PRIMS Full-text transcription (HTML)
Jſis oder Encyclopaͤdiſche Zeitung.
XI.
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Jſis 1818. Heft 11. 113
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Neue Unterſuchungen uͤber die Geſetze, welche man in der Vertheilung der Pflanzenformen bemerkt.

Schon in einer fruͤheren Abhandlung habe ich die Botaniker auf die numeriſchen Verhaͤltniſſe der Pflanzen - formen aufmerkſam gemacht und in meinem gleichzeitigen Werk, Prolegomena de distributione geographica plan - tarum, secundum coeli temperiem et altitudinem montium, die Materialien, deren ich bey jener Arbeit mich bediente, angegeben. Mit der Vertheilung der organiſchen Weſen verhaͤlt es ſich wie mit jedem anderen Phaͤnomen der phyſiſchen Welt. Mitten in der Regelloſigkeit, welchedurch den Einfluß einer Menge von Localumſtaͤnden erzeugt zu werden ſcheint, erblickt man doch die unwandelbaren Geſetze der Natur, ſobald man eine ganze Strecke Landes betrachtet oder eine ganze Maſſe von Thatſachen nimmt, wo die theilweiſen Stoͤrungen ſich wechſelſeitig aufheben. Jch habe das Vergnuͤgen gehabt, dieſe Arbeit in Deutſch - land, England, Jtalien und neulich auch in Daͤnemark einer genauen Pruͤfung unterworfen zu ſehen. Einer der groͤßten Botaniker unſerer Zeit und aller Jahrhunderte, Hr. Brown, hat jedes numeriſche Reſultat mit denen vergli - chen, welche die reichſten Herbarien, aus denen er ſich Raths erholen konnte, ihm darboten. Viele Zahlen ſind berichti - get worden, bey anderen fand ſich eine faſt unerwartete Ue - bereinſtimmung. Die Maſſe der Thatſache wird gerade da - durch vermehrt, daß man die Reſultate, auf welche ich mich bezogen hatte, entkraͤften oder unterſtuͤtzen wollte. So zwingen in den phyſikaliſchen Wiſſenſchaften allgemeine Jdeen, die anfangs nur von wenigen Thatſachen abgeleitet waren, den Beobachter zu Vervielfaͤltigung der Thatſachen. Bereichert mit dieſen Materialien und immer dasjenige be - nutzend, was die ſtrengſte Critik meiner Werke wahres und brauchbares enthaͤlt, habe ich den numeriſchen Reſultaten, woraus das Tableau der Pflanzenformen beſteht, einen Grad von Genauigkeit geben koͤnnen, den ich bis daher kaum erwarten konnte. Es liegt in der Natur dieſer Art von Unterſuchungen, daß die Coefficienten nur nach und nach berichtiget werden koͤnnen, ſo wie die Beobachtungen ſich vermehren. Jch werde hier nur im Allgemeinen die Grundſaͤtze entwickeln. Da bey dieſer botaniſchen Arith - metik die Verhaͤltniſſe jeder Pflanzenfamilie zur ganzen Maſſe der Phanerogamen ganz genau unterſucht werden muͤſſen, ſo habe ich dieſe Unterſuchungen in beſondere Noten gebracht, die (Dictionnaire des sciences natu - relles, redig. par les Profess. du Jardin des Plantes tom. XVIII. p. 432 436) bekannt gemacht ſind.

Es iſt vorauszuſehen, daß meine Arbeit uͤber die Pflanzenfamilien dereinſt mit Nutzen auf mehrere Claſſen von Wirbelthieren angewandt werden wird. Aus den unge - heuren Sammlungen im naturhiſtor. Muſeum zu Paris ergibt es ſich daß auf der ganzen Erde bereits bekannt ſind, 56000 Gattungen (Species) Cryptogamen und Phanerogamen, 44000 Jnſecten, 2500 Fiſche, 700 Lurche, 4000 Voͤgel, und 500 Gattungen Saͤugethiere. Nach den Unterſuchungen, die ich mit Hrn. Valenciennes angeſtellt habe, ſind allein in Europa ungefaͤhr 80 Gattun - gen Saͤugthiere, 400 Voͤgel und 30 Lurche; es gibt alſo unter dieſer gemaͤßigten noͤrdlichen Zone, 5 mal ſo viele Gattungen Voͤgel als Saͤugethiere, ſo wie es auch hier (in Europa) 5 mal ſo viele compositae, als amenta - ceae und coniferae, 5 mal ſo viel Leguminoſen als Or - chiden und Euphorbiaceen gibt. Hr. Delalande's neulich vom Cap mitgebrachten ſchoͤnen Sammlungen beweiſen (wenn man ſie mit Herr Temmink und Levaillants Wer - ke vergleicht), daß auch in jenem Theil der gemaͤßigten ſuͤdlichen Zone die Saͤugethiere zu den Voͤgeln ſich verhalten wie = 1: 4,3. Eine ſolche Uebereinſtim - mung zwiſchen zwey entgegengeſetzten Zonen iſt ſehr auffal - lend[. ]Die Voͤgel und beſonders die Lurche nehmen gegen die aͤquatorial Zone ungleich mehr zu als die Saͤugethiere. Jſis 1821, Heft XI. 65*Nach den Entdeckungen von Cuvier uͤber die foſſilen Kno - chen moͤchte man glauben, daß dieſe Verhaͤltniſſe nicht zu allen Zeiten dieſelben geweſen ſind und daß bey den alten Revo - lutionen unſeres Planeten weit mehr Saͤugethiere als Voͤ - gel untergegangen ſind. Latreille hat in einer vortrefflichen[Abhandlung] uͤber die geograph. Vertheilung der Jnſecten, nicht die Zahl der gegliederten Thiere mit der der Pflanzen und mit der Zahl der verſchiedenen Claſſen von Wirbelthie - ren, welche dieſelben Climate bewohnen, verglichen; allein er hat auf eine ſehr intereſſante Art gezeigt, welche Gruppen von Jnſecten ſich vermehren oder geringer werden, ſo wie man vom Pol zum Aequator hin geht. Jch uͤber - gehe hier die muͤhſamen Unterſuchungen von H. Jlliger uͤber die Geographie der Voͤgel (Abh. der berliner Academie fuͤr 1812 und 1813). Er unterſucht den Aufenthalt von mehr als 3800 Gattungen, allein er betrachtet ſie nur nach ihrer Vertheilung auf den 5 Erdtheilen; was eine ganz unphiloſophiſche Methode iſt und nicht zur Kenntniß des Einfluſſes des Climas auf die Entwickelung der organiſchen Weſen fuͤhrt. Alles veſte Land, mit Ausnahme Europa's, breitet ſich aus von der gemaͤßigten Zone zur Aequatorial - Zone hin; die Geſetze der Natur koͤnnen ſich alſo nicht deutlich zeigen, wenn man die Phaͤnomene nach will - kuͤhrlichen Abtheilungen gruppirt, und die, ſo zu ſagen, nur allein von der Verſchiedenheit der Meridiane abhaͤngen. Es gehoͤrt nicht zu meinem Zweck dieſe Betrachtungen uͤber die numeriſchen Verhaͤltniſſe zwiſchen den Thieren verſchiedener Claſſen weiter fortzuſetzen, ich habe nur die Aufmerkſam - keit der Gelehrten auf einen Zweig der Naturphiloſophie hinlenken wollen, der mir naͤherer Unterſuchung werth zu ſeyn ſcheint. Es iſt begreiflich wie auf einem angegebenen Landſtriche, die Jndividuen verſchiedener Pflanzen - und Thier-Zuͤnfte numeriſch begraͤnzt werden koͤnnen; wie aus hartnaͤckigem Kampfe und langem Schwanken ein Zuſtand von Gleichgewicht hervorgeht, erzeugt von dem Beduͤrfniß der Nahrung und der Lebensgewohnheiten; die Urſachen aber, welche dieſe Formen beſchraͤnkt haben, ſind ver - borgen hinter jenem Schleyer, der unſeren Augen den ei - gentlichen Urſprung aller Dinge, die erſte Entwickelung des Lebens verhuͤllt.

Die numeriſchen Verhaͤltniſſe der Pflanzenformen laſ - ſen ſich auf zwey ſehr unterſch<ieden>e Arten betrachten. Wenn man die Pflanzen nach natuͤrlichen Familien grup - pirt ſtudiert, ohne auf ihre geographiſche Vertheilung Ruͤck - ſicht zu nehmen, ſo wird man die Frage aufwerfen: Wel - ches ſind die Typen der Organiſation, nach welchen die mei - ſten Gattungen gebildet worden ſind? Sind auf der Erde mehr Glumaceen als Compoſitae: Machen dieſe beyden Zuͤnfte von Pflanzen den vierten Theil der Phanerogamen aus, was iſt fuͤr ein Verhaͤltniß zwiſchen den Monocoty - ledonen und den Dicotyledonen? Dieſe Fragen wirft die allgemeine Phytologie auf, eine Wiſſenſchaft, welche die Organiſation der Pflanzen und ihre gegenſeitige Verkettung unterſucht. Betrachtet man die Gattungen, welche nach der Analogie ihrer Formen zuſammengeſtellt ſind, nicht ab - ſtract, ſondern nach ihren climatiſchen Verhaͤltniſſen oder ihrer Vertheilung uͤber die Erdflaͤche, ſo entſtehen noch weit intereſſantere Fragen. Welche Pflanzen-Familien herrſchen uͤber die anderen Phanerogamen mehr vor in der heißenZone, als unter dem Polarkreiß? Sind die compositae haͤufiger, ſey es in derſelben geographiſchen Breite, in demſelben Jſothermenſtrich, im neuen oder im alten Conti - nent? Folgen die Typen, welche weniger vorherrſchen vom Aequator zum Pol, demſelben Abnahms-Geſetze je hoͤher man zum Gipfel der Aequatorial-Berge hinaufgeht. Wech - ſeln die Verhaͤltniſſe der Familien unter einander nicht un - ter gleichbenannten Jſothermenlinien, in den gemaͤßigten Zonen noͤrdlich und ſuͤdlich vom Aequator? Dieſe Fragen gehoͤren zur eigentlichen Pflanzen-Geographie und ſie ſchlie - ßen ſich an die wichtigſten Probleme der Metereologie und Phyſik des Erdballs im allgemeinen. Von dem Ueberge - wicht gewiſſer Pflanzenfamilien haͤngt auch der Character einer Landſchaft, der Anblick einer freundlichen und maje - ſtaͤtiſchen Natur ab. Die Menge der Gramineen, wodurch die ungeheuren Savannen gebildet werden, die Menge der Palmbaͤume und Nadelhoͤlzer haben einen maͤchtigen Ein - fluß auf den geſellſchaftlichen Zuſtand der Voͤlker, auf ih - re Sitten und auf die ſchnellere oder langſamere Entwicke - lnng der Kuͤnſte der Jnduſtrie gehabt.

Wenn man die geographiſche Vertheilung der For - men ſtudiert, ſo kann man bey den natuͤrlichen Gattun - gen, Sippen und Familien ſtehen bleiben (Humboldt Pro - log. in Nov. gen. tom. 1. pag. 13, 51 und 33). Oft deckt eine einzige Pflanzengattung, beſonders von denen, die ich sociales genannt habe, einen weitlaͤuftigen Strich Landes. Dergleichen ſind im Norden, die Haiden - und Fichtenwaͤlder; in den Aequinoctial-Gegenden von Ameri - ca, die Cactus, Croton, Bambusa und Brathys derſel - ben Gattung. Es iſt merkwuͤrdig dieſe Verhaͤltniſſe von Vermehrung und organiſcher Entwickelung zu unterſuchen: man kann hier fragen, welche Gattung, in einer angege - benen Zone, die meiſten Pflanzen liefert; man kann auf die Familien hinweiſen, zu welchen unter verſchiedenen Climaten die Gattungen gehoͤren, welche unter den anderen vorherrſchend ſind. Beſonders faͤllt das Uebergewicht ge - wiſſer Pflanzen auf, welche man wegen ihrer leichten Fort - pflanzung und wegen der großen Menge von Jndividuen, die dieſelben Charactere haben, fuͤr die gemeinſten Pflanzen dieſer oder jener Zone haͤlt. Jn einer noͤrdlichen Region, wo die Compoſitae und die Farrenkraͤuter zu den Pha - nerogamen ſich verhalten wie 1: 13 oder 1: 25 (d. h. wo man dieß Verhaͤltniß findet, wenn man die Totalzahl der Phanerogamen mit der der Gattung der Compoſitae und Farrenkraͤuter dividirt), kann eine einzige Gattung von Farrenkraͤutern zehn mal ſo viel Land einnehmen als alle Gattungen von Compoſitae zuſammen. Jn dieſem Fall ſind die Farrenkraͤuter vorherrſchend vor den Compoſiten in Anſehung der Maſſe, durch die Zahl der Jndividuen, die zu denſelben Gattungen von Pteris oder Polypodium gehoͤren; allein ſie ſind nicht vorherrſchend, wenn man mit der Totalſumme der Gattungen der Phanerogamen die verſchiedenen Formen vergleicht, welche die beyden Grup - pen von Farrenkraͤuter und Compoſiten darbieten. Da nicht alle Gewaͤchſe bey ihrer Vermehrung denſelben Geſe - tzen folgen und da nicht alle gleich viele Jndividuen erzeu - gen, ſo haͤngt auch nicht von den durch Diviſion der To - talſumme der Phanerogamen mit der Zahl der Gattungen der verſchiedenen Familien erhaltenen Quotienten allein dasaͤußere Anſehen, ich moͤgte ſagen, die Art von Monotonie der Natur in den verſchiedenen Regionen des Erdkreiſes ab. Wenn auf der anderen Seite die Reiſenden die oͤftere Wiederholung derſelben Gattungen, der Anblick derer, die uͤber die anderen durch die Maſſe vorherrſchen, uͤberraſcht, ſo verwundert er ſich nicht weniger uͤber die Seltenheit der Jndividuen einiger anderen, der menſchlichen Geſellſchaft nuͤtzlichen Gattungen. Jn den Regionen, wo die Rubia - ceen, die Leguminoſen und die Therebinthaceen ganze Waͤl - der bilden, faͤllt die Seltenheit der Staͤmme aus gewiſſen Zuͤnften der Cinchona, Haemataxylum und Balſambaͤu - me auf.

Bleibt man bey den Gattungen ſtehen, ſo kann man, ohne auf ihre Vermehrung und auf die groͤßere oder ge - ringere Anzahl ihrer Jndividuen zu ſehen, unter jeder Zo - ne abſolut die zu verſchiedenen Familien gehoͤrigen Gat - tungen vergleichen. Dieſe intereſſante Vergleichung hat Candolle angeſtellt in ſeinem großen Werke (Regni ve - getabilis systema naturae, t<.>1. p. 128, 396, 439, 464, 510). Kunth hat ſie verſucht bey mehr als 3300 bis jetzt bekannter Compoſiten (Nov. gen. T. IV. p. 238). Dieſe Vergleichung gibt nicht an, welche Familie unter demſelben Grade uͤber die anderen einheimiſchen Pha - nerogamen vorherrſcht, ſowohl in Anſehung der Maſſe von Jndividuen als der Anzahl der Gattungen; ſondern ſie zeigt die numeriſchen Verhaͤltniſſe zwiſchen den Gattun - gen einer und derſelben, verſchiedenen Laͤndern angehoͤrigen Familie. Nach dieſer Methode fallen die Reſultate ge - woͤhnlich genauer aus, weil man ſie erhaͤlt ohne die To - tal-Maſſe der Phanerogamen auszurechnen, wenn man nur vorher genau einige einzelne Familien ſtudiert hat. Die abwechſelndſten Formen, z. B. der Farrenkraͤuter, fin - den ſich unter den Wendezirkeln, in den bergigen, gemaͤ - ßigten, feuchten und ſchattigen Regionen der Aequatorial - Zone finden ſich die meiſten Gattungen von Farrenkraͤutern. Unter der gemaͤßigten Zone gibt es deren weniger als unter der tropiſchen, und je weiter man zum Pole koͤmmt je geringer wird ihre abſolute Zahl. Da aber die kalte Re - gion, z. B. Lappland, Farrenkraͤutergattungen erzeugt, die mehr der Kaͤlte widerſtehen als die große Maſſe von Pha - nerogamen, ſo herrſchen auch die Farrenkraͤuter, in Anſe - hung ihrer Gattungen in Lappland mehr uͤber die anderen Pflanzen vor als in Frankreich und in Deutſchland. Die numeriſchen Verhaͤltniſſe, in der Tabelle, welche ich in meinen Prolegomena de distributione geographica plantarum gegeben habe und die hier, durch Herrn R. Browns große Arbeiten verbeſſert, wieder erſcheint, wei - chen gaͤnzlich von den Verhaͤltniſſen ab, welche die abſo - lute Vergleichung der unter verſchiedenen Zonen wach - ſenden Pflanzen, gibt. Die Abwechſelung, welche man vom Aequator zum Pole hin bemerkt, iſt alſo in den Reſulta - ten beyder Methoden nicht dieſelbe. Bey der Methode der Bruͤche, welche H. Brown und ich anwenden, ſind zwey veraͤnderliche Groͤßen, weil, bey Veraͤnderung der Breite, oder vielmehr der Jſothermen-Zone, man nicht bemerkt, daß die Totalzahl der Phanerogamen in demſelben Verhaͤlt - niſſe abwechſelt, als die Zahl der Gattungen, welche die - ſelbe Familie bilden.

Geht man nun von den Gattungen oder von den Jndividuen von gleicher Form, die nach feſtſtehenden Ge -ſetzen ſich erzeugen, zu den Abtheilungen der natuͤrlichen Methode uͤber, die nichts als verſchiedene graduirte Abſtractionen ſind, ſo kann man bey den Sippen, Fa - milien oder noch allgemeineren Sectionen ſtehen bleiben. Es gibt einige Sippen und Familien, die gewiſſen Zonen, einem beſonderen Zuſammentreffen climatiſcher Bedingun - gen, ausſchließlich angehoͤren; allein es gibt eine weit groͤ - ßere Anzahl von Sippen und Familien, die unter allen Zo - nen und auf allen Hoͤhen ihre Repraͤſentanten haben. Die erſten Unterſuchungen, welche uͤber die geographiſche Ver - theilung der Formen gemacht worden ſind, die von Trevi - ranus naͤmlich, in ſeiner Biologie (t. II. p. 47, 63, 83 und 128), hatten den Zweck, die Sippen uͤber die Erde zu repartiren. Dieſe Methode iſt weniger geeignet zu allge - meinen Reſultaten als jene, welche die Zahl der Gattungen jeder Familie, oder die Hauptgruppen derſelben Familie mit der Totalmaſſe der Phanerogamen vergleicht. Jn der Eis - zone vermindert ſich die Verſchiedenheit der ſippiſchen For - men nicht in demſelben Grade, als die der Gattungen; man findet da mehrere Sippen bey einer geringeren Anzahl von Gattungen (de Candolle Theorie élément. p. 190 Humboldt Nov. gen. t. I. p. 17 und 50). Faſt eben ſo verhaͤlt es ſich auf den Gipfeln der hohen Berge, wo ein - zelne Pflanzen aus einer Menge Sippen vorkommen, die nach unſerer Meynung ausſchließlich der Vegetation der Ebenen angehoͤren.

Jch glaubte die verſchiedenen Geſichtspuncte angeben zu muͤſſen, aus denen man die Geſetze der Pflanzenverthei - lung betrachten kann. Nur die Verwechſelung dieſer Ge - ſichtspuncte macht, daß man Widerſpruͤche zu finden glaubt, die doch nur anſcheinend ſind und mit Unrecht auf Unſicher - heit der Beobachtungen geſchoben werden (Berliner Jahrbuͤ - cher der Gewaͤchskunde, d. t. I. p. 18, 21, 30). Bedient man ſich folgender Ausdruͤcke, dieſe Form oder dieſe Fa - milie verliert ſich gegen die Eiszone; ihr wahres Vaterland iſt unter dieſer oder jener Parallele; dieß iſt eine ſuͤdliche Form, ſie iſt haͤufig in der gemaͤßigten Zone; ſo muß man beſtimmt ausdruͤcken, ob man auf die abſolute Zahl der Gattungen, ihre abſolute, mit den Breiten ſteigende oder fallende Haͤufigkeit ſieht, oder ob man von den Fami - lien ſpricht, welche unter einem beſtimmten Grade uͤber die uͤbrigen Phanerogamen vorherrſchen. Solche Ausdruͤcke ſind richtig, und ſie geben einen beſtimmten Sinn, wenn man die verſchiedenen Methoden unterſcheidet, nach welchen man die Verſchiedenheit der Formen ſtudieren kann. Die Jnſel Cuba (um ein analoges und aus der politiſchen Oeconomie gezogenes Beyſpiel anzufuͤhren) hat weit mehr Jndividuen von africaniſcher Raçe als die Jnſel Martinique, und den - noch herrſcht die Maſſe dieſer Jndividuen auf dieſer letzten Jnſel weit mehr uͤber die Zahl der Weiſſen vor als auf Cuba.

Die ſchnellen Fortſchritte, welche die Geographie der Pflanzen ſeit 12 Jahren durch die Arbeiten von Brown, Wahlenberg, v. Candolle, Leopold v. Buch, Par - rot, Ramond, Schouw und Hornemann gemacht hat, verdanken wir groͤßtentheils den Vorzuͤgen der natuͤrli - chen Methode des Herrn Juſſieu. Folgt man, wenn auch nicht gerade den kuͤnſtlichen Claſſificationen des Sexualſyſtems, ſondern den nach ſchwankenden und irrigen Grundſaͤtzen auf -geſtellten Familien (Dumoſae, Corydales, Oleraceae); ſo findet man nicht mehr die großen phyſiſchen Geſetze in der Vertheilung der Pflanzen uͤber den Erdball. Herr Brown hat in einer vorzuͤglichen Abhandlung uͤber die Ve - getation von Neuholland die erſten aͤchten Verhaͤltniſſe zwi - ſchen den großen Vertheilungen des Pflanzenreichs, der Aco - tyledonen, Monocotyledonen und Dicotyledonen angegeben (Brown in Flinder's Voyage to Terra auſtralis. Tom. II. p. 538 und Obſerv. Syſt. and geographical on the herbal of the Congo p. 3). Jch habe 1815 verſucht, dieſe Art von Unterſuchungen fortzuſetzen und ſie auf unter - ſchiedene Ordnungen und natuͤrliche Familien auszudehnen. Die Phyſik des Erdballs hat ihre numeriſchen Elemente, wie das Weltſyſtem, und nur durch die vereinten Arbeiten reiſender Botaniker kann es gelingen, die wahren Geſetze der Pflanzenvertheilung zu entdecken. Es kommt nicht bloß auf Zuſammenhaͤufung von Thatſachen an; ſondern man muß, um beſtimmtere Approximationen zu erlangen (wir verlangen nur Approximationen), die verſchiedenen Umſtaͤnde erwaͤgen, unter welchen die Beobachtungen angeſtellt wur - den. Jch denke wie Brown, man muͤſſe die von betraͤcht - lich ausgebreiteten Laͤndern, deren Floren man genau kennt, z. B. von Frankreich, England, Deutſchland und Lappland hergenommene Beyſpiele, denen Berechnungen vorziehen, die nach unvollkommenen Verzeichniſſen aller bekannt ge - machten Pflanzen gemacht ſind. Es waͤre zu wuͤnſchen, man haͤtte ſchon eine vollſtaͤndige Flora von den beyden Erdſtrichen von 20,000 Quadrat Meilen (franzoͤſ. ), die, ohne Berge und Bergebenen, zwiſchen den Wendezirkeln der alten und neuen Welt liegen. So lange bis dieſer Wunſch erreicht iſt, muß man ſich mit den großen Herba - rien der Reiſenden, die in jenen Gegenden ſich aufgehalten haben, begnuͤgen. Die Standorte der Pflanzen ſind in den weitlaͤuftigen Compilationen, die unter dem Namen Syſtema vegetabilium und Species plantarum bekannt ſind, ſo unbeſtimmt und unrichtig angegeben, daß es ſehr gefaͤhrlich waͤre, ſich derſelben ausſchließlich zu bedie - nen. Jch habe dergleichen Verzeichniſſe mich nur zur Aus - huͤlfe bedient, um die aus einzelnen Floren und Herbarien erhaltenen Reſultate etwas zu vergleichen und zu aͤndern. Die Anzahl der Aequinoctial-Pflanzen, welche Bompland und ich nach Europa gebracht und die unſer gelehrte Mit - arbeiter, Hr. Kunth, bald vollends wird herausgegeben ha - ben, iſt wahrſcheinlich an Zahl groͤßer als irgend ein zwi - ſchen den Wendekreiſen gemachtes Herbarium; allein es ſind lauter Pflanzen aus den Ebenen und den Bergflaͤchen der Anden. Die Alpenpflanzen ſind dort ſogar betraͤchtlicher als in den Floren von Frankreich, England und den bey - den Jndien, wo ſich auch die Erzeugniſſe verſchiedener zu derſelben Breite gehoͤriger Climate vereinigen. Jn Frank - reich ſcheinen die Gattungen, welche ausſchließlich uͤber 500 Toiſen Hoͤhe wachſen, nur $$\nicefrac{1}{9}$$ der ganzen Maſſe von Pha - nerogamen zu betragen (de Candolle in Mémoires de la Societé d'Arcueil Tom. III. p. 295).

Es waͤre vortheilhaft, wenn man einſt die Vegetation der Wendekreiſe und die der gemaͤßigten Zone, zwiſchen den Parallelen von 40° und 50° nach zwey verſchiedenen Me - thoden betrachtete, indem man entweder die numeriſchen Verhaͤltniſſe in dem Ganzen der Ebenen und der Berge,welche die Natur in einem großen Strich Landes zeigt, auf - ſuchte, oder ausſchließlich nur dieſe Verhaͤltniſſe in der tem - perirten und in der heißen Zone beſtimmte. Da unſere Herbarien die Einzigen ſind, welche, nach einer barometri - ſchen Nivellirung, fuͤr mehr als 4000 Aequinoctialpflanzen die Hoͤhe jeder Station uͤber dem Meer angeben, ſo kann man, wenn unſer Werk, Nova genera, fertig iſt, die nu - meriſchen Verhaͤltniſſe in der von mir hier angegebenen Ta - belle dadurch berichtigen, daß man von den 4000 Phanero - gamen, die Kunth bey dieſer Arbeit benutzt hat (Proleg. p. 16) diejenigen Pflanzen abzieht, welche uͤber 1000 Toi - ſen wachſen, und die Totalſumme der Nicht-Alpen-Pflan - zen durch die Zahl der Gattungen jeder Familie dividirt, welche, zwiſchen den Wendekreiſen, unter 1000 Toiſen wachſen. Dieſe Verfahrungsart muß, wie ich es zeige, auf diejenigen Familien beſonders angewandt werden, in denen viele Alpengattungen vorkommen, z. B. die Gramineen und Compoſiten. Auf einer Hoͤhe von 1000 Toiſen iſt die Temperatur auf dem Ruͤcken der Ardennen 17° Centim, wie ſie im Julius zu Paris iſt. Obgleich man auf den Bergebenen der Cordillieren die naͤmliche jaͤhrliche Tempera - tur findet, wie auf den hohen Breiten (weil die Jſother - men-Linie von 17°, z. B. auch die in den Breiten durch Durchſchneidung der Jſothermenflaͤche von 17° mit der Ober - flaͤche der Sphaͤroide der Erde bezeichnete Linie iſt); ſo muß man doch nicht zu ſehr dieſe Analogieen der temperir - ten Climaten auf den a<ͤ>quinoctial Bergen und in den niede - ren Regionen der Zone um den Pol allgemein machen. Dieſe Analogien ſind nicht ſo groß wie man glaubt; ſie werden modificirt durch den Einfluß der partiellen Verthei - lung der Waͤrme in die verſchiedenen Abtheilungen des Jah - res Proleg. p. 54; meine Abhandl. uͤber die Jſother - menlinien p 137). Die Quotienten veraͤndern ſich, wenn man von den Ebenen zu den unfruchtbaren Berggipfeln hin - aufgeht nicht immer eben auf die Art, als wenn man zum Pole hingeht; ſo verhaͤlt es ſich bey den Monocotyledonen im Allgemeinen, ſo bey den Farrenkraͤutern und den Com - poſiten (Prol. p. 51 52. Brown on Congo p. 5).

Man ſieht außerdem, daß die Entwickelung der Pflan - zen verſchiedener Familien und die Vertheilung der Formen weder von den geographiſchen noch von den Jſothermen - Breiten allein abhaͤngt, ſondern daß die Quotienten ſich in derſelben Jſothermenlinie der gemaͤßigten Zone in den Ebe - nen von America und in den der alten Welt nicht immer gleich ſind. Unter den Wendekreiſen findet ſich in America, Jndien und den Weſtkuͤſten von Africa eine merkwuͤrdige Verſchiedenheit. Die Vertheilung der organiſchen Weſen uͤber unſere Erde haͤngt nicht allein von ſehr verwickelten climatiſchen Umſtaͤnden ab, ſondern auch von geologiſchen Urſachen, die uns ganz unbekannt ſind, weil ſie ſich auf den erſten Zuſtand unſeres Planeten beziehen. Die großen Pachydermen fehlen jetzt in der neuen Welt, da wir ſie doch noch haͤufig im analogen Clima in Africa und in Aſien finden. Jn der Aequinoctialzone von Africa gibt es wenige Palmenarten in Vergleich mit der Menge derſelben im ſuͤd - lichen America. Dieſe Verſchiedenheiten muͤſſen uns nicht von der Unterſuchung der Geſetze der Natur abwenden, ſon - dern vielmehr anreizen, dieſe Geſetze in allen ihren Verwi - ckelungen zu ſtudieren. Die Linien von gleicher Waͤrmebleiben nicht parallel mit dem Aequator: ſie haben, wie ich dieß ſchon anderwaͤrts zu beweiſen geſucht habe, convexe und concave Gipfel, welche ſehr regelmaͤßig uͤber den Erdball vertheilt ſind und verſchiedene Syſteme laͤngs den oͤſtlichen und weſtlichen Kuͤſten der alten und neuen Welt im Mittelpunct der Continente und in der Naͤhe der gro - ßen Meerbecken bilden. Wahrſcheinlich wird man, wenn erſt phyſicaliſche Botaniker eine weitere Strecke durchreiſt haben, finden, daß oft die Linien der maxima der Zu - ſammengruppirungen (Linien, die durch die Puncte ge - zogen ſind, wo die Bruͤche auf die kleinſten Nenner redu - cirt worden) Jſothermen-Linie werden. Theilt man den Erdball nach zwiſchen zwey Meridianen liegenden Streifen, und vergleicht die numeriſchen Verhaͤltniſſe unter denſelben Jſothermenbreiten, ſo findet man, daß verſchiedene Zuſam - mengruppirungs-Syſteme da ſind. Schon bey dem, was wir jetzt wiſſen, koͤnnen wir 4 Pflanzenſyſteme unterſchei - den, das des neuen Continents, das von Weſt-Africa, von Jndien und das von Neuholland. So wie ungeachtet des regelmaͤßigen Steigens der Waͤrme vom Pole zum Aequator doch das maximum der Waͤrme nicht identiſch iſt in den verſchiedenen Regionen nach verſchiedenen Laͤnge - Graden, ſo gibt es auch Oerter, wo gewiſſe Familien ſich mehr entwickeln, wie an allen anderen Orten. So iſt es bey der Familie der Compoſiten in der gemaͤßigten Region von Nordamerica. Dieſe theilweiſen Zuſammenhaͤufungen beſtimmen die Phyſiognomie der Vegetation; ſie ſind das, was man im Allgemeinen characteriſtiſche Zuͤge einer Landſchaft nennt.

Aus meinen Unterſuchungen geht hervor, daß in der ganzen gemaͤßigten Zone die Glumaceen und die Compoſiten zuſammen mehr als ¼ der Phanerogamen ausmachen, und daß die Formen der organiſirten Weſen wechſelſeitig von einander abhaͤngen. Jn der Natur herrſcht eine ſolche Ein - heit, daß die Formen nach feſtſtehenden, unwandelbaren Geſetzen ſich unter einander begraͤnzen. Wenn von irgend einem Punct des Erdballs die Zahl der Gattungen einer großen Familie bekannt iſt (z. B. von den Glumaceen, den Compoſiten oder den Leguminoſen), ſo laͤßt ſich ſowohl die Totalzahl der Phanerogamen als auch die Gattungszahl der anderen Pflanzenfamilien mit vieler Wahrſcheinlichkeit be - rechnen. Auf die Art kann man, wenn unter der gemaͤ - ßigten Zone die Zahl der Cyperaceen oder der Compoſiten bekannt iſt, die der Gramineen oder der Leguminoſen erra - then. Dieſe Berechnungen zeigen auch in Anſehung welcher Pflanzenzunft die Floren eines Landes noch unvollkommen ſind, und ſie werden um ſo ſicherer, jemehr man die Ver - wechſelung der zu verſchiedenen Pflanzenſyſtemen gehoͤri - gen Quotienten vermeidet.

Die Pflanzengeographie kann als ein Theil der Phy - ſik des Erdballs betrachtet werden. Waͤren auch die Ge - ſetze, nach welchen die Natur die Pflanzenformen vertheilt hat, noch verwickelter, als ſie beym erſten Anblick es ſchei - nen, ſo muͤßten ſie doch nichts deſto weniger genauen Forſchungen unterworfen werden. So oft man Einbuch - tungen der Fluͤſſe oder Unregelmaͤßigkeiten der Kuͤſten be - merkte, wurden die Charten benutzt. Die Geſetze des Magnetismus haben ſich dem Menſchen geoffenbart gleich als man anfieng Linien gleicher Abweichung und gleicherNeigung zu zeichnen, und eine große Menge Beobachtun - gen, die anfangs widerſprechend ſchienen, verglich. Man wuͤrde vergeſſen, auf welchem Wege die phyſicaliſchen Wiſ - ſenſchaften ſich ſtufenweiſe bis zu ſicheren Reſultaten erho - ben haben, wenn man glauben wollte, es ſey noch nicht Zeit die numeriſchen Elemente der Pflanzen-Geographie zu ſuchen. Bey dem Studium eines verwickelten Phaͤnomens, faͤngt man immer mit einer allgemeinem Ueberſicht der Be - dingungen an, welche dieſes Phaͤnomen beſtimmen oder modificiren. Hat man eine gewiſſe Anzahl Verhaͤltniſſe ent - deckt, ſo ſieht man, daß die erſten Reſultate, bey denen man ſtehen blieb, nicht genug von Orts-Einfluͤſſen frey ſind. Nun verbeſſert man die numeriſchen Elemente, und bemerkt nun Regelmaͤßigkeit ſelbſt in den Wirkungen der partiellen Stoͤrungen. Die Critik erſtreckt ſich auf al - les, was vorlaͤufig als ein allgemeines Reſultat angegeben worden, und der Geiſt der Critik, wenn er einmal ge - weckt iſt, beguͤnſtiget die Forſchung nach Wahrheit und be - ſchleuniget die Fortſchritte der phyſical. Wiſſenſchaften.

Anmerkungen.

1. Bey Vergleichung der beyden Zuſammengrup - pirungs-Syſteme in den beyden Welten, findet man gewoͤhnlich in der neuen Welt unter der Aequatorialzone weniger Cyperaceen und Rubiaceen und mehr Compoſiten; unter der gemaͤßigten Zone, weniger Juncaceen, Labiaten, Umbelliferen und Cruciferen und mehr Compoſiten, Eri - cineen und Amentaceen als in den entſprechenden Zonen der alten Welt. Die Familien der Glumaceen, Ericineen und Amentaceen werden vom Aequator nach dem Pole hin ſtaͤr - ker (nach der Bruch-Methode), und vom Pole zum Ae - quator hin werden die Familien der Leguminoſen, Rubia - ceen, Euphorbiaceen und die Malvaceen ſchwaͤcher; das Maximum unter der gemaͤßigten Zone ſcheinen zu erreichen die Compoſiten, die Labiaten, die Umbelliferen und die Cruciferen.

2. Obgleich ich die Hauptreſultate meiner Arbeit in einer Tabelle zuſammengeſtellt habe, ſo muͤſſen die Phy - ſiker doch jedesmal wenn die partiellen Zahlen ihnen zwei - felhaft ſcheinen zu den Erklaͤrungen uͤber die verſchiedenen Familien ihre Zuflucht nehmen. Die Quotienten der Wen - dezirkel ſind ſo modificirt, daß ſie auf die Regionen ſich be - ziehen, welche eine mittlere Temperatur von 28° bis 20° haben (von 0 bis 750 Toiſen Hoͤhe). Die Quotienten der gemaͤßigten Zone ſind dem centralen Theile dieſer Zone angefuͤgt zwiſchen 13° und 10° mittlerer Temperatur. Jn der Eiszone iſt die mittlere Temperatur oder . Die - ſer Tabelle der Quotienten oder der Bruͤche koͤnnte noch ei - ne andere Tabelle angehaͤngt werden, in welcher die abſolu - ten Zahlen der Gattungen unter einander verglichen wuͤrden. Jch gebe hier eine Probe davon, ſie umfaßt nur die temperirte und die Eiszone.

Jſis. 1821. Heft XI. 66
FrankreichNord-AmerikaLappland
Glumaceen460365124
Compoſiten49045438
Leguminoſen2304814
Cruciferen1904622
Umbelliferen170509
Cariophylleen1654029
Labiaten149787
Rhinantheen1477917
Amentaceen6911323

Dieſe abſoluten Zahlen ſind aus den Floren der Hrn. de Candolle, Pursh und Wahlenberg gezogen. Die Maſ - ſe der beſchriebenen Phanerogamen in Frankreich verhaͤlt ſich zu der von Nordamerica wie 1⅓ zu 1, zu der von Lappland wie 7 zu 1.

3. Wenn man einzeln alles unterſucht, was wir ſchon wiſſen uͤber das Verhaͤltniß der Monocotyledonen zu den Dicotyledonen, ſo findet man, daß der Nenner progreſſions - weiſe (und mit der groͤßten Regelmaͤßigkeit) kleiner wird vom Aequator bis zum 62° noͤrdl. Breite; vielleicht wird er wieder groͤßer in den weiter noͤrdlichen Regionen, auf der Kuͤſte von Groͤnland, wo die Gramineen ſehr ſelten ſcheinen (Congo p. 4). Das Verhaͤltniß veraͤndert ſich von zu in den verſchiedenen Theilen der Wendekrei - ſe. Von 3880 Phanerogamen, welche Herr Bonpland und ich im aͤquator. America bluͤhend und in Frucht gefun - den haben, ſind 654 Monoc<o>tyledonen und 3226 Dicoty - ledonen: es wuͤrde alſo die große Abtheilung der Monoco - tyledonen der Phanerogamen ausmachen. Nach Hrn. Brown iſt dieß Verhaͤltniß in der alten Welt (in Jndien, dem aͤquator. Africa und in Neuholland) .

Unter der gemaͤßigten Zone findet man (nach meinen Prolegom. p. XII und in den vom Hrn. de Candolle im Dict. des sciences nat. t. XVIII. p. 594 597 be - kannt gemachten einzelnen Angaben) das Verhaͤltniß der Monocotyledonen zu den Dycotyledonen.

Jn der Barbarei= 1: 4,8
Jn Aegypten *= 1: 5,0
Auf Caucaſus und in der Crimm *= 1: 6,0
Jm Koͤnigreich Neapel= 1: 4,7
Jn dem venetianiſchen Staate= 1: 4,0
Jn Frankreich= 1: 4,7
Jn Deutſchland= 1: 4,0
Jn der Schweitz= 1: 4,3
Auf den brittanniſchen Jnſeln *= 1: 3,6
Jm noͤrdlichen America= 1: 4,6

Jn der Eiszone iſt folgendes Verhaͤltniß[:]

Jn Lappland= 1: 2,8
Jn Jsland= 1: 2,8

Von den Wendezirkeln zum Pole hin iſt alſo, wie man ſieht, die regelmaͤßige Zugabe der Monocotyledonen ſehr regelmaͤßig. Da die Monocotyledonen die Feuchtigkeit lieben, ſo ſind ſie haͤufiger auf den brittanniſchen Jnſeln, und ſeltener in Aegypten und den duͤrren Gebirgen des Caucaſus. Jch habe ſchon bemerkt daß auf den ſchweizer Alpen, uͤber der Region der Rhododendra ſich die Mo - nocotyledonen verhalten zu den Phanerogamen wie = 1: ,71da ſie in den Ebenen wie = 1: 4,3 ſind; (Prolegom. p. 52.).

4. Jn dem fruchtbarſten Theile von Europa, im Mittelpunct der gemaͤßigten Zone, wachſen in einem Rau - me von 30000 (franz.) Quadrat-Meilen an 6000 Gat - tungen Pflanzen, unter denen 2200 Acotyledonen oder Cryptogamen und 3800 Phanerogamen ſind. Unter den letzteren ſind faſt 500 Compoſiten, 300 Gramineen (mit Ausſchluß der Cyperoiden und Juncaceaͤ); 250 Legumi - noſen und 200 Cruciferen? allein nur 70 Amentaceen, 50 Euphorbiaceen und 25 Malvaceen. Die großen Familien bilden $$\nicefrac{1}{7}$$ bis $$\nicefrac{1}{20}$$ , die kleinen unter $$\nicefrac{1}{50}$$ der Totalmaſſe der Phanerogamen: dieß iſt, ſo zu ſagen, der mittlere Stand der Vegetation in Europa, in den fruchtbaren Ge - genden zwiſchen 42° und 50° noͤrdl. Breite. Um auch die Unglaͤubigſten von der Wahrheit der feſten Verhaͤltniſſe oder der Regelmaͤßigkeit zu uͤberzeugen, die man in Euro - pa in der Vertheilung der Formen, unter derſelben Zone findet; will ich hier die Verhaͤltniſſe zwiſchen zwey aneinan - der graͤnzenden Laͤndern, Frankreich und Deutſchland, an - geben. Man kann die in folgender Tabelle angegebenen Zahlen als Coefficienten jeder Familie anſehen; denn, wenn man die Zahl der Phanerogamen der gemaͤßigten eu - ropaͤiſchen Zone multiplicirt mit 0,076 oder 0,053, ſo fin - det man die Zahl der Gattungen, welche die Familien der Gramineen oder der Cruciferen ausmachen.

Compoſitenin Frankreich $$\nicefrac{1}{7}$$ ,4= 0,135
Deutſchland. = 0,125
GlumaceenFr. $$\nicefrac{1}{7}$$ ,9= 0,127
D. $$\nicefrac{1}{7}$$ ,1= 0,141
Gramineen allein,Fr. $$\nicefrac{1}{13}$$ = 0,077
D. $$\nicefrac{1}{13}$$ = 0,077
LeguminoſenFr. $$\nicefrac{1}{16}$$ = 0,063
D. $$\nicefrac{1}{18}$$ = 0,056
CruciferenFr. $$\nicefrac{1}{19}$$ = 0,052
D. $$\nicefrac{1}{18}$$ = 0,056
UmbelliferenFr. $$\nicefrac{1}{21}$$ = 0,048
D. $$\nicefrac{1}{22}$$ = 0,046
LabiatenFr. $$\nicefrac{1}{24}$$ = 0,042
D. $$\nicefrac{1}{26}$$ = 0,038
Cyperaceen * allein,Fr. $$\nicefrac{1}{27}$$ = 0,037
D. $$\nicefrac{1}{18}$$ = 0,056
AmentaceenFr. $$\nicefrac{1}{50}$$ = 0,020
D. $$\nicefrac{1}{40}$$ = 0,025
Orchideen *Fr. $$\nicefrac{1}{67}$$ = 0,015
D. $$\nicefrac{1}{43}$$ = 0,023
BoragineenFr. $$\nicefrac{1}{74}$$ = 0,014
D. $$\nicefrac{1}{72}$$ = 0,014
RubiaceenFr. $$\nicefrac{1}{73}$$ = 0,014
D. $$\nicefrac{1}{70}$$ = 0,014
Euphorbiaccen*Fr. $$\nicefrac{1}{70}$$ = 0,014
D. $$\nicefrac{1}{100}$$ = 0,010
JuncaceenFr. $$\nicefrac{1}{85}$$ = 0,012
D. $$\nicefrac{1}{94}$$ = 0,011
EricineenFr. $$\nicefrac{1}{125}$$ = 0,008
D. $$\nicefrac{1}{90}$$ = 0,011
Malvaceen *Fr. $$\nicefrac{1}{140}$$ = 0,007
D. $$\nicefrac{1}{230}$$ = 0,004
ConiferenFr. $$\nicefrac{1}{192}$$ = 0,005
D. $$\nicefrac{1}{269}$$ = 0,004

Dieſe Uebereinſtimmung in den meiſten Reſultaten iſt um ſo auffallender, da die Coefficienten von ganz ungleichen Pflanzenmaſſen erhalten worden ſind. Jn Frankreich nahm man 3645, in Deutſchland nur 1884 Phanerogamen, um die einzelnen Verhaͤltniſſe der Familien zu beſtimmen. Ob - gleich beyde Laͤnder aneinander graͤnzen, ſo ſind doch bey weiten nicht die Gattungen einerley. Die Uebereinſtimmung der Reſultate in ſo engen Graͤnzen (oͤfters unter Unter - ſchied) beweißt zwey gleich merkwuͤrdige Thatſachen: 1) daß die 17 bis 1800 Phanerogamen, um welche der franzoͤſ. Pflanzencatalog reicher iſt, als der treff - liche von Hrn. Schrader fuͤr Deutſchland entworfe - ne, unter die verſchiedenen Familien ungefaͤhr in demſelben Verhaͤltniß vertheilt ſind, welches man zwiſchen den, beyden Laͤndern gemeinſchaftlichen Pflan - zen findet; 2) daß die Gattungen von Leguminoſen, Cruciferen und Umbelliferen, welche Deutſchland ausſchließlich zu haben ſcheint, in Frankreich durch eine faſt gleiche Anzahl Gattungen derſelben Familie erſetzt werden. Allenthalben wo man ſehr merkliche Abweichungen fin - det, kann man ſie dem Umſtande zuſchreiben, daß Deutſchland noͤrdlicher liegt als Frankreich.

Bekanntlich ſteigt die Anzahl der Cyperaceen und Ericineen gegen Norden ſo ſchnell, daß unter der gemaͤ - ßigten Zone $$\nicefrac{1}{20}$$ Cyperaceen und $$\nicefrac{1}{100}$$ Ericineen ſind, da man unter der Eiszone $$\nicefrac{1}{9}$$ Cyperaceen und $$\nicefrac{1}{25}$$ Ericineen zaͤhlt. Auf der anderen Seite ſteigt das Verhaͤltniß der Orchiden, Malvaceen und Euphorbiaceen gegen Suͤden mit gleicher Schnelligkeit. Vergleicht man vorſtehende Tabelle mit der Tabelle der 3 Zonen (heißen, gemaͤßigten, Eiß - Zone), ſo finden ſich dieſelben Geſetze. Jn der vergleichen - den Tabelle von Frankreich und Deutſchland ſind Pfeile beygeſetzt worden, welche, in der allgemeinen Tabelle, die Richtungen des Steigens vom Pole zum Aequator und vom Aequator zum Pole anzeigen. Merkwuͤrdig iſt auch, daß die Coefficienten der Familien ſich nicht viel ver - aͤndern, wenn man anſtatt weitlaͤuftige Striche, die 2600 bis 3800 Phanerogamen haben, zu unterſuchen, ſeine Nachforſchungen auf eine Strecke von einigen Quadrat Meilen (franz. ) beſchraͤnkt; z. B. auf die Flora von Berlin, die, nach Kunths Werke nicht mehr als 900 Gat - tungen enthaͤlt. Auf dieſer kleinen Erdſtrecke betragen die Leguminoſen $$\nicefrac{1}{19}$$ (auf ganz Frankreich $$\nicefrac{1}{16}$$ , auf ganz Deutſchland $$\nicefrac{1}{18}$$ , die Glumaceen (Frankreich $$\nicefrac{1}{79}$$ ; Deutſchland $$\nicefrac{1}{7}$$ ) von der Total-Maſſe der Phanerogamen.

5. So wie das climatiſche Syſtem des neuen Con - tinents weſentlich von dem des alten unterſchieden iſt, we - gen der ungleichen Waͤrme-Vertheilung unter den verſchie - denen Jahrestheilen; eben ſo zeigt auch das Zuſammen - gruppirungs-Syſtem der americaniſchen Pflanzen ſeine Eigenthuͤmlichkeiten. Den neuen Unterſuchungen der bo - tan. Arithmetik verdanken wir die Kenntniß dieſer Con - traſte zwiſchen der temperirten Zone beyder Welttheile. Jn der folgenden Tabelle habe ich die Reſultate der america - niſchen Flore von Pursh und der franzoͤſ. von Candolle zuſammengeſtellt. Auch habe ich einige Coefficienten der europaͤiſchen Eiszone beygefuͤgt, um zu beweiſen, wie weitdas gemaͤßigte America in den 5 Familien der Ericineen (und der Rhododendra), der Coniferen, Amentaceen, Um - belliferen und Labiaten einen noͤrdl. Character hat.

Compoſiten im gemaͤß. AmericaFrkr. $$\nicefrac{1}{7}$$
Glumaceen $$\nicefrac{1}{7}$$ ,9
Gramineen allein $$\nicefrac{1}{10}$$ $$\nicefrac{1}{13}$$
Juncaceen allein $$\nicefrac{1}{52}$$ $$\nicefrac{1}{85}$$
Cyperaceen allein $$\nicefrac{1}{40}$$ $$\nicefrac{1}{27}$$
Cruciferen $$\nicefrac{1}{62}$$ $$\nicefrac{1}{19}$$
Leguminoſen $$\nicefrac{1}{19}$$ $$\nicefrac{1}{16}$$
Malvaceen $$\nicefrac{1}{125}$$ $$\nicefrac{1}{140}$$
Labiaten $$\nicefrac{1}{40}$$ $$\nicefrac{1}{24}$$ Lappl. $$\nicefrac{1}{70}$$
Ericineen und Rhododendra $$\nicefrac{1}{36}$$ $$\nicefrac{1}{125}$$ $$\nicefrac{1}{25}$$
Umbelliferen $$\nicefrac{1}{57}$$ $$\nicefrac{1}{20}$$ $$\nicefrac{1}{55}$$
Amentaceen $$\nicefrac{1}{25}$$ $$\nicefrac1{}{50}$$ $$\nicefrac{1}{21}$$
Coniferen $$\nicefrac{1}{103}$$ $$\nicefrac{1}{200}$$ $$\nicefrac{1}{60}$$

Die aus dieſer Tabelle ſich ergebenden Unterſchiede be - ziehen ſich nicht allein auf die 5 letzten Familien, die man noͤrdliche Formen nennen koͤnnte, ſondern auch auf die Cruciferen, Juncaceen und Cyperaceen, welche unter der heißen Zone wie unter der gemaͤßigten des neuen Continents gleich ſelten ſind.

6. Unterſuchungen uͤber die numeriſchen Verhaͤltniſſe der Pflanzenfamilien werden, wie man leicht einſieht, weit intereſſantere Reſultate liefern, wenn die Floren der ver - ſchiedenen Laͤnder auf beſtimmtere geographiſche Graͤnzen werden beſchraͤnkt ſeyn und die Botaniker ſich beſſer uͤber die Principe vereinigt haben, nach welchen die Verſchieden - heiten und die Gattungen unterſchieden werden muͤſſen. Die Verzeichniſſe, welche man unter dem vagen Namen Flora der vereinigten Staaten von America findet. begreifen Laͤnder, die unter ſehr verſchiedenen Climaten, von 18° bis mittlerer Temperatur, liegen. Dieſes iſt ein climatiſcher Unterſchied wie er in Europa zwiſchen Ca - labrien und Oeſterreich ſtatt findet. Wenn dereinſt mit gleicher Genauigkeit und einzeln die Vegetationen vom ſuͤd - lichen Carolina, von Penſylvanien und von Neu-England werden beſchrieben ſeyn, dann wird man ein regelmaͤßiges Steigen und Fallen in den numeriſchen Verhaͤltniſſen der Familien von Suͤden nach Norden bemerken. Jetzt kennen wir nur das allgemeine Mittel dieſer einzelnen Verhaͤlt - niſſe. Mehrere Gegenden ſcheinen uns reicher an Pflanzen, weil die Botaniker dort ohne genauere Pruͤfung Varietaͤten zu Gattungen machen. Auch vernachlaͤſſigen die Botaniker oͤfters die Pflanzen, welche ſie mit denen ihres Landes fuͤr einerley halten. Wenn man aber bey großen Abtheilungen ſtehen bleibt und eine ziemliche Anzahl von Gattungen ver - gleicht, ſo werden ſolche Unterſuchungen durch Compenſa - tionen erleichtert. So ſind nach den neueren, ungleich vollkommnerern, von Purſh und Wahlenberg herausge - gebenen Floren von America und Lappland, die numeri - ſchen Verhaͤltniſſe der alten Floren von Michaux und Linne nicht ſehr veraͤndert (Berl. Jahrb. d. Gewaͤchſe. B. I. S. 24). Welche Berichtigungen man auch an meiner Arbeit ma - chen wird, ſo bin ich doch uͤberzeugt daß jemehr genaue Beobachtungen man zuſammenſtellen wird, deſto mehr wird es ſich zeigen, daß in derſelben Hemisphaͤre, in demſelben Zuſammengruppirungs-Syſtem, die einzelnen Ver -aͤnderungen der Coefficienten nicht ploͤtzlich, ſondern nach unveraͤnderlichen Geſetzen geſchehen. Es kann das tropi - ſche Verhaͤltniß der Malvaceen $$\nicefrac{1}{32}$$ oder $$\nicefrac{1}{33}$$ ſeyn, ſtatt $$\nicefrac{1}{35}$$ ; es iſt aber nicht weniger gewiß, daß die Leguminoſen, Malvaceen gegen den Aequator, ſo wie die Juncaceen und Ericineen gegen den Pol hin ſteigen. Die Quantitaͤt der Veraͤnderungen, die Raſchheit des Steigens kann in Zwei - fel gezogen werden, aber nicht deſſen Richtung.

7. Bey Vergleichung der Coefficienten, die zu denſel - ben Familien unter verſchiedenen Zonen gehoͤren, lernt man in der Raſchheit des Steigens ſehr bezeichnende Con - traſte kennen. Jm alten Continent veraͤndern ſich die Ver - haͤltniße der Gramineen, der Leguminoſen und der Eu - phorbiaceen von der gemaͤßigten Zone zum Aequator hin weniger als von der gemaͤßigten Zone zum Pole hin.

8. Die Gelehrten, welche jede Erſcheinung gerne ſo viel wie moͤglich abſolut iſolirt betrachten, die die mittleren Temperaturen der Oerter, die Geſetze, welche man in den Veraͤnderungen des Erdmagnetismus bemerkt, die Verhaͤlt - niſſe zwiſchen Gebornen und Geſtorbenen, fuͤr gewagte Hy - potheſen, fuͤr ſchwankende theoretiſche Speculationen hal - ten, werden vielleicht die in dieſer Abhandlung angeſtell - ten Unterſuchungen fuͤr gering achten; hingegen diejenigen, welche gerne die wechſelſeitige Verkettung der organiſierten Weſen anſchauen, welche wiſſen, daß die numeriſchen Re - ſultate durch Accumulation und ſorgfaͤltiges Studium der einzelnen Thatſachen ſich berichtigen laſſen, werden gewiß eine Unterſuchungs-Art guͤnſtig aufnehmen, welche Licht bringt in die Oeconomie der Natur, uͤber die zwiſchen den Climaten und der Form der Geſchoͤpfe bemerkte Verbin - dung, uͤber die Vertheilung der Pflanzen und der Thiere in die verſchiedenen Regionen unſeres Planeten. Nur durch numeriſche Unterſuchung und durch Vergleichung der Gat - tungen kann man ſich eine richtige Jdee bilden von dem Zuſtand der Vegetation in einem gegebenen Lande; von dem allgemeinen Einfluß der Temperatur auf das Haͤu - figſeyn gewiſſer Formen am Aequator, unter der mittle - ren Parallele und gegen den Polarkreiß; von den chara - cteriſtiſchen Zuͤgen, welche unter den Jſothermen-Zonen die beyden Zuſammenhaͤufungsſyſteme des alten und des neuen Continents haben.

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About this transcription

TextNeue Untersuchungen über die Gesetze, welche man in der Vertheilung der Pflanzenformen bemerkt
Author Alexander von Humboldt
Extent9 images; 6008 tokens; 1700 types; 45323 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic information Neue Untersuchungen über die Gesetze, welche man in der Vertheilung der Pflanzenformen bemerkt. Alexander von Humboldt. . I+8 S. 1821. Isis (5) .

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LanguageGerman
ClassificationPariser Akademiereden/-schriften; ready; avh

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Editorial principles

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  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:48:52Z
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