Unter den ſieben konfoͤderirten Freiſtaaten, Mexiko, Guate - mala, Colombia, Unter-Peru, Chili, Ober-Peru*)Republica de Bolivar oder Alto-Peru, die ehemaligen Provincias de la Sierra (Charcas, Potoſi, La Paz, Cochabamba, Moros und Choquitos) von La Plata oder Buenos-Ayres getrennt. und La Plata, welche ſich in dem ehemaligen ſpaniſchen Amerika zwiſchen 37° 48′ noͤrdlicher Breite und 41° 43′ ſuͤdlicher Breite gebildet haben, liegt die Republik Guatemala ziemlich in der Mitte. Die Einwohner dieſes Gebirgslandes haben im September 1821 zuerſt angefangen, fuͤr Unabhaͤngigkeit und Freiheit zu ſtreiten. Fremden Einmiſchun - gen nachgebend, wurden ſie gezwungen, ſich mit Mexiko zu ver - binden, aber am 21ſten Januar 1823 hoͤrte dieſe Abhaͤngigkeit auf, und Guatemala, ſeine Unabhaͤngigkeit feierlichſt erklaͤrend, trat nun als ein eigener abgeſonderter Bundes-Staat auf. Der Name des Landes iſt mehrmals veraͤndert worden. Jn dem Edikte, welches der vollziehende Rath am 25ſten Januar 1824 uͤber An - ſiedelung der Fremden gab, werden die verbuͤndeten ProvinzenHertha. 6ter Band 1826. 2ter Heft. 9132A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandProvincias unidas del Centro de America*)Das Wort iſt nicht ſprachrichtig geformt. Dem Geiſt der ſpaniſchen Sprache nach haͤtte man America central beibehalten ſollen: aber man wollte eine Benennung fuͤr die Bewohner des Landes haben, die ſich Centro-Americanos nennen. Auch hat man ſich in ſpaniſch-amerikani - ſchen Zeitungen gewoͤhnt, die Buͤrger der Vereinigten Nordamerikani - ſchen Staaten (ſprachwidrig) Los Nort-Americanos zu nennen. genannt; in der Konſtitution ſelbſt aber, die am 22ſten November von dem Volke angenommen ward, iſt die jetzige Benennung, Republica federal de Centro America dekretirt. Man waͤhlte dieſen Namen, um der Eiferſucht der einzelnen Theile (der Staaten von Salvador, Honduras und Nicaragua) gegen den Staat von Guatemala ent - gegen zu arbeiten. Von keinem Theil des ſpaniſchen Amerika's ſind bisher weniger Nachrichten zu uns gekommen, als von Gua - temala. Das einzige ſtatiſtiſche Werk von Domingo Juarros (Compendio de la historia de la ciudad de Guatemala) iſt in 2 Baͤnden von 1809 bis 1818 erſchienen, und nur im Auszuge in dasEnglaͤndiſche uͤberſetzt. Der Verfaſſer iſt leider mehr mit dem beſchaͤftigt geweſen, was ſich auf das geiſtliche Regiment des Lan - des bezieht, doch giebt er auch uͤber Lage der Berge, Lauf der Fluͤſſe, Sitten der Einwohner und Spuren ihrer fruͤheſten Kul - tur manche Nachrichten, die von den Geographen und Hiſtorikern unbenutzt geblieben ſind. Das Werk iſt von keiner Landkarte be - gleitet, und die, welche man der englaͤndiſchen Ueberſetzung beigefuͤgt hat, ſteht der von Brué (der Kopie meiner Karte von Neuſpanien angehaͤngt) weit nach. Zur genauern Kenntniß der Kuͤſten ſind zwei ſpaniſche Seekarten, welche das deposito hidrografico zu Madrid in den Jahren 1803 und 1822 herausgegeben hat, uͤber - aus brauchbar. **)Carta esférica del Mar de las Antillas y de las Coſtas de Tierra firme desde la isla de Trinidad hasta el Golfo de Honduras. 1805. Carta esfer. desde el Golfo dulce en la Costa Rica hasta en la Nueva Galicia. 1822. Auf meine ſchriftliche Anfrage, ob von dem Jnnern des Landes nicht in den Archiven oder ſonſt irgendwo ein geographiſcher Entwurf aufzufinden waͤre, iſt mir von Guatemala aus zur Antwort gegeben worden, es ſei nichts aufzufinden, und ich habe blos einen kleinen, ſehr ſeltenen, im Lande ſelbſt i. J. 1800 in Kupfer geſtochenen Plan der Hochebene zwiſchen Neuguatemala und133des Freiſtaats Guatemala.dem See von Atitlan erhalten. Von dieſer Karte,*)Bosquejo hodometrico del espacio que media entre los estremos de la Prov. de Suchiltepeque y la Capital de Guate - mala. 1800. Dieſe kleine Karte iſt wichtig wegen der Lage der Waſſer - und Feuer - Vulkane! welche ein Alcalde Mayor der Provinz Suchiltepeque hat aufnehmen laſſen, um den von ihm eroͤffneten neuen Weg zwiſchen der Hauptſtadt und der Bruͤcke auf dem Rio de Nagualate darzuſtellen, und von dem Plane des projektirten Kanals von Nicaragua, welchen An - tonio de la Cerda 1822 gezeichnet und den ich mir vor Kurzem verſchafft, werde ich ſpaͤterhin ſelbſt Gebrauch machen. Bei dem auflebenden Gemeingeiſt in Guatemala darf man hoffen, daß der Kongreß bald Anſtalten treffen wird, durch aſtronomiſche Huͤlfs - mittel, welch die kuͤrzeſten von allen ſind, die Geographie des Jn - nern aufzuklaͤren. Bei dem voͤlligen Mangel ſtatiſtiſcher Nachrich - ten darf man ſich nicht wundern, daß die kleinen Aufſaͤtze, durch welche man neuerlichſt die Neugierde des englaͤndiſchen und franzoͤſiſchen Publikums hat befriedigen wollen, ebenſo unbeſtimmt als gehaltlos ſind. Das Reiſejournal des Doctor Lavagnino von Omoa nach Zacapa**)New Monthly Mag. No. 8. et Revue brit. 1825. p. 325. iſt das einzige, welches weniger Tadel verdient, ob es gleich keine Anſichten uͤber dasGanze des neuen Freiſtaats ent - haͤlt. Jch hoffe, den Leſern der Hertha werden die hier zuſammen - gedraͤngten Notizen, welche ich aus meiner Korrespondenz mit Herrn Joſe del Valle, der eine große Stelle im Ausſchuß der exe - kutiven Gewalt lange bekleidet hat, und aus mehren in Guate - mala in dem letzt verfloſſenen Jahre erſchienenen Zeitſchriften***)El Redactor General de Guatemala Fol., dem pariſer Moniteur und Sol de Mexico nachgebildet; El Indicador de Guate - mala. in 410. entlehnt, gefaͤllig ſein. Jch habe ſelbſt keinen Theil des Gebiets von Centro-Amerika betreten, aber durch meine ununterbrochenen Verbin - dungen mit Perſonen, die an der Spitze der mexikaniſchen Regie - rung ſtehn, habe ich Gelegenheit gehabt, aus dem Munde vieler Eingebornen, die England und Frankreich beſucht haben, die ein - geſammelten Nachrichten zu berichtigen.
Die ehemalige Capitania general von Guatemala enthaͤlt134A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtandnach meinen Schaͤtzungen 16740 Quadrat-Seemeilen*)Jn Guatemala ſelbſt wird dieſe Angabe fuͤr die richtigere gehal - ten. Redactor (1825) p. 1. (20 auf einen Grad). Bis zu dem erſten Volksaufſtande, vom 15ten September 1821, rechnete man zu dieſem Lande die Provinzen Chiapa, Guatemala,**)Der Name Guatemala iſt nach einigen Etymologen verunſtaltet von dem Worte Guautemali (fauler oder hohler Baum), weil Alvarado's mexikaniſche Bundesgenoſſen bei der Reſidenz der Koͤnige von Nachi - quelas einen ſolchen Baumſtamm fanden; nach andern Etymologen von dem tzendaliſchen Worte Uhatezmalha, Berg, welcher Waſſer ſpeit, Volcan de agua. Vera Paz oder Tezulutlan, Honduras, Nicaragua und Coſta-Rica. Die Seekuͤſten, welche zu dieſer Ca - pitania general gehoͤrten, erſtreckten ſich, laͤngs des ſtillen Ozeans von der Barra de Tonatà (Breite 16°7′) oͤſtlich von Tehuantepec bis zu dem Kap Burica oder Boruca (Breite 8°5′) oͤſtlich von Golfo Dulce de Coſta-Rica. Von dieſem Punkte an laͤuft die Graͤnze: erſt gegen Norden, laͤngs der kolumbiſchen Provinz Ve - ragua gegen das Kap Careta hin (Breite 9°35′), etwas oͤſtlich von dem ſchoͤnen Hafen Bocca del Toro; dann gegen Nord - Nord-Weſt, der Kuͤſte folgend bis an den Fluß Blewfield oder Nueva Segovia (Breite 11°54′), in dem Lande der Mosquitos - Jndianer; dann gegen Nord-Weſt in einer Laͤnge von 40 Meilen am Ufer des Fluſſes von Nueva Segovia und endlich gegen Nor - den bis an das Kap Camaron (Breite 16°3′) zwiſchen dem Kap Gracias à Dios und dem Hafen von Truxillo. Von dem Kap Camaron bis an den Rio Sibun (Breite 17°12′) bildet die Kuͤſte von Honduras, zuerſt gegen Weſten und dann gegen Norden ge - richtet, die Graͤnze. Jm Jnnern des Landes folgt letztere dem Lauf des Rio Sibun gegen Oſten, durchſetzt den Rio Sumaſinta, welcher ſich in die Laguna de Terminos einmuͤndet, verlaͤngert ſich gegen den Rio de Tabasco oder Grixalva bis an das Gebirge, auf dem die indiſche Stadt Chiapa gebaut iſt, und wendet ſich gegen Suͤd-Weſt, um von Neuem die Kuͤſte des ſtillen Meeres bei der Barra de Tonnatà zu erreichen. Jn dieſem Umfange war die alte Capitania general von Guatemala etwas groͤßer als Spanien und etwas kleiner als Frankreich. Als Folge der politiſchen Raͤn - ke, welche der ephemere Kaiſer von Mexiko, Jturbide, und ſeine135des Freiſtaats Guatemala.Anhaͤnger in Guatemala trieben, ſchlug ſich die Provinz Chiapa (ehemals in aztequiſchen Zeiten vieler heiligen Staͤdte und Wall - fahrtsorte wegen das goͤttliche Land, Teo-Chiapa genannt) zu der neuen mexikaniſchen Republik, ſo daß gegenwaͤrtig der Foͤ - derativ-Staat von Centro-Amerika nur einen Flaͤchen-Jnhalt von 15,400 Quadrat-Seemeilen*)8624 geographiſche Quadratmeilen, (und nicht 15498 geogr. Quadrat - meilen, wie in Haſſel's Stat. Umriß. S. 78. geſagt wird. hat.
Viele Bewohner von Guatemala ſchmeicheln ſich der Hoff - nung, daß die ehemalige Provinz Chiapa durch alte Gewohnheit und Erinnerungen gefeſſelt, ſich wieder mit Mittel-Amerika vereinigen und von Mexiko trennen werde, um die alte Landesgraͤnze bis an den Staat Oaxaka zu verſetzen. Dagegen macht die mexikaniſche Re - publik, nach meinen letzten Briefen, Anſpruͤche auf die Provinz Soconusco, welche des trefflichen Kakao's wegen beruͤhmt iſt. Solche Graͤnzſtreitigkeiten ſind in Foͤderativſtaaten, die der Kon - greß von Panama durch die innigſten Freundſchaftsbande zuſam - menhaͤlt, von weniger politiſcher Wichtigkeit, als man gemeinhin in Europa glaubt. Soconusco hat bis zu der letzten Haͤlfte des 18ten Jahrhunderts zur Jntendanz Chiapa gehoͤrt, deren Haupt - ſtadt nicht, wie auf vielen Karten ſteht, das Dorf Chiapa de los Jndios, ſondern die Stadt Ciudad Real (einſt auch Villa Real, Villa Vicioſa oder Villa de S. Kriſtoval de los Llanos genannt) iſt. Der Hauptort der Provinz Soconusco heißt Santo-Domingo Escuintla, und muß nicht mit la Concepcion de Escuintla, der Hauptſtadt des Departements de Escuintla, verwechſelt werden. Soconusco war, als die Revolution von Guatemala ausbrach, ein eigenes Govier - no, die Anſpruͤche der Mexikaner gruͤnden ſich auf den Umſtand, daß Soconusco von 1524 bis 1553 zur Audiencia de Mexiko ge - hoͤrte. Jn dem letztgenannten Jahre wurde es zu Guatemala geſchlagen. Als Chiapa, nach Jturbide's Sturz, mit der mexikaniſchen Republik verbunden blieb, trennte ſich Soconusco und erklaͤrte ſich fuͤr den Foͤderativ-Staat von Centro-Amerika. Aus den Wahlre - giſtern vom Monat September 1825 kann man ſchließen, daß dieſe fruchtbare Provinz jetzt dem Eſtado von Guatemala einver - leibt iſt. **)El Indicador n. 47. p. 189. n. 52. p. 210.
136A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandUeber die Bevoͤlkerung von Guatemala herrſcht noch ein großes Dunkel, und was in einer vortrefflichen vaterlaͤndiſchen Zeitſchrift: El Redactor, general im Julius 1825 daruͤber entwi - ckelt wird, hat die vorige Ungewißheit um nichts vermindert. Hier wie uͤberall in dem ſpaniſchen Amerika, ſind gute Volkszaͤhlungen oder vielmehr Volksſchaͤtzungen nur durch Mitwirkung der Geiſt - lichkeit zu erhalten. Der Capitain general von Guatemala, Don Matias de Galves, fand 1778 durch Leitung der weltlichen Be - hoͤrden 797,214 Seelen. Dieſe Zaͤhlung*)Eine andere Abſchrift dieſer Zaͤhlung, der Juarros (Compendio T. I. p. 91.) gefolgt iſt, giebt 805,339 Einw., wovon (1778) im Arzobispado de Guatemala 540,503; (1791) im Obispado de Honduras 93,501; (1796) im Obispado de Chiapa 99,000. T. I. p. 96 — 104. iſt mir von Herrn Del Barrio, ehemaligen Deputirten von Guatemala bei den ſpaniſchen Cortes, ſchriftlich mitgetheilt worden. Wenn man aber mit die - ſem Reſultat die partiellen Liſten der Geiſtlichkeit in den vier Biß - thuͤmern von Guatemala, Léon de Nicaragua, Chiapa oder Ciu - dad Real und Comayagua oder Honduras vergleicht, ſo erkennt man, mit Herrn Juarros, daß die Schaͤtzung von 1778 wenig - ſtens um ein Drittheil zu gering iſt. Jn dem Bißthum Comaya - gua fand die Geiſtlichkeit ſtatt 88,145, die Zahl 93,501. Jn dem Bißthum Chiapa ergaben ſich 99,000 ſtatt 62,200. Waͤh - rend meines Aufenthaltes in Mexiko ſchaͤtzte man die Bevoͤlkerung der Capitania general von Guatemala (in welcher die Zahl von kupferfarbigen Eingebornen uͤberaus groß iſt) auf 1,200,000; ge - genwaͤrtig nach Briefen von dem Monat September 1825 glaubt man die neue Republik enthalte ſelbſt ohne Chiapa 2 oder 2½ Mil - lionen. Nach dem Wunſche, mich in ſtatiſtiſchen Unterſuchungen immer an den niedrigſten Graͤnz-Zahlen (nombres limites) zu hal - ten; bin ich in den allgemeinen Schaͤtzungen der Bevoͤlkerung von Amerika, welche der dritte Theil meines Reiſeberichts enthaͤlt, bei 1,600,000 ſtehen geblieben. **)Bevoͤlkerung fuͤr das Jahr 1823:I. Kontinental-Amerika noͤrdlich vom Jſthmus19,955,000.Kanada und Batavia550,000Vereinigte Staaten10,525,000Mexiko und Guatemala9,400,000Veragua und Panama80,000Unabhaͤngige Eingeborne400,000Nimmt man aber auch nur ⅕137des Freiſtaats Guatemala.fuͤr die Omiſſionen in der Zaͤhlung von 1778 an, ſo wird in dem Zuwachs, der beſonders in den indiſchen Doͤrfern ſo groß iſt, uͤberaus wahrſcheinlich, daß gegenwaͤrtig (1826) die Bevoͤlkerung von Centro-Amerika zwiſchen 1,800,000 und 2,000,000 ſei. Die Zahl der kupferfarbenen Eingebornen betraͤgt wenigſtens ⅗ des Ganzen, und Hrn. Poinſett's Angabe*)Notes en Mexico. Phil. 1824. p. 245. Jch glaube, die Bevoͤlkerung beſtehe jetzt aus ⅗ Jndianern, ⅖ Meſtizen und ⅛ Weißen., 1,291,000 fuͤr die Zahl aller Menſchenraçen im Freiſtaate von Guatemala im Jahr 1823, iſt gewiß zu niedrig. Wenn man wegen der alten Laͤnderverbin - dung und wegen Aehnlichkeit der Abſtammung der Eingeborenen der beiden Foͤderativſtaaten, Mexiko und Centro-Amerika, als eine Maſſe betrachtet, ſo findet man jetzt in ihren faſt 9 Millionen Menſchen, alſo bei dem erſten Aufkeimen der politiſchen Freiheit und Unab - haͤngigkeit ſchon zwei Mal ſo viel als die vereinigten Staaten von Nordamerika, vierzehn Jahre nach dem erſten Ausbruch ihres Revo - lutionskrieges, zaͤhlten.
Mittel-Amerika oder Guatemala iſt, wie Mexiko, ein Gebirgsland zu nennen, doch erſtrecken ſich warme Ebenen vom betraͤchtlichen Umfange in den Provinzen Vera-Paz, Honduras und Poyais gegen den atlantiſchen Ozean. Nachdem die Andes - Kette, zwiſchen der Muͤndung des Atrato, den Quellen des kleinen**)II. Jnſular-Amerika2,826,000Haiti820,000Antillen der Briten777,000Cuba und Portorico925,000Antillen der Franzoſen219,000Antillen holl. daͤn. 85,000III. Kontinental-Amerika ſuͤdlich von Jſthmus12,161,000Colombia (ohne Ver. und Panama) 2,705,000Peru1,400,000Chili1,100,000La Plata2,300,000Die drei Guianen236,000Braſilien4,000,000Unabhaͤngige Eingeborne420,00034,942,000(Voy. aux regions équin. T. III. p. 72.) 138A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandFluſſes Napipi und dem Golf von Cupica, zu niedrigen, wenige hundert Fuß hohen Huͤgeln herabgeſunken iſt, erhebt ſie ſich von Neuem in der Landenge von Panama zu 600 Fuß Hoͤhe, und wird allmaͤhlig breiter in den Cordillèren von Veragua und Sala - manca. Wenn es gegruͤndet iſt, daß die Berge, welche an der nordweſtlichen Graͤnze des Freiſtaates von Colombia unter dem Namen Silla de Veragua und Caſtillo del Choco (etwa in dem Meridian der Boca del Toro und der Laguna Chiriqui) in einer Entfernung von 36 Seemeilen*)Purdy, Colombian Navigator p. 134. ſichtbar ſind, ſo muͤſſen ihre Gipfel, nach den gewoͤhnlichſten Geſetzen der Stralenbrechung be - rechnet, die Hoͤhe von 1400 T. erreichen. Seitdem die Andes-Kette in Mittel-Amerika eintritt, bleibt ſie ſtets den Kuͤſten des ſtillen Meeres nah, und von dem Golfe von Nicoya an bis gegen Soconusco hin, zwiſchen 9°½ und 16° Breite faͤngt die lange von Reihe Vulkanen an, die gewoͤhnlich iſolirt ſtehen, von denen aber auch einige mit den Voralpen zuſammenhaͤngen.
Folgende Anſicht habe ich mir von den geognoſtiſchen Verhaͤltniſ - ſen dieſes Landes verſchafft.
Die Vulkan-Reihe von Mittel-Amerika hat ſich (Br. 11° — 16°) zwiſchen den Urgebirgen von Veragua und Oaxaca erhoben. Durch Gneuß-Glimmerſchiefer von Veragua haͤngen ſie mit der weſtlichen Kette von Neu-Grenada; durch Granit-Gneuß von Oaxada haͤngen ſie mit dem mexiko'ſchen Landruͤcken zuſammen, eine Verbindung, welche nicht die Vulkan-Reihe ſelbſt (meiſt iſolirt ſtehende Kegelberge), ſondern das umherliegende mitgehobene Ge - birgsland bewaͤhrt. Erlaͤuternde Nachrichten uͤber die Lage der Feuerberge von Guatemala habe ich auf dem Meere, waͤhrend der Schifffahrt von Lima nach Acapulco, aus ſpaniſchen Manuſkript - Karten von John Morabda und andern Seefahrern geſammelt. Die meiſten derſelben ſind von Bauza mit der ihm eigenen Ge - nauigkeit in der Carta esferica del Mar de las Antillas (1805) und in der Carta esf. desde el Golfo Dulce hasta San Blas (1822) eingetragen, doch bemerkt Leopold von Buch ſehr richtig in ſeinem klaſſiſchen Werke uͤber die kanariſchen Jnſeln (1825 S. 406-409), daß William Furnel, Dampier's Oberſteuermann, bereits einen großen Theil deſſen, was wir bis jetzt uͤber dieſe139[des] Freiſtaats Guatemala.Vulkane wiſſen, bekannt gemacht hat. Jch verfolge die Reihe von SO. nach NW. wie ſie Arago im Annuaire du Bureau des Longitudes 1824, nach den von mir mitgetheilten Ma - terialien aufgefuͤhrt hat. Ueberall, wo meine Nachrichten mit den Karten, und wo dieſe unter ſich im Widerſpruch ſind, gebe ich dieſe Abweichungen genau an, damit kuͤnftige Reiſende dieſe geographiſche Zweifel erſt loͤſen moͤgen. Viele Vulkane fuͤhren mehre Namen zugleich, die den Bergen eigenthuͤmlichen, ſind nach Ver - ſchiedenheit der indiſchen Jdiome verſchieden, und von Namen nahe gelegener Orte entlehnt. So heißen in Neu-Spanien der Popocatepetl und Iztacci hunté, bald Volcanes de Puebla, bald Volcanes de Mexico, und zwei Berge koͤnnen aus Mißver - ſtaͤndniß in ſechs verwandelt werden. Eine andere Quelle des Jrrthums iſt, daß in Amerika der Name Volcan nicht blos Bergen beigelegt wird, deren Ausbruͤche uͤber alle hiſtoriſche Zeiten hinausreichen, ſondern auch Trachyt-Maſſen, die gewiß nie geſpien haben, die nicht durch permanente Oeffnungen mit dem Jnnern der Erde zuſammenhaͤngen. Am ſuͤdlichſten ſteht der Volcan de Barua (Br. 8° 50′), im Jnnern des Landes ſieben Seemeilen in NO. von Golfo dulce; in englaͤndiſchen Karten wird er Volcan de Varu genannt, und, wie ich glaube, mit Unrecht, weit oͤſtlicher (unter 84° 52′ weſtl. par. Laͤnge und 8° 25° Breite) in die Provinz Veragua verlegt. Dieſem Volcan de Barua folgt der Volcan de Papagayo (Br. 10° 10′), nicht auf dem Vorgebirge von Santa Catalina, ſondern 5 Seemeilen noͤrdlicher, kaum 4000 Toiſen von der Kuͤſte entfernt.
Vom Volcan de Papagayo oͤſtlich liegen drei alte feuerſpeiende Berge, dem ſuͤdlichen Ufer des Sees von Nicaragua nahe: der Volcan de Oroſi zwiſchen Rio Zabales und Rio Terluga, der Volcan de Tenorio und der Volcan del Rincon de la Vieja, (der letzte in Br. 10° 57′ und nur 1° 35′ weſtlich von dem Ausfluß des Rio San Juan in das antilliſche Meer). Die Exi - ſtenz des großen Krater-Sees von Nicaragua ſcheint mit dieſer ſonderbar oͤſtlichen Lage des Volcan de la Vieja in Cauſal-Ver - bindung zu ſtehen.
Noͤrdlich von der Stadt Nicaragua auf der Landzunge zwi - ſchen dem See und der Meereskuͤſte zwiſchen 10° 30′ und 12° 30′ Breite herrſcht noch einige Ungewißheit in der Synonimie der140A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandVulkane. Juarros, der Hiſtoriograph von Guatemala, und Antonio de la Cerda der Alcalde de la Ciudad de Granada, deſſen Ma - nuſkript-Karte ich beſitze, fuͤhren blos auf: 1. den Volcan Mom - bacho auf einem Vorgebirge wenige Seemeilen ſuͤdoͤſtlich von der Stadt Granada; 2. den Volcan de Sapaloca in dem See von Nicaragua*)Nach der Karte des Alcalde de Granada liegt der Volcan de la Jsla de Sopaloca, noͤrdlich von der Jnſel Ometope; Juarros dagegen (T. I. p. 51) ſagt ausdruͤcklich: der Vulkan, in dem See, erhebe ſich ein Kegel auf einer bewohnten Jnſel, welche die Jndier Ometep nennen. (T. 1. S. 50.), dem V. de Mombacho gegenuͤber; 3. den Volcan de Maſaya zwiſchen Ciudad de Granada und Ciudad de Leon, nahe bei dem kleinen See Maſaya weſtlich von dem Rio Tepetapa, welcher die Laguna de Leon oder Managua mit der Laguna de Nicaragua verbindet; 4. den Volcan de Momotombo, an dem noͤrdlichen Ende der Laguna de Leon etwas oͤſtlich von der Ciudad de Leon. Jn dieſer Nomenklatur fehlt der Volcan de Granada aller ſpaniſchen Seekarten, von dem Funnel und Dampier ſagen, daß er die Geſtalt eines Bienenkorbes hat. Aus einer Stelle in Gomara (Hiſtoria de las Indias fel 112) zu ſchließen, ſind V. de Maſaya und V. de Granada ſynonim. Die Karte des Depo - ſito Hydrografico fuͤhrt auf: 1. Volcan de Bombacho, wahrſchein - lich der Mombacho des Alcalde de Granada; 2. V. de Granada, weſtlich von der Ciudad de Granada; V. de Leon, offenbar der Lage nach der beruͤhmte Volkan de Maſaya 20′ ſuͤdlich von der Ciudad de Leon. Jch wiederhole, daß, meiner Vermuthung nach, der Kegel, welchen die ſpaniſchen Karten Volcan de Granada nennen, entweder der Volcan Bombacho oder der Volcan Maſaya ſei; denn beide liegen in der Naͤhe (ſuͤdlich und oͤſtlich) der Ciudad de Granada. Der Volcan Maſaya, dem Dorfe Niudiri naͤher gelegen, als dem Dorfe Maſaya, wo in den erſten Zeiten der Conquiſta der thaͤtigſte aller Feuerberge von Guatemala. „ Die „ Spanier, ſagt Juarros,**)Th. 1. S. 53. nannten ihn die Hoͤlle, el Infierno de „ Maſaya. Sein Krater hatte nur 20 bis 30 Schritt im Durch - „ meſſer, aber in dieſer Oeffnung ſah man die geſchmolzene Lava „ wie Waſſer ſieden und thurmhohe (!) Wellen ſchlagen; die Klar -141des Freiſtaats Guatemala.„ heit verbreitete ſich weit umher, wie das ſchreckliche Getoͤſe. Jn „ 25 Meilen Entfernung ſah man das Feuer des Maſaya. ″ Der - ſelbe Volcan war im 16ten Jahrhundert ein ſonderbarer Gegen - ſtand moͤnchiſchen Golddurſtes. Der Dominikaner Blas de Jñena ließ ſich (ſo erzaͤhlt Gomara*)Fol. 112. an einer Kette von 140 Brazas Laͤnge, mit einem eiſernen Loͤffel bewaffnet, in den Krater herab. Mit dem Loͤffel wollte er das geſchmolzene Gold (die fluͤſſige Lava!) ſchoͤpfen. Der Loͤffel ſchmolz und der Moͤnch konnte ſich mit Muͤhe retten. Die Nebenumſtaͤnde dieſer Geſchichte ſind gewiß erdichtet, aber es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß Jñena ſich in den Krater wagte, und daß ſeine geſcheiterte Unternehmung den Dechan (Dean) des geiſtlichen Kapitels von Leon dazu verleitete, ſich von dem Koͤnige die Erlaubniß ausfertigen zu laſſen, „ den Volcan von Maſaya zu eroͤffnen und das Gold zu ſammeln, welches dieſer Berg in ſeinem Jnnern verberge. ″ Nahe bei dem Maſaya nennt Juarros noch einen andern Volcan, den von Nindiri oder Nidiri, der 1775 einen großen Ausbruch hatte, in welchem ein Lavaſtrom (vio de fuego) in die Laguna de Leon oder Managua floß und viele Fiſche toͤdtete. Nach der Lage des Dorfes Nindiri zu urtheilen, war dieſe Erſcheinung ein Seiten - Ausbruch des Maſaya. Jn Teneriffa habe ich auch oft von dem Volcan de Chahorra als von einem Berge ſprechen hoͤren, der von dem Pic verſchieden ſei! Es iſt in allen vulkaniſchen Laͤndern ſehr gewoͤhnlich, eigentliche Vulkane und Seitenausbruͤche zu ver - wechſeln. Wenn man von dem Volcan de Maſaya laͤngs der Laguna de Tiscapa uͤber Nagaroti nach der Stadt Leon reiſet, ſo ſieht man ſich oͤſtlich von dieſer Stadt, am noͤrdlichen Ende der Laguna de Leon oder de Managua, den hohen Volcan de Momo - tombo erheben; weiterhin zwiſchen Br. 12° 20′ und 13° 15, oder zwiſchen der Stadt Leon und dem Meerbuſen von Amapala oder Fonſeca, folgen die vier Volcane von Felica, del Viejo**)Dampier Voy. T. 1. p. 119. nennt ihn „ auf 20 Seemeilen ſicht - bar″, welches ihm ohne Refraction nur 498 Toiſen Hoͤhe geben wird; rechnet man 6 Meilen mehr, die der Volcan im Jnnern des Landes liegt, ſo wird die Hoͤhe uͤber 840 Toiſen. Der General Laravia nennt noch in ſeiner Statiſtik von Nicaragua zwiſchen den Vulkanen von Telica und Momotombo den Volcan de Aſoſosca. Giletepe142A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtandund Guanacaure. Der Volcan de Telica iſt noch thaͤtig wie Mombacho und Momotombo: auch haben Perſonen, die voriges Jahr den Hafen Rialejo beſuchten, den Volcan del Viejo ſtark rauchen ſehen. Der V. de Giltepe wird auf ſpaniſchen Manu - ſkriptkarten auch V. de Coſiguina, von Herrn von Buch richtig vermuthet, von der nahe gelegenen Punta de Coſiguina, genannt.
Weſtlich von dem Meerbuſen Amapala erheben ſich wie auf derſelben Kluft die nun O. 80° W. ſtreicht zwiſchen 13° 15′ und 13° 50′ noͤrdlicher Breite: die Vulkane von San Miguel Boſot - lan (Uſulutan?), Tecapa, San Vincente oder Sacatecoluca, San Salvador, Jſalco, Apaneca oder Zonzonate, Pacaya, Volcan de Agua, zwei Volcanes de Fuego oder de Guatemala, Acatenango, Toliman, Atitlan, Tajumulco, Sunil,*)Der Volcan Sunil, ſuͤdlich von Queſalterargo, iſt von dem Volcan Pacaya nicht 25 Seemeilen entfernt. Ob Acaterargo, Toliman und Sunil wirklich je Ausbruͤche gehabt oder ob ſie im Lande blos ihrer Kegelform wegen Vulkane genannt werden, wie ſo manche Trachyt - Glockenberge in Suͤdamerika, kann ich nicht entſcheiden. Die Lage dieſer Berge kenne ich aus der topographiſchen Karte der umliegenden Ge - gend von Guatemala, die der Alcalde mayor Don Joſe Roſſi y Rubi 1800 ſtechen ließ. Keine Karte zeigte dagegen die Lage des Volcan de Tajumulco bei Terutla in der Quezaltinango, der oft ſpeit, und aus dem ſich Alvarado's Armee mit Schwefel zur Pulverfabrikation verſah. Suchiltepegues, Sopotit - lan, las Hamilpas (eigentlich zwei nahe ſtehende Vulkane dieſes Namens) und Soconusco**)Giebt es einen von den eben genannten verſchiedenen Vulkanen, den ſpaniſche Manuſkriptkarte Volcan de Sacatepeques nennen?. Unter dieſen 20 Feuerbergen ſind die von San Miguel, San Vincente, Jſalco, San Salvador, Pacaya, Volcan de Fuego de Guatemala, Atitlan und der Volcan de Sapotitlan von jeher die thaͤtigſten geweſen. Der Volcan de Jſalco hatte große Ausbruͤche im April 1798 und von 1805 bis 1807, wo man oft Flammen aufſteigen ſah. Er iſt beſonders reich an Ammonium.
Der Volcan de Pacaya liegt drei Meilen entfernt von dem Dorfe Amatitan und alſo oͤſtlich von dem Volcan de Agua. Er iſt nicht ſo iſolirt wie dieſer, ſondern verlaͤngert ſich in einen maͤchtigen Ruͤcken mit drei weit ſichtbaren Gipfeln. Lavaſtroͤme143des Freiſtaats Guatemala.(welche die Einwohner hier wie in Mexiko das wuͤſte Land (mal pays) nennen), Bimmſtein, Schlacken und Sand haben die umliegende Gegend veroͤdet. Am Ende des ſechszehnten Jahrhun - derts (ſo ſchreibt der Chroniſta Fuentes Tom. I. liv. 9. cap. 9.) warf der Pacaya Tag und Nacht hindurch nicht blos Rauch, ſondern Flammen aus. Die groͤßten und beruͤhmteſten Ausbruͤche des Volcan de Pacaya waren die von 1565, 1651, 1664, 1668, 1671, 1677 und vom 11ten Juli 1775. Der letzte Ausbruch kam nicht von der Spitze ſelbſt, ſondern von einem der tiefer liegenden drei Nebengipfel. —
Der Volcan de Fuego, oder wie man ihn auch nennt, Volcan de Guatemala iſt 5 Meilen weſtlich von dem Waſſer - Vulkan und 2 Meilen ſuͤdweſtlich von der Stadt Antigua Gua - temala gelegen. Er ſtoͤßt bisweilen noch Flammen und Rauch aus. Seine groͤßten Ausbruͤche ſeit Ankunft der Spanier ſind die von 1581, 1586, 1623, 1705, 1710, 1717, 1732, 1737 ge - weſen. Er bildet einen ſchoͤnen Kegel, der aber nahe bei dem Gipfel durch mehre Schlackenhuͤgel (Reſte von Seitenausbruͤchen) verunſtaltet iſt. Die Reihefolge, in welcher ſuͤdlich von der Laguna de Atitlan, zwiſchen Nueva Guatemala und Zapotitlan die aus - gebrannten Vulkane zeigen, ſcheint mir in geognoſtiſcher Hinſicht ſehr merkwuͤrdig. Sie ſind wie auf zwei Spalten von O. gegen W. gerichtet, gleichſam verſchoben,*)Dies Phenomen eines verſchobenen Ganges zeigt auch die primitive Kette der Pyrenaͤen zwiſchen Tentenade und Port d'Espot. (Char - pentier Const. geogn. des Pyrennées. p. 10.) ſo daß die weſtlichere Reihe vier Leguas noͤrdlicher liegt. Auf der oͤſtlicheren Spalte ſind emporgeſchoben die Vulkane von Pacaya, der Waſſer-Vulkan, die zwei Vulkane von Fuego und der Volcan de Acatenango; auf der weſtlicheren Spalte, dem See von Atitlan naͤher, liegen die Vul - kane von Toliman, Atitlan und Sunil, nebſt mehren iſolirten Bergen, deren Namen mir unbekannt ſind.
Der Waſſer-Vulkan (Volcan de Agua) iſt unter den 21 theils erloſchenen, theils noch brennenden Vulkane von Mittel - Amerika einer der hoͤchſten und der beruͤhmteſte. Er liegt 20 Seemeilen oͤſtlich von der großen Laguna de Atitlan zwiſchen der Antigua Guatemala und den volkreichen Doͤrfern Mixco Amatitan144A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtandund San Chriſtobal. Da bisher noch kein einziger Berg der Andes-Kette von Guatemala gemeſſen worden iſt, ſo kann ich blos auf dieſe Hoͤhe aus dem Umſtande ſchließen, daß der Berg oft mehre Monate lang mit Reif, Eis und vielleicht ſelbſt mit Schnee bedeckt bleibt. Bei einer ſo ſuͤdlichen Breite kann dieſe Hoͤhe nicht unter 1750 T. und nicht uͤber 2400 T. ſein. Berge, welche dieſe letztere Zahl uͤberſteigen, ſind ſchon wirkliche Nevados, das heißt mit ewigem Schnee bedeckt. Der Kapitaͤn Baſil Hall ſchaͤtzt die beiden Vulkane von Guatemala nach einer freilich ziem - lich unſichern Meſſung in 40 Seemeilen Entfernung zu 2293 und 2330 Toiſen. Der Pater Remeſal (Hist. de la Provincia de San Vicente, lib. 4. cap. 5.), der nach alter Sitte mit Zahlen ſpielt, behauptet, daß im Jahr 1615 der ſogenannte Waſ - ſer-Vulkan noch 3 Meilen (leguas) hoch war, obgleich er bei dem Waſſerausbruch am 11ten September 1541, als Almelonga, oder Ciudad-Vieja, zerſtoͤrt wurde, ſeinen Gipfel (coronilla), der auch eine Meile hoch war, verloren habe! Die geognoſtiſchen Verhaͤlt - niſſe dieſes Waſſerausbruches ſind voͤllig unbekannt. Juarros giebt an, daß weder gebrannte Steine noch Spuren vulkaniſcher Erup - tionen an des Berges Abhang jetzt zu bemerken waͤren; vielleicht aber ſind Aſche und Lava durch die Vegetation bedeckt; vielleicht waren nicht blos unterirdiſche Hoͤhlen Jahrhunderte lang mit einſinterndem Regenwaſſer gefuͤllt, ſondern ein Krater-See auf dem Gipfel ſelbſt vorhanden. Jn der Provinz Quito hat man mir erzaͤhlt, daß der laͤngſt ausgebrannte Vulkan von Jmbaburu bei Villa de Jbarra von Zeit zu Zeit (wahrſcheinlich nach Erdſtoͤßen) Waſſer, Schlamm und Fiſche ausſtoße, So viel iſt gewiß, daß der Volcan de Agua, der zwiſchen dem Volcan de Pacana und dem Volcan de Fuego liegt, die Form eines abgeſtumpften Kegels hat. Die Abhaͤnge dieſes großen Gebirgsſtockes, dem man einen Umfang von 18 Leguas zuſchreibt, ſind auf ⅔ wie ein Garten bebaut; weiter aufwaͤrts folgen herrliche Waldungen und auf dem Gipfel findet man noch jetzt eine elliptiſche Vertiefung, deren großer Durch - meſſer von N. nach S. gerichtet, 400 par. Fuß Laͤnge hat. Das iſt Zweifels ohne ein Krater (caldera), und Juarros, ob er gleich alle Spuren der Feuerwirkung am Waſſer-Vulkane laͤugnen will, beſchreibt ſelbſt (Tom. II. p. 351.) dieſen Krater eben ſo,wie145des Freiſtaats Guatemala.wie ihn mir mehre unterrichtete Jngeborene von Guatemala be - ſchrieben haben.
Noͤrdlich von der Gruppe der Vulkane, welche zwiſchen dem Pacaya und Sunil, am weſtlichen Ende des Sees von Atitlan zuſammengedraͤngt ſind, ſcheint die Waͤrme ſtroͤmende Kluft von Mittel-Amerika ſich allmaͤhlig zu ſchließen. Der Volcan de Sòco - nusco, deſſen Juarros nicht einmal erwaͤhnt (nach Bauza's Karte unter 15° 59′ Br. und 95° 41′ par. Laͤnge), begraͤnzte die Reihe vulkaniſcher Ausbruͤche an dem weſtlichen Rande des Granit - Gneis-Gebirges von Oaxaca; am Ufer des Suͤdmeeres erſcheint kein Feuerberg in 220 Seemeilen Entfernung bis zum Volcan de Colima. Nachdem ich, in dieſen Blaͤttern, zwiſchen der Parallele von 8° 50′ bis 16° in einer Richtung von SO. nach NW. fuͤnf und dreißig Kegelberge genannt habe, die man im Lande fuͤr Vulkane haͤlt, und von denen fuͤnfzehn unbezweifelt noch innerhalb des letztverfloſſenen Jahrhunderts Rauch oder Flammen ausgeſtoßen, darf ich wohl die Behauptung wiederholen, daß nirgends auf dem Erdboden, ſelbſt Chili, den indiſchen Archipelagus und die Aleuten nicht ausgeſchloſſen, eine ſo bleibende Kommunikation durch Kluͤfte zwiſchen dem Jnnern des Erdkoͤrpers und dem Luftkreiſe gefunden wird. Kuͤnftige Reiſende werden geognoſtiſch erforſchen, was unter den 35 ſogenannten Volcanes de Centro-America kraterloſe Trachyt-Kegel und wahre, offene Feuerberge ſind.
Der neue Foͤderativ-Staat*)Praͤſident der Konfoͤderation iſt gegenwaͤrtig Manuel Joſe de Arce, Vice-Praͤſident Mariano Beltranena. von Centro-Amerika beſteht gegenwaͤrtig aus fuͤnf Republiken (Estados), von denen jede durch zwei Kammern reagiert wird. Ausden Verhandlungen der konſti - tuirenden Verſammlungen im Jahr 1824 ſieht man, wie ſchwer es geweſen iſt, nach Volkszaͤhlungen, deren die meiſten von 1776 und 1778, einige von 1775, noch andere 1813 waren, uͤber die reſpek - tive Zahl der Repraͤſentanten eine Beſtimmung zu faſſen. Nach vielem Streit wurde feſtgeſetzt, daß jeder Staat eine Stimme fuͤr 15000 Seelen haben ſolle, und daß demnach Guatemala mit So - conusco 36, San Salvador 18, Honduras 11, Nicaragua 13 und Coſta Rica 4 Stimmen bei der eleccion de las sopremas autoridades federales haben ſollten. Dieſe Vertheilung ſetzt voraus:
Hertha. 6ter Band, 1826. 2ter Heft. 10146A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtand| im Estado de Guatemala | 540,000 Einw. |
| 〃de S. Salvador | 270,000 〃 |
| 〃de Honduras | 165,000 〃 |
| 〃de Nicaragua | 195,000 〃 |
| 〃de Costa Rica | 60,000 〃 |
| 1,230,000 〃 |
Die dermalige abſolute Bevoͤlkerung der Foͤderation iſt gewiß um ⅓ ſtaͤrker. Die geſetzgebende Macht hatte blos den Zweck, die relative Bevoͤlkerung zu ergruͤnden.
Die Hauptſtadt des ganzen Foͤderativ-Staates, Neuguate - mala, genießt eines milden, uͤberaus anmuthigen Klima's, wel - ches man mit dem Klima von Caracas und Popayan vergleichen kann. Der mittlere Barometer-Stand in dieſer ſchoͤnen Stadt iſt leider noch unbekannt, aber nach der Temperatur zu urtheilen, muß die Hoͤhe uͤber dem Meeres-Spiegel gewiß 600 Toiſen uͤber - ſteigen. **)Musa mit eßbaren Fruͤchten waͤchſt nicht um Nueva Guatemala, deſ - ſen Hoͤhe vielleicht zwiſchen die Hoͤhen von Xalape und Puebla faͤllt.Der ehemalige Praͤſident des Regierungs-Ausſchuſſes, Joſe del Valle, ſchreibt mir: „ von der Natur iſt mein Vaterland „ mehr noch als Mexiko beguͤnſtigt. Statt daß jenes Land faſt „ uͤberall auf der Hochebene, wie Alt-Spanien von der Duͤrre „ leidet, ſo iſt unſer Centro-Amerika von vielen herrlichen, leicht „ ſchiffbar zu machenden Stroͤmen durchwaͤſſert. Die Pflanzen - „ decke, mit der der Boden geſchmuͤckt iſt, ſcheint mir eines uͤppi - „ geren Wuchſes als in Mexiko. Haͤtten Sie mein Vaterland be - „ ſuchen koͤnnen, oder thun Sie es einſt noch, ſo werden Sie hier „ uͤber die Erſtreckung der temperirten Zone (was wir tierras tem - „ pladas nennen) erſtaunen: aber dieſe Ebenen mittlerer Hoͤhe bil - „ den weniger ein Ganzes und ſind oͤfterer durch Thaͤler durch - „ ſchnitten. Wir beſitzen Haͤfen an beiden Meeren, und ſoll - „ ten dieſe Meere durch einen Kanal bei Nicaragua (uͤber den Sie „ wahrſcheinlich ſchon viele Dokumente beſitzen) einſt verbunden „ werden, ſo muß unſer Freiſtaat, in der Mitte von Amerika ge - „ legen, den Handel der Antillen an den Handel von Sina und150A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtand„ den indiſchen Archipelagus knuͤpfend, dazu gelangen, eine wich - „ tige Stelle in der Reihe der Nationen einzunehmen. Leider ſind „ wir bis jetzt ganz in der Schattenſeite unſers Planeten geblie - „ ben und wenn ich einen Blick auf die Karten werfe, die zu uns „ aus Europa heruͤberkommen, ſo finden wir mit Muͤhe in dem „ verzerrten Bilde des Landes, die Bergketten und Fluͤſſe und die „ Namen unſerer volkreichſten Staͤdte. Als ich im Jahr 1823 die „ Hauptſtadt Mexiko verließ, hoffte ich Jhren laͤngſt geaͤußerten „ Wunſch, daß doch endlich einmal die Gebirge von Oaxaka und „ Guatemala gemeſſen werden moͤchten, durch eigene Bemuͤhungen „ zu erfuͤllen. Jch hatte mich mit einem guten Barometer und „ Thermometern verſehen. Leider zerbrach das Barometer ſchon in „ Venta ſalata, und es blieb mir nur uͤbrig, nach der Methode, „ welche ihr gelehrter Freund Caldas mit Jhnen in Suͤdamerika „ oft angewandt hat, durch Beſtimmung des Suͤd-Punktes, die „ Hoͤhen annaͤhernd zu beſtimmen. Dieſe Temperatur-Beobachtun - „ gen hoffe ich Jhnen bald zu ſenden. ″
Ein Theil des Landes von Mittel-Amerika, beſonders in der Provinz Queſaltenango, welche jetzt ein Departemento des Staats von Guatemala bildet, giebt von Waitzen und von allen andern Cerealien die reichſten Aernten. Ja im Departemento de Solola und in einem Theil des jetzt zu Mexiko geſchlagenen Staats von Chiapa, ſind bewohnte Gebirgs Ebenen, ſo hoch, daß man ſie bisweilen ſtundenlang mit Reif (escarcha) bedeckt ſieht.
Da die Hauptſtadt von Mittel-Amerika nicht zwei Mal, wie man gewoͤhnlich glaubt, ſondern vier Mal ihren Sitz veraͤn - dert hat, und da ſtets in den alten Wohnplaͤtzen eine gewiſſe Volksmenge zuruͤckgeblieben iſt; ſo ſind durch dieſe Veraͤnderungen der Aehnlichkeit der Namen wegen, viele geographiſche Verwirrun - gen entſtanden.
Nachdem Pedro de Alvarado*)Die aͤlteſte Stadt in der Republik von Centro-Amerika iſt Kartago im Staat von Coſta-Rica. Jn den Archiven von Kartago werden noch Dokumente von 1520 aufbewahrt. den 14ten Mai 1524 nach einer großen Schlacht Herr des Landes geworden war, waͤhlte er endlich den Ort, welchen die Eingebornen Tyacuaba, die Mexika - ner aber in aztequiſcher Sprache Almolonga (Waſſerſtrom) nann -151des Freiſtaats Guatemala.ten, und gruͤndete dort (Nob. 1527) nahe an dem Waſſer-Vulkan die Hauptſtadt, welche damals Santiago de los Caballeros de Guatemala hieß, jetzt aber Cindad Vieja genannt wird. Waſſer, welche von dem Vulkan am 11ten September 1541 herabſtroͤm - ten, Baͤume und Felſen mit ſich fortreißend, richteten ſo viel Un - heil an, daß die Hauptſtadt eine Meile nordoͤſtlicher verlegt wur - de. Ein Theil der Einwohner blieb in dem alten Sitze bis 1776, wo ihre Zahl ſich ſehr verminderte, weil nahe bei der Nueva Gua - temala ſich ebenfalls unter dem Namen Cindad Vieja eine kleine Ortſchaft bildete. Gegenwaͤrtig ſind in Almolonga noch 2500 Jn - dier uͤbrig geblieben, welche ſich ruͤhmen, von den Huͤlfstruppen der ſpaniſchen Sieger, den Mexikanern und Tlarkalteken abzuſtam - men. Sie ſind, wie die Jngebornen von Cholula und Tlaxcala, wegen ihres Ahnenſtolzes beruͤhmt. —
Die zweite Hauptſtadt (der Zeitfolge nach gerechnet) wird jetzt Antigua Guatemala genannt, ſie iſt Hauptſtadt, nicht der Konfoͤderation, ſondern des Staates von Guatemala, und liegt in einer herrlichen, uͤberaus bewohnten Ebene, Valle de Pauchoy. Leider iſt dieſe Ebene von ſchrecklichen Erdbeben heimgeſucht, deren von 1565 bis 1773, zehn furchtbare gezaͤhlt wurden. Das letzte Erdbeben vom Jahr 1773 zerſtoͤrte einen großen Theil der Stadt und die Mehrzahl der Einwohner, theils aus eigenem Beſchluß, theils einem ſtrengen koͤniglichen Befehle (vom 21ſten Juli 1775) folgend, gruͤndete, neun Meilen weiter gegen Nord-Weſten; alſo von dem ſogenannten Waſſer-Vulkan weiter abſtehend) die dritte oder jetzige Konfoͤderations-Hauptſtadt unter dem Namen la Nueva Guatemala de la Afuncion de Rueſtra Señora. Sieben bis acht - tauſend Einwohner blieben in der Antigua Guatemala, welche 1799 zu einer Villa erklaͤrt wurde, zuruͤck. Die Gruͤndung der Nueva Guatemala in dem Theile des Thals von Mixco, welches Llano de la Virgen genannt wird, kam erſt 1776 zu Stande. Die Ge - beine des beruͤhmten Conquiſtador, Pedro de Alvarado, blieben in der Antigua Guatemala.
Die fuͤr den Handel wichtigſten Produkte des Ackerbaues von Guatemala ſind Jndigo, Kochenille, Kakao und Tabak. Der Jn - digo aus dem Staate von San Salvador wird fuͤr den ſchoͤnſten der Welt gehalten. Er wird meiſt durch freie Haͤnde gebaut; denn die Zahl der Neger-Sklaven iſt gluͤcklicherweiſe von jeher ſehr152A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtandgering geweſen. Seit der Erklaͤrung der Jndependenz ſind alle Sklaven in Freiheit geſetzt worden; der Staat verſprach den Ei - genthuͤmern den Kaufpreis zu erſetzen, aber die reichern Buͤrger ſind edel und uneigennuͤtzig genug geweſen, dieſen Erſatz nicht an - zunehmen. Folgende Tabelle, die im verfloſſenen Jahre in einer Zeitung von Guatemala (Redactor general vom 13ten Juli 1825, p. 21) bekannt gemacht worden iſt, giebt genau die Ausfuhr des Jndigo's von 1794 bis 1802 an. *)Ausfuhr des Jndigo's (anil) von Guatemala:1794592,262 Pfund641,393 Piaſter.17951.108,789 〃1.066,786 〃17961.134,201 〃1.369,881 〃1797159,665 〃211,650 〃1798151,317 〃141,859 〃1799533,637 〃469,592 〃1800450,606 〃398,096 〃1801331,897 〃332,063 〃18021.479,641 〃1.921,356 〃Das Schwanken der Zah - len ruͤhrt nicht ganz von der ungleichen Kultur her, ſondern iſt zum Theil Folge des geſtoͤrten Handels-Verkehrs geweſen. Lange hat die immer zunehmende Einfuhr des Jndigo's aus Oſtindien der Exportation von San Salvador geſchadet. Sie war zwiſchen 1815 und 1820 jaͤhrlich nicht 3000 tercios oder 450,000 Pfund. Jetzt aber, da die Jndigo-Preiſe wieder im Steigen ſind, ſchreibt mir ein ſehr gebildeter und erfahrner Kaufmann von Guatemala, Herr Garcia de Granados, daß die Jndigo-Kultur in ſeinem Va - terlande in dem ſchoͤnſten Flor iſt. Man rechnet die jaͤhrliche Aus - fuhr zu 1,800,000 Pfunden ſpaniſches Gewichts; denn man fuͤhrt uͤber 12,000 tercios, (jedes zu 150 Pfunden oder 6 arrobas), und ein Pfund Jndigo koſtet gegenwaͤrtig im Durchſchnitt 9 reales de plata oder 1⅛ Piaſter, ſo daß die Jndigo-Ausfuhr an 2,025,000 Piaſter betraͤgt. Jn einem neuerlichſt erſchienenen Aufſatze,**)Ocios de los Eſpañoles emignados 1826, p. 2. den man Herrn Joſe del Valle zuſchreibt, wird, mit dem Schleich - handel, die Jndigo-Ausfuhr jetzt gar zu 3 Millionen Piaſter ange - ſchlagen.
Die Pflege des Kochenille-Jnſektes iſt ganz neu in dem Frei - ſtaate von Guatemala. Erſt ſeit 1812 hat man angefangen Nopal -153des Freiſtaats Guatemala.Pflanzungen in der ſchoͤnen temperirten Ebene um die Stadt Anti - gua Guatemala anzulegen, und die kleinen Thiere aus der mexika - niſchen Provinz Oaxaka heruͤberzubringen. Das Klima dieſes Hoch - landes iſt dem neuen Zweige der Jnduſtrie uͤberaus guͤnſtig gewe - ſen. Die Nopal-Pflanzungen nahmen ſeit 1822 mit ſolcher Schnelligkeit zu, daß im Jahre 1824 bereits 50 tercios (zu 150 Pfunden), im Jahr 1825 gar 600 tercios geaͤrntet wurden. Man hofft bald bis 300,000 Pfund zu erlangen. Ein Pfund wird zu 3 Piaſter verkauft, ſo daß die Ausfuhr der Kochenille von Gua - temala, welche noch 1812 ganz unbekannt war, jetzt ſchon 400,000 Piaſter betraͤgt. Jn einem Jahr hat man zwei Aernten und in der Regenzeit braucht man hier nicht mit der jungen Jnſekten-Brut die beſchwerlichen Reiſen vorzunehmen, die ich in meinem Werke uͤber Neu-Spanien beſchrieben habe. Oaxaka aͤrntete in den letzten Jah - ren 4000 zurrones oder 800,000 Pfund Kochenille.
Der Kakao von Soconusco, Suchiltepeque und Gualan (bei Omoa) hat den Vorzug vor allen Sorten, welche man kennt, ſelbſt vor den von Esmuraldes in der Provinz Quito und vor dem von Uritucu und Capixiqual in Venezuela. Aber der treffliche Kakao von Soconusco wird faſt allein in Guatemala verzehrt. Er iſt kein eigent - licher Handelsartikel und nur kleine Quantitaͤten davon wurden (wie von der China-Rinde in Lora) an den ſpaniſchen Hof geſandt. —
Der Tabak von Guatemala ſteht an Vortrefflichkeit dem Jn - digo, der Kochenille und dem Kakao nicht nach. Die beruͤhmteſten Arten von Tabak ſind die, welche um Jztepeque (im Staat von San Salvador) und bei Copan, im Staat von Honduras (unfern Omoa) gebaut werden. Rothe Farbe-Hoͤlzer, Palo bresil und hre - silette ſind ebenfalls wichtige Handels-Artikel in dem Staate von Nicaragua. Tannen-Waͤlder ſchmuͤcken die Hoͤhen von Guatemala und die Mexiko's; gegen Oſten zu ſteigen ſie ſogar an den Meerbuſen von Jzaval bis in die Ebene herab, eine ſonderbare Erſcheinung der Tropen-Vegetation, die ſich in dem ſuͤdlichen Theile der Jnſel Cuba und auf niedrigen Huͤgeln der Jsla de Pinot wiederfindet. Dieſe Tannen (wahrſcheinlich Pinus occidentalis) geben im Frei - ſtaat von Guatemala viel Theer und Pech, (brea und alquitran) zwei Produkte, welche aus dem Hafen von Sonzonate, durch das ſtille Meer, zum Schiffbau nach Guayaguil ausgefuͤhrt werden.
Das Land iſt wegen ſeiner Lage zwiſchen zwei Meeren, wegen154A. v. Humboldt, uͤber den neueſten Zuſtandſeiner geringen Breite und ſeiner vielen, leicht ſchiffbar zu machen - den Stroͤme und ſchoͤnen Haͤfen vortrefflich zum Handel gelegen. Der eigentliche Sitz der Kultur (und dieſer wenig beachtete Umſtand iſt in politiſcher Hinſicht uͤberaus wichtig) liegt dem ſtillen Ozean naͤher, und iſt daher wie Quito, Peru und Chili mehr zur Ver - bindung mit dem oͤſtlichen Aſien als mit dem alten Kontinent geeignet. Dieſer weſtliche Sitz groͤßerer Landes-Kultur wird indeß wegen des langen Berg-Ruͤckens, der ſich quer durch das Land von Suͤd-Oſten gegen Nord-Weſten hinzieht und die columbi - ſchen Andes von Veragua mit den mexikaniſchen Andes von Chiapa und Oaxaca verbindet, fuͤr die Ausfuhr inlaͤndiſcher Produkte und die Einfuhr europa'ſcher Waaren etwas unbequem. Gluͤcklicher Weiſe dringen Meerbuſen und Stroͤme tief gegen den oͤſtlichen Abfall ein, und da der Bergruͤcken haͤufig durch Querthaͤler ge - trennt iſt, ſo wird es dem neuen Gouvernement leicht ſein, den Verkehr zwiſchen den weſtlichen und oͤſtlichen Provinzen durch Stra - ßenbau herzuſtellen. Die fuͤr den Handel einſt wichtig werdenden Stroͤme ſind der Motagna und Polachic in dem Staate von Gua - temala; der Ulna, Lean und Chamelecon in dem Staate Hondu - ras, der Lempa und Rio de la Paz in dem Staate von San Salvador. Die beruͤhmteſten Haͤfen ſind an der oͤſtlichen Kuͤſte: Omoa, Truxillo, San Juan del Norte und Matina oder Moin: an der Weſtkuͤſte Michatoya wo Pedro Alvarado ſeine Schiffe baute, Jztapa, Sonſonate, Realero Nicoya, Purito de la Eule - bra*)Kleinere Haͤfen des Staates von Nicaragua ſind: el Conejo, San Juan del Sur, Brito, Tamarindo und Eſtero Real. und Conchagua. Leider ſind die beiden der Hauptſtadt am naͤchſten liegenden Haͤfen, Jztapa und Michatoya, jezt ſehr verſandet und durch Barren verſperrt.
Der Handel von Guatemala oder vielmehr die Einfuhr euro - paiſcher Produkte durch die oͤſtliche Kuͤſte geſchieht auf zwei We - gen; entweder werden die Waaren von Omoa nach San Felipe, wo der Rio Jſaval ſich in die Lagune einmuͤndet, gefuͤhrt; dann uͤber die Lagune nach Gualan geſchifft und von da zu Lande nach Acaſaguartlan und Nueva Guatemala. Dies iſt der alte Weg, den man auch den der Lagune oder des Golfo dulce nennt. Der neuere Weg geht von dem Hafen von Omoa nach der Muͤndung155des Freiſtaats Guatemalades Rio Motagua oder Gualan, dann dieſen Fluß aufwaͤrts, je nachdem es die Tiefe erlaubt, bis zu dem Dorfe Gualan, oder bis Acaſaguaſtlan. Bisher werden beide Wege fuͤr Ein - und Aus - fuhr der Waaren benutzt. Man hat den Plan, auf dem Rio de Motagua Dampfboote anzulegen, aber des Fluſſes ſehr kundige Maͤnner halten die Ausfuͤhrung wegen oft eintretender Duͤrre ſehr ſchwierig. Vielleicht waͤre neben dem alten, ſich kruͤmmenden, allzubreiten und darum oft waſſerleeren Bette ein ſchmalerer kuͤnſt - licher Kanal anzulegen.
Die Maͤnner, welche an der Spitze der Republik Guatemala ſtehen, kennen die Vortheile und die politiſche Wichtigkeit einer Merresverbindung in ihrem Lande. Der Jſthmus von Nicaragua liegt zwiſchen dem von Panama und Guaſacualco. Jn dem erſten glaubt man jetzt ziemlich allgemein, daß der Rio Chagres bei Cru - ces nur durch eine Eiſenbahn (rail-way) verbunden werden kann. Die Schwierigkeiten zwiſchen dem Rio Guaſacualco und dem Rio Chimalapa hat (zufolge der neueſten Briefe, welche ich von dem Staatsminiſter Lucas Alaman erhalten) der Oberſt Obregoſo durch Barometer-Meſſungen groͤßer gefunden als man in Mexiko glaubte. Alle Augen der handelnden Welt ſind alſo mit Recht auf den ſchiffbar zu machenden Rio San Juan, auf den See von Nica - ragua, der 88 ſpaniſche Fuß Tiefe hat, und auf die Landenge, zwiſchen der Stadt Nicaragua, und dem Puerto de San Juan del Sur gerichtet. Der Boden des Sees Nicaragua iſt noch 46 ſpaniſche Fuß uͤber der Oberflaͤche des ſtillen Meeres erhaben, wie ich vor kurzem erſt durch ein mir von dem großen Geographen Don Felipe Bauza mitgetheiltes Dokument, durch ein Nivellement des Jngenieurs Galiſteo um 1781 in Erfahrung gebracht habe. Keine hohe Berg - kette hindert den ozeaniſchen Kanal zwiſchen den Kakao-Pflanzun - gen von Nicaragua. Aber die Dokumente, welche ich uͤber dieſen Gegenſtand beſitze, werde ich beſſer im Zuſammenhange mit ande - ren Projekten in einer andern Abhandlung zuſammenſtellen. Man ſchaͤtzt in dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der Unkultur von Mittel - Amerika die ganze Einfuhr (den Werth europa'cher Beduͤrfniſſe) auf 1,800,000 Piaſter, von denen fuͤr 700,000 Piaſter Waaren durch die weſtlichen am Ufer der Suͤd-See gelegenen Haͤfen kommen.
Die Mineralreichthuͤmer des neuen Foͤderativ-Staates von156A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandCentro-Amerika ſind bisher noch wenig bekannt. Jn dem nahen mexikaniſchem Staate von Oaxaka brechen gediegen Gold und ſil - berreiche Fahl-Erze in Gneiß - und Granit-Gebirgen auf Gaͤngen ein.
Dieſe uranfaͤnglichen Gebirge ſetzen Zweifels ohne gegen S. in die Staaten von Chiapa und Guatemala uͤber. Vielleicht ſind die vulkaniſchen Trachyt-Kegel aus dem Granitgebirge ſelbſt, das ſich von dieſen Kegeln oͤſtlich hinzieht, ausgebrochen; vielleicht aber auch (ſo ſcheint es mir), nach einigen Angaben in neueren Brie - fen, iſt der Reichthum edeler Metalle hier, wie in einem Theile von Mexico (z. B. Real del Monte und Villalpando); in Gruͤn - ſtein und Syenit-Porphyren enthalten; dies alles werden die Rei - ſenden, welche jetzt das Land durchſtreichen, um fuͤr Rechnung eng - laͤndiſcher Handelshaͤuſer Kontrakte mit den Beſitzern alter Bergwerke zu ſchließen, bald aufklaͤren. Bis zum Jahre 1787 praͤgte die meiſt muͤßig ſtehende Muͤnze von Guatemala jaͤhrlich kaum 200,000 Piaſter; jetzt iſt die Gold - und Silber-Ausbeute ſchon 600,000 Piaſter und ſie bleibt im Steigen. Beſonders hat der Reichthum an gediegenem Gold (theils in Waͤſchen oder Seifwerken, theils auf Gaͤngen) in dem Staate von Coſta Rica betraͤchtlich ſeit 1822 zugenommen.
Man verſichert, daß bei Gelegenheit eines großen Erdbe - bens, an dem der Volkan von Carthago Theil gehabt haben mag, durch Niederſtuͤrzen ganzer Felsſchichten viele reiche Erz - mittel entdeckt worden ſind. Jm Staate von Honduras ſind die alten Gold - und Silberbergwerke ein Corpus in dem Diſtrikte Choluteca und von Tegucigalpa und Mecualizo in dem Di - ſtrikte von Comayagua noch immer ſehr ergibig. Die Grube Tabancos, nahe bei dem ſchoͤnen Meerbuſen von Conchagua hat neuerlichſt von England aus eine Feuermaſchine erhalten, welche um ſo mehr Aufmerkſamkeit verdient, als ſie an die Kuͤſte der Suͤdſee durch den Rio San Juan und den See von Nicaragua gekommen iſt. Man hat ſie naͤmlich an dem weſtlichen Ufer des Sees nahe bei dem Vulkan Mombacho ausgeladen und ſo durch die Stadt Granada dem Bergwerke zugefuͤhrt.
Ueber den Staat von Nicaragua haben wir neuerlichſt durch den Gouverneur des Landes, den General Miguel Gonzalez Sara -157des Freiſtaats Guatemala.via, intereſſante ſtatiſtiſche Nachrichten erhalten. *)Bosquejo politico y estadistico de Nicaragua formado por el General de Brigada Dn. Miguel Gonzalez de Saravia en el año de 1823 im - preso en Guatemala en 1824. Eine Volks - zaͤhlung vom Jahr 1813, die freilich ſehr unvollkommen war, gab ein Reſultat 149,750 Jnwohnern. Jm Jahr 1824 ſchien dieſe Zahl bis 174,200 geſtiegen zu ſein. Der groͤßte Theil davon iſt in einer Zone zuſammengedraͤngt, die ſich von dem Viejo bis Nicaragua erſtreckt. Jn den einzelnen Staͤdten zaͤhlt man: in Leon 32,000; in Granada 10,200; in Nicaragua, oder wie man die Stadt ſonſt nennt, Villa de la Puriſima Concepcion de Rivas 13,000 und wenn man das nahe Dorf San Jorge und andere Vorſtaͤdte mitrechnet, 22,000; Maſaya mit ſehr lebhaftem Handel 10,000; Managua 9500; Subtiaba 5200, meiſt Jndier; Chinan - dega, nahe bei dem ſchoͤnen Hafen von Realejo, 5400 Jnwohner. Der Hafen Realego iſt durch den Zuſammenfluß von vielen kleinen Gewaͤſſern gebildet und, gegen das ſtille Meer hin, durch die zwei Jnſeln Carton und Caſtannon vor Wellenſchlag und Sturm ge - ſchuͤtzt. Der Weg von Realejo bis Leon iſt 15 Leguas lang, iſt vollkommen eben und fahrbar. Auf dem kleinen Huͤgel Cerillo de San Pedro bei der Stadt Leon iſt das Meer ſichtbar und da daſ - ſelbe kaum 2 Leguas entfernt iſt, ſo hoͤrt man auf dem Huͤgel bisweilen ſelbſt das Toben der Wellen. Das Klima in dieſen Gegenden iſt ſehr heiß und vonm September bis zum November meiſt fieberhaft, beſonders in Leon, Realejo und bei dem ganz unbewohnten Rio San Juan. Kuͤhlere Gegenden finden ſich blos in den Diſtrikten von Nueva Gegovia und Matagalpa. Der betraͤchtlichen Hoͤhe wegen wird das Dorf Xinotega ſelbſt kalt genannt, und der Diſtrikt von Maſaya gehoͤrt zur Tierra templada. Unter der alten ſpaniſchen Botmaͤßigkeit, am Ende des vorigen Jahrhunderts, wurde die Ausfuhr der Produkte der Provinz Nica - ragua auf 570,000 Piaſter geſchaͤtzt, von denen der Kakao 220,000 P., der Jndigo 160,000 P., Faͤrbeholz (Brasilete) 3000 P., Theer und Pech 10000 P., Perlen 5000 Piaſter betrugen. Zwei große Seen, von denen der eine ein Mittelmeer bildet, ebene Straßen, welche uͤberall von Honduras bis zu dem Golf von Amalaca fuͤr Frachtwagen fahrbar ſind, geben dem Staate von158A. v. Humboldt, uͤber den neueſten ZuſtandNicaragua*)Es giebt noch keinen Landweg von Carthagena oder von Choco aus nach Panama; aber Kuriere gehen zu Lande von Nicaragua uͤber Carthago und die Miſſiones de Talamanca nach Panama. Von Nueva Guatemala fuͤhrt der Landweg uͤber die Ginetta oder, um dieſen hohen Bergpaß zu vermeiden, uͤber el Chilillo. große Leichtigkeit zum inneren Handelsverkehr. Die Hauptrichtung zu Ein - und Ausfuhr der Waaren iſt jetzt von der Stadt Granada uͤber den See von Nicaragua bis zur kleinen Feſtung von San Carlos, ſechs Tagereiſen, und von da den Rio San Juan herab bis zum antilliſchen Meere, vier Tagereiſen. Der Ruͤckweg ſtromaufwaͤrts dauert 12 Tage. Die oͤffentlichen Einkuͤnfte der beiden Provinzen Nicaragua und Coſta Rica waren nach Abzug von 30000 Piaſtern Hebungskoſten, nach einem Durch - ſchnittsjahr von 1815 bis 1819, an 146,000 Piaſter, die aber noch nicht zu der Unterhaltung des Militaͤrs, der kleinen Feſtungs - werke und anderer Staatsausgaben hinreichten.
Jn Hinſicht auf Ackerbau und Kultur der Kolonialprodukte hat in dieſen letzten Jahren der Staat von Honduras vorzuͤglich die Aufmerkſamkeit der Fremden auf ſich gezogen. Dort laden die Ufer des Rio Ulua zum Anbau von Zuckerrohr und Kaffee ein. Reiſende, welche die ſchoͤnſten Fluren der Jnſel Cuba und dieſen Theil des Staats von Honduras kennen, ſind der Meinung, daß der letztere in ſeinen waſſerreichen Gefilden und ſeinem Reich - thum an Rindvieh viele Kolonialprodukte wohlfeiler wird liefern koͤnnen als die Antillen. Zwei betraͤchtliche Stroͤme, der Rio Comayagua und Rio Chamelecon bilden durch ihre Vereinigung bei dem Dorfe Santiago (32 Leguas noͤrdlich von der Stadt Valladolid oder Comayagua) den Fluß Ulua. Dieſer durchlaͤuft eine fruchtbare Ebene von 40 Meilen Laͤnge und ſeine Waſſer - menge iſt ſo betraͤchtlich, daß Fahrzeuge von 70 — 100 Tonnen, welche eigends zu dieſer Schifffahrt gebaut ſind, bis zu dem Dorfe Santiago aufwaͤrts ſchiffen koͤnnen.
Unter allen Ueberbleibſeln der Kunſt und fruͤheren Kultur amerikaniſcher Urvoͤlker verdienen ohne Zweifel die von Guatemala und dem nahe gelegenen mexikaniſchen Staate von Merida den Vorzug. Sie haben einen eigenen Karakter, der ſie von allem, was ich von der aztekiſchen Bildhauerei bekannt gemacht habe,159des Freiſtaats Guatemala.im Styl und richtigen Verhaͤltniß der menſchlichen Geſtalt, weſent - lich unterſcheidet. Es wuͤrde gegen den Zweck dieſer Blaͤtter ſein, dieſe Ueberbleibſel, oder die alte Mythe des guatemaliſchen Wodan (den man mit dem aſiaſchen Odin zu verwechſeln verſucht hat) hier kritiſch zu unterſuchen. Jch begnuͤge mich zu nennen:
Das ſind die Nachrichten, welche ich uͤber den Freiſtaat von Centro-Amerika bisher habe ſammeln koͤnnen. Das Land, mit den herrlichſten Naturerzeugniſſen ausgeſtattet, iſt dem europa'ſchen Handel faſt noch uneroͤffnet. Seine Jngebornen, die ſogenannten kupferfarbnen Jndier, ſind arbeitſamer und gebildeter als in irgend einem andern Theile des ſpaniſchen Amerika's, ſelbſt Cuzco und Michoacan nicht ausgeſchloſſen. Die politiſche Freiheit iſt ohne alle innere Erſchuͤtterung erlangt worden, da kaum einige hundert regulaͤre Truppen im Lande waren. Die kleinen Graͤnz - ſtreitigkeiten mit Mexiko wegen Chiapa und mit Colombia wegen der Mosquitokuͤſte koͤnnen leicht beigelegt werden. Nationalrivali -taͤt161des Freiſtaats Guatemala.taͤt und boͤſen Erinnerungen an die Uebel, welche Jturbide's Par - tei in Guatemala angeſtellt haben, machen den Foͤderal-Kongreß geneigter fuͤr die colombiſchen als fuͤr die mexikaniſchen Nachbaren. Das hoͤchſte Staatsintereſſe iſt, den ſchoͤn bebauten weſtlichen Theil des Landes mit der oͤſtlichen Kuͤſte durch Erleichterung der Fluß - und Kanal-Schifffahrt in naͤhere Verbindung zu ſetzen.
Paris im Junius 1826.
CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Ueber den neusten Zustand des Freistaats von Centro-Amerika oder Guatemala. Alexander von Humboldt. . II+31 S. 1826. Herta (6) pp. 131-161.
Fraktur
Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.