gehobenen Rede erhalten hat, sorgfältig zu verzeichnenundmanches Wortundmanche Wendung, die Mancher allzu vor - eilig als „ mundartlich “verwirft, durch Belege aus muster - gültigen Schriftstellern, dem hochdeutschen Sprachschatz zuvindi - cieren. – In dem durch Ausschluß des VeraltetenundMund - artlichen beschränkten Kreise habe ich mich nun aber auch einer um so größeren Vollständigkeit befleißigtundich darf kühn behaupten, daß ich meine VorgängerundMit - strebendesehr beidein der Zahl der aufgenom̃enen Wör - ter – welche, wie die Belege zeigen, der heutigen hochdeutschen Sprache angehören, – sehr bedeutend hinter mir zurück - lasse. Ich darf hier vielleicht auf einen Aufsatzvonmir in Herrig’s Archiv⟨Band⟩18,Seite212ff[.]Sanders, Daniel: Miscellen. Zur deutschen Lexikographie I. In: Herrig, Ludwig (Hg.): Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Zehnter Jahrgang, Nr. 18. Braunschweig 1855, S. 212 – 220.Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.18verweisen, in welchem ich[3v] ca. 650 Wörter zusam̃engestellt habe, die im Grim̃’schen Wör[-]terbuchGrimm, Wilhelm; Grimm, Jacob: Deutsches Wörterbuch. Erster Band. A – Biermolke. Leipzig 1854.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.19 auf den ersten 161 Spalten fehlen; fügt man dazu die schon in meinem Program̃ als ebendaselbst fehlend nachgewiesenen, ca. 440, so ergiebt das über 1000 fehlende Wörter auf 160 Spaltenoderdurchschnittlich⟨ 6-7⟩ 67 fehlende Wörter auf jeder Spalte in unserem größten Wörterbuch. Da haben Sie einen ungefähren Maßstab, da der Vergleich durch die verschiedene Anordnung in meinem Wörterbuchundden übrigen seine Schwierigkeit hat. Und doch lege ich mehr Gewicht als auf dieses äußere Vollständigkeit auf die iñere, die beide auf einen mich selbst überraschend geringem Raume hauptsäch - lich nur durch die erwähnte Anordnungsweise ermöglicht wurden, – die organische⟨ Anordnung⟩ nañte sie mit einem schlagenden Ausdruck eineBeskurze Besprechung in einem Züricher Blatt, worin es zugleich‘„ für das Gemüth erhebend “’genañt wurde zu sehen, wie aus der Wurzel ein Baum in vol - lem Wachsthum sich erhebtundZweigeundÄste hierhinunddort [-] hin breitet (Das war ungefähr der Siñ, deñ ich citiere, das flüchtig Gelesene jetzt nur aus dem Gedächtnis). Über die VortheileundVorzüged. [?]meiner naturgemäßen Anordnung darf ich auf die „ Ankündigung “(auf den Umschlag meines WörterbuchsSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865.Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.20)unddie beifolgendeRaschig’sche Besprechung ver - weisen. Die Hauptsache bleibt im̃er, daß das Zusam̃engehörige[4r] nicht auseinandergerissen ist, sondern vielmehr die zerstreu - ten Strahlen in einen Fokus gesam̃elt sind, von dem aus Lichtundbelebende Wärme sich über das Einzelne verbreitet,unddie nur so mögliche iñere Vollständigkeit in Bezug auf die nach dem Wesen unsrer Sprache ins Unendliche zu mehrenden Zusam̃ensetzungen. Zu der iñernVollständigkeitzähle ich na - mentlich die möglichst erschöpfende Aufzählung der verschiedenen Bedeutungen, in denen dasselbe vorkom̃t. Und grade hier glaube ich ebenfalls sehr viel mehr geleistet zu haben als meine Mitbewerber. Sie vergöñen mir wohl, ein Beispiel zu geben. Ich wähle Abend (Seite4). In derBedeutungI. „ die Zeit ds Soñen - untergangs, das Ende des TagesundBegiñ der Nacht “habe ich diegewöhnlichenVerbindungen⟨ aufgeführt⟩,wennmitEigenschaftswort(der Abend ist hell, glän - zend…, dunkel ...:, ruhig, labend…), ferner mitZeitwörtern:Abend〈…〉〈…〉[= Feierabend] machen; Es wird, geht gegen (auf, denAbend; derAbendkom̃t (heran) ), naht, sinkt (hernieder) ....., ferner mitHauptwort(Gold, Schim̃ter, Schatten, Dunkel, Dunst, … Thau desAbends) [.]Schon davon finden Sie in denfübrigen Wörterbüchern fast Nichts, höchstens einoderdie andre Wendung, weil sie sich – rein zufällig – in einer angeführten Stelle findet. Von dem unter besprochene Grüße „ GutenAbend“ist⟨freilich⟩unbegreiflicherweise bei WurmWurm, Christian: Wörterbuch der deutschen Sprache von der Druckerfindung bis zum heutigen Tage. 6. Auflage. Freiburg i. B. 1859.Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.21 gar nicht die Rede, andreWörterbücherwie AdelungAdelung, Johann Christoph: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Leipzig 1774 – 1801.Erster Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Zweiter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Dritter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Vierter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.22, CampeCampe, Joachim Heinrich: Wörterbuch der Deutschen Sprache. Braunschweig 1807 – 1811.Erster Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Zweiter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Dritter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Vierter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.Fünfter Band. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.23, Grim̃Grimm, Wilhelm; Grimm, Jacob: Deutsches Wörterbuch. Erster Band. A – Biermolke. Leipzig 1854.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.24pp.erwähnen sie freilich, aber nur in dem meinigen[4v] finden Sie vermerkt; daß diese Grußformel auch als ein Wort vorkom̃t (mit einem Beleg aus aus JeanPaul), wovon selbst ein Plural gebildet wird, wie ein Beleg aus Goethezeigt. Den unter b, auseinandergesetzten Unterschied zwischen der genitivi - schenundaccusativischen Zeitbestim̃ung: „ (den)Abend“u (. ) „ des Abends “finden Sie ebenfalls nur in meinem Wörterbuch, ebenso das verstär - kende Adverb „ allabends “, das selbst bei Grim̃Grimm, Wilhelm; Grimm, Jacob: Deutsches Wörterbuch. Erster Band. A – Biermolke. Leipzig 1854.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.25undWurmWurm, Christian: Wörterbuch der deutschen Sprache von der Druckerfindung bis zum heutigen Tage. 6. Auflage. Freiburg i. B. 1859.Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 03.06.2019.26 fehlt, die doch „ allabendlich “verzeichnen. Die unter 5 folgendenVerbindungen, wo Abend abhängigvondenPräpositionen– diealphabetischgeordnet sind – „ an, auf, bei, bis, gegen, in, mit, um, vor, zu, zwischen Abends (s) “vermisst man in dieser Vollständigkeit ebenfalls in allen bisherigenWörterbüchern; ich hoffe die ungewöhnlichern genügend belegtzu habenundzugleich gram̃atische Freiheiten für denkende Leser zur Genüge eingeordnet zu haben,zum Beispieldaß die VerbindungvonAbend mit „ bei “und„ in “nur gewöhnlich ist, weñ einEigenschaftswortzu „ Abend “hinzutritt, ferner den Unterschied des seltenern „ an dem Abend “bei Goethe14,115 statt desgewöhnlichen„ am Abend “pp.– die inBedd, aufgeführteBdurch einBeispielausKönigbelegteBedeutung„ Abend = Abendgesellschaft, Soiree “fehlte in den andern Wörterbüchern. – Die unter 2, angeführteBedeutung„ übertragen, wie des Tags, so auch andrer Zeiträumen Ende “, die ich mitBeispielenaus guten〈…〉〈…〉belege, findet sich bei Andern gar nicht, bei Campeund Grim̃nur in der beschränkten Anwendung „ Abend des Lebens “, vgl[.]dagegen bei mir: AmAbenddes vergan -genen[5r]genen Jahrhunderts. Herder; AmAbendseiner Regierung. Tieckpp.unddie nach diesenBeispielins Unendliche zu mehrenden Zusam̃ensetzungen wie: Alters -, Lebens -, Weltgerichts-Abend. – Weñ es deñ unter 3, heißt: „ Wie der Be - giñ der Nacht,pp.namentlichbei Festen inZusammensetzungoderin Verbindung mit „ heilig “der Vorabend, Tag vorher “pp., so ist das allerdings auch in andern Wörter - büchern erwähnt, aber dieAnmerkung,vonder ich[hoffte], daß man sie als vieles Hierhergehörige erhellend anerkeñen wird, wird man vergebens bei Andern suchen: „ InZusammensetzungbleibt „ Tag “weg; der Thomastag istzum Beispielder 21[.]December; Thomastag Abend, der Abend des 21[.]Decemberaber: AmSanktThomasabend den 20[.]DecemberStumpf[Seite]726aStumpf, Johannes: Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten, Landen vnd Völckeren Chronick wirdiger thaaten beschreybung. Zürich 1548, S. 419.Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 03.06.2019.27 …… Ebenso verschieden: Soñtagabend, Ende des Soñtags; Soñabend,, der Tag vorherunddazu Soñabend, Abendpp.... Hiermit sind sofortalledieZusammensetzung„ mit den Namen aller Feste “klar,zum BeispielJohañis -, Oster -, Weih - nachts -, Fest-Abendpp.Das ist die iñere Vollständigkeit, die – wie gesagt – nur bei dieser Anordnung möglich ist, denn in einem reinalphabetischenWörterbuch, das aufVollständigkeitAnspruch machen will, müsste es bei dem unter „ F. “zu verzeichnen - den „ Festabend “heißen: Der Abend vor einem Fest, – dañ unter „ Johañisabend “(in „ J[.]“) wieder: der Abend vor demSanktJohañis - festeund so fortmutatis mutandis unter säm̃tlichen Festen. Das Werk würde eine unermesslicheEUmfang einnehmenundder Nachschlagende würde dañ freilich in jedem einzelnem Falle das Gesuchte finden, aber zu dem Denken über die Sprache würde er nicht geleitet, wie hier,–wo (um einen oben gebrauch -[5v] ten Ausdruck zu wiederholen) die zerstreuten Strahlen in einem Breñpunkt vereinigt sind. Ich will – weil mir dies ein besonders zu betonender Punkt scheint – gleich nachher noch einigeBeispielbei - bringenvonGesichtspunkten, zu denen ein Wörterbuchschrei - ber schwerlich gelangt bei der bisherigen zerstreutenundzerstreuenden Behandlung, die sich aber mir bei meiner Be - handlung, wobei ich das Zerstreute zusam̃enundaus einem höhern Gesichtspunkte ins Auge fassen müsste, förmlich auf - gedrungen haben, nur will ich die BesprechungvonAbend noch erst rasch zu Ende führen. – DieBedeutung4, = Westen findet sich auch bei Andern, nur wird man vergebens die sorgfältig gesam̃elten Belege des seltenen GebrauchsvonAbend mit demGArtikel in dieserBedeutunganderswo suchen, – ebenso den in derAnmerkungauseinan - der gesetztenUnterschiedezwischen„ alle Abend “und„ alle Abende “, wobei ich die Abweichungen guter Schriftstellervondem von mir auf - gestellten Unterschiede nicht verschwiegen habe, weil ich – wie ich es in dem Vorwort zu meinem Katechismus der Orthogra - phieSanders, Daniel: Katechismus der deutschen Orthographie. Leipzig 1856.Dritte Auflage. Leipzig 1873. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 31.05.2019.28 ausgesprochen, die Sprache nicht „ machen “, sondern die „ geworden “anerkeñenunddie Gründe ihres Werdens soweit ich kañ, erkeñenundentwickeln will. – Auch die Belege für den seltenenGenitivdes Abendes (aus einer prosaïschenundeiner[goethischen] Schrift) finden sich nur bei mir. –
Nun noch einige der oben angekündigtenBeispiele, wobei ich[6r] mich aber mit Rücksicht auf den Raum auf 2 beschränke:
Weñ es bei mirSeite37Spalte2 heißt: „ Apfel zuw. = Apfelbaum “, mit einem Beleg aus Goetheundeinem aus Herder, so habe ich damit allerdings⟨ eine⟩ bei allen An - dern fehlendeBedeutungaufgeführt, die man in der Wendung:[„]Die Äpfel blühen “sehr gewöhnlich ist, aber ich füge zugleich bei,sieheBaum II 2undweñ SiegefälligstdiesSeite98 nachlesen wollen, so hoffe ich, daß Sie Ihren Beifall dieser Zusam̃enstellung nicht versagen werden, in der nachgewiesen wird, daßundwañ in den nach den Früchten benañten Bäumen wie Apfel -, Birn -,⟨ Kirsch -,⟩[Lorbeer] -, Mandel -, Nuß-Baumund so weiterder Name der Frucht für den Baum stehen kann. Ich glaube, es ist dies einervonden Fällen, in denen durch die Zusam̃enstellung des Zusam̃engehörigen ohne Weiteres auf das Einzelne Licht fällt. Daß es wie nun möglich wird, unter „ Birne “Seite143 durch die Bem. „ zuw. auch für den Baum selbst stehend“(sieheBaum II 2a) “und so weiterbei den ähnlichen Früchten⟨ eine⟩ Bedeutung, die in den andernWörterbüchernfehlt, klarundkurz aufzuführen, bedarf wohl keiner Bemerkungunddoch erklärt sich nur durch die Erwägung solcherBeispiele, wie es mir möglich ward, schon in den ersten vier Lieferungen (die 4te wird, denk 'ich, in spä - testens 14 Tagen ausgegeben) bis „ D[.]“zu kom̃en, wohin es die⟨ Grim̃⟩– ohne,wenigstens in dem, was das Interesse des gebildeten Publikums im Allgemeinen, nicht der bloße Sprachforscher in Anspruch nim̃t – mit mir rivalisieren zu können. Kaum in 2 Bänden gebracht.Dazu war freilich auch nöthig, daß ich unter den schon mit Auswahl⟨undnach bewusstem Plan⟩ für[6v] das WörterbuchSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865.Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.29 gesam̃elten Belegstellen, tüchtig beutelndundschütteln - des Mehlvonder Klein gesondert, nur das Schlagendste ausgewähltundnicht wenigstens bestrebt, keinen Beleg zu geben, der nicht für FormoderBedeutungpp.eines Wortes beweisend wäre,unddie Belege so kurz als möglichund so weiter– das zweiteBeispielsei, da ich mich kurz fassen muß, nur angedeutet. Sehen SiegefälligstSeite85, Spalte 2 unter 4: DieZusammensetzungvongebärenundvergleichezum Beispiel„ Angebären “bei Wurmunddie Dre - hungenundWendungen, die die Andern machen, um⟨ über⟩ die einfache Thatsache wegzukom̃en, daßvonsolchenZeitwendungender Natur der Sache gemäß dasParticipam häufigsten ist. Wollten Sie Sich aber zu einem Vergleich entschließen, wie vielodervielmehr wie wenig die übrigen WörterbüchervondieZusammensetzungvon„ gebären “bringen, Sie würden staunen. – Doch ich eile zum Schluß. Daß ich mit MühundSorgfalt die technischenundgewerblichen Ausdrücke aufgenom̃en, wird – als durchaus zeitgemäß – sicher Zustim̃ungundBeifall fin - den, in Bezug auf die Fremdwörter glaube ich dasR⟨r⟩ichti - ge Maß getroffen zu haben. Sie sind einmal in der Spracheundich will weder noch kañ ich die Sprache – wie ich bereits gesagt – „ machen “, sondern ich will die gewordene, so wie sie ist, darlegen. Außerdem ist die Aushülfe eigner Fremdwörter⟨bücher⟩ ein wunderli - cher Behelf, zu dem kein andres Volk gegriffenundsoll man etwa „ Disputieren “im Fremdwörterbuch, „ Einem Etwas abdispu - tieren “imDeutschenWörterbuchnachschlagen? Nebenbei bemerkt, ver - misse ich selbst in unsern bestenFremdwörterbücherndie nöthigen[Formbemerke]. Wer ein solches Buch nachschlagen muß, der weiß auch so ohne Weiteres eben nicht, daßzum BeispielvonMonolog, Dialogpp.der gewöhnlicheGenitivauf „ s “, dieMehrzahlauf „ n “ausgeht,daß da -[7r]daß dagegenvon„ Philolog “pp.derGenitivunddieMehrzahlauf „ en “gebil - det werdenunddoch lassen hierüberundüber ähnliche Punktezum Beispieldas Heyse’scheFremdwörterbuchHeyse, Johann: Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter und genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung. Oldenburg 1804.Elfte Auflage. Hannover 1853. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 31.05.2019.30und ähnliches mehrden Nachschlagenden durch - aus im Stich. – Und nun genug von meiner Leistung, weñ ich nur noch das aufrichtige Bekeñtnis beigefügt, daß ich trotz allen Selbstgefühls weißund, noch mehr als ich es weiß, ahne, wieviel meinem Werk noch fehlt. Vollkom̃enes, in allen Stücken gleich Genügendes hier zu leisten, ist ab - solut unmöglich, setzt namentlich eine Universalität des Geistes, eine gleichmäßige Vertrautheit mit den Ausdrücken der verschiedensten FächerundWissenschaften voraus, die vielleicht kein Mensch je erreicht und von der namentlich ich mich sehr entfernt fühle. Redlichen Strebens aber, unverdrossenen Fleißesundrastlosen Eifers das Rich - tige zu erkennen und, wo ich es nicht selbst erkeñen kañ, es von Kundigern zu erfragen bin ich mir be - wusstundtrotz FehlerundIrrthümern im Einzelnen weiß ich mich im GanzenundGroßen auf dem richtigen Wege. Mit diesem offnen Geständnis schließe ich diese lange Epistel.
Sie machen mir in Ihrem Brief Hoffnung auf ein nächstens erscheinendes WerkvonIhnen. Ich bin äußerst verlangend danach. Darf ich mir die Frage[7v] erlauben, ob es sich auf Schillerbezieht?
Sebastian GöttelNote: Herausgeber. Linda MartinNote: Transkription und TEI-Textannotation. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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